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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 15. Die Vikarien und Altarpfründen<br />

169<br />

1782~ 1783<br />

1783-1790<br />

1790-1802<br />

Joh<strong>an</strong>n Jakob Gewehr von Zell a. d. <strong>Mosel</strong><br />

Joh<strong>an</strong>n Nikolaus Wagner von Trier<br />

Fr<strong>an</strong>z Weller von Koblenz<br />

<strong>St</strong>. Nikolaus sub gradibus<br />

Die Vikarie wurde im Jahre 1309 durch Gerlach Schauf (Scouf) von<br />

Treis für se<strong>in</strong>en. Sohn Gerlach als ersten Vikar gestiftet. Für den Nachfolger<br />

behielt <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>er sich das Besetzungsrecht für e<strong>in</strong>en aus <strong>der</strong> Verw<strong>an</strong>dtschaft<br />

(de f<strong>in</strong>ea) stammenden Priester (actu sacerdos) vor. D<strong>an</strong>ach sollte <strong>der</strong><br />

jeweilige Dek<strong>an</strong> von <strong>Karden</strong> die Besetzung vornehmen und Priestern aus<br />

<strong>der</strong> Verw<strong>an</strong>dtschaft des <strong><strong>St</strong>ift</strong>ers den Vorzug geben, sonst aber die Vikarie<br />

nach se<strong>in</strong>em Gewissen vergeben und darauf achten, daß nur e<strong>in</strong> Priester<br />

sie erhalte, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> auch die Residenz halten könne (BA Trier Abt. 95<br />

Nr. 292 BI. 12 V ). <strong>Das</strong> Besetzungsrecht wurde noch im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t durch<br />

den Dek<strong>an</strong> ausgeübt (K Best. 99 Nr.702 BI. 131). Der genaue Platz des<br />

Altars k<strong>an</strong>n nicht <strong>an</strong>gegeben werden, doch st<strong>an</strong>d er - entsprechend<br />

se<strong>in</strong>er Benennung - <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Chor<strong>an</strong>lage bzw. mit dem<br />

Chorgestühl, zumal Notizen um 1400 den Altar circa bzw. prope chorum<br />

nennen (<strong>Karden</strong>, Nekrolog 5. September u. 20. Oktober). Nach den<br />

örtlichen Gegebenheiten <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> muß das Chorgestühl <strong>in</strong> die Vierung<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gereicht bzw. die Vierung ausgefüllt und e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Zug<strong>an</strong>g <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Mitte gehabt haben. Da <strong>der</strong> Altar <strong>der</strong> Vikarie <strong>St</strong>. Petrus und Andreas<br />

nach e<strong>in</strong>er Notiz von 1315 unter dem Ambo (sub ambone) st<strong>an</strong>d, wird m<strong>an</strong><br />

für den Nikolausaltar sub gradibus vielleicht e<strong>in</strong>en ähnlichen <strong>St</strong><strong>an</strong>dort bei<br />

e<strong>in</strong>em zweiten Ambo, von dem die Lesungen <strong>in</strong> die Kirche h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gehalten<br />

wurden, vermuten dürfen.<br />

Die erste Ausstattung <strong>der</strong> Vikarie war bescheiden. Sie wuchs im Laufe<br />

<strong>der</strong> Zeit <strong>an</strong>. E<strong>in</strong> Verzeichnis um 1640 nennt <strong>in</strong> Treis zehn We<strong>in</strong>berge, die<br />

gegen die Hälfte des Ertrages verpachtet waren, dazu fünf Wiesen und<br />

e<strong>in</strong>en Acker, <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> sieben We<strong>in</strong>berge und e<strong>in</strong> Wohnhaus auf dem<br />

Markt, das unten <strong>an</strong> das Haus <strong>der</strong> Vikarie Heilig-Kreuz stößt, schließlich<br />

im Nasser Kirchspiel im <strong>Karden</strong>er H<strong>in</strong>terl<strong>an</strong>d zehn Parzellen Ackerl<strong>an</strong>d<br />

mit etwas mehr als sechs Morgen, zwei Wiesen und e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hofplatz<br />

zu Molzig. Belastet war die Vikarie mit <strong>der</strong> Abgabe von e<strong>in</strong>em Ohm und<br />

16 Quart We<strong>in</strong>, von <strong>der</strong> <strong>der</strong> Präsenzmeister des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s 20 Quart als<br />

<strong>Kastor</strong>we<strong>in</strong> (v<strong>in</strong>um Castoris) erhielt (K Best. 99 Nr. 736). E<strong>in</strong>e Zusammenstellung<br />

<strong>der</strong> We<strong>in</strong>berge bei <strong>der</strong> Aufhebung des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s (1802) nennt 3450<br />

We<strong>in</strong>stöcke <strong>in</strong> Treis und 1466 We<strong>in</strong>stöcke <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> (K Best. 99 Nr. 731<br />

S. 104-110).

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