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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 23. Geistiges Leben 231<br />

<strong>der</strong> vicarius archiepiscopalis gen<strong>an</strong>nt wurde, häufiger aber unter dem Namen<br />

capeil<strong>an</strong>us dom<strong>in</strong>i begegnet (vgl. § 14,1). Mit diesem K<strong>an</strong>onikat war die<br />

Kapelle <strong>St</strong>. Michael auf dem Friedhof verbunden (vgl. § 15,2: Vikarie<br />

<strong>St</strong>. Mart<strong>in</strong> u. Christophorus). Später stehen dem Erzbischof zwei K<strong>an</strong>onikate<br />

dieser Art zur Verfügung. E<strong>in</strong>er dieser K<strong>an</strong>oniker - <strong>der</strong> erste ist im<br />

Jahre 1284 bezeugt - war Rudolf Losse, 1336-1360 K<strong>an</strong>oniker, seit 1346<br />

auch K<strong>an</strong>tor <strong>in</strong> <strong>Karden</strong>, <strong>der</strong> 1341 als Offizial des Trierer Erzbischofs<br />

Baldu<strong>in</strong> begegnet (<strong>St</strong>engel, NovAlam 2 S.453 Nr. 671; vgl. im übrigen<br />

§ 31). Für die folgende Zeit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unregelmäßigen Abständen K<strong>an</strong>oniker<br />

im Dienst des Trierer Erzbischofs bek<strong>an</strong>nt, so Joh<strong>an</strong>n von Ayl<br />

(1359-1380), <strong>der</strong> 1371 und 1380 als erzbischöflicher Kapl<strong>an</strong> urkundet. In<br />

den kurz nach 1411 aufgezeichneten <strong>St</strong>atuten (vgl. § 10 Nr. 12) ist von den<br />

Kaplänen des Erzbischofs die Rede, die als K<strong>an</strong>oniker e<strong>in</strong> Anrecht auf die<br />

tägliche Brotlieferung haben, auch wenn sie - wie sonst gefor<strong>der</strong>t -<br />

nicht <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> die Residenz halten. Als K<strong>an</strong>onikatsbewerber wird<br />

1450 Siegfried von Dreckenach aus Koblenz gen<strong>an</strong>nt, <strong>der</strong> Sekretär des<br />

Erzbischofs Jakob war. E<strong>in</strong> Bischofsk<strong>an</strong>onikat war 1468-1480 im Besitz<br />

des Joh<strong>an</strong>n von Nickenich, dem Bartholomäus Glockner von Mayen<br />

(1480-1505) folgte. Glockner arbeitete 1487 und 1500 als kurtrierischer<br />

Rentmeister (reddituarius) und wirkte 1499 bei <strong>der</strong> Reform des August<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenklosters<br />

<strong>St</strong>. Thomas vor den Mauern von An<strong>der</strong>nach mit. Erwähnungen<br />

des 16. und 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts bieten für die Inhaber des K<strong>an</strong>onikats und<br />

ihre Tätigkeit so gut wie nichts. Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d mehrere<br />

K<strong>an</strong>oniker als Mitglie<strong>der</strong> des Koblenzer Offizialats bek<strong>an</strong>nt: Matthias<br />

Dorm<strong>an</strong>n von Koblenz (1711-1763), Dr. theol. und Apostolischer Protonotar,<br />

nennt sich auf se<strong>in</strong>em Grabepitaph <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> Geistlicher Rat <strong>der</strong><br />

Trierer Erzbischöfe Fr<strong>an</strong>z Georg von Schönborn (1729 -1756) und J oh<strong>an</strong>n<br />

Philipp von Wal<strong>der</strong>dorf (1756-1768) und war ältester Konsistorialassessor<br />

<strong>in</strong> Koblenz. Peter Nikolaus Dorm<strong>an</strong>n (1767 -1782), Dr. jur., war<br />

1773 -1781 Leiter <strong>der</strong> kurfürstlich-trierischen Agentur bei <strong>der</strong> Freien<br />

Reichsstadt Aachen. Kar! Adam Josefvon Lassaulx (1775-1802) arbeitete<br />

nach 1789 am Koblenzer Offizialat und wurde nach <strong>der</strong> Aufhebung des<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong>s (1802) vom Bischof des neuen Napoleonischen Bistums Aachen<br />

übernommen, bei dessen Pfarrumschreibung er mitwirkte. J oh<strong>an</strong>n Peter<br />

Schwarz (1782 -1802) war 1786 Professor für Mathematik <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität<br />

Trier und ist 1804 <strong>an</strong> <strong>der</strong> von Napoleon begründeten Ecole de droit<br />

<strong>in</strong> Koblenz bezeugt, wo er 1816-1824 als Konsistorialrat am Geistlichen<br />

Gericht arbeitete. Von dort g<strong>in</strong>g er 1824 als Domkapitular des neugegründeten<br />

Bistums nach Trier. Der K<strong>an</strong>oniker Joh<strong>an</strong>n Mathieu (Matthiae),<br />

1787 - 1802 im <strong>Karden</strong>er Kapitel, war 1788 - 1792 Direktor <strong>der</strong> untererzstiftischen<br />

Schulen <strong>in</strong> Koblenz und bis 1802 auch am dortigen Offizialat

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