Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Ergebnisse<br />
TB 07<br />
Thema<br />
Quantitative Abschätzung des Strahlenrisikos unter Beachtung individueller Expositionsszenarien –<br />
Neufassung der Strahlenepidemiologischen Tabellen<br />
Subject<br />
Quantitative radiation risk assessment under consideration of individual exposure scenarios – <br />
update of the radio-epidemiological tables<br />
Kennzeichen<br />
3607S04570<br />
Beginn<br />
01.11.2009<br />
Ende<br />
31.10.<strong>2012</strong><br />
Fördermittel<br />
EUR 301.312,-<br />
Forschungs- / Auftragnehmer<br />
Helmholtz-Zentrum München<br />
Projektleitung<br />
Dr. P. Jacob<br />
Fachbetreuung BfS<br />
Dr. B. Grosche / AG-SG 1.4<br />
verantwortlich <strong>für</strong> den Text<br />
Dr. A. Ulanouski, Dr. M. Eidemüller<br />
1. ZIELSETZUNG<br />
Das Projekt konzentrierte sich auf die Methodenentwicklung und die Erstellung eines Computerprogramms<br />
<strong>für</strong> Krebs nach Exposition mit Gamma- und Röntgenstrahlung <strong>für</strong> diejenigen Organe, in denen Krebs besonders<br />
häufig auftritt oder die besonders strahlenempfindlich sind. Dieses sind der Dickdarm, die Lunge, der Magen<br />
und die weibliche Brust. Die Abschätzungen der Krebsrisiken beruhen auf den Inzidenzdaten <strong>für</strong> die<br />
Atombombenüberlebenden von Hiroshima und Nagasaki. Da verschiedene Modelle eines Dosis-Wirkungs-Zusammenhangs<br />
auf Basis der gleichen Daten unterschiedliche Aussagen machen können, wurde die<br />
Methode der „Multi-model inference“ benutzt, um modellunabhängige Risikofaktoren abzuleiten. Für Brustkrebs<br />
sollten auch Ergebnisse anderer Studien als die der Atombombenüberlebenden berücksichtigt wurden.<br />
Bei der Übertragung der Risikofaktoren von den Atombombenüberlebenden auf einen Krebsfall in Deutschland<br />
wurden aktuelle Daten zum Krebsrisiko in Deutschland und Unsicherheiten, die sich z. B. durch den geringen<br />
Kenntnisstand zum Krebsrisiko nach Expositionen mit niedrigen Dosisleistungen ergeben, berücksichtigt.<br />
Das Programm ProZES (Programm zur Berechnung der Zusammenhangswahrscheinlichkeit einer Erkrankung<br />
und einer Strahlenexposition) berechnet eine Wahrscheinlichkeitsverteilung <strong>für</strong> den Zusammenhang<br />
der Erkrankung und einer vorherigen Strahlenexposition.<br />
2. EINZELZIELSETZUNG<br />
- Analyse existierender Ansätze zur Berechnung einer Zusammenhangswahrscheinlichkeit, insbesondere<br />
des U.S. „NIOSH/NCI (National Institute for Occupational Safety and Health / National Cancer Institute)<br />
Interactive Radio-Epidemiological Program (IREP)";<br />
- Review und Analyse der stochastischen Korrektur-Faktoren <strong>für</strong> die empirischen Funktionen des zusätzlichen<br />
relativen Risikos;<br />
- Bestimmung der Parameter der Risikomodelle mit der Methode der „Multi-model inference“;<br />
- Berücksichtigung der Übertragung des Strahlenrisikos von der LSS-Kohorte (Kohorte der Atombombenüberlebenden<br />
von Hiroshima und Nagasaki) auf die deutsche Bevölkerung;<br />
- Stochastische Berücksichtigung von Unsicherheiten aus Korrekturen <strong>für</strong> niedrige Dosisraten (DREF<br />
(Dosisrateneffektivitätsfaktor));<br />
- Entwicklung und Implementierung von Risikomodellen <strong>für</strong> Darmkrebs, Magenkrebs, Brustkrebs und Lungenkrebs;<br />
- Entwicklung und Validierung von Algorithmen zur Simulation der Wahrscheinlichkeitsverteilung der<br />
Krebsentstehung - Prototyp in der mathematischen Entwicklungsumgebung Matlab;<br />
- Vergleich der Zusammenhangswahrscheinlichkeit von ProZES und dem IREP-Programm;<br />
- Entwicklung einer ersten Version eines End-Benutzerprogramms (Visual Basic.NET und Intel Fortran<br />
Math Kernel Library (MKL)).<br />
82 Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 07