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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 17. Äußere B<strong>in</strong>dungen und Beziehungen 191<br />

wurde im J<strong>an</strong>uar 1301 durch Papst Bonifatius VIII. bestätigt (K Best. 99<br />

Nr. 62 u. 63).<br />

d) Wie wenig aber allgeme<strong>in</strong> gehaltene Übere<strong>in</strong>künfte - auch wenn<br />

sie <strong>in</strong> diesem o<strong>der</strong> jenem Punkt korrkrete Aussagen enthalten - auf die<br />

Dauer befriedigen konnten, weil immer noch Fragen offen blieben, auf<br />

die jem<strong>an</strong>d e<strong>in</strong>e genaue Antwort haben wollte, zeigt <strong>der</strong> am 19. November<br />

1320 unter Vermittlung des Trierer Erzbischofs Baldu<strong>in</strong> geschlossene<br />

Vertrag, bei dessen Aush<strong>an</strong>dlung das <strong><strong>St</strong>ift</strong> <strong>Karden</strong> durch die K<strong>an</strong>oniker<br />

Konrad von Treis und Karl sowie durch den Pleb<strong>an</strong> Herm<strong>an</strong>n von <strong>der</strong><br />

Liebfrauenkirche <strong>in</strong> <strong>Karden</strong>, die Geme<strong>in</strong>de Treis aber durch den Burggrafen<br />

Theo<strong>der</strong>ich von Cochem, den Herrn J oh<strong>an</strong>n von Braunshorn und den<br />

Ritter (mi/es) Walter von Treis vertreten war. Dem <strong><strong>St</strong>ift</strong> und den<br />

K<strong>an</strong>onikern werden jährlich zugest<strong>an</strong>den: 1. Bauholz ad usus altos <strong>der</strong><br />

Kirche und für die Häuser <strong>der</strong> K<strong>an</strong>oniker. 2. Brennholz für jene K<strong>an</strong>oniker,<br />

die <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> die Residenz halten und dort wohnen. 3. We<strong>in</strong>bergspfahle<br />

für die We<strong>in</strong>berge von neun K<strong>an</strong>onikerpräbenden, für e<strong>in</strong>e weitere<br />

Präbende sowie für die <strong><strong>St</strong>ift</strong>sküsterei, die <strong><strong>St</strong>ift</strong>s k<strong>an</strong>torei und die <strong><strong>St</strong>ift</strong>spräsenz<br />

im Umf<strong>an</strong>g von Lieferungen für zusammen drei Präbenden. 4. Dürres<br />

Holz, wie es allen Bürgern von Treis zusteht, das täglich gesammelt<br />

werden k<strong>an</strong>n. Die Bürgermeister von Treis dürfen dreimal im Jahr<br />

Mahnungen vorbr<strong>in</strong>gen, wenn sie e<strong>in</strong>e Schädigung <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> durch<br />

übermäßige Nutzung feststellen. Der <strong><strong>St</strong>ift</strong>skellner ist durch den Eid, den<br />

er dem Propst geschworen hat, verpflichtet, Personen, die gegen die<br />

Waldordnung verstoßen, <strong>an</strong>zuzeigen (K Best. 99 Nr. 82; BA Trier Abt. 95<br />

Nr. 292 BI. 2-3).<br />

e) Aus Verh<strong>an</strong>dlungen seit dem Jahre 1510 ist zu ersehen, daß <strong>in</strong> die<br />

Treiser Waldnutzungsrechte auch <strong>der</strong> Archidiakon und Propst von <strong>Karden</strong><br />

als Mitglied des Kapitels e<strong>in</strong>geschlossen war. <strong>St</strong>reitigkeiten führten zu<br />

schriftlichen Festlegungen zunächst durch den Offizial des Archidiakons<br />

<strong>in</strong> <strong>Karden</strong> (1510: BA Trier Abt. 32 Nr. 101 BI. 10P -11 P), d<strong>an</strong>n durch<br />

das Trierer Offizialat im Jahre 1582 (BA Trier Abt. 32 Nr. 101 BI.<br />

117-118).<br />

f) Zu e<strong>in</strong>em Ende kamen die Ause<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen bis zur Aufhebung<br />

des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s (1802) nicht. Nach Irrungen und Schlichtungen <strong>in</strong> den Jahren<br />

1701 und 1709 (K Best. 99 Nr. 299 u. 300) wurde 1712 die Menge des für<br />

Dek<strong>an</strong> und K<strong>an</strong>oniker erlaubten E<strong>in</strong>schlags von Brennholz auf je 10-12<br />

Klafter festgesetzt (K Best. 99 Nr. 597), doch boten sich bereits 1721 und<br />

zuletzt 1789 neue Anlässe zur Beh<strong>an</strong>dlung des <strong>St</strong>reites (K Best. 99 Nr. 589<br />

u. 600), <strong>der</strong> die Beziehungen zwischen dem <strong><strong>St</strong>ift</strong> und <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Treis<br />

durch Jahrhun<strong>der</strong>te begleitet hat.

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