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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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3.2 MIKROKERN-TEST (MN)<br />

Der Test wurde mit der Zytokineseblock-Technik unter Verwendung von Cytochalasin B (CB) durchgeführt,<br />

um durch die Auswertung binukleärer Zellen eine hohe Spezifität und Sensitivität zu erhalten. Neben einer<br />

15-stündigen Befeldung wurde auch eine 72-stündige Befeldung durchgeführt, um sicherzustellen, dass sich<br />

die Exposition über alle Phasen des Zellzyklus erstreckte. Als Positivkontrolle diente die Chemikalie Colcemid.<br />

Die Ergebnisse wurden per Zentromermarkierung mit CREST 1) -Antiserum ausgewertet.<br />

TB 08<br />

Ergebnisse<br />

3.3 NUMERISCHE CHROMOSOMENABERRATIONEN (CA)<br />

Um aneugenen Störungen nachzugehen, wurde in Ergänzung zur CREST-Analytik bei Giemsa-gefärbten<br />

Metaphasespreitungen die Chromosomenzahl mikroskopisch bestimmt. Als Positivkontrolle diente<br />

das Spindelgift Colcemid.<br />

Auf Grund der zu geringen Sensitivität im Nachweis von Aneuploidien bei den primären dermalen Fibroblasten<br />

wurde im Verlauf des Projektes die numerische CA durch CREST-Mikrokerntests mit fünffachem Stichprobenumfang,<br />

entsprechend 10 000 Binukleaten je Dosis je Proband, ersetzt.<br />

3.4 OXIDATIVE DNA-SCHÄDEN<br />

Der oxidative Basenschaden 8-oxo-Guanin sollte in der DNA zunächst unter Verwendung eines monoklonalen<br />

Antikörpers durchflusszytometrisch nachgewiesen werden. Da die Erfahrung gezeigt hatte, dass käufliche<br />

Antikörper gegen 8-oxo-Guanin oft mangelhaft sind, wurde von vornherein parallel der Comet-Assay mit<br />

Fpg 2) -Inkubation geplant, um Fpg-sensitive Schäden als Maß <strong>für</strong> oxidative DNA-Schäden nachzuweisen. Dieser<br />

Fpg-Comet-Assay wurde im Zuge des Projekts auch schlussendlich als analytischer Endpunkt <strong>für</strong> oxidative<br />

DNA-Schäden durchgeführt.<br />

3.5 APOPTOSE<br />

Der Nachweis des programmierten Zelltods als Folge der Befeldung erfolgte mit Hilfe des TUNEL 3) -Assays.<br />

3.6 ZELLZYKLUSANALYSEN<br />

Die Zellzyklusverteilung der Zellen wurde in Ethanol-fixierten und mit Propidiumiodid gefärbten Zellsuspensionen<br />

durchflusszytometrisch analysiert.<br />

3.7 CODIERUNG DER PROBEN<br />

Jedem Spender wurde in Fragebögen, die weder Adresse noch Namen des Spenders enthielten, eine Code-<br />

Nummer zugeteilt. Die Codierung der Proben erfolgte willkürlich, so dass keines der Präparate im auswertenden<br />

Labor einem Probanden oder einer Behandlung zugeordnet werden konnte. Die Codes bestanden aus<br />

zwei Buchstaben und vier Ziffern; sie wurden an den verantwortlichen Biostatistiker übermittelt.<br />

4. DURCHFÜHRUNG<br />

4.1 BEFELDUNG UND ANALYSEN<br />

In diesem Projekt wurde der Einfluss einer EMF-Befeldung (GSM 1 800) mit SAR-Werten von 0,2, 2 und<br />

10 W/kg im Vergleich zu einer scheinexponierten Kontrolle sowie einer Positivkontrolle auf primäre humane<br />

dermale Fibroblasten in vitro untersucht. Die Induktion von DNA-Schäden wurde unter Verwendung des Comet-Assays<br />

nach 4, 16 und 24 h Befeldung untersucht. Des Weiteren wurde die Bildung von durch reaktive<br />

Sauerstoffspezies induzierten DNA-Addukten wie 8-oxo-Guanin über einen Comet-Assay mit zusätzlicher<br />

Fpg-Inkubation nach 72 h Befeldung detektiert. Die potenzielle Gentoxizität der EMF-Befeldung wurde über<br />

den Mikrokerntest nach 15 und 72 h Exposition analysiert. Das Auftreten aneugener Ereignisse wurde darüber<br />

hinaus durch eine zusätzliche CREST-Analytik in den Mikrokernen sowie der Bestimmung numerischer<br />

Chromosomenaberrationen in Metaphasen untersucht. Ein Einfluss auf die Apoptoserate wurde über den<br />

1) CREST: Spezieller Antikörper, der sich an die Spindelfaseransatzstellen (Kinetochore) in Chromosomen<br />

bindet und zum Nachweis des Vorhandenseins dieser Kinetochore dient<br />

2) Fpg: Formamido-pyrimidin-DNA-glykosylase, spezielles DNA-Reparaturprotein<br />

3) TUNEL: TdT (terminal desoxyribonukleotidyl transferase) - mediated dUTP (Desoxynukleosidtriphosphat) -<br />

biotin nick end labeling<br />

Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 08 95

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