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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 23. Geistiges Leben 229<br />

weniger als 20 Lehrer bek<strong>an</strong>nt (K Best. 99 Nr.70 BI. 200 v -231). Es ist<br />

die Zeit, <strong>in</strong> <strong>der</strong> mit den Late<strong>in</strong>schulen <strong>der</strong> Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>er <strong>in</strong> Boppard, Merl<br />

a. d. <strong>Mosel</strong>, Wittlich und Montabaur, <strong>der</strong> Kapuz<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Cochem und<br />

Bernkastel - g<strong>an</strong>z zu schweigen von den Jesuitenkollegien <strong>in</strong> Trier,<br />

Koblenz und Luxemburg - neue <strong>St</strong>udienmöglichkeiten geschaffen waren<br />

(vgI. Marx, Erzstift Trier 2,1 S. 366/67, 388-395 u. 500-520). Die <strong>in</strong> den<br />

Visitations berichten des 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> gen<strong>an</strong>nte<br />

Schule war e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Volksschule. Aufgabe des Scholasters war und blieb<br />

die Anstellung des Lehrers. Dek<strong>an</strong> und Kapitel ließen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule zwei<br />

Choralsänger für das <strong><strong>St</strong>ift</strong> ausbilden, die beim Chordienst mitwirkten und<br />

den Priestern des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s bei <strong>der</strong> Messe m<strong>in</strong>istrierten (K Best. 99 Nr.702<br />

S. 195/96).<br />

2. <strong>Karden</strong>er K<strong>an</strong>oniker <strong>an</strong> Universitäten<br />

<strong>Das</strong> Fehlen <strong>der</strong> Matrikel <strong>der</strong> Universität Trier (seit 1473) - die Trierer<br />

Matrikel ist bis auf das Promotionsbuch <strong>der</strong>Artistenfakultät verloren -<br />

wirkt sich auf Informationen über das <strong>St</strong>udium <strong>Karden</strong>er K<strong>an</strong>oriiker<br />

negativ aus, zumal die Frage des <strong>St</strong>udienortes auch e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> zur<br />

Verfügung stehenden f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziellen Mittel gewesen se<strong>in</strong> dürfte. Nach <strong>der</strong><br />

<strong>St</strong>atutenabschrift aus <strong>der</strong> Mitte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts erhielten <strong>Karden</strong>er<br />

K<strong>an</strong>oniker für die gefor<strong>der</strong>ten zwei <strong>St</strong>udienjahre <strong>an</strong> e<strong>in</strong>er Universität vom<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong> <strong>in</strong>sgesamt 40 Gulden (K Best 99 Nr. 702 S. 64/65). Die feststellbaren<br />

<strong>St</strong>udienorte - auch für Vikare - reichen von Prag und Erfurt über<br />

Heidelberg, Köln und Trier bis nach Paris und Orle<strong>an</strong>s, zu denen nach<br />

dem Konzil von Trient (1545-1563) auch das Collegium Germ<strong>an</strong>icum<br />

<strong>in</strong> Rom kam. Ob die Tatsache, daß die Promotions liste <strong>der</strong> Trierer<br />

Artistenfakultät im ersten Jahrhun<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Universität<br />

im Jahre 1473 ke<strong>in</strong>e <strong>Karden</strong>er Namen erkennen läßt, auf e<strong>in</strong>e übliche<br />

ältere Beziehung zu den Universitäten am Rhe<strong>in</strong> h<strong>in</strong>weist, k<strong>an</strong>n nicht<br />

entschieden werden, da die Promotionsliste ke<strong>in</strong>en Rückschluß auf die<br />

Gesamtzahl <strong>der</strong> <strong>St</strong>udierenden erlaubt. Es fällt jedoch auf, daß nach <strong>der</strong><br />

Gründung des Gymnasiums und <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Universität <strong>in</strong> Trier<br />

durch die Jesuiten im Jahre 1561 (vgl. Zenz, Universität Trier S. 42)<br />

K<strong>an</strong>oniker mit Trierer <strong>St</strong>udien <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> festzustellen s<strong>in</strong>d: Der Dek<strong>an</strong><br />

Nikolaus Arnoldi Er<strong>in</strong>gius (1588 - 1605) erwarb 1572/73 die Grade e<strong>in</strong>es<br />

Baccalaureus, Lizentiaten und Magisters <strong>der</strong> Artistenfakultät, bevor er<br />

1574 zum <strong>St</strong>udium <strong>der</strong> Theologie nach Rom g<strong>in</strong>g. Der Dek<strong>an</strong> Eberhard<br />

Escher (1626-1629) hatte diese Grade <strong>in</strong> den Jahren 1575 und 1577<br />

erworben und war 1588 Scholaster <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> geworden. Se<strong>in</strong> Nachfolger

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