in Lübbecke - Stadtgespraech Luebbecke

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Person im Blickpunkt: Sarah Pörtner
Europameisterin gewann
ihren Titel im fernen Prag
Polinnen und die Ukraine waren
diesmal besonders stark.
Sarah Pörtner (25) ist vor kurzem
in Prag Europameisterin
geworden. Die Sportlerin aus
der Kampfsportgemeinschaft
Stockhausen-Oberbauerschaft,
die in Bad Oeynhausen lebt und
arbeitet, gewann die Goldmedaille
bei der EM der IBF mit
dem Doppel-Tonfa im Wettbewerb
Waffen-Kata. Das STADT-
GESPRÄCH unterhielt sich mit
Sarah Pörtner vor wenigen Tagen
im Café Janke:
Was empfanden Sie in dem
Moment, als der EM-Titel unter
Dach und Fach war?
Ein cooles Gefühl. Ich sah die
Punktetafeln und auf einmal
war mir klar, ich hab das Ding!
Sie sprangen hoch und wurden
von den Mannschaftkameraden
umarmt, nehme ich an?
Zum Freuen blieb zunächst wenig
Zeit, der Wettbewerb ging
ja noch weiter mit anderen Disziplinen.
Aber innerlich die Riesenfreude?
Natürlich. Ich war sehr froh,
habe lange für so einen Moment
trainiert. Der Gang aufs
Treppchen und die Medaillenübergabe
folgten dann später
noch und waren total schön.
Was machte die Konkurrenz in
ihrem Gold-Wettbewerb?
Eine Polin, die als nahezu unschlagbar
gilt, fehlte diesmal.
Doch der Weg für mich war
noch lange nicht frei. Andere
Haben Sie zuvor schon mal einen
ähnlich großen Erfolg errungen?
Es war mein erster Einzel-Titel
auf dieser hohen Ebene. Bei der
WM 2006 in Kiew gehörte ich
zum Weltmeisterteam unserer
Frauen-Nationalmannschaft.
Auch viel Rummel, oder?
Sarah Pörtner (lächelt): Sogar
der WDR und die „Bild-Zeitung“
haben berichtet.
Ich kenne Judo, aber was ist
Budo?
Budo ist der Oberbegriff für verschiedene
Kampfsportarten, die
in der IBF auf Wettkämpfen unter
einem gemeinsamen Regelwerk
stehen. Wir kennen Kata,
Synchronkata, Waffen-Kata und
Waffen-Synchronkata (meine
Waffe beim EM-Sieg im Waffen-Kata
war mit Doppel-Tonfa),
dann gibt es neben diesen
Kampffiguren, die präsentiert
werden müssen, auch Kämpfe
gegeneinander, einzeln und im
Team.
Wie kamen Sie zum
Kampfsport?
Mit 12 Jahren fing ich in Oberbauerschaft
mit Taek-won-Do
an. Ich habe auch geschwommen,
geturnt und Geige gespielt.
Der Kampfsport begeisterte
mich aber am meisten und
so bin ich gern dort geblieben.
Was machen Sie beruflich?
Ich arbeite als Gesundheits- und
Krankenpflegerin im Herzzentrum
in Bad Oeynhausen, wo ich
inzwischen auch wohne.
Das klingt nach Schichtdienst
und nicht immer Zeit haben fürs
Training...
Zumal ich auch Kampfsport-
Trainerin bin. Aber ich bringe es
ganz gut unter einen Hut.
Sie werben bestimmt dafür,
dass sich Kinder und Jugendliche
Ihrem Sport anschließen
sollten!?
Disziplin ist bei uns das A und
O, ja das ist eine gute Schule für
den Nachwuchs. Außenstehende
sind oft sehr beeindruckt.
Im Übrigen ist das ein Sport für
jedes Alter, für lebenslanges
Lernen. Neue Leute sind schnell
integriert, auch wenn man nicht
sofort per Du ist.