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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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236 6. Der Besitz<br />

Zu dieser Verteilung ist zu bemerken, daß sie noch nicht endgültig<br />

war. Als Eigentümer des Zehnten wird die <strong>Karden</strong>er Kirche (Cardonensis<br />

ecclesia) gen<strong>an</strong>nt. Propst, Kapitel und <strong>an</strong><strong>der</strong>e haben Nutzungsrechte. Für<br />

Cosir und Pellenz lauten die E<strong>in</strong>tragungen: Decimalio de Cosir Cardonensis<br />

esl eccfesie el de iure esl fralrum ; decima <strong>in</strong> Peffenze simililer el de iure esl preposili.<br />

Im Vergleich mit dem umschriebenen Best<strong>an</strong>d <strong>an</strong> Besitzungen und<br />

Rechten im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t fallen die Neuerwerbungen <strong>in</strong> den folgenden<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten kaum <strong>in</strong>s Gewicht. V om Kustos J oh<strong>an</strong>n von Cochem<br />

erhielt das <strong><strong>St</strong>ift</strong> 1260 testamentarisch den Hof Heifse, den m<strong>an</strong> wohl mit<br />

e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> heutigen Eltzer Höfe bei B<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen auf dem <strong>Karden</strong>er Berg<br />

identifizieren k<strong>an</strong>n. Von <strong>der</strong>' -Benedikt<strong>in</strong>erabtei Sponheim bei Kreuznach<br />

erwarb das <strong><strong>St</strong>ift</strong> 1265 <strong>der</strong>en Hof <strong>in</strong> Pommern a. d. <strong>Mosel</strong>. Der Archidiakon<br />

und Propst He<strong>in</strong>rich von Bol<strong>an</strong>den schenkte 1274 zur <strong><strong>St</strong>ift</strong>ung se<strong>in</strong>es<br />

Anniversars die beiden Höfe <strong>in</strong> Pommern und Brieden (auf <strong>der</strong> Höhe über<br />

Pommern), die er 1272 vom August<strong>in</strong>er-Chorherrenstift Spr<strong>in</strong>giersbach<br />

bei Wittlich gekauft hatte. Zum Grab des He<strong>in</strong>rich von Bol<strong>an</strong>den <strong>in</strong><br />

<strong>Karden</strong> vgl. § 28. Der Besitz <strong>in</strong> Brieden wurde 1280 durch den Erwerb<br />

<strong>der</strong> Güter des Herm<strong>an</strong>n Rovel<strong>in</strong> von Sayn und dessen Frau Cilia abgerundet.<br />

Vom Prämonstratenserkloster Rommersdorf bei Neuwied übernahm m<strong>an</strong><br />

1282 dessen Hof <strong>in</strong> W<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen. Die K<strong>an</strong>oniker He<strong>in</strong>rich und Konrad (de<br />

Litore) erwarben 1315 für ihre <strong><strong>St</strong>ift</strong>ung, die <strong>Karden</strong>er Klause <strong>St</strong>. Georg,<br />

das Gut Kaveloch auf dem Klottener Berg, das nach <strong>der</strong> Aufhebung <strong>der</strong><br />

Klause im Jahre 1412 - den Testamentsklauseln entsprechend - <strong>an</strong> das<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong> fiel. Von den Eheleuten Adam von Treis und Margarethe von<br />

Wilsacker kaufte m<strong>an</strong> 1469 für 160 Gulden e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hof <strong>in</strong> Molzig<br />

(Bezirk Forst) und 1567 von dem Lizentiaten des Rechts Christoph<br />

Humpfen um 600 Taler den Herm<strong>an</strong>nshof bei W<strong>in</strong>dhausen auf dem<br />

<strong>Karden</strong>er Berg, <strong>der</strong> als Klickerter Hof bis zur Auflösung (1802) beim <strong><strong>St</strong>ift</strong><br />

blieb.<br />

Umf<strong>an</strong>greicher und von größerer Bedeutung als diese Erwerbungen des<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong>s s<strong>in</strong>d die addierten <strong><strong>St</strong>ift</strong>ungsgüter <strong>der</strong> seit dem 13. und 14. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

gegründeten Vikarien <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>skirche (v gl. § 15,2).<br />

2. Die Rechte <strong>an</strong> Kirchen<br />

Im <strong><strong>St</strong>ift</strong>surbar von 1100 wird <strong>in</strong> unterschiedlicher Weise dem Propst<br />

bzw. <strong>der</strong> <strong>Karden</strong>er Kirche (d. h. dem Kapitel) das Recht <strong>der</strong> <strong>in</strong>veslitura<br />

bzw. des conductus für die im e<strong>in</strong>zelnen gen<strong>an</strong>nten Kirchen zugesprochen.<br />

Nach du C<strong>an</strong>ge bedeutet conductus das Recht, mit dem <strong>der</strong> Herr<br />

e<strong>in</strong>er Eigenkirche e<strong>in</strong>en von ihm ausgewählten Priester dem zuständigen

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