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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 3. Denkmäler 25<br />

mit drei Broten und e<strong>in</strong>er We<strong>in</strong>k<strong>an</strong>ne, neben <strong>der</strong> rechten Säule Aaron mit<br />

e<strong>in</strong>em Räuchergefäß. Über dem Tabernakel e<strong>in</strong>e Darstellung des Letzten<br />

Abendmahls und <strong>der</strong> Überschrift ECCE PANIS ANGELORUM. Die<br />

Bekrönung bildet die Hausmarke des <strong><strong>St</strong>ift</strong>ers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gerundeten Wappenschild<br />

mit den Buchstaben I und G (Io<strong>an</strong>nes Gemer), über dem zwei<br />

kniende Engel e<strong>in</strong>e nach Art e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en dreiteiligen Schre<strong>in</strong>s gearbeitete<br />

Monstr<strong>an</strong>z mit <strong>der</strong> Hostie halten. Inschrift auf <strong>der</strong> von e<strong>in</strong>em geflügelten<br />

Engelkopf getragenen Sockelkartusche: In honorem Dei omnipotentis et<br />

venerabilis Corporis Christi Io<strong>an</strong>nes Gemer Coch( emensis) c<strong>an</strong>onicus et c<strong>an</strong>tor<br />

huius collegiatae ecclesiae s( <strong>an</strong>cti) Castoris erigi curavit 1634. Abbildung <strong>in</strong><br />

Kunstdenkm. Krs. Cochem 2 S. 460.<br />

8. Der Taufste<strong>in</strong><br />

Der <strong>in</strong> Basaltlava gearbeitete spätrom<strong>an</strong>ische Taufste<strong>in</strong> von 102 cm<br />

Höhe mit e<strong>in</strong>em gegossenen Bleibecken von 30 cm Tiefe und 77 cm<br />

Durchmesser wird von sechs Säulchen und e<strong>in</strong>er Mittelstütze getragen.<br />

Vierfach gestufter und sich nach oben verjüngen<strong>der</strong> Mess<strong>in</strong>gdeckel mit<br />

Knauf aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t (Dehio, H<strong>an</strong>dbuch S. 873; Kunstdenkm.<br />

Krs. Cochem 2 S. 461/62). Die im Kunstdenkmälerb<strong>an</strong>d weiterverbreitete<br />

Nachricht, dieser Taufste<strong>in</strong> sei zur Zeit <strong>der</strong> Fr<strong>an</strong>zösischen Revolution aus<br />

<strong>der</strong> Liebfrauenkirche am <strong>an</strong><strong>der</strong>en Ende des Ortes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nacht -<br />

während die <strong>Karden</strong>er Frauen und Mädchen mit den Besatzungssoldaten<br />

e<strong>in</strong> großes T<strong>an</strong>zfest feierten - von den Männern des Dorfes <strong>in</strong> die<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong>skirche geschafft worden, um sie so als Pfarrkirche zu deklarieren und<br />

vor dem drohenden Abbruch zu bewahren, ist e<strong>in</strong>e schöne nachträgliche<br />

Erf<strong>in</strong>dung; sie beruht auf <strong>der</strong> irrigen Annahme, die Liebfrauenkirche sei<br />

vor dem Jahre 1802 die Hauptpfarrkirche von <strong>Karden</strong> gewesen, und geht<br />

auf den um die Geschichte <strong>Karden</strong>s hochverdienten Lehrer Alois Frölich<br />

zurück (vgl. Frölich, <strong>Karden</strong> S.22). Zur Rechtsstellung <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>skirche<br />

als Taufkirche auch für die nach Liebfrauen e<strong>in</strong>gepfarrten E<strong>in</strong>wohner des<br />

Ortes vgl. die exakten Angaben <strong>der</strong> Visitations berichte von 1680 und 1779<br />

(vgl. § 27, 1).<br />

9. Die Grabdenkmäler<br />

Kirche und Kreuzg<strong>an</strong>g boten bis zur Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

bevorzugte Plätze zur Beisetzung von Mitglie<strong>der</strong>n des Kapitels und<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er Personen. Mit e<strong>in</strong>em Kapitelsbeschluß vom August 1753 wurden<br />

Bestattungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche aus hygienischen Gründen grundsätzlich<br />

untersagt und für K<strong>an</strong>oniker nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen gestattet, wenJ:? sie

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