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Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel

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96 4. Verfassung und Verwaltung<br />

Anweisung des Erzbischofs Joh<strong>an</strong>n von 1589 - ermahnt werden und vor<br />

den Hohen Feiertagen dem Dek<strong>an</strong> entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Beichtbesche<strong>in</strong>igung<br />

vorlegen o<strong>der</strong> beim Dek<strong>an</strong> selbst beichten (Blattau, <strong>St</strong>atuta synodalia 2<br />

Nr.79 S. 346). Da die <strong>St</strong>atuten des Erzbischofs Jakob von 1573 als so<br />

grundlegend <strong>an</strong>gesehen wurden, daß Erzbischof Joh<strong>an</strong>n Hugo 1678<br />

Abschriften davon für alle Kapitelsyitglie<strong>der</strong> verordnete (K Best. 99<br />

Nr. 702 S. 193/94), und diese <strong>St</strong>atuten nach Ausweis <strong>der</strong> Kapitelsprotokolle<br />

bei allen Generalkapiteln bis zum Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts vom Dek<strong>an</strong><br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> älteren K<strong>an</strong>oniker vorgelesen werden mußten (K Best. 99<br />

Nr. 704/705 passim), wird die Beichtverpflichtung auch entsprechend<br />

betont worden se<strong>in</strong>. Die <strong>St</strong>atuten des Erzbischofs Klemens Wenzeslaus<br />

vom Jahre 1789 enthalten e<strong>in</strong>e so ausführliche Umschreibung <strong>der</strong> <strong>an</strong><br />

den Lebensw<strong>an</strong>del <strong>der</strong> K<strong>an</strong>oniker und <strong><strong>St</strong>ift</strong>s<strong>an</strong>gehörigen zu stellenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen (<strong>in</strong>tegritas, temper<strong>an</strong>tia, mensa frugalis, parsimonia, brJnum<br />

exemplum, mutua eoneordia, frequens saerifieii missae eelebratio: K Best. 99<br />

Nr. 703 S. 81-85), daß m<strong>an</strong> aus ihnen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Beichte ebenfalls<br />

die entsprechenden Schlußfolgerungen ziehen darf. Als Beichtväter neben<br />

dem Dek<strong>an</strong> boten sich im 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>t die Karmeliten von<br />

Beilste<strong>in</strong> und die Kapuz<strong>in</strong>er von Cochem ohne weiteres <strong>an</strong>, zumal<br />

Angehörige dieser Konvente als term<strong>in</strong>arii <strong>an</strong> Fest- und Feiertagen häufig<br />

zur Predigt e<strong>in</strong>geladen wurden (BA Trier Abt. 95 Nr.616: <strong>St</strong>ationes<br />

ecclesiae collegiatae Cardonensis BI. 45 - 53).<br />

g. Vorschriften zur Kleidung<br />

Die ältesten erhaltenen H<strong>in</strong>weise auf die Kleidung <strong>der</strong> Angehörigen<br />

des <strong>Karden</strong>er <strong><strong>St</strong>ift</strong>s bietet e<strong>in</strong>e Urkunde des Trierer Erzbischofs Kuno<br />

vom 11. September 1386. Es heißt dort, bei <strong>der</strong> jüngst abgehaltenen<br />

Visitation habe sich ergeben, daß m<strong>an</strong> <strong>in</strong> <strong>Karden</strong> nach <strong>an</strong><strong>der</strong>en Gebräuchen<br />

lebe als sie <strong>in</strong> den benachbarten Kirchen (<strong><strong>St</strong>ift</strong>en) üblich seien, wie sie<br />

<strong>der</strong> Erzbischof Baldu<strong>in</strong> (1307 -1354) <strong>an</strong>geordnet habe. Es folgt d<strong>an</strong>n<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kleidung - nach Erwähnung <strong>der</strong> tonsura cieriea/is - die<br />

Vorschrift, e<strong>in</strong> bis zu den Knöcheln (ad ta/os) reichendes Obergew<strong>an</strong>d zu<br />

tragen (K Best. 99 Nr. 209). Mit dieser Anweisung ist jedoch wenig <strong>an</strong><br />

Erkenntnis zu gew<strong>in</strong>nen, denn das Tragen <strong>der</strong> Tonsur hatte Erzbischof<br />

Baldu<strong>in</strong> sowohl auf <strong>der</strong> Trierer Prov<strong>in</strong>zial synode von 1310 als auch <strong>in</strong> den<br />

Trierer Synodalstatuten von 1337 (Blattau, <strong>St</strong>atuta synodalia 1 Nr. 25 S. 75/<br />

76; 1 Nr.27 S. 157) beson<strong>der</strong>s betont und ihretwegen den Priestern,<br />

K<strong>an</strong>onikern und Klerikern <strong>der</strong> Trierer ProvInz verboten, bestickte Klei<strong>der</strong><br />

(vestes rigatas) und aufwendige Kopfbedeckungen (mitras seu eueufas), die

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