Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Ergebnisse<br />
TB 06<br />
lyse der organisationsübergreifenden Prozesswege, Schnittstellen und genutzten Kommunikationspfade durchgeführt.<br />
Die Leitfadeninterviews wurden mit Mitarbeitern durchgeführt, die im Rahmen ihrer Tätigkeit während<br />
des Fukushima-Unfalls in die bestehenden Notfallorganisationen der betrachteten Behörden und Organisationen<br />
(BMU, BfS, SSK-Krisenstab und GRS) eingebunden waren, so dass sich aus den Aussagen der Interviewten<br />
Rückschlüsse auf die Stärken und Schwächen in der jeweiligen Notfallorganisation in der Praxis ableiten ließen.<br />
Auf Grundlage dieser erstellten Wissensbasis wurden dann im nächsten Schritt die etwaigen Schwachstellen<br />
in der Notfallorganisation bzw. der Krisenkommunikation durch einen Abgleich der Anforderungen aus der Literatur,<br />
den Planungsunterlagen und den Ergebnissen aus den internen Bewertungen und durchgeführten<br />
Leitfadeninterviews herausgearbeitet.<br />
Abschließend wurden basierend auf der erfolgten Schwachstellenanalyse konkrete Handlungsempfehlungen<br />
zur Optimierung der Krisenkommunikationsstrategien innerhalb und zwischen den Behörden und Organisationen<br />
sowie zur Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Medien entwickelt.<br />
4. DURCHFÜHRUNG<br />
4.1 ANALYSE DER BESTEHENDEN ANFORDERUNGEN AN DIE KRISENKOMMUNIKATION<br />
In diesem Teilarbeitsschritt wurde ein Überblick über die sich aus den vorliegenden Leitfäden, Regelwerken<br />
und internationalen Empfehlungen ergebenden Anforderungen an die Krisenkommunikation erstellt. Hierbei<br />
wurden vorrangig die folgenden Unterlagen herangezogen und ausgewertet:<br />
- SSK: „Rahmenempfehlung <strong>für</strong> den Katastrophenschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen“<br />
(GMBl Nr. 62/63 vom 19.12.2008)<br />
- RSK (Reaktor-Sicherheitskommission)/SSK: „Rahmenempfehlung <strong>für</strong> die Planung von Notfallschutzmaßnahmen<br />
durch Betreiber von Kernkraftwerken“ (BAnz (Bundesanzeiger) Nr. 65 vom 28.04.2011 / Nr. 73<br />
vom 12.05.2011)<br />
- SSK: „Leitfaden zur Information der Öffentlichkeit in kerntechnischen Notfällen“ (BAnz Nr. 152a vom<br />
08.10.2008)<br />
- BBK (<strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe): Broschüre „Information der Öffentlichkeit<br />
über Strahlenrisiken – Krisenkommunikation <strong>für</strong> Verantwortliche im Katastrophenschutz“ (2008)<br />
- IAEA (International Atomic Energy Agency): „ Communication on nuclear, radiation, transport and waste<br />
safety: a practical handbook“ (IAEA-TECDOC-1076, 1999)<br />
- OECD/NEA (Organisation for Economic Cooperation and Development / Nuclear Energy Agency):<br />
Bericht „CRPPH (Committee on Radiation Protection and Public Health) Expert Group on the Radiological<br />
Protection Aspects of the Fukushima Accident – CRPPH-EGRPF (Expert Group on the Radiological<br />
Protection Aspects of the Fukushima Accident)“<br />
- Endbericht zum BMU/BfS-Vorhaben „Kommunikation mit der Öffentlichkeit bei radiologischen Ereignissen<br />
in kerntechnischen Anlagen“, Kennzeichen: StSch 4480<br />
- <strong>Strahlenschutz</strong>vorsorgegesetz<br />
Ziel war es hierbei, ein Verständnis <strong>für</strong> die der späteren Auswertung der Leitfadeninterviews zugrunde liegenden<br />
Anforderungen zu entwickeln und einen Überblick über die existierenden Grundlagen und Empfehlungen<br />
in Hinblick auf die Krisenkommunikation zu schaffen.<br />
Die Anforderungen und Empfehlungen wurden den einzelnen Themenkomplexen Organisation, interne und<br />
externe Zusammenarbeit der Behörden und Organisationen, Öffentlichkeitsarbeit, Notfallschutzübungen sowie<br />
Technische Einrichtungen zugeordnet.<br />
4.2 LEITFADENINTERVIEWS<br />
Die Entwicklung der Fragen <strong>für</strong> die Leitfadeninterviews basierte auf den Informationen aus der vorab ausgewerteten<br />
Literatur, den vorliegenden internen Bewertungen von Mitarbeitern sowie den vorhandenen Planungsunterlagen<br />
der betrachteten Behörden und Organisationen. Insgesamt sind mit 20 Mitarbeitern von<br />
BMU, BfS, SSK-Krisenstab und GRS (jeweils 5 Mitarbeiter pro Behörde bzw. Organisation) Interviews geführt<br />
worden. Dabei wurden 13 Interviews mit direktem Kontakt und sieben telefonisch bzw. in Form einer Videokonferenz<br />
durchgeführt. Die Dauer der Interviews betrug durchschnittlich eine Stunde und die Gespräche wur-<br />
78 Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 06