Zahn Info Dezember 2013 - Wiener Gebietskrankenkasse
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Fit in der <strong>Zahn</strong>arztpraxis<br />
„Evaluierung psychischer<br />
Belastungen“<br />
Wussten Sie, dass in Österreich unter unselbstständig<br />
erwerbstätigen Personen ein<br />
Drittel der Männer und ein Viertel der Frauen<br />
negativen psychischen Belastungen am Arbeitsplatz<br />
ausgesetzt sind? Wissen Sie, dass<br />
negative psychische Belastungsfaktoren das<br />
Krankheitsrisiko im Durchschnitt um 50 %<br />
steigern? (Biffl et al., 2012)<br />
Der Gesetzgeber hat mit der Novellierung des<br />
Arbeitnehmerinnen-/Arbeitnehmerschutzgesetzes<br />
(ASchG) seit 1.1.<strong>2013</strong> auf diese Veränderungen<br />
in der Wirtschaft reagiert. Die Gesetzesnovelle<br />
stellt klar, dass schon wie bisher<br />
die Gesundheit der Arbeitnehmer/innen umfassend<br />
vor Gefahren zu schützen ist und dass<br />
aber unter Gefahren neben physischen auch<br />
psychische Belastungen gemeint sind, die zu<br />
Fehlbeanspruchungen führen (§ 2 Z 7 ASchG).<br />
Das deklarierte Ziel des Gesetzgebers ist es,<br />
den notwendigen Bewusstseinsbildungsprozess<br />
bei den Verantwortlichen in den Betrieben<br />
zu unterstützen und die Auseinandersetzung<br />
mit diesem Thema in den Betrieben zu<br />
intensivieren.<br />
WAS SIND PSYCHISCHE<br />
BELASTUNGEN?<br />
Die Definition findet sich in der ÖNORM EN<br />
ISO 1007-5 und beschreibt psychische Belastungen<br />
als …..“alle Einflüsse die von außen<br />
auf den Menschen zukommen und psychisch<br />
auf ihn einwirken.“<br />
Das bedeutet, psychische Belastungen sind<br />
Bestandteil eines jeden Arbeitsprozesses.<br />
Aber nicht alle arbeitsbedingten psychischen<br />
Belastungen führen auch zu einer Fehlbeanspruchung!<br />
Psychische Fehlbeanspruchungen entstehen<br />
dann, wenn arbeitsbedingt psychische Belastungen<br />
in ihrer Ausprägung mit einer hohen<br />
Wahrscheinlichkeit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />
des Beschäftigten führen.<br />
Dr. in Petra Strauss, MSc<br />
Arbeitsmedizinerin/Betriebsärztin<br />
in der WGKK<br />
„WER PSYCHISCH BELASTET<br />
IST, HAT DOCH NUR SCHWACHE<br />
NERVEN. DAS IST JA FÜR JEDEN<br />
MENSCHEN ANDERS.“<br />
Es geht darum, solche psychischen Belastungen<br />
zu vermeiden, die für JEDEN Menschen<br />
problematisch sind. Denn zum Beispiel<br />
täglich unter monotonen Bedingungen zu arbeiten<br />
oder sich bei einem hohen Geräuschpegel<br />
konzentrieren zu müssen, ist für JEDEN<br />
Menschen belastend.<br />
Das ASchG verlangt damit also nur, dass<br />
die psychisch wirksamen Eigenschaften der<br />
Arbeitsbedingungen erfasst und bewertet<br />
werden. Alle darüber hinaus gehenden personenbezogenen<br />
Erhebungen wie zum Beispiel<br />
Arbeitszufriedenheit, Befinden, Burnout,<br />
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