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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Ergebnisse<br />

TB 06<br />

schenweite von 5 m und besitzt eine etwas erhöhte Maschenzahl, so dass das neue Netz mit 20 m Maschenweite<br />

den gleichen Bereich abdeckt wie das alte mit 25 m Maschenweite.<br />

Nicht <strong>für</strong> jedes LASAIR-Projekt ist es notwendig, in Quellnähe mit 5 m Maschenweite zu arbeiten und bis in<br />

eine Entfernung von 40 km zu rechnen. Der Anwender kann daher beim Anlegen eines neuen Projektes wählen,<br />

ob die feinste Maschenweite 5, 10 oder 20 m betragen soll und die größte Entfernung 10, 20 oder 40 km.<br />

3.3 ANPASSUNG DER EXPOSITIONSZEITRÄUME<br />

Bisher wurde die Gamma-Dosis durch Bodenstrahlung als Lebenszeit-Folgedosis berechnet. Für typische<br />

LASAIR-Anwendungen sind aber auch kürzere Expositionszeiten interessant. Hierzu müssen die Formeln zur<br />

Berechnung der Lebenszeit-Folgedosis ergänzend so modifiziert werden, dass sie <strong>für</strong> beliebige Expositionszeiten<br />

von höchstens 1 Jahr gelten. In diesem Fall vereinfachen sie sich dadurch, dass während der Expositionszeit<br />

kein Wechsel der Altersgruppe stattfindet.<br />

Bei der Ergebnisdarstellung kann der Anwender, wenn er die Gamma-Dosis wählt, zusätzlich aussuchen, ob<br />

der Expositionszeitraum 1 Tag, 1 Woche, 1 Monat, 1 Jahr oder die Lebensfolgezeit <strong>für</strong> die betreffende Altersgruppe<br />

betragen soll.<br />

Bei der Berechnung der Gamma-Dosis durch Bodenstrahlung wird der Zerfall des betrachteten Nuklids berücksichtigt.<br />

Die eingesetzte Zeitspanne ist die Zeit seit Start der Rechnung, also seit dem Emissionsbeginn.<br />

Für kurzzeitige Freisetzung ist dies korrekt. Bei lang andauernder Freisetzung, wie es seit dieser LASAIR-Version<br />

vorgebbar ist, kann es bei kurzlebigen Nukliden zu Ungenauigkeiten kommen.<br />

LASAT kann zwar den Zerfall eines Nuklids während des Transportes berücksichtigen und damit dieses Problem<br />

beheben, muss dazu aber die Zerfallszeit des Nuklids kennen. Damit würde ein großer Vorteil von LA-<br />

SAIR zunichte gemacht, nämlich dass das Nuklidspektrum erst bei der Auswertung der Ausbreitungsrechnung<br />

festgelegt zu werden braucht. Dies ermöglicht Korrekturen bei der Auswertung, ohne dass die ganze<br />

Ausbreitungsrechnung noch einmal durchgeführt werden muss. Andernfalls müsste die Ausbreitungsrechnung<br />

mit allen möglicherweise relevanten Nukliden durchgeführt werden, was eine erhebliche Komplizierung<br />

des Arbeitsablaufs <strong>für</strong> den Benutzer und eine deutliche Verlängerung der Rechenzeit und Vergrößerung des<br />

Speicherbedarfs bedeuten würde. Dies ist <strong>für</strong> LASAIR nicht akzeptabel.<br />

Eine Abhilfe wäre, das Verfahren der Ausbreitungsrechnung so zu erweitern, dass neben Konzentration und<br />

Deposition auch die (mittlere) Transportzeit bestimmbar ist. Dies sollte <strong>für</strong> eine einzelne Emissionsquelle realisierbar<br />

sein und wurde ansatzweise in LASAIR implementiert. Es zeigte sich jedoch, dass eine konsequente<br />

Umsetzung dieser Idee gerade im Hinblick auf die Gamma-Dosisberechnung sehr aufwendig wäre. Da dies<br />

bei weitem den Projektrahmen gesprengt hätte, mussten die weiteren Arbeiten hierzu eingestellt werden.<br />

3.4 ERWEITERUNG FÜR DIE NUTZUNG IN EUROPÄISCHEN LÄNDERN<br />

LASAIR ist in seinem Benutzer-Interface schon zu Beginn seiner Entwicklung mehrsprachig angelegt worden.<br />

Alle Texte im Benutzer-Interface und der Ergebnisdokumentation sind aus dem Programm ausgelagert und<br />

können ohne Programmänderung durch anderssprachige Texte ersetzt werden. So kann man schon seit einiger<br />

Zeit beim Programmstart zwischen der deutschen und der englischen Sprache wählen.<br />

Von den zur Verfügung gestellten Karten und dem digitalen Geländemodell her ist man aber auf Deutschland<br />

beschränkt. Eine Abhilfe besteht darin, auf im Internet verfügbare Landkarten und Geländeinformation zurückzugreifen.<br />

Bei den Landkarten stellt OpenStreetMap (OSM) eine interessante Wahlmöglichkeit dar. Es besitzt möglicherweise<br />

nicht die gleiche Abdeckungsdichte wie Google Maps, liefert aber häufig mehr Details und erfordert keine<br />

Lizenzkosten. Der direkte Weg <strong>für</strong> die Nutzung wäre, <strong>für</strong> das interessierende Gebiet die geographischen<br />

Daten herunterzuladen und daraus mit Hilfe eines Renderers die gewünschte Karte zu erzeugen. Der Nachteil<br />

davon ist, dass die Installation und Bedienung eines Renderers (beispielsweise Mapnik) sehr aufwendig sein<br />

kann und <strong>für</strong> einen typischen LASAIR-Anwender zu umständlich ist.<br />

Als Alternative bleibt, von OpenStreetMap gerenderte Kartenkacheln in der gewünschten Vergrößerungsstufe<br />

herunterzuladen und zu der benötigten Karte zusammenzusetzen. Damit kann man eine gleitende Landkarte<br />

(slippy map) realisieren, bei der sich das Kartenbild in einem Fenster ohne Sprünge beliebig verschieben<br />

lässt. Der Nachteil ist, dass hierbei eine (longitudinale) Mercator-Projektion verwendet wird, die in<br />

Nord/Süd-Richtung einen variablen Abbildungsmaßstab besitzt. Nur mit zusätzlichem Aufwand lässt sich hieraus<br />

eine Landkarte in vorgegebenem Maßstab und UTM-Projektion erstellen, wie es <strong>für</strong> LASAIR erforderlich<br />

ist.<br />

74 Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 06

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