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Julius-Club-Broschüre - Akademie für Leseförderung Niedersachsen

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Eine Sommerliebe,<br />

die hält<br />

Der JULIUS-CLUB als Unterstützer<br />

der schulischen <strong>Leseförderung</strong><br />

Ein Leitfaden <strong>für</strong> Lehrkräfte<br />

zum Leseförderprojekt JULIUS-CLUB<br />

der VGH-Stiftung und der<br />

Büchereizentrale <strong>Niedersachsen</strong><br />

Herausgeber:


Was ist der<br />

JULIUS-CLUB?<br />

Seite 3 Was ist der JULIUS-CLUB ?<br />

Seite 4/5<br />

Seite 6<br />

Seite 7 -15<br />

Inhalt<br />

Der JULIUS-CLUB als Unterstützer der schulischen <strong>Leseförderung</strong><br />

Vor und während des JULIUS-CLUBs<br />

Was können Lehrkräfte zur Unterstützung tun?<br />

Nach dem JULIUS-CLUB<br />

Wie können Lehrkräfte den JULIUS-CLUB <strong>für</strong> ihren<br />

Unterricht und die schulische Lesekultur nutzen?<br />

Der JULIUS-CLUB als<br />

Sommer-Lese-Vergnügen<br />

Der JULIUS-CLUB ist ein gelungenes Leseförderprojekt<br />

und ein spannendes Sommer-Ferien-Programm<br />

<strong>für</strong> 11- bis 14-Jährige.<br />

JULIUS steht dabei <strong>für</strong> „Jugend liest und<br />

schreibt“. Projektinitiatoren sind die VGH-Stiftung<br />

und die Büchereizentrale <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Nach einer sehr erfolgreichen Premiere im Jahr<br />

2007 findet der JULIUS-CLUB jedes Jahr im Sommer<br />

statt und hat sich als festes Angebot in zahlreichen<br />

Öffentlichen Bibliotheken des Landes etabliert.<br />

Er wird in Kooperation mit der <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Leseförderung</strong> <strong>Niedersachsen</strong>, dem Niedersächsischen<br />

Kultusministerium, dem Ministerium <strong>für</strong><br />

Wissenschaft und Kultur und der Kulturstiftung der<br />

Öffentlichen Versicherungen Oldenburg durchgeführt.<br />

Den beteiligten Kindern und Jugendlichen Spaß<br />

am Lesen zu vermitteln ist oberstes Ziel des JU-<br />

LIUS-CLUBs. Das Projekt soll aber auch Lesekompetenz,<br />

Ausdrucksfähigkeit und Textverständnis<br />

fördern.<br />

Bibliotheken als attraktive<br />

Lese- und Veranstaltungsorte<br />

Kurz vor Beginn der Sommerferien startet der<br />

JULIUS-CLUB in den Öffentlichen Bibliotheken<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s, die sich <strong>für</strong> die Teilnahme am<br />

JULIUS-CLUB erfolgreich beworben<br />

haben.<br />

Das sind jährlich mehr als 40<br />

Bibliotheken. Sie stellen aus einer<br />

Anzahl von 100 Buchtiteln eine<br />

individuelle Auswahl von Büchern<br />

<strong>für</strong> ihre Bibliothek zusammen. Die<br />

Buchtitel wurden zuvor von einer<br />

Jury, die sich aus Experten und<br />

Expertinnen und Jugendlichen zusammensetzt,<br />

ausgewählt.<br />

Bis zum Ende der Sommerferien<br />

haben die jugendlichen <strong>Club</strong>-<br />

Mitglieder Gelegenheit, die <strong>Julius</strong>-<br />

Bücher kostenlos auszuleihen, zu<br />

lesen und zu bewerten.<br />

Um das <strong>Julius</strong>-Diplom und ein Geschenk zu erhalten,<br />

müssen mindestens zwei Bücher gelesen und<br />

bewertet werden. Ab fünf Büchern bekommen<br />

die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein Vielleser-<br />

Diplom.<br />

Während der gesamten Projektdauer begleiten<br />

die Bibliotheken vor Ort ihre <strong>Club</strong>-Mitglieder durch<br />

Auftakt- und Abschlussveranstaltungen, <strong>Club</strong>treffen,<br />

Lesungen und vielfältig gestaltete Aktionen wie<br />

Ausflüge, Schreibwerkstätten, Hörspiel-Workshops<br />

und vieles mehr.<br />

Schulen als wichtige Partner<br />

und Nutznießer<br />

Zu den wichtigsten Partnern der Bibliotheken<br />

vor Ort gehören die Schulen. Mit Unterstützung der<br />

Lehrkräfte können alle Schülerinnen und Schüler<br />

der entsprechenden Altersgruppe informiert, begeistert<br />

und als Teilnehmer gewonnen werden. Für<br />

die Schulen stellt der JULIUS-CLUB ebenfalls eine<br />

Chance dar. Sie können auf ihre Schülerinnen und<br />

Schüler kurz vor dem „Leseknick“ motivierend einwirken<br />

und den Schwerpunkt „<strong>Leseförderung</strong>“ im<br />

Schulprofil entwickeln.<br />

3


Der JULIUS-CLUB als<br />

Unterstützer der<br />

schulischen <strong>Leseförderung</strong><br />

Einbettung in die Kerncurricula<br />

Lesefreude und Leseinteresse bei Schülerinnen<br />

und Schülern zu wecken und zu fördern ist ein erklärtes<br />

Ziel der Kerncurricula im Fach Deutsch <strong>für</strong><br />

alle Schulformen. So heißt es im Kerncurriculum<br />

„Deutsch“ <strong>für</strong> das Gymnasium in den Schuljahrgängen<br />

5-10, dass das Lesen als „selbstverständliche<br />

kulturelle Praxis“ den Schülerinnen und Schülern<br />

zugänglich gemacht werden soll. Dabei kann die<br />

Berücksichtigung der individuellen Leseinteressen<br />

der Schülerinnen und Schüler die Grundlage<br />

<strong>für</strong> die Auswahl einer gemeinsamen Lektüre sein.<br />

Bibliotheksbesuche, Autorenlesungen, Buchvorstellungen,<br />

die Anfertigung aktueller Leselisten, die<br />

Einrichtung von Leseecken sowie die Arbeit mit<br />

Lesetagebüchern werden als „unverzichtbare Aufgaben<br />

des Deutschunterrichts“ ausdrücklich empfohlen.<br />

Der <strong>Leseförderung</strong> kann bei diesem Konzept,<br />

das der Schule ein individuelles Profil verleiht und<br />

sie auch gegenüber anderen Schulen auszeichnet,<br />

eine hervorgehobene Stellung beigemessen werden.<br />

Zusätzlich zum eigentlichen Unterricht kann<br />

die Schulkultur im Sinne einer literarischen oder einer<br />

Lesekultur gestaltet werden. Eine Öffnung der<br />

Schule nach außen durch die Wahrnehmung und<br />

Einbeziehung bewährter außerschulischer Angebote<br />

wie dem JULIUS-CLUB und der damit verbundene<br />

Einsatz kreativer Methoden wie „Book Slam“<br />

(s. S. 12) oder „<strong>Leseförderung</strong> im Schuhkarton“ (s. S.<br />

13) können hier wertvolle Impulse bieten.<br />

Der JULIUS-CLUB im Fokus<br />

der lesebiographischen und<br />

lesedidaktischen Forschung<br />

Die aktuelle lesebiographische Forschung fordert<br />

zudem eine geschlechtssensible <strong>Leseförderung</strong>,<br />

die sowohl die Leseinteressen von Jungen als<br />

auch Mädchen berücksichtigt:<br />

„Es erscheint daher nahe liegend, dass die Schule<br />

in ihrem Umgang mit Lektüre grundlegend umdenken<br />

muss; provokativ gesagt: weg von der Orientierung<br />

auf ‚Qualität’ hin zur Orientierung auf ‚Quantität’<br />

– oder besser: hin zu einer Orientierung auf die<br />

Leseinteressen der Kinder und Jugendlichen und<br />

zwar diejenigen beider Geschlechter.“<br />

Christine Garbe: Lesen – Sozialisation – Geschlecht.<br />

Geschlechterdifferenzierende Leseforschung<br />

und –förderung. In: Lesekompetenz, Leseleistung,<br />

<strong>Leseförderung</strong>. Grundlagen, Modelle<br />

und Materialien. Seelze-Velber: Kallmeyer 2007.<br />

ISBN 978-3-7800-8006-6. S. 80.<br />

Bei der Auswahl der Titel <strong>für</strong> den JULIUS-CLUB<br />

werden diese unterschiedlichen Lektürepräferenzen<br />

ausdrücklich berücksichtigt. Sie enthält sowohl<br />

Titel, die sich unter thematisch-literarischen<br />

Aspekten eher an Jungen richten, als auch Titel, die<br />

von Mädchen bevorzugt werden. Darüber hinaus<br />

gibt es sowohl Angebote <strong>für</strong> leseungeübte Schülerinnen<br />

und Schüler als auch <strong>für</strong> Vielleserinnen und<br />

Vielleser.<br />

Kerncurriculum <strong>für</strong> das Gymnasium, Schuljahrgänge<br />

5-10, Deutsch. Hrsg. vom Niedersächsischen<br />

Kultusministerium, Hannover 2006. S. 9.<br />

Die Kerncurricula empfehlen außerdem, bei der<br />

Auswahl aktueller Jugendbücher die Anregungen<br />

der außerschulischen Einrichtungen zur <strong>Leseförderung</strong><br />

aufzugreifen.<br />

Der JULIUS-CLUB als Impulsgeber<br />

zur schulischen Lesekultur<br />

Mit der Einführung der Eigenverantwortlichen<br />

Schule und der Einrichtung der Schulvorstände<br />

haben in <strong>Niedersachsen</strong> die Schulen größere Freiräume<br />

<strong>für</strong> die Organisation des Lernens und den<br />

Einsatz der vorhandenen Ressourcen erhalten.<br />

Eine wichtige Aufgabe der Schulvorstände ist die<br />

Entwicklung eines eigenständigen Schulprofils.<br />

Mit seiner Zielgruppe der 11- bis 14- jährigen<br />

Schülerinnen und Schüler nimmt der JULIUS-<br />

CLUB insbesondere die Altersspanne ins Visier, <strong>für</strong><br />

die eine Förderung der Lesemotivation besonders<br />

wichtig ist. In der Pubertät stehen viele Schülerinnen<br />

und Schüler dem Lesen kritisch gegenüber.<br />

Die Leseforschung spricht von einem „Leseknick“.<br />

Die Bedeutung Gleichaltriger (Peer Group) <strong>für</strong> eine<br />

erfolgreiche Lesesozialisation nimmt zu. Diesem<br />

wachsenden Einfluss der Peer Group trägt der JU-<br />

LIUS-CLUB mit seinem <strong>Club</strong>-Charakter, dem <strong>Club</strong>-<br />

Ausweis, den regelmäßigen <strong>Club</strong>-Treffen und den<br />

Start- und Abschlussveranstaltungen, Rechnung.<br />

Der JULIUS-CLUB bietet mit seiner Auswahl an 100<br />

aktuellen Kinder- und Jugendbüchern vielfältige<br />

Ansätze den individuellen Lesebedürfnissen der<br />

einzelnen Schülerinnen und Schüler entgegenzukommen.<br />

4 5


Vor und während<br />

des JULIUS-CLUBs<br />

Was können Lehrkräfte zur Unterstützung tun? Nach dem JULIUS-CLUB<br />

Wie können Lehrkräfte den JULIUS-CLUB <strong>für</strong> ihren<br />

Unterricht und die schulische Lesekultur nutzen?<br />

Information über den<br />

JULIUS-CLUB in der Schule<br />

Besuch der Öffentlichen Bibliothek<br />

Anerkennung der Teilnahme<br />

Ausleihe einer<br />

JULIUS-CLUB-Bücherkiste<br />

Lehrkräfte können den JULIUS-CLUB in ihren<br />

Klassen vorstellen. Sie erhalten dazu Informationsmaterial<br />

von den am JULIUS-CLUB beteiligten Bibliotheken.<br />

Ebenso finden sie eine komprimierte Darstellung<br />

des Leseförderprojektes in Form einer Power-<br />

Point-Präsentation auf den Seiten des JULIUS-<br />

CLUBs (www.julius-club.de Für die Erwachsenen).<br />

Je mehr die Lehrkräfte <strong>für</strong> die Teilnahme am<br />

JULIUS-CLUB in ihren Klassen werben, desto mehr<br />

Schülerinnen und Schüler nehmen an dem Projekt<br />

teil, wie eine Umfrage deutlich zeigte.<br />

Es gibt auch die Möglichkeit, eine Mitarbeiterin<br />

oder einen Mitarbeiter der Bibliothek in den Unterricht<br />

einzuladen. Einzelne Bibliotheken bieten Informationsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Lehrkräfte über den<br />

JULIUS-CLUB an und laden dazu gesondert ein.<br />

Darüber hinaus können die Lehrkräfte Veranstaltungen<br />

wie Elternabende und Informationsmedien<br />

wie die Website der Schule, das Schwarze Brett<br />

oder Mitteilungen an die Eltern nutzen, um auf den<br />

Wert dieses Projekts <strong>für</strong> die <strong>Leseförderung</strong> hinzuweisen.<br />

Auf jeden Fall ist es sinnvoll und nützlich,<br />

wenn die Eltern mit einbezogen werden.<br />

Eine gute Möglichkeit, auf den JULIUS-CLUB<br />

hinzuweisen, bietet der Besuch in der Öffentlichen<br />

Bibliothek. Zahlreiche Bibliotheken haben in den<br />

vergangenen Jahren ihr Angebot an Klassenführungen<br />

ausgeweitet und bieten mit unterschiedlichen<br />

Themen ein auf die einzelnen Altersstufen<br />

ausgerichtetes systematisches Konzept an. Insbesondere<br />

handlungs- und erlebnisorientierte Führungen<br />

fördern bei den Schülerinnen und Schülern<br />

die Lesemotivation. Lehrkräfte können in Absprache<br />

mit den Öffentlichen Bibliotheken Termine<br />

<strong>für</strong> einen Bibliotheksbesuch vereinbaren, bei dem<br />

auch der JULIUS-CLUB zur Sprache kommt und die<br />

Möglichkeit zur Anmeldung geboten wird.<br />

Lehrkräfte als Akteure beim<br />

JULIUS-CLUB<br />

Lehrkräfte, die einen aktiven Beitrag zur Gestaltung<br />

der regelmäßigen <strong>Club</strong>treffen und sonstigen<br />

Veranstaltungen in den Sommerferien sowie der<br />

Start- und Abschlussveranstaltungen vor bzw. nach<br />

den Sommerferien anbieten möchten, sind bei den<br />

Öffentlichen Bibliotheken herzlich willkommen. So<br />

kann sich der JULIUS-CLUB zu einer gemeinsam<br />

von Schule und Öffentlicher Bibliothek gestalteten<br />

lebendigen Aktion entwickeln, die das Schulleben<br />

bereichert und <strong>für</strong> ein positives Image der Schule<br />

in der Öffentlichkeit sorgt. In der Vergangenheit<br />

wurden beispielsweise auch die Räumlichkeiten der<br />

Schule <strong>für</strong> Veranstaltungen genutzt, Lehrkräfte haben<br />

mit einer Büchershow zu ihren eigenen Lieblingsbüchern<br />

einen inhaltlichen Beitrag geliefert<br />

oder Begleitveranstaltungen während des JULIUS-<br />

CLUBs angeboten.<br />

Ebenso wichtig wie die Werbung <strong>für</strong> die Teilnahme<br />

am JULIUS-CLUB ist es, einen erfolgreichen<br />

Abschluss entsprechend zu honorieren. Dieses<br />

kann einfach dadurch erfolgen, dass eine Teilnahme<br />

ähnlich wie bei einer Arbeitsgemeinschaft auf<br />

dem Zeugnis oder in anderen Dokumentationen (z.<br />

B. dem Leistungsportfolio) vermerkt wird. So wird<br />

schon in vielen Schulen verfahren.<br />

Auch die Möglichkeit, dass Schülerinnen und<br />

Schüler im Unterricht über ihre Erfahrungen beim<br />

JULIUS-CLUB berichten, kann sowohl <strong>für</strong> die Beteiligten<br />

als auch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler<br />

motivierend und anregend sein. Darüber<br />

hinaus könnte der Klassenraum oder das Schulgebäude<br />

Ausstellungsraum <strong>für</strong> die von den Schülern<br />

verfassten Buchbesprechungen oder andere kreative<br />

Beiträge wie Wandzeitungen, Kunstobjekte<br />

oder selbst gestaltete Bücher sein. Die im Rahmen<br />

der Begleitveranstaltungen zu den gelesenen<br />

Büchern entwickelten Produkte wie Hörspiele,<br />

Theaterstücke oder musikalische Darbietungen<br />

könnten bei einer Lesewoche oder einem Schulfest<br />

aufgeführt werden. Auch die Website der Schule<br />

und Schülerzeitungen bieten Raum <strong>für</strong> mögliche<br />

Präsentationen.<br />

Die folgenden methodischen und didaktischen<br />

Vorschläge sollen Anregungen bieten, wie die Arbeit<br />

mit gelesenen (oder noch zu lesenden) Büchern<br />

den Unterricht vielfältig bereichern kann.<br />

In Absprache mit den Öffentlichen Bibliotheken<br />

können im Anschluss an den JULIUS-CLUB Bücherkisten<br />

mit den Titeln des JULIUS-CLUBs <strong>für</strong> einen<br />

Zeitraum ausgeliehen werden und im Klassenraum<br />

oder der Schulbibliothek zur Verfügung stehen.<br />

Im Vergleich zur traditionellen Klassenlektüre,<br />

die in den meisten Fällen von der Lehrkraft ausgewählt<br />

wird und <strong>für</strong> alle Schülerinnen und Schüler<br />

verbindlich ist, bietet dieses Angebot die Chance<br />

individuelle Leseinteressen zu berücksichtigen. Dadurch<br />

kann eine Brücke zwischen der Freizeit- und<br />

der Schullektüre geschlagen werden. Schon der<br />

Prozess, sich aus einer bestimmten Anzahl von Büchern<br />

einen Titel auszuwählen, die typische Situation<br />

in einer Buchhandlung oder Bibliothek, könnte<br />

thematisiert werden. Welche Hilfsmittel stehen mir<br />

<strong>für</strong> die Auswahl zur Verfügung? Welche Erwartungen<br />

werden durch das Cover und den Klappentext<br />

geweckt? Im Anschluss an eine Phase des<br />

„freien Lesens“ könnten diese Erwartungen mit den<br />

tatsächlichen Erfahrungen beim Lesen verglichen<br />

werden. Es bietet sich an, die Arbeit mit der Bücherkiste<br />

mit einzelnen Buchvorstellungen abzuschließen.<br />

6 7


Attraktive Buchvorstellungen<br />

mit einem „Book Slam ® “<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> Drei-Minuten-Präsentationen<br />

sind:<br />

<strong>Leseförderung</strong> im Schuhkarton /<br />

in der Lesekiste<br />

Die einfachste Möglichkeit, die Bücher des<br />

JULIUS-CLUBs in den Unterricht einzubeziehen,<br />

ist eine Buchvorstellung durch die Schülerinnen<br />

und Schüler, die am JULIUS-CLUB teilgenommen<br />

haben. Eine alternative Präsentationsform zu<br />

den herkömmlichen, häufig langatmigen Vorstellungen<br />

ist ein Book Slam. Die Idee zu dieser Form<br />

der Buchpräsentation stammt von Dr. Stephanie<br />

Jentgens, der Leiterin des Fachbereichs Literatur<br />

der <strong>Akademie</strong> Remscheid.<br />

Ein Book Slam ist ein Bücher-Wettstreit, bei dem<br />

<strong>für</strong> die Präsentation der einzelnen Titel jeweils nur<br />

drei Minuten Zeit ist. Die Einhaltung der Zeit überwachen<br />

zwei Zuschauer mit Stoppuhr und Trillerpfeife.<br />

Nach jeder Präsentation wird vom Publikum<br />

eine Wertung - wie beim Eiskunstlauf - vorgenommen.<br />

Zehn Punkte sind die beste, ein Punkt die<br />

schlechteste Note <strong>für</strong> ein Buch. Im Anschluss an<br />

die Buchvorstellungen werden die Punkte <strong>für</strong> jedes<br />

Buch zusammengezählt und das Siegerbuch wird<br />

ermittelt. Am Ende der Veranstaltung haben alle<br />

die Möglichkeit, in den präsentierten Büchern zu<br />

schmökern.<br />

• Selbstporträt der Hauptfigur<br />

• Interview zu einem Buch<br />

• Dialog über ein Buch<br />

• Geschichte aus zwei Perspektiven<br />

• Rollenspiel<br />

• Werbespot<br />

• Antiwerbung<br />

• Quiz<br />

• Musikalische Inszenierung/Untermalung<br />

(z.B. Rap)<br />

• Vorstellung von Gegenständen<br />

aus dem Buch<br />

Die Buchpräsentationen sollten von den Schülern<br />

selbständig in Partner- oder Gruppenarbeit<br />

entwickelt werden. Dazu ist es notwendig, dass<br />

auch ausreichend Zeit zum Üben vor einem kleinen<br />

Publikum gegeben wird. Die Darstellung sollte<br />

möglichst effektvoll und die knappe Zeit gut genutzt<br />

sein.<br />

Es ist sinnvoll, eine Reihenfolge <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Vorstellungen festzulegen, wobei ruhigere und<br />

langsamere Veranstaltungsformen mit schnelleren<br />

und lauteren abwechseln sollten.<br />

Die so entwickelte „Büchershow“ könnte auch<br />

im Rahmen von Schulfesten, Lesewochen oder<br />

auch als Veranstaltung in der Schulbibliothek aufgeführt<br />

werden.<br />

Material/Medien:<br />

• Stoppuhr<br />

• Trillerpfeife oder anderes akustisches Signal<br />

• Jurykarten mit den Zahlen von eins bis zehn<br />

• Flip-Chart<br />

• ca. 10 Bücher<br />

In der Grundschuldidaktik hat sich diese anschauliche<br />

Methode der <strong>Leseförderung</strong> bereits<br />

gut etabliert und zu beachtenswerten Ergebnissen<br />

geführt. Sie bietet sich aber auch in weiterführenden<br />

Schulen als eine Methode an, die - alternativ<br />

zu dem eher üblichen textbasierten Zugang zu Büchern<br />

- durch Gegenstände eine Brücke zwischen<br />

der Lebenswelt des Lesers und dem Buch schlägt.<br />

Die Grundidee einer Lesekiste, die aus einem<br />

Schuhkarton bestehen kann, liegt darin, dass konkrete<br />

Gegenstände oder Materialien, die in einem<br />

Buch vorkommen, in der Lesekiste gesammelt werden.<br />

Es sollte sich dabei um Gegenstände handeln,<br />

die <strong>für</strong> den Inhalt und die Handlung von Bedeutung<br />

sind. Da die Gegenstände aus dem Lebensumfeld<br />

der Schülerinnen und Schüler stammen können,<br />

handelt es sich hier auch um eine preiswerte und<br />

praktisch gut handhabbare Methode. Auch der<br />

Schuhkarton selber, der passend zu dem jeweiligen<br />

Buch gestaltet werden sollte, ist einfach zu<br />

beschaffen. Er könnte beispielsweise beklebt oder<br />

bemalt werden.<br />

Es gibt die Möglichkeit, dass jeder einen eigenen<br />

Schuhkarton füllt und gestaltet. Es kann aber<br />

auch in Gruppen gearbeitet oder ein Karton von<br />

der ganzen Klasse zu einem Buch erstellt werden.<br />

Eine Alternative der Lesekiste zu einem Buch stellt<br />

die Autorenkiste dar.<br />

Die Lesekisten können zu Beginn einer gemeinsamen<br />

Lektüre als Leseanreiz durch die Lehrkraft<br />

präsentiert werden und die gemeinsame Lektüre<br />

begleiten. Die häufig mit kreativem Potential erstellten<br />

Lesekisten können aber auch eine Buchvorstellung<br />

durch die Schülerinnen und Schüler auf<br />

vielfältige Weise bereichern.<br />

Die Gestaltung einer Lesekiste fördert auf handlungs-<br />

und produktionsorientierte Weise die Auseinandersetzung<br />

mit dem Inhalt eines Buches und<br />

kann in der abschließenden Präsentation Anlass <strong>für</strong><br />

einen differenzierten Kommunikationsprozess in<br />

der Klasse sein. Darüber hinaus kann das Gespräch<br />

über die Bücher aber auch bereits in der Familie,<br />

ausgelöst durch das Sammeln der Gegenstände<br />

und Materialien, beginnen.<br />

Die fertigen Schuhkartons können in der Schule,<br />

in der Öffentlichen Bibliothek oder in der Schulbibliothek<br />

ausgestellt werden.<br />

Die Durchführung als fächerübergreifendes Unterrichtsprojekt<br />

mit dem Kunstunterricht liegt nahe.<br />

Weitere Ideen zur Gestaltung von Lesekisten<br />

mit Kopiervorlagen sind zu finden in:<br />

<strong>Leseförderung</strong> per Schuhkarton: Sekundarstufen<br />

und Bibliothek.2. Aufl.. Lichtenau: AOL-Verlag 2005.<br />

(Praxis Lesen: Das Geheimnis der Lesekiste; 2)<br />

(vergriffen, aber in Bibliotheken erhältlich).<br />

Book Slam ist eine schnelle Aktionsform, sie stellt<br />

Geschwindigkeit, Spannung und Effekt in den Vordergrund<br />

und entspricht den heutigen Rezeptionsgewohnheiten<br />

Jugendlicher. Durch den Wettstreit<br />

können alle Schülerinnen und Schüler einbezogen<br />

werden, sie haben ein stärkeres Interesse an dem,<br />

was vorgestellt wird.<br />

Weitere Informationen sind unter<br />

www.bookslam.de und<br />

www.book-slam.de zu finden<br />

8 9


Buch-Voting<br />

Blind Date mit Büchern<br />

Lesen und Bewegung passen gut zusammen.<br />

Bücher kennenzulernen muss nicht mit Stillsitzen<br />

verbunden sein, sondern Bücher bieten manchen<br />

Anlass, Hände und Füße zu bewegen und dabei<br />

eine eigene Lesespur zu hinterlassen. Das macht<br />

umso mehr Spaß, wenn Musik im Spiel ist und zum<br />

„Tanz“ um die Bücher auffordert.<br />

Und so geht’s:<br />

Schritt 1:<br />

Fünfzehn bis zwanzig Bücher sind in einem<br />

Raum auf dem Boden verteilt. Für ca. vier Minuten<br />

wird Musik eingespielt, die Lust darauf macht,<br />

sich zu bewegen. Die Jugendlichen „umtanzen“ die<br />

ausgelegten Bücher. Sie dürfen nur die Umschlagbilder<br />

betrachten, sollen die Bücher aber nicht vom<br />

Boden aufheben.<br />

Schritt 2:<br />

Die Jugendlichen erhalten 10 bis 15 Minuten Zeit,<br />

um sich die Bücher intensiver anzuschauen: Sie<br />

blättern, sehen sich den Klappentext an, lesen ein<br />

paar Sätze. Das können sie im Stehen, im Gehen,<br />

im Sitzen tun, ganz, wie es ihnen gefällt. Aber sie<br />

sollten möglichst alle Bücher einmal in der Hand<br />

gehabt haben. Auf diese Phase der intensiven Beschäftigung<br />

mit den Büchern kann auch verzichtet<br />

werden, wenn die Zeit knapp bemessen ist oder das<br />

Ziel lediglich darin besteht, über das Umschlagbild<br />

und den Titel Interesse zu wecken.<br />

Ein ansprechendes Cover verlockt viele Leserinnen<br />

und Leser zum Kauf eines Buches, das dann<br />

unter Umständen enttäuscht. Beim „Blind Date<br />

mit Büchern“ wird der Einfluss des Covers auf die<br />

Buchauswahl bewusst ausgeschaltet.<br />

Zur Vorbereitung werden so viele Bücher mit<br />

Packpapier eingepackt wie Schülerinnen und Schüler<br />

in einer Klasse sind. Es reicht nicht aus, nur den<br />

Umschlag zu verdecken, auch die Titelseite muss<br />

mit eingeschlagen werden. Die Bücher werden<br />

nummeriert und auf Tischen verteilt. Jede Schülerin<br />

bzw. jeder Schüler erhält einen Laufzettel mit<br />

den Buchnummern und setzt sich vor ein Buch. Sie<br />

bzw. er hat nun drei Minuten Zeit, es anzulesen und<br />

sich Notizen zu dem Buch auf ihrem bzw. seinem<br />

Laufzettel zu machen: Wovon handelt das Buch?<br />

Gefällt es mir oder nicht?<br />

Nach drei Minuten ertönt ein Signal und jede<br />

Schülerin bzw. jeder Schüler setzt sich einen Platz<br />

weiter. Auch hier hat sie bzw. er wieder drei Minuten<br />

Zeit. Insgesamt werden vier Runden gespielt.<br />

Nun gibt es drei Spielsteine zum Verteilen. Gefällt<br />

ein Buch besonders gut, erhält es drei Spielsteine.<br />

Es gibt aber auch die Möglichkeit, die drei<br />

Spielsteine auf drei Bücher zu verteilen.<br />

Das Buch, das die meisten Spielsteine erhalten<br />

hat, ist das Siegerbuch. Zusätzlich können noch die<br />

zweiten und dritten Plätze ermittelt werden. Nun<br />

werden die Umschläge der Siegerbücher entfernt<br />

und das Geheimnis von Cover, Autor und Titel gelüftet.<br />

Zum Abschluss sollte eine typische Textpassage<br />

aus den Büchern vorgelesen werden.<br />

Simone Eutebach: Blind Date mit Buch. Eine<br />

Aktion zur <strong>Leseförderung</strong> in Schule und/oder<br />

Bibliothek. In: Gruppe & Spiel. 38 (2012). S. 37–39.<br />

Schritt 3:<br />

Anschließend erhält jeder Jugendliche drei Klebepunkte<br />

(alternativ: Spielsteine). Die Punkte klebt<br />

er auf die Bücher, die ihn am meisten neugierig gemacht<br />

haben.<br />

Schritt 4:<br />

Zum Schluss werden die Bücher nach der Anzahl<br />

der Punkte sortiert und die drei Sieger-Bücher<br />

ermittelt. Diese werden auf einem Tisch mit Buchständern<br />

besonders präsentiert. Drei kurze Textstellen,<br />

die vorher ausgewählt worden sind, werden<br />

– möglichst bewegend – vorgelesen.<br />

Nach einer Idee von Frank M. Reifenberg, Autor<br />

10 11


Buch-Casting<br />

Vorbereitung:<br />

So wie in einer Castingshow bewerten Schülerinnen<br />

und Schüler Buch-Kandidaten anhand<br />

verschiedener Kriterien. Zur Auswahl stehen insgesamt<br />

zwanzig aktuelle Jugendbücher aus vier<br />

verschiedenen Genres, z.B.:<br />

• 5 Fantasy-Bücher<br />

• 5 Mädchenbücher<br />

• 5 Jungenbücher<br />

• 5 Thriller<br />

Diese Bücher werden anhand von vier Kriterien bewertet.<br />

Für jedes Kriterium wird eine eigene Spielrunde<br />

durchlaufen:<br />

Spielrunde Kriterium<br />

1. Buchtitel<br />

2. Cover<br />

3. Klappentext<br />

4. vorzulesende Textstelle<br />

In jeder der vier Runden fliegt ein Buch heraus. In<br />

der ersten Runde werden die Buchtitel nacheinander<br />

vorgelesen. Anschließend stimmen die Jugendlichen<br />

darüber ab, welcher Buchtitel ihnen am wenigsten<br />

gefällt. So stehen <strong>für</strong> die Cover-Runde nur<br />

noch vier, <strong>für</strong> die Klappentext-Runde nur noch drei<br />

und <strong>für</strong> die Textstellen-Runde nur noch zwei Bücher<br />

zur Auswahl.<br />

Insgesamt ist es sinnvoll, das Angebot der Zielgruppe<br />

anzupassen und eine Mischung aus unterhaltsamem<br />

Lesefutter und anspruchsvollen Titeln<br />

anzubieten. Die vorzulesenden Textstellen müssen<br />

vorher ausgewählt werden. Sie sollten nicht zu lang<br />

sein und maximal eine halbe Seite umfassen. Häufig<br />

eignet sich hier<strong>für</strong> der Anfang des Buches.<br />

Der Spielleiter notiert die Ergebnisse auf einem<br />

Flipchart. Wahlweise können die Schüler die Ergebnisse<br />

auch in Formulare mit den Buchtiteln übertragen.<br />

Auf jeden Fall sollten die Schüler eine Buchliste<br />

erhalten. Alle Bücher werden auf einem Tisch<br />

präsentiert, wobei die Siegerbücher besonders hervorgehoben<br />

sind.<br />

Besondere Tipps:<br />

Buchtitel und Cover können in einer Runde zusammengefügt<br />

werden, so dass nur drei Runden zu<br />

spielen sind.<br />

Wird das Buchcasting in der Bibliothek durchgeführt,<br />

darf auch die Lehrkraft mit abstimmen. Über<br />

die Mädchenbücher könnten nur die Mädchen,<br />

über die Jungenbücher nur die Jungen abstimmen.<br />

Zwei Schüler können als Helfer <strong>für</strong> das Auszählen<br />

der Stimmen und die Eintragung auf dem Flipchart<br />

engagiert werden.<br />

Nach einer Idee von Frank Sommer, Eventilator und<br />

der Stadtbibliothek Bremen<br />

12 13


Vom Lesetagebuch zum Portfolio<br />

Die Methode des Lesetagebuchs ist ein handlungs-<br />

und produktionsorientiertes Verfahren, bei<br />

dem die Schülerinnen und Schüler ihre Leseerfahrungen<br />

schriftlich dokumentieren. Die Gestaltung<br />

des Lesetagebuchs ist frei und kann zum Beispiel<br />

darin bestehen, ein Tagebuch aus der Sicht einer<br />

Romanfigur, in der Regel des Protagonisten, zu<br />

schreiben. Als fertiges Produkt erstellen die Schülerinnen<br />

und Schüler somit ein Heft oder ein kleines<br />

Buch, das die Gedanken und Gefühle des Protagonisten<br />

wiedergibt.<br />

Lesetagebücher unterstützen den Reflexionsprozess<br />

und geben auch wichtige Hinweise auf Leseinteressen<br />

und -kompetenzen der Schülerinnen<br />

und Schüler. Diese Methode bietet sich besonders<br />

an, wenn die Schülerinnen und Schüler ihre Lektüre<br />

frei wählen können. Die Bücher des JULIUS-CLUBs<br />

könnten hier eine geeignete Vorauswahl darstellen.<br />

Ergebnisse und Dokumente, die im Rahmen von<br />

produktionsorientierten Aufgaben zur Auseinandersetzung<br />

mit einem Buch entstanden sind, können<br />

als eigenes „Buch zum Buch“ im Sinne eines<br />

Portfolios gestaltet und gesammelt werden. Die<br />

einzelnen Beiträge können dabei auch in künstlerischer<br />

Form, z.B. als Zeichnung oder Collage, erfolgen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

Daniel Nix: Das Lesetagebuch als Methode des<br />

Lese- und Literaturunterrichts. Ein Forschungsbericht.<br />

In: Didaktik Deutsch 13 (2007). S. 67-94,<br />

Ingrid Hintz: Freies Lesetagebuch – Kopiervorlagen<br />

zum differenzierten Umgang mit Jugendliteratur.<br />

Braunschweig: Bildungshaus Schulbuchverlage<br />

2008. ISBN 978-3-507-47256-3.<br />

Ideen <strong>für</strong> Arbeitsaufgaben sind:<br />

• die ersten Gedanken nach dem Lesen des<br />

Titels aufschreiben<br />

• „Eine Buchfigur beginnt zu träumen...“<br />

• „Diese Textstelle hat mich traurig gemacht.“<br />

• „In dieser Textstelle spiele ich selbst mit.“<br />

• „Diese Figur hätte ich gern als Freund<br />

oder Freundin.“<br />

• ein Stimmungsbarometer zur eigenen<br />

Stimmung beim Lesen führen<br />

• eine Postkarte, eine SMS oder eine E-Mail<br />

an eine Buchfigur schreiben oder ein<br />

Telefonat mit ihr führen<br />

• eine Talkshow (z.B. „Literarisches Quartett“)<br />

zu einem Buch inszenieren<br />

• Bilder, Fotos, Collagen, Comics, Filmszenen<br />

zu einzelnen Szenen, Figuren,<br />

Themen entwerfen<br />

• ein Rätsel, Quiz oder Preisausschreiben<br />

zu einem Buch gestalten<br />

• ein neues Cover <strong>für</strong> das Buch gestalten<br />

• einen Brief an den Autor schreiben<br />

...<br />

Autorenlesung in Zusammenarbeit<br />

mit der Öffentlichen Bibliothek<br />

Die Begegnung mit der Autorin oder dem Autor<br />

eines Buches fördert häufig eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit dem Buch. Da die Durchführung<br />

<strong>für</strong> Schulen allein sehr aufwändig ist, bietet<br />

sich auch hier die Kooperation mit einer Öffentlichen<br />

Bibliothek an. Viele Bibliotheken führen bereits<br />

Autorenlesungen als Begleitveranstaltungen<br />

zum JULIUS-CLUB in den Sommerferien durch.<br />

Die hier gesammelten Erfahrungen können sehr<br />

hilfreich sein. Autorenlesungen verlaufen zumeist<br />

dann sehr erfolgreich, wenn sie im Unterricht entsprechend<br />

vor- und nachbereitet werden. Als Alternative<br />

zum Besuch eines Autors kann ein Briefwechsel<br />

initiiert werden.<br />

Weitere Unterstützung bei Autorenlesungen<br />

bietet der Friedrich-Boedecker-Kreis unter www.<br />

boedecker-kreis.de.<br />

Lese-AG / Bücher-AG<br />

In der Vergangenheit hat sich an einigen Orten,<br />

an denen der JULIUS-CLUB durchgeführt wurde,<br />

aus dem JULIUS-CLUB eine feste Gruppe von<br />

Schülerinnen und Schülern gebildet. Diese treffen<br />

sich regelmäßig, gestalten eigene Lese-Aktionen<br />

oder beteiligen sich mit Beiträgen rund ums Buch<br />

an Schul- oder Büchereifesten, Tagen der offenen<br />

Tür oder Projekttagen.<br />

Diese Gruppen können an die Schule, die Öffentliche<br />

Bibliothek oder die Schulbibliothek angegliedert<br />

sein. Durch Bücherrallyes, Bücherspiele,<br />

Buchausstellungen, Vorlesewettbewerbe oder andere<br />

spannende Aktionen vermitteln sie anderen<br />

Jugendlichen ihre Freude an Büchern weiter und<br />

stecken diese mit ihrer Lese-Begeisterung an. Sie<br />

tragen in erheblichem Maße zu einem lebendigen<br />

Schulleben bei.<br />

Die Lese-AGs nennen sich manchmal auch Lesescouts.<br />

Die Stiftung Lesen führt gemeinsam mit<br />

dem Niedersächsischen Kultusministerium und<br />

der <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Leseförderung</strong> ein Lesescout-<br />

Projekt an zehn niedersächsischen Schulen durch.<br />

Die Namen der beteiligten Schulen werden auf der<br />

Website der <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Leseförderung</strong> genannt.<br />

Weitere Ideen <strong>für</strong> mögliche Aktionen einer Lese-AG<br />

oder Lesescout-Gruppe sind auf der Website www.<br />

lesescouts.de zu finden.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Leseförderung</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

in Zusammenarbeit mit der VGH-Stiftung<br />

und der Büchereizentrale <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Redaktion:<br />

Anke Märk-Bürmann<br />

Andreas Müller<br />

Karola Penz<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Leseförderung</strong><br />

Fotografie:<br />

Helge Krückeberg<br />

Maike Kandziora<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

VGH-Stiftung<br />

Illustration & Gestaltung:<br />

Jan Paschetag<br />

VGH-Stiftung<br />

Stefanie Thiem und Erika Böning<br />

Schiffgraben 6-8, 30159 Hannover<br />

Telefon: 0511 / 3603-412<br />

Büchereizentrale <strong>Niedersachsen</strong><br />

Cornelia Schröter und Franziska Sievert<br />

Lüner Weg 7, 20339 Lüneburg<br />

Telefon: 04131 / 95010<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> <strong>Leseförderung</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

Waterloostr. 8, 30169 Hannover<br />

Telefon: 0511 / 1267 -215 / -308<br />

E-Mail: alf@gwlb.de<br />

www.akademiefuerlesefoerderung.de<br />

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Weitere Informationen<br />

WWW.JULIUS-CLUB.DE<br />

Der JULIUS-CLUB<br />

ist ein Projekt der:

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