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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 3. Denkmäler 19<br />

Kreuzg<strong>an</strong>gflügels. <strong>Das</strong> Gebäude spr<strong>an</strong>g <strong>in</strong> die Kernstraße - aus <strong>der</strong><br />

Fluchtl<strong>in</strong>ie des alten Remters - deutlich vor und wurde <strong>in</strong> den siebziger<br />

Jahren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts fast g<strong>an</strong>z abgebrochen; <strong>an</strong> se<strong>in</strong>er <strong>St</strong>elle<br />

entst<strong>an</strong>d - auf die Fluchtl<strong>in</strong>ie des alten Remters zurückgenommen - e<strong>in</strong><br />

Neubau (Kunstdenkm. Krs. Cochem 2 S. 485 u. 488/89). Der kle<strong>in</strong>e<br />

tonnengewölbte Bau neben dem neuen Remter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flucht des westlichen<br />

Kreuzg<strong>an</strong>gflügels dürfte die zugehörende Küche gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Die <strong><strong>St</strong>ift</strong>sscheune (Bezeichnung nach E. Wackenro<strong>der</strong>: Kunstdenkm.<br />

Krs. , Cochem 2 S.489), östlich <strong>an</strong> <strong>der</strong> alten Remter <strong>an</strong>gebaut,<br />

wurde zusammen mit e<strong>in</strong>em benachbarten schmalen Wohnhaus im Jahre<br />

1933 bis auf e<strong>in</strong>en Mauerrest abgebrochen. Die Deutung als <strong><strong>St</strong>ift</strong>sscheune<br />

ist nicht sicher. An dieser <strong>St</strong>elle könnte auch die für den alten Remter<br />

benötigte Küche gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Der Kap i tel s aal (Bezeichnung nach E. Wackenro<strong>der</strong>: Kunstdenkm.<br />

Krs. Cochem 2 S. 483/84), im Obergeschoß über den vier östlichen Jochen<br />

des erhaltenen südlichen Kreuzg<strong>an</strong>gflügels gelegener Raum von etwa 12 m<br />

Länge und nur 3 m Breite. Der Raum - als Kapitelsaal <strong>in</strong> den Quellen<br />

nicht überliefert - war nach e<strong>in</strong>em Pl<strong>an</strong> <strong>der</strong> Kirche aus <strong>der</strong> Zeit um 1850<br />

über e<strong>in</strong>e Treppe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauer des nördlichen Querhauses zugänglich (BA<br />

Trier Abt. 71,38 Nr. 37). Aus nicht bek<strong>an</strong>nten Gründen wurde <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g<br />

später geschlossen und e<strong>in</strong> neuer Zug<strong>an</strong>g - unter Durchbrechung<br />

des Kreuzg<strong>an</strong>ggewölbes - mit e<strong>in</strong>er Holzstiege vom Kreuzg<strong>an</strong>g aus<br />

geschaffen, bei <strong>der</strong> Restaurierung <strong>der</strong> Kirche (1965 - 1970) jedoch wie<strong>der</strong><br />

entfernt und durch e<strong>in</strong>e <strong>an</strong>sprechende gemauerte Treppe ersetzt, die im<br />

Kreuzg<strong>an</strong>ghof <strong>an</strong>setzt und im rechten W<strong>in</strong>kel auf das östliche Joch des<br />

kreuzgewölbten Saales stößt, <strong>der</strong> heute als <strong><strong>St</strong>ift</strong>smuseum dient. <strong>Das</strong><br />

Kapitelhaus des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s (domus capitufi ecclesie nostre), <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urkunde<br />

von 1293 gen<strong>an</strong>nt (BA Trier Abt. 95 Nr.292 BI. 11), dürfte schwerlich<br />

mit e<strong>in</strong>em so schmalen Raum über dem Kreuzg<strong>an</strong>g, son<strong>der</strong>n eher mit<br />

e<strong>in</strong>em Gebäude im Kreuzg<strong>an</strong>gbereich identisch se<strong>in</strong>, das m<strong>an</strong> auch als<br />

Haus bezeichnen konnte. Noch im Kapitelsprotokoll von 1758 wird<br />

das Kapitelhaus (domus capitularis) als Ort für die Versammlungen des<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong>s kapitels gen<strong>an</strong>nt (K Best. 99 Nr. 704 S. 61).<br />

Die <strong><strong>St</strong>ift</strong>sschule lag 1588 am Kreuzg<strong>an</strong>g (schola <strong>in</strong> ambitu ecclesiae: K<br />

Best. 99 Nr.702 S.31). Die Ansicht <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>s gebäude vom Jahre 1831<br />

zeigt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flucht des westlichen Kreuzg<strong>an</strong>gflügels zwischen dem neuen<br />

Remter und dem Westturm <strong>der</strong> Kirche e<strong>in</strong> großes Gebäude, das mit e<strong>in</strong>em<br />

Querbau weit <strong>in</strong> die <strong>St</strong>raße h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>reichte und e<strong>in</strong> Obergeschoß über dem<br />

<strong>an</strong> dieser <strong>St</strong>elle doppelgängigen Kreuzg<strong>an</strong>g hatte (Kunstdenkm. Krs.<br />

Co ehern 2 S.488). An dieser <strong>St</strong>elle bef<strong>an</strong>d sich nach <strong>der</strong> Aufhebung des<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong>s (1802) bis zur Errichtung e<strong>in</strong>es neuen Gebäudes im Bereich <strong>der</strong>

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