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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 26. Liste <strong>der</strong> Orte mit Grundbesitz o<strong>der</strong> Grundrechten 277<br />

von Eltz zw<strong>an</strong>zig Jahre später den <strong>St</strong>reit wie<strong>der</strong>aufnahm, beauftragte <strong>der</strong><br />

Trierer Erzbischof Arnold im J<strong>an</strong>uar 1256 den Scholaster Joh<strong>an</strong>n vom<br />

Koblenzer <strong><strong>St</strong>ift</strong> <strong>St</strong>. Flor<strong>in</strong>, das Urteil des verstorbenen Erzbischofs Theo<strong>der</strong>ich<br />

mit <strong>der</strong> Androhung des B<strong>an</strong>ns gegen Peter von Eltz zu vollstrecken<br />

(MrhUB 3 Nr. 1331 S. 959; nur Regest. K Best. 99 Nr. 24). Nach e<strong>in</strong>er<br />

Zeugenbefragung entschied <strong>der</strong> Scholaster d<strong>an</strong>n im Juni 1256, daß<br />

Bittelsdorf e<strong>in</strong>e villa /ibera des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s <strong>Karden</strong> und von aller Vogtei frei sei<br />

(MrhUB 3 Nr. 1352 S. 975/76). Nach Fabricius gehörte Bittelsdorf zu den<br />

Reichslehen <strong>der</strong> Herren von Eltz, unterst<strong>an</strong>d jedoch nicht <strong>der</strong> Eltzer Vogtei<br />

(Fabricius, Erläuterungen 7,1 S. 224).<br />

<strong>Das</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong> ließ nach Abschluß dieser <strong>St</strong>reitigkeiten se<strong>in</strong>e Rechte <strong>in</strong><br />

Bittelsdorf im Jahre 1360 aufzeichnen: 1. Die Grundherrschaft des Dorfes<br />

gehört dem <strong><strong>St</strong>ift</strong> <strong>Karden</strong>. 2. Wenn e<strong>in</strong> Hof durch den Tod des Inhabers<br />

frei wird, ist das Besthaupt <strong>in</strong> Höhe von vier Mark Pfenn<strong>in</strong>gen fällig.<br />

3. Die Zahlung des Erben erhebt <strong>der</strong> Schultheiß des Archidiakons und<br />

Propstes; sie fällt zu e<strong>in</strong>em Drittel <strong>an</strong> den Propst und zu zwei Dritteln <strong>an</strong><br />

Dek<strong>an</strong> und Kapitel. 4. Heiratet e<strong>in</strong> M<strong>an</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hof e<strong>in</strong>, hat er ebenfalls<br />

das Besthaupt zu zahlen, das beim Tode se<strong>in</strong>er Frau jedoch nicht fällig<br />

wird. <strong>Das</strong> Hofl<strong>an</strong>d war um diese Zeit <strong>an</strong> rund 30 Pächter vergeben (K<br />

Best. 99 Nr. 149). Nach <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Herrschaft Eltz mit dem<br />

Bezirk des Dorfes Wierschem aus <strong>der</strong> Zeit um 1674 war die obere<br />

Gemarkung von Wierschem halb nach Müden und halb nach <strong>Karden</strong><br />

zehntpflichtig, gehörte also zum Zehntbezirk <strong>der</strong> Großpfarrei <strong>Karden</strong><br />

(Fabricius, Erläuterungen 7,1 S. 230).<br />

Der Ort Bittelsdorf dürfte um 1640 nicht mehr best<strong>an</strong>den haben, da e<strong>in</strong><br />

Z<strong>in</strong>sverzeichnis <strong>der</strong> dortigen <strong>Karden</strong>er Güter "Verzeichnis <strong>der</strong> Wirscheimer<br />

o<strong>der</strong> Bittelsdorffer Z<strong>in</strong>s" gen<strong>an</strong>nt wird; zu den über 20 gen<strong>an</strong>nten<br />

Flurnamen vgl. Fabricius, Erläuterungen 7,1 S. 224. Der Ort fehlt bereits<br />

im kurtrierischen Feuerbuch von 1563, <strong>in</strong> welchem die Nachbarorte im<br />

Umkreis gen<strong>an</strong>nt s<strong>in</strong>d (Fabricius, Erläuterungen 2 S. 154/55).<br />

**W<strong>in</strong>dhausen auf dem <strong>Karden</strong>er Berg (Krs. Cochem-Zell). Dek<strong>an</strong><br />

und Kapitel kaufen 1567 von dem Lizentiaten des Rechts Christoph<br />

Humpfen für 600 Reichstaler den Herm<strong>an</strong>nshofbei W<strong>in</strong>dhausen (K Best. 99<br />

Nr.280), <strong>der</strong> als Klickerter Hof mit e<strong>in</strong>em Best<strong>an</strong>d von 68 Morgen<br />

Ackerl<strong>an</strong>d und 8 Morgen Wiesen vor <strong>der</strong> Aufhebung des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s (1802) zu<br />

den Höfen <strong>der</strong> Präsenz gehört (K Best. 256 Nr. 10733 S. 1).<br />

Zum Besitz <strong>der</strong> Vikarien <strong>der</strong> Altäre <strong>St</strong>. J oh<strong>an</strong>nes Ev<strong>an</strong>gelist,<br />

<strong>St</strong>. Kathar<strong>in</strong>a d. Jü., <strong>St</strong>. Maria Magdalena, <strong>St</strong>. <strong>St</strong>eph<strong>an</strong>us vgl. § 15,2; <strong>der</strong><br />

<strong>Karden</strong>er Liebfrauenkirche vgl. § 27,1 b.<br />

W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen a.d. <strong>Mosel</strong> (Krs. Mayen-Koblenz). E<strong>in</strong>en Hof <strong>in</strong> W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen,<br />

auf den die Prämonstratenserabtei Rommersdorf (bei Neuwied) e<strong>in</strong>e

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