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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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34 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

Ausstattungen <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>e <strong>Karden</strong> und Münstermaifeld stellt H. W. Kuhn<br />

fest: "Kirchensilber, Reliquiare und Paramente bei<strong>der</strong> Kollegiatstifte s<strong>in</strong>d<br />

1794 unter nicht g<strong>an</strong>z geklärten Umständen nach Ehrenbreitste<strong>in</strong> geflüchtet<br />

und d<strong>an</strong>n irgendwo im Gebiet des rechtsrhe<strong>in</strong>ischen Kurstaates bis 1802<br />

erfolgreich versteckt worden ... Ende 1802 tauchen Bestände von <strong>Karden</strong><br />

und Münstermaifeld bei <strong>der</strong> geistlichen Adm<strong>in</strong>istrationskommission wie<strong>der</strong><br />

auf ... Am 6. März 1803 wurden ,die-bis <strong>an</strong>hero noch nicht veräußerten<br />

Kircheneffekten <strong>der</strong> bei den ehemaligen Kollegiatstifter zu Münster und<br />

<strong>Karden</strong>' geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong>ventarisiert und im Juli 1803 auf Rechnung des<br />

Doktionsfonds verkauft". (H. W. Kuhn, Trierer und Limburger<br />

Domschatz S.205/206). <strong>Das</strong> Gesamtverzeichnis dieses Best<strong>an</strong>des läßt<br />

nur e<strong>in</strong>zelne <strong>St</strong>ücke (Severusbüste, Kreuzreliquiar) aus Münstermaifeld<br />

erkennen, unterscheidet im übrigen aber nicht nach Herkunft. Der<br />

<strong>Karden</strong>er Best<strong>an</strong>d <strong>an</strong> Gerät und Paramenten hat seit 1797 weitere E<strong>in</strong>bußen<br />

erlitten, doch s<strong>in</strong>d auch Teile erhalten geblieben, die 1797 - weil ohne<br />

Wert <strong>an</strong> Silber o<strong>der</strong> Gold - nicht auf <strong>der</strong> Liste erschienen:<br />

1. <strong>Kastor</strong>schre<strong>in</strong>. Holz. Auf e<strong>in</strong>er Bodenplatte von 90 X 40 cm ist<br />

<strong>der</strong> Schre<strong>in</strong> <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>es Kirchenschiffs mit Querhaus aufgebaut. Die<br />

Dächer von Schiff und Querhaus s<strong>in</strong>d von gleicher Höhe und mit e<strong>in</strong>er<br />

eisernen (ehemals feuervergoldeten) Kammbekrönung versehen. Schiff<br />

und Querhaus enden <strong>in</strong> je zwei kielbogigen Portalen, die - mit Krabben<br />

und Kreuzblumen geziert - sich über die Kammbekrönung h<strong>in</strong>aus<br />

erheben. Auf den nach unten mit freistehendem Maßwerk abgeschlossenen<br />

Dachflächen <strong>in</strong> Temperamalerei die Symbole <strong>der</strong> vier Ev<strong>an</strong>gelisten mit<br />

ihren Namen auf Spruchbän<strong>der</strong>n. In den Kielbogennischen des Schiffs<br />

vorne thronen<strong>der</strong> Christus mit segnend erhobener H<strong>an</strong>d, begleitet von<br />

Figuren geharnischter Männer <strong>in</strong> spitzgiebligen Nischen, h<strong>in</strong>ten Maria mit<br />

dem K<strong>in</strong>d, begleitet von Engeln <strong>in</strong> Nischen von gleicher Form. In den<br />

Kielbogennischen des Querhauses steht rechts <strong>der</strong> Apostel Petrus, l<strong>in</strong>ks<br />

<strong>der</strong> Kirchenpatron <strong>Kastor</strong> mit Palme <strong>in</strong> <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken und Kirchenmodell <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> rechten H<strong>an</strong>d. <strong>Das</strong> Gewände des Schiffs zeigt unter Dreipässen die<br />

Apostel <strong>in</strong> vier Gruppen zu je drei Personen. Der Schre<strong>in</strong> wird als<br />

nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong>ische Arbeit aus <strong>der</strong> Mitte bzw. vom Ende des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

<strong>an</strong>gesehen (Kunstdenkm. Krs. Cochem 2 S. 464-467 mit Abb.; Dehio,<br />

H<strong>an</strong>dbuch S. 873).<br />

2. Prozessionskreuze aus <strong>der</strong> ersten Hälfte des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

über achteckigen Knäufen aus gotischer Zeit (27 cm hoch, 19,7 cm breit),<br />

Bronze. <strong>Das</strong> e<strong>in</strong>e mit rom<strong>an</strong>ischem Christus, das <strong>an</strong><strong>der</strong>e mit kle<strong>in</strong>erem<br />

spätgotischen Christus. Die Rückseiten bei<strong>der</strong> Kreuze s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>geritzten<br />

Darstellungen des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts geziert: Im Schnittpunkt <strong>der</strong> Kreuzbalken<br />

das Lamm Gottes mit kreisrundem Nimbus, darüber das Symbol

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