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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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44 2. Archiv und Bibliothek<br />

von Kopialbüchern (copiales authentici) vorzubeugen. Schließlich soll <strong>der</strong><br />

gesamte Besitz des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s aufgenommen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Salbuch aufgezeichnet<br />

werden. Abschriften von Urkunden, die <strong>in</strong> das Salbuch übernommen<br />

werden, s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en öffentlichen Notar zu beglaubigen, damit m<strong>an</strong><br />

sie notfalls vor Gericht verwenden k<strong>an</strong>n, falls Orig<strong>in</strong>ale verloren gehen<br />

sollten. <strong>Das</strong> Salbuch ist im Archiv ayfzubewahren.<br />

Nach <strong>der</strong> Besetzung von Trier durch fr<strong>an</strong>zösische Revolutionstruppen<br />

im August 1794 wurde das Archiv durch den K<strong>an</strong>oniker J oh<strong>an</strong>n Peter<br />

Schwarz noch im selben Monat nach Koblenz-Ehrenbreitste<strong>in</strong> auf dem<br />

rechten Rhe<strong>in</strong>ufer <strong>in</strong> Sicherheit gebracht und dort am 16. Oktober 1794<br />

von dem geflüchteten Dek<strong>an</strong> von Kaysersfeld <strong>in</strong> Obhut genommen. Im<br />

Jahre 1795 brachte er das Archiv <strong>in</strong> drei Verschlägen nach Fr<strong>an</strong>kfurt, von<br />

wo es am 2. März 1796 unter se<strong>in</strong>er Aufsicht nach H<strong>an</strong>au tr<strong>an</strong>sportiert<br />

wurde. Dort übergab er es am 24. J<strong>an</strong>uar 1797 "dem Herrn Umbscheiden"<br />

- wohl e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> bei den K<strong>an</strong>oniker dieses Namens vom Koblenzer <strong><strong>St</strong>ift</strong><br />

<strong>St</strong>. Flor<strong>in</strong> (vgl. Die<strong>der</strong>ich, <strong>St</strong>. Flor<strong>in</strong> S. 285) - zur Rückführung; ob nach<br />

Koblenz o<strong>der</strong> <strong>Karden</strong>, k<strong>an</strong>n nicht gesagt werden. Dek<strong>an</strong> Kaysersfeld<br />

rechnete für Unkosten, Tr<strong>an</strong>sport und Lagerung <strong>in</strong> Höhe von 924<br />

Reichstalern und 10 Albus bis zum 24. J<strong>an</strong>uar 1797 mit dem Kapitel ab<br />

und erhielt dafür - die Rechnung ist unter dem 1. September 1797 <strong>in</strong><br />

H<strong>an</strong>au ausgefertigt - den Betrag von 110 Louisdor (K Best. 99 Nr. 731<br />

S.543/44).<br />

2. Die noch vorh<strong>an</strong>denen Bestände<br />

<strong>Das</strong> Archiv bef<strong>in</strong>det sich zum größten Teil im L<strong>an</strong>deshauptarchiv<br />

Koblenz; nur wenige <strong>St</strong>ücke s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das Bistumsarchiv <strong>in</strong> Trier bzw. <strong>an</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e <strong>St</strong>elle gel<strong>an</strong>gt o<strong>der</strong> im Pfarrarchiv <strong>Karden</strong> zurückgeblieben.<br />

a) Der Best<strong>an</strong>d 99 im L<strong>an</strong>deshauptarchiv Koblenz umfaßt 646<br />

Urkunden, 1 Kopiar des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts (mit Urkunden von 1257 bis<br />

1534), 4 Amtsbücher und <strong>an</strong> die 50 Aktenfaszikel. Bei den Urkunden s<strong>in</strong>d<br />

- soweit e<strong>in</strong>e Überprüfung <strong>an</strong> H<strong>an</strong>d <strong>der</strong> 1598 erfaßten E<strong>in</strong>zelstücke <strong>der</strong><br />

Abteilungen A - C möglich ist und repräsentativ se<strong>in</strong> sollte - nur e<strong>in</strong>zelne<br />

Verluste e<strong>in</strong>getreten; so fehlt z. B. das Testament des K<strong>an</strong>onikers J oh<strong>an</strong>n<br />

vom Jahre 1252, das Goerz nur noch mit dem Namen des K<strong>an</strong>onikers<br />

und dem H<strong>in</strong>weis auf das Archivverzeichnis nennen konnte (MrhR 3<br />

S. 233 Nr. 994). Größere Verluste s<strong>in</strong>d offensichtlich bei den Amtsbüchern<br />

und den Akten e<strong>in</strong>getreten, doch können sie, da e<strong>in</strong>e Vergleichsmöglichkeit<br />

fehlt, nicht näher bezeichnet werden. So gab es z. B. - wie e<strong>in</strong> zufalliger<br />

H<strong>in</strong>weis zeigt - e<strong>in</strong> Buch <strong>der</strong> zu den Präbenden des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s gehörenden<br />

Allodien (Liber allodiorum ad praebendas collegiatae ecclesiae s<strong>an</strong>cti Castoris<br />

spect<strong>an</strong>tium), das auch die Ausstattungen <strong>der</strong> Vikariealtäre enthielt, aus

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