14.01.2014 Aufrufe

Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 29. Die Dek<strong>an</strong>e 325<br />

das vom Mitk<strong>an</strong>oniker Theo<strong>der</strong>ich Bonsire bewohnt wird, während er<br />

das <strong>an</strong><strong>der</strong>e - d<strong>an</strong>eben gelegen - vom Vogt von <strong>Karden</strong> gekauft hat.<br />

Von <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Hälfte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>künfte se<strong>in</strong>es Gnadenjahrs soll e<strong>in</strong><br />

silbernes Gefiß (pixis) gekauft werden, das beim Versehg<strong>an</strong>g zu den<br />

Kr<strong>an</strong>ken gebraucht wird. Unter dem zu verkaufenden Eigentum wird<br />

auch e<strong>in</strong> (brevi)arium o<strong>der</strong> (<strong>an</strong>tiphon)arium musiCaie gen<strong>an</strong>nt, das mit<br />

e<strong>in</strong>er Kette am Platz des Dek<strong>an</strong>s befestigt ist. Der Rest se<strong>in</strong>er<br />

H<strong>in</strong>terlassenschaft soll - nach Auszahlung <strong>der</strong> Legate - <strong>an</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Bru<strong>der</strong> Konrad, se<strong>in</strong>e Schwester Greta und - hier ist e<strong>in</strong>e Lücke im<br />

Text - <strong>an</strong> (die Frau o<strong>der</strong> die K<strong>in</strong><strong>der</strong>) des verstorbenen Bru<strong>der</strong>s<br />

Theo<strong>der</strong>ich fallen (MrhR 4 S. 645/46 Nr. 2898).<br />

Siegel: Spitzoval, 48 x 33 mm. In <strong>der</strong> Mitte quergeteilt. Oben<br />

Halbfigur -des hl. <strong>Kastor</strong> mit <strong>der</strong> Inschrift S(ANCTUS) . CASTOR.<br />

Unten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nische mit lettnerartigem Aufbau e<strong>in</strong>e nach rechts<br />

gerichtete kniende Gestalt mit <strong>der</strong> Inschrift SEGE(BERTUS). Umschrift:<br />

S(IGILLVM) . SEGEBERTI . DE(C)ANI . CARDONEN­<br />

SI(S). Abdruck von 1297 (K Best. 163 Nr. 17). Abb. Ewald, Rhe<strong>in</strong>.<br />

Siegel 4 Tafel 71 Nr. 12; Textb<strong>an</strong>d S. 37.<br />

J oh<strong>an</strong>n von Mertloch (de Mertillaco), 1301-1318 Dek<strong>an</strong> (K Best. 99<br />

Nr.64 u. 80). Er begegnet 1285 und 1299 als K<strong>an</strong>oniker und Kellner<br />

(K Best. 99 Nr. 45; MrhR 4 S. 646 Nr. 2898) und gehörte nach dem<br />

Siegel, das er 1309 und 1318 führte (vgl. unten), zu e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Maifel<strong>der</strong><br />

Burgm<strong>an</strong>nenfamilien von Mertloch.<br />

Er macht am 14. Oktober 1315 se<strong>in</strong> Testament (K Best. 99 Nr. 77):<br />

Außer Legaten für se<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong> Elias und se<strong>in</strong>e Schwester Kunigunde<br />

sowie für verschiedene Klöster und die <strong>Karden</strong>er Klause fillt <strong>der</strong><br />

Nachlaß zum größten Teil <strong>an</strong> den von ihm 1314 ge stifteten Altar<br />

<strong>St</strong>. Petrus und Andreas (K Best. 99 Nr. 74), <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er Rente von<br />

vier Maltern Weizen und mit We<strong>in</strong>bergen <strong>in</strong> <strong>Karden</strong>, ferner mit<br />

Priestergewän<strong>der</strong>n und e<strong>in</strong>em Missale ausgestattet wird. Die E<strong>in</strong>künfte<br />

des Altars werden für sechs Jahre se<strong>in</strong>em Neffen Karl zugewiesen, <strong>der</strong><br />

sie für die Regulierung von Schulden verwenden soll. Karl erhält das<br />

Recht zur Verleihung des Altars. Dieses Recht soll nach Karls Tod <strong>an</strong><br />

den nächsten Verw<strong>an</strong>dten im <strong>Karden</strong>er <strong><strong>St</strong>ift</strong> o<strong>der</strong> - wenn e<strong>in</strong> solcher<br />

fehlt - <strong>an</strong> den jeweiligen Dek<strong>an</strong> übergehen. An Karl fillt auch das<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong>shaus (domus claustralis) und das Taubenhaus (domus columbarum)<br />

des Dek<strong>an</strong>s, <strong>der</strong> mit den E<strong>in</strong>künften des Gnadenjahrs se<strong>in</strong> Anniversar<br />

stiftet. Die K<strong>an</strong>oniker werden nicht eigens bedacht, wohl aber die<br />

Vikare, von denen je<strong>der</strong> 15 Denare erhält. Die Klei<strong>der</strong> sollen unter<br />

bedürftige Scholaren verteilt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!