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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 3. Denkmäler 9<br />

Wirtz He<strong>in</strong>rich, Donum, <strong>in</strong>vestitura, conductus ecclesiae. E<strong>in</strong> Beitrag zur Geschichte<br />

des kirchlichen <strong>St</strong>ellenbesetzungsrechtes auf Grund rhe<strong>in</strong>ischer Urkunden<br />

vornehmlich des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts (ZSG K<strong>an</strong> 4.1914 S. 116-150).<br />

Zenz Emil, Trierer Friedhöfe <strong>in</strong> ihren Bezügen zur Ortsbild-, Denkmal- und<br />

Geschichtspflege (NTrierJb 19. 1979 S. 32ff.).<br />

- Die Trierer Universität 1473 bis 1798 (TrierGeistesg<strong>St</strong>ud 1) 1949.<br />

§? Denkmäler<br />

1. <strong>Das</strong> frühchristliche Gräberfeld<br />

Obwohl bisher nur das Bruchstück e<strong>in</strong>er spät römisch-christlichen<br />

Inschrift mit Taube und Lebensbaum und e<strong>in</strong>e Inschrift mit Christusmonogramm<br />

aus dem Nachbarort Müden als Zeugnisse frühen Christentums <strong>in</strong><br />

<strong>Karden</strong> und Umgebung <strong>an</strong>s Licht gekommen s<strong>in</strong>d (vgl. Kunstdenkm. Krs.<br />

Cochem 2 S. 419 u. 620), darf <strong>der</strong> Begräbnisplatz am südwestlichen Ende<br />

des römischen Vicus mit den Anfängen <strong>der</strong> christlichen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

engste Verb<strong>in</strong>dung gebracht werden. "Auf diesem Gräberfeld wurde im<br />

Bereich <strong>der</strong> späteren Pfarrkirche (Marienpatroz<strong>in</strong>ium) e<strong>in</strong> saalartiger Bau<br />

aufgedeckt, <strong>der</strong> nach dem Grabungsbefund älter ist als die darunter<br />

aufgedeckten Bestattungen <strong>der</strong> Merow<strong>in</strong>gerzeit, die ihrerseits wie<strong>der</strong>um<br />

ältere Gräber zerstört hatten. Auch bei vorerst noch zurückhalten<strong>der</strong><br />

Interpretation wird m<strong>an</strong> die Möglichkeit <strong>in</strong> Betracht ziehen müssen, daß<br />

es sich bei dem Mauerbefund um e<strong>in</strong>en sakralen Bau h<strong>an</strong>delt, <strong>der</strong> auf dem<br />

spätrömisch-christlichen Friedhof <strong>in</strong> Zusammenh<strong>an</strong>g mit e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>s<br />

verehrten Grabbezirk entst<strong>an</strong>den ist" (Eiden, Ausgrabungen 3 S. 338).<br />

Welches Bild e<strong>in</strong>er spätrömisch-christlichen Geme<strong>in</strong>de entstehen k<strong>an</strong>n,<br />

wenn günstigere Bodenfunde vorliegen, zeigen die Grab<strong>in</strong>schriften von<br />

Kobern und Gondorf moselabwärts von <strong>Karden</strong>, die zudem im Fortleben<br />

des Inschriftformulars des HIC REQUIESCIT IN PACE auf Grabste<strong>in</strong>en<br />

aus fränkisch-merow<strong>in</strong>gischer Zeit ebenso wie die <strong>Karden</strong>er Inschrift für<br />

Im<strong>in</strong>a (vgl. § 3,3) die Kont<strong>in</strong>uität des Christentums von <strong>der</strong> spätrömischen<br />

zur fränkischen Zeit darlegen (vgl. Pauly, Bistum Trier S. 25-29; Bonner<br />

Jbb 84. 1887 S. 240-242 sowie 93. 1892 S. 205-216).<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund ist die Lebensbeschreibung des hl. <strong>Kastor</strong> zu<br />

sehen, <strong>der</strong> vom Trierer Bischof Maxim<strong>in</strong>us ausgebildet und zum Priester<br />

geweiht wurde, d<strong>an</strong>n aber sich als E<strong>in</strong>siedler <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> nie<strong>der</strong>ließ und<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er christlichen Umgebung geschil<strong>der</strong>t wird (AASS Februarii 2<br />

S. 662 - 666), also nicht als Missionar wirkte. Zu ihm s<strong>an</strong>dte Bischof<br />

Maxim<strong>in</strong>us den Potent<strong>in</strong>us mit dessen Söhnen Felicius und Simplicius<br />

(AASS Junü 3 S.575-584). In <strong>Karden</strong> soll <strong>Kastor</strong> e<strong>in</strong>e Marienkirche

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