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Umweltbericht 2012

In unserem Umweltbericht erfahren Sie alles rund um das Thema Fluglärm, Luftgüte, Klima, Energie sowie Wasser und Abfall bei den Flughäfen Schönefeld und Tegel.

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<strong>Umweltbericht</strong><br />

<strong>2012</strong>


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 3 <br />

Inhalt<br />

Editorial ................................................................................................................ 5<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH .............................. 6<br />

Unternehmensstruktur .............................................................................................. 6<br />

Unternehmensentwicklung <strong>2012</strong> ............................................................................. 7<br />

Die Umweltleitlinien der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH ........................ 9<br />

Fluglärmmanagement ........................................................................ 13<br />

Verkehrsstatistik ......................................................................................................... 13<br />

Fluglärmmessung ...................................................................................................... 19<br />

Fluglärmberechnung ................................................................................................. 31<br />

Verkehrslärm am Wohnort ...................................................................................... 35<br />

Schallschutz ............................................................................................................... 37<br />

Flugspuren ................................................................................................................. 40<br />

Luftgüteüberwachung ....................................................................... 51<br />

Luftgütemessstelle ................................................................................................... 52<br />

Biomonitoring ............................................................................................................ 56<br />

Bienenmonitoring ..................................................................................................... 58<br />

Energie, Wasser und Abfall ........................................................... 61<br />

Energie ......................................................................................................................... 61<br />

Wasser ......................................................................................................................... 64<br />

Abfall ............................................................................................................................ 71<br />

Natur und Landschaft ........................................................................ 75<br />

Ansprechpartner ...................................................................................... 79<br />

Umweltdaten ............................................................................................................. 80<br />

Berichtsprofil ............................................................................................................. 82<br />

Impressum ................................................................................................................. 82


4 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Hartmut Mehdorn, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, auf dem Vorfeld des BER.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 5 <br />

Editorial<br />

Flugreisen, ganz ohne die Umwelt<br />

zu belasten, sind leider noch nicht<br />

möglich. Unser Selbstverständnis ist<br />

es jedoch, die Beeinträchtigung von<br />

Mensch und Natur so weit als möglich<br />

zu minimieren. Dieses Ziel verfolgen<br />

wir kontinuierlich mit unserem unternehmerischen<br />

Handeln.<br />

Trotz der beträchtlich gestiegenen<br />

Passagierzahlen an unseren Flughäfen<br />

hat die Lärmbelastung für die Anlieger<br />

tagsüber kaum zugenommen. Unter<br />

anderem deshalb, weil wir den Einsatz<br />

lauter Flugzeuge mit unserer Gebührenpolitik<br />

teurer gemacht haben. Wie<br />

viel Lärm die in Tegel oder Schönefeld<br />

startenden und landenden Flugzeuge<br />

erzeugen, können unsere Nachbarn jederzeit<br />

überprüfen. Wir veröffentlichen<br />

nämlich nicht nur regelmäßig die Ergebnisse<br />

unserer stationären Messstellen,<br />

sondern ermitteln auf Wunsch mit einer<br />

mobilen Messstation auch die Lärmbelastung<br />

in den Umlandgemeinden.<br />

Unseren Nachbarn im Umfeld des BER<br />

bieten wir den bestmöglichen baulichen<br />

Schallschutz. Jeder Eigentümer,<br />

dessen Wohngebäude oder Grundstück<br />

sich innerhalb der Schutzgebiete befindet,<br />

hat dem Grunde nach Anspruch<br />

auf Durchführung oder Erstattung von<br />

Schutzmaßnahmen. An Kindergärten,<br />

Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern<br />

in der Flughafenregion sind<br />

viele Maßnahmen schon umgesetzt.<br />

Mit unserem Biomonitoring und einer<br />

Messstelle kontrollieren wir kontinuierlich<br />

die Luftgüte im Umfeld des<br />

Flug hafens Schönefeld. Beide Untersuchungen<br />

belegen eindeutig, dass sich<br />

in der Luft rund um Schönefeld nicht<br />

mehr Schadstoffe befinden als anderswo<br />

am Berliner Stadtrand. Die Ergebnisse<br />

veröffentlichen wir tagesaktuell.<br />

Natürlich auch nach Eröffnung des BER.<br />

Weil uns auch der Klimaschutz am Herzen<br />

liegt, beziehen wir seit Anfang <strong>2012</strong><br />

unseren zugekauften Strom vollständig<br />

aus erneuerbaren Quellen, und das in<br />

einer Menge, die dem Verbrauch einer<br />

Kleinstadt entspricht. Und in Kooperation<br />

mit der BVG bietet die Flughafen<br />

Berlin Brandenburg GmbH ihren<br />

Mitarbeitern seit dem Sommer <strong>2012</strong><br />

ein Firmenticket an. Wenn sie mit Bus<br />

oder Bahn auf dem Weg zur Arbeit sind,<br />

leisten die Mitarbeiter der Flughafengesellschaft<br />

einen aktiven Beitrag zum<br />

Klimaschutz.<br />

Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck an<br />

der Fertigstellung des BER. Mit der<br />

Inbetriebnahme des neuen Flughafens<br />

werden wir das Fliegen von und nach<br />

Berlin auch in Zukunft umweltfreundlicher<br />

und energieeffizienter machen.<br />

Hartmut Mehdorn<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


6 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Unternehmensstruktur<br />

Die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH errichtet am Standort Schönefeld<br />

den neuen Flughafen Berlin<br />

Brandenburg (BER) und betreibt<br />

derzeit den Flughafen Schönefeld<br />

(SXF) und – über ihr 100%iges Tochterunternehmen<br />

Berliner Flughafengesellschaft<br />

mbH, BFG – den<br />

Flughafen Berlin-Tegel (TXL). Die FBB<br />

ist alleinige Gesellschafterin der BFG.<br />

Mit rund 1.500 Mitarbeitern wurden<br />

in Berlin <strong>2012</strong> mehr als 25 Mio.<br />

Passagiere abgefertigt. Damit liegt die<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

deutschlandweit auf Platz drei. Eigentümer<br />

der FBB sind die Bundesländer<br />

Berlin und Brandenburg sowie die<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

Land Brandenburg<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Land Berlin<br />

37 % 26 % 37 %<br />

visit Berlin,<br />

Berlin Tourismus &<br />

Kongress GmbH<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

(vormals Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH)<br />

10 %<br />

100 % 100 % 100 %<br />

FEW Flughafen<br />

Energie & Wasser GmbH<br />

Berliner Flughafen-<br />

Gesellschaft mbH<br />

FMT Facility Management<br />

Tempelhof GmbH i. L.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 7 <br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Unternehmensentwicklung <strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> nutzten 25,3 Millionen Passagiere<br />

die Flughäfen Schönefeld und Tegel.<br />

Gegenüber dem Vorjahr war dies<br />

ein Anstieg um 5,1 Prozent. Damit<br />

entwickelte sich der Luftverkehr in<br />

der Region Berlin-Brandenburg im<br />

zehnten Jahr in Folge besser als der<br />

Durchschnitt der internationalen Verkehrsflughäfen<br />

in Deutschland. Mit<br />

diesem Ergebnis hat die FBB zugleich<br />

den dritten Platz unter den deutschen<br />

Verkehrsflughäfen behauptet.<br />

Während die Zahl der Passagiere um<br />

rund fünf Prozent zunahm, blieb die<br />

Zahl der Flugbewegungen mit 242.872<br />

konstant. Die verbesserte Auslastung<br />

der Flugzeuge belegt einen gesunden<br />

Luftverkehrsmarkt in der Hauptstadtregion.<br />

Darüber hinaus wurden an den<br />

Berliner Flughäfen rund 76.000 Tonnen<br />

Luftfracht (einschl. Trucking) und<br />

5.351 Tonnen Luftpost umgeschlagen.<br />

Die Umsatzerlöse konnten im vergangenen<br />

Jahr um drei Prozent auf<br />

270 Millionen Euro leicht gesteigert<br />

werden. Dies geht auf die verbes­<br />

serten Umsätze im Bereich Aviation<br />

zurück (<strong>2012</strong>: 184 Mio. EUR, 2011: 178<br />

Mio. EUR). Die Umsätze bei Non-Aviation<br />

sind dagegen von 47 Millionen<br />

Euro 2011 auf 45 Millionen Euro <strong>2012</strong><br />

leicht gesunken. Der Geschäftsbereich<br />

Real Estate lag wie im Vorjahr bei<br />

<strong>2012</strong> Schönefeld Tegel gesamt<br />

Passagiere 7.097.274<br />

(-0,2%)<br />

Flugbewegungen 71.758<br />

(-2,5%)<br />

18.164.203<br />

(+7,4%)<br />

171.114<br />

(+1,0%)<br />

25.261.477<br />

(+5,1%)<br />

242.872<br />

(0,0%)<br />

Mitarbeiter 1.408<br />

Umsatzerlöse (€) 269.600.000<br />

Umsatzerlösen von 29 Millionen Euro.<br />

Hinzu kommen Erlöse bei Service und<br />

Sonstiges, die zusammen 12 Millionen<br />

Euro ausmachen. Die gesamten laufenden<br />

Aufwendungen sind insbesondere<br />

aufgrund der Risikovorsorge<br />

und dem Start der Leasingzahlungen<br />

für Parkhäuser und weitere Drittinvest-Objekte<br />

am BER gestiegen und lagen<br />

<strong>2012</strong> bei -382 Millionen Euro (2011:<br />

-287 Mio. EUR). Hinzu kommt ein höherer<br />

Zinsaufwand, da weitere Kredite<br />

für den Bau des BER gezogen wurden.<br />

Im Ergebnis kommt es so zu einem<br />

Jahresfehlbetrag von 185 Millionen<br />

Euro. Das EBITDA lag mit 58 Millionen<br />

Euro um rund ein Drittel niedriger als<br />

im Vorjahr (86 Mio. EUR).


8 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 9 <br />

Die Umweltleitlinien der<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Das dynamische Wachstum des Flugverkehrs<br />

in der deutschen Hauptstadtregion<br />

wollen wir im Hinblick auf den<br />

Schutz von Anwohnern und Mitarbeitern,<br />

Umwelt und Klima verantwortlich<br />

gestalten.<br />

Die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH (FBB) stellt durch die klare<br />

Regelung von Verantwortlichkeiten<br />

und Prozessen einen hohen Umweltstandard<br />

im Unternehmen sicher. Die<br />

FBB betreibt ein Umwelt- und Energiemanagementsystem,<br />

das zum Ziel hat,<br />

negative Wirkungen der betrieblichen<br />

Tätigkeit auf Umwelt und Klima kontinuierlich<br />

zu mindern und ihre Energieeffizienz<br />

fortlaufend zu verbessern.<br />

Umwelt- und Klimaschutz als Unternehmensziele<br />

Wir verstehen Umwelt- und Klimaschutz<br />

als Querschnittsaufgaben, zu<br />

denen jeder Mitarbeiter in seinem<br />

Handlungs- und Verantwortungsbereich<br />

beiträgt. Die Geschäftsführung<br />

und die Führungskräfte nehmen darüber<br />

hinaus das Engagement für Umwelt-<br />

und Klimaschutz als strategische<br />

Führungsaufgabe wahr. Potenziell<br />

negative Auswirkungen unternehmerischer<br />

Entscheidungen auf Umwelt<br />

und Klima werden bereits in der<br />

Grundlagenermittlung bzw. Vorplanung<br />

berücksichtigt und vermieden.<br />

Die umweltbezogene Rechtsetzung<br />

und behördliche Auflagen sind einzuhalten<br />

und sollen, soweit sinnvoll und<br />

möglich, übertroffen werden.<br />

Kontinuierliche Verbesserung unserer<br />

Umweltleistung und Energieeffizienz<br />

Durch den Einsatz moderner Technik,<br />

eine optimierte Betriebsführung und<br />

ein umweltbewusstes Nutzerverhalten<br />

verringern wir kontinuierlich den<br />

Verbrauch von Energie und Ressourcen.<br />

Wir setzen uns konkrete Ziele<br />

im Hinblick auf die Reduzierung des<br />

Energie- und Ressourcenverbrauchs<br />

sowie negativer Wirkungen auf die<br />

Umwelt. Wir überwachen, bewerten<br />

und dokumentieren kontinuierlich<br />

die sich aus der unternehmerischen<br />

Tätigkeit ergebenden negativen<br />

Umweltwirkungen sowie den Ressourcen-<br />

und Energieverbrauch. Wir<br />

ergreifen rechtzeitig weitere Schritte,<br />

falls das Erreichen der umwelt- und<br />

energiebezogenen Ziele gefährdet ist.<br />

Förderung des Umweltbewusstseins<br />

und Einbeziehung unserer Geschäftspartner<br />

Wir schulen und qualifizieren alle<br />

Mitarbeiter, damit jeder an seinem<br />

Arbeitsplatz einen Beitrag zum Schutz<br />

von Klima und Umwelt leisten kann.<br />

Airlines, Dienstleister und andere Geschäftspartner<br />

beziehen wir in unser<br />

Umwelt- und Energiemanagement ein.<br />

Information und Dialog<br />

Wir suchen einen offenen und sachlichen<br />

Dialog mit den verschiedenen<br />

Anspruchsgruppen der Flughafengesellschaft.<br />

Wir informieren die<br />

Öffentlichkeit regelmäßig über die<br />

Umweltauswirkungen und über unsere<br />

Anstrengungen zum Schutz von<br />

Umwelt und Klima.


10 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 11 <br />

Ein wirkungsvolles Lärmmanagement ist<br />

eine der zentralen Herausforderungen der<br />

Flughafengesellschaft.


12 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 13 <br />

Fluglärmmanagement<br />

Überwachen, berechnen, mindern<br />

Verkehrsstatistik<br />

Mit 242.872 Starts und Landungen im<br />

Jahr <strong>2012</strong> ist die Zahl der Flugbewegungen<br />

an den Berliner Flughäfen<br />

Schönefeld und Tegel im Vergleich<br />

zum Vorjahr in etwa gleich geblieben<br />

(242.961). Von den Starts und Landungen<br />

entfielen 70 Prozent auf Tegel<br />

(171.114) und 30 Prozent auf Schönefeld<br />

(71.758). Das Verhältnis Tegel/Schönefeld<br />

hat sich damit im Vergleich zum<br />

Vorjahr nicht verändert.<br />

Während sich die Zahl der Flugbewegungen<br />

am Flughafen Schönefeld<br />

in <strong>2012</strong> gegenüber dem Vorjahr um<br />

2,5 Prozent verringerte, wurden am<br />

Flughafen Tegel ein Prozent mehr<br />

Luftfahrzeuge abgefertigt. Die Verkehrszunahme<br />

in Tegel ist vor allem in<br />

neuen Verbindungen der Airlines airberlin<br />

und Lufthansa begründet, die<br />

ursprünglich bereits ab 3. Juni <strong>2012</strong> am<br />

neuen Flughafen Berlin Brandenburg<br />

abgewickelt werden sollten. Ferner<br />

verlagerte Germanwings mit Beginn<br />

des Winterflugplans <strong>2012</strong> ihre Maschi­<br />

nen von Schönefeld nach Tegel, um<br />

Synergien mit der Muttergesellschaft<br />

Lufthansa zu nutzen.<br />

Betriebsrichtung<br />

Die vorherrschende Windrichtung<br />

<strong>2012</strong> war in Tegel wie in Schönefeld<br />

Westwind. An beiden Flughäfen<br />

starteten und landeten 70 Prozent der<br />

Flüge Richtung Westen und 30 Prozent<br />

Richtung Osten.<br />

Flugbewegungen <strong>2012</strong><br />

SXF: 30% (71.758)<br />

TXL: 70% (171.114)


14 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Effizienz im Luftverkehr<br />

an den Flughäfen Schönefeld und Tegel<br />

durchschnittliche Auslastung der in<br />

Tegel abgefertigten Luftfahrzeuge stieg<br />

gegenüber dem Vorjahr von 100 auf<br />

106 Passagiere.<br />

Die Luftfracht spielt an den Flughäfen<br />

Schönefeld und Tegel eine vegleichsweise<br />

untergeordnete Rolle. So wurden<br />

im Jahr <strong>2012</strong> 32.000 Tonnen Luftfracht<br />

umgeschlagen. Dies entspricht<br />

einer Steigerung um ca. drei Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Flieger von und nach Berlin sind immer besser ausgelastet.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden insgesamt<br />

25.261.477 Passagiere an den Flughäfen<br />

Schönefeld und Tegel abgefertigt.<br />

Die Auslastung der Luftfahrzeuge in<br />

Schönefeld stieg im Jahr <strong>2012</strong> auf 99<br />

Passagiere pro Luftfahrzeug an. Die<br />

Insgesamt hat sich die Effizienz des<br />

Berliner Luftverkehrs in den vergangenen<br />

zwanzig Jahren deutlich<br />

erhöht. Während das Passagieraufkommen<br />

seit 1993 um 316 Prozent<br />

zunahm, stieg die Zahl der Flugbewegungen<br />

nur um 176 Prozent. Die Flugzeuge<br />

wurden in diesem Zeitraum<br />

größer und leiser, die Auslastung der<br />

einzelnen Flugzeuge stieg.<br />

Immer effizienter: Berlins Luftverkehr<br />

350%<br />

300%<br />

250%<br />

Passagiere<br />

+ 316 %<br />

200%<br />

150%<br />

Flugbewegungen<br />

+ 176 %<br />

100%<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

<strong>2012</strong><br />

Entwicklung 1993 bis <strong>2012</strong>:<br />

+ 316% Passagieraufkommen + 176% gewerbliche Flugbewegungen


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 15 <br />

Flugbewegungen nach Lärmklassen<br />

Zahl der lauten Flieger nimmt ab<br />

39.083 Flugbewegungen 2008<br />

Lärmklasse 4<br />

77 bis 79,9 dB(A)<br />

15.527 Flugbewegungen <strong>2012</strong><br />

Lärmklasse 5<br />

80 bis 84,9 dB(A)<br />

1.920 Flugbewegungen 2008 1.153 Flugbewegungen <strong>2012</strong><br />

Lärmklasse 6<br />

85 bis 89,9 dB(A)<br />

40 Flugbewegungen 2008<br />

0 Flugbewegungen <strong>2012</strong><br />

Lärmklasse 7<br />

ab 90 dB(A)<br />

32 Flugbewegungen 2008 2 Flugbewegungen <strong>2012</strong><br />

Die Flugbewegungen der "leiseren" Lärmklassen 1 bis 3 entnehmen Sie bitte den Tabellen auf der folgenden Seite.


16 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flugbewegungen nach Lärmklassen<br />

Die Zahl der eingesetzten Flugzeuge,<br />

die besonders hohe Lärmimmissionen<br />

verursachen, ist in den vergangenen<br />

fünf Jahren an den Flughäfen Schönefeld<br />

und Tegel deutlich zurückgegangen.<br />

Dies verdeutlicht auch die<br />

Grafik auf Seite 7. So hat sich die Zahl<br />

der Flugbewegungen der Lärmklasse 4<br />

seit 2008 mehr als halbiert.<br />

Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl<br />

der Flugbewegungen von Maschinen,<br />

die der Lärmklasse 3 angehören, deutlich<br />

zu. Diese Entwicklung geht an<br />

den Flughäfen Schönefeld und Tegel<br />

wohl zu einem Drittel darauf zurück,<br />

dass lauteres Fluggerät (Lärmklasse 4)<br />

durch modernere Maschinen (Lärmklasse<br />

3) ersetzt wurde. Zwei Drittel<br />

des Anstiegs in Lärmklasse 3 sind auf<br />

den allgemeinen Anstieg der Verkehrszahlen<br />

zurückzuführen.<br />

Mit Blick auf die Entwicklung des<br />

Dauerschallpegels über die Jahre 2008<br />

bis <strong>2012</strong> lässt sich feststellen, dass die<br />

Verbesserungen durch den Einsatz<br />

leiseren Fluggeräts durch den Anstieg<br />

Flughafen Schönefeld<br />

Lärmklasse 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

1 (bis 70,9 dB(A)) 8.526 14.349 11.197 9.351 9.485<br />

2 (71 bis 73,9 dB(A)) 2.470 4.106 4.193 4.446 5.275<br />

3 (74 bis 76,9 dB(A)) 53.008 54.226 58.743 57.889 55.245<br />

4 (77 bis 79,9 dB(A)) 3.155 2.535 2.231 1.677 1.580<br />

5 (80 bis 84,9 dB(A)) 418 290 207 193 190<br />

6 (85 bis 89,9 dB(A)) 32 12 2 8 0<br />

7 (ab 90 dB(A)) 28 6 11 14 0<br />

Summe Flugbewegungen* 67.637 75.524 76.584 73.578 71.775<br />

Flughafen Tegel<br />

Lärmklasse 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

1 (bis 70,9 dB(A)) 6.483 4.404 4.003 3.792 2.696<br />

2 (71 bis 73,9 dB(A)) 17.150 18.224 11.218 12.328 11.770<br />

3 (74 bis 76,9 dB(A)) 100.148 106.007 118.863 130.514 141.735<br />

4 (77 bis 79,9 dB(A)) 35.928 26.195 23.173 21.254 13.947<br />

5 (80 bis 84,9 dB(A)) 1.502 1.406 1.280 1.500 963<br />

6 (85 bis 89,9 dB(A)) 8 10 8 0 0<br />

7 (ab 90 dB(A)) 4 6 4 4 2<br />

Summe Flugbewegungen* 161.223 156.252 158.549 169.392 171.113<br />

* Aus technischen Gründen können geringfügige Abweichungen von der Verkehrsstatistik auftreten.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 17 <br />

der Flugbewegungen wieder aufgezehrt<br />

wurden, so dass die Dauerschallpegel<br />

in den vergangenen Jahren in<br />

etwa konstant geblieben sind. Dennoch<br />

fällt das Fazit der Analyse der<br />

Flugbewegungen nach Lärmklassen<br />

für die Jahre 2008 bis <strong>2012</strong> positiv aus,<br />

da sich die Zahl der Flugbewegungen<br />

lauter Maschinen der Lärmklassen 4<br />

und 5 deutlich verringert hat. Die sehr<br />

lauten Lärmklassen 6 und 7 starteten<br />

und landeten <strong>2012</strong> erstmals mit einer<br />

Ausnahme gar nicht mehr in Berlin.<br />

Dies hat zur Folge, dass hohe Maximalpegel<br />

in der Summe deutlich zurückgegangen<br />

sind. Dies ist erfreulich,<br />

weil die lauten Einzelereignisse eine<br />

besondere Belastung für die Bewohner<br />

im Umland darstellen.<br />

→<br />

Was ist Lärm und<br />

wie kann man ihn messen und berechnen?<br />

Bei der Empfindung von Geräuschen spielt es eine<br />

Rolle, ob der Hörende beispielsweise konzentriert<br />

arbeiten will, ein Konzert besucht oder sich ausruhen<br />

möchte. Ob ein Geräusch als Lärm empfunden wird,<br />

ist von der Situation, der Tätigkeit und persönlichen<br />

Vorlieben abhängig. Unangenehme, störende oder gar<br />

gesundheitsgefährdende Schallereignisse werden als<br />

Lärm bezeichnet.<br />

betrachtet werden. In Abhängigkeit von der Wahrnehmung<br />

bestimmter Frequenzen werden diese unterschiedlich<br />

gewichtet („bewertet“). Um den bewerteten<br />

Gesamtpegel zu kennzeichnen, wird der jeweils<br />

verwendete Frequenzfilter hinter der dB-Angabe in<br />

Klammern ergänzt, z. B. 35 dB(A) bei Anwendung des<br />

A-Filters. Je nach Pegel des Gesamtgeräuschs kommen<br />

dabei unterschiedliche Filter zum Einsatz.<br />

Der Mensch nimmt Geräusche durch vom Schall verursachte<br />

Luftdruckschwankungen am Ohr wahr. Ein direkter<br />

Rückschluss des gemessenen Schalldruckpegels<br />

auf die Geräuschempfindung ist dennoch nur eingeschränkt<br />

möglich. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass<br />

ein Anstieg des Schalldruckpegels um 10 dB als doppelt<br />

so laut wahrgenommen wird. Das Ohr kann eine große<br />

Spanne von Schalldrücken verarbeiten. Das menschliche<br />

Hörfeld liegt etwa zwischen 0 und 120 Dezibel.<br />

Die Hörempfindung ist aber nicht nur vom Schalldruck,<br />

sondern auch von der Frequenz des Schalls abhängig,<br />

weil das Geräusch je nach Frequenz unterschiedlich<br />

stark an das Innenohr weitergeleitet wird. Um Aussagen<br />

über die Wahrnehmung eines Schallereignisses<br />

treffen zu können, müssen daher die Frequenzzusammensetzung<br />

sowie weitere Faktoren des Schalls<br />

Flugzeuge verursachen im näheren Umfeld von Flughäfen<br />

unregelmäßig Schallereignisse verschiedener<br />

Intensität. Deshalb sind bei der Erfassung der Lärmbelastung<br />

neben dem maximalen Pegel als wichtigster<br />

Einflussgröße auch die Dauer der Schallereignisse und<br />

deren Häufigkeit zu berücksichtigen. Im so genannten<br />

äquivalenten Dauerschallpegel (L eq ) werden diese<br />

Faktoren zusammengefasst. Dabei werden die in<br />

einem bestimmten Zeitraum an einem Ort geme s-<br />

senen Lärmereignisse in ein fiktives Dauergeräusch<br />

gleichen Energieinhalts umgerechnet. Nach dem<br />

Fluglärmgesetz in der Fassung vom 31.10.2007 wird die<br />

Jahresbelastung durch die äquivalenten Dauerschallpegel<br />

(L eq ) getrennt nach Tag- und Nachtzeitraum<br />

(6– 22 Uhr/22 – 6 Uhr) ausgedrückt. Als Bezugszeit<br />

werden dazu die sechs verkehrsreichsten Monate des<br />

Jahres herangezogen.


18 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 19 <br />

Fluglärmmessung<br />

Dauerschallpegel SXF<br />

Am Flughafen Schönefeld findet alle<br />

zwei Jahre die Internationale Luftfahrtausstellung<br />

(ILA) statt, die mit<br />

lärmintensiven Flugvorführungen<br />

verbunden ist. Trotz des Stattfindens<br />

der Messe im September <strong>2012</strong> ist der<br />

im Mittel über alle Messstellen hinweg<br />

berechnete Jahresdauerschallpegel<br />

gegenüber dem Vorjahr etwa gleich<br />

geblieben, da die lärmintensiven<br />

Flugvorführungen in der Umgebung<br />

der zukünftigen Südbahn abgewickelt<br />

wurden. Die von den Flugvorführungen<br />

ausgehenden Lärmemissionen<br />

wurden daher nicht von den stationären<br />

Messstellen erfasst, die sich in<br />

der Verlängerung der Nordbahn befinden.<br />

Die Einhaltung der Lärmgrenzwerte<br />

während der ILA wurde durch<br />

mobile Messungen überwacht.<br />

Zur Berechnung des Jahresdauerschallpegels<br />

werden die sechs verkehrsreichsten<br />

Monate herangezogen. 1<br />

Obwohl in Schönefeld 910 Luftfahrzeuge<br />

weniger abgefertigt wurden<br />

als im Vorjahr, blieb der Jahresdauerschallpegel<br />

tagsüber mit 57,3 dB(A)<br />

in etwa konstant. Die Verringerung<br />

der Flugbewegungen hat sich nicht<br />

auf den Jahresdauerschallpegel ausgewirkt,<br />

da der Rückgang der Verkehrsbewegungen<br />

nicht in den sechs<br />

verkehrsreichsten Monaten stattfand.<br />

Der Jahresdauerschallpegel für den<br />

Nachtzeitraum ging im Mittel über alle<br />

Messstellen um 1,2 dB(A) zurück. Dies<br />

ist auf einen Rückgang der nächtlichen<br />

Flugbewegungen um etwa<br />

13 Prozent zurückzuführen.<br />

In den Diagrammen ist die Entwicklung<br />

des über alle Messstellen gemit ­<br />

telten Jahresdauer schallpegels und<br />

die Verkehrsentwicklung der letzten<br />

fünf Jahre ohne Berücksichtigung der<br />

ILA dargestellt.<br />

1<br />

Fluglärmgesetz vom 31.10.2007<br />

Dauerschallpegel tagsüber Schönefeld (ohne ILA)<br />

L eq, tag/dB(A)<br />

62,0<br />

70.000<br />

61,0<br />

Tages-Flugbewegungen/Jahr<br />

60,0<br />

65.000<br />

59,0<br />

58,0<br />

57,5<br />

57,3<br />

57,0<br />

56,6<br />

56,7<br />

60.000<br />

56,0<br />

56,0<br />

55,0<br />

55.000<br />

54,0<br />

53,0<br />

52,0<br />

50.000<br />

2008<br />

2009<br />

2010 2011<br />

<strong>2012</strong><br />

Flugbewegungen


20 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Nachtflüge Schönefeld<br />

Die Start- und Landebahn am Flughafen<br />

Schönefeld ist für lautere sogenannte<br />

Kapitel-3-Flugzeuge in der Zeit<br />

zwischen 24 Uhr und 6 Uhr gesperrt,<br />

für Kapitel-3-(Bonusliste) und Kapitel-<br />

4-Maschinen ist die Bahn 24 Stunden<br />

geöffnet. 1<br />

Die Zahl der nächtlichen Flugbewegungen<br />

ging von 2010 mit 10819 auf<br />

7700 Flugbewegungen im Jahr <strong>2012</strong><br />

zurück. Der Dauerschallpegel für den<br />

Nachtzeitraum sank im gleichen Zeitraum<br />

von 53,2 auf 52,2 dB(A).<br />

1<br />

Nach Annex 16 der ICAO (International Civil Aviation<br />

Organization = Internationale Organisation für zivile<br />

Luftfahrt) müssen Flugzeuge, die zugelassen werden,<br />

bestimmte Lärmgrenzwerte einhalten. Die Grenzwerte<br />

sind in Kapiteln (Chapter) dieses Dokuments festgehalten.<br />

Für Strahlflugzeuge ist derzeit das Kapitel 4 gültig. Um<br />

die Kapitel-3-Flugzeuge weiter zu differenzieren hat das<br />

Bundesverkehrsministerium eine Liste mit leisen Flugzeugen<br />

erstellt. Diese Liste wird allgemein als Bonusliste<br />

bezeichnet.<br />

Dauerschallpegel nachts Schönefeld<br />

L eq, nacht/dB(A)<br />

55,0<br />

54,5<br />

54,0<br />

53,5<br />

53,0<br />

52,5<br />

52,0<br />

51,5<br />

51,0<br />

50,5<br />

52,9<br />

nächtl. Flugbewegungen/Jahr<br />

52,6<br />

53,2<br />

53,4<br />

52,2<br />

11.000<br />

10.500<br />

10.000<br />

9.500<br />

9.000<br />

8.500<br />

8.000<br />

7.500<br />

Flugbewegungen<br />

50,0<br />

7.000<br />

2008<br />

2009<br />

2010 2011<br />

<strong>2012</strong><br />

Nächtliche Flugbewegungen Schönefeld<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 21 <br />

Dauerschallpegel TXL<br />

Der mittlere äquivalente Dauerschallpegel<br />

an den Messstellen in der<br />

Umgebung des Flughafens Tegel ist im<br />

Vergleich zum Vorjahr im Mittel geringfügig<br />

um 0,5 dB(A) gestiegen. Der<br />

Grund hierfür liegt in der Verkehrssteigerung<br />

(ca. ein Prozent), die in den<br />

für die Berechnung des äquivalenten<br />

Dauerschallpegels relevanten verkehrsreichsten<br />

sechs Monaten sogar<br />

3,5 Prozent betrug.<br />

Dauerschallpegel tagsüber Tegel<br />

L eq, tag/dB(A)<br />

68,0<br />

67,0<br />

Tages-Flugbewegungen/Jahr<br />

66,0<br />

65,0<br />

64,4<br />

64,0<br />

63,5<br />

63,0<br />

62,0<br />

61,0<br />

60,0<br />

59,0<br />

58,0<br />

62,5<br />

62,7<br />

2008<br />

2009<br />

2010 2011<br />

64,9<br />

<strong>2012</strong><br />

160.000<br />

145.000<br />

130.000<br />

115.000<br />

Flugbewegungen<br />

Nachtflüge Tegel<br />

In Tegel gilt von 23 bis 6 Uhr ein<br />

Nachtflugverbot. Für unvermeidbar<br />

verspätete Landungen wird eine Toleranz<br />

von einer Stunde berücksichtigt.<br />

Ausgenommen von dieser Regelung<br />

sind Nachtpostflüge, Rettungsflüge<br />

und genehmigungspflichtige Sonderflüge.<br />

Der durch die Verschiebung des BER-<br />

Eröffnungstermins bedingte starke<br />

Anstieg der nächtlichen Flugbewegungen<br />

um ca. 13 Prozent bewirkte<br />

einen Anstieg des nächtlichen<br />

Dauerschallpegels um im Mittel 1,6<br />

dB(A) von 54,4 dB(A) auf 56 dB(A). Der<br />

Anstieg konzentrierte sich hierbei auf<br />

die Sommermonate (27 Prozent in den<br />

verkehrsreichsten sechs Monaten).<br />

Dieser „BER-Verschiebungseffekt“<br />

ist auch deutlich in der unten stehenden<br />

Grafik ablesbar. Die durch<br />

die Verschiebung der BER-Eröffnung<br />

bedingten nächtlichen Flugbewegungen<br />

wurden durch Ausnahmegenehmigungen<br />

der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

ermöglicht.<br />

Dauerschallpegel nachts Tegel<br />

L eq, nacht/dB(A)<br />

59,0<br />

8.500<br />

58,0<br />

8.000<br />

57,0<br />

56,0<br />

56,0<br />

nächtl. Flugbewegungen/Jahr<br />

7.500<br />

55,0<br />

54,4<br />

7.000<br />

54,0<br />

53,0<br />

53,1<br />

52,5<br />

52,6<br />

6.500<br />

52,0<br />

6.000<br />

51,0<br />

50,0<br />

5.500<br />

49,0<br />

5.000<br />

2008<br />

2009<br />

2010 2011<br />

<strong>2012</strong><br />

Nächtliche Flugbewegungen Tegel<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Flugbewegungen


22 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Fluglärmmanagement<br />

Wie die FBB misst und berechnet<br />

FBB-Lärmmessstellen<br />

Windmessung<br />

Radar<br />

Verkehrsdaten<br />

FBB-Fluglärm-Server<br />

Prüfung der Messdaten<br />

und -ergebnisse<br />

Fluglärmmessdaten und<br />

Flugbewegungen online<br />

http://travisber.topsonic.aero<br />

Fluglärmberichte (Monats- und Jahresberichte,<br />

Berichte zu mobilen Messungen)<br />

Berechnung von Lärmkonturen<br />

Berechnungen für die Festsetzung lärmbezogener<br />

Start- und Landeentgelte


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 23 <br />

Ständig unterwegs: Die mobilen Messstellen der FBB.<br />

Stationäre Messstellen<br />

Flughäfen sind vom Gesetzgeber dazu<br />

verpflichtet, auf dem Flughafen und<br />

in dessen Umgebung Messstellen zur<br />

Dokumentation des Fluglärms zu<br />

betreiben. Die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH (FBB) hat zu diesem<br />

Zweck in der Umgebung der Flughäfen<br />

Schönefeld und Tegel insgesamt<br />

18 stationäre Messstellen installiert<br />

(Stand 31.12.<strong>2012</strong>). Die Messergebnisse<br />

werden monatlich an die zuständigen<br />

Behörden und die Fluglärmkommission<br />

übermittelt sowie im Internet<br />

veröffentlicht.<br />

Standorte<br />

Die Standorte der stationären Messstationen<br />

werden in Absprache mit<br />

der Fluglärmkommission festgelegt, in<br />

der die Anrainergemeinden vertreten<br />

sind. Grundsätzlich werden Messstellen<br />

entlang der An- und Abflugrouten<br />

und in einzelnen Ortschaften platziert,<br />

die von Fluglärm betroffen sind. Bei<br />

der Auswahl der Standorte werden andere<br />

Lärmquellen wie Hauptverkehrsstraßen<br />

oder Bahn linien gemieden,<br />

die zu einer Verfälschung der Ergebnisse<br />

führen. Die Messdaten werden<br />

einmal täglich von den Messstellen<br />

abgerufen und den Flugbewegungen<br />

auf Basis der Radardaten der Deutschen<br />

Flugsicherung zugeordnet. Die<br />

Korrelation erfolgt zunächst automatisch.<br />

Lärmereignisse, die durch<br />

andere Lärmquellen als den Flugverkehr<br />

verursacht wurden, werden im<br />

Nachgang ermittelt und aus der Statistik<br />

entfernt. Hinzugezogen werden<br />

Wetterdaten, um eine Verfälschung<br />

der Messergebnisse, beispielsweise<br />

durch starken Wind, zu vermeiden.<br />

Schließlich werden die Verteilung der<br />

Einzel- und Dauerschallpegel sowie<br />

weitere akustische Kenndaten berechnet.<br />

Durch diese Form der Fluglärmüberwachung<br />

ist die FBB in der Lage,<br />

Auskunft über die Lärmimmissionen<br />

jeder Flugbewegung zu geben und<br />

die Entwicklung der Fluglärmsituation<br />

verlässlich und kontinuierlich<br />

zu dokumentieren. Die Daten werden<br />

insbesondere für die Berechnung der<br />

lärmbezogenen Start- und Landeentgelte<br />

sowie für die Bearbeitung von<br />

Beschwerden herangezogen.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Messstellen<br />

Karolinenhof-Nord (11) und Diedersdorf<br />

(18) neu in Betrieb genommen.


30 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 33 <br />

Lärmbezogene<br />

Landeentgelte <strong>2012</strong><br />

Schönefeld<br />

Lärmklassen<br />

Tegel<br />

bis 70,9 dB(A)<br />

20 € 70 €<br />

71 bis 73,9 dB(A)<br />

30 € 84 €<br />

74 bis 76,9 dB(A)<br />

40 € 105 €<br />

77 bis 79,9 dB(A)<br />

80 € 140 €<br />

420 € 80 bis 84,9 dB(A) 420 €<br />

840 € 85 bis 89,9 dB(A)<br />

840 €<br />

1.680 € ab 90 dB(A)<br />

1.680 €


34 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Verkehrslärm<br />

am Wohnort<br />

Anzahl der belasteten Einwohner in Berlin, Potsdam und Umland* nachts<br />

bei einer Belastung größer 55 dB(A) im Jahr <strong>2012</strong> (Straßen- und Luftverkehr) bzw. 2006 (Schienenverkehr).<br />

Straßenverkehr<br />

ca. 544.000 belastete Einwohner<br />

Schienenverkehr<br />

ca. 72.000 belastete Einwohner<br />

ca. 13.000 belastete Einwohner<br />

Luftverkehr


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 35 <br />

Verkehrslärm am Wohnort<br />

Belastung durch Lärm<br />

nach Verkehrsträgern<br />

Je nach Wohnort tragen Straßen-,<br />

Schienen- und Luftverkehr in<br />

unterschiedlichem Maße zu einer<br />

Lärmbelastung bei. Für den Großraum<br />

Berlin-Potsdam und die angrenzenden<br />

Städte und Gemeinden* lässt<br />

sich feststellen, dass der Straßenverkehr<br />

die mit weitem Abstand dominierende<br />

Quelle der Belastung durch<br />

Lärm ist. Während die Belastung für<br />

den 24 Stunden umfassenden Bezugszeitraum<br />

(L DEN ) bei Schiene und<br />

Luftverkehr in etwa gleich ist (oberes<br />

Diagramm), ist die nächtliche Lärmbelastung<br />

durch den Schienenverkehr<br />

für wesentlich mehr Einwohner<br />

gravierend (unteres Diagramm).<br />

Verkehrslärm am Wohnort über 24 Stunden<br />

Berlin/Potsdam und Umland*<br />

Zahl belasteter Einwohner 1<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

> 55 dB(A)<br />

> 60 dB(A)<br />

L DEN<br />

> 65 dB(A)<br />

Straßenverkehr Schienenverkehr 3 Luftverkehr<br />

> 70 dB(A)<br />

Verkehrslärm am Wohnort nachts<br />

Berlin/Potsdam und Umland*<br />

1<br />

Anzahl der durch Umgebungslärm belasteten Einwohner<br />

aufgeteilt nach Verkehrsträgern und Intensität der Belastung<br />

im Jahr <strong>2012</strong>. Beurteilungsgröße ist hier der über<br />

24 Stunden ermittelte Dauerschallpegel LDEN (Day-Evening-<br />

Night). Dies ist ein Beurteilungspegel, bei dem die Abendstunden<br />

und die Nachtzeit mit Zuschlägen von 5 bzw. 10 dB<br />

in die Berechnung eingehen.<br />

2<br />

Anzahl der durch Umgebungslärm belasteten Einwohner<br />

aufgeteilt nach Verkehrsträger und Intensität der Belastung<br />

im Jahr <strong>2012</strong>. Beurteilungsgröße ist hier der nächtliche<br />

Dauerschallpegel LN.<br />

3<br />

Aufgrund mangelnder Datenbereitstellung durch das<br />

Eisenbahnbundesamt beziehen sich die Schienenverkehrsdaten<br />

auf das Jahr 2006.<br />

Zahl belasteter Einwohner 2<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

> 55 dB(A)<br />

> 60 dB(A)<br />

> 65 dB(A)<br />

> 70 dB(A)<br />

* Nach der Definition der Gemeinsamen Landesplanung<br />

Berlin-Brandenburg der Bereich Stadt-Umland-Zusammenhang<br />

von Berlin und Potsdam.<br />

L N<br />

Straßenverkehr Schienenverkehr 3 Luftverkehr


36 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 37 <br />

Schallschutz<br />

Die FBB hat Anwohner des zukünftigen<br />

Flughafens Berlin Brandenburg<br />

entsprechend den rechtlichen Anforderungen<br />

vor Fluglärm zu schützen.<br />

Dabei haben Eigentümer von rund<br />

25.500 Wohngebäuden und Grundstücken<br />

innerhalb des Tag- oder Nachtschutzgebiets<br />

grundsätzlich Anspruch<br />

auf die Durchführung und Erstattung<br />

von Schallschutzmaßnahmen. Durch<br />

den Einbau von Schallschutzfenstern,<br />

Lüftungseinrichtungen sowie Fassaden-<br />

bzw. Dachdämmung u.ä. wird<br />

die Einhaltung der von der Genehmigungsbehörde<br />

festgesetzten Lärmwerte<br />

tags wie nachts garantiert. Sind Maßnahmen<br />

aufgrund des hohen Schutzziels<br />

innerhalb des Tagschutzgebiets<br />

baulich nicht realisierbar oder übersteigen<br />

die erforderlichen Aufwendungen<br />

für den Schallschutz 30 Prozent<br />

des Verkehrswertes des Hauses,<br />

so hat der Eigentümer Anspruch auf<br />

eine Entschädigungszahlung.<br />

Innerhalb eines festgesetzten Entschädigungsgebiets<br />

erhalten Eigentümer<br />

von Terrassen, Balkonen und<br />

dauerhaft genutzten Kleingärten, die<br />

aufgrund des Fluglärms für die Erholung<br />

nur noch eingeschränkt nutzbar<br />

sind, eine pauschale Entschädigung.<br />

→ Anwohnertelefon<br />

Schallschutz<br />

Tel. + 49 30 | 6091-73500<br />

Fax + 49 30 | 6091-73499<br />

dienstags bis donnerstags<br />

9.00 bis 16.00 Uhr


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 39 <br />

Nachdem der Eigentümer einen formellen<br />

Antrag auf Schallschutz gestellt<br />

hat, ermitteln von der FBB beauftragte<br />

Ingenieurbüros die notwendigen<br />

baulichen Maßnahmen, mit deren<br />

Umsetzung das von der Genehmigungsbehörde<br />

vorgegebene Schutzziel<br />

erreicht wird. Die schalltechnischen<br />

Berechnungen des jeweiligen Ingenieurbüros<br />

sind Grundlage für eine<br />

Vereinbarung, in der Eigentümer und<br />

FBB die erstattungsfähigen Kosten<br />

bezeichnen. Sowohl die Auftragserteilung<br />

zur Umsetzung der Baumaßnahmen<br />

als auch die Wahl der ausführenden<br />

Baufirma erfolgt durch den<br />

Eigentümer.<br />

Bewährt hat sich ein von der FBB<br />

zusammengestellter Pool regionaler<br />

Firmen, die die Bauarbeiten routiniert<br />

Der Ablauf<br />

Vom Antrag bis zur baulichen Umsetzung<br />

01 Antragstellung<br />

02 Schalltechnische Objektbeurteilung<br />

03 Kostenerstattungs vereinbarung<br />

04 Beauftragung der Fachfirma<br />

05 Abnahme der Baumaßnahmen und Prüfung der Mittelverwendung<br />

06 Bezahlung der Rechnung<br />

ausführen. Nachdem die fachgerechte<br />

Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen<br />

von der FBB abgenommen und<br />

die zweckentsprechende Mittelverwendung<br />

festgestellt wurde, werden<br />

die Kosten erstattet.<br />

1<br />

Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin Brandenburg<br />

vom 25. April 2013<br />

Projektstand Schallschutzprogramm zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Wohn- Besondere Außenwohnbereiche<br />

Bearbeitungsstand<br />

einheiten Einrichtungen 2<br />

Anspruchsberechtigte 25.500 50 10.000<br />

Fehlende Anträge 7.100 10 5.358<br />

Antrag liegt vor 18.400 40 4.642<br />

Davon Anträge in<br />

Bearbeitung 17.593 19 1.622<br />

Davon Bearbeitung<br />

abgeschlossen/<br />

Zahlung der Rechnung<br />

bzw. Entschädigung 807 21 3.020<br />

2<br />

Krankenhäuser, Altenheime, Schulen, Kindergärten u.ä.


48 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 49 <br />

Auch Bienen wirken beim Schadstoffmonitoring<br />

in der Flughafenregion mit.


50 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Mit dem Umwelt-Untersuchungsprogramm werden die Emissionen aus<br />

dem Luftverkehr überwacht. Alle Ergebnisse werden veröffentlicht.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 51 <br />

Luftgüteüberwachung<br />

Messen, bewerten, handeln<br />

Mit 25 Millionen Fluggästen sind die<br />

Flughäfen Schönefeld und Tegel ein<br />

zentraler Baustein der Verkehrsinfrastruktur<br />

der Hauptstadtregion<br />

Berlin-Brandenburg. Da sowohl bei<br />

der An- und Abreise, zur Versorgung<br />

des Flughafens als auch im<br />

eigentlichen Flugbetrieb überwiegend<br />

fossile Brennstoffe zum Einsatz<br />

kommen, werden beim Betrieb eines<br />

Flughafens auch Schadstoffe freigesetzt.<br />

Hauptquelle sind neben den<br />

Flugzeugturbinen die Kraftwerke der<br />

Flughäfen und die Stromgeneratoren,<br />

die parkende Flugzeuge mit Strom<br />

versorgen.<br />

Die Luftqualität im Umfeld eines<br />

Flughafens wird jedoch auch durch<br />

den sonstigen Kraftfahrzeugverkehr,<br />

private Heizungsanlagen, Industrieanlagen,<br />

Kraftwerke und die<br />

Landwirtschaft beeinflusst. All diese<br />

Emissionen überlagern sich. Die klimatischen<br />

Bedingungen haben zudem<br />

starken Einfluss auf die Konzentration<br />

und die chemische Umwandlung von<br />

Luftschadstoffen.<br />

Umwelt-Unter suchungsprogramm<br />

Um die Luftqualität und die Umweltwirkungen<br />

des Luftverkehrs<br />

langfristig zu untersuchen, hat die<br />

FBB im Jahr 2011 mit Blick auf den<br />

BER ein Luftgüte- und Umwelt-<br />

Untersuchungsprogramm gestartet.<br />

Das Unternehmen betreibt an der<br />

Start- und Landebahn des Flughafens<br />

Schönefeld eine Luftgütemessstelle,<br />

die kontinuierlich die Konzentration<br />

von Schadstoffen in der Luft misst. In<br />

einem Biomonitoring untersucht die<br />

FBB zudem freiwillig Luftschadstoffanreicherungen<br />

mit Bioindikatorpflanzen<br />

als Stellvertreter für Vegetation<br />

und Nahrungsmittel. So wird die<br />

Verbreitung von Luftschadstoffen<br />

und deren Wirkung auf die Umwelt<br />

erfasst. Einen weiteren freiwilligen<br />

Baustein bildet ein Bienenmonitoring,<br />

bei dem Honig, Waben und Pollen auf<br />

Luftschadstoff-Rückstände analysiert<br />

werden. Die Untersuchungen werden<br />

vom unabhängigen Institut UMW<br />

Umweltmonitoring München durchgeführt<br />

und ausgewertet.<br />

→ Online<br />

Luftgüteüberwachung<br />

berlin-airport.de ><br />

Nachbarn > Luft


52 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Luftgütemessstelle<br />

Ergebnisse werden täglich auf der<br />

Internetseite der FBB aktualisiert.<br />

Benzol, Benzo(a) pyren (als Leitsubstanz<br />

der PAK), Kohlenwasserstoffe<br />

und Ruß werden über längere Zeiträume<br />

gesammelt und vom Landeslabor<br />

Berlin-Brandenburg untersucht.<br />

Wegen des hohen analytischen Aufwands<br />

werden die Ergebnisse dieser<br />

Proben als Jahresmittelwerte veröffentlicht.<br />

Luftgütemessstelle Schönefeld.<br />

Als Standort der Messstelle wurde in<br />

Abstimmung mit dem LUGV der östliche<br />

Kopf der zukünftigen Nordbahn<br />

des BER festgelegt.<br />

Ergebnisse<br />

An der Luftgütemessstelle „Schönefeld<br />

Flughafen“ werden die verkehrstypischen<br />

Schadgase Kohlenmonoxid,<br />

Stickstoffoxide sowie Feinstaub aus<br />

dem Flugbetrieb, aus dem Kraftfahrzeugverkehr<br />

und der Hintergrundbelastung<br />

kontinuierlich erfasst. Diese<br />

Immissionsmessungen werden auf<br />

Grundlage von Grenzwerten nach der<br />

39. Bundes-Immissionsschutzverordnung<br />

(BImSchV) bewertet. Diese<br />

Aufgabe übernimmt das Landesamt<br />

für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

Brandenburg (LUGV). Die<br />

Die Kohlenmonoxid-, Stickstoffdioxid-<br />

und Feinstaubkonzentrationen<br />

am Flughafen Schönefeld waren <strong>2012</strong><br />

mit den vorstädtischen Monatsmittelwerten<br />

der Luftgütemessstellen des<br />

LUGV in Blankenfelde-Mahlow und<br />

Königs Wusterhausen vergleichbar.<br />

Bei Feinstaub kam es am Flughafen<br />

Schönefeld und in Blankenfelde-<br />

Mahlow zu zehn, in Königs Wusterhausen<br />

zu neun und in Hasenholz<br />

zu sieben von 35 tolerablen Überschreitungen,<br />

die in einem gesamten<br />

Kalenderjahr auftreten dürfen. An


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 53 <br />

der verkehrsexponierten Messstelle<br />

Potsdam Zeppelinstraße ergaben sich<br />

im Jahr <strong>2012</strong> 20 Überschreitungen.<br />

Neben der Luftgütemessstelle auf dem<br />

Flughafengelände sind in den nebenstehenden<br />

Diagrammen zu Vergleichszwecken<br />

auch andere Messstellen des<br />

Landes Brandenburg aufgeführt. Der<br />

Standort Potsdam Zeppelinstraße steht<br />

dabei beispielhaft für eine Messstelle<br />

im städtischen Umfeld mit hoher Belastung<br />

durch den Straßenverkehr, die<br />

Messstelle Buckow (OT Hasenholz) repräsentiert<br />

die Hintergrundbelastung<br />

im ländlichen Bereich. Die Messstellen<br />

Blankenfelde-Mahlow und Königs<br />

Wusterhausen geben die Luftbelastung<br />

in vorstädtischen Gebieten wieder.<br />

Kohlenmonoxid<br />

Gasförmige Kohlenmonoxid (CO)-Immissionen<br />

werden an den Messstellen<br />

Schönefeld Flughafen, Blankenfelde-<br />

Mahlow und Potsdam Zeppelinstraße<br />

erfasst. Die CO-Konzentrationen auf<br />

dem Flughafengelände Schönefeld<br />

und innerorts in Blankenfelde-<br />

Mahlow waren dabei nur etwa halb so<br />

hoch wie der durch den Autoverkehr<br />

belastete Messpunkt Potsdam Zeppelinstraße.<br />

An keiner der Messtellen<br />

wurde der Grenzwert für Kohlenmonoxid<br />

erreicht, der zum Schutz<br />

von Mensch und Umwelt auf zehn<br />

mg/m 3 (entspricht 10.000 μg/m 3 ) als<br />

Acht-Stunden-Mittelwert eines Tages<br />

festgelegt ist (39. BImSchV).<br />

Kohlenmonoxid CO (μg/m 3 ) <strong>2012</strong><br />

CO-Konzentrationen in µg/m³ als Monatsmittelwerte<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Blankenfelde-Mahlow BER Potsdam, Zeppelinstr.<br />

Quelle: FBB/LUGV


54 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Stickstoffoxide<br />

→ Tagesaktuelle<br />

Luftgütedaten<br />

vom Flughafen<br />

Schönefeld<br />

unter<br />

www.berlin-airport.de > Nachbarn<br />

> Luft > Luftgütemessung<br />

Die Immissionen von Stickstoffoxiden<br />

(NOx) werden üblicherweise als NO 2<br />

berechnet und angegeben, da Stickstoffoxide<br />

zwar überwiegend als Stickstoffmonoxid<br />

(NO) emittiert werden,<br />

in der Atmosphäre aber zu Stickstoffdioxid<br />

(NO 2 ) oxidieren. Die gasförmigen<br />

Immissionen von Stickstoffdioxid<br />

(NO 2 ) der fünf ausgewählten Luftgütemessstellen<br />

lassen sich miteinander<br />

in Relation setzen. Ebenso wie beim<br />

Kohlenmonoxid lagen die Monatsmittelwerte<br />

der NO 2 -Konzentrationen an<br />

der Messstelle Flughafen Schönefeld,<br />

innerorts in Blankenfelde-Mahlow und<br />

in Königs Wusterhausen gleichauf –<br />

sie waren doppelt so hoch wie im ländlichen<br />

Hintergrundbereich (Hasenholz/Buckow),<br />

aber nur etwa halb so<br />

hoch wie in der verkehrsexponierten<br />

Zeppelinstraße in Potsdam. Für NO 2 gilt<br />

zum Schutz der menschlichen Gesundheit<br />

europaweit ein einheitlicher<br />

Ein-Stunden-Grenzwert von 200 μg/<br />

m 3 , der nicht öfter als 18-mal im Jahr<br />

überschritten werden darf (39. BIm­<br />

SchV). Dieser Grenzwert wurde <strong>2012</strong> an<br />

keiner der Messstellen überschritten.<br />

Stickstoffdioxid NO 2 (μg/m 3 ) <strong>2012</strong><br />

NO 2 -Konzentrationen in µg/m³ als Monatsmittelwerte<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Blankenfelde-Mahlow BER Königs Wusterhausen<br />

Potsdam, Zeppelinstr. Hasenholz (Buckow) Quelle: FBB/LUGV


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 55 <br />

Feinstaub<br />

Die auf dem Schönefelder Flughafengelände<br />

registrierten Konzentrationen<br />

von Partikeln, deren Durchmesser<br />

weniger als zehn Mikrometer beträgt<br />

(PM 10), waren vergleichbar mit den<br />

anderen Messstellen mit vorstadttypischer<br />

Belastung (Blankenfelde-<br />

Mahlow und Königs Wusterhausen).<br />

Wie im Vorjahr wurde an der durch<br />

Straßenverkehr belasteten Luftgütemessstelle<br />

in Potsdam deutlich<br />

höhere Werte aufgezeichnet. Es fällt<br />

auf, dass die im ländlichen Hintergrundbereich<br />

(Hasenholz) gemessenen<br />

PM10-Monatsmittelwerte mit<br />

denen auf dem Flughafengelände, in<br />

Blankenfelde-Mahlow und in Königs<br />

Wusterhausen vergleichbar waren.<br />

Die Partikel stammen hier vermutlich<br />

primär aus dem Ferneintrag und<br />

landwirtschaftlichen Aktivitäten. Der<br />

PM10-Tagesgrenzwert zum Schutz<br />

der menschlichen Gesundheit von<br />

50 μg/m 3 darf gemäß 39. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

nicht<br />

öfter als 35-mal im Jahr überschritten<br />

werden. Am Flughafen Schönefeld<br />

wurde <strong>2012</strong> lediglich an zehn Tagen ein<br />

Tagesmittelwert > 50 mg/m 3 ermittelt.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden auch Konzentrationen<br />

von Partikeln kleiner 2,5 Mikrometer<br />

erfasst (PM 2,5). Diese weisen<br />

einen ähnlichen Verlauf auf, wobei<br />

die Messwerte am Flughafen Schönefeld<br />

durchgängig unter denen der<br />

Vergleichsmessstellen liegen.<br />

Feinstaub PM 2,5 (μg/m 3 ) <strong>2012</strong><br />

PM2,5-Konzentrationen in µg/m³ als Monatsmittelwerte<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Jul<br />

Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Blankenfelde-Mahlow BER Königs Wusterhausen Hasenholz (Buckow)<br />

Quelle: FBB/LUGV<br />

Feinstaub PM10 (μg/m 3 ) <strong>2012</strong><br />

PM10-Konzentrationen in µg/m³ als Monatsmittelwerte<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Blankenfelde-Mahlow BER Königswusterhausen<br />

Potsdam, Zeppelinstr. Hasenholz (Buckow) Quelle: FBB/LUGV


56 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Biomonitoring<br />

Die Untersuchung<br />

Beim Biomonitoring steht die tatsächliche<br />

Einwirkung von Immissionen<br />

auf die belebte Umwelt im Flughafenumfeld<br />

im Mittelpunkt. Das heißt,<br />

mit Hilfe des Biomonitorings soll die<br />

Frage beantwortet werden, ob und<br />

wenn ja welcher Schadstoffbelastung<br />

Gras als Futtermittel oder Grünkohl<br />

als Lebensmittel ausgesetzt ist. Und<br />

– welchen Anteil daran der Luftverkehr<br />

hat. Im Sommer und Herbst <strong>2012</strong><br />

wurden zu diesem Zweck genormte<br />

Gras- und Grünkohlkulturen im<br />

Untersuchungsgebiet aufgestellt. Die<br />

Grünkohlkulturen wurden unmittelbar<br />

am Flughafen Schönefeld, an der<br />

Autobahn, in und an Siedlungen und<br />

im landwirtschaftlichen Raum platziert,<br />

nach acht Wochen geerntet und<br />

im Labor analysiert. Zwei Messpunkte<br />

wurden in ausreichendem Abstand<br />

zum Flughafen, zu Siedlungen und<br />

Straßen aufgestellt, um die allgemeine<br />

Schadstoffbelastung in der Region<br />

zu messen (Hintergrundbelastung).<br />

Durch den Vergleich mit weiteren<br />

aktuellen deutschen Untersuchungen<br />

sowie mittels Beurteilungs- und Prüfwerten<br />

für Nahrungsmittel können<br />

die Ergebnisse der Analysen indirekt<br />

bewertet werden. Mit Hilfe des Biomonitorings<br />

wird auch das Gefährdungspotenzial<br />

für den Menschen ableitbar.<br />

Die Region um Schönefeld wurde für<br />

die Untersuchung gewählt, um mögliche<br />

Veränderungen der Umweltwir­


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 57 <br />

02<br />

Schönefeld keinen relevanten Einfluss<br />

(Immissionswirkungen) auf die Anreicherung<br />

der Luft mit Schadstoffen<br />

in der Region besitzt. Selbst an den<br />

flughafennahen Messpunkten konnten<br />

Immissionswerte aus Verbrennungsprozessen<br />

in keinem signifikant<br />

höheren Maße festgestellt werden, als<br />

an (luft-)verkehrs- und siedlungsfernen<br />

Messpunkten.<br />

01<br />

kungen nach Inbetriebnahme des BER<br />

dokumentieren zu können, denn das<br />

Untersuchungsprogramm wird auch<br />

in den kommenden Jahren fortgesetzt.<br />

Alle Ergebnisse werden jährlich<br />

veröffentlicht. Begonnen wurde das<br />

freiwillige Programm im Herbst 2011<br />

mit der Untersuchung von Grünkohl.<br />

Untersuchungsergebnis<br />

Das Biomonitoring <strong>2012</strong> hat wie im<br />

Vorjahr ergeben, dass der Flughafen<br />

Die Nickel- und Cadmiumergebnisse<br />

waren sehr einheitlich und unauffällig.<br />

Ihr Ursprung lässt sich keiner<br />

Quelle zuordnen. Hinsichtlich Arsen<br />

und Blei zeigten sich Abstufungen,<br />

allerdings trat kein Messpunkt signifikant<br />

hervor. Antimon- und Chromimmissions<br />

wirkungen waren unmittelbar<br />

an der Autobahn A113 deutlich<br />

über den Hintergrundbereich erhöht<br />

und, bedingt durch den Kfz-Verkehr,<br />

auch östlich der nicht im Betrieb<br />

befindlichen Start-/Landebahn Süd<br />

des BER. Polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen<br />

bei der unvollständigen Verbrennung<br />

von organischem Material, also Kohle,<br />

Kraftstoffen, Holz oder Tabak. Neben<br />

Kfz-Verkehr als potenzieller Quelle<br />

kommt der Einfluss häuslicher Kleinfeuerungsanlagen<br />

als vornehmliche<br />

PAK-Ursache in Frage. Im Jahr <strong>2012</strong><br />

lagen die PAK-Ergebnisse in Grünkohl<br />

im Hintergrundbereich. Lediglich an<br />

der Autobahn A113 und östlich der<br />

nicht im Betrieb befindlichen Süd-<br />

Start-/Landebahn waren sie darüber<br />

erhöht.<br />

03<br />

01 Schüler der Grundschule<br />

Schulzendorf ernten das Gras unter<br />

Anleitung von Dr. Monika Wäber<br />

(UMW Umweltmonitoring).<br />

02 Messpunkt an der A 113.<br />

03 Seit <strong>2012</strong> werden auch Graskulturen<br />

untersucht.


58 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Bienenmonitoring<br />

Das Bienenmonitoring beantwortet<br />

die Frage, ob der Betrieb eines<br />

Flughafens die Qualität des regional<br />

erzeugten Honigs beeinträchtigt. Beim<br />

Bienenmonitoring werden seit 2011<br />

im Umfeld des zukünftigen Flughafens<br />

Berlin Brandenburg Pollen,<br />

Wachs und Honig auf Rückstände von<br />

Schadstoffen analysiert, die über die<br />

Luft und die Umwelt in die Nahrung<br />

gelangen können. Dazu wurden die<br />

Produkte von zwei bzw. drei Standorten<br />

von Bienenvölkern untersucht.<br />

Ein Standort auf dem Betriebsgelände<br />

des Flughafens Schönefeld (seit <strong>2012</strong>),<br />

und ein Standort flughafenfern, als<br />

regionaler Referenzstandort abseits<br />

vom Flughafenbetrieb, etwa sechs<br />

Kilometer südwestlich. <strong>2012</strong> wurde zusätzlich<br />

ein Bienenvolk in der Schorfheide<br />

hinzu genommen, das in einer<br />

von Straßen- und Luftverkehr sowie<br />

Siedlungen weitgehend unbeeinflussten<br />

Landschaft den Nektar sammelt.<br />

Mit dem Monitoring wurde bereits vor<br />

Inbetriebnahme des BER begonnen,<br />

um mögliche Veränderungen der<br />

Rückstandsgehalte dokumentieren zu<br />

können. Es wird folglich nach Inbetriebnahme<br />

des BER fortgesetzt.<br />

Das Ergebnis der Rückstandsanalysen:<br />

Der Flughafenbetrieb hat auf die<br />

Qualität des Lebensmittels Honig aus<br />

der Flughafenregion keinen Einfluss.<br />

Honig, Pollen und Wachs sind von den<br />

untersuchten Luftschadstoffen unbelastet.<br />

Die Bienenvölker, flughafennah<br />

und -fern, zeigten im Jahr <strong>2012</strong> eine<br />

gleichermaßen gute Entwicklung und<br />

Produktion.<br />

Die Pollen-, Wachs- und Honigproben<br />

wurden ultraspurenanalytisch auf<br />

eine Auswahl an Schwermetallen und<br />

auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) analysiert. Die<br />

Metalle sind zum Teil als Spurenmetalle<br />

lebensnotwendig wie das Zink,<br />

können aber in höheren Konzentrationen<br />

gesundheitsschädlich wirken,<br />

wie beispielsweise das Cadmium.<br />

Die Metalluntersuchung ergab keine<br />

systematischen Unterschiede zwischen<br />

Proben aus dem Nahbereich<br />

des aktuellen Flughafenbetriebs und<br />

denen vom Referenzstandort fernab<br />

des Flughafens. Die Rückstandsanalysen<br />

von akkreditierten Laboren<br />

wurden mit dem höchstmöglichen<br />

Empfindlichkeitsgrad durchgeführt.<br />

Die Metalle konnten aber nur in<br />

einem Teil aller Pollen-, Wachs- und<br />

Honigproben gefunden werden, weit<br />

unter den Grenzwerten bestehender<br />

Richtlinien und Verordnungen. In<br />

02 03 04


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 59 <br />

01<br />

den Honigproben aus dem Umfeld<br />

des Flughafens wurde lediglich das<br />

Spurenelement Zink in für Nahrungsmittel<br />

typischen, niedrigen Mengen<br />

nachgewiesen. Auch konnten nur<br />

einzelne PAK in für Nahrungsmittel<br />

üblichen Mengen in den Honigproben<br />

gefunden werden. Die PAK sind<br />

Stoffe, die in Verbrennungsprozessen<br />

entstehen, z.B. als Rückstände aus<br />

dem Kerosin, und teilweise krebserregend<br />

sind. Benzo[a]pyren gilt hierbei<br />

als Leitsubstanz. Die im Honig ermittelten<br />

Benzo[a]pyren-Rückstände<br />

lagen, ebenso wie die in Pollen und<br />

Wachs, sehr niedrig und weit unterhalb<br />

bestehender Richtwerte.<br />

Ein Bienenvolk besteht aus etwa<br />

40.000 Bienen. Bei ihren Sammelflügen<br />

überfliegen sie ein Gebiet von<br />

bis zu drei Kilometer Radius und<br />

sammeln Nektar und Blütenpollen.<br />

Mit Pollen und Honig ernähren sie<br />

ihre Brut. Junge Honigbienen sondern<br />

aus Drüsen Bienenwachs ab und<br />

verwenden es zum Bau der Waben im<br />

Bienenstock. Honig gilt als naturrein<br />

und gesund. Die Bienen produzieren<br />

den Honig jedoch heute in einer Umwelt,<br />

die Schadstoffen aus Industrie,<br />

Luftverkehr, Kraftfahrzeugverkehr<br />

und Hausfeuerungsanlagen ausgesetzt<br />

ist. Über den Luftpfad werden die<br />

Stoffe transportiert, teilweise umgewandelt<br />

und in die Umwelt und die<br />

Nahrungskette eingetragen. Auch der<br />

Flughafen Schönefeld stellt regional<br />

eine potenzielle Quelle bestimmter<br />

Luftschadstoffe dar.<br />

01 Die Analyse von Honig, Pollen<br />

und Wachs wird mit dem höchst<br />

möglichen Empfindlichkeitsgrad<br />

durchgeführt.<br />

02 Der Flughafenhonig.<br />

03 Imker Dirk Trepke betreut den<br />

FBB-Bienenstand.<br />

04 Honig aus der Flughafenregion kann<br />

man bedenkenlos genießen.


60 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Energiezentrale des Flughafens Berlin Brandenburg.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 61 <br />

Energie, Wasser und Abfall<br />

Sicher, effizient, umweltfreundlich<br />

Energie<br />

Der Luftverkehr trägt mit rund zwei<br />

Prozent zu den vom Menschen in die<br />

Atmosphäre eingebrachten Kohlendioxidemissionen<br />

bei (Weltklimarat<br />

IPCC). Die Flughäfen haben daran<br />

zweifellos einen in der Relation zum<br />

Flugverkehr verschwindend geringen<br />

Anteil. Dennoch sind Flughäfen als<br />

große Infrastruktureinrichtungen und<br />

Verkehrsknoten wichtige Akteure im<br />

Bemühen um die Reduzierung des<br />

Energieverbrauchs und damit des<br />

Ausstoßes klimarelevanter Gase. Insbesondere<br />

durch eine moderne und<br />

optimal gesteuerte Gebäudeklimatisierung<br />

sind erhebliche Einsparungen<br />

möglich, die mit der Inbetriebnahme<br />

des BER voll zum Tragen kommen.<br />

Durch die Nutzung des Tageslichts im<br />

Hauptterminal sowie des vermehrten<br />

Einsatzes von LED werden am BER<br />

auch bei der Beleuchtung Einsparpotenziale<br />

genutzt.<br />

Voraussetzung für den reibungslosen<br />

Betrieb eines Flughafens ist<br />

die unterbrechungsfreie Versorgung<br />

aller Betriebsteile mit Energie. Die<br />

Flughäfen Schönefeld und Tegel<br />

sowie der zukünftige Flughafen Berlin<br />

Brandenburg sind mit Strom, Notstrom,<br />

Heizwärme und Klimakälte zu<br />

versorgen. Bedeutende Verbraucher<br />

sind neben den Terminals die Deutsche<br />

Flugsicherung, der Werftbetrieb<br />

sowie betriebliche Einrichtungen des<br />

Unternehmens und seiner Mieter.<br />

1<br />

Bis Sept. 2010 erzeugte die FBB Fernwärme in einem<br />

eigenen Kraftwerk. Danach erfolgte die Versorgung durch<br />

die Blockheizkraftwerke der Eon.edis, deren Verbrauch<br />

unter Fernwärme, Fernkälte und Elektroenergiebezug ausgewiesen<br />

wird. Der Erdgasbezug <strong>2012</strong> weist den Verbrauch<br />

für die Beheizung der Zentralen Baustelleneinrichtung aus.<br />

Die provisorischen Check-in-Schalter wurden während des<br />

Probebetriebs mit Heizöl beheizt.<br />

Energieverbrauch Flughäfen Schönefeld/BER<br />

Wärme 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Erdgas- und Heizölverbrauch zur Wärmeerzeugung 1 MWh 42.136 28.705 0 745<br />

erzeugte Wärme MWh 38.707 19.887 0 0<br />

Fernwärmebezug MWh 0 22.604 54.020 59.228<br />

davon Eigenverbrauch MWh 28.997 25.228 23.727 43.966<br />

davon Verbrauch Externe MWh 9.710 17.263 30.293 15.262<br />

Elektroenergie 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Elektroenergiebezug MWh 29.973 34.113 34.905 78.350<br />

davon Anteil Grünstrom MWh 0 0 0 41.031<br />

davon Eigenverbrauch (inkl. Kältererzeugung) MWh 17.575 18.820 16.717 16.267<br />

davon Verbrauch Externe MWh 12.398 15.293 18.188 17.206


62 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flughafen Schönefeld/<br />

BER<br />

Der Energieversorger E.ON edis hat<br />

in der Airport City BER Energieerzeugungsanlagen<br />

errichtet und stellt –<br />

sowohl für die Infrastruktur des Flughafens<br />

Berlin Brandenburg als auch<br />

für den Flughafen Schönefeld – Wärme,<br />

Kälte und Strom zur Verfügung.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war durch die Sondersituation<br />

gekennzeichnet, dass sowohl<br />

die Flughäfen Tegel und Schönefeld<br />

in Betrieb mit Energie zu versorgen<br />

waren, als auch der seit Jahresmitte<br />

weitgehend fertiggestellte Flughafen<br />

Berlin Brandenburg.<br />

Flughafen Tegel<br />

Die Wärmeversorgung am Standort Tegel<br />

wird durch ein Erdgas betriebenes,<br />

betriebseigenes Heizwerk sichergestellt.<br />

Hinzu kommen dezentrale,<br />

mit Heizöl befeuerte Anlagen. Die<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

versorgt flughafeneigene Gebäude,<br />

alle Mieter auf dem Flughafengelände<br />

sowie ein Gebäude der Bundeswehr.<br />

Die Bundeswehr versorgt flughafeneigene<br />

Gebäude in Tegel-Nord mit<br />

Fernwärme aus einem ebenfalls mit<br />

Erdgas betriebenen Heizwerk.<br />

Energieverbrauch Flughafen Tegel<br />

Wärme 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Erdgas- und Heizölverbrauch zur Wärmeerzeugung MWh 44.648 53.361 44.193 48.297 1<br />

erzeugte Wärme MWh 40.989 48.623 40.074 43.768<br />

Fernwärmebezug MWh 823 778 1.000 1.109<br />

davon Eigenverbrauch MWh 41.812 29.042 33.236 35.135<br />

davon Verbrauch Externe MWh 0 20.359 7.838 9.742<br />

Elektroenergie 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Elektroenergiebezug MWh 39.910 41.799 41.916 50.839<br />

davon Eigenverbrauch (inkl. Kältererzeugung) MWh 27.358 29.465 30.901 39.514<br />

davon Verbrauch Externe MWh 12.552 12.334 11.015 11.325<br />

1<br />

Erdgasverbrauch für <strong>2012</strong> noch vorläufig


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 63


64 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Die Wurzelraumkläranlage des Flughafens Schönefeld.<br />

Wasser<br />

Die FBB betreibt an den Standorten<br />

Tegel und Schönefeld sowie am BER<br />

technische Anlagen, in denen wassergefährdende<br />

Stoffe gelagert bzw.<br />

verwendet werden. Dazu zählen zum<br />

Beispiel Tankstellen, Lager für Heizöl<br />

und Betriebsmittel oder Aufzugsanlagen.<br />

Zum Schutz von Boden und<br />

Grundwasser werden diese regelmäßig<br />

kontrolliert und von Sachverständigen<br />

geprüft. Grundlage der<br />

Prüfungen bilden dabei die Vorgaben<br />

des Wasserhaushaltsgesetzes und der<br />

Verordnungen über Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen und über Fachbetriebe.<br />

Teile der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur<br />

des zukünftigen Flughafens<br />

Berlin Brandenburg werden bereits


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 65 <br />

seit 2010 für den Bestandsflughafen<br />

Schönefeld genutzt und erhöhen<br />

so den Standard zum Schutz der<br />

Gewässer. Das Schmutzwasser wird<br />

der Kläranlage Waßmannsdorf der<br />

Berliner Wasserbetriebe zugeführt.<br />

Das Regenwasser wird differenziert<br />

behandelt. In der frostfreien Zeit wird<br />

dieses Wasser von Dächern, Straßen<br />

und Rollbahnen, wenn es sauber ist,<br />

entweder direkt vor Ort versickert<br />

oder in modernen Rückhaltebodenfiltern<br />

auf dem Flughafen behandelt.<br />

Ziel des Bodenfilters ist es, die belasteten<br />

Regenwassermengen soweit zu<br />

behandeln, dass sie entweder versickert<br />

oder in den Glasowbach bzw.<br />

den Selchower Flutgraben abgeleitet<br />

werden können. In den Wintermonaten<br />

dienen die Rückhaltebodenfilter<br />

ebenfalls der Behandlung des mit<br />

Enteisungsmitteln belasteten Regenwassers.<br />

Automatische Messstationen<br />

überwachen die Reinigungswirkung<br />

des Bodenfilters. Werden die vorgegebenen<br />

Einleitgrenzwerte für die oben<br />

beschriebene Ableitung nach der<br />

Behandlung in den Retentionsbodenfiltern<br />

überschritten, so besteht die<br />

Möglichkeit, das Niederschlagswasser<br />

zum Klärwerk nach Waßmannsdorf<br />

zu pumpen.<br />

Auslaufbauwerk des Bodenfilters.


66 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Entwässerungskonzept<br />

Flughafen Berlin Brandenburg<br />

Unbelastete<br />

Niederschlagswasser<br />

Belastete<br />

Niederschlagswasser<br />

Schmutzwasser<br />

Passage Behandlungsanlage<br />

(Bodenfilter)<br />

Passage der Messstation<br />

Versickerung oder Ableitung<br />

in Vorfluter<br />

Ableitung ins Klärwerk


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 67 <br />

Trinkwasser<br />

und Abwasser<br />

Der Trinkwasserverbrauch und das<br />

Abwasseraufkommen hängen von<br />

verschiedenen technischen Prozessen<br />

ab. Einer der signifikanten, nicht beeinflussbaren<br />

Punkte für das Abwasseraufkommen<br />

ist das Wetter. So wird<br />

zum Beispiel während des Winterbetriebes<br />

das mit Enteisungsmitteln<br />

belastete Regenwasser in Schönefeld<br />

über eine Wurzelraumkläranlage<br />

geführt bzw. bei zu hoher Schmutzfracht<br />

oder Menge der Kläranlage<br />

zugeleitet. In Tegel werden die mit<br />

Enteisungsmittel belasteten Wässer<br />

bei Einhaltung der Grenzwerte dem<br />

Vorfluter zugeführt, bei Überschreitung<br />

erfolgt die Ableitung zur Kläranlage.<br />

Dies erklärt, warum in manchen<br />

Jahren mehr Abwasser anfällt, als<br />

dem öffentlichen Netz an Trinkwasser<br />

entnommen wird.<br />

Der Flughafen Tegel verzeichnete gegenüber<br />

dem Vorjahr einen um 17 Prozent<br />

erhöhten Trinkwasserverbrauch.<br />

Dieser ist vor allem auf den Anstieg<br />

der Passagierzahlen zurückzuführen.<br />

Die über die Schmutzwasserkanalisation<br />

abgeführte Abwassermenge hat<br />

sich <strong>2012</strong> verringert, da deutlich weniger<br />

belastetes Niederschlagswasser aus<br />

dem Winterbetrieb dem Schmutzwassernetz<br />

zugeführt werden musste.<br />

Die Verbräuche der Standorte SXF<br />

und BER werden ab <strong>2012</strong> zusammengefasst<br />

ausgewiesen. Die beachtlich<br />

gestiegenen Trinkwasser- und Abwassermengen<br />

des Standortes SXF/BER in<br />

<strong>2012</strong> resultieren daraus, dass Gebäude<br />

und Anlagen des BER in Betrieb<br />

gegangen sind. Um Verkeimungen<br />

des BER-Trinkwassernetzes durch<br />

den ruhenden Betrieb vorzubeugen,<br />

müssen in großem Umfang Leitungen<br />

gespült werden.<br />

Wasserverbrauch<br />

Wasserverbrauch 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

SXF/BER 1<br />

Trinkwasserverbrauch m 3 115.717 120.666 103.882 272.730<br />

je Verkehrseinheit l/VE 16,8 16,3 14,4 – 2<br />

Abwasseraufkommen m 3 116.750 123.212 103.786 177.014<br />

je Verkehrseinheit l/VE 17,0 16,7 14,4 –<br />

TXL<br />

Trinkwasserverbrauch m 3 197.679 186.026 220.252 257.860<br />

je Verkehrseinheit l/VE 13,7 12,1 12,8 13,95<br />

Abwasseraufkommen m 3 252.847 221.076 280.683 270.405<br />

je Verkehrseinheit l/VE 17,5 14,4 16,3 14,6<br />

1<br />

Ab <strong>2012</strong> sind SXF und BER Verbräuche zusammengefasst.<br />

2<br />

Aufgrund der Sondersituation BER entfällt die Angabe des Wasser- und Abwasseraufkommens je Verkehrseinheit


68 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Bei der Flugzeugenteisung müssen Sicherheitsaspekte ganz oben stehen – ohne die Umwelt mehr als notwendig zu belasten.<br />

Enteisung<br />

Der Winter stellt im Hinblick auf die<br />

Sicherheit hohe Anforderungen an die<br />

Flughafenbetreiber. Zum einen müssen<br />

innerhalb kurzer Zeit alle Flächen,<br />

auf denen sich Flugzeuge und Servicefahrzeuge<br />

bewegen, von Schnee und<br />

Eis befreit werden. Zum anderen sind<br />

die Flugzeuge zu enteisen und vor erneutem<br />

Wiedervereisen zu schützen.<br />

Ziel des Winterdienstes ist es, sichere<br />

Starts und Landungen zu gewährleisten<br />

und dabei das von den Flächen<br />

abfließende Wasser in möglichst geringem<br />

Umfang mit Enteisungsmitteln<br />

zu belasten. Umweltrelevante Aspekte<br />

sind deshalb auch fester Bestandteil<br />

des Organisationshandbuches, das die<br />

Praxis des betrieblichen Winterdienstes<br />

verbindlich regelt.<br />

Zur Enteisung der Start- und Landebahnen,<br />

der Taxiways und des<br />

Vorfeldes kommen Natrium- und<br />

Kaliumformiate zum Einsatz. Dabei<br />

handelt es sich um Salze der Ameisensäure,<br />

die gut biologisch abbaubar sind


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 69 <br />

Milder Winter<br />

2011 / 12 mindert den<br />

Enteisungsmittelbedarf.<br />

und nach deutschem Wasserrecht als<br />

schwach wassergefährdend (Wassergefährdungsklasse<br />

1) gelten. Der<br />

Zustand der Start- und Landebahnen<br />

wird permanent überwacht und mit<br />

speziellen Messfahrzeugen kontrolliert.<br />

Ist der Einsatz von Enteisungsmitteln<br />

erforderlich, werden diese mit modernen<br />

Streufahrzeugen gezielt und<br />

sparsam nach tatsächlichem Bedarf<br />

ausgebracht. Grundsätzlich wird die<br />

mechanische Schneeräumung der<br />

chemischen Behandlung der Flächen<br />

vorgezogen. Das Aufbringen von<br />

Enteisungsmitteln auf nicht zuvor<br />

mechanisch geräumten Flächen wird<br />

vermieden. Jeder Enteisungsmitteleinsatz<br />

wird genau dokumentiert.<br />

Aufgrund der Witterungsbedingungen<br />

mussten in der Winterperiode<br />

2011/<strong>2012</strong> an deutlich weniger Tagen<br />

Enteisungsmittel ausgebracht werden<br />

als in den vorangegangenen Wintern.<br />

Dies zeigt sich in einem signifikaten<br />

Rückgang der Verbräuche an Flüssigund<br />

Feststoffenteiser.<br />

Als Luftfahrzeugenteisungsmittel<br />

kommen Propylenglykole zum<br />

Einsatz, die der Wassergefährdungsklasse<br />

1 (schwach wassergefährdend)<br />

zugeordnet sind. Diese werden mit<br />

Hilfe von Spezialfahrzeugen in genau<br />

definierten Mischungsverhältnissen<br />

heiß auf das Flugzeug gesprüht. Die<br />

Einsatzmenge hängt dabei wesentlich<br />

von den vorherrschenden Witterungsbedingungen<br />

sowie der Größe des zu<br />

enteisenden Flugzeugs ab. Überschüssiges<br />

Enteisungsmittel tropft ab und<br />

mischt sich mit dem abfließenden<br />

Niederschlagswasser. Die biologisch<br />

abbaubaren Enteisungsmittel-Wasser-<br />

Gemische werden Kläranlagen der<br />

Berliner Wasserbetriebe und der betriebseigenen<br />

Wurzelraumkläranlage<br />

in Schönefeld zugeführt.<br />

Enteisung Flugbetriebsflächen<br />

2008 / 2009 2009 / 2010 2010 / 2011 2011 / <strong>2012</strong><br />

SXF<br />

Flüssigenteiser t 487 585 520 153<br />

Feststoffenteiser t 286 266 256 77<br />

TXL<br />

Flüssigenteiser t 637 1.134 1 867 2 252<br />

Feststoffenteiser t 305 373 3 482 4 108<br />

1, 2, 3, 4<br />

Korrigierte Zahl


70 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Entwicklung des Abfallaufkommens<br />

in Schönefeld und Tegel<br />

Schönefeld<br />

15.439 Tonnen<br />

4.076 Tonnen<br />

1.708 Tonnen<br />

1.839 Tonnen<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

<strong>2012</strong><br />

Tegel<br />

35.615 Tonnen<br />

26.233 Tonnen<br />

2.970 Tonnen<br />

3.244 Tonnen<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

<strong>2012</strong>


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 71 <br />

Abfall<br />

Der Bilanz der Flughafengesellschaft<br />

zuzurechnende Abfälle entstehen im<br />

Fluggastbereich, bei der Instandhaltung<br />

und Reparatur von Flugbetriebsflächen,<br />

Gebäuden und technischen<br />

Anlagen sowie in vom Unternehmen<br />

genutzten Büros und Werkstätten.<br />

Bei der Entsorgung wird gemäß<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz zwischen<br />

gefährlichen Abfällen (z.B. Schlämme<br />

aus Öl-/Wasserabscheidern, Leuchtstofflampen<br />

oder Bauabfälle mit<br />

gefährlichen Inhaltsstoffen) und nicht<br />

gefährlichen Abfällen (z.B. Verpackungen,<br />

Straßenkehricht oder unbelasteter<br />

Beton) unterschieden. Zum<br />

Teil unterliegen die Abfallmengen<br />

im Vergleich mehrerer Berichtsjahre<br />

starken Schwankungen. Diese ergeben<br />

sich beispielsweise aus Rückbauarbeiten<br />

oder aus der bedarfsgerechten<br />

Entsorgung von Abfällen aus Öl-/Wasserabscheidern.<br />

Am Flughafen Berlin-Schönefeld<br />

stehen die Jahre <strong>2012</strong> und 2011 bezüglich<br />

der Gesamtabfallmenge für<br />

Durchschnittsjahre ohne relevante<br />

Rückbaumaßnahmen. Die Mengendifferenz<br />

bei den gefährlichen Abfällen<br />

resultiert im Wesentlichen aus dem<br />

Zyklus der Abscheiderentsorgung und<br />

zusätzlichen Reinigungsmaßnahmen höheren Jahresmengen in 2009 und<br />

im Kanalnetz. Demgegenüber war das 2010 resultieren aus dem Rückbau<br />

Jahr 2010 geprägt durch die Entsorgung<br />

von Abfällen aus dem Rückbau Baumaßnahmen angefallenen gefähr­<br />

versiegelter Flächen. Die bei diesen<br />

größerer Gebäudekomplexe im Südteil lichen und nicht gefährlichen Abfälle<br />

des Flughafengeländes (gefährliche konnten überwiegend der Verwertung<br />

und nicht gefährliche Abfälle).<br />

zugeführt werden.<br />

Am Flughafen Tegel war <strong>2012</strong> ein<br />

geringfügiger Anstieg des Abfallaufkommens<br />

gegenüber 2011 zu verzeichnen.<br />

Während die Menge der<br />

nicht gefährlichen Abfälle nahezu<br />

konstant blieb, stieg die Menge der<br />

gefährlichen Abfälle (Abfälle aus Öl-/<br />

Wasserabscheidern). Die deutlich<br />

Abfallaufkommen<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

SXF<br />

Abfallaufkommen, gesamt 1.708 15.439 1.839 4.076<br />

gefährliche Abfalle 238 2.437 222 2.734<br />

nicht gefährliche Abfälle 1.470 13.002 1.617 1.342<br />

TXL<br />

Abfallaufkommen, gesamt 35.615 26.233 2.970 3.244<br />

gefährliche Abfalle 1.550 2.510 631 848<br />

nicht gefährliche Abfälle 34.065 23.723 2.339 2.396<br />

* Alle Angaben in Tonnen


72 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

EXXXXX XXXXX


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 73 <br />

Auf den vielfach mageren Flughafenböden hat<br />

sich eine reiche Pflanzenwelt angesiedelt.


74 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 75 <br />

Natur und Landschaft<br />

Erholungs- und Lebensräume<br />

Flughafen-<br />

Landschaftspark<br />

Die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH sorgt mit zahlreichen Projekten<br />

dafür, dass die unvermeidbaren<br />

Veränderungen der Landschaft<br />

durch den Ausbau des Flughafens<br />

ökologisch ausgeglichen werden. Die<br />

Erfüllung dieser Auflagen aus der<br />

Planfeststellung ist dem Unternehmen<br />

nicht Pflicht, sondern Herzensangelegenheit.<br />

Wo Lebensräume für Tiere<br />

und Pflanzen verloren gingen, wurde<br />

daher an anderer Stelle hochwertiger<br />

Ersatz geschaffen. Ein „grünes Band“<br />

rund um den BER mit attraktiven<br />

Erholungsorten für Anwohner und<br />

Besucher wertet die Landschaft auf.<br />

Tiere und Pflanzen finden in diesem<br />

vernetzten Landschaftspark einen<br />

Lebensraum.<br />

Das größte Einzelprojekt der Ausgleichs-<br />

und Ersatzmaßnahmen ist die<br />

ökologische Aufwertung der Zülowniederung.<br />

Die 2.600 Hektar umfassende,<br />

landwirtschaftlich geprägte, offene<br />

Niederungslandschaft zwischen<br />

Groß Machnow und Mittenwalde wird<br />

aus Mitteln des Flughafens in den<br />

kommenden Jahren gemeinsam mit<br />

den örtlichen Agrarbetrieben gestaltet.<br />

Im Rahmen detaillierter Planungen<br />

werden derzeit die Maßnahmen mit<br />

den Landwirten abgestimmt und für<br />

die Umsetzung vorbereitet. In Zukunft<br />

werden sich nicht nur die Lebensbedingungen<br />

für Flora und Fauna<br />

verbessern, auch für die Menschen<br />

wird der Naturraum Zülowniederung<br />

ein attraktiver Erholungsraum.<br />

Wertvolle Grünflächen<br />

Darüber hinaus hat die FBB in den<br />

Nachbargemeinden historische Parks<br />

und Grünanlagen instand gesetzt oder<br />

weiter entwickelt. Dabei handelt es<br />

sich um die historischen Gutsparks<br />

in Dahlewitz und Großziethen sowie<br />

die neu angelegten Parkanlagen In<br />

den Gehren, Am Dörferblick und Am<br />

Vogelwäldchen in Schönefeld. Die FBB<br />

wird in den kommenden 25 Jahren<br />

sicherstellen, dass sich diese als Kompensation<br />

für den Flughafenausbau<br />

geschaffenen Grünflächen optimal<br />

entwickeln.<br />

Lebensraum für Tiere<br />

und Pflanzen<br />

Für jeden Baum, der auf dem Baufeld<br />

weichen musste, wurden im Umfeld<br />

des Flughafens neue Bäume gepflanzt.<br />

Wertvolle Bäume konnten mit aufwändigen<br />

Verfahren geschützt und<br />

erhalten werden.<br />

Beim Bau des Flughafens Berlin Brandenburg<br />

hat das Unternehmen mit<br />

großem Aufwand besonders geschützte<br />

Tierarten wie Amphibien und Fledermäuse<br />

kartiert, in der Bauplanung


76 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

01 Bienenhotel.<br />

02 Fledermauskasten.<br />

berücksichtigt oder in Ersatzlebensräume<br />

umgesiedelt. Mehrere Tausend<br />

Exemplare besonders gefährdeter und<br />

geschützter Arten wie Knoblauchkröte<br />

und Moorfrosch wurden vor<br />

Baubeginn in ihren angestammten<br />

Lebensräumen eingesammelt und<br />

in neu angelegte Ersatzgewässer<br />

umgesiedelt. Die Entwicklung der<br />

Amphibien in den neuen Gewässern<br />

wurde kontinuierlich von Biologen<br />

überwacht. Mittlerweile ist die dauerhafte<br />

Ansiedlung der Tiere in den<br />

neu geschaffenen Teichen erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

In einigen ungenutzten Gebäuden des<br />

alten Flughafens Schönefeld und in<br />

zahlreichen, im Zuge des Ausbaus zur<br />

Fällung vorgesehenen alten Bäumen<br />

hatten Fledermausarten wie Zwergfledermaus<br />

und Großer Abendsegler<br />

ihr Sommerquartier. Bevor Gebäude<br />

abgerissen und Bäume gefällt wurden,<br />

ließ das Unternehmen das Baufeld<br />

zum Schutz der seltenen Kleinsäuger<br />

umfassend untersuchen. Bäume, in<br />

denen Fledermäuse saßen, wurden<br />

gekennzeichnet und erst gefällt,<br />

nachdem die Fledermäuse in ihre<br />

Winterquartiere gezogen waren. Der<br />

Flughafen Berlin Brandenburg hat das<br />

Rotberger Becken, ein Regenrückhaltebecken<br />

östlich des Flughafengeländes,<br />

erweitert und ökologisch aufgewertet,<br />

und damit einen neuen Lebensraum<br />

für Fledermäuse geschaffen.<br />

Umwelt-Workcamp<br />

Mit Unterstützung der FBB findet<br />

seit vielen Jahren ein internationales<br />

Workcamp junger Menschen statt, die<br />

sich rund um die Gemeinde Rangsdorf<br />

für die Natur- und Tierwelt engagieren.<br />

Im Sommer <strong>2012</strong> legten die 17<br />

Jugendliche aus zehn Nationen einen<br />

rund zwei Kilometer langen Rundweg<br />

durch den Gutspark Groß Machnow<br />

an, bauten eine Brücke und bastelten<br />

Informationstafeln und Nistkästen.<br />

Landschaft<br />

Mehrere landschaftlich reizvolle Gutsparks<br />

im Umfeld des Flughafens wurden<br />

in den vergangenen Jahrzehnten<br />

vernachlässigt oder gärtnerisch verändert.<br />

Im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen<br />

hat die Flughafengesellschaft<br />

diese kulturlandschaftlichen Kleinode


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 77 <br />

03 Gutspark Groß Machnow.<br />

nach historischem Vorbild wiederhergestellt<br />

und ökologisch aufgewertet.<br />

Heute können sich dort die Bürger in<br />

attraktiv gestalteten Grünanlagen erholen.<br />

Zugleich bieten die Parks vielen<br />

Tieren und Pflanzen eine Heimat.<br />

Die Erneuerung des rund 25.000<br />

Quadratmeter großen Gutsparks<br />

Großziethen berücksichtigte die<br />

kultur historische Bedeutung des Geländes<br />

ebenso wie dessen ungenutzte<br />

ökologische Potenziale. In dem Areal<br />

mit einem wertvollen Altbaumbestand<br />

und Relikten der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

angelegten Parkanlage wurden<br />

das ursprüngliche Wegesystem<br />

und die alten Sichtachsen wiederhergestellt.<br />

Darüber hinaus wurde der<br />

Schweinepfuhl entschlammt sowie<br />

Spiel- und Obstwiesen neu angelegt.<br />

Der in den Gutspark integrierte<br />

Kinderbauernhof bietet Kindern<br />

und ihren Eltern eine wohnortnahe<br />

Erholung und Kontakt mit Tieren. So<br />

bildet der von der FBB neu gestaltete<br />

Gutspark heute das attraktive Zentrum<br />

am Dorfanger von Schönefeld-Großziethen.<br />

Auch der jahrzehntelang brachliegende,<br />

gut 73.000 Quadratmeter<br />

große denkmalgeschützte Gutspark<br />

Dahlewitz in der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow<br />

wurde im Zuge der<br />

Kompensationsmaßnahmen nach<br />

historischem Vorbild rekonstruiert.<br />

Dabei wurden die historischen Wegbeziehungen<br />

wiederhergestellt, knapp<br />

zwei Kilometer neue Wege angelegt,<br />

das Teich- und Grabensystem wiederbelebt,<br />

vier Brücken gebaut und<br />

Wiesenflächen von über 10.000 Quadratmetern<br />

geschaffen. Die vielfältigen


78 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Rund um den Flughafen Berlin<br />

Brandenburg entsteht ein Landschaftspark<br />

mit wertvollen Lebensräumen für Tiere<br />

und Pflanzen.<br />

Gutspark Großziethen.<br />

Lebensräume für Tiere und Pflanzen,<br />

die durch die Verwilderung des Geländes<br />

entstanden waren, blieben weitgehend<br />

erhalten und werden behutsam<br />

weiterentwickelt.<br />

Von einer Anhöhe aus lassen sich in<br />

dem 280.000 Quadratmeter großen<br />

Landschaftspark „In den Gehren“<br />

in Zukunft Wildpferde beobachten,<br />

deren Weideflächen von Gehölzen<br />

umgeben sind. Im Landschaftspark<br />

„Am Dörferblick“ können Kinder und<br />

Erwachsene auf 150.000 Quadratmetern<br />

mithilfe unterschiedlicher<br />

Aktionsfelder die Natur entdecken.<br />

Der Park grenzt an den aus Kriegstrümmern<br />

angeschütteten, 86 Meter<br />

hohen Berg „Dörferblick“ auf dem<br />

ein wertvolles Biotop entstand, das<br />

heute zahlreichen seltenen Vogelarten<br />

Lebensraum bietet.<br />

Grünflächen am BER<br />

Auch bei der Gestaltung der neuen<br />

Grünanlagen auf dem Gelände des<br />

Flughafens spielen Landschaftsästhetik<br />

und ökologische Wertigkeit<br />

eine zentrale Rolle. So entstand im<br />

Bereich der Midfield Gardens östlich<br />

des Terminals eine typisch märkische<br />

Landschaft mit Sanddünen und<br />

Kiefern. Die Verbindungsachsen im<br />

repräsentativen Bereich der Airport<br />

City werden durch die für den städtischen<br />

Raum typischen Lindenalleen<br />

gesäumt. Die Lindenalleen umfassen<br />

auch den zentral gelegenen Willy-<br />

Brandt-Platz, der am südlichen Rand<br />

von einem über 100 Meter langen<br />

Wassertisch gefasst wird. Insgesamt<br />

wurden auf dem Gelände des Flughafens<br />

über 1.300 Bäume gepflanzt, die<br />

die Struktur des Areals prägen und<br />

einen wichtigen Beitrag für das Mikroklima<br />

am Flughafen leisten.<br />

Versiegelungsabgabe<br />

Die mit dem Neubau des Flughafens<br />

verbundenen Flächenversiegelungen<br />

gleicht die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH durch Zahlungen von<br />

35 Millionen Euro an den Naturschutzfonds<br />

des Landes Brandenburg aus.<br />

Mit diesen Mitteln werden Naturschutzprojekte<br />

in den Nachbargemeinden<br />

des Flughafens und anderen<br />

Regionen Brandenburgs finanziert.


<strong>Umweltbericht</strong> Ansprechpartner <strong>2012</strong> | 79 <br />

Ansprechpartner<br />

Bei Fragen rund um das Thema Umwelt<br />

bei der Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH helfen die Mitarbeiter<br />

der FBB gern weiter.<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flughafen Schönefeld<br />

12521 Berlin<br />

Umwelt: 030 6091 73010<br />

umwelt@berlin-airport.de<br />

Schallschutz: 030 6091 73500<br />

schallschutz@berlin-airport.de<br />

Jochen Heimberg<br />

Abteilungsleiter Umwelt<br />

Umweltmanagement, Umweltkommunikation,<br />

Klimaschutz, Nachhaltigkeit<br />

Dr. Kai Johannsen<br />

Beauftragter für Lärmschutz und<br />

Luftreinhaltung<br />

Lärmberechnung, Immissionsschutz<br />

Guido Jost<br />

Gewässerschutzbeauftragter<br />

Abteilung Infrastrukturelle Planung<br />

Entwässerungsplanung und -Ausbau<br />

Richard Klauß<br />

Vogelschlag- und Wildtier management<br />

Umweltabteilung<br />

Stephanie Stenzel<br />

Betriebliches Abfallmanagement<br />

Bereich Real Estate<br />

Karsten Holtmann<br />

Umweltplaner<br />

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen,<br />

Grünplanung Umweltabteilung<br />

Peter Lehmann<br />

Schallschutzbeauftragter<br />

Beratung, Bürgeranfragen


80 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Umweltdaten<br />

Flughafen Schönefeld (ab <strong>2012</strong> inkl. BER)<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Flugbetrieb<br />

Flugbewegungen Anzahl 75.538 76.595 73.577 71.758<br />

Passagiere Anzahl 6.797.158 7.297.911 7.113.989 7.097.274<br />

Luftfracht t 4.246 4.908 4.788 5.206<br />

Luftpost t 2.979 4.752 4.082 1.126<br />

Verkehrseinheiten VE 6.869.405 7.394.504 7.202.693 7.160.592<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter Anzahl 918 958 1.001 996<br />

Energie<br />

Energieverbrauch, gesamt (Erdgas,<br />

Heizöl, Fernwärme, Elektroenergie)<br />

MWh 72.109 85.422 89.230 145.673<br />

Erdgas MWh 42.088 28.541 0 687 1<br />

Heizöl MWh 48 165 0 58<br />

Fernwärme MWh 0 22.604 54.020 59.228<br />

Fernkälte MWh 0 0 304 7.350<br />

Elektroenergiebezug MWh 29.973 34.113 34.905 78.350<br />

Anteil Grünstrom MWh 41.031<br />

Wasser<br />

Trinkwasserverbrauch m 3 115.717 120.666 103.882 272.730<br />

je Verkehrseinheit l/VE 16,8 16,3 14,4 –<br />

Abwasseraufkommen m 3 116.750 123.212 103.786 177.014<br />

je Verkehrseinheit l/VE 17,0 16,7 14,4 –<br />

Abfall<br />

Abfallaufkommen, gesamt t 1.708 15.439 1.839 4.076<br />

gefährliche Abfalle t 238 2.437 222 2.734<br />

nicht gefährliche Abfälle t 1.470 13.002 1.617 1.342<br />

Enteisung Flugbetriebsflächen je Winterperiode 2008/2009 2009/2010 2010/2011 2011/<strong>2012</strong><br />

Flüssigenteiser t 487 585 520 153<br />

Feststoffenteiser t 286 266 256 77<br />

1<br />

Bis Sept. 2010 erzeugte die FBB Fernwärme in einem eigenen Kraftwerk. Danach erfolgte die Versorgung durch die Blockheizkraftwerke der Eon.edis, deren Verbrauch unter Fernwärme,<br />

Fernkälte und Elektroenergiebezug ausgewiesen wird. Der Erdgasbezug <strong>2012</strong> weist den Verbrauch für die Beheizung der Zentralen Baustelleneinrichtung aus. Die provisorischen Check-in-<br />

Schalter wurden während des Probebetriebs mit Heizöl beheizt.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong> | 81 <br />

Umweltdaten<br />

Flughafen Tegel<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Flugbetrieb<br />

Flugbewegungen Anzahl 156.262 158.570 169.384 171.114<br />

Passagiere Anzahl 14.180.237 15.025.600 16.919.820 18.164.203<br />

Luftfracht t 25.057 31.767 31.166 26.933<br />

Luftpost t 2.651 55 668 4.226<br />

Verkehrseinheiten VE 14.457.313 15.343.817 17.238.154 18.475.800<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter Anzahl 548 510 435 353<br />

Energie<br />

Energieverbrauch, gesamt (Erdgas,<br />

Heizöl, Fernwärme, Elektroenergie)<br />

MWh 85.382 95.939 87.276 100.245<br />

Erdgas MWh 43.662 52.044 42.835 46.070 2<br />

Heizöl MWh 986 1.317 1.525 2.227<br />

Fernwärme MWh 823 778 1.000 1.109<br />

Elektroenergiebezug MWh 39.911 41.800 41.916 50.839<br />

Wasser<br />

Trinkwasserverbrauch m 3 197.679 186.026 220.252 257.860<br />

je Verkehrseinheit l/VE 13,7 12,1 12,8 13.95<br />

Abwasseraufkommen m 3 252.847 221.076 280.683 270.405<br />

je Verkehrseinheit l/VE 17,5 14,4 16,3 14,6<br />

Abfall<br />

Abfallaufkommen, gesamt t 35.615 26.233 2.970 3.244<br />

gefährliche Abfalle t 1.550 2.510 631 848<br />

nicht gefährliche Abfälle t 34.065 23.723 2.339 2.396<br />

Enteisung Flugbetriebsflächen je Winterperiode 2008/2009 2009/2010 2010/2011 2011/<strong>2012</strong><br />

Flüssigenteiser t 637 1.134 867 252<br />

Feststoffenteiser t 305 373 482 108<br />

1<br />

Erdgasverbrauch noch vorläufig


82 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Berichtsprofil<br />

Impressum<br />

Der vorliegende Bericht richtet sich<br />

an die Anwohner im Flughafenumfeld,<br />

Verbände und Initiativen,<br />

kommunale Mandatsträger und<br />

Behörden sowie unsere Gesellschafter<br />

und die Mitarbeiter des Unternehmens.<br />

Wir wollen einen Überblick<br />

über die wesentlichen Umweltaspekte<br />

und Aktivitäten geben, die in Zusammenhang<br />

mit unseren Tätigkeiten<br />

stehen. Der Bericht erscheint jährlich.<br />

Der letzte Bericht erschien für das<br />

Berichtsjahr 2011. Die Berichtsperiode<br />

des vorliegenden Berichts umfasst<br />

den Zeitraum vom 1. Januar <strong>2012</strong> bis<br />

31. Dezember <strong>2012</strong>.<br />

Die Daten umfassen die drei Standorte<br />

der Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH, die Flughäfen Schönefeld,<br />

Tegel sowie den Flughafen Berlin<br />

Brandenburg. Die Finanzdaten sind<br />

dem Geschäftsbericht <strong>2012</strong> der FBB<br />

entnommen.<br />

Diese Broschüre ist gedruckt auf Envirotop Recyclingpapier,<br />

hergestellt aus 100 % Altpapier, zertifiziert mit<br />

dem Umweltzeichen Blauer Engel.<br />

Herausgeber:<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Pressestelle<br />

12521 Berlin<br />

www.berlin-airport.de<br />

www.facebook.com/berlinairport<br />

Tel. +49 (0)30 | 6091-70 100<br />

Fax: +49 (0)30 | 6091-70 070<br />

E-Mail: pressestelle@berlin-airport.de<br />

V.i.S.d.P.: Ralf Kunkel<br />

Konzept / Redaktion: Jochen Heimberg<br />

Grundlayout: Scholz & Friends<br />

Gestaltung, Realisation:<br />

andesee Werbeagentur GmbH & Co. KG<br />

Fotos, Abbildungen:<br />

Gregor Aisch / Information Visualization Architect: S. 25, 26,<br />

29, 31, 32, 38, 40, 42, 43, 44, 46, 47<br />

andesee Werbeagentur GmbH & Co. KG: S. 6, 15, 22, 33, 34, 66,<br />

70 und sämtliche Tabellen und Diagramme<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: S. 23, 52<br />

jala / photocase.com: S. 72-73<br />

Kimnatnya / istockphoto: S. 48-49<br />

Oliver Kossler: S. 77<br />

Michal Krakowiak / istockphoto: S. 36<br />

Matt Kunz / istockphoto: S. 50<br />

Alexander Obst / Marion Schmieding: S. 8, 14, 63<br />

Sebastian Rothe / fotolia: S. 59<br />

Bruce T. Smith / istockphoto: Titel<br />

UMW Umweltmonitoring: S. 57<br />

Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH:<br />

S. 4, 7, 10-11, 12, 18, 30, 56, 57, 58, 60, 64, 65, 68, 74, 76, 78, 79<br />

Stand August 2013


www.berlin-airport.de

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