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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 25. Die e<strong>in</strong>zelnen Vermögensmassen 245<br />

des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s geordnet waren, d<strong>an</strong>n bleiben von den Prälaten, denen Überheblichkeit<br />

(presumptio) im Umg<strong>an</strong>g mit <strong><strong>St</strong>ift</strong>sgut vorgeworfen wird, nur die<br />

Pröpste übrig, die <strong>in</strong> Trier wohnten, und <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>künfte dorth<strong>in</strong> geliefert<br />

wurden (v gI. § 24,3). Vielleicht war es <strong>der</strong> Archidiakon und Propst He<strong>in</strong>rich<br />

von Bol<strong>an</strong>den (1241-1285), <strong>der</strong> <strong>in</strong> Vorsorge für das <strong>Karden</strong>er <strong><strong>St</strong>ift</strong> - wo<br />

er als e<strong>in</strong>ziger se<strong>in</strong>es R<strong>an</strong>ges auch se<strong>in</strong> Grab wählte - <strong>in</strong> Bruttig e<strong>in</strong>e<br />

beständige Ordnung <strong>der</strong> Patronats- und Zehntverhältnisse herbeiführte.<br />

Im 15. und 16. Jahrhun<strong>der</strong>t haben die Erben <strong>der</strong> Patronatsherren von 1282<br />

Kirche und Zehntrechte <strong>in</strong> Bruttig vom <strong>Karden</strong>er Archidiakon und Propst<br />

regelmäßig als Lehen erhalten (BA Trier Abt. 32 Nr. 101 BI. 272-278:<br />

Belege 1460-1545). Die Familien Eltz, Waldeck, Metzenhausen und von<br />

<strong>der</strong> Leyen präsentieren nach dem Visitationsbericht von 1569 geme<strong>in</strong>sam<br />

zur Pfarrkirche <strong>in</strong> Bruttig, die von Braunsberg zur Kirche <strong>in</strong> Ernst und<br />

die von W<strong>in</strong>neburg zur Kirche <strong>in</strong> Valwig <strong>in</strong>nerhalb des Bruttiger Bezirks<br />

(Hüllen, Dek<strong>an</strong>at Zell S. 62/63).<br />

We<strong>in</strong>berge, Äcker, Wiesen, Fel<strong>der</strong>, Büsche und Z<strong>in</strong>sabgaben <strong>in</strong> <strong>Karden</strong>,<br />

Treis und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gemarkung Lelmunt (Liermont) des abgeg<strong>an</strong>genen<br />

kle<strong>in</strong>en Ortes Pellenz bei Treis gegenüber <strong>Karden</strong> (v gI. Kunstdenkm.<br />

Krs. Cochem 2 S. 742) waren vor 1461 als Lehen des Archidiakons und<br />

Propstes <strong>in</strong> Händen von He<strong>in</strong>rich und Arnold aus <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong><br />

Vögte von Treis, <strong>der</strong>en Geschlecht erlosch (BA Trier Abt. 32 Nr. 101<br />

BI. 284 V -285; 303-318 v ; K Best. 54 C Nr. 6 u. S. 21-25 des Repertoriums).<br />

Joh<strong>an</strong>n von Eltz schwor 1461 dem Archidiakon und Propst den<br />

Lehenseid mit ufgerechen f<strong>in</strong>gern liplich Zu Gott und den Heiligen ... nach dieß<br />

briefs trewe und holt Zu se<strong>in</strong> (BA Trier Abt. 32 Nr. 101 BI. 306). <strong>Das</strong> Lehen<br />

g<strong>in</strong>g 1562 über Elisabeth von Eltz <strong>an</strong> Dami<strong>an</strong> Quad von L<strong>an</strong>dskron über<br />

(BA Trier Abt. 32 Nr. 101 BI. 317 v -318 V ).<br />

E<strong>in</strong> Lehen von 6 Maltern Korn aus dem Zehnten von Möntenich<br />

bei Forst auf dem <strong>Karden</strong>er Berg ist 1488-1556 <strong>in</strong> den Händen <strong>der</strong><br />

Pyrmont-Ehrenberg bzw. später <strong>der</strong> Eltz-Pyrmont bezeugt (BA Trier<br />

Abt. 32 Nr. 101 BI. 288-30P).<br />

E<strong>in</strong> bedeutendes Lehen des Propstes und Archidiakons wird im<br />

15. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>in</strong> Buch auf dem Hunsrück erkennbar. Siegfried von<br />

Schwalbach - wohl aus dem Boppar<strong>der</strong> M<strong>in</strong>isterialengeschlecht (vgI.<br />

Gruber, Adel S. 397/98) - stellte 1464 dem Otto Waldbod von Bassenheim<br />

. als Sicherheit für geliehenes Geld das <strong>Karden</strong>er Archidiakonatslehen,<br />

bestehend aus dem Brühl beim Dorf und zwei D·ritteln des Zehnten, das<br />

bereits se<strong>in</strong>e Vorfahren als M<strong>an</strong>nlehen <strong>in</strong> Besitz hatten. Archidiakon und<br />

Propst Joh<strong>an</strong>n von F<strong>in</strong>st<strong>in</strong>gen gab das Lehen 1476 <strong>an</strong> Joh<strong>an</strong>n von Eltz.<br />

Wie aus e<strong>in</strong>er Lehensurkunde vom Jahre 1515 zu entnehmen ist, wurden<br />

die beiden Zehntdrittel - nach voraufgeg<strong>an</strong>genen wechselnden Belehnun-

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