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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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152 4. Verfassung und Verwaltung<br />

Vikare (Nachweise <strong>in</strong> § 34):<br />

-1485<br />

1485<br />

1485<br />

J oh<strong>an</strong>n von Kruft<br />

Peter Kelner von Münstermaifeld, Vikar<br />

Georg eroels von Treis, Vikariebewerber<br />

<strong>St</strong>. J oh<strong>an</strong>nes Baptist<br />

Die Vikarie geht auf e<strong>in</strong>e <strong><strong>St</strong>ift</strong>ung des <strong>Karden</strong>er Dek<strong>an</strong>s Herm<strong>an</strong>n von<br />

Münstermaifeld zurück, <strong>der</strong> sie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Testament vom 1. Dezember<br />

1282,erwähnt (MrhR 4 S. 227/28 Nr. 1005). Nach dem Tode des Inhabers<br />

<strong>der</strong> Vikarie, des Klerikers Eustachius, sollen die beiden dienstältesten<br />

K<strong>an</strong>oniker aus <strong>der</strong> Verw<strong>an</strong>dtschaft des Dek<strong>an</strong>s im <strong><strong>St</strong>ift</strong> die Vikarie<br />

besetzen, und zwar mit Verw<strong>an</strong>dten des <strong><strong>St</strong>ift</strong>ers. S<strong>in</strong>d solche nicht mehr<br />

vorh<strong>an</strong>den, rallt das Besetzungsrecht <strong>an</strong> den Dek<strong>an</strong> (BA Trier Abt. 95<br />

Nr.292 BI. 12 V ). Bei <strong>der</strong> Besetzung im Jahre 1347 wirkten Dek<strong>an</strong> und<br />

Kapitel zusammen (K Best. 99 Nr. 123), vielleicht deshalb, weil es um<br />

Teile des Vikarievermögens g<strong>in</strong>g: Der Vikar Hertw<strong>in</strong> verpachtete das<br />

Vikariehaus gegen e<strong>in</strong>en jährlichen Z<strong>in</strong>s erblich <strong>an</strong> Kathar<strong>in</strong>a von Rode.<br />

Die Besetzungsliste für die Vikarien weist im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t das Besetzungsrecht<br />

ausschließlich dem Dek<strong>an</strong> zu (K Best. 99 Nr. 702 BI. 131). Die<br />

1282 festgesetzte Verpflichtung zur Feier von vier Messen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche<br />

war damals auf e<strong>in</strong>e Wochenmesse reduziert. Der Altar st<strong>an</strong>d 1736 im<br />

südlichen Querhaus (BA Trier Abt. 45 Nr. 3 BI. 162 v -163).<br />

Die reiche Dotation durch den <strong><strong>St</strong>ift</strong>er umfaßte 1282 e<strong>in</strong> Haus und zwei<br />

Gärten <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> beim alten Turm, ferner 13 We<strong>in</strong>berge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gemarkung<br />

<strong>Karden</strong> auf <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken <strong>Mosel</strong>seite, zwei We<strong>in</strong>berge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gemarkung<br />

Pellenz auf <strong>der</strong> rechten <strong>Mosel</strong>seite und e<strong>in</strong>en Hof mit Län<strong>der</strong>eien <strong>in</strong> Polch.<br />

Im Jahre 1638 schrieb <strong>der</strong> damalige Scholaster Kaspar Mertloch aus dem<br />

Liber allodiorum ad praebendas collegiatae ecclesiae s<strong>an</strong>cti Castoris spect<strong>an</strong>tium<br />

folgenden Besitz <strong>der</strong> Vikarie Joh<strong>an</strong>nes Baptist heraus: e<strong>in</strong> Kelterhaus,<br />

zwölf We<strong>in</strong>berge <strong>in</strong> <strong>Karden</strong>, sieben Wiesen und Hecken <strong>in</strong> Treis, zwei<br />

We<strong>in</strong>berge <strong>in</strong> Treis, acht Quart We<strong>in</strong>z<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Treis, Kornz<strong>in</strong>sen zu Pillig<br />

und 12 Gulden Z<strong>in</strong>sen <strong>an</strong> ausgeliehenen Kapitalien. An Lasten <strong>der</strong> Vikarie<br />

notierte er e<strong>in</strong>en Eimer <strong>Kastor</strong>we<strong>in</strong> (v<strong>in</strong>um Castoris) und ebensoviel <strong>an</strong><br />

den Pleb<strong>an</strong> <strong>der</strong> Liebfrauenkirche <strong>in</strong> <strong>Karden</strong>, ferner <strong>St</strong>euern (Bede) <strong>in</strong><br />

<strong>Karden</strong> und Natural- bzw. Geldabgaben (wegen des Vikariehauses) <strong>an</strong> die<br />

Präsenzkasse (K Best. 99 Nr. 728 S. 27/28). Bei <strong>der</strong> Aufhebung des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s<br />

hatte die Vikarie We<strong>in</strong>berge (mit 4972 We<strong>in</strong>stöcken) <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> und<br />

We<strong>in</strong>berge (mit 1090 We<strong>in</strong>stöcken) <strong>in</strong> Treis sowie etwas Feld- und<br />

Wild l<strong>an</strong>d <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> und Treis (K Best. 256 Nr. 10733 S. 5).

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