14.01.2014 Aufrufe

Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

98 4. Verfassung und Verwaltung<br />

Dek<strong>an</strong>s 1m Jahre 1588 enthalten ke<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>e dem Kapitel<br />

verliehene Vollmacht, so daß m<strong>an</strong> <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> die Bischofsurkunde von<br />

1580 wohl als Bestätigung des alten Rechts <strong>an</strong>gesehen hat (v gl. K Best. 1 C<br />

Nr. 43 S. 348-356).<br />

Nom<strong>in</strong>ierungen im Turn us maior. Zum Recht <strong>der</strong> residierenden<br />

K<strong>an</strong>oniker, <strong>der</strong> R<strong>an</strong>gfolge ihres E<strong>in</strong>triJS <strong>in</strong> das Kapitel entsprechend nach<br />

<strong>der</strong> Liste des Turnus maior K<strong>an</strong>onikate, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geraden Monat<br />

(mensis ord<strong>in</strong>arius) freiwerden, durch Nom<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>es K<strong>an</strong>didaten zu<br />

besetzen, vgl. § 11, 1 b.<br />

Be set z u n g von Vi kar i e n <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>skirche. Die zahlreichen im<br />

13. und 14. Jahrhun<strong>der</strong>t ge stifteten Vikarien wurden zunächst durch die<br />

<strong><strong>St</strong>ift</strong>er besetzt, doch sehen die <strong><strong>St</strong>ift</strong>ungsurkunden vor, daß nach dem Tod<br />

<strong>der</strong> <strong><strong>St</strong>ift</strong>er die Besetzung durch Mitglie<strong>der</strong> des Kapitels erfolgen soll. Die<br />

meisten dieser Rechte st<strong>an</strong>den dem Dek<strong>an</strong> zu, <strong>der</strong> sie entwe<strong>der</strong> alle<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

zusammen mit allen bzw. e<strong>in</strong>zelnen Prälaten des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s ausübte. Bei drei<br />

Vikarien gab <strong>der</strong> Scholaster alle<strong>in</strong> o<strong>der</strong> im Zusammenwirken mit den<br />

beiden ältesten Mitglie<strong>der</strong>n des Kapitels den Ausschlag, während <strong>der</strong><br />

K<strong>an</strong>tor und <strong>der</strong> Kustos je e<strong>in</strong>e Vikarie - <strong>der</strong> Kustos zusammen mit den<br />

beiden ältesten Mitglie<strong>der</strong>n des Kapitels - besetzten. E<strong>in</strong>e Ausnahme, die<br />

vielleicht als Demonstration gegen die Prälaten des Kapitels gedacht war,<br />

bildete die Verleihung <strong>der</strong> Vikarie des Altars <strong>St</strong>. Nikolaus im Kreuzg<strong>an</strong>g,<br />

die dem jüngsten residierenden K<strong>an</strong>oniker zust<strong>an</strong>d (vgl. zu den Vikarien<br />

§ 15,2).<br />

Verleih ung von PIe b<strong>an</strong>ien (Pfarreien), die dem <strong><strong>St</strong>ift</strong> unterstellt<br />

bzw. <strong>in</strong>korporiert waren. Mit Urkunde vom 10. J<strong>an</strong>uar 1293, die nur im<br />

Trierer Kopiar des <strong><strong>St</strong>ift</strong>s überliefert ist (BA Trier Abt. 95 Nr. 292 BI. 11;<br />

das aus <strong>der</strong> Urkunde genommene Regest <strong>in</strong> MrhR 4 S. 473 Nr. 2117 ist<br />

unvollständig), verlieh <strong>der</strong> Dek<strong>an</strong> Sebert dem Kapitel das bisher ihm<br />

vorbehaltene Recht <strong>der</strong> Verleihung, Präsentation, E<strong>in</strong>setzung und Absetzung<br />

(collatio, presentatio, <strong>in</strong>stitutio, destitutio) für alle dem <strong><strong>St</strong>ift</strong> <strong>Karden</strong><br />

unterstellten o<strong>der</strong> <strong>in</strong>korporierten Kirchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weise, daß <strong>in</strong> Zukunft<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Besetzung dieser Kirchen durch Dek<strong>an</strong> und Kapitel simul<br />

et un<strong>an</strong>imiter erfolgen soll, desgleichen die E<strong>in</strong>setzung und die Absetzung.<br />

Die Sammlung des Dek<strong>an</strong>s Niesen (1728-1747) vom Jahre 1729 nennt<br />

die folgenden Pleb<strong>an</strong>ien: Macken und Sabershausen auf dem · Hunsrück,<br />

Masburg und Kehrig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Voreifel sowie Oberlehmen und Ellenz a. d.<br />

<strong>Mosel</strong> (K Best. 99 Nr.702 BI. 130 v -131). Diese Pleb<strong>an</strong>ien s<strong>in</strong>d wie die<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en mit dem <strong><strong>St</strong>ift</strong> nach Patronats recht verbundenen Kirchen (Pfarreien)<br />

auch als Befär<strong>der</strong>ungsstellen für <strong>Karden</strong>er Vikare benutzt worden; vgl. <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Vikare: He<strong>in</strong>rich Hürter (1705-1708), Josef Andreas<br />

Herscheid (1754-1769), Matthias Josef Lahnste<strong>in</strong> (1760-1785). <strong>Das</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!