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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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§ 12. Die Dignitäten 119<br />

<strong>St</strong>atutengeldes und Leistung des Eides vom Dek<strong>an</strong> <strong>in</strong> den Besitz <strong>der</strong><br />

Propstei gesetzt (K Best. 1 C Nr. 52 S. 59-62). Über die E<strong>in</strong>zelheiten <strong>der</strong><br />

Besitzergreifung vgl. weiter unten Abschnitt e. Für das letzte Viertel des<br />

14. Jahrhun<strong>der</strong>ts s<strong>in</strong>d Fälle <strong>der</strong> Besetzung von Archidiakonat und Propstei<br />

aufgrund e<strong>in</strong>er päpstlichen Provisio bek<strong>an</strong>nt: Thomas de Amm<strong>an</strong>atis<br />

(1372), Wilhelm von Ch<strong>an</strong>ac (1374) und Joh<strong>an</strong>n von Neufchatel (1384).<br />

Im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t ern<strong>an</strong>nte <strong>der</strong> vom Kaiser <strong>in</strong> Gef<strong>an</strong>genschaft gehaltene<br />

Erzbischof Philipp Christoph von Sötern nach dem Tod des Archidiakons<br />

Kar! von Metternich (t 1635) ke<strong>in</strong>en Nachfolger für das <strong>Karden</strong>er Archidiakonat.<br />

Seit 1642 war Herm<strong>an</strong>n Otto von Nassau-Hadamar im Besitz e<strong>in</strong>er<br />

päpstlichen Provisio, die aber vom Trierer Domkapitel nicht <strong>an</strong>genommen<br />

wurde. Die Vak<strong>an</strong>z des Archidiakonats und <strong>der</strong> Propstei endete 1652 mit<br />

dem Verzicht des vom Papst providierten K<strong>an</strong>didaten, <strong>der</strong> <strong>an</strong> den neuen<br />

Trierer Erzbischof Kar! Kaspar von <strong>der</strong> Leyen die Bitte zur Neubesetzung<br />

des Archidiakonats richtete (v gl. Dohna, Domkapitel S. 89 u. 170).<br />

e) Amtse<strong>in</strong>führung. Dek<strong>an</strong> Christoph Josef Hitzier hat im Jahre<br />

1760 <strong>an</strong>läßlich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung des Archidiakons Fr<strong>an</strong>z Kar! von Dalberg<br />

als Propst den Ablauf <strong>der</strong> Zeremonie <strong>in</strong> das Protokollbuch des Kapitels<br />

schreiben lassen: Der Archidiakon kam am Nachmittag des 23. Juli mit<br />

dem Schiff <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> <strong>an</strong> und bezog Quartier im Chorbischofshaus, wo<br />

ihm Dek<strong>an</strong> und Scholaster e<strong>in</strong>en Besuch machten und ihm zur glücklichen<br />

Ankunft gratulierten. Am folgenden Tag zieht <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>s klerus nach dem<br />

Ende <strong>der</strong> Non mit Kreuz und Fahne bis zum Friedhofstor <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Michaelskapelle. Dek<strong>an</strong> und Scholaster begeben sich d<strong>an</strong>n zum Chorbischofshaus,<br />

wo sie den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en violetten Talar mit Superpellizeum<br />

gekleideten Archidiakon abholen und zum E<strong>in</strong>g<strong>an</strong>g des Friedhofs geleiten.<br />

H<strong>in</strong>ter Kreuz und Fahnen zieht <strong>der</strong> Archidiakon, geführt durch Dek<strong>an</strong><br />

und Scholaster, denen die K<strong>an</strong>oniker und die Vikare folgen, zur Kirche,<br />

wo im Chor vor dem Hochaltar e<strong>in</strong> Betstuhl mit Knieb<strong>an</strong>k und Sessel<br />

(scabeflum cum genuflexorio el sefla) bereitgestellt ist. Hier nimmt <strong>der</strong><br />

Archidiakon am Hochamt teil. Hier bleibt er auch nach dem Ende des<br />

Hochamts zusammen mit den <strong><strong>St</strong>ift</strong>s vikaren, während die K<strong>an</strong>oniker zum<br />

Kapitelhaus (ad domum capilularem) ziehen, gefolgt von e<strong>in</strong>em Trierer<br />

Domvikar, den zwei <strong>Karden</strong>er Vikare <strong>in</strong> das Kapitelhaus h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>führen.<br />

Dort gibt <strong>der</strong> Domvikar bek<strong>an</strong>nt, se<strong>in</strong> Herr möchte aufgrund <strong>der</strong><br />

Ernennung zum Archidiakon <strong>in</strong> das Amt des <strong><strong>St</strong>ift</strong>spropstes e<strong>in</strong>geführt<br />

werden. Die Ernennungsurkunde habe m<strong>an</strong> zwar <strong>in</strong> Trier liegenlassen,<br />

doch sei die Ernennung ja bek<strong>an</strong>nt und die Urkunde werde m<strong>an</strong> so schnell<br />

wie möglich nachsenden. Nach <strong>der</strong> Zahlung des <strong>St</strong>atutengeldes (64<br />

Goldgulden o<strong>der</strong> 102 Reichstaler und 36 Albus) <strong>an</strong> die Fabrikkasse, zu<br />

dem noch je zwei Goldgulden für den Dek<strong>an</strong> und den Kapitelssekretär

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