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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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14 1. Quellen, Literatur und Denkmäler<br />

Wenn nicht alles täuscht, hat die Kirche des 8. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong> ihren<br />

Hauptteilen bis <strong>in</strong> die zweite Hälfte des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts best<strong>an</strong>den. Im<br />

Jahre 1183 - <strong>der</strong> Turm e<strong>in</strong>er neuen Kirche st<strong>an</strong>d bereits seit e<strong>in</strong>em<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t - beschloß m<strong>an</strong> den Neubau von Chor und Schiff (vgl.<br />

§ 3,4).<br />

4. Die Kirche des 11. -14. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Die Baugeschichte dieser Kirche wurde bis <strong>in</strong> die jüngste Zeit durch<br />

e<strong>in</strong> Mißverständnis <strong>an</strong> e<strong>in</strong>e falsche Datierung gebunden: Die Angabe <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Urkunde des Trierer Erzbischofs Bruno vom Jahre 1121, mit<br />

<strong>der</strong> dieser dem <strong><strong>St</strong>ift</strong> e<strong>in</strong>e Güterschenkung bestätigte, schließt mit e<strong>in</strong>er<br />

ausführlichen Datierung unter Verwendung <strong>der</strong> verschiedenen Regierungsjahre<br />

Kaiser He<strong>in</strong>richs V. und des Trierer Erzbischofs, erwähnt d<strong>an</strong>n noch<br />

das Jahr, <strong>in</strong> welchem <strong>der</strong> Kaiser <strong>in</strong> Treis übernachtete, bevor er zur<br />

Eroberung <strong>der</strong> Burg Treis auszog, die Graf Otto gegen ihn errichtet hatte,<br />

und nennt d<strong>an</strong>n Ausstellungsort und Datum <strong>der</strong> Urkunde, nämlich die<br />

Kirche des hl. <strong>Kastor</strong> <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> am Tag ihrer Weihe (MrhUB 1 Nr.445<br />

S. 505). Indem m<strong>an</strong> die Angabe über das Datum (die dedicationis eius)<br />

mißverst<strong>an</strong>d, kam m<strong>an</strong> auf das Jahr 1121 als Weihejahr <strong>der</strong> Kirche. M<strong>an</strong><br />

übersah dabei, daß Tag und Monat hätten gen<strong>an</strong>nt werden müssen, um<br />

das genaue Datum e<strong>in</strong>er Kirchweihe <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>an</strong>zugeben.<br />

So aber bedeutet die Datierung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> für das <strong><strong>St</strong>ift</strong> <strong>Karden</strong><br />

ausgefertigten Urkunde nach dem Tag <strong>der</strong> Kirchweihe <strong>der</strong> <strong>Karden</strong>er<br />

Kirche nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>es als e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> bek<strong>an</strong>nten Tag e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Monats, <strong>der</strong> heute unbek<strong>an</strong>nt ist. In entsprechen<strong>der</strong> Weise hat <strong>der</strong><br />

Herausgeber die Urkunde auch nur mit <strong>der</strong> Jahreszahl 1121 e<strong>in</strong>geordnet.<br />

Die Überlieferung des <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> bek<strong>an</strong>nten genauen Datums dieser<br />

Kirchweihe für spätere Jahrhun<strong>der</strong>te war nicht erfor<strong>der</strong>lich, weil sie durch<br />

spätere Kirchweihen überholt wurde. Die Angaben <strong>in</strong> den Kunstdenkmälern<br />

Krs. Cochem 2 S. 423 und 426 s<strong>in</strong>d entsprechend zu korrigieren.<br />

Die Datierung <strong>der</strong> Kirche, wie sie heute steht, läßt sich vom 11. bis<br />

14. Jahrhun<strong>der</strong>t aufgrund dendrochronologischer Untersuchungen aus<br />

allen Teilen des Baukörpers recht gen au bestimmen. <strong>Das</strong> Untergeschoß<br />

des Westturms entst<strong>an</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 11. Jahrhun<strong>der</strong>ts und<br />

war - Datierung <strong>der</strong> Balkenlage <strong>der</strong> Decke - im Jahre 1072 fertig. Die<br />

vier folgenden Geschosse dürften kont<strong>in</strong>uierlich weitergeführt worden<br />

se<strong>in</strong>. <strong>Das</strong> zweite Geschoß war zum Schiff h<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>er doppelten Arkade<br />

geöffnet, die aber bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

geschlossen wurde (Kunstdenkm. Krs. Cochem 2 S. 431 u. 435). Ende des<br />

17. Jahrhun<strong>der</strong>ts folgten - e<strong>in</strong> Werk des kurtrierischen Hofbaumeisters

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