14.01.2014 Aufrufe

Das Islandpferd 4 / 2012 - IPZV

Das Islandpferd 4 / 2012 - IPZV

Das Islandpferd 4 / 2012 - IPZV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DAS<br />

4/<strong>2012</strong><br />

G4021<br />

EINZELPREIS € 6,–<br />

VERBANDSORGAN<br />

DES <strong>IPZV</strong> E.V.<br />

Drei Deutsche Meister-Titel:<br />

Karly Zingsheim und Dagur<br />

in Top-Form<br />

Die WM 2013 wirft ihre Schatten voraus:<br />

„Berlingur“ als Botschafter in Reykjavík


Ungetrübte<br />

Sommerfreuden...<br />

... mit rein natürlichen Inhaltsstoffen!<br />

vorher<br />

vorher<br />

nachher<br />

Erfrischend wie ein Ritt durch<br />

taufeuchtes Wiesengras!<br />

SAGA Equi Cooling Gel<br />

Heilenbüscher Hof<br />

Inhaltsstoffe:<br />

Menthol, Pfefferminz-Öl, Eukalyptus,<br />

Arnika, Teebaumöl<br />

nachher<br />

Fliegenbefall vermeiden<br />

OHNE Treibgase!<br />

SAGA Fliegenspray Grenzlandhof<br />

Inhaltsstoffe: Kräuter und ätherische Öle, u. a.: Teebaumöl, süße Gewürznelke,<br />

Eukalyptus, Lavendel, Kamille, Citronengras, Wacholder, Niaouli, Rosmarin,<br />

Kokosnuss, Avocado-Öl zur Hautpflege<br />

<strong>Das</strong> Spray enthält keine Chemikalien und kein Permethrin oder Citronella.<br />

10,-<br />

500 ml<br />

12,-<br />

500 ml<br />

Ergebnisse können abweichen.<br />

Diese und andere<br />

Produkte erhalten Sie in<br />

den SAGA Reitschulen...<br />

… Kalletal<br />

Broserstr. 29<br />

32689 Kalletal/Brosen<br />

Tel. (01 60) 95 479 114<br />

… Roßbroich<br />

Im Roßbroich 14<br />

52393 Hürtgenwald-Kleinhau<br />

Tel. (0 24 29) 9 08 93 80<br />

… Heilenbüscher Hof<br />

66780 Rehlingen - Siersburg<br />

Tel. (0 68 69) 51 02 32<br />

… Rothsee<br />

90584 Allersberg<br />

Tel. (01 77) 5 92 08 18<br />

… Rosenhof<br />

53913 Swisttal-Buschhoven<br />

Tel. (01 71) 41 39 39 3<br />

... Felsalbtal<br />

Mühlstraße 37<br />

66484 Walshausen<br />

Tel. (0 63 39) 99 48 93<br />

… Orlitzhof<br />

Orlitzhöfe 2 • 63691 Ranstadt<br />

Tel. (0 60 46) 94 00 10<br />

… Rexhof<br />

In den Jägerwiesen<br />

67122 Altrip<br />

Tel. (0 62 36) 24 04<br />

… Aegidienberg<br />

Peter Staffel Straße 13<br />

53604 Bad Honnef<br />

Tel. (0 22 24) 98 14 15<br />

… Einzelberg<br />

Kampweg 14<br />

37133 Groß Schneen<br />

Tel. (0 55 04) 80 59 42<br />

… Wulfenhof<br />

Orthöver Weg 200<br />

46284 Dorsten-Wulfen<br />

Tel. (0 23 69) 20 97 00<br />

… Grumbachtal<br />

Grumbachtalweg 181a<br />

66121 Saarbrücken-Schafbrücke<br />

Tel. (06 81) 8 91 04 73<br />

… Steenkamp<br />

Beverlohweg 2<br />

24649 Wiemersdorf<br />

Tel. (01 72) 4 26 36 58<br />

… Seevetal<br />

Beckedorfer Straße 5<br />

21218 Seevetal<br />

Tel. (0 41 05) 58 55 55<br />

… Steinlah<br />

Weststraße 6<br />

38275 Haverlah, OT Steinlah<br />

Tel. (0 53 41) 33 13 33<br />

SAGA ® Reitschulen GmbH, Geschäftsstelle, Grenzlandhof • 66399 Mandelbachtal<br />

Tel. (0 68 04) 91 43 91 • Fax (0 68 04) 91 43 92 • E-Mail: info@saga-reitschulen.de<br />

www.saga-reitschulen.de


Editorial DIP 4/12 3<br />

Ein bunter Sommerstrauß für Sie!<br />

FOTOS: ANDRÉ WELLE<br />

Dieses Heft bietet eine große Themenvielfalt. Wir berichten von den bedeutendsten<br />

Großereignissen dieses Jahres in Deutschland und in Island – der Deutschen Meisterschaft<br />

und der Isländischen Nationalschau, dem Landsmót. Wobei uns nicht nur<br />

der große Sport interessiert hat. Natürlich haben wir wie alle begeisterten <strong>Islandpferd</strong>ereiter<br />

auch die „großen Meister bei der Arbeit“ bewundert, aber wir haben uns<br />

auch abseits des Turniergeschehens getummelt und die eine oder andere bemerkenswerte<br />

Story mitgebracht. Sehr bewegt haben uns beispielsweise die lebendigen<br />

Schilderungen von Diddi Bárðarson über sein Leben und Wirken mit den Pferden –<br />

ein beeindruckendes Idol der <strong>Islandpferd</strong>ereiterei. Trotz über 40 Jahren Turnierreiterei<br />

hat er nie den Blick für das Wesentliche verloren und erinnert alle Pferdemenschen<br />

noch immer enthusiastisch und eindringlich an das Charakteristische und Ursprüng -<br />

liche des <strong>Islandpferd</strong>s.<br />

Bei der Deutschen Meisterschaft hatten wir ein sehr interessantes Gespräch mit der<br />

neuen Deutschen Meisterin im 250m-Passrennen, Marie Lange-Fuchs. Die Powerfrau<br />

von der Ostsee, die in Saarwellingen auch den Feather Price, eine Auszeichnung<br />

für feines Reiten, bekam, hat uns mit einigen Aussagen über ihre Pferde und ihr<br />

Leben überrascht – aber dazu mehr in einem der nächsten Hefte. Außerdem hat uns<br />

Nicole Mertz, zweifache Deutsche Meisterin im Speedpass und in der Passprüfung<br />

etwas über ihren großen Traum verraten …<br />

Der zweite Teil unserer Basic-Reihe, die wir methodisch vom Leichten zum Schweren<br />

und vom Einfachen zum Komplexen aufbauen, befasst sich mit dem Aufsteigen.<br />

Ein Thema, das auch Reiter mit langjähriger Praxis durchaus ab und zu mal reflektieren<br />

sollten.<br />

Charlotte Erdmann hat sich mit kleinen, modernen und sehr nützlichen Helfern beschäftigt.<br />

Sie hat eine umfangreiche Sammlung verschiedener Reiter-Apps für Tuniersportbegeisterte<br />

und für Wanderreiter zusammengestellt. Die Lektüre ist sehr<br />

empfehlenswert; wir haben uns schon drei ausgesucht.<br />

Auch die Landesverbandsseiten spiegeln diesen Querschnitt durch alle Bereiche<br />

wider. Viele Freizeitreiter nehmen zum Beispiel das Angebot, bei hochkarätigen Reitlehrern<br />

Unterricht nehmen zu können, gern an. Es tummeln sich zum Beispiel Größen<br />

in unserem Verbandsgebiet wie Landsmót-Teilnehmer Siggi Matt, Fünfgang-<br />

Weltmeister Magnús Skúlason, Bereiter der Spanischen Hofreitschule Michael Laußegger<br />

und der mehrfache WM-Teilnehmer für Österreich Reinhard Loidl.<br />

Abschließend noch eine Bemerkung zum Artikel von Angelika Schmelzer im letzten<br />

Heft („Wenn Hormone Amok laufen“). Wir haben sehr viele Zuschriften aus dem<br />

Leserkreis bekommen, die zeigen, dass es sich hierbei offensichtlich um ein weit<br />

verbreitetes Problem handelt. Wir werden die Erfahrungsberichte auf die DIP-Homepage<br />

stellen, damit die Betroffenen sich untereinander austauschen können.<br />

Viel Spaß beim Schmökern wünscht<br />

Ihre DIP-Redaktion, Christiane Späte und Susanna Wand


4 DIP 4/12 Inhalt<br />

Editorial....................................................................3<br />

Faszination <strong>Islandpferd</strong>e ..................................6<br />

Kurz und bündig....................................................8<br />

Deutsche Meisterschaft<br />

DIM <strong>2012</strong>: große Bühne für Stars und Newcomer................10<br />

Bundesverband<br />

WM beim Landsmót – eine lebendige Partnerschaft...........16<br />

Interview<br />

„Diddi“ Bárðarson: der Nationalheld und Pferdemann aus<br />

Leidenschaft begeisterte beim Landsmót die Massen.........18<br />

Blick über den Zaun<br />

XENOPHON goes Olympia ............................................26<br />

10<br />

18<br />

44<br />

Ressort Breitensport<br />

Reiter-Apps und Nützliches für den Ritt............................28<br />

Ressort Ausbildung<br />

Werden Sie <strong>IPZV</strong>-Rittbegleiter ........................................34<br />

Termine<br />

Breitensport und Zucht...........................................36, 68<br />

Ressort Zucht<br />

Deutsche Zucht so lebendig wie nie zuvor.........................37<br />

Ressort Jugend<br />

Interview: Suzan Beuk und die Deutsche<br />

Jugendmeisterschaft (DJIM) ............................................40<br />

Der Beschlag von Gangpferden mit Birga Wild..................44<br />

Die Züchter von morgen und die Günter Weber- Stiftung.....46<br />

Internet-Treff ......................................................48<br />

Impressum............................................................49<br />

Marktplatz............................................................50<br />

Schaufenster .......................................................54<br />

DIP Kinder<br />

Wissenswertes und Unterhaltsames für die Kleinen...........56<br />

Basics<br />

Teil 2: Richtig … Aufsitzen ..............................................58<br />

ZUM TITELFOTO: BERLINGUR – DAS ERSTE PFERD, DAS NACH ISLAND REIMPORTIERT<br />

WURDE (HENK PETERSE, GROSSES FOTO; CHRISTIANE SPÄTE, KLEINES FOTO)<br />

FOTOS: CHRISTIANE SPÄTE (3),ANNETTE BRAUN (1), STEFAN HALLE (1)


Leserzuschriften.................................................62<br />

DIP on tour<br />

Landsmót für Greenhorns...............................................64<br />

Interview mit Magnús Bragi Magnússon...........................67<br />

Veranstaltungen<br />

Sommer, Sonne und viel Spaß beim 17. Kronshof-Special ...70<br />

OSI & ISIHAMMER: Top-Turnier am Grenzlandhof.............74<br />

Mitteleuropäische Meisterschaft: Vorbereitungen in<br />

vollem Gange ...............................................................76<br />

Pferd & Jagd <strong>2012</strong> lädt zu tollen Wettkämpfen für<br />

Freizeitreiter und Profis...................................................77<br />

Gesundheit<br />

Mikrofilarien – hoch gefährlich und viel zu wenig bekannt ..78<br />

58<br />

Hannover-Bremen<br />

Fotoworkshop mit Eilina Oertelt 80<br />

Bodenarbeitsseminar auf dem Kronshof<br />

mit Stefan Schenzel 81<br />

Intensivkurs mit Sigurður Vignir Matthíasson 82<br />

Fohlenprüfung im Deister-Sünteltal 82<br />

Sachsen/Thüringen<br />

1. Hestadagar auf dem <strong>Islandpferd</strong>ehof Domäne<br />

Fröttstädt 83<br />

Osterritt der Gangpferdefreunde Sachsen 83<br />

Haselhof-New s ticker März <strong>2012</strong> 84<br />

Reitlehrgang mit Franziska Laack 84<br />

<strong>Islandpferd</strong>e begeisterten Staatssekretär 85<br />

Gangpferdefreunde Sachsen auf der Messe<br />

in Magdeburg 85<br />

20 Jahre <strong>Islandpferd</strong>ezucht in Sachsen/Thüringen 86<br />

Rheinland-Pfalz/Saar<br />

Gelungene Premiere: erste Brunnendistanz<br />

im Landesverband Rheinland-Pfalz/Saar 87<br />

Aus den Landesverbänden<br />

83<br />

Kurs mit Michael Geitner bei den <strong>Islandpferd</strong>en<br />

von Walsheim e.V. 87<br />

Hessen<br />

Reitabzeichenkurs auf dem Kreuzhof 88<br />

Frühlingserwachen mit Lukas Hiesinger 89<br />

Baden-Württemberg<br />

Turnierfeeling wie in den guten alten Zeiten 89<br />

Rheinland<br />

Légèreté Dressurkurs mit Bettina Lanowy 90<br />

Jülicher <strong>Islandpferd</strong>efreunde und Pferdefreunde Gostert<br />

organisieren Jugendfahrt zur Equitana Open Air 90<br />

Westfalen-Lippe<br />

Die sieben Säulen der Reitkunst 91<br />

Jugendritt durch das Eggegebirge 92<br />

Babylove and the van Dangos 92<br />

Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

Islandic meets classics 93<br />

FIZO Heesberg 94<br />

Vereinsmeisterschaften <strong>IPZV</strong> Nord e.V. 94<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Landesverbandsmeisterschaften 95<br />

Bayern<br />

FIZO-Prüfung in Wurz 96<br />

Pferde brauchen keine Menschen! 97<br />

Hengstkörung in Unterbronnen 98<br />

Bayerische Frühjahrskörung 98


FOTO: ALINA SZADZIK<br />

FOTO: MATTHIAS HAASE


FOTO: ANN-KATHRIN GÖRICKE<br />

FOTO: MATHIAS BENNOIT


8 DIP 4/12 Kurzmeldungen<br />

Kurz und bündig<br />

Hestadagar-Broschüre neu aufgelegt<br />

<strong>Das</strong> Hestadagarkonzept 2007 –<br />

Neuauflage <strong>2012</strong> ist gegen Einsendung<br />

eines adressierten A5-Freiumschlags<br />

(1,45 €) wieder in der <strong>IPZV</strong>-<br />

Geschäftsstelle erhältlich.<br />

<strong>IPZV</strong> e.V. sucht Turnier-Ausrichter<br />

Für die Qualifikationsturniere zur kommenden<br />

Weltmeisterschaft (im Vorfeld der<br />

DIM 2013 in Lindlar) sowie für die DIM 2014<br />

sucht der <strong>IPZV</strong> Vereine bzw. Höfe, die über<br />

eine Anlage mit Oval- und Passbahn der Kategorie B oder A verfügen<br />

und Lust haben, für eines der Highlights im <strong>Islandpferd</strong>esport<br />

2013/2014 als Gastgeber zu fungieren. Auf eine entsprechende<br />

Kurzbewerbung bis zum 15. August <strong>2012</strong> freut sich die <strong>IPZV</strong> Geschäftsstelle,<br />

Postfach 1220, 31162 Bad Salzdetfurth, E-Mail:<br />

geschaeftsstelle@ipzv.de)<br />

Ausrichter für die DJIM 2013 gesucht<br />

Die Ressortleitung Jugend bittet um Bewerbungen für die Ausrichtung<br />

der DJIM 2013. Interessierte Vereine des <strong>IPZV</strong> e.V. bzw.<br />

Höfe und Betriebe, die an einer Ausrichtung interessiert sind,<br />

bitten wir um Zusendung einer Kurzbewerbung bis zum 31. August<br />

<strong>2012</strong> an die Bundesgeschäftsstelle, Postfach 1220, 31162 Bad<br />

Salzdetfurth. Für Rückfragen und Abstimmungen steht die Ressortleitung<br />

Jugend, Kirsten Schuster gern zur Verfügung: k.schuster@ipzv.de.<br />

Neue Broschüre zu Sport in<br />

EU-Schutz gebieten<br />

<strong>Das</strong>s eine naturverträgliche Sportausübung auch in EU-<br />

Schutzgebieten möglich ist, belegt die jetzt vorliegende<br />

Broschüre „Gemeinsam für Natur und Landschaft – Natura2000<br />

und Sport“. Unter dem Motto „Konfliktlösungen und<br />

Akzeptanzsteigerung“ haben sechs Natursportverbände gemeinsam<br />

mit dem Arbeitskreis Freizeit, Sport, Tourismus<br />

des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.<br />

(BUND) bewährte Musterlösungen ausgewählt und veröffentlicht.<br />

Unterstützt wurde diese Publikation durch das<br />

Bundesamt für Naturschutz, die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt und den Deutschen Olympischen Sportbund.<br />

www.vdst.de/fileadmin/Dokumentenablage/Natura2000-<br />

Heft/<strong>2012</strong>_Natura2000undSport.pdf<br />

Kommunale Pferdesteuer unzulässig!<br />

In den letzten Monaten geisterte das Gespenst der „Pferdesteuer“<br />

durch die Medien. Viele Pferdebesitzer machten<br />

sich große Sorgen. Für deutliche Entspannung kann das Ergebnis<br />

einer von der FN in Auftrag gegebenen verwaltungsrechtlichen<br />

Untersuchung sorgen. <strong>Das</strong> Ergebnis: eine solche<br />

Besteuerung von Pferden ist unzulässig! Deshalb hier der<br />

Wortlaut der Pressemeldung der FN:<br />

Gutachten: Kommunale Pferdesteuer ist unzulässig<br />

In einer von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Auftrag<br />

gegebenen rechtswissenschaftlichen Untersuchung<br />

kommt der Düsseldorfer Staats- und Verwaltungsrechtler<br />

Prof. Dr. Johannes Dietlein zu dem Ergebnis, dass die derzeit<br />

in zahlreichen Kommunen diskutierte Einführung einer Pferdesteuer<br />

unzulässig wäre.<br />

Nach dem Ergebnis der Untersuchung steht die Einführung<br />

einer Pferdesteuer in einem unauflösbaren Konflikt mit dem<br />

in fast allen Landesverfassungen, etwa auch in NRW, festgelegten<br />

Staatsziel der gemeindlichen Sportförderung. Mit<br />

diesem Staatsziel ist es laut Dietlein unvereinbar, die Ausübung<br />

anerkannter Sportarten aus Gründen der gemeindlichen<br />

Einnahmeerzielung zu erschweren oder gar unmöglich<br />

zu machen. Zudem stehe die Besteuerung der Haltung und<br />

Nutzung von Pferden in offenkundigem Widerspruch zu den<br />

vielfältigen, auch gesetzlich fundierten Förderungsaktivitäten<br />

zugunsten der Pferdezucht und des Pferdesportes durch<br />

Bund und Länder. Eine Absage erteilte Dietlein insbesondere<br />

dem vermeint lichen Argument einer notwendigen Gleichbehandlung<br />

der Hunde- und Pferdehaltung. So rechtfertige<br />

sich die Hundesteuer durch das legitime Lenkungsziel, die<br />

Hundehaltung in den Städten und Gemeinden zu begrenzen.<br />

Auf ein entsprechendes Lenkungsziel aber könnten und<br />

dürften sich die Kommunen im Hinblick auf die vielfältige<br />

rechtliche Förderung der Pferdezucht und des Pferdesports<br />

nicht berufen. Unabhängig hiervon handele es sich bei der<br />

Pferdesteuer um eine unerwünschte Bagatellsteuer, die<br />

schon angesichts des offenkundigen Missverhältnisses zwischen<br />

dem erheblichen Verwaltungsaufwand und dem erkennbar<br />

geringen Ertrag von den staatlichen Aufsichts- und<br />

Genehmigungsbehörden unterbunden werden sollte.<br />

Zu diesem Gutachten erklärt der Justitiar der FN, Dr. Joachim<br />

Wann: „Die Lektüre dieses Gutachtens wird den Kommunalpolitikern,<br />

die die Einführung einer Pferdesteuer erwägen,<br />

schlagartig vor Augen führen, auf welchen dornenreichen<br />

Weg sie sich machen. Die FN ist zuversichtlich, auf<br />

der Grundlage dieses Gutachtens in Verwaltungsgerichtsprozessen<br />

die Einführung der kommunalen Pferdesteuer<br />

aus guten Gründen zu verhindern.“


10 DIP 4/12 Deutsche Meisterschaft<br />

DIM <strong>2012</strong>: große Bühne für<br />

Stars und New comer<br />

Von Henning Drath<br />

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete! <strong>Das</strong> dachten sich auch die<br />

Gastgeber der diesjährigen Deutschen <strong>Islandpferd</strong>e Meisterschaft<br />

in Saarwellingen, und so waren die Vorbereitungen am Westzipfel<br />

der Republik von den Eventprofis rund um Petra Reinert und Marion<br />

Heib dann auch längst abgeschlossen, als die Reiter auf die Paddockwiese<br />

rollten. Lediglich den administrativen Feinschliff gab's<br />

noch im engen Schulterschluss mit <strong>IPZV</strong>-Sportchefin und Turnierleiterin<br />

Britta Hassel zu bewältigen, und dann war „Auf der Höh“ alles<br />

top in Schuss.<br />

Die Stimmung unter den Aktiven war von Beginn an sehr gut und<br />

gelöst, auch wenn nicht gerade wenige der am späten Abend bzw.<br />

nach einer Nachtfahrt angelandeten Gäste beim Paddock-Aufbau,<br />

beim sorgfältigen Einparken ihrer Camping-Fahrzeuge und beim<br />

Drehen der ersten Trainingsrunden dann aber doch nach recht langer<br />

Anreise noch immer fröhlich um die Wette gähnten. Aber immerhin<br />

fröhlich …!<br />

Ein ganz famoses Gastgeschenk erhielten an der Meldestelle alle<br />

Teilnehmer der DIM <strong>2012</strong> in Saarwellingen. Die selbstbewusste<br />

Fliegenklatsche mit dem Aufdruck „Wir schlagen sie alle!“ (im Saarland<br />

„Miggeplätsch“ genannt) war immerhin gleichermaßen nützlich<br />

wie stylish, und besonders die bajuwarischen <strong>Islandpferd</strong>e-<br />

Amazonen verstanden es äußerst gekonnt, die Peitsche zu schwingen.<br />

Jedenfalls diente das Instrument auch prima als Luftfächer bei<br />

den anfangs recht schwülen Bedingungen – ein passendes Präsent<br />

also.<br />

Reichlich bewölkt zwar, dafür aber trocken und mit reichlich Sonne<br />

im Herzen starteten die Aktiven der DIM am Donnerstag Vormittag<br />

in ihre erste Runde. Die Titelkämpfe gingen mit der T2 los – Töltprüfung<br />

mit und ohne Zügel. Am besten gelang das in Block 1 Svenja<br />

Schumacher mit ihrem Jaki von Aegidienberg, anschließend übernahm<br />

Freija Puttkammer nach einem wahrlich harmonischen und<br />

rundherum gelungenen Ritt auf ihrem Laxnes-Sohn Blettur von<br />

Ellenbach die Führung.<br />

Am Ende waren es aber Frauke Schenzel und Óskadís vom<br />

Habichtswald, die sich als Führende im T2-Ranking etablierten.<br />

Beim überhaupt erst zweiten Turnierstart auf ihrer Teigur-Tochter


11<br />

Links: Karly Zingsheim und Dagur räumten ab: Sieger im<br />

Töltpreis, Platz 2 im Viergangpreis, Gewinner der Viergang-<br />

Kombination und bestes deutsch gezogenes Pferd. Oben: Johanna<br />

Beuk holte sich mit Merkur vom Birkenlund Bronze im<br />

Viergangpreis und die Auszeichnung „beste junge Reiterin“.<br />

Oben: Frauke Schenzel startete gleich mit vier Pferden. Ihre<br />

Bilanz: Sieg in der T2 bei ihrem erst zweiten Turnierauftritt<br />

mit Òskadis vom Habichtswald (Foto oben) und im Viergangpreis<br />

mit ihrem Fuchs Tigull vom Kronshof; den zweiten Titel<br />

mit Tigull verpasste sie leider: im Töltpreis musste das Paar<br />

sich Karly Zingsheim und Dagur geschlagen geben.<br />

wurde Fraukes sehr schöne Präsentation aus flottem Auftakt, präzisem<br />

langsamen Tempo und nahezu fehlerfreiem Zügelüberstreichen<br />

mit 8,07 Punkten inklusive „Plus“ belohnt. Diesen Bonus für<br />

ihren harmonischen Reitstil erhielt auch Vicky Eggertsson, die als<br />

Titelverteidigerin am Ende des Feldes startete (Rang 2 mit Hraki:<br />

7,87).<br />

Beim Töltpreis hatte zunächst Styrmir Árnason den Turbo gezündet<br />

und seine atemberaubend talentierte und schicke Sædís frá Ytri-<br />

Skógum zu einem 8er-Bingo getöltet und damit die Führung übernommen.<br />

Ein tatsächlicher Spitzenritt und die hochverdiente Pole<br />

Position! Abschließend wurde aber doch Karly Zingsheim seiner Favoritenrolle<br />

gerecht und erklomm auf seinem in der Nachmittagssonne<br />

glänzenden Dökkvi-Sohn, dem Schimmelwallach Dagur,<br />

dank der höchsten Präzision des gesamten Starterfeldes in der<br />

Kombination von langsamem Tölt, Tempounterschieden und<br />

schnellem Tempo abermals die Spitze einer DIM-T1. Als Führender<br />

vor Frauke Schenzel (Tígull: 8,17) und Stymmi sollte er damit ins Finale<br />

einziehen.<br />

In der Abendsonne fiel die erste Entscheidung dieser DIM: als<br />

Lokalmatadorin und Saarwellinger Vereinsmitglied empfing Nicole<br />

Mertz dann auch eine umso größere und herzliche Portion Beifall für<br />

ihren verdienten Sieg in der PP1 auf Óðinn vom Moorflur. Schien die<br />

mehrfache WM-Teilnehmerin früher stets eher auf Rennen und<br />

Speedpass spezialisiert zu sein, gelang Nicole diesmal auch diese<br />

äußerst anspruchsvolle Kombination aus Legen, Passqualität, Geschwindigkeit<br />

und Zurücknehmen ganz wunderbar.<br />

Vor den Augen von Bundestrainer Magnús Skúlason stellten sich zu<br />

ANZEIGE<br />

Die Firmen ICE-line und Sommer<br />

gratulieren Ralf Wohllaib zu seinem Sieg!


12 DIP 4/12 Deutsche Meisterschaft<br />

Bundeskaderleiter Magnús Skúlason zur Situation ein Jahr<br />

vor der WM in Deutschland:<br />

„Wir sind schon auf einem<br />

guten Weg und werden es<br />

weiter reifen lassen“<br />

<strong>Das</strong> Interview führten Susanna Wand<br />

und Christiane Späte<br />

Welche Eindrücke hast du auf der nen, die Reiter für den A-Kader zu benennen;<br />

sich wir werden lei-<br />

diese Gruppe nach der<br />

DIM Nicole von Mertz den und deutschen Oðinn von Reitern Moorflur mussten<br />

gewonnen? der dieses Mal Und mit wie einem sehen Platz deine im Mittelfeld MEM geben. auffüllen. Wir Ziel werden dann ich unfreiwillig<br />

die Zeugin gemeinsam eines intimen trainie-<br />

zehn bis<br />

weiteren Pläne für die Vorbereitung<br />

Weg auf von die der nächste A7 nach WM Unterbronnen aus? Gespräches ren. Vielleicht zwischen werden der auch Tankwartin einige neue und da-<br />

zwölf Reiter haben,<br />

aDer ei-<br />

führt Im Moment durch weite ist mein Felder, Kopf total vorbei voll an mit kleinen neuen<br />

Eindrücken, und durch Gedanken Dörfer, in und denen Plänen. Jeder Ich Je-<br />

Wäldern<br />

den muss kennt. das jetzt Beim erst Tankstopp alles ein wenig kurz verarbeiten.<br />

werde Natürlich reifen unfreiwillig da gerade Zeugin einige eines Ideen inti-<br />

vor dem<br />

Ziel<br />

men heran. Gespräches Ich habe mit zwischen vielen Reitern der Tankwartin gespro-<br />

und chen, einer versuche Dorfbewohnerin, mich sie die hineinzudenken<br />

über das wenige<br />

und ihnen Einfühlungsvermögen meine Vorstellungen des Vater nahe ihres zu chen Was der sagst Rechnung. du zu In der Bayern Vorentschei-<br />

ist die Welt<br />

schwerer als mein Bedürfnis nach Beglei-<br />

Ungeborenen bringen. Ich habe klagt. dabei Peinlich gutes berührt Gefühl. trete scheinbar dung im noch Fünfgang? in Ordnung Da und wurden der Blick fürs ja<br />

ich Zu allererst von einem müssen Fuß auf wir den uns anderen, um mehr aber Konsequenz<br />

in Training und Turnierreiten Probleme wiegen bemü-<br />

Ja, gen.Der beinahe Weg jeder von hat der A7 Fehler nach in Unterbronnen<br />

seinem Pro-<br />

die einige Wesentliche kritische noch nicht Stimmen verloren laut gegan-<br />

…<br />

zwischenmenschlichen<br />

schwerer hen. Wir sollten als mein versuchen, Bedürfnis das nach Niveau Begleichen<br />

Reitens der anzuheben, Rechnung. und außerdem in länge-<br />

häufig Wäldern aber und auch durch bei Dörfer, den in Übergängen. denen Jeder Je-<br />

Es<br />

des führt gramm durch gemacht; weite Felder, oft war vorbei es beim an kleinen Pass,<br />

In ren Bayern zeitlichen ist die Perioden Welt scheinbar denken. noch Man in muss Ordnung<br />

sich darüber und der im Blick Klaren fürs sein, Wesentliche was braucht, noch eine Ziel werde lange Anreise ich unfreiwillig hatten Zeugin und das eines nicht inti-<br />

ge-<br />

könnte den kennt. eine Erklärung Beim Tankstopp sein, dass kurz viele vor Reiter dem<br />

nicht um Weltmeister verloren gegangen. zu werden. Jeder Kaderreiter<br />

sollte Weg für von sich der die A7 Chance nach Unterbronnen<br />

sehen zu sie-<br />

ziemlich und einer schwierig. Dorfbewohnerin, Solche Faktoren die über das können wewohnmen<br />

Gespräches sind. Außerdem zwischen ist der die Tankwartin Bahn hier<br />

Der<br />

führt gen. <strong>Das</strong> durch hängt weite letztlich Felder, natürlich vorbei an auch kleinen von nige das Reiten Einfühlungsvermögen schon sehr beeinflussen. des Vater ihres<br />

Wäldern Qualität und durch des Pferdes Dörfer, in und denen seiner Jeder ganz Jeden<br />

persönlichen kennt. Beim Situation Tankstopp ab. kurz vor dem ich te Weltmeisterschaft von einem Fuß auf in den Deutschland anderen, aber ist und die<br />

Ungeborenen Von daher sind klagt. wir glücklich, Peinlich dass berührt die nächs-<br />

trete<br />

Ziel werde ich unfreiwillig Zeugin eines intimen<br />

Gespräches du denn zwischen konkret der für Tankwartin je-<br />

groß schwerer sein wird als mein wie sonst. Bedürfnis nach Beglei-<br />

zwischenmenschlichen das Problem der Anreise Probleme dadurch nicht wiegen so<br />

Siehst<br />

manden und einer Dorfbewohnerin, die Chance, ganz die über nach das wenige<br />

Einfühlungsvermögen zu kommen? des Vater ihres scheinbar Uns ist aufgefallen, noch in Ordnung dass und der viele Blick fürs<br />

chen der Rechnung. In Bayern ist die Welt<br />

oben<br />

Für Ungeborenen viele! Viele klagt. haben Peinlich diese Chance; berührt es trete ist Wesentliche Reiter in Bezug noch nicht auf die verloren WM gegangen.Der<br />

eigenen Weg Land von der sehr A7 ehrgeizig nach Unterbronnen sind<br />

im<br />

ich lediglich von einem Frage, Fuß auf wie den viel anderen, Zeit sie aber bereit die<br />

zwischenmenschlichen sind zu investieren und wie Probleme bereit sie wiegen sind, führt und unbedingt durch weite Felder, daran vorbei teilnehmen an kleinen<br />

schwerer auch an Details als mein zu arbeiten. Bedürfnis <strong>Das</strong> nach kann Beglei-<br />

z. B. Wäldern möchten. und durch Dörfer, in denen Jeder Je-<br />

chen die Form der des Rechnung. Pferdes In sein Bayern oder ist die die Art, Welt wie<br />

scheinbar es auf die noch Signale in Ordnung des Reiters und reagiert. der Blick fürs<br />

Wesentliche noch nicht verloren gegangen.<br />

Der Hast Weg du von schon der die A7 Mannschaft nach Unterbronnen für<br />

führt die MEM durch weite nominiert? Felder, vorbei an kleinen<br />

Wäldern Ja, das habe und ich durch zusammen Dörfer, in mit denen Britta Jeder Hassel<br />

gemacht. kennt. Beim Wir haben Tankstopp auch kurz damit vor begon-<br />

Jeden<br />

dem<br />

ner bei sein. Dorfbewohnerin, Die Mitgliedschaft die über im Kader das wenige hängt<br />

Einfühlungsvermögen von mehreren Faktoren des ab, Vater z. B. ihres dem Unge-<br />

Talent<br />

borenen des Reiters, klagt. den Peinlich Fähigkeiten berührt des trete Pferdes, ich von<br />

einem den Zukunftsaussichten Fuß auf den anderen, des Reiters, aber die aber zwi-<br />

auch schenmenschlichen von seiner Erfahrung. Probleme wiegen<br />

den Ich denke, kennt. es Beim ist wirklich Tankstopp positiv, kurz dass vor sie dem ihr<br />

Ziel Reiten werde verbessern ich unfreiwillig wollen. Zeugin Ich bin eines hier, intimen<br />

einen Gespräches Weg zu finden, zwischen ihnen dabei der Tankwartin zu<br />

um<br />

helfen.<br />

und Ich kann einer meine Dorfbewohnerin, Erfahrungen die in über Bezug das wenige<br />

Pferde Einfühlungsvermögen und Reiten mit ihnen des teilen, Vater ihres und<br />

auf<br />

Ungeborenen ebenso meine klagt. Erfahrungen Peinlich damit, berührt in trete be-<br />

ich stimmten von einem Punkten Fuß auf Hilfe den zu anderen, finden. Niemand aber die<br />

kann alles selbst tun; man muss die richtigen<br />

Personen finden, die einem weiterhelfen<br />

können.<br />

Probleme wiegen<br />

zwischenmenschlichen<br />

schwerer Ich beneide als die mein deutschen Bedürfnis Reiter nach richtig. Begleichen<br />

wird so der viel Rechnung. für sie getan, In Bayern das ist ist großartig. die Welt<br />

Es<br />

scheinbar Von daher noch lastet in schon Ordnung ein und großer der Druck Blick fürs auf<br />

Wesentliche mir, meine Arbeit noch gut nicht zu verloren machen. gegangen.<br />

Der Weg von der A7 nach Unterbronnen<br />

führt Hast durch damit weite Felder, gerechnet, vorbei an dass kleinen es<br />

Wäldern so viel und Arbeit durch ist? Dörfer, in denen Jeder Jeden<br />

Ich wusste, kennt. dass Beim es Tankstopp viel Arbeit kurz sein wird; vor dem das<br />

Ziel ist für werde mich ich kein unfreiwillig Problem. Zeugin Aber ich eines bin positiv<br />

überrascht Gespräches von zwischen der guten der Resonanz, Tankwartin die<br />

intimen<br />

und ich bekomme. einer Dorfbewohnerin, Es geht alles die über einen das guten wenige<br />

Weg, Einfühlungsvermögen wir werden es weiter wachsen des Vater lassen. ihres<br />

Ungeborenen klagt. Peinlich berührt trete<br />

ich Wann von einem wird Fuß das auf erste den anderen, gemeinsa-<br />

aber die<br />

zwischenmenschlichen Kadertraining sein? Probleme wiegen<br />

schwerer Im Oktober. als Es mein steht Bedürfnis noch nicht nach fest, Begleichen<br />

sein wird. der Rechnung. <strong>Das</strong> entscheiden wir erst, wenn<br />

wo es<br />

Einfühlungsvermögen die Gruppe komplett ist. des Dann Vater ihres werden Unge-<br />

wir<br />

borenen versuchen, klagt. einen Peinlich Ort zu berührt finden, trete zu dem ich von alle<br />

einem etwa Fuß gleich auf den lange anderen, Anreise aber haben. die zwischenmenschlichen<br />

Ich habe viele Ideen, wie Probleme wir dann arbeiten wiegen<br />

schwerer werden, worüber als mein wir Bedürfnis sprechen nach werden. Beglei-<br />

Wir<br />

chen wollen der die Rechnung. Gruppe zu In einem Bayern Team ist von die Welt individuellen<br />

Reitern noch in formen. Ordnung Man und kann der Blick die ver-<br />

fürs<br />

scheinbar<br />

Wesentliche schiedenen Individuen noch nicht nie zu verloren einem einzigen gegangen.Einfühlungsvermögen<br />

machen, aber man kann erreichen, des Vater dass ihres sie<br />

Ungeborenen sich alle gegenseitig klagt. Peinlich unterstützen berührt und trete sich<br />

ich dadurch von einem jeder Fuß Einzelne auf den anderen, weiterentwickeln aber die<br />

zwischenmenschlichen kann. Und wenn jemand Probleme kein Teil wiegen dieser<br />

schwerer Gruppe werden als mein will, Bedürfnis aber vielleicht nach der Beglei-<br />

beste<br />

chen Reiter der Deutschlands Rechnung. In ist, Bayern dann ist werden die Welt wir<br />

scheinbar das respektieren noch in und Ordnung ihm einen und der Platz Blick geben. fürs<br />

Wesentliche Er kann im Team noch nicht sein, verloren zu seinen gegangen. Konditionen.<br />

Wir werden dann versuchen, das Beste<br />

daraus zu machen.


13<br />

Tagesbeginn am Samstag 43 Reiter mit ihren Pferden der Herausforderung<br />

Viergangpreis: langsamer und schneller Tölt, dazu die<br />

Grundgangarten Trab, Schritt und Galopp. Nachdem zuvor Freija<br />

Puttkammer mit 7,33 Punkten die Führung übernommen hatte,<br />

wechselte die Pole Position zum Ende von Block 1 erneut: 7,80 Zähler<br />

gab's nämlich für den <strong>IPZV</strong>-Präsidenten Karly Zingsheim. Guter<br />

Vortrag der Grundgangarten, dazu die exzellente Tölt-Qualität!<br />

Zu Beginn von Block 2 überwand zunächst Lisa Schürger die 7er<br />

Schwelle und ritt mit ihrer Andvari-Tochter Blíða frá Ytra-Vallholti<br />

auf den zwischenzeitlichen vierten Rang. Irene Reber, die Deutsche<br />

Meisterin in dieser Disziplin von 2008, belegt nun Platz 2. Die Oberpfälzerin<br />

erritt auf Brjánn frá Reykjavík u.a. dank hervorragend<br />

präsentiertem Trab und Galopp 7,60 Punkte. Sehr gut machte auch<br />

Johanna Beuk ihren Job: mit ihrem Merkur von Birkenlund ritt die erfolgreiche<br />

Amazone aus Deutschlands Norden ganz überzeugend<br />

zu 7,43 Zählern und rangierte damit zwischenzeitlich auf Bronzekurs.<br />

Die beste Leistung in fünf Aufgabenteilen inklusive Beifall vom<br />

Rand v.a. für einen schicken Tanz im langsamen Tölt und reichlich<br />

Power sowohl im schnellen Tölt wie im Galopp zeigte Frauke<br />

Schenzel auf ihrem großen Fuchs Tígull vom Kronshof. Die Titelverteidigerin<br />

zog damit als Führende ins Finale der fünf höchstbeurteilten<br />

Paarungen in der V1 ein. Glückwünsche nahm an dieser Stelle<br />

bereits Karly Zingsheim entgegen, der mit diesem Endstand nach<br />

zwei starken Auftritten in Tölt- und Viergangpreis den Deutschen<br />

Meistertitel in der Viergang-Kombination gewonnen hatte.<br />

Es waren die gemeinsame Leidenschaft aller <strong>Islandpferd</strong>efreunde<br />

und der Zusammenhalt innerhalb der „großen Familie <strong>IPZV</strong>“, was<br />

Sportleiterin Britta Hassel und Präsident Karly Zingsheim in ihren<br />

Grußworten bei der sehr schönen Eröffnungsparade dieser DIM beschworen.<br />

Als besonderes Highlight flogen am Ende der Feier 50<br />

weiße Tauben gen Himmel und drehten zunächst noch im Forma -<br />

tionsflug einige Runden über der Ovalbahn.<br />

Ein auf seine Gemeinde Saarwellingen und seinen Reit- und Fahrverein<br />

sichtlich stolzes Gespann aus Bürgermeister Philippi und<br />

Ortsvorsteher Bartels begrüßte die Gäste ebenso herzlich wie der<br />

RuFvS-Vorsitzende Norbert Keusch: „Wir sind sehr stolz auf Euch,<br />

heißen Euch auch dieses Mal wieder herzlich willkommen in Saarwellingen<br />

– schön, dass unsere Reitanlage die besondere Ehre hat,<br />

die 50. Deutsche <strong>Islandpferd</strong>e Meisterschaft ausrichten zu dürfen!“<br />

Die Führung von Uli Reber im Fünfgang am Samstag dauerte bis<br />

zum Ende des zweiten Blocks an. Weitere Highlights, bei denen alle<br />

fünf Aufgabenteile gelingen und eine höhere Wertung als 6,67 Zähler<br />

ermöglichen, waren an diesem Tage ehrlicherweise Mangelware.<br />

Sehr guter Power-Pass auf der langen Geraden von Alsæla und<br />

Vonarneisti, starker Schritt von Seifur und toller Tölt von Bjartur ...<br />

aber alles ohne Sprung an die Spitze.<br />

Kurz vor Schluss von Block 2 übernahm dann Jolly Schrenk die Spitze;<br />

sie erritt mit ihrem Depill-Sohn Bjalli von Berlar aus der Zucht<br />

und dem Besitz von Elisabeth Berger einen knappen Vorsprung auf<br />

Uli Reber. Anschließend war es Ralf Wohllaib, der in Führung ging.<br />

Auf Eldur vom Schwäbischen Wald gab's für den Südwestfalen 6,93<br />

Punkte. Im Laufe des dritten Blocks braute sich schließlich bei immer<br />

dunkler werdendem Himmel ein mächtiges Gewitter zusammen.<br />

Rund um Frauke Schenzels Ritt mit Fannar frá Kvistum entlud<br />

Eine überglückliche Marie Lange-Fuchs mit ihrem „besten<br />

Hengst der Welt“ Omi från Stav. Sie hat ihn erst seit zwei<br />

Jahren und ist beim Stöbern im Internet auf ihn aufmerksam<br />

geworden. <strong>Das</strong> Paar gewann das 250m-Passrennen.<br />

Bei der Passprüfung mussten sie sich Óðinn von Moorflur<br />

und Nicole Mertz geschlagen geben.<br />

Verbindlicher Redaktions- und Anzeigenschluss<br />

für Heft 4/12 ist der 20. August.<br />

Einladung zum<br />

Tag der offenen Tür<br />

16.09.<strong>2012</strong><br />

10.00-18.00 Uhr<br />

• T1 und V1 Vorführung von Lisa Schürger<br />

• T2 Demo mit Lisa Sachs und Hildingur<br />

• Spaßprüfung der Einsteller T8/V5/Trail/Gehorsam<br />

• Ponyführen, Kinderreitstunden Demo<br />

• Schmiedevorführung Michel Sachs<br />

• Verkau fsst and Reiterstube Marion Heib<br />

• Präsentation aktueller Verkaufspferde<br />

• fürs leibliche Wo hl ist gesorgt...<br />

C<br />

av<br />

l<br />

a<br />

l<br />

o<br />

p<br />

rä<br />

ANZEIGE<br />

m<br />

ier<br />

t 6/201 2<br />

<strong>Islandpferd</strong>egestüt Neumühle 5 I 67728 Münchweiler a.d. Alsenz<br />

Telefon: 0 63 02 - 8 11 11 I www.reiterhof-neumuehle.de


14 DIP 4/12 Deutsche Meisterschaft<br />

Nicole Mertz<br />

gewinnt Passprüfung<br />

und Speedpass<br />

Auch wenn Nicole Mertz mittlerweile in<br />

Frankreich wohnt, fühlt sie sich doch nach<br />

wie vor als Saarländerin. Und da auch ihr<br />

Pferd Óðinn von Moorflur ein waschechter<br />

Saarländer ist, war es beinahe schon eine<br />

Pflicht, auf dieser DIM erfolgreich zu sein.<br />

Und das ist den beiden dann auch hervorra-<br />

gend gelungen: nach dem Gewinn der Passprüfung<br />

setzten sie mit dem Meistertitel im<br />

Speedpass noch einen drauf. Nach der Siegerehrung<br />

trafen wir eine gutgelaunte Nicole,<br />

deren blaue Augen noch mehr strahlten<br />

als sonst und die uns bereitwillig Auskunft<br />

über sich und ihr Pferd gab. „Nachdem<br />

es auf der WM in Österreich ja nicht so gut<br />

gelaufen ist, war jetzt alles so, wie ich es mir<br />

wünsche. In St. Radegund war ich schon<br />

sehr enttäuscht und habe mich gefragt, ob<br />

ich überhaupt noch weitermachen soll. Aber<br />

dann habe ich mich doch wieder aufgerafft<br />

und jetzt möchte ich auch in Berlin starten.“<br />

Lachend fügt sie hinzu: „Ich muss Óðinn<br />

doch auch trainieren! Was soll ich denn<br />

sonst mit ihm machen?“ Außer ihrem hübschen<br />

Mausfalbwallach hat Nicole nämlich<br />

kein anderes eigenes Pferd. Gerne hätte sie<br />

mal wieder ein Pferd, mit dem sie auch<br />

Ovalbahnprüfungen reiten könnte („Ich bin<br />

für alle Angebote offen!“), denn eigentlich<br />

kommt sie vom Viergang reiten. Als Juniorin<br />

ist sie nur Tölt und Viergang geritten, hatte<br />

nie einen Rennpasser, nicht einmal einen<br />

Fünfgänger. Sie hat lange bei Dr. Aatz, dem<br />

Züchter von Óðinn, gearbeitet und irgendwann<br />

kam der Wunsch auf, auch mal Pass<br />

zu reiten. Als sie dann diesen Falbhengst<br />

dreijährig auf der Koppel sah, wie er angaloppierte<br />

und dann im Pass davon schoss,<br />

wusste sie: „<strong>Das</strong> ist meiner!“ Sie hatte<br />

schon die Mutter von Óðinn eingeritten, eine<br />

ziemlich verrückte Stute, die sehr schnellen<br />

Pass hatte. Als der Hengst dann eingeritten<br />

wurde, lief er von Anfang an Pass. „Wenn<br />

man sich beim Galopp nur ein bisschen im<br />

Sattel bewegt hat, sprang er sofort um.<br />

Aber eintölten musste ich ihn wie einen<br />

Viergänger. Er hat eine ganz eigenwillige<br />

Gangverteilung.“ Anfangs wurde Nicole<br />

noch belächelt, ihr Pferd lief so langsam im<br />

Pass, dass es immer hieß, den könne man ja<br />

mit dem Kalender stoppen. Aber das hat<br />

sich gründlich geändert. „Diese Kraft, die er<br />

auf den Boden bringt, fühlt sich toll an“,<br />

schwärmt sie. „<strong>Das</strong> ist wie beim Motorradfahren,<br />

wenn man Vollgas gibt und die<br />

Bremse aufmacht!“<br />

Abseits der Passbahn ist Óðinn ein ganz liebes<br />

Pferd, mit dem man alles machen kann.<br />

Er gilt als „Fahrschulpferd“, d.h. Nicole<br />

nimmt ihn immer mit, wenn sie mit einem<br />

jungen Pferd zum ersten Mal ins Gelände<br />

geht. Er ist unerschrocken und lässt sich gut<br />

handeln. Aber wenn es dann zum Rennen<br />

geht, kann es mitunter heftig werden. Nicole<br />

zeigte uns ihren rechten Unterarm, der<br />

voller blauer Flecken war, weil Óðinn sich<br />

vor dem Rennen kaum noch normal führen<br />

lässt und sich immer an seine Reiterin<br />

drückt. „Ich glaube, er möchte dann gerne<br />

‘auf den Arm’. Manchmal legt er dann auch<br />

seinen Kopf auf meine Schulter – er ist<br />

schon etwas speziell.“ Hier in Saarwellingen<br />

hatte er vor den ersten beiden Läufen in der<br />

Startbox einen regelrechten Tanz aufgeführt,<br />

stand fast nur auf den Hinterbeinen.<br />

Nicole erinnert sich noch sehr genau an ein<br />

recht dramatisches Ereignis in Lindlar, als<br />

Óðinn dachte, er sei schon auf der Passbahn<br />

und direkt neben der Bahn in vollem Tempo<br />

in Richtung Zuschauer schoss… Zum Glück<br />

ist alles gut gegangen! „Danach hätte jeder<br />

andere wahrscheinlich gesagt, jetzt<br />

reicht’s.“ Aber sie kann sich nicht vorstellen,<br />

ihn je abzugeben, sie beißt sich immer wieder<br />

durch. Und die Mühe hat sich gelohnt!<br />

sich dann nach sehr guten viereinhalb ersten Aufgabenteilen pünktlich<br />

zur zweiten Seite Pass der Donnergroll. <strong>Das</strong> missfiel Fannar<br />

sichtlich und die Pass-Wertung war dahin.<br />

Die verdiente Pole Position sollte anschließend Vicky Eggertsson<br />

holen! Gerade noch trockenen Fußes erreichte die Amazone vom<br />

Lótushof die Ziellinie ihrer Vorstellung auf Herbert frá Halakoti. Mit<br />

dem Donnern und Blitzen im Hintergrund war auch Herbert sichtlich<br />

unzufrieden, und zum Glück sollte allen Kombinationen im Finale<br />

dann wiederum der Sonnenschein hold sein. An dieser Stelle<br />

durfte übrigens Ralf Wohllaib jubeln, dessen Deutscher Meistertitel<br />

in der Fünfgang-Kombination bereits feststand – er hatte das überzeugendste<br />

Paket aus T2, F1 und PP1 geschnürt.<br />

Ein herzliches Dankeschön galt zur Mittagszeit dem ehemaligen<br />

<strong>IPZV</strong>-Präsidenten Winnfried Winnefeld für sein siegreiches Gebot in<br />

der Versteigerung einer anlässlich dieser 50. Jubiläums-DIM von der<br />

Saarländer Künstlerin Julia Aatz ganz individuell gestalteten Pferdeskulptur.<br />

Die Skulpturen hatte Julia bekanntlich für die WM 2013<br />

entwickelt, und sie ist nicht nur Schöpferin des Rohlings, sondern<br />

designt auf Wunsch auch weitere „Anstriche“ für private Eigner solcher<br />

Kunstwerke. Der erlöste Betrag von 1.600 Euro wird nun der<br />

Saarländer Kinderkrebshilfe zugeführt – eine wahrlich gute Tat.<br />

Glückwünsche nahm anschließend die neue Deutsche Meisterin im<br />

Passrennen über 250m in Empfang: Marie Lange-Fuchs gewann<br />

diese Disziplin in 23.00 Sekunden. Ihre Bestzeit erzielte die Kielerin<br />

im dritten Lauf und unterbot damit die bis dato schnellste Wertung<br />

von Annabell Steuer. Die Lokalmatadorin holt somit Silber, und die<br />

Bronzemedaille entführt Michaela Herting nach Niedersachsen.<br />

Und dann waren auch schon ganz rasant die dritten und vierten


15<br />

Läufe über 150 Meter beendet – der Meistertitel in dieser P3 ging an<br />

Iris Biegner auf Alvari von Oberbilstein. Mit 15,75 Sekunden, ihrer<br />

tags zuvor erzielten Bestzeit, hielt sie Dieter Becker (16,32) und Jens<br />

Füchtenschnieder (16,48) in Schach.<br />

Bestes deutsch gezogenes Pferd bei dieser DIM war unterdessen -<br />

wie schon 2010 in Lingen – der Dökkvi-Sohn Dagur. Herzlichen<br />

Glückwunsch aber nicht nur an Dagurs Besitzer und Reiter, den<br />

<strong>IPZV</strong>-Präsidenten Karly Zingsheim, sondern auch an den Züchter<br />

dieses tollen Schimmelwallachs, Udo Haus. Auf Rang zwei des<br />

Klassements lag der von Lothar Schenzel gezogene Power-Viergänger<br />

Tígull vom Kronshof, Bronze holte die fabelhaft talentierte Óskadís<br />

vom Habichtswald aus der Zucht von Maria Siepe-Gunkel.<br />

Oops, she did it again ... einen tollen Doppel-Erfolg konnte Nicole<br />

Mertz feiern: nach Gold in der Passprüfung am Donnerstag holte<br />

sie sich zur Mittagszeit am Sonntag auch den Titel im Speedpass<br />

(7,97 sec). Annabell Steuer rückte ihrer Vereinskollegin im zweiten<br />

Durchgang nochmal gefährlich auf die Pelle (8,00), und auch Melanie<br />

Müllers „Annäherung“ war nicht von schlechten Eltern (8,07).<br />

Schlussendlich war es aber Nicole, die jubeln durfte und der das inzwischen<br />

in vierstelliger Personenzahl anwesende Publikum begeisterten<br />

Beifall spendete. Spannend gemacht, Ladies!<br />

Eine farbenfrohe Schlussparade ging den Ovalbahn-Finals voraus,<br />

und neben den Grußworten der Offiziellen stach besonders die Würdigung<br />

von Marion Heibs großem Engagement als Ausbildungsleiterin<br />

in den vergangenen 12 Jahren hervor. Sie erhielt von Karly<br />

Zingsheim die Goldene Ehrennadel des <strong>IPZV</strong> mit Diamant. Johanna<br />

Beuk wurde als beste Juniorin prämiert, Marie Lange-Fuchs erhielt<br />

für ihren auffallend guten, harmonischen Reitstil den Feather Prize.<br />

<strong>Das</strong> erste Ovalbahn-Gold am Sonntag ging an Frauke Schenzel und<br />

ihre 6-jährige Teigur-Tochter Óskadís vom Habichtswald. Bei deren<br />

erst zweitem Turnier-Auftritt gab's 8,21 Punkte für eine konstant<br />

harmonische Leistung in allen drei Aufgabenteilen mit und ohne Zügel<br />

mit Noten bis 9,5 für das Zügelüberstreichen. Eine starke Paarung<br />

mit großer Zukunft! Silber holte Freija Puttkammer, die mit<br />

ihrem Blettur von Ellenbach prima aufgelegt war (7,87), und der<br />

DIM-Prüfungssieger von 2011, Styrmir Árnason, gewann mit seinem<br />

Hlynur-Sohn Hrani vom Schloßberg Bronze (7,83).<br />

Doppel-Gold für Frauke: diesmal ging's im Viergangpreis zur Sache,<br />

und sie hatte für diese Paradedisziplin ihren treuen Tígull vom<br />

Kronshof gesattelt. Zwar machte es Karly Zingsheim dank der überragenden<br />

Tölt-Qualität seines Schimmels Dagur zum Schluss<br />

nochmal richtig spannend, aber die Titelverteidigung gelang der<br />

Amazone aus Ellringen, und so erklomm sie bereits zum zweiten<br />

Mal nacheinander das oberste Treppchen. Die beste junge Reiterin<br />

des Turniers, Johanna Beuk, untermauerte die Berechtigung dieses<br />

Titels abermals mit ihrem V1-Bronze-Gewinn – well done!<br />

Nach dem Sieg in der Kombi hat Ralf Wohllaib dann auch die Einzelprüfung<br />

F1 für sich entscheiden können (7,41). Der Südwestfale<br />

erklomm die Spitze dank einer fantastischen Pass-Leistung: 8,17er<br />

Durchschnitt. Silber bei dieser Deutschen Meisterschaft gab's für<br />

Vicky Eggertsson in ihrer ersten Saison auf Herbert frá Halakoti<br />

(7,33) – bei dieser schönen Paarung freuen wir uns auf mehr! Dörte<br />

Mitgau ritt vom B-Finale zu Bronze (7,19). Respekt!<br />

Absolut grandios, was Karly Zingsheim und sein Schimmel Dagur<br />

abschließend im Töltpreis-Finale leisteten: und sie wurden mit galaktischen<br />

9,17 Punkten belohnt! Herzlichen Glückwunsch dem mit<br />

der Sonne um die Wette strahlenden <strong>IPZV</strong>-Präsidenten, außerdem<br />

an Frauke Schenzel, die mit ihrem tollen Tígull nach V1-Gold nun<br />

auch die Silbermedaille im Töltpreis mit zum Kronshof nehmen<br />

durfte (8,67), und ebenso an die beiden Herren, die es sich trotz beengten<br />

Raumes gemeinsam auf dem dritten Treppchen gemütlich<br />

machten: Uli Reber und Styrmir Árnason (7,83).<br />

<strong>Das</strong> war die Deutsche Meisterschaft <strong>2012</strong> – ein (größtenteils) sonniges<br />

Fest der <strong>Islandpferd</strong>e-Familie. Ein ganz herzlicher Dank gebührt<br />

allen Reiter und Pferden sowie allen Mitwirkenden vor und hinter<br />

den Kulissen, die auch diese DIM <strong>2012</strong> mit ihrem großen Engagement<br />

wieder zu einem Erfolg gemacht haben. Die Vorfreude auf die<br />

DIM 2013 ist im Hinblick auf die anschließende WM im eigenen Lande<br />

schon jetzt riesengroß – nächstes Jahr treffen wir uns vom 11. bis<br />

14. Juli bei Familie Engel auf Töltmyllan: www.dim2013.de<br />

ANZEIGE


16 DIP 4/12 Bundesverband<br />

WM beim Landsmót – eine<br />

lebendige Partnerschaft<br />

Von Henning Drath<br />

Foto: Christiane späte<br />

Berlingur war die Attraktion am WM-Stand gerade für<br />

die Kinder; jeder wollte ihn mal „reiten“<br />

Über eine mögliche Zusammenarbeit hatten beide parteien schon<br />

im vergangenen Jahr gesprochen, nun war es beim Landsmót soweit,<br />

dass die Vereinbarung mit Leben gefüllt wurde. eine ausgesprochen<br />

gute und publikumswirksame präsentation hatten die<br />

Gastgeber in reykjavík nämlich dem team der 2013 ins haus stehenden<br />

islandpferde-Weltmeisterschaft bereitet – und die angebote<br />

des informationsstandes fanden reißenden absatz.<br />

Der WM-Stand war auch Treffpunkt für <strong>IPZV</strong>-Mitglieder<br />

(hier Linda Guth mit Jens Füchtenschnieder).<br />

„Berlin 2013 wird ein richtig tolles Fest, davon bin ich überzeugt“,<br />

wusste dann auch gleich vor ort haraldur Örn Gunnarsson zu berichten,<br />

der Landsmót-Geschäftsführer. „Die ganze Woche über<br />

gab‘s hier doch neben den tatsächlichen prüfungen nur ein thema –<br />

und das war Berlin. Welche pferde wird wer reiten können, wer hat<br />

schon seine tickets, in welchem der vielen guten hotels wird man –<br />

vorzugsweise gemeinsam – wohnen und so weiter. <strong>Das</strong> ist echt<br />

enorm, und erst recht vor einem pferde-event im ausland habe ich<br />

einen solchen enthusiasmus noch nie erlebt!“<br />

Mehrere hundert tickets erwarben schon in den ersten tagen beim<br />

Landsmót einige der isländischen reitvereine, eine enorme Menge<br />

an ticket- und hotel-Buchungen von einzelpersonen, besonders<br />

aber von Familien, sollten dank guter rundum-Betreuung durch<br />

Carsten eckert, Bernhard Fliß, Linda Guth, thomas hartl und das<br />

gesamte Berlin-team am WM-stand folgen. Unglaublich schön,<br />

welch große Vorfreude immer wieder ganz deutlich zu spüren ist!<br />

ein highlight der publikumswirksamen präsentation war zweifellos<br />

die Vorstellung des WM-pferdes „Berlingur“, einer exklusiv von der<br />

saarländer Künstlerin Julia aatz geschaffenen und gestalteten<br />

skulptur, vor rund 8.000 Zuschauern im großen rund der Landsmót-arena.<br />

„sie erleben heute etwas ganz einmaliges – und zwar den ersten<br />

und einzigen pferde-import nach island seit mehr als 1.000 Jahren“,<br />

war durch die Lautsprecher zu hören, als zu sphärischen Klängen in<br />

der abendsonne am Freitag vor der außerordentlich beliebten präsentation<br />

von hengsten und stuten der besten Gestüte des Landes<br />

ein großer pferdeanhänger in die Mitte des ovals gefahren wurde.<br />

Und tatsächlich wurden die Landsmót-Gäste dann Zeuge eines<br />

wahrlich unterhaltsamen schauspiels, als sich nämlich die hintertüren<br />

des anhängers öffneten und auf einmal der ausgesprochen<br />

hübsch und in den schicken Farben der offiziellen plakate und Broschüren<br />

designte „WM-schimmel“ ausgeladen wurde.<br />

Begleitet von WM-Direktor Fritz Finke und WM-Büroleiterin Linda<br />

Guth stand plötzlich die lebensgroße skulptur auf der Bahn von<br />

reykjavík, und man hatte Wort gehalten: „ein pferd aus Berlin<br />

direkt nach reykjavík“ – die von den Logistik-profis bei icelandair<br />

Cargo transportseitig ermöglichte Überraschung war gelungen und<br />

wurde vom publikum begeistert gefeiert.<br />

ein gelungener auftritt unserer WM-Mannschaft im herzen der<br />

islandpferdewelt, und natürlich wird im Gegenzug auch die Lands -<br />

mót-truppe in Berlin herzlich willkommen sein.<br />

immerhin richtet sich im kommenden Jahr dann schon wieder der<br />

Blick nach hella, wo 2014 das nächste große pferdefestival auf der<br />

Vulkaninsel stattfinden wird. „Gemeinsam sind wir stark“ – wie<br />

wahr!


Ticketsjetzt<br />

buchen!<br />

Tickets zu attraktiven<br />

Preisen auch für Familien<br />

und Gruppen erhältlich<br />

unter www.berlin2013.de<br />

Verschenken<br />

Sie Berlin!<br />

Ticket-Geschenkgutscheine<br />

im exklusiven WM-Design!<br />

<strong>Das</strong> besondere Geschenk für<br />

Pferdefreunde!<br />

h<br />

Unterkünfte<br />

in Berlin!<br />

Ob Hotel, Pension oder Jugendhostel:<br />

Alle Angebote unter<br />

www.berlin2013.de abrufen und<br />

zu Vorzugs-Konditionen buchen.<br />

Individuelle Fragen bitte an<br />

hotels@berlin2013.de<br />

Mein Pferd<br />

für Berlin!<br />

Kreiere selbstständig lebensgroße<br />

<strong>Islandpferd</strong>eskulpturen mit deinem<br />

eigenen Wunsch-Design!<br />

Veranstalter: <strong>IPZV</strong> e.V. Bundesgeschäftsstelle · Postfach 12 20 · D-31159 Bad Salzdetfurth · Tel.: +49 50 63 – 276 98 40 | Veranstaltungsort: digibet Pferdesportpark Karlshorst · Treskowallee 129 · D-10318 Berlin<br />

Ausrichter: easy TOP Event GmbH · Jahnstraße 12 · D-31079 Almstedt · WM Büro: +49 50 60 – 96 17 45 Fax: +49 50 60 – 96 11 41 · E-Mail: info@berlin2013.de


18 DIP 4/12 Interview<br />

Fotos: Christiane späte<br />

„Diddi“<br />

Bárбarson<br />

Der Nationalheld und Pferdemann aus<br />

Leidenschaft Sigurbjörn („Diddi“)<br />

Bárðarson begeisterte einmal mehr<br />

beim diesjährigen Landsmót die<br />

Massen<br />

Gold im 250- und im 150-m-Passrennen<br />

mit einem 17 und einem 19 Jahre alten<br />

Pferd, Silber im Speedpass sowie Bronze<br />

im A-Flokkúr und vierter Platz im Tölt –<br />

das ist Diddi Bárðarsons Bilanz des diesjährigen<br />

Landsmóts. Seit mehr als 40 Jahren<br />

prägt er die Szene, hat unzählige<br />

Medaillen und Pokale errungen, ist trotz<br />

seiner 60 Jahre jung geblieben und kein<br />

bisschen müde, sondern immer noch voller<br />

Leidenschaft für seinen Sport und die<br />

Einzig artigkeit der <strong>Islandpferd</strong>e.<br />

<strong>Das</strong> DIP traf ihn am Rande des Landsmóts<br />

und bat um ein Interview. Diddi<br />

lud uns in sein Haus in Reykjavík ein,<br />

zeigte uns seine „Schatzkammer“<br />

und brachte uns<br />

seine Philosophie vom<br />

wahren <strong>Islandpferd</strong>ereiten<br />

nahe.


19<br />

Hast du dir das Reiten eigentlich selbst beigebracht oder welche<br />

Lehrer hattest du?<br />

„Es war die Schule des<br />

Lebens, in die ich ging,<br />

die keine Highschool<br />

toppen kann!“<br />

in der Zeit, in der ich aufwuchs, gab es keine Lehrer. Wir wurden zum arbeiten auf eine Farm<br />

geschickt und man war glücklich, wenn es eine pferdefarm war. ich hatte das Glück, auf<br />

einer großen pferdefarm zu landen. Dann habe ich den älteren zugeschaut, wenn ich mit<br />

ihnen reiten durfte. Man musste sehr genau hinschauen und dadurch lernen. als junger<br />

Bursche durfte man nicht zuviel fragen. tat man es doch, raunzten sie einen an: „halt die<br />

Klappe und guck‘, was ich mache und wie ich es mache!“ Du musstest zuschauen, was die<br />

„Weisen“ taten – das war meine schule.<br />

aber ich war sehr glücklich. ich habe euch eben ein Foto von sigurður Òlafsson (anmerk. d.<br />

red. siehe Foto rechts) gezeigt, er war in den sechziger Jahren einer unserer berühmtesten<br />

passreiter. Und ich durfte als junger Bursche als eine art pferdejunge von ihm, der bestimmt<br />

40 Jahre älter war als ich, lernen. ich durfte um ihn herum sein, ihm helfen, die pferde<br />

für ihn putzen. ich war überglücklich, das für ihn tun und bei ihm sein zu dürfen! ich empfand<br />

es als ein Geschenk Gottes.<br />

er hatte Galopp- und pass-rennpferde und reiste mit ihnen rund um island – in einer Zeit,<br />

in der es noch keine pferdeanhänger gab. also ritten wir den ganzen sommer mit 20 pferden<br />

von norden nach süden und Westen nach osten von einem turnier und rennen zum<br />

anderen. es war einfach wunderbar! Wir lebten gemeinsam mit 20 pferden in der natur und<br />

durchquerten das ganze Land – bis zu 600 Kilometer in einem sommer.<br />

Wenn ich im nachhinein darüber nachdenke, muss ich sagen, es war die schule des Lebens,<br />

in die ich ging, die keine highschool toppen kann!<br />

Hast du eine Idee, wie viele Pferde du geritten hast?<br />

nein. es war eine solche Menge, dass ihr mich der Lüge und des Märchenerzählens bezichtigen<br />

würdet, wenn ich eine Zahl nennen würde.<br />

Und wie oft bist du heruntergefallen?<br />

sehr, sehr oft. ich habe viele verrückte rennpferde geritten, viele sind mit mir durchgegangen;<br />

im Laufe der Jahre ist alles Mögliche geschehen. Durch die „durchgeknallten“ passrennpferde<br />

habe ich viel über die psychologie der pferde gelernt. ich lernte, wie ich mit<br />

ihnen umgehen muss, wie ich an sie herankomme, wie ich sie „lesen“ muss. Bis ich soweit<br />

war, musste ich einiges durchmachen; es war wahrlich kein Zuckerschlecken!


20 DIP 4/12 Interview<br />

Hast du viele Fehler gemacht?<br />

eine ganz Menge! ihr könnt euch nicht vorstellen, wie klug ich danach häufig war. Und ich<br />

sagte mir im nachhinein mehr als einmal, oh Gott, hätte ich es damals schon so und nicht<br />

anders gemacht, wie toll hätte es werden können! aber aus all diesen Fehlern habe ich<br />

gelernt, immer wieder und wieder und immer mehr und mehr. Und je älter ich wurde, half<br />

mir dieses Wissen, ich war einfach sehr gut vorbereitet – auf alles. ich konnte schwierige<br />

pferde, die andere schon aufgegeben hatten, wieder hinbiegen, startete mit ihnen auf<br />

turnieren oder in rennen und hatte erfolg.<br />

Hattest du je ein Pferd, das du nicht hinbekommen, bei dem du<br />

aufgegeben hast?<br />

„Als Reiter hast du<br />

niemals ausgelernt. Du<br />

kannst es immer besser<br />

machen als vorher!“<br />

nein! aufgeben, dieses Wort kommt in meinem Wortschatz nicht vor! Denn du kannst es<br />

immer besser machen als vorher, du kannst dich immer verbessern! im Laufe der Jahre habe<br />

ich von meinen trainerkollegen oft gehört, „jetzt ist er völlig verrückt geworden. Mit diesem<br />

pferd kann er niemals etwas erreichen!“ aber nach ein oder zwei Jahren sahen wir uns wieder.<br />

Und ich schlug sie.<br />

es ist wichtig zu glauben – an sich selbst, sein Können und vor allem an das pferd! Wenn ich<br />

wirklich davon überzeugt bin, dass etwas in diesem pferd steckt – was andere vielleicht gar<br />

nicht sehen –, dann werde ich es dazu bringen, dieses Können zu zeigen! ich mache einen<br />

Zwei- oder Drei-Jahres-plan und beginne zu arbeiten. Wenn wir fertig sind, gehe ich zu<br />

einem turnier und sage zu meinen Kollegen, „ich bin gekommen, um euch zu schlagen. sie<br />

fragen ungläubig: „Mit diesem Grauen von damals?“ ich sage, „ja, mit dem Grauen“ und<br />

schlage sie. Dann kommt die unvermeidlich Frage: „Was hast du mit ihm gemacht?“<br />

<strong>Das</strong> leitet nahtlos zu unserer nächsten Frage über: Wie trainierst du<br />

deine Pferde? Hast du einen bestimmten Plan?<br />

oh ja, ich habe immer einen plan. Und er basiert immer auf dem pferdetyp. <strong>Das</strong> wichtigste<br />

für mich ist beim training immer, niemals die tür für das pferd zu schließen. es muss immer<br />

einen ausweg finden können. Und stecke dein pferd nie in eine schublade. <strong>Das</strong> ist sehr<br />

wichtig!<br />

Man kann von überall lernen. ich habe gerade in den letzten Jahren so unglaublich viel dazu


21<br />

gelernt, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich das früher überhaupt alles gemanagt habe! es<br />

ist ganz wichtig zu wissen, dass du als reiter und pferdemensch niemals ausgelernt hast.<br />

er wäre völlig falsch, sich irgendwann zurückzulehnen und zu sagen, ich bin jetzt ganz oben,<br />

ich bin der Beste, ich brauche nichts mehr zu tun.<br />

ein Beispiel: Bei mir arbeiten junge Leute, die etwas von mir lernen möchten. Was sie aber<br />

nicht wissen, ist, dass ich im selben augenblick von ihnen lerne! ich schaue ihnen zu. Warum<br />

sollten sie keine guten ideen haben? so wie wir sie früher auch hatten.<br />

ich versuche immer, für alles offen zu sein. ich spicke bei der klassischen reiterei genauso<br />

wie bei den Westernreitern und schaue, ob ich etwas von ihrer arbeit, ihren Methoden übernehmen<br />

kann.<br />

ich möchte, dass das pferd bei der arbeit immer bei mir ist; ich möchte, dass es Dinge für<br />

mich tun will. ich will es nirgendwo hineinpressen und ich will es vor allem nicht auspressen!<br />

ich möchte seinen spirit erhalten, möchte seinen Geist und seine seele erreichen. ich<br />

möchte, dass das pferd der „Führer“ ist, aber ich behalte dabei natürlich die Kontrolle über<br />

seine Führung.<br />

Jedes pferd hat eine persönlichkeit. aber: ich habe pferde, die persönlichkeit haben, und ich<br />

habe pferde, die Charisma haben. Diesen pferden darfst du durch das training nie ihr<br />

Charisma nehmen. <strong>Das</strong> wäre dumm. Du musst mit ihnen verhandeln. Du musst den Weg<br />

finden, um ihnen nahe zu sein, ihnen aber auch genügend raum lassen, damit sie dir den<br />

Weg zeigen können, wie du sie dazu bekommst, alles für dich zu tun.<br />

ich mag es überhaupt nicht, die pferde mit Zwang und Druck zu arbeiten; das kommt für<br />

mich nicht in Frage! ich werde gerne jeden tag aufs neue von ihnen überrascht, weil sie eine<br />

neue idee haben. Und ich versuche dann zu sagen, „okay mein Freund, wir werden es versuchen.<br />

Du sagst, wo es lang geht, und ich werde dich dabei kontrollieren.“<br />

ich glaube, dass das heute ein wenig fehlt. Wir wollen heute alles in irgendeine Form pressen<br />

und erfinden regeln, regeln und noch mehr regeln. alles wird geregelt, ist erlaubt<br />

oder verboten.<br />

Warum wollen die Menschen islandpferde haben? Für mich ist es keine Frage. es war das<br />

islandpferd selbst, das die Leute überzeugt hat! es ist etwas Besonderes. Und das dürfen<br />

wir nicht vergessen! anstatt mit all unseren pferden nun zum Dressurreiten zu gehen, sollten<br />

wir sie lieber in der natur frisch voran reiten. <strong>Das</strong> islandpferd ist kein Dressurpferd; man<br />

reitet es zum Vergnügen und mit Vergnügen; es braucht seine Freiheit, um seine Besonder-<br />

„<strong>Das</strong> <strong>Islandpferd</strong><br />

braucht seine Freiheit,<br />

um seine Besonderheit,<br />

das, mit dem es uns<br />

erobert hat, zu<br />

behalten!“


22 DIP 4/12 Interview<br />

heit, seinen esprit zu behalten – das, was es ausmacht, und das, mit dem es uns erobert<br />

hat!<br />

Machst du denn keine Dressurübungen mit deinen Pferden?<br />

„Lächle und sei fröhlich,<br />

wenn du reitest.<br />

Reiten ist keine<br />

todernste Sache!“<br />

ich mache viele Übungen, um sie zu biegen und geschmeidig zu halten. aber ich integriere<br />

sie in mein reiten in der natur. ich arbeite nicht tagelang stunde um stunde mit ihnen in<br />

der halle. <strong>Das</strong> mag ich nicht. ich bin der auffassung, dass wir sie damit zu stumpfen Kreaturen<br />

machen, ihnen ihren esprit, ihre spritzigkeit, ihre geistige Frische nehmen. ich möchte,<br />

dass das pferd mir etwas anbietet, dass es sagt „ich möchte etwas für dich tun“. ich<br />

möchte, dass es bei mir ist.<br />

ich war in schweden und in Deutschland, ich habe Freunde überall und ich unterrichte auch<br />

topreiter. Wenn sie kommen, möchte ich sie am liebsten bei den schultern fassen und<br />

schütteln und ihnen zurufen: „Lächle, mach’ schöne Musik an, wenn du reitest, sei fröhlich!<br />

Was wir hier machen, ist keine todernste sache!“ Wir müssen spaß dabei haben, weil die<br />

pferde es brauchen, um selbst mit spaß bei der sache zu sein!<br />

als ich beispielweise im Frühjahr in Brösarp zwei tage bei der horse-academy war, war das<br />

erste, was ich gemacht habe, die reiter zum Lächeln zu bringen. ich sagte nur: „hey,<br />

kommt Leute, jetzt werden wir ein bisschen spaß auf dem rücken der pferde haben! Fangt<br />

an, mit ihnen zu spielen, bringt ihnen ihre Kindheit zurück.“ Dann ist das pferd glücklich.<br />

ich habe hütchen aufgestellt, um die sie herumreiten sollten. Und ich fragte sie: „Welche<br />

Musik hast du im Kopf? Was ist deine Lieblingsmusik? singe oder summe sie mit. Mache<br />

die Übung rhythmisch nach der Musik. Dann kommt das pferd in stimmung und es wird für<br />

dich und für das pferd einfacher sein!“<br />

auch wenn ich mich wiederhole, aber es ist mir wirklich ein großes anliegen, allen reitern<br />

zu sagen, dass es das ist, was wir wiederbeleben müssen! es ist alles so todernst geworden;<br />

alles voller Verbote und strafen. <strong>Das</strong> brauchen wir nicht. Wir brauchen etwas mehr<br />

Freiheit.<br />

nehmen wir ein Beispiel aus dem Kinderreiten: Wenn ein Kind in einer prüfung einen dummen<br />

Zirkel reitet, während es darauf wartet, angaloppieren zu dürfen, wird es disqualifiziert.<br />

ich hasse das! <strong>Das</strong> ist falsch! Wo ist das problem? Die Kinder müssen spaß am reiten<br />

haben.<br />

„Ich werde gerne jeden<br />

Tag aufs Neue von<br />

meinen Pferden überrascht;<br />

ich lasse ihnen<br />

immer die Möglichkeit,<br />

mir noch ein bisschen<br />

mehr zu zeigen.“


23<br />

ähnlich ist es mit dem equipment. es liegt meist nicht an<br />

der ausrüstung, sondern daran, wie man sie einsetzt und<br />

was man damit macht. Der reiter sollte sie immer und<br />

ausschließlich zum Wohle des pferdes einsetzen und nicht<br />

versuchen, reiterliche Defizite damit zu überdecken. Man<br />

kann jeden ausrüstungsgegenstand falsch einsetzen. aber<br />

wer grob reitet und in den Zügeln hängt, sollte eine Verwarnung<br />

bekommen. Die richter müssen beurteilen, ob der<br />

reiter sein pferd fair behandelt.<br />

anZeiGe<br />

Haben die Richter denn genügend<br />

Erfahrung, das zu beurteilen?<br />

Die richter haben eine sehr große Verantwortung! Vielleicht<br />

die größte überhaupt, denn sie bestimmen, was bzw.<br />

wer gutes reiten verkörpert – sie entscheiden über gut und<br />

richtig, derjenige, den sie zum sieger erklären, ist Vorbild<br />

für alle reiter – für profis wie für Freizeitreiter. Viele derer<br />

orientieren sich an „ihren“ idolen und versuchen, es ihnen<br />

gleich zu tun. <strong>Das</strong> sollten reiter und richter sich immer vor<br />

augen führen.<br />

Ist der Spaß, den du beim Reiten hast, das<br />

Geheimnis, warum deine Pferde auch im<br />

hohen Alter noch so leistungsfähig sind?<br />

Kurze Sättel für Isländer<br />

und Kleinpferde<br />

erde<br />

· R ückenschonen<br />

d und schulterfrei<br />

· Bundesweite e Sattelanproben<br />

Von Tierärzten en und Osteopathen empfo<br />

ohlen!<br />

<strong>Das</strong> Wichtigste ist, dass ich versuche, meine pferde nie zu<br />

überfordern. ich bin bei meinem alten 19-jährigenpferd, das<br />

hier das 150-m-passrennen gewonnen hat, nie an seine<br />

Grenzen gegangen. es kann immer noch mehr, als es gezeigt<br />

hat. Meine pferde überraschen mich immer wieder.<br />

ich lasse ihnen immer den stolz, die Möglichkeit, mir noch<br />

ein bisschen mehr zu zeigen. Wir sprachen vorhin schon<br />

einmal darüber, dass du deinem pferd nie den spirit nehmen<br />

darfst. <strong>Das</strong> ist wie im Job, wenn dein arbeitgeber dich<br />

immer nur klein hält, dich in deinem Wirken einschränkt,<br />

dir deine ideen nimmt und dir angst davor macht, dass du<br />

Fehler machen könntest. <strong>Das</strong> ist wie eine Gehirnwäsche.<br />

es tötet deinen Geist, du wirst nicht mehr aus dir selbst heraus<br />

etwas einbringen.<br />

Was ich klar machen möchte ist, wir müssen dem pferd die<br />

Möglichkeit lassen, an sich selbst zu glauben. Wir Menschen<br />

können uns wieder aufrichten, wenn wir einmal leer<br />

waren. aber wenn du in den augen eines pferdes diese<br />

Leere siehst, wirst du es nie mehr aufbauen können. Du<br />

hast die Flasche bis auf den Grund geleert …<br />

es wird irgendwann wieder einigermaßen okay sein, aber<br />

du wirst niemals wieder sein ganzes Leistungsvermögen<br />

zurückgewinnen können, du hast es gebrochen.<br />

elementar wichtig ist, die pferde langsam aufzubauen. ich<br />

gebe ihnen Zeit, viel Zeit und mache viele verschiedene<br />

Dinge mit ihnen. ich lasse sie nicht immer nur pass rennen.<br />

ich reite Distanz mit ihnen, gebe Vollgas im Galopp, reite<br />

mit einem oder auch zwei handpferden und lasse sie gegeneinander<br />

rennen. ich möchte, dass sie spaß haben; so<br />

fördere ich ihren Gehwillen.<br />

Foto:


24 DIP 4/12 Interview<br />

anZeiGe<br />

Hast du auch Tipps für Freizeitreiter, die nur zwei- oder<br />

dreimal in der Woche reiten und niemals so viel Erfahrung<br />

haben werden wie du? Was sollen sie mit ihren Pferden<br />

arbeiten?<br />

<strong>Das</strong> ist eine sehr gute Frage. Darüber habe ich bei der FeiF-Konferenz dieses<br />

Jahr in Malmö gesprochen und gesagt, dass wir die Freizeitreiter in den letzten<br />

Jahren vergessen haben. Wie viele sportreiter gibt es? es sind nur eine hand<br />

voll im Vergleich zu der Menge der Freizeitreiter. sie sind der größte Markt!. sie<br />

sind die eigentlich Wichtigen. Wir müssen uns um sie kümmern, ihnen helfen,<br />

ihnen den spaß am reiten vermitteln und ihnen keine dummen regeln vor die<br />

nase setzen, die sie befolgen müssen, so wie wir sie im sport haben, wo wir<br />

auch einiges falsch machen. Wir müssen uns um die Freizeitreiter sorgen wie<br />

um rohe eier. Wir müssen ihnen raum lassen und dürfen das reiten nicht so<br />

Foto: eiríKUr Jónsson<br />

verkomplizieren. Die Freizeitreiter dürfen sich nicht schämen, uns vorzureiten,<br />

und wir dürfen sie nicht belächeln.<br />

Früher war man glücklich, auf einem pferd zu sitzen, zu tölten oder einen trail<br />

zu reiten. Wir haben es genossen, zusammen zu sein und spaß zusammen zu<br />

haben, haben uns gegenseitig von unseren pferden vorgeschwärmt. so muss<br />

es sein! Jeder muss von seinem pferd meinen, es sei das beste der Welt – eben<br />

ein Gæ∂ingur.<br />

auch die Freizeitreiter sollen natürlich an der Verbesserung ihrer reiterlichen<br />

Fähigkeiten arbeiten – keine Frage, aber warum müssen wir das in so strenge<br />

Formen pressen? ich will ein Beispiel nennen: Wenn ich mein pferd biege, warum<br />

tue ich das? Um eine Dressur reiten zu können? nein. ich möchte es weich<br />

machen. Und dann ist es ganz egal, ob es auf zwei, drei oder vier hufschlägen<br />

geht. Wir tendieren dazu, alles zu verkomplizieren, ja die Übungen schon fast<br />

zu sezieren. ich halte das für den falschen Weg. <strong>Das</strong> brauchen wir nicht. Wir


25<br />

möchten, dass das pferd weich im Maul und klar in den Gängen ist, Gehwillen hat,<br />

aufmerksam gegenüber dem reiter ist und ihm folgt, wenn er es nach rechts oder<br />

links biegen möchte – dazu brauchen wir Fröhlichkeit. <strong>Das</strong> ist die Grundlage.<br />

Wenn ich in meinen Kursen auf Freizeitreiter treffe, dann fange ich damit an, sie mit<br />

den pferden spielen zu lassen. sie sollen all das mit ihren pferden tun, was sie nicht<br />

hinbekommen, weil sie alles immer so exakt machen wollen. ich löse quasi die<br />

Bremsen und zeige ihnen, was sie und ihre pferde zu tun im stande sind. es ist unglaublich.<br />

Wenn die pferde spaß an dem haben, was sie tun sollen, dann freut der<br />

reiter sich – er lächelt plötzlich. Und das ist es, was wir brauchen, was uns verloren<br />

gegangen ist; reiten ist keine todernste sache.<br />

<strong>Das</strong> habe ich auch Jens iversen und Marco Mazeland gesagt, wir verlieren das Ziel<br />

aus den augen! Was hat das islandpferd so populär gemacht? es waren nicht die<br />

ernsthaften Wettkämpfe – es ist gut, sie für die profis zu haben –, aber wer von euch<br />

möchte sich mit Magnús oder Joi skúlason, mit mir oder mit Walter Feldmann oder<br />

anZeiGe<br />

wie sie alle heißen, messen? Wir alle beschäftigen uns tag und nacht mit pferden,<br />

wir haben die Möglichkeit, die besten von ihnen zu reiten. <strong>Das</strong> ist einfach ein anderes<br />

spiel. Lasst den profis die Wettkämpfe, aber lasst die Freizeitreiter da raus. Kreiert<br />

für sie ein anderes spiel, eines, das sie beherrschen können.<br />

Lieber Diddi, vielen Dank für dieses Gespräch. Wir wünschen<br />

dir auch weiterhin sehr viel Spaß mit deinen Pferden.<br />

Anmerk. d. Red.: natürlich hatten wir bei der Vorbereitung dieses Gesprächs auch<br />

die Frage notiert, ob Diddi nach so vielen Jahren noch Lust auf pferde und (turnier-) -<br />

reiten hat; ich strich sie nach dem interview verschämt von meinem Zettel. nach<br />

über einer stunde leidenschaftlichem plädoyer für die Bewahrung der einzigartigkeit<br />

des islandpferdes hatte sie sich mehr als erledigt. Wir geben Diddi eine 10,0 für<br />

Willingness und spirit …


26 DIP 4/12 Blick über den Zaun<br />

XENOPHON goes Olympia<br />

Es lebe die Leichtigkeit! So könnte man die Dressurwettbewerbe<br />

beim CHIO Aachen <strong>2012</strong> zusammenfassen. Aachen war für die<br />

deutschen Reiter die letzte Sichtung auf dem Weg zu den Olympischen<br />

Spielen in London (27. Juli bis 12. August). Die Mannschaftsaufstellungen<br />

sind ein Triumph der klassischen Reiterei. Was nicht<br />

zuletzt auch der Arbeit vieler XENOPHON-Mitglieder zu verdanken<br />

ist.<br />

„Unsere Mannschaft für die Olympischen Spiele besteht ausschließlich<br />

aus Anhängern der klassischen Reiterei. Wir sind auf einem<br />

sehr guten Weg“, erklärte der XENOPHON-Vorsitzende Klaus<br />

Balkenhol. Er trainiert mit Helen Langehanenberg auf Damon Hill<br />

und seiner Tochter Anabel auf Dablino (die in London als Einzel -<br />

reiterin am Start ist) nicht nur die Hälfte des deutschen Dressuraufgebots<br />

in London. Er unterrichtet mit Laura Bechtolsheimer auch<br />

ein Mitglied der britischen Mannschaft, die als aussichtsreiche<br />

Medaillenkandidatin gilt.<br />

Ebenso erfreut zeigt sich XENOPHON-Aufsichtsratmitglied Hans-<br />

Eberhard Schneider angesichts dieser Entwicklung im internationalen<br />

Dressursport: „Unsere Arbeit hat Früchte getragen. <strong>Das</strong> ist ein<br />

äußerst befriedigendes Gefühl.“ Schneiders Tochter und Schülerin<br />

Dorothee hat mit der Stute Diva Royal erstmals den Sprung in ein<br />

deutsches Championatsteam geschafft. So schön kann Dressur -<br />

reiten sein“, konnte man nach den Vorstellungen der beiden beim<br />

CHIO Aachen unter den Zuschauern vernehmen. Neben ihrem<br />

Vater trainiert Dorothee Schneider außerdem regelmäßig mit Hans<br />

Riegler, einem weiteren Angehörigen des XENOPHON-Aufsichtsrates.<br />

<strong>Das</strong> London-Quartett komplett macht die von U25-Bundestrainer<br />

Jürgen Koschel geförderte 25-jährige BWL-Studentin Kristina<br />

Sprehe mit dem durch den Herbert Rehbein-Schüler ausgebildeten<br />

Desperados.<br />

Und nicht nur im Dressurlager wird der Erhalt der klassischen Reiterei<br />

groß geschrieben und gelebt. Mit Mannschaftsolympiasiegerin<br />

Ingrid Klimke sowie dem Welt- und Europameister Michael Jung befinden<br />

sich auch zwei XENOPHON-Mitglieder in der Vielseitigkeitsmannschaft.<br />

Mannschaftsweltmeister Marcus Ehning, eine der<br />

Säulen der Springreiter-Equipe, gehört ebenfalls zu den Unterstützern<br />

von XENOPHON. Reitmeisterin Ingrid Klimke, selbst Schülerin<br />

von Ausbilderlegende und XENOPHON-Ehrenratsmitglied Paul<br />

Stecken, kann sich zudem sowohl die Grundausbildung Helen Langehanenbergs<br />

als auch die ihres Pferdes, Damon Hill, auf die Fahnen<br />

schreiben. Fazit: Gutes Reiten setzt sich durch, und gute Ausbildung<br />

sowieso!<br />

FOTO: CORA JENNISSEN<br />

Über XENOPHON e.V.<br />

„XENOPHON – Gesellschaft für Erhalt und Förderung der<br />

klassischen Reitkultur“ hat sich benannt nach dem altgriechischen<br />

Philosophen, Feldherren und Schriftsteller Xenophon.<br />

Er hat die erste bekannte Reitlehre der Welt niedergeschrieben:<br />

„Über die Reitkunst“. Darin spricht er sich nachdrücklich<br />

für eine schonende, faire und artgerechte Ausbildung<br />

der Pferde aus.<br />

Denn schon seinerzeit wurde versucht, durch Gewalt und<br />

Unterwerfung der Pferde schneller zum Ziel zu kommen.<br />

Xenophons Anweisungen haben bis heute nichts von ihrer<br />

Gültigkeit verloren. In dem Wissen, dass eine wirkliche Partnerschaft<br />

und Freude an der Arbeit für Pferd und Reiter nur<br />

auf Basis einer harmonischen Zusammenarbeit entstehen<br />

kann und nicht durch Gewalt zu erzwingen ist, setzt XENO-<br />

PHON e.V. sich nachdrücklich für den Erhalt der klassischen<br />

Reitkunst ein – zum Wohle der Pferde und zur Freude<br />

ihrer Reiter.


Wenn Sie vom Sommer<br />

nichts anderes erwarten,<br />

können wir<br />

Sie überraschen!<br />

EQUIMYL stillt den Juckreiz. Schnell und stark.<br />

EQUIMYL<br />

enthält keine Corticoide und<br />

keine Antibiotika.<br />

EQUIMYL ist dopingfrei.<br />

Erhältlich bei Ihrem Tierarzt.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.virbac.de


28 DIP 4/12 Ressort Breitensport<br />

Mit dem Smartphone gut unterwegs<br />

Reiter-Apps und Nützliches<br />

Foto: RaineR WebeR<br />

für den Ritt<br />

Von Charlotte Erdmann<br />

Immer mehr (Wander-)Reiter verlassen sich inzwischen auf das<br />

Smartphone, wenn es darum geht, den Ritt zu planen oder sich<br />

zu informieren. Doch die passende App zu finden, ist nicht immer<br />

leicht. Wir haben deshalb die besten Reiter-Programme<br />

für den mobilen Computer zusammen gestellt – nicht nur, aber<br />

vor allem für <strong>Islandpferd</strong>efreunde!<br />

Die Welt hat sich in den vergangenen Jahren verändert, nicht zuletzt<br />

durch das Smart phone, das uns überall erreichbar macht. aber<br />

nicht nur telefonanrufe sind es, die unsere Ruhe im Stall stören,<br />

auch der blick auf e-Mails und Facebook-Postings lässt uns kaum<br />

noch zur Ruhe kommen. angefangen hat alles 2007, als apple das<br />

iPhone vorstellte. Dann kam im Jahr 2008 der app Store dazu. Dort<br />

gibt es inzwischen 650.000 (!) apps – kleine Programme, die einem<br />

das Leben mit dem Smartphone leichter machen (sollen).<br />

Zwar gibt es inzwischen nicht nur das iPhone, sondern auch zahlreiche<br />

andere Smart phones, das angebot an apps aber ist auf dem<br />

apple-Gerät immer noch am größten und umfangreichsten. Viele<br />

entwickler konzentrieren sich deshalb auf diese Plattform. aber<br />

auch der android Markt, der Smart phones mit dem betriebssystem<br />

android mit apps bestückt, wächst stetig. Dort gibt es derzeit ca.<br />

400.000 anwendungen. Viele davon sind Spiele, die man sich gratis<br />

herunterladen kann. einige apps gibt es sowohl für das iPhone als<br />

auch für android-Handys.<br />

in der islandpferdeszene scheint sich das iPhone durchgesetzt zu<br />

haben, wenn man sich auf turnieren und in den Vereinen umsieht.<br />

aus diesem Grund wollen wir uns an dieser Stelle den iPhone-apps<br />

widmen, die sich für islandpferdefreunde besonders eignen.<br />

ob ausgabenkalkulator für das Pferd, Wanderreiten oder das Planen<br />

und aufzeichnen gerittener Strecken – das iPhone kann das<br />

Reiterleben einfacher gestalten. Und mitunter sind die apps auch<br />

für android erhältlich, was entsprechend gekennzeichnet ist.<br />

Allgemeine Apps für den Pferdealltag<br />

Was gibt es neues im Pferdesport, wie kann ich die ausgaben für<br />

mein Pferd im blick behalten und welche termine stehen demnächst<br />

an? Der Pferdealltag lässt sich mit dem iPhone ziemlich gut<br />

meistern, wenn man die passende app kennt.<br />

Zucht- und Prüfungsrechner für <strong>Islandpferd</strong>e -<br />

freunde<br />

auf dem app-Markt gibt es nicht viele spezielle apps für islandpferdefreunde,<br />

die wenigen aber sind insbesondere für Sportreiter und<br />

Züchter von interesse.<br />

Hauptzweck aller dieser apps ist es, noten zu berechnen und sich<br />

auf turniere oder FiZos vorzubereiten.<br />

GPS und Streckenplanung/-aufzeichnung<br />

Wanderreiten ist immer wieder aufregend, angefangen bei der Planung<br />

der Strecke bis zum Finden derselben in freier natur. Reitet<br />

man nach Karten, kann eine tagesetappe schnell mal von 20 zu 35<br />

km werden, nur weil man die passende abzweigung verpasste. navigations-apps,<br />

die das im iPhone integrierte GPS-Modul nutzen,<br />

können bei der Streckenfindung helfen, zeichnen den zurückgelegten<br />

Weg auf und können noch so einiges mehr.


29<br />

Allgemeine Apps für den Pferdealltag<br />

AndroidFN (gratis)<br />

Der iPZV ist Mitglied in der Fn, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.<br />

Die Fn ist im Pferdesport aktiv, betreut aber ebenso die Pferdezucht<br />

in Deutschland und hat eine eigene app rund um den Pferdesport<br />

auf den Markt gebracht. in ihr enthalten sind news, tVtipps<br />

und ein turnierkalender für Großpferdereiter. Leider berücksichtigt<br />

die Fn keinerlei Gangpferdeturniere oder andere informationen<br />

über unsere Lieblinge. Dafür werden in einem weiteren bereich<br />

Fn-Seminare und -Reisen, Rabatte und Literatur angepriesen. Und<br />

natürlich findet man in der app die passenden ansprechpartner bei<br />

der Fn. Mit einer Suchmaschine kann außerdem überprüft werden,<br />

ob Substanzen und die inhaltsstoffe im Futter entsprechend der anti-Doping<br />

und Medikamentenkontrollregeln (aDMR) erlaubt sind.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/fn/id388938665? mt=8<br />

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id= de.ewerk&feature=serch_result<br />

EquiAgenda (Englisch, 2,99 €)<br />

nicht jeder ist des englischen so mächtig, dass er diese app wirklich<br />

auf seinem iPhone haben möchte. auf der anderen Seite ist sie<br />

aber sehr praktisch, so dass man es sich noch einmal überlegen<br />

sollte: „equiagenda“ ist nämlich eine art informationsspeicher rund<br />

um das eigene Pferd. ob tierarzt- oder Schmiedetermin, behandlungspläne,<br />

voraussichtliches abfohlen, turnierkalender oder Fütterungsplan<br />

– hier lässt sich alles eintragen und mit einem blick sehen.<br />

Und das sogar für beliebig viele Pferde. einfach ein Pferd anlegen<br />

und dann bei dem jeweiligen Pferd unter „new event“ einzelne<br />

termine anlegen. So hat man alle wichtigen ereignisse im Pferdeleben<br />

immer im Griff.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/equiagenda/<br />

id357474944?mt=8<br />

Pferde Manager (1,59 €)<br />

neben den terminen behält man mit der app „Pferdemanager“<br />

auch die Kosten für das Pferd gleich mit im blick. in der deutschsprachigen<br />

app können ebenfalls mehrere Pferde angelegt und<br />

Schmied, tierarzt, impfungen oder Unterhaltskosten hinterlegt<br />

werden. in einer Übersicht kann man sich im anschluss alle Daten<br />

ansehen, kommende termine im Überblick behalten und – das<br />

beste daran – sehen, welche Kosten noch nicht beglichen wurden.<br />

toll auch die Kontaktfunktion, in der sich weitere adressen hinterlegen<br />

lassen. im Konfigurationsbereich können Sie sogar festlegen,<br />

welche Hufeisen aufgebracht werden sollen, ob im tierarztbereich<br />

auch Zahnbehandlungen eingebaut werden müssen oder welche<br />

impfungen man gerne im impfungen-bereich geben soll. Zwar gibt<br />

es in dieser app keinen so komfortablen Kalender wie bei equi -<br />

agenda, dafür aber ist die app ein toller Kostenprüfer. Und Wiederholungstermine<br />

lassen sich auch eintragen.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/pferde-manager/id427664555?mt=8


30 DIP 4/12 Ressort Breitensport<br />

Lexikon der Pferdekrankheiten mit Symptomsuche<br />

(gratis)<br />

Krankheiten sind bei Pferden immer mit vielen Sorgen verbunden.<br />

Der tierarzt hat oft eine weite anreise und so bleibt manchmal<br />

nichts anderes übrig, als erst einmal selbst erste Hilfe zu leisten.<br />

Vorausgesetzt, man weiß, was dem Pferd wirklich fehlt. Hier kann<br />

vielleicht das „Lexikon der Pferdekrankheiten“ weiterhelfen. Die<br />

ständig von tierärzten aktualisierten informationstexte zu den häufigsten<br />

Krankheiten erklären die Symptome und was man selbst<br />

machen kann. außerdem werden die von tierärzten oft einfach in<br />

den Raum geworfenen Fachbegriffe von a wie angussverband bis Z<br />

wie Ziliarkörper anschaulich in Wort und bild erklärt. Wenn ihr Pferd<br />

Krankheitsanzeichen zeigt, lässt sich außerdem über eine Symptomsuche<br />

abklären, welche Krankheit dahinter stecken könnte.<br />

Diese ist allerdings kostenpflichtig und muss für 0,79 € nachträglich<br />

erworben werden.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/lexikon-der-pferdekrankheiten/id462748522?mt=8<br />

Zucht- und Prüfungsrechner für <strong>Islandpferd</strong>efreunde<br />

FIZObless (4,99 €)<br />

Von der in der islandpferdeszene bekannten Webseite isibless.de<br />

wurde die app FiZobless entwickelt, die ein „interaktiver Wegweiser<br />

durch das Geschehen in der modernen islandpferdezucht“ ist.<br />

Mit ihr lassen sich bei einer FiZo-Materialprüfung schnell und einfach<br />

die vom Materialrichter vergebenen einzelnoten eingeben und<br />

das ergebnis direkt anzeigen. einberechnet werden dabe alle international<br />

gültigen Wertungs-Faktoren. Für Züchter deshalb eine<br />

überaus interessante app, auch weil in der Kategorie „Ladies &<br />

Gentlemen“ die erfolgreichen Stuten und Hengste sowie ehrenpreisträger<br />

der Zuchtszene vorgestellt werden. in dieser Kategorie<br />

kann man dann sogar direkt mit dem jeweiligen Züchter oder besitzer<br />

per iPhone in Kontakt treten. Und natürlich fehlen auch die bewertungskategorien<br />

und Leitgedanken einer FiZo ebenso wenig<br />

wie die wichtigsten FiZo-Prüfungstermine. Die app kann in<br />

Deutsch oder englisch betrieben werden.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/fizobless/id421363410?mt=8<br />

Zuchtrechner (0,79 €)<br />

auch die app „Zuchtrechner“ beschäftigt sich mit den Gesamtnoten<br />

einer Materialprüfung isländischer Pferde. eingeben lassen sich dabei<br />

bewertungen für exterieur und Reiteigenschaften, woraus die<br />

note berechnet wird. interessant ist die Rubrik „Wertung“, in der die<br />

prozentualen bewertungen der einzelnen noten dargestellt werden.<br />

So ist schnell zu erkennen, dass die Reiteigenschaften eines<br />

Zuchtpferdes 60% der bewertung ausmachen, während das exterieur<br />

zu 40% in die Gesamtnote einfließt. Und hier wiederum ist zu<br />

10% Hals/Schulter/brust die wichtigste note, während bei den Reiteigenschaften<br />

der tölt mit 15% und der Rennpass mit 10% einfließt.<br />

außerdem macht die Form unter dem Reiter 10% aus. Die app ist in<br />

Deutsch, englisch, isländisch, Dänisch und Schwedisch zu nutzen<br />

und auch auf android erhältlich.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/zuchtrechner/id501765465?mt=8<br />

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.urbanmania.breedingcalc&feature=search_result


31<br />

SmartRider (1,59 €)<br />

Die „Macher“ von Zuchtrechner haben auch die app „SmartRider“<br />

erstellt, die sich insbesondere turnierreiter der islandpferdeszene<br />

herunterladen sollten. eigentlich ist die app sehr einfach aufgebaut:<br />

Für jede turnierform, egal ob Zucht, Gædingakeppni oder Sport sind<br />

alle Prüfungen einzeln auszuwählen und darin die einzelnoten<br />

anzugeben. Die app errechnet dann die Gesamtnote. außerdem<br />

lassen sich für jede Prüfung die Gewichtungen nachlesen. Deshalb<br />

ist „SmartRider" auch für die turniervorbereitung geeignet. Durch<br />

die integration des Zuchtbereichs in der app kann man auf „Zuchtrechner“<br />

als einzelapp dann getrost verzichten.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/smartrider/<br />

id511743755?mt=8<br />

GPS und Streckenplanung/-aufzeichnung<br />

Wanderreiten (4,99 €)<br />

Franken ist eine tolle Region für Wanderreiter und ihre Pferde. im<br />

nördlichen teil von bayern gibt es auf einer Fläche von über 20.000<br />

km² inzwischen über 130 Reitstationen, die vom Main bis zur Donau<br />

reichen. Reiten lässt es sich also von Würzburg bis Kehlheim und<br />

rund um nürnberg. in einigen Regionen, insbesondere des altmühltales<br />

und im Fränkischen Seengebiet an den Ufern, existieren Reitverbote.<br />

Darauf weist der app-Macher hin, allerdings zeigt die app<br />

diese nicht an, sondern bindet nur die nächsten Reitstationen, pferdefreundlichen<br />

Gaststätten, Hufschmiede, tierärzte und Rastplätze<br />

in die auf dem iPhone bereits vorinstallierte Karten-app ein. Und<br />

diese beherrscht leider keine Wander- und Feldwege. eine gute app<br />

deshalb, um in Franken adressen nachzuschlagen, aber leider wenig<br />

geeignet zur direkten Routenplanung.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/wanderreiten/id302342709?mt=8<br />

Naturfreude Sachsen Anhalt (gratis)<br />

Wanderreiten lässt es sich in Sachsen anhalt ebenfalls gut. insbesondere<br />

die altmark im norden Sachsen-anhalts ist mit rund 1.600<br />

km ausgeschilderten Reitwegen und gutem Service für Ross und<br />

Reiter ein beliebtes Ziel für Pferdeliebhaber. Diese und viele weitere<br />

Routen beinhaltet die app „naturfreude Sachsen anhalt“. an jeder<br />

der Strecken gibt es Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und<br />

Restaurants. Und natürlich gibt es angaben zu Weglänge, Schwierigkeitsgrad<br />

und besonderheiten. ein Höhenprofil zeigt die zu überwindenden<br />

Steigungen an. Luftbild- und Hybrid-ansichten vermitteln<br />

eindrücke von der Landschaft. Hat man sich für eine Route entschieden,<br />

wird die Karte dazu heruntergeladen und in den offline-<br />

Modus übertragen. Für iPhone-geführte Sachsen-anhalt-touren<br />

sollte man sich diese app unbedingt einmal genauer ansehen!<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/naturfreude-sachsen-anhalt/id498927845?mt=8<br />

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.alpstein.alpregio.Sachsen_Anhalt&feature=search_result


32 DIP 4/12 Ressort Breitensport<br />

Scout – Fahrradnavigation und Wandern mit topographischer<br />

Karte (2,39 €)<br />

Für Wanderreiter und die Planung des nächsten tagesritte eignet<br />

sich gleichermaßen „Scout“ von MagicMaps, das es sowohl für das<br />

iPhone als auch für android gibt. Die app zeichnet gerittene Routen<br />

ebenso auf wie sie den Weg weisen kann. Die amtlichen topographischen<br />

Karten lassen sich für 1,59 € pro Gebiet nachkaufen und<br />

eignen sich auch zum Wandern hervorragend. Zudem kann man bis<br />

zu einem sehr kleinen Maßstab in sie hineinzoomen. Die leicht und<br />

selbst mit Reithandschuhen zu bedienende aufnahmefunktion<br />

zeichnet Gesamtstrecke, Zeit, Durchschnitts- und maximale Geschwindigkeit<br />

sowie die Höhenmeter auf. Die Wanderkarten entsprechen<br />

übrigens den im Handel erhältlichen Wanderkarten und<br />

sind äusserst detailliert, auch bei Wald- und Feldwegen. toll auch,<br />

um WRC-Strecken zu dokumentieren!<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/scout-fahrradnavigation-und/id362711425?mt=8<br />

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.magicmaps.android.scout.magicmaps&feature=search_result (2,39€)<br />

OutDoors Deutschland mit BKG (5,49 €)<br />

auch die app „outdoors Deutschland“ arbeitet mit offiziellen Karten,<br />

die vom bundesamt für Kartographie und Geodäsie (bKG) herausgegeben<br />

wurde. Die app arbeitet wie alle navigations-Programme<br />

mit dem im iPhone integrierten GPS-Chip und kann dadurch<br />

auch ohne netzempfang die aktuelle Position bestimmen. im<br />

Preis inbegriffen sind sämtliche detaillierten Karten Deutschlands.<br />

aufgezeichnet werden die Strecken und eine Statistik über Distanz<br />

und Durchschnittstempo. auch Höhe, entfernung und verbrauchte<br />

Zeit werden gespeichert.<br />

interessant an der app ist, dass sie die GPS-Funktion automatisch<br />

abschaltet, wenn diese nicht gebraucht wird und damit akku-Kapazität<br />

spart.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/outdoors-deutsch<br />

land-mit-bkg/id373042651?mt=8<br />

Maps 3D - GPS Tracks für Ski, Fahrrad, Wandern &<br />

Outdoor (2,39 €)<br />

Weit mehr als Wandern und Reiten deckt die app „Maps 3D“ ab.<br />

Mit ihr können auch Skitouren aufgezeichnet werden. aber auch die<br />

Schatzsuche mit dem iPhone, das sogenannte „Geocaching“ ist damit<br />

möglich. <strong>Das</strong> interessante daran: berge und täler werden nicht<br />

wie auf Wanderkarten üblich mit Linien dargestellt, sondern in 3D.<br />

ein exakter Höhenmesser zeigt dabei immer die gerade aktuelle<br />

Höhe an. „alle Karten der Welt“, so schreiben die Macher von movingworld,<br />

sind darin bereits enthalten, inklusive Straßen, Pfaden<br />

und Loipen. Gut, letzteres ist für Wanderreiter eher uninteressant,<br />

aber spannend ist das 3D-Reiten dennoch. auch von anderen bereits<br />

abgelaufene/gerittene Routen kann man sich herunterladen<br />

und in die app einbauen. in der kostenlosen Lite-Version der app<br />

kann man das ganze einmal ausprobieren, aber nur begrenzt touren<br />

aufzeichnen und die Karten sind nicht so detailliert.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/maps-3d-gps-tracks-fur-ski/id391304000?mt=8


33<br />

Map My Tracks OutFront: All-Sport GPS Trainingscomputer<br />

für Radfahren, Laufen, Wandern und<br />

mehr (0,79 €)<br />

Ursprünglich wurde „Map My tracks outFront“ für Radtouren (Version<br />

„endurance“) entwickelt. inzwischen ist die app in der „out-<br />

Front“-Version aber ein wahrer Hochleistungs-all-Sport Performance<br />

GPS Computer im Gewand eines iPhone. Sie misst neben<br />

Geschwindigkeit und Dauer etc. auch die Herzfrequenz, Kalorienverbrauch<br />

und Schrittzahl. Die aktivitäten können auf Facebook und<br />

twitter mitgeteilt werden oder auf der Webseite von mapmytracks.com<br />

zur Motivationssteigerung veröffentlicht werden. <strong>Das</strong><br />

alles brauchen wir Reiter eigentlich nicht, für Sportreiter könnte es<br />

aber interessant sein, dass man ant+ Sensoren zur Messung der<br />

Herzfrequenz damit koppeln kann. Die app ist also mehr etwas für<br />

die Fitness und Motivationssteigerung im Sport als für die Routenplanung,<br />

auch wenn das ebenfalls mit ihr möglich ist. allerdings<br />

enthält die app dazu keine Wander-, sondern normale Karten.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/map-my-tracks-outfront-all/id347858530?mt=8<br />

komoot Outdoor – GPS Navigation und Karten für<br />

Mountainbike Touren und Wanderungen (gratis,<br />

Karten müssen hinzugekauft werden)<br />

besser zur tourenplanung eignet sich da schon die mit einem ungewöhnlichen<br />

namen ausgezeichnete app „komoot outdoor“. Mit ihr<br />

lassen sich touren planen, aufzeichnen, Schnappschüsse hinzufügen<br />

und sogar offline die Karten nutzen. auf dem tacho sind alle<br />

tourendaten sofort ersichtlich. ebenso schlägt die app auch mal<br />

Routen vor und zeigt Highlights in der Umgebung, wie Restaurants<br />

oder Hütten. <strong>Das</strong> bringt dem Reiter allerdings wenig, wenn sie nicht<br />

pferdefreundlich sind. Die touren können live auch umgeplant werden<br />

und wenn man angekommen ist, lassen sie sich online speichern.<br />

GPS-touren können damit übrigens auch mobil genutzt werden.<br />

Die nachzukaufenden topografischen Karten (Gesamtpaket<br />

29,99 €, einzeln 3,99 € oder 8,99 €) umfassen allerdings nicht Gesamtdeutschland.<br />

München, augsburger Land und insbruck gehören<br />

dazu, aber auch die Sächsische Schweiz, der odenwald und der<br />

nördliche teutoburger Wald. Die Karten werden dann im Hintergrund<br />

gespeichert und stehen offline zur Verfügung. Für einen Ritt<br />

durch ganz Deutschland ist diese app wegen der geringen Kartenauswahl<br />

weniger geeignet, dafür gibt es sie auch für android.<br />

iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/komoot-outdoor-gpsnavigation/id365019073?mt=8<br />

Android:<br />

https://play.google.com/store/apps/details?id=de.komoot.<br />

android&feature=search_result<br />

So laden Sie eine App auf Ihr iPhone<br />

Um eine app auf das iPhone zu bekommen, sind mehrere Wege<br />

möglich. Voraussetzung dafür ist, dass Sie in itunes einen account<br />

bei apple eingerichtet haben und dort entweder mit einer Geschenkkarte<br />

ein Guthaben angelegt oder ihre Kreditkartendaten<br />

hinterlegt haben.<br />

So gehen Sie dann vor, um eine app zu laden:<br />

1. Sie suchen in der app „app Store“ ihres iPhone im bereich „Suchen“<br />

nach dem namen der app. Klicken Sie dann die app an<br />

und installieren Sie diese, indem Sie auf „GRatiS“ (bei einer kostenlosen<br />

app) oder auf den blau hinterlegten Preis klicken.<br />

2. alternativ öffnen Sie auf ihrem Rechner itunes und suchen im<br />

„itunes Store“ nach der app (oder geben im browser ihres Rechners<br />

den in diesem artikel angegebenen Link ein) und laden diese auf<br />

den Rechner herunter. bei der nächsten Synchronisation ihres<br />

iPhones mit dem Rechner wird die app auf ihr Mobiltelefon über -<br />

tragen.


34 DIP 4/12 Ressort Ausbildung<br />

Zulassung zur Prüfung 2013 erleichtert<br />

Werden Sie <strong>IPZV</strong>-<br />

Rittbegleiter<br />

Ein gemeinsames Projekt der Ressorts Ausbildung und Breitensport<br />

Von Uli Döing, Ressortleiter Ausbildung<br />

Foto: MÜLLeR-ULotH<br />

Sie lieben das Reiten in der natur und tun dies besonders gerne in<br />

der Gruppe? Sie wollen sich optimal auf den Stafettenritt zur WM in<br />

berlin vorbereiten? Dann hält der iPZV e. V. für Sie das optimale<br />

ausbildungsangebot bereit! Werden Sie „iPZV-Rittbegleiter“!<br />

Der iPZV e. V. möchte im Vorfeld des WM-Stafettenrittes möglichst<br />

vielen seiner Mitglieder kurzfristig die Möglichkeit eröffnen,<br />

Rittbegleiter zu werden; deshalb starten die Ressorts ausbildung<br />

und breitensport gemeinsam eine initiative, die Zulassung zur Rittbegleiter-Prüfung<br />

im Jahr 2013 zu erleichtern.<br />

Kern dieser Sonderregelung ist es, erfahrene Reiter/-innen auch<br />

ohne die Verpflichtung zum besuch eines fünftägigen Vorbereitungslehrgangs<br />

zur Prüfung zum Rittbegleiter zuzulassen. Rittbegleiter-Prüfungen<br />

werden dann im Frühjahr des nächsten Jahres als<br />

zentrale Prüfungen angeboten.<br />

Die Prüfungsvorbereitung findet im Wesentlichen dezentral bei<br />

iPZV-trainer/-innen Cba statt, und zwar in 32 Unterrichtseinheiten<br />

verteilt über das Winterhalbjahr. Zur zentralen Prüfung stellt der/die<br />

trainer/-in eine bescheinigung hierüber aus, und zwar verbunden<br />

mit der Prognose, dass gute aussichten bestehen, dass ihre Kandidatin/ihr<br />

Kandidat die Prüfung zum Rittbegleiter erfolgreich ablegen<br />

wird.<br />

ein besonderes bonbon gibt es für erwachsene Reiter/-innen ab<br />

24 Jahren, die bislang nicht das „Freizeitreitabzeichen bronze“ abgelegt<br />

haben, das eigentlich Zulassungsvoraussetzung für den Rittbegleiter<br />

ist. Diese haben im Jahr 2013 die Möglichkeit, ihrem antrag<br />

auf Zulassung zur zentralen Rittbegleiter-Prüfung einen reiterlichen<br />

Lebenslauf beizufügen, aus dem hervorgeht, dass sie jahrelange<br />

reiterliche erfahrung haben. Dieser reiterliche Lebenslauf soll von<br />

einem(r) trainer/-in C/b/a gegengezeichnet werden. auf dieser<br />

Grundlage entscheiden die Ressortleitungen ausbildung und breitensport<br />

dann gemeinsam über die Zulassung zur Rittbegleiter-Prüfung.<br />

Die anmeldung zur zentralen Prüfung zum Rittbegleiter muss bei<br />

der ausbildungsleitung bis zum 31.12.<strong>2012</strong> eingehen, um zu sehen,<br />

in welchem Umfang von der Sonderregelung Gebrauch gemacht<br />

wird. Wir hoffen, regional verteilt mehrere Prüfungsorte anbieten zu<br />

können. Der nachweis über die dezentralen Unterrichtseinheiten<br />

muss erst zum Zeitpunkt der zentralen Prüfung erbracht werden.<br />

Die zentralen Rittbegleiter-Prüfungen werden Wochenend-Veranstaltungen<br />

im März/april 2013 sein. am ersten tag findet eine theoretische<br />

und praktische Prüfungsvorbereitung statt, am zweiten tag<br />

folgt die theoretische und praktische Prüfung, deren anforderungen<br />

und bewertungskriterien den aPi-ausführungsbestimmungen 2011<br />

entsprechen.<br />

nun liegt’s an ihnen: Sprechen Sie ihre Reitlehrer/-innen auf die dezentrale<br />

ausbildung zum Rittbegleiter an! – Und möglichst viele<br />

trainer/-innen werden hoffentlich ihren Reitschüler/-innen angebote<br />

machen, um ihnen im Winterhalbjahr den Weg zur ablegung der<br />

zentralen Rittbegleiter-Prüfung zu ebnen!<br />

nähere informationen finden Sie auch auf www.ipzv.de unter den<br />

Rubriken „ausbildung“ und „breitensport“.


35<br />

Sonderregelung<br />

<strong>IPZV</strong>-Rittbegleiter 2013<br />

in Vorbereitung auf den Stafettenritt zur WM in berlin ist es wünschenswert,<br />

die Zahl der geprüften Rittbegleiter im iPZV e. V. kurzfristig<br />

zu erhöhen. Deshalb sind die Ressortleitungen ausbildung<br />

und breitensport übereingekommen, für das Jahr 2013 die Möglichkeit<br />

zu schaffen, erfahrene Reiter(innen), mit und ohne Freizeit-/<br />

Reitabzeichen, auf antrag und nach erfüllung der unten beschriebenen<br />

Voraus-setzungen zur Prüfung zum „Rittbegleiter“ zuzulassen.<br />

Rahmenbedingungen:<br />

Die Kandidatinnen und Kandidaten bekommen die Prüfungsinhalte<br />

dezentral (ohne Verpflichtung zum besuch eines fünftägigen Vorbereitungslehrgangs)<br />

von einem(r) iPZV-trainer/-in Cba im Umfang<br />

von ca. 32 Unterrichtseinheiten vermittelt und nehmen anschließend<br />

an einer zweitägigen zentralen Prüfung teil.<br />

Voraussetzungen für die Prüfungszulassung:<br />

1. nur erfahrene Reiter/-innen können einen antrag auf Zulassung<br />

zur zentralen Prüfung zum „Rittbegleiter“ stellen. Die anträge<br />

müssen spätestens bis zum 31.12.<strong>2012</strong> bei der Ressortleitung<br />

ausbildung eingegangen sein.<br />

2. Kandidatinnen und Kandidaten, die die formalen Voraussetzungen<br />

für die Prüfung zum Rittbegleiter gem. aPi 2011 (Freizeitreitabzeichen<br />

bronze oder höher) erfüllen, erbringen bis zum termin<br />

der zentralen Prüfung einen nachweis gemäß Ziffer 4.<br />

3. Für Kandidaten, die kein Freizeitreitabzeichen bronze nachweisen<br />

können, ist das Mindestalter für die Zulassung zur zentralen<br />

Prüfung zum „Rittbegleiter“ das vollendete 24. Lebensjahr. Die<br />

antragsteller/-innen legen ihrem antrag einen ausführlichen reiterlichen<br />

Lebenslauf bei, aus dem erkennbar ist, dass sie über<br />

jahrelange reiterliche erfahrung verfügen. Dieser reiterliche Lebenslauf<br />

muss von einem(r) iPZV-trainer/-in Cba gegengezeichnet<br />

werden. Die Ressortleitungen ausbildung und breitensport<br />

entscheiden gemeinsam über die Prüfungszulassung.<br />

4. bis zur zentralen Prüfung müssen die Kandidatinnen und Kandidaten<br />

der ausbildungsleitung nachweisen, dass sie die Lehrgangsinhalte<br />

zum „Rittbegleiter“ (s. aPi-ausführungsbestimmungen<br />

2011) im Umfang von ca. 32 Unterrichtseinheiten von einem(r)<br />

iPZV-trainer/-in Cba dezentral vermittelt bekommen haben.<br />

Hierüber stellt der/die trainer/-in Cba eine bescheinigung<br />

aus, und zwar verbunden mit der Prognose, dass gute aussichten<br />

bestehen, dass die Kandidatin / der Kandidat die zentrale<br />

Prüfung zum „iPZV-Rittbegleiter“ mit erfolg ablegen wird.<br />

Prüfung:<br />

Die Kandidatinnen und Kandidaten zum „Rittbegleiter“ legen die<br />

Prüfung in zweitägigen zentralen Wochenend-Veranstaltungen ab,<br />

die im März / april 2013 stattfinden sollen. am ersten tag findet eine<br />

theoretische und praktische Prüfungsvorbereitung statt, am zweiten<br />

tag folgt die theoretische und praktische Prüfung. Die Prüfungsanforderungen<br />

und bewertungskriterien entsprechen den<br />

aPi-ausführungsbestimmungen 2011.<br />

anZeiGe<br />

Isländer, gutaussehend und töltend sucht...<br />

Unsere Verkaufspferde suchen eine/n Partner/in für nette Freizeitgestaltung und Sport.<br />

Weitere Infos und Verkaufspferde finden Sie unter www.bienwald.com<br />

Neista vom Bienwald:<br />

Stute, Fuchs, geb. 2007.<br />

Neista besticht durch ihre<br />

5 klar getrennten Gängen,<br />

viel taktklarem Tölt und<br />

schnellem Rennpass.<br />

V: Atlas frá Feti (8,22)<br />

VV: Orri frá Þufu<br />

Alviðra frá Feti:<br />

Stute, Rappe, geb. 2007.<br />

Junge, talentierte 4-Gangstute<br />

mit hoch weiten Bewegungen.<br />

Sie ist sehr lernwillig<br />

bei sehr gutem Temperament.<br />

V: Roði frá Múla<br />

VV: Orri frá Þúfu<br />

Lilja vom Bienwald:<br />

Stute, Rotfalbe, geb. 2007.<br />

Fein zu reitende 4-Gangstute<br />

mit viel Takt in allen Gängen.<br />

Unerschrocken und mit super<br />

Abstammung. Blup 115.<br />

V: Lúðvík frá Feti (8,51)<br />

VV: Orri frá Þufu<br />

Einir frá Árbæ:<br />

Braunfalbe, geb. 2001.<br />

Sehr großer 5-Gang-Wallach<br />

(Gewichtsträger). Einir ist ein sehr<br />

gelassenes Pferd mit viel einfach<br />

zu reitendem Tölt und sattem<br />

Rennpass.<br />

V: Keilir frá Miðsitju<br />

www.bienwald.com


36 DIP 4/12 Termine<br />

Hestadagar-Veranstaltungen<br />

Termine<br />

Ressort<br />

Breitensport<br />

12.8. 5. Riedelsbacher Hestadagar des iPZV niederbayern e.V.;<br />

ansprechpartner: Carsten König, Riedelsbach 91, 94089 neu -<br />

reichenau, tel. 08583/91677, Fax: 08583/979910; email:<br />

carsten.koenig@riedelsbacher.de; www.riedelsbacher.de<br />

18.8. Hestadagar der islandpferdefreunde oberhessen Romrod e.V.<br />

islandpferdehof Hainbuche Cornelia Schmalz, Hofgasse 7, 36329<br />

Romrod, telefon: 0176/21167613, 06636-1452, email:<br />

ipfor@islandpferdehof-hainbuche.de<br />

19.8. 12. Vereinscup und 6. Hestadagar der islandpferdefreunde Wäller<br />

Wind e.V., Ulrike Ketter, Waigandshainer Str. 14, 56479 Homberg,<br />

tel. 02664/9015, Fax 02664/992563;<br />

email: info@islandpferdehof-homberg.de<br />

25.8. Landesverbands-Hestadagar Rheinland-Pfalz-Saar in Saarwellingen;<br />

ausrichter: RuFV Saarwellingen e.V., ansprechpartnerin:<br />

Dagmar Schäfer, email: dagmar-isis@web.de, tel.: 0171/4459509;<br />

beim RuFV Saarwellingen: anja Reichrath, email:<br />

anja.Reichrath@web.de<br />

25. Verdiana <strong>2012</strong> Veranstalter: Verdener islandpferdefreunde e.V.<br />

bis ansprechpartner: Gerd-Jürgen Rahn, Hospitalstr. 6, 27283 Verden,<br />

26.8. tel. 04231/677370, Fax. 04231/6773729; email: info@verdenerislandpferdefreunde.de,<br />

www.verdener-islandpferdefreunde.de<br />

15.9. 2. berliner Hestadagar + Rallye am 16.9. des biF e.V.; ansprechpartnerin:<br />

Heike Mertens, Moritzstraße 22, 3597 berlin,<br />

tel. 0179/1402123<br />

16.9. 1. Rhöner Hestadagar islandpferdefreunde Rhön-Vogelsberg e.V.;<br />

www.isifreunde-rhoen.de an: Mareike Schäfer, Lauterbacher<br />

Straße 34, 36367 Wartenberg<br />

29.9. Hestadagar-Renntag des iPRV Sandkrug e.V. , islandpferdehof<br />

Streekermoor, Familie brengelmann, Hatten; ansprechpartnerin:<br />

Sarah Czychowski, iltisweg 27, 26209 Hatten, tel. 0176/61935913<br />

13.10. Hestadagar baltic open <strong>2012</strong> des iPZV ostseeküste e.V. 18442<br />

Pantelitz ; ansprechpartnerin: iPZV ostseeküste e. V.: Marina<br />

tode; email: joker@hello24.de oder Mobil: 0173/9513145<br />

22.10. 5. Hestadagar der islandpferdereiter Kreis Heinsberg e. V.; ansprechpartnerin:<br />

Marion Heindorf, Jakob-Lüngers-Weg 7, 47877<br />

Willich-anrath; email: alsvinnur@gmx.li<br />

Distanzritt<br />

9.9. Laxnes- Distance-Cup <strong>2012</strong> , Ritt nr. 3 ( Finalritt ), auf dem islandpferdegestüt<br />

norderheide; nennung bis 30. 8. per email:<br />

mail@gestuetnorderheide.de oder schriftl. an islandpferdegestüt<br />

norderheide, Götz George, brandenburgerstr. 14 , 29646 Hörpel<br />

Wanderreitercup<br />

5.8. Ritt zum entenfang, islandpferdefreunde Düsseldorf WRC:<br />

Ri 32 km, ansprechpartnerin: Monika Peters;<br />

email: monika@gereonpeters.de; telefon 0173/5128986<br />

1.9. Ritt durch den Ratinger Wald, islanpferdefreunde Düsseldorf<br />

Ri WRC: 31 km, ansprechpartnerin: Monika Peters;<br />

email: monika@gereonpeters.de; telefon 0173/5128986<br />

3.9. 3. Hestadagar elisenruh; ansprechpartnerin: andrea-Katha rina<br />

Rostock, email: a.k.rostock@googlemail.com oder<br />

dagmar-isis@web.de, tel.: 0171/4459509; beim RuFV Saarwellingen:<br />

anja Reichrath, email: anja.Reichrath@web.de<br />

anZeiGe<br />

Termine Ressort Zucht<br />

Fohlenreise oder Fohlentag <strong>2012</strong> (vorläufig)<br />

13.-18.8. Fohlenreise baden- Württemberg<br />

27.-31.8. Westfälische Fohlenreise<br />

6.9. Hornbeck 6.9. eynatten<br />

12.-19.9. bayern 36./37. KW Fohlenreise Hessen<br />

39./43. KW Fohlentage Hb 20.-23.9. Fohlenreise nord<br />

20.-21.9. Fohlenreise Pferdestammbuch SH<br />

22.-23.9. Fohlentage Heidmoor und Heesberg<br />

3.8. RPS Gestüt Hochwaldhof - 14:00 Uhr<br />

10.8. RPS Gestüt Zum Hochscheid - 14:00 Uhr<br />

13.8. RPS Fohlenschau Waldmohr - 14:00 Uhr<br />

22.8. RPS Fohlenschau nussbaumhof – 10:00 Uhr<br />

24.8. RPS Fohlenschau in Saarwellingen - 13:00 Uhr<br />

10.9. RPS Fohlenschau Gersheim-Walsheim- 14:00 Uhr<br />

15.9. RPS Fohlenchampionat in Zweibrücken<br />

23.9. RPS Fohlenschau Gestüt Retzenhöhe - 11:00 Uhr


Ressort Zucht DIP 4/12 37<br />

Deutsche Zucht so lebendig<br />

wie nie zuvor<br />

Von Henning Drath<br />

auf die ergebnisse ihrer anpaarungen und die „Produkte“ all ihrer<br />

bemühungen der letzten Jahrzehnte dürfen Deutschlands islandpferdezüchter<br />

längst sehr stolz sein. Und so ist es bei zunehmend<br />

erfolgreichem engagement auch im internationalen Vergleich kein<br />

Wunder, dass die intensität und das Volumen an Zuchtprüfungen<br />

sowie der hochgradig beliebten Sichtungen und Fortbildungen<br />

ebenso spürbar wächst.<br />

Schaut man allein auf die in der ersten Jahreshälfte <strong>2012</strong> absolvierten<br />

gerittenen Materialprüfungen, so ist dieser trend deutlich zu sehen.<br />

Verständlicherweise sind zwar quantitativ einige Pferde weniger<br />

geprüft worden als im Vergleichszeitraum 2011, aber für ein<br />

nicht-WM-Jahr enthält die bilanz einen deutlichen Zuwachs gegenüber<br />

2010. natürlich wurden die Prüfungen gemäß internationalem<br />

und in Deutschland wie in allen weiteren FeiF-Mitgliedsländern als<br />

einzige Grundlage von Leistungsprüfungen gültigen und damit auch<br />

zur eintragung in die Hengst- und Stutbücher der Zuchtverbände<br />

verbindlich dienenden FiZo-Reglement durchgeführt.<br />

im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> sind auf deutschem boden insgesamt 287<br />

Pferde bei sechs verschiedenen Zuchtprüfungen (Kronshof, berlar,<br />

Lipperthof, osterbyholz, brock, Heesberg) vorgestellt worden. 174<br />

Foto: LiPPeRtHoF<br />

Foto: KaMinSKi (WWW.FotoaGentUR-DK.De)<br />

von ihnen stehen im besitz von Haltern mit Wohnsitz in Deutschland,<br />

und insgesamt wurden Pferde acht verschiedener „Zucht-nationalitäten“<br />

den FeiF-lizenzierten Richterkollegien präsentiert: 131<br />

aus deutscher Zucht, 77 aus island, 55 mit dänischer und 11 mit<br />

schwedischer Herkunft, 8 bzw. 3 aus norwegen bzw. den niederlanden<br />

und jeweils eines aus Österreich und belgien.<br />

nachfolgend nun eine tabellarische auflistung – im Ranking sortiert<br />

nach den <strong>2012</strong> auf deutschem boden erzielten Gesamtnoten der<br />

FiZo-Prüfungen – der bis einschließlich Juni 30 höchstbeurteilten<br />

islandpferde, zuvor einige zugehörige Kommentare.<br />

Die beste beurteilung aller Hengste erzielte dabei der 2007 geborene<br />

und von Uli Reber gezogene Lykill-Sohn Spóliant vom Lipperthof<br />

mit seiner Kombination aus einem 8,41er exterieur (40% der Gesamtnote)<br />

und für einen fünfjährigen Hengst wahrlich beeindruckenden<br />

8,69er Reiteigenschaften (60%) inklusive 9,0 für tölt, Spirit<br />

und Form sowie jeweils 8,5 für Pass und Galopp. Spóliants endnote<br />

belief sich in der Darbietung unter Þórður Þorgeirsson beim FiZoevent<br />

in Wurz auf brilliante 8,58 Zähler.<br />

Die Schimmelstute Von fra Gultentorp – in osterbyholz vorgestellt<br />

von agnar Snorri Stefánsson – liegt bei den Prüflingen hierzulande


38 DIP 4/12 Ressort Zucht<br />

Foto: KaMinSKi (WWW.FotoaGentUR-DK.De)<br />

in der rechnerisch absoluten bilanz ihrer Geschlechtsgenossinnen<br />

v. a. dank einer 8,90er Gebäudebeurteilung vorn. Dazu kommen mit<br />

8,15 Punkten bewertete Reiteitgenschaften der über 1,51 m großen<br />

Fünfgängerin, woraus sich eine Gesamtwertung von 8,45 Zählern<br />

ableitet.<br />

beste deutsch gezogene Stute ist wiederum Óskadís vom Habichtswald,<br />

eine elegante und großrahmige Rappstute aus der<br />

Zucht von Maria Siepe-Gunkel und eine tochter des höchstbeurteilten<br />

jemals in Deutschland gezogenen Hengstes teigur vom Kronshof.<br />

Óskadís steht im besitz von Frauke Schenzel, die sie auch zu ihrer<br />

osterbyholzer FiZo-Prüfung inkl. 9,5 Punkten für den tölt und<br />

jeweils 9,0 für trab, Galopp, Spirit und Form vorstellte. aus der<br />

Kombination von 8,37er exterieur und viergängig erzielten 8,36er<br />

Reiteigenschaften ergibt sich eine stolze Gesamtpunktzahl von<br />

8,36.<br />

Die fünf höchsten Gebäudenoten deutsch gezogener Pferde bekamen<br />

innerhalb der hier aufgeführten top 30 bei den Hengsten der<br />

von Günther Weber gezogene Huginn vom Schloßberg (8.42), Spóliant<br />

vom Lipperthof (8.41), Ísleifur vom Lipperthof (8.33), Fylkir vom<br />

Kranichtal aus der Zucht von Sarah Kuhls und Djákni vom Kronshof<br />

(jeweils 8,28) zugesprochen, im exterieur-Ranking der Stuten liegt<br />

Samantha Leidesdorffs Svarta-Samba vom Hrafnsholt (8.51) vor<br />

Óskadís vom Habichtswald (8.37), Peter neumanns Dione von<br />

osterbyholz (8.35) und Snædís vom Lipperthof (8.31).<br />

betrachtet man die Reiteigenschaften, so fällt zunächst ins auge,<br />

dass die Jockeys mit den höchsten Durchschnittswerten bei von ihnen<br />

trainierten bzw. vorgestellten Pferden in diesem Jahr erneut<br />

Þórður Þorgeirsson und Frauke Schenzel sind (auch wenn sich als<br />

positive entwicklung insgesamt etliche neue namen auf den Reiter-Listen<br />

bei FiZo-Prüfungen deutschlandweit verewigt haben –<br />

ein trend, der sich gern noch stärker fortsetzen darf).<br />

in der analyse der reinen Gang-bewertungen liegt bei den Hengsten<br />

Spóliant vom Lipperthof mit 8.69 Zählern vorn, gefolgt von Fylkir<br />

vom Kranichtal (8.56), baldur vom Hrafnsholt (8.50), Ísleifur vom<br />

Lipperthof (8.27) und Dugur vom Kronshof (8.25). Die deutsch gezogene<br />

Damenwelt wird in puncto Reiteigenschaften von der fünfgängigen<br />

Lykill-tochter Snædís vom Lipperthof (8.37) vor Óskadís vom<br />

Habichtswald (8.36), Dione von osterbyholz (8.24) und Svarta-<br />

Samba vom Hrafnsholt (8.00) angeführt.<br />

eine besonders erfolgreiche nachkommenleistung darf damit der<br />

auf dem Lipperthof von Familie Reber stationierte Hengst Lykill frá<br />

blesastöðum verbuchen (Spóliant, Snædís), gefolgt von mehreren<br />

nachkommen sowohl von teigur vom Kronshof (Óskadís, Djákni)<br />

wie auch von Depill frá Votmúla z. b. via Casanova vom Hrafnsholt<br />

(Svarta-Samba) und Hlynur frá Kjarnholtum (Huginn). Und auch die<br />

leider viel zu früh verstorbenen Hengste albert frá Strandarhöfði<br />

und tenór von birkenlund leben in ihren Kindern (u. a. Fylkir, Dugur)<br />

sehr ausdrucksstark weiter.<br />

Top 30 der in Deutschland FIZO-geprüften Pferde,<br />

1. Jahreshälfte <strong>2012</strong><br />

1. De2007184952 Spóliant vom Lipperthof 8.41 8.69 8.58<br />

2. iS2004158592 Karri frá Kálfsstöðum 8.43 8.56 8.51<br />

3. De2006122014 Fylkir vom Kranichtal 8.28 8.56 8.51<br />

4. DK2006206298 Von fra Gultentorp 8.90 8.15 8.45<br />

5. DK2006107426 Fimur fra egholm 8.20 8.60 8.44<br />

6. Se2000100125 Runi från bråtorps gård 8.28 8.52 8.42<br />

7. iS2006186644 Grímur frá efsta-Seli 8.46 8.38 8.41<br />

8. iS2007137638 Gígur frá brautarholti 8.48 8.33 8.39<br />

9. iS2004125130 Straumur frá Seljabrekku 8.06 8.60 8.38<br />

10. Se2003102228 Kongur från Knutshyttan 8.61 8.21 8.37<br />

10. iS2007286692 Hremming frá 8.05 8.58 8.37<br />

Skeiðvöllum<br />

12. De2006263688 Óskadís vom 8.37 8.36 8.36<br />

Habichtswald<br />

13. De2006284967 Snædís vom Lipperthof 8.31 8.37 8.35<br />

14. iS2007184887 breki frá Strandarhjáleigu 8.11 8.45 8.31<br />

14. iS2005265398 Freyja frá efri-Rauðalæk 7.99 8.51 8.31<br />

14. De2005134188 baldur vom Hrafnsholt 8.02 8.50 8.31<br />

17. nL2005100057 Hamren frá Skjóðu 8.21 8.34 8.29<br />

17. De2006222451 Dione von osterbyholz 8.35 8.24 8.29<br />

17. De2006184133 Ísleifur vom Lipperthof 8.33 8.27 8.29<br />

20. DK2006107372 Geysir fra Canada 8.11 8.38 8.27<br />

21. Se2004103522 Pjakkur från emmigården 8.11 8.35 8.26<br />

22. Se2005203820 alda från Hemmestorp 8.24 8.26 8.25<br />

23. De2005163688 Huginn vom Schloßberg 8.42 8.12 8.24<br />

24. Se2005205032 Diva från Flottatjärn 8.29 8.18 8.23<br />

24. DK2007204214 Dimma fra Splidholm 8.05 8.35 8.23<br />

26. De2006134550 Dugur vom Kronshof 8.17 8.25 8.22<br />

26. De2006134228 Djákni vom Kronshof 8.28 8.18 8.22<br />

28. DK2006107188 eldjárn fra Vivildgård 8.15 8.25 8.21<br />

28. De2006234044 Svarta-Samba vom 8.51 8.00 8.21<br />

Hrafnsholt<br />

30. Se2005106023 eyfirdingur från Kristinero 8.11 8.26 8.20<br />

30. DK2007203618 Siff fra bjergesø 8.33 8.12 8.20<br />

30. iS2007286810 Jódís frá Lækjarbotnum 8.33 8.11 8,20


Stellen Sie sich Ihren neuen<br />

HILBAR Royal EXKLUSIV Sattel<br />

individuell zusammen...<br />

Wählen Sie zwischen:<br />

3 Sattelbaumtiefen<br />

0 (flach), 1 (tief) und 2 (extra tief)<br />

Jeweils 3 Sattelblättern mit unterschiedlichen Kniepauschen<br />

A (Bild 1), B (Bild 2) und C (Bild 3)<br />

Verschiedene Kammerweiten: 30, 32, 34 und 36<br />

HILBAR Royal EXCLUSIV<br />

Beispielmodell 1A<br />

Sattelbaum 1 (tief)<br />

Blatt und Kniepausche A (Bild 1)<br />

Kammerweiten und Sitzgrößen<br />

nach Ihrer Vorgabe<br />

Sitzgrößen: 17“ und 17,5“<br />

HILBAR Royal EXCLUSIV<br />

Beispielmodell 1B<br />

Sattelbaum 1 (tief)<br />

Blatt und Kniepausche B (Bild 2)<br />

Kammerweiten und Sitzgrößen<br />

nach Ihrer Vorgabe<br />

HILBAR Royal EXCLUSIV<br />

Beispielmodell 0C<br />

Sattelbaum 0 (flach)<br />

Blatt und Kniepausche C (Bild 3)<br />

Kammerweiten und Sitzgrößen<br />

nach Ihrer Vorgabe<br />

Sattelproben und Anpassungen werden durch Fachhändler händler und Sattler bei Ihnen vor Ort vorgenommen.<br />

Weitere Informationen zu unserem Service und unseren Produkten finden Sie unter:<br />

www.hilbar-royal.de


40 DIP 4/12 Ressort Jugend<br />

Suzan Beuk und die Deutsche<br />

Jugendmeisterschaft (DJIM)<br />

<strong>Das</strong> Gespräch führte Charlotte Erdmann<br />

Foto: KaMinSKi (WWW.FotoaGentUR-DK.De)<br />

Die Deutsche Jugendmeisterschaft (DJIM) findet vom 25. bis<br />

29. Juli erstmals im Pferdesportpark Karlshorst (Berlin) statt.<br />

Als eine der ersten haben die Jugendlichen die Möglichkeit, bei<br />

diesem Testturnier die für die WM 2013 gebauten Bahnen zu<br />

testen.<br />

Aber nicht nur die Bahn ist neu, auch der künftige Kader Junge<br />

Reiter wird von Jugendressortleiterin Kirsten Schuster und der<br />

neuen Kaderleiterin Suzan Beuk auf der DJIM vorgestellt. Wir<br />

fragten Suzan, was sie sich vorgenommen hat und wie sie die<br />

jungen Reiter nicht nur, aber auch auf die DJIM vorbereitet.<br />

Über die DJIM<br />

auf der Deutschen Jugendmeisterschaft starten traditionell viele<br />

Kinder, Jugendliche und junge erwachsene bis<br />

21 Jahre, um ihr reiterliches Können in<br />

Suzan Beuk ist die neue Kaderleiterin Junge Reiter im <strong>IPZV</strong><br />

insgesamt 59 einzelprüfungen zu präsentieren. Die DJiM ist dadurch<br />

eine der größten Wettkampfveranstaltungen des iPZV und<br />

der islandpferdeszene auf deutschem boden.<br />

in diesem Jahr haben die zahlreichen teilnehmer und noch mehr<br />

Zuschauer, die jedes Jahr zur DJiM kommen, in berlin-Karlshorst viel<br />

Platz. Denn das für die WM 2013 errichtete Gelände mit einer ovalbahn,<br />

zwei Passbahnen und zwei Dressurvierecken (fester boden<br />

und Sandboden) befindet sich auf der trabrennbahn Karlshorst, die<br />

auf einem rund 34 ha großen Gelände liegt und direkt an die bekannte<br />

Wuhlheide angrenzt. Platz genug also für Pferd und Reiter,<br />

aber auch für die vielen erwarteten Gäste, die sich für den islandpferdesport<br />

interessieren.<br />

Kader Junge Reiter<br />

neben den Wettbewerben und weiteren Veranstaltungen gibt es<br />

auf jeder DJiM ein zusätzliches Highlight: Die bekanntgabe des<br />

Kaders Junge Reiter für das kommende Jahr.<br />

Der bundeskader der Jungen Reiter ist die sportorientierte nachwuchsschmiede<br />

im deutschen islandpferdesport. in dem Kader<br />

zieht der iPZV talentierte und ehrgeizige Jugendliche und Junioren<br />

zusammen, um ihnen durch Lehrgänge, Schulungen und individuelle<br />

(Wettkampf-)betreuung den einstieg in den nationalen und internationalen<br />

turnierleistungssport zu erleichtern. Dazu sollen sich die<br />

sehr guten und guten Reiterinnen und Reiter auch mit den erwachsenen<br />

Sportreitern messen, um als nachwuchs des islandpferdesports<br />

den stetigen Vergleich zu haben.<br />

Der Kader Junger Reiter 2011/<strong>2012</strong> stellte sich den iPZV-Mitgliedern<br />

unter http://www.ipzv.de/kader-junger-reiter.html vor. einige der<br />

jungen Reiter sind im Jahr <strong>2012</strong>/2013 aber zu alt, erreichen also ihr<br />

21. Lebensjahr im Jahr <strong>2012</strong>, und scheiden deshalb aus dem Kader<br />

aus. andere haben leider ihr Kaderpferd verloren bzw. müssen aus<br />

Krankheitsgründen pausieren oder haben ihr Leistungsziel über<br />

einen gewissen Zeitraum nicht erreicht und können deshalb nicht<br />

länger im Kader bleiben.<br />

Neue Kaderleitung: Suzan Beuk<br />

Die endgültige aufstellung des Kaders Junger Reiter wird traditionell<br />

erst zur Siegerehrung der DJiM bekannt gegeben. Dabei gibt es<br />

in diesem Jahr eine weitere neuerung, denn seit März <strong>2012</strong> ist<br />

Suzan beuk als nachfolgerin von elisabeth berger betreuerin und<br />

trainerin des Kaders Junge Reiter. nach einer fließenden Übergabe<br />

durch elisabeth berger betreut Suzan beuk inzwischen die kontinuierliche<br />

arbeit des Kaders, indem sie die Reiterinnen und Reiter trainiert<br />

und auf die DJiM und alle anderen turniere vorbereitet.<br />

Sie sieht die Kaderaufstellung sportlich und will dies auch ihren jungen<br />

Reiterinnen und Reitern näher bringen: „Den Kader zu verlas-


41<br />

sen bedeutet nicht, dass wir die reiterliche Leistung und das engagement<br />

unserer Reiter nicht schätzen“, erläutert Suzan beuk diesen<br />

Vorgang. „es handelt sich ja um einen leistungsorientierten Kader,<br />

der an ein bestimmtes Pferd geknüpft ist. Verliert man dann das<br />

Pferd oder fällt es für längere Zeit aus, dann ist das nicht zu ändern.<br />

Manchmal kann man sein niveau auch aus anderen Gründen nicht<br />

halten, aber dann sind die türen zum Kader ja nicht verschlossen,<br />

denn man kann immer zurückkehren.“<br />

Wer ist Suzan Beuk?<br />

Vielen islandpferdebegeisterten ist die 1964 in Hamburg geborene<br />

Suzan beuk aus Marxen keine Unbekannte, gehört sie doch „schon<br />

fast zum 'alten eisen' der iPZV-trainer a“, wie sie es selber ausdrückt.<br />

Sie ist seit 1989 im besitz der iPZV-trainer-a Lizenz und arbeitete<br />

danach intensiv als Sportrichterin.<br />

als Sportrichterin richtete sie drei WM-Qualifikationen national und<br />

war auf der WM in Holland 1993 richterlich für Deutschland aktiv. ein<br />

themengebiet, das sie begeisterte und weshalb sich Suzan beuk<br />

für die iPZV-Sportrichterausbildung engagierte und schließlich 1994<br />

gemeinsam mit Uli Reber und Jolly Schrenk offiziell zur iPZV-ausbilderin<br />

ernannt wurde.<br />

Seitdem ist sie wie ihre 17-jährige tochter Johanna aktive Reiterin<br />

und mit ihren Pferden Kolfinna frá Vatnsleysu, Larus von birkenlund<br />

und alsvinnur vom osterberg national in Sport und Zucht erfolgreich.<br />

auf der WM in Rieden 1999 war Kolfinna ersatzpferd im tölt,<br />

auf der WM 2001 in Österreich stellte sie Larus von birkenlund erfolgreich<br />

in der Zucht vor und alsvinnur wurde als ersatzpferd für die<br />

WM in Schweden 2003 im Fünfgang nominiert.<br />

anschließend gehörte Suzan beuk unter der damaligen bundestrainerin<br />

Marlise Grimm mit mehreren damals noch Sport-a-Pferden<br />

dem iPZV-Kader an und engagierte sich parallel 12 Jahre lang zunächst<br />

als stellvertretende Jugendleiterin des iPZV und anschließend<br />

als Jugendleiterin. „Dabei habe ich die Verbandsarbeit auch<br />

von dieser Seite gut kennengelernt“, erläutert sie ihre erfahrungen.<br />

im LV Hannover-bremen leitete sie ab 2002 für sechs Jahre als erste<br />

Kadertrainerin den LV-Jugendkader.<br />

„Heute arbeite ich als ausbilderin schwerpunktmäßig in der trainerausbildung<br />

und Jungpferdebereiter-/bereiterausbildung. natürlich<br />

bin ich auch immer noch als iPZV-Sportrichterin aktiv“, beschreibt<br />

Suzan beuk ihre arbeit. Und jetzt ist sie zusätzlich trainerin des<br />

Kaders Junge Reiter.<br />

ganz sicher, die richtige entscheidung getroffen zu haben und<br />

möchte mit keinem Menschen und beruf tauschen!<br />

neben meinen iPZV-aktivitäten führe ich ein „einfrau-Unternehmen“<br />

– meinen ausbildungsstall in Marxen bei Hamburg – und<br />

arbeite dort seit über 15 Jahren mit meiner Freundin und Geschäftspartnerin<br />

barbara eckhoff zusammen. Sie ist agrar-ingenieurin.<br />

Jede von uns arbeitet in dem bereich, in dem sie sich bestens auskennt.<br />

in der ausbildung von Reiter und Pferd sind mir vielseitige, fundierte<br />

reiterliche Grundlagen, Harmonie und die Vermittlung von<br />

Horsemenship und Horsemensense wichtig.<br />

Als neue Kaderleiterin Junge Reiter hast du eine<br />

wichtige Aufgabe übernommen. Was hast du dir<br />

für die kommenden vier Jahre vorgenommen,<br />

welche Ziele möchtest du erreichen?<br />

basis meiner arbeit ist natürlich das, was elisabeth berger in den<br />

letzten Jahren bereits geleistet und aufgebaut hat: Gute reiterliche<br />

Grundlagen, viel Gefühl, talent und ein geeignetes Pferd. Der<br />

Schwerpunkt meines trainings liegt auf den schweren Gangprüfungen<br />

oder den sehr guten Rennleistungen in den Passdisziplinen.<br />

Dazu kommen Horsemanship und teamfähigkeit, so dass leistungsorientiertes<br />

Reiten mit Horsemenship und teamfähigkeit als<br />

wichtige Werte verbunden werden. Denn auf internationalen turnieren<br />

ist es ebenso wichtig, wie die Reiterinnen und Reiter mitein -<br />

ander umgehen. auf der letzten WM 2011 konnte man sehen, dass<br />

anZeiGe<br />

Im Gespräch mit Suzan Beuk<br />

Wir interessierten uns deshalb auch im Vorfeld der DJiM, die für viele<br />

junge Reiter ja besonders wichtig ist, für Suzan beuk selbst und<br />

ihre Vorhaben, tipps und Ziele als Leiterin des Kaders Junge Reiter.<br />

Sie stand uns dazu Rede und antwort.<br />

Was hast du vor deinem „Pferdeleben“ gemacht<br />

und wie sieht deine Arbeit mit Pferden heute aus?<br />

ich absolvierte ein bWL-Studium an der Uni Hamburg, schloss eine<br />

ausbildung zur bankkauffrau ab und arbeitete in diesem beruf, bevor<br />

ich mich für ein „Pferdeleben“ entschied. ich bin immer noch


42 DIP 4/12 Ressort Jugend<br />

diese bestrebungen erste Früchte tragen, denn die jungen Reiter<br />

haben sich immer, obwohl sie in den gleichen Prüfungen gegeneinander<br />

antraten, im team gegenseitig unterstützt. Daneben sollen<br />

Kadermitglieder auch ein interesse daran haben, an gemeinsamen<br />

aktivitäten teilzunehmen, um so den teamgeist weiter zu fördern.<br />

Denn Spitzenleistungen zeigen zu können, ist nicht das einzige,<br />

was einen Spitzensportler ausmacht.<br />

Wie wichtig ist die DJIM für dich und deinen<br />

Kader?<br />

DJiM und DiM sind für die Kadermitglieder eigentlich Pflichttur -<br />

niere. nur in diesem Jahr ist das nicht der Fall, weil sie zeitlich zu<br />

nah beieinander und räumlich weit auseinander liegen. Für die Mitglieder<br />

des Kaders Junger Reiter, die zwischen 16 und 21 Jahre alt<br />

sind, sind die DiM und auch die MeM wichtige turniere, um sich mit<br />

den besten nationalen und internationalen erwachsenen vergleichen<br />

bzw. messen zu können.<br />

in den WM-Jahren kommen noch die Sichtungstermine hinzu. Die<br />

DJiM ist wichtig für den Kader Junger Reiter, weil dort die besten einer<br />

altersklasse und Prüfungskategorie in einem Starterfeld aufein -<br />

andertreffen. Deshalb ist die DJiM für die Vergleichbarkeit mit eines<br />

der wichtigsten turniere.<br />

Wie hast du den Kader auf die DJIM vorbereitet,<br />

gab es spezielle Trainings oder Treffen?<br />

es gibt keine speziellen trainings für die DJiM, wir betreuen den Kader<br />

der Jungen Reiter gesamt und bereiten ihn auf alle turniere der<br />

Saison vor. Der iPZV und ich als trainerin wollen dabei weiterhin<br />

zentrale trainingseinheiten anbieten, aber die Reiterinnen und Reiter<br />

zugleich auch regional mehr fördern. Denn das wichtigste für die<br />

jungen Reiter ist neben dem talent und dem passenden Pferd die<br />

kontinuierliche Schulung, damit sie sich weiter entwickeln und lernen<br />

können.<br />

Wie wird man überhaupt in den Kader Junge Reiter<br />

berufen?<br />

Wer in den Kader kommen möchte, braucht sehr gute reiterliche<br />

Grundlagen und Reittechnik. es ist also nicht damit getan, sich ein<br />

gutes Pferd zu kaufen, denn die Reiter des Kaders haben ja auch<br />

eine Vorbildfunktion. Man muss also schon in Richtung LK 1 als abrufbare<br />

Leistung kommen – und das mehr als einmal. Man muss<br />

aber auch durch möglichst schönes und harmonisches Reiten auffallen.<br />

<strong>Das</strong> ist, um in den Kader aufgenommen zu werden und bestehen<br />

zu können, ebenso wichtig wie die Leistung an sich. Man<br />

braucht also talent und Gefühl.<br />

Gerade Jugendliche müssen ja verstärkt auch mental<br />

betreut werden. Kannst du uns da ein paar<br />

Tricks verraten, wie junge Reiter sich vorbereiten<br />

sollten, um in den Spitzensport zu gelangen?<br />

Um das eben genannte talent und Gefühl zu entwickeln, empfehle<br />

ich besonders in jungen Jahren eine vielseitige reiterliche ausbildung,<br />

also auch gute Dressur und Springen sowie Reiten im leichten<br />

Sitz. <strong>Das</strong> ist wichtig, um eine gute basis zu schaffen. erst dann<br />

sollte man sich mit dem Gangpferdereiten beschäftigen.<br />

Wichtig ist auch, dass man sich von kleinen Rückschlägen nicht beeinflussen<br />

lässt. immerhin macht man den Sport mit einem Lebewesen<br />

und hat auch Verantwortung dafür zu tragen.<br />

ansonsten muss jeder Reiter – auch die Kadermitglieder – selber<br />

die Verantwortung für den ausbau seiner Leistung übernehmen und<br />

sich kontinuierlich trainieren lassen. Mit wenigen Schulungen oder<br />

trainings ist es da leider nicht getan.<br />

Gerade bei jungen Reitern stehen ja oft auch die<br />

Eltern im Hintergrund, die fördern und fordern.<br />

Wie ausgeprägt siehst du das im <strong>Islandpferd</strong>esport?<br />

Ist das ein Problem? Und wie gehst du damit<br />

um?<br />

ich habe Kontakt zu vielen eltern. Sie sind diejenigen, die das ganze<br />

ermöglichen und stark motiviert sind, die unheimlich viel Zeit, Mittel<br />

und nerven einbringen. ohne die eltern würde das ganze überhaupt<br />

nicht funktionieren. natürlich wollen sie immer das beste für<br />

ihre Kinder und fördern sie, wo sie nur können. Manchmal stehen<br />

dann leider auch die Ziele dahinter, die sie selbst nicht erreichen<br />

konnten. Dann kann es passieren, dass weniger das kontinuierliche<br />

training im Vordergrund steht und statt dessen ein neues Pferd gekauft<br />

wird.<br />

Die Mitglieder des Kaders Junge Reiter sind meist 18 Jahre und älter<br />

und damit eigenständige Menschen mit eigenen Wertvorstellungen<br />

und Zielen. Da mischen sich die eltern kaum noch ein. Gibt es doch<br />

einmal Probleme, dann müssen diese intern gelöst werden, da können<br />

und sollten wir trainer uns nicht einmischen; außer der Reiter<br />

spricht mich direkt darauf an und bezieht mich mit ein.<br />

Elisabeth Berger hatte jahrelang deine Aufgabe<br />

inne. Arbeitet ihr zusammen und wenn ja, wie<br />

sieht diese Zusammenarbeit im Detail aus?<br />

natürlich werde ich auch zukünftig mit elisabeth zusammen arbeiten<br />

und von ihren erfahrungen profitieren. inzwischen gibt es immer<br />

mehr gute, regional verteilte trainerinnen und trainer, auf die wir<br />

zusätzlich zurückgreifen wollen, um die Jungen Reiter zu fördern.<br />

auf diese Weise wollen wir versuchen, mindestens alle vier Wochen<br />

regionale trainings für die Kadermitglieder anzubieten. So<br />

werden wir vom bisherigen zentralen zum regionalen training<br />

kommen und eine gewisse Kontinuität schaffen. Die Reiterinnen<br />

und Reiter sollen aber auch selbst Verantwortung für ihr training<br />

übernehmen.<br />

Darüber hinaus ist es mein Ziel, die Kadermitglieder mindestens<br />

zweimal jährlich zu besuchen und sie dabei zu coachen. So lässt<br />

sich feststellen, wo sie gerade stehen und wohin es gehen kann.<br />

<strong>Das</strong> machen auch andere erfolgreiche Reiter so und erzielen damit<br />

beste ergebnisse. aber natürlich wird es auch weiterhin zentrale<br />

trainingsmaßnahmen geben, wie beispielsweise ein mentales training<br />

oder Konditions- und Krafttraining für Pferde.<br />

Danke für das Gespräch. Wir wünschen dir viel<br />

Erfolg mit deinem Kader Junge Reiter und auf der<br />

DJIM, der DIM und der MEM!


44 DIP 4/12 Ressort Jugend<br />

Der Beschlag von<br />

Gangpferden mit Birga Wild<br />

Von Annette Braun<br />

Foto: annette bRaUn<br />

Und wieder einmal durften wir die idee des team Junge Züchter<br />

hautnah miterleben – das islandpferd aus einer neuen Perspektive<br />

ansehen lernen. nachdem uns schon viele Koryphäen des islandpferdesports<br />

an ihrer Sicht auf das Pferd teilhaben ließen, konnten<br />

wir ein weiteres Highlight genießen: birga Wild gab einen Lehrgang<br />

über den beschlag von Gangpferden, der am 1. Juli auf dem Lixhof<br />

stattfand. Zehn teilnehmer fanden sich ein, nicht alle ganz, ganz,<br />

jung, aber auf jeden Fall jung geblieben und wissensdurstig!<br />

birga legte los mit einer kurzen theoretischen einführung über den<br />

beschlag: Warum und wann wird beschlagen und was bedeutet das<br />

für ein Pferd?<br />

Schon bei der theoretischen einführung in unserer Küche mussten<br />

alle um den tisch gehen, nach vorne gebeugt, gerade, im Hohlkreuz<br />

– um das Gefühl des Pferdes nachzuempfinden, wenn sein<br />

Reiter dies oder jenes von ihm verlangt.<br />

Dann ging es auch schon nach draussen. birga holte Kisten und tüten<br />

aus ihrem auto; darin waren viele Hufeisen, Platten, Ringe,<br />

Keile und beschläge aus verschiedenen Materialien, orthopädische<br />

eisen, neue und abgelaufene, eisen für das Reiten auf eis, Füllmaterialien<br />

und und und … Die teilnehmer konnten alles in die Hand<br />

nehmen, aus der nähe betrachten und wiegen.<br />

als nächstes wurde ein beschlag nach dem derzeitigen turnier -<br />

reglement zusammengestellt, um ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />

wieviel Gewicht ein Pferd an einem Huf tragen und damit rechtmässig<br />

an einem turnier teilnehmen darf. <strong>Das</strong> ergebnis war schon<br />

erstaunlich und bestimmt geht der eine oder andere nach dieser aktion<br />

bewusster mit dem Gewicht um, das er seinem Pferd unter<br />

dem oder am Huf anbringt bzw. anbringen lässt.<br />

Dann kam birgas mitgebrachte Schuhkollektion zum einsatz. High<br />

Heels, Mokassins, Wanderschuhe, turnschuhe, Plateaus, die an<br />

den Schuhen befestigt wurden, bretter, Dianetten und Flip-Flops<br />

wurden den teilnehmern zum anziehen gegeben. Dann mussten<br />

wir gehen. Langsam und schneller, die Körperhaltung wurde beobachtet,<br />

wie angestrengt waren die träger der verschiedenen „Schuhe“?<br />

auf welchem boden eignet sich welches Schuhwerk? Wie<br />

wirkt es sich aus, wenn es zu groß oder zu klein ist?<br />

Dann zurück zum Pferd: es wurden Vergleiche gezogen zwischen<br />

Schuhen und verschiedenen beschlagstypen – ein oder mehrere<br />

aufzüge tragen sich wie ein Flip Flop oder mehr wie ein turnschuh?<br />

Wie wirken Stollen oder Stifte? all diese Fragen wurden anschaulich<br />

beantwortet, birga stieg kurz in die Hufeisen und demonstrierte<br />

die Wirkung.<br />

Hier kristallisierte sich schnell heraus, dass ein Pferd, das hauptsächlich<br />

Wanderritte auf verschiedenen böden absolviert, einen anderen<br />

beschlag braucht als ein ovalbahntölter – immer im Sinne<br />

des Pferdes, um ihm zu helfen, seine jeweilige aufgabe bestmöglich<br />

zu erfüllen.<br />

nach einer Pizza zum Mittag zeigte uns birga bilder korrekter<br />

beschläge, krumme Hufwände, zu langen Hufe, schiefe Hufe, passenden<br />

Fesselstand, bockhufe, verschieden lange trachten, Rehehufen<br />

und vieles mehr. Dann ging es an die echten Pferde.<br />

eines nach dem anderen wurde aufgestellt, das Gebäude wurde beschrieben,<br />

hauptsächlich mit der absicht, das mutmaßliche Gangwerk<br />

einzuschätzen. Viergänger, Fünfgänger oder doch naturtölter?<br />

Probleme mit dem trab oder dem Galopp?<br />

Dann wurden die Pferde freilaufend gezeigt und überlegt, was wohl<br />

passiert, wenn man den Pferden Gewichte (Glocken, boots, Gewichtsringe,<br />

leicht und klappernd oder eher schwer) an Vorder-oder<br />

Hinterbeine macht.<br />

all das wurde ausprobiert, um den teilnehmern zu zeigen, wie sich<br />

das Gleichgewicht des Pferdes und damit auch sein Verhalten ändert,<br />

die Pferde wurden hektischer, wenn ihr Gleichgewicht gestört


45<br />

war – also das Gewicht an den „falschen“ beinen angebracht war,<br />

sie liefen nicht mehr in die ecken, ließen sich nicht einfangen, auch<br />

der Gesichtsausdruck änderte sich mit dem veränderten Gleichgewicht.<br />

beeindruckend war also nicht nur die beeinflussung des<br />

Gangwerks, sondern auch die beeinflussung der Psyche des Pferdes,<br />

was man vor dem Kurs vielleicht nicht in dem Maß vermutet<br />

hätte.<br />

Gut, manche Pferde wollten die ausnahme darstellen, die die Regeln<br />

bestätigt und machten nicht alles so, wie birga es vorausgesehen<br />

hatte, bis wir dann „Hugo“ auserkoren hatten, den Schluss der<br />

vorgestellten Pferde zu bilden und der wurde birgas „Freund“, weil<br />

er sich genauso verhielt, wie sie es prophezeit hatte, und jede prognostizierte<br />

Veränderung tatsächlich vorführte.<br />

birga ließ sich jedoch nie beirren, sagte dann öfter mal „vielleicht<br />

macht er jetzt dies“ und konstatierte, dass man eben nie auslernt,<br />

wenn man mit Pferden arbeitet!<br />

ein wichtiger Punkt des Lehrgangs waren auch die Pferde, die geritten<br />

wurden. Sie wurden erst ohne Gewichte geritten und dann mit,<br />

erst an den Vorder-, dann an den Hinterbeinen. Der Reiter musste<br />

sagen, wie er sein Pferd lieber reiten würde. beeindruckend war,<br />

wie sich mit dem veränderten Gleichgewicht auch der Sitz des Reiters<br />

veränderte – er also seinem Pferd mehr oder weniger helfen<br />

konnte.<br />

<strong>Das</strong> fünfgängige Pferd von Kai, das Probleme mit dem Galopp in<br />

der Halle hatte, bekam Gewicht an das eine Vorderbein, machte mit<br />

dem bein dann eine grössere bewegung und konnte somit im Galopp<br />

„auf die innere Schulter fallen“. Kai genoss es sichtlich.<br />

Dieser Kurs hat uns die Wichtigkeit des passenden beschlags vor<br />

augen geführt und klar gemacht, dass Reiter und Schmied eng zusammenarbeiten<br />

müssen und auch genug von der Materie des jeweils<br />

anderen verstehen müssen, um sich effizient austauschen zu<br />

können. Ganz klar wurde auch, dass es nicht nur darum geht, dass<br />

das Pferd die beine hebt, sondern wie es im Gleichgewicht zufrieden<br />

und somit schön laufen kann und die beine mit Leichtigkeit heben<br />

kann.<br />

Vielen Dank an birga, die unermüdlich mit uns gearbeitet hat, auf<br />

jede Frage eine antwort hatte, jedem Pferd und jedem Reiter mit<br />

gleichem interesse begegnete, uns trainingstipps mit auf den Weg<br />

gab und uns einen tollen, lehrreichen tag beschert hat. Sie hat uns<br />

geholfen, unsere Sichtweise auf das islandpferd bedeutend zu erweitern!<br />

Kommentare der teilnehmer: Super! Sehr informativ und dabei lustig!<br />

es war ein tag, an dem alles einmal angeschnitten wurde. alte<br />

themen, die man vielleicht schon vergessen hatte, wurden aufgefrischt<br />

und man hat viel neues dazugelernt. birga ist sehr gut auf jede<br />

Frage eingegangen und es war eine lockere, entspannte atmosphäre.<br />

auch das anschauungsmaterial war sehr gut. birga hatte<br />

gute ideen! ein sehr lehrreicher tag!<br />

Vorher wussten wir so gut wie nichts. birga hat uns an diesem tag<br />

einen guten Überblick gegeben, wie sich der beschlag auf den<br />

Gangmechanismus auswirkt. Man konnte alles sehr gut auf sein eigenes<br />

Pferd übertragen und manchmal ertappte man sich dabei,<br />

dass man bislang etwas zu wenig wusste.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

anZeiGe


46 DIP 4/12 Ressort Jugend<br />

Ein großes Dankeschön an die Günter-Weber-Stiftung<br />

Die Züchter von morgen und<br />

die Günter Weber- Stiftung<br />

Von Kirsten Schuster, Bundesjugendleitung<br />

aus einem Pilotprojekt gestartet ist das team Junge Züchter (tJZ)<br />

jetzt im dritten Jahr aktiv und bereit, als erprobtes Konzept in alle<br />

Landesverbände zu gehen. Um mittelfristig ein fundiert angelegtes<br />

ausbildungs– und Förderprogramm aufzustellen, erhält das Konzept<br />

des tJZ für die kommenden drei Jahre Rückhalt und Unterstützung<br />

von der GÜntHeR WebeR StiFtUnG.<br />

Ziel der initiative tJZ ist es, die Jugend für die Zucht zu begeistern<br />

und das interesse an vielen zuchtspezifischen Grundlagen zu wecken.<br />

Gerittene Pferde und Jungpferde auf Materialprüfungen richtig<br />

vorzustellen, Vererbungskriterien und Zuchtlinien interpretieren<br />

zu können, sich in Jungzüchterwettbewerben zu messen – dieses<br />

sind nur einige inhalte des tJZ.<br />

angeregt durch die langjährige, erfolgreiche initiative im Jungzüchterwettbewerb<br />

der Deutschen Warmblutzüchter entstand die idee,<br />

jungen islandpferdereitern und -züchtern die Komplexität des islandpferdes<br />

mit all seinen Facetten sowie die Möglichkeiten der beurteilung<br />

von islandpferden mittels Zuchtprüfungen verständlich zu<br />

machen. Pädagogische Leitlinien ebenso wie der Spaß an der Vermittlung<br />

von Wissen, unterstützt durch die anerkannte Fachkompetenz<br />

zahlreicher ausbilder, Reiter und Richter sind die Grundlage für<br />

das tJZ. Daniela Gehmacher und annette braun entwickelten das<br />

tJZ als Projekt des Jugendressorts des iPZV e.V. und betreuen es<br />

mit viel Liebe zum Detail.<br />

<strong>Das</strong> langfristige Ziel der initiative team junger Züchter ist es, jungen<br />

Menschen Kompetenz, Sachverstand und Können zur Unterstützung<br />

ihrer reiterlichen und fachkundigen entwicklung auf basis des<br />

vielfältigen Spektrums rund um das islandpferd zu vermitteln.<br />

<strong>Das</strong> interesse und die Freude der teilnehmer an den Seminaren<br />

zeigt den großen informationsbedarf rund um die Zucht.<br />

„Zuchtrichten macht Spaß“, „Wer treibt(s) mit wem?“, „FiZo-Reiten<br />

macht Spaß“ oder „Mit dem Jungpferd auf Du und Du“ – das<br />

sind einige themen aus der Seminarreihe. Die theoretische ausbildung<br />

wird zusätzlich durch die e-Learning–Methode unterstützt –<br />

ein wichtiger Schritt, das breitgefächerte Wissen allen interessierten<br />

näherzubringen.<br />

Junge Menschen lernen, das Pferd als Ganzes zu betrachten und zu<br />

verstehen – ein guter Weg für zukünftige Pferdemenschen mit gutem<br />

Horsemanship, breit angelegtem Wissen und offenem Denken.<br />

ermöglicht wird dies durch Förderungen der GÜntHeR WebeR<br />

StiFtUnG und vielen engagierten Menschen. DanKe!<br />

Mehr informationen zur GÜntHeR WebeR StiFtUnG unter<br />

www.weberstiftung.de<br />

Wer mehr über viele interessante themen rund um die Zucht erfahren<br />

möchte, sollte sich kostenlos beim iPZV team Junge Züchter<br />

anmelden (bis 23 Jahre) und an den kommenden Veranstaltungen<br />

teilnehmen. www.ipzv.de<br />

anZeiGe<br />

Fachleute aus Reitsport und Tiermedizin vertrauen unseren Sattelunterlagen:<br />

„Mich begeistert<br />

die gute Sattellage,<br />

die stoßdämpfende<br />

Wirkung bei empfindlichen<br />

Rücken und die<br />

gute Belüftung.“<br />

Laura Grimm, <strong>IPZV</strong> Trainerin A + Bereiterin<br />

„...äußerst erfolgreiche<br />

Thermoregulation...<br />

Pad und<br />

Rücken bleiben fast<br />

trocken. Pferd und<br />

Reiter freuen sich.“<br />

Dr. med. vet. Klaus Neurand<br />

„Gerade bei Pferden<br />

mit Satteldruck<br />

oder empfindlicher<br />

Reaktion beim Satteln<br />

wirkt das QUITTPAD®<br />

Wunder.“<br />

Nicole Kempf <strong>IPZV</strong> Trainerin A , Vize WMin<br />

Tun Sie es auch!


48 DIP 4/12 Internet-Treff<br />

DIP<br />

Internet<br />

Treff<br />

Platz für Pferde<br />

www.akazienhof.com<br />

www.Gestuet-Felsenhof.net<br />

Rhein-Sieg-Kreis:<br />

www.quellenhof-pleistal.de<br />

Zucht und Verkauf<br />

www.ispferde.de<br />

Gestüt Im Weierbachtal<br />

www.stephan-kratt.de<br />

www.islandpferde-roetgen.de<br />

Zucht-Hengste-Verkauf –<br />

Dohr, 52159 Roetgen<br />

Verschiedenes<br />

www.islandpferde-luehrshoff.de<br />

www.gestuet-roderath.de<br />

www.ickelsbach.de<br />

Düsseldorf/Duisburg<br />

www.gut-sonnenhof.de<br />

Gestüt Im Weierbachtal<br />

www.stephan-kratt.de<br />

www.fokus-pferd.de<br />

Pferde-Bilddatenbank für<br />

red. u. werbl. Zwecke<br />

www.reiterhof-budde.de<br />

www.isländervomhochwald.de<br />

www.tierharmonie.de<br />

Tierkommunikation<br />

Lýtingsstaðir – Gestüt und Reitferien<br />

auf Island:<br />

www.lythorse.com<br />

www.baerenfilz.de<br />

www.iph-grenzdyck.de<br />

www.zumhochscheid.de<br />

www.bockholts-hoff.de<br />

www.schmuckschatulle-online.de<br />

www.burgwald-zu-pferd.de<br />

www.odinn-vom-barghof.de<br />

www.sommerekzem.com<br />

Entdecken Sie Island…<br />

www.urlaub-auf-island.de<br />

www.gestuetaubachtal.com<br />

www.bockholts-hoff.de<br />

www.baerenfilz.de<br />

http://islandpferde-lantenbach.npage.de<br />

www.caroline-kratzer.de<br />

Kurse: Dressur und Gang<br />

Gestüt Im Weierbachtal<br />

www.stephan-kratt.de<br />

www.gestuet-sommerberg.de<br />

www.doertemitgau.de<br />

Island-Urlaub & Reiten<br />

www.herridarholl.is<br />

www.islandpferde-gestuet-sandheide.de<br />

www.kerstin-kubik.de<br />

Tierkommunikation<br />

www.reiten-in-island.de<br />

www.<strong>Islandpferd</strong>e-waydbrink.de<br />

Stralsund<br />

„<strong>Islandpferd</strong>etraining mit<br />

Magnús Skúlason“ u.v.a.<br />

www.zeller-verlag.de


49<br />

Eintrag im Internet-Treff:<br />

max. 40 Zeichen für € 10,– zzgl. 19% Mwst.<br />

Verbindlicher Anzeigenschluss:<br />

20. August <strong>2012</strong><br />

www.goldschmiede-morgenthum.de<br />

Tiermotivschmuck<br />

www.Recht-fuer-Pferd-und-Reiter.de<br />

Rechtsanwältin<br />

Reitbegleithundausbildung<br />

www.tkz-amedorf.de.tl<br />

www.pferdefotos.de<br />

Tierbuchverlag.de<br />

Zubehör<br />

www.stallkram.de<br />

Internet<br />

Bestellcoupon<br />

Treff<br />

Gewünschte Rubrik Zucht/Verkauf Reiten und Urlaub Platz für Pferde<br />

Zubehör Verschiedenes<br />

Gewünschtes Heft 5/<strong>2012</strong> 6/<strong>2012</strong> 1/2013<br />

2/2013 3/2013 4/2013<br />

Bis auf Widerruf<br />

Per Fax an: 0 54 52 - 91 77 87 oder per Post an:<br />

Susanna Wand, Entrup 111, 48341 Altenberge<br />

Erscheintermin: DAS ISLANDPFERD erscheint am letzten Freitag des ungeraden Monats. Abweichendes<br />

Erscheinen wird im Heft vorher angekündigt.<br />

Verbindlicher Anzeigenschlusstermin ist der 20. des Vormonats.<br />

Preis: € 10,– zzgl. 19% Mwst.; max. 40 Zeichen inkl. Interpunk tion!<br />

Nur per Lastschriftverfahren möglich. Auslandsanzeigen nur gegen Vorkasse.<br />

Beachten Sie: Im Internet-Treff werden keine Telefon- oder Faxnummern und keine Postadressen<br />

veröffentlicht, sondern ausschließlich E-Mail- und Internetadressen.<br />

<br />

<br />

Name, Vorname<br />

www.championrider.de<br />

Straße<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Tel<br />

www.islandpferde-bedarf.de<br />

Spezial-Zubehör für Wanderreiter<br />

www.burgwald-trekking.de<br />

BLZ<br />

Konto-Nr.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bank<br />

Bitte buchen Sie den Betrag<br />

zzgl. 19% Mwst. ab.<br />

www.hgg-reitsport.de<br />

www.ps-sattel.de<br />

www.arnos-biothane.de<br />

Leder war gestern<br />

Verbindlicher<br />

Anzeigenschlusstermin:<br />

20. August <strong>2012</strong><br />

IMPRESSUM<br />

DAS ISLANDPFERD Nr. 148<br />

November/Dezember 2010<br />

Offizielles Organ des <strong>IPZV</strong> e.V. Deutschland<br />

Herausgeber: <strong>Islandpferd</strong>e-Reiter- und Züchterverband<br />

e.V., Forstwald, 53945 Blankenheim,<br />

v.i.S.d.P.<br />

Geschäftsstelle:<br />

<strong>IPZV</strong> e.V., Thomas Schiller, Postfach 1220,<br />

31159 Bad Salzdetfurth, Tel.: 05063-27 1566,<br />

Fax: 05063-27 1567;<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@ipzv.de, www.ipzv.de<br />

Redaktion und Layout: ISI-Media GbR<br />

Späte/Wand, E-Mail: dip@ipzv.de<br />

Anzeigen: ISI-Media GbR Späte/Wand<br />

E-Mail: dip@ipzv.de, Tel.: 05452-91 97 912<br />

Fax: 05452-91 77 87<br />

Abonnements/Adressänderungen:<br />

Geschäftsstelle des <strong>IPZV</strong> (siehe oben); E-Mails an:<br />

geschaeftsstelle@ipzv.de, www.ipzv.de<br />

Satz und Druck: Druckhaus Cramer, Hansaring 118,<br />

48268 Greven. Gedruckt auf Papier<br />

aus kontrolliert nachhaltiger und<br />

verantwortungsbewusster Waldwirtschaft.<br />

Mehr unter ww.pefc.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

Zwei monatlich, am Ende der Monate mit ungeraden<br />

Zahlen. Der Post nachsende antrag gilt nicht für<br />

Postvertriebs stücke. Adressänderungen müssen<br />

der Geschäftsstelle deshalb bis zum 15. des Versandmonats<br />

vorliegen. Es besteht keine Verpflichtung,<br />

Zeitschriften kostenlos nachzuliefern.<br />

Für unaufgefordert eingeschickte Ma nu skripte,<br />

Fotos oder Zeichnungen übernimmt DAS ISLAND-<br />

PFERD keine Haftung. Es besteht keine Ver öffentlichungspflicht<br />

von eingesandten Manuskripten.<br />

Manuskripte, Artikel und Leserbriefe unter liegen<br />

einer redaktionellen Bearbeitung und können von<br />

der Redak tion bei Bedarf gekürzt oder verändert<br />

werden. Die mit Autorennamen gekennzeichneten<br />

Beiträge spiegeln nicht immer die Stellung des Verbandes<br />

oder die Meinung der Redaktion wider.<br />

Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.


50 DIP 4/12 Marktplatz<br />

DIPMarkt<br />

Verkauf/Zucht<br />

Werbung im DIP–<br />

fällt ins Auge,<br />

bleibt im Kopf!<br />

Verkauf/Zucht<br />

Wir verkaufen einige junge gut gerittene<br />

Pferde aus eigener Zucht. Abst. v. Geysir v.<br />

Wiesenhof, Kjarni f. Grafarkoti, Heljar v. Birkenlund<br />

sowie einen gekörten Junghengst (Kjarni).<br />

Tel. 0175-4761011<br />

Sattel Topreiter JR-spezial, KW 36, neuwertig,<br />

4 Monate geritten, VHB 1100 €<br />

Tel.: 0176/630 62 447<br />

www.schleuener-hof.de<br />

Tel. 0173-6018661<br />

www.daniel-berres.de<br />

Tel. 0177-3449671<br />

www.bockholts-hoff.de<br />

Tel. 05193-52920<br />

Die Knaller zum Knallerpreis<br />

www.Ljori-von-Birk.de<br />

www.laekurhof.de<br />

<strong>Islandpferd</strong>egestüt in Brandenburg<br />

Tel. 033846-41673<br />

Reiten, Wandern, Verkaufspferde<br />

www.hofgut-retzenhoehe.de<br />

W ir züchten umgänglic<br />

he, leichtrittige<br />

<strong>Islandpferd</strong>e mit Schwerpunkt<br />

Tölt für<br />

Sport und Freizeit.<br />

<strong>Islandpferd</strong>eges<br />

d stüte<br />

Habichthorst,<br />

Hessen,<br />

Fam. Habicht<br />

35630 Ehringshausen, Tel.<br />

0 64 49/18 45<br />

Kirö,<br />

Nürnberger Land,<br />

Fam. Hafner, 91220<br />

Schnaittach, Tel.<br />

0 91 26/43 81 u. 96 02<br />

Moorflur<br />

, Saarland, Fam.<br />

Dr. Aatz, 66687<br />

Wadern-Oberlöstern,<br />

Tel.<br />

0 68 71/74 74<br />

Rinkscheid<br />

, Sauerland,<br />

Fam. Kottmann,<br />

8540 Meinerzhagen, Tel.<br />

0 23 58/74 94<br />

www.gestuet-rinkscheid.de<br />

Saringhof<br />

, G roßr. Gieß<br />

en,<br />

Fam. J. Saring, 353055 Grünberg<br />

Tel.<br />

0 64 01/63 86 u. 54<br />

98 · Fax 43 19<br />

Wir haben Ihr Traumpf<br />

erd!<br />

Nehmen Sie Kon-<br />

taktt<br />

mit uns auf.<br />

4 Isi-Wallache 2-jährig, 2 Isi-Hengste 3-jährig,<br />

2 Isi-Stuten 17-jährig.<br />

Tel. 09497-94000 o. 0160-90907021<br />

Björk, große kräftige Islandstute,<br />

10 Jahre, sehr gute Grundgangarten, leicht zu tölten,<br />

angenehmes Temperament, 8200,- €<br />

Tel. 08534-8227<br />

Urlaub/Wohnen<br />

Reiturlaub in Island 2013<br />

Unser Hof Brimilsvellir liegt direkt am Meer a.<br />

d. schönen Küste von Snæfellsnes. Wir bieten<br />

hervorragende Pferde, traumhafte Ritte an weiten<br />

Stränden, persönliche Atmosphäre, einen<br />

Hot-Pot u.v.m. Kommen Sie zu uns, wir sind<br />

eine deutsch-isl. Familie und freuen uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

Veronica & Gunnar, Info/Prosp.:<br />

Tel+Fax: 08051-7928 (in D)<br />

www.islandia.is/brimhestar<br />

Mausfalbstute 5Gang für Sport/Zucht oder<br />

Freizeit, geb. 2001, V: Svölnir/Midsitju, M:<br />

Isold/Midsitju. Fein zu reiten, aber sehr sensibel,<br />

daher kein Anfängerpferd.<br />

Preis: VB 8500,- €<br />

Tel. 07961-9869386<br />

Entdecken Sie Island …<br />

… am Besten vom Rücken unserer Pferde,<br />

Reittouren mit freilaufender Herde<br />

www.urlaub-auf-island.de<br />

Tel. 0171-1258985 oder 07532-807669<br />

Große Stuten, viel Tölt, braun, Rappe, Palomino,<br />

Fuchswallach u.a.<br />

Tel. 04383/1272 / www.barghof.com<br />

Stute, 10 J., angenehmes Temperament,<br />

schöne Bewegungen, VB 5500,- €<br />

Tel. 0162-2909060 o.l hartmann.luca@web.de<br />

20 Hengste, 3-5 j., roh, je 2500,- €<br />

Tel. 0176-23419562 (bei Hamburg)<br />

Nordsee-Dänemark – Nähe Hennestrand<br />

Wir sind auf Urlaub mit eigenem Pferd spezialisiert.<br />

Super Reitgebiet Strand-Wald-Heide. Ferien<br />

ab der 1. Minute. Viel Platz für Eure Pferde.<br />

Liebevoll ausgestattete Fewos, kl. Haus f.<br />

Mensch u. Hund. Kein typ. Reitbetriebe, sondern<br />

Wohlfühlklima. Platz f. Kurpferde<br />

www.daenemark-urlaub-mit-pferd.de<br />

Wir freuen uns!<br />

Tel. 0045-20315590<br />

Sie möchten in Heft 5/<strong>2012</strong><br />

(Nr. 149) eine Anzeige schalten?<br />

Dann buchen Sie bis zum 20. August<br />

und schicken Sie Ihre druckfertige<br />

Vorlage bis zum 4. September an dip@ipzv.de,<br />

Fax 05452/917787<br />

Mecklenb.-Vorp. <strong>Islandpferd</strong>egestüt<br />

bietet: FeWo, Reiturlaub, Unterricht, geführte<br />

Ausritte, Verkauf von ekzemfreier Nachzucht,<br />

Praktikantin mit guten Reitkenntnissen gesucht.<br />

Tel. 038755-40864


51<br />

Urlaub/Wohnen<br />

Zubehör<br />

Verschiedenes<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Im Tölt durch Island.<br />

Familienbetrieb, ausgezeichnete Pferde<br />

Lýtingsstađir: www.lythorse.com<br />

Tel. 00354-453 8064 (wir sprechen dt.)<br />

Traum FeWo Nordsee, Wattritte, Gastpferdepaddocks<br />

www.deichhof-johannssen.de<br />

www.islandpferde-jodis.de, Tel. 04571-5401<br />

www.bockholts-hoff.de<br />

Tel. 05193-52920<br />

Jetzt NEU<br />

• Reitkurse • Zucht • Verkauf<br />

• Ferienwohnungen<br />

www.bockholts-hoff.de<br />

Tel. 05193-52920<br />

www.laekurhof.de<br />

Reiturlaub im Naturpark Hoher Fläming<br />

Tel. 033846-41673<br />

Platz für Pferde<br />

Nordsee Pensionsplätze frei,<br />

Jungpferde, Rentner, Ekzemer,<br />

Reha-Kur ab 100 €<br />

www.islandpferde-jodis.de, Tel. 04751/5401<br />

Idyllischer <strong>Islandpferd</strong>e-Hof<br />

25 Minuten von Münster nähe Nottuln, bietet<br />

Plätze im Offenstall!<br />

Hof Twent, Tel. 0162-2390021<br />

Verschiedenes<br />

Romantischer Fachwerkhof im Pferdeparadies<br />

Ellringen (Kronshof)<br />

20 km östlich von Lüneburg, 290 qm Wfl. inkl.<br />

Studio 80 qm, 9 Zi., 2 Tageslicht-Bäder, Hws-<br />

Raum, 3 schöne Kachelöfen, kl. Nebengeb.,<br />

1650 qm Naturgarten (zzgl. 1700 qm Garten-<br />

Pachtgrundstück) und 2000 qm Obstwiese.<br />

275.000 €, von privat,<br />

Tel. 05851/7041<br />

Fahren mit <strong>Islandpferd</strong>en!<br />

Einfahren, Fahrlehrgänge. Martin Peters,<br />

Trainer-A Fahren; Tel. 05902/7532<br />

www.fahrstall-eichengrund.de<br />

Equilates (=Pilates+Reiten) Workshop in Henstedt-Ulzburg.<br />

11.08.12 Einsteiger, 12.08.12 Fortgeschrittene.<br />

Infos: 0160-95403853 o. hiskea1@gmx.de<br />

<strong>Islandpferd</strong>ehof Bärenfilz<br />

Christine Plenk-Holtkotte • <strong>IPZV</strong>-Trainer B<br />

94145 Haidmühle • Fon: 08556. 305 oder 08556. 920 372<br />

baerenfilz@t-online.de • www.baerenfilz.de<br />

Platz für Absetzer <strong>2012</strong>.<br />

Gerne mit anschließender Jungpferdeaufzucht.<br />

www.islandpferdehof-obersolbach.de<br />

Tel. 02734-4795825<br />

www.bockholts-hoff.de<br />

Tel. 05193-52920<br />

Landwirtschaftliche Gebäude mit Scheune,<br />

7 Pferdeboxen,<br />

Laufstall, Sozialraum, Reitplatz (Ovalbahn) und<br />

Weidefläche nähe Maria Laach zu verpachten.<br />

Tel.: 0160-6116920<br />

www.bockholts-hoff.de<br />

Tel. 05193-52920


___________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________<br />

52 DIP 4/12 Marktplatz<br />

Private<br />

Bestellcoupon<br />

Kleinanzeigen<br />

Per Fax an: 0 54 52 - 91 77 87 oder per Post an:<br />

Susanna Wand, Entrup 111, 48341 Altenberge<br />

Gewünschte Rubrik<br />

Verkaufen Kaufen Platz für Pferde Zucht<br />

Urlaub/Wohnen Chiffre Zubehör Verschiedenes<br />

Gewünschtes Heft 5/<strong>2012</strong> 6/<strong>2012</strong> 1/2013<br />

2/2013 3/2013 4/2013<br />

Verschiedenes<br />

g<br />

<strong>Islandpferd</strong>egestüt<br />

Kernhof<br />

Reitschule<br />

Verkaufspferde<br />

Beritt<br />

Pensionspferde<br />

Reitsportartikel<br />

Reiterferien- Gästezimmer<br />

Anne Werner – <strong>IPZV</strong>- Trainer B<br />

FN- Pferdewirt- Zucht & Haltung<br />

97892 Kreuzwertheim – Röttbach<br />

Handy: 0171/52 19 0 68<br />

www.kernhof.de<br />

Erscheintermin: DAS ISLANDPFERD erscheint am letzten Freitag des ungeraden Monats. Abweichendes<br />

Erscheinen wird im Heft vorher angekündigt.<br />

Verbindlicher Anzeigenschlusstermin ist der 20. des Vormonats<br />

Preise: Zeile 1+2 = € 9,–; jede weitere Zeile € 3,–; max. 10 Zeilen; mit Leerzeichen und Interpunk -<br />

tion! Chiffregebühr € 5,–; Fettdruck (1. Zeile) unterstreichen. Alle Preise zzgl. 19% Mwst.<br />

Nur per Lastschriftverfahren möglich. Auslandsanzeigen nur gegen Vorkasse. Pro Bestellcoupon<br />

nur eine Anzeige möglich.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Alternativ: Negativeintrag (max. 2 Zeilen) für € 15,– zzgl. 19% Mwst.<br />

<br />

<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Tel<br />

E-Mail<br />

BLZ<br />

Konto-Nr.<br />

Bank<br />

Bitte buchen Sie den Betrag<br />

zzgl. 19% Mwst. ab.<br />

Datum, Unterschrift


53<br />

Verschiedenes<br />

Arbeit<br />

Stellenangebot!<br />

Die Saison ist in vollem Gange –<br />

unser Team freut sich über Verstärkung!<br />

Wir suchen einen weiteren Mitarbeiter/in<br />

für Beritt, Unterricht und<br />

Hof-Management.<br />

Außerdem haben wir einen<br />

Ausbildungsplatz anzubieten.<br />

www.vindholar.de,<br />

Tel. 040/6776488<br />

Praktikant/Hilfe für Beritt gesucht!<br />

Weiterbildung möglich. Weitere Informationen<br />

unter www.gut-tiergarten.de<br />

Tel. 02608-1428, Mobil 0178-2181754<br />

www.laekurhof.de<br />

Ausbildung zum Pferdewirt<br />

Tel. 033846-41673<br />

Chiffre<br />

Norddeutsches Gestüt<br />

sucht Betrieb für Kooperation<br />

(Verkauf, Deckhengste u.a.).<br />

Chiffre: 1/148<br />

17.–23.09.<strong>2012</strong><br />

<br />

Kombikurs „Beritt und Unterricht“<br />

mit Daniel Berres und Suzan Beuk in Marxen*<br />

01.-05.11.<strong>2012</strong><br />

Marxener Jungpferdetage:<br />

Jungpferdeausbildung bis zum<br />

Anreiten in Theorie und Praxis<br />

01./02.12.<strong>2012</strong><br />

„Vertrauen statt Angst“<br />

Vertrauenstraining mit unsicheren<br />

Pferden und Reitern in Marxen*<br />

15./16.12.<strong>2012</strong><br />

„ Springen mit <strong>Islandpferd</strong>en<br />

macht Spaß!“<br />

in Marxen*<br />

27.12.<strong>2012</strong>–04.01.2013<br />

Winter-API-Kurs<br />

Reit/-Gangreitabzeichen Bronze bis Gold in Marxen*<br />

*<strong>Islandpferd</strong>epension Eckhoff<br />

NEU!<br />

<strong>IPZV</strong>-Ausbilderin/<strong>IPZV</strong>-Trainerin A<br />

Lindenallee 5a · 21439 Marxen<br />

Tel.: 04185/70 81 30 · Mobil: 0171/ 3 57 98 88<br />

www.suzan-beuk.de · info@suzan-beuk.de<br />

Ihre Chance ab Herbst:<br />

<strong>IPZV</strong>-Trainer<br />

A/B bzw.<br />

Bereiter FT<br />

Selbstständige Tätigkeit (Beritt, Verkauf und Reitschule) auf<br />

Gut Ellenbach bei Kassel – der dynamischsten deutschen<br />

Großstadt mit der dritthöchsten Lebensqualität bundesweit.*<br />

Gut Ellenbach wurde 2011 für tiergerechte Pferdehaltung<br />

ausgezeichnet und bietet eine moderne Reitanlage.<br />

<strong>Das</strong> Reitgelände beginnt direkt am Hof, Boxenstall und<br />

Wohnung auf dem Gut können angemietet werden.<br />

Sie sind teamfähig und wünschen sich eine dauerhafte<br />

Zusammenarbeit? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.<br />

Birgit und Ralf Scheller<br />

www.<br />

.de<br />

* Städteranking Wirtschaftswoche 2011<br />

BHB Kassel


54 DIP 4/12 Schaufenster<br />

Schaufenster<br />

SCHWEISS – bei Reiter und Pferd<br />

Ross und Reiter haben eine Gemeinsamkeit: sie können beide<br />

heftig schwitzen – eine enorme Leistung der Haut.<br />

Die äußere Haut als größtes Organ des Organismus führt zwar ein „Außenseiterdasein“<br />

– hält aber dennoch den ganzen Organismus zusammen.<br />

Ihr Arbeitsfeld ist multifunktionell. Als Schutzschild schirmt sie<br />

den Körper gegen<br />

Hitze, Kälte, Strahlen,<br />

Gifte, Bakterien<br />

oder<br />

Schmutzpartikel<br />

ab. Sie unterstützt<br />

die Nieren, reguliert<br />

den Wasser- und<br />

Elektrolythaushalt<br />

und damit auch die<br />

Körpertemperatur.<br />

Feinfühlige Sensoren<br />

und Rezeptoren<br />

vermitteln dem<br />

Reiter und auch<br />

dem Pferd ein Situationsbild<br />

über<br />

die vielfältigen Einwirkungen<br />

von<br />

außen, aber auch<br />

Querschnitt der Haut<br />

über Schwankungen<br />

der Körpertemperatur.<br />

Und damit gilt es nun, das Schwitzen zu beurteilen. Beim<br />

Reiter wird zwar duftender Schweiß mit Naserümpfen beantwortet,<br />

beim arbeitenden Pferd dagegen führt der Schweißfluss zu einem optimalen<br />

Temperaturausgleich. Die Muskelaktivität bei sportlichen Hochleistungen<br />

– sei es für Kurz- oder Langzeitbelastungen – wird nur durch<br />

die thermoregulatorische Effizienz der Haut ermöglicht. Etwa 75% der<br />

eingesetzten Energie muss als Wärme den Organismus verlassen – vornehmlich<br />

über die Haut, nur partiell über den Atmungstrakt.<br />

Die Thermoregulation erfolgt über mehrere Wege – sowohl beim Reiter<br />

als auch beim Pferd. Die Körpertemperatur des Reiters wird bei<br />

37°C, die des Pferdes bei 38°C reguliert. Welche Möglichkeiten ergeben<br />

sich? Die jeweiligen Körperoberflächen können in kühler Umgebung<br />

bzw. an kalter Kontaktfläche Wärme ableiten (Konduktion), wobei die<br />

vorhandene Temperaturdifferenz entscheidend ist. Weiterhin gilt es,<br />

den Kühlungseffekt durch Wind (Konvektion) zu berücksichtigen. Nicht<br />

unterschätzt werden darf auch die Bedeutung der langwelligen Strahlung<br />

(Radiation) für den Wärmeaustausch mit der Umgebung. Für diese<br />

genannten Mechanismen steht der Begriff „trockene Wärmeabgabe“.<br />

Der effektivste thermoregulatorische Prozess wird durch die Verdunstung<br />

von Wasser und Schweiß ermöglicht. Die sogenannte Perspiratio<br />

insensibilis beschreibt die Verdunstung von Wasser von der Körperoberfläche,<br />

ohne dass dieser Vorgang sichtbar wird. Auch ohne<br />

Schweißsekretion verliert die Haut recht erhebliche Mengen von Wasser<br />

– falls an der Oberfläche keine Blockade durch Decken bzw. Kleidung<br />

besteht. Diese Art der Thermoregulation wird durch die Erweiterung (Dilatation)<br />

der oberflächlichen Gefäßnetze (Arterien, Venen, Anastomosen, Kapillaren)<br />

ermöglicht. Bei vermehrter Arbeitsbelastung oder bei hohen<br />

Außentemperaturen kommt die Schweißproduktion (Perspiratio sensibilis) und<br />

die sich ergebende Verdunstung zum Tragen.<br />

Beim Reiter sind es die in der gesamten Hautoberfläche befindlichen echten<br />

Schweißdrüsen (Glandulae glomiformes), die bisweilen äußerst aktiv an Händen<br />

und Füßen Schweiß absondern können. Der entlassene Schweiß enthält nur geringe<br />

Mengen an Eiweiß-Substanzen, die anfänglich noch geruchlos sind, aber<br />

nach gewisser Zeit durch bakterielle Einwirkung zu unangenehmen Gerüchen<br />

führen.<br />

Beim Pferd sind es die Schlauchdrüsen (Glandulae tubuliformes), die stets in<br />

den Haarkanal einmünden. Sie sind in unterschiedlicher Menge in der Körperdecke<br />

verteilt. Die Hals- und Schulterregion sowie die Bauch- und Schenkel -<br />

innenflächen können wohl am heftigsten schwitzen. Die Gliedmaßen<br />

ermöglichen nur eine minimale Thermoregulation. Der produzierte Schweiß ist<br />

hyperton, d.h., er enthält vermehrt Eiweiße und Elektrolyte, wodurch die auffallende<br />

Schaumbildung zu erklären ist.<br />

Unter unseren Haustieren sind die Pferde die einzige Spezies, die wie die<br />

Menschen zur Temperaturregulation die Haut nutzen. Bei Katzen, Hunden,<br />

Schafen und Schweinen gibt es zwar histologisch vergleichbare Drüsen in der<br />

Körperdecke, doch diese besitzen keine Bedeutung für die Thermoregulation.<br />

Sie produzieren Duftstoffe und Substanzen zur Haar- und Hautpflege.<br />

Beim Reiter und beim Pferd ermöglicht die jeweilige Aktivität der Schweißdrüsen<br />

den effizientesten Kühleffekt – die Verdunstung (Evaporation) auf der gesamten<br />

Hautfläche. Voraussetzung ist lediglich, dass der Wasserdampf-<br />

Partialdruck auf der Haut höher ist als in der Luft.<br />

Bei Regenfällen an heißen Sommertagen kann der Wasserdampfgehalt in der<br />

Luft so hoch sein, dass der Kühlungsvorgang nur mangelhaft möglich ist. Ein<br />

entsprechendes Gefühl der Schwüle reduziert die Möglichkeit der Verdunstung<br />

und kann damit zu einer Hyperthermie führen. Eine derartige Überwärmung<br />

des Muskelsystems infolge der unzureichenden Wärmeabgabe über die Haut<br />

kann zusätzlich durch mehrere Faktoren beeinträchtigt werden. Ein extrem langes<br />

Winterfell, das beim Pferd im Frühjahr nicht rechtzeitig gewechselt wird,<br />

verzögert den Thermoregulationsprozess erheblich. Zu berücksichtigen ist weiterhin,<br />

dass großflächige Körper-Abdeckungen bei stärkeren Körperanstrengungen<br />

die Verdunstung des Schweißes extrem behindern können. So können<br />

partielle Abdeckungen der Rückenregion durch diverse Sattelunterlagen eine<br />

optimale Thermoregulation verschlechtern. Kompakte Filzpads, Gummiunterlagen<br />

oder feste Gelpads unter dem Sattel blockieren je nach Auflagengröße<br />

bis zu 20% der Körperoberfläche und verhindern damit hier eine mögliche Evaporation.<br />

Der produzierte Schweiß tropft ab, ohne dass hier eine Kühlwirkung<br />

eintreten kann. Diese Einsicht hat folglich dazu geführt, unter dem Sattel des<br />

Reiters ein verbessertes Klima zu schaffen. Der hier gebildete Schweiß muss<br />

möglichst ungehindert verdunsten können. Die Lösung sind Sattelpads mit Luftpolstern,<br />

die durch ein System von elastischen Mikrofasern offen gehalten werden.<br />

Somit wird ein kontinuierlicher Luftaustausch ermöglicht, indem während<br />

des Reitens ein Saug- und Pumpeffekt entsteht. Nach der Erfahrung von mehreren<br />

Distanzreitern hat das sogenannte QUITT-PAD eine geeignete Lösung gebracht.<br />

Eine fast trockene Felloberfläche spricht für eine optimale Verdunstung<br />

von Schweiß unter dem Sattel. Pferd und Reiter freuen sich.


55<br />

Was gibt’s Neues auf dem Markt? DIP hält Sie auf dem Laufenden.<br />

Schweif- und Mähnenspray von Alludo<br />

Sicher ist es eines der Klassiker der Pferdepflegemittel: <strong>Das</strong> Schweif- und Mähnenspray<br />

gehört zur Grundausstattung jedes Pferdebesitzers. Wer dafür sorgen<br />

will, dass das Fell des Pferdes nicht stumpf und matt aussieht, benutzt das Alludo<br />

Schweif- und Mähnenspray. Auch bei trockener Mähne und verklebtem<br />

Schweif ist es das richtige Mittel, weil es aus hochwertigen Komponenten zusammengesetzt<br />

ist. Da das Alludo Schweif- und Mähnenspray aus natürlichen<br />

und nicht schädlichen Substanzen hergestellt wird, ist die<br />

Anwendung völlig problemlos.<br />

Dem Hersteller ist auch schon zu Ohren gekommen, dass<br />

Menschen mit langen, geflochtenen und verfilzten Haaren<br />

gute Erfolge damit erzielt haben! Und was für den Menschen<br />

gut ist, kann für das Pferd auf keinen Fall schlecht<br />

sein. Auch für Hunde und andere Tiere ist das Mittel gut<br />

verwendbar.<br />

<strong>Das</strong> Alludo Schweif- und Mähnenspray gibt es in verschiedenen Größen im Reiterfachhandel<br />

und unter www.alludo-shop.com. Unternehmerin Elke Wessel,<br />

deren Urgroßvater auch schon Pferdepfleger war: „Wer kein Risiko eingehen<br />

will, kann bei uns sogar Proben bestellen!“ Diese Aktion bietet sie Neukunden<br />

an, die sich noch von der guten münsterländischen Qualität der Alludo-Produkte<br />

überzeugen lassen möchten. Man sagt den Münsterländern ihre Sturheit also<br />

völlig zu Unrecht nach! Mehr unter www.alludo-shop.com oder<br />

Elke Wessel, Alludo, elke.wessel@alludo.com Tel. 0178/1982539<br />

Abonnement<br />

Bestellung<br />

PS-Sättel <strong>2012</strong>:<br />

Bewährtes Konzept – überarbeitete Modelle!<br />

Auf der Pferdemesse „Hansepferd“ in Hamburg hat die PS ISI Service GmbH<br />

aus Köln ihre erneuerten Sattelmodelle „Fridur“ und „Glaumur“ vorgestellt.<br />

„An der erfolgreichen kurzen und rückenschonenden<br />

Bauweise der PS-Sättel haben<br />

wir natürlich nichts geändert“, versichert Verkaufsleiter<br />

Patrick Stamm. Aber an der perfekten<br />

Ausstattung der Sättel wurde gefeilt.<br />

So hat der Fridur angenehm weiche und<br />

breite französische Kissen erhalten, die für<br />

eine optimale Druckverteilung auf dem Pferderücken<br />

sorgen. Der neue leichte Kunststoffbaum<br />

verfügt zudem über auswechselbare Kopfeisen.<br />

Beim Premium-Modell Glaumur wird nun allerbestes robustes Leder in Sattel-<br />

und Schweißblättern verarbeitet, wohingegen die Sitzfläche weiterhin<br />

aus dem sehr beliebten geschmeidigen Leder gefertigt wird. Die französischen<br />

Kissen des Glaumurs werden jetzt extraweich von einer deutschen<br />

Sattlerei gepolstert.<br />

Alle PS-Sättel werden noch auf vielen Turnieren und Messen im weiteren<br />

Jahresverlauf präsentiert. Eine aktuelle Liste der Auftritte und mehr Informationen<br />

zu den Sätteln gibt es immer auf ps-sattel.de.<br />

Bestellcoupon<br />

Per Fax an: 0 50 63-27 15 67 oder<br />

per Post an: <strong>IPZV</strong>-Bundesgeschäftsstelle,<br />

Postfach 1220, 31159 Bad Salzdetfurth<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich möchte hiermit die Zeitschrift <strong>Das</strong> <strong>Islandpferd</strong> zum Bezugspreis von 30,– €<br />

jährlich für sechs Ausgaben, incl. Porto und Versand bestellen. Ausland 40,– €.<br />

Island und Übersee 50,– €. Die Hefte erscheinen Ende Januar/März/Mai/<br />

Juli/September/November. Kündigungen nur schriftlich und mit einer Frist von<br />

sechs Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Meine Bestellung gilt ab Heft Nr.:<br />

Hiermit ermächtige ich Sie widerruflich, die von mir<br />

zu entrichtenden Zahlungen an <strong>Das</strong> <strong>Islandpferd</strong><br />

bei Fälligkeit zu<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Lasten meines Girokontos Nr.:<br />

bei der<br />

durch Lastschrift einzuziehen.<br />

BLZ<br />

Telefon<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

Datum, Unterschrift (Bei Minderjährigen Unterschrift des gesetzlichen Vertreters)<br />

Meine Zahlung erfolgt durch:<br />

beigefügten Scheck (nur im Inland möglich)<br />

Einzugsermächtigung (nur im Inland möglich)<br />

bar im Brief (Ausland)<br />

2. Unterschrift<br />

Ich weiß, dass ich diese Bestellung<br />

innerhalb einer Woche schriftlich bei der<br />

Bestelladresse widerrufen kann.<br />

PLZ, Ort


56 DIP 4/12 DIP Kinder<br />

DIP<br />

Kinder<br />

Schlüsselloch<br />

Irgendwo zwischen Seite 58<br />

und 77 verbirgt sich das<br />

Foto, aus dem wir diesen<br />

Ausschnitt geklaut haben.<br />

Findest du es?<br />

Hallo liebe Kinder,<br />

tja, diesen Sommer hatten wir uns wohl<br />

alle ganz anders vorgestellt. <strong>Das</strong> Wetter<br />

lädt vielerorts ja nicht gerade zum Reiten<br />

ein. Erzählt uns doch mal, was ihr in<br />

den Ferien so gemacht habt. Habt ihr ein<br />

Ferienkurs besucht? Seid ihr trotz des<br />

Regenwetters fleißig geritten? Habt ihr<br />

tolle Bücher gelesen oder Euch vielleicht<br />

auf einen Abzeichen-Kurs vorbereitet?<br />

Schreibt uns, was ihr in den Ferien erlebt<br />

habt. Wir freuen uns darauf.<br />

Euer DIP-Team<br />

Der Pfiffikus<br />

Von Antje Leser<br />

Wälzen – Wellness fürs Pferd<br />

Ah, ist das schööön!<br />

Nicht nur <strong>Islandpferd</strong>e lieben<br />

das Wälzen im warmen Sand,<br />

auf trockenem Schotter, im Pulverschnee<br />

oder auf der Weide. Besonders<br />

nach der Reitstunde oder einem anstrengenden<br />

Ausritt könnt<br />

ihr beobachten, wie euer<br />

Pferd laut „schnorchelnd“<br />

den Boden begutachtet,<br />

mit den Hufen<br />

scharrt und sich mit<br />

Trippelschritten im Kreis<br />

dreht. Dann knickt es<br />

mit allen vier Beinen<br />

FOTO: CHRISTIANE SPÄTE<br />

nahezu gleichzeitig ein und lässt sich auf<br />

die Seite fallen. Damit alle juckenden Stellen<br />

ordentlich massiert werden, windet und<br />

kugelt sich euer Pferd unter wohligem<br />

Grunzen, reibt Kopf und Hals im Sand und<br />

schlägt mit dem Schweif. Manche Pferde<br />

Casanova frá Hrafnsholt findet Wälzen total Klasse.


57<br />

57<br />

schaffen sogar eine ganze<br />

Umdrehung, während andere<br />

sich zunächst auf der einen<br />

und später auf der anderen<br />

Seite wälzen.<br />

<strong>Das</strong> Wälzen ist nicht nur<br />

ein Wohlfühlprogramm<br />

nach getaner Arbeit, sondern<br />

ein angeborenes Verhalten,<br />

das der Fellpflege<br />

dient. Mit dem Schubbern<br />

am Boden lösen sich Schmutz und Reste<br />

von altem Winterfell, Schweiß oder unangenehme<br />

Quälgeister, wie Ungeziefer und<br />

Mücken.<br />

Nach dem Wälzen stemmt das Pferd beide<br />

Vorderbeine in die Erde, dann erst folgen<br />

die Hinterbeine. Nochmal kräftig schütteln,<br />

damit der überschüssige Sand abfällt und<br />

das Fell aufgelockert wird. Kurzzeitig verschwindet<br />

euer Isi dann in einer kleinen<br />

Staubwolke und ihr fragt euch spätestens<br />

jetzt, warum ihr überhaupt geputzt habt.<br />

Übrigens bedeutet Wälzen nicht immer,<br />

ZEICHNUNG: WIEBKE LESER<br />

dass ein Pferd sich wohlfühlt.<br />

Manchmal kann es auch ein Zeichen für<br />

Bauchweh (Kolik) sein. <strong>Das</strong> Pferd ist dann<br />

meist sehr unruhig, schaut nach seinem<br />

Bauch und schüttelt sich nicht nach dem<br />

Wälzen.<br />

Pferde, die sich in der Herde wälzen, lösen<br />

oft eine richtige Kettenreaktion aus. Dabei<br />

wälzt sich der Ranghöchste oft zum<br />

Schluss, damit sein Geruch alle anderen<br />

überlagert. Er hinterlässt sozusagen seine<br />

Visitenkarte.<br />

Welche Antwort ist richtg?<br />

Von Antje Leser<br />

1. Stiefelknecht<br />

a) Mitarbeiter in einem<br />

Schuhgeschäft<br />

b) Hilfsmittel, mit dem man<br />

seine Reitstiefel leichter<br />

ausziehen kann<br />

c) Stallbursche<br />

2. Wolfszahn<br />

a) kleiner Zahnrest hinter<br />

dem letzten Backenzahn<br />

b) typische Wiesenpflanze<br />

c) Eckzahn eines Wolfs<br />

3. Trachten<br />

a) längliche Polster auf der<br />

Unterseite eines Sattels<br />

b) Kleidungsstücke einer<br />

bestimmten Region oder<br />

Tätigkeit<br />

c) hinterer Teil der Hufwand<br />

Lösung: 1b, 2a, 3c.


58 DIP 4/12 Basics<br />

Richtig ... aufsitzen<br />

Basics, Teil2<br />

Von Rosl Rößner, Text und Fotos Christiane Späte<br />

Isländisch aufsteigen<br />

ist anders<br />

<strong>Das</strong> Aufsteigen auf ein <strong>Islandpferd</strong> unterscheidet<br />

sich vom Aufsteigen auf ein Großpferd;<br />

letzteres hat seinen Ursprung in der<br />

Kavallerie. Auf ein <strong>Islandpferd</strong> steigt man „in<br />

Fahrtrichtung“ und nicht mit dem Rücken<br />

zum Pferdekopf auf und der Isländer tut dies<br />

auch von beiden Seiten, so wie es gerade<br />

passt. In früherer Zeit war es in Island sogar<br />

üblich von rechts aufzusteigen. Die ersten<br />

Pferde, die in größerer Zahl über den<br />

Schiffsweg nach Deutschland importiert<br />

wurden, waren mehr als irritiert, wenn der<br />

Reiter von links aufsteigen wollte.<br />

ILLUSTRATION: JEANNE KLOEPFER<br />

Bevor man den ersten Fuß in den Steigbügel<br />

stellt, sollte man den Bauchgurt noch einmal<br />

kontrollieren und gegebenenfalls nachgurten.<br />

<strong>Das</strong> Aufsteigen sollte eine geschmeidige,<br />

fließende Bewegung sein. <strong>Das</strong> Pferd soll dabei<br />

ruhig stehen bleiben (siehe dazu auch<br />

unseren Kasten „Missverständnisse“). Zu<br />

Beginn oder bei einem jungen Pferd ist es<br />

besser, zunächst mit einem Helfer am Anbindebalken<br />

aufzusteigen oder einen Helfer<br />

zu bitten, das Pferd festzuhalten. Zu dieser<br />

ersten Stufe sollte man auch zurückkehren,<br />

wenn es trotz aller Bemühungen nicht gelingt,<br />

das Pferd beim Aufsteigen still stehen<br />

zu lassen.<br />

Später sollte man das Auf- und Absteigen<br />

aber durchaus auch im Gelände üben. Beherrscht<br />

man es gar mit lockerem Bauchgurt,<br />

ist das gut für das Pferd; denn dann ist<br />

sicher, dass man nicht mit seinem kompletten<br />

Gewicht im Steigbügel hängt, sondern<br />

in der Lage ist, mit der zweiten Hand sich<br />

quasi selbst gegenzuhalten. Es ist ein gute<br />

Methode, um zu testen, ob man pferdeschonend<br />

aufsteigen kann. <strong>Das</strong> sollte man<br />

allerdings nicht allein versuchen, sondern<br />

nur in einem sicheren Umfeld, mit einem ruhigen,<br />

erfahrenen Pferd und einem Helfer.<br />

Nachgurten vom Sattel aus<br />

<strong>Das</strong> ist bei den seit einigen Jahren<br />

üblichen Kurzgurten<br />

nicht mehr so<br />

einfach. Der Reiter<br />

muss sich sehr weit<br />

herunterbeugen und hat,<br />

wenn das Pferd sich erschrecken<br />

und losstürmen sollte, keine gute<br />

Kontrolle mehr über das Pferd<br />

und Schwierigkeiten, sein<br />

Gleichgewicht wieder zu<br />

erlangen.<br />

<strong>Das</strong> Gewicht des Reiters<br />

befindet sich<br />

beim Nachgurten von<br />

oben auch sehr auf der<br />

Vorhand. Einige Reiter<br />

kippen mit dem ganzen<br />

Körper nach vorn (wie ein<br />

Stift) und „halten“ sich dabei<br />

am Pferdebauch fest, was<br />

natürlich dazu führt, dass das<br />

Pferd nach vorn geht.<br />

Fühlt man sich also unwohl bei<br />

dem Gedanken, vom Pferd aus<br />

nachzugurten, sollte man<br />

sich nicht scheuen,<br />

jemanden um Hilfe<br />

zu bitten.


ANZEIGE<br />

Pferde-Chiropraktikerin Fatma Ormeloh zum Thema<br />

Aufsitzen<br />

Frau Ormeloh, gibt es aus tiermedizinischer Sicht wichtige<br />

Anmerkungen zum Aufsitzen?<br />

„Aus chiropraktischer Sicht ist die pferdeschonendste Methode die Aufsteig hilfe –<br />

auch bei <strong>Islandpferd</strong>en. Viele Reiter fühlen sich aber unsportlich und den meisten ist<br />

FOTO: CHRISTIANE SPÄTE<br />

Fatma Ormeloh bei der Untersuchung einer Stute mit Senkrücken<br />

es sogar peinlich, zum Aufsteigen auf ein <strong>Islandpferd</strong> ein Höckerchen zu benutzen.<br />

Aber dem Pferd zu Liebe sollten es viel mehr Reiter machen. Als Aufsteighilfe kann<br />

ein Hocker genauso benutzt werden wie ein Baumstamm; sie sollte in jedem Fall<br />

stabil sein und fest stehen und das Pferd sollte langsam daran gewöhnt werden.“<br />

Ist das Festhalten des zweiten Steigbügels von einem Helfer<br />

eine Alternative?<br />

„Ja. Auch das Gegenhalten ist gut, weil auch das ein ruckhaftes Ziehen am Sattel vermeidet.<br />

Denn der plötzliche Ruck ist das größte Problem; durch ihn können Blockaden<br />

der vorderen Brustwirbelsäule entstehen, die die Ursache massiver Beschwerden<br />

sein können. Die nach oben stehenden Dornfortsätze können bis zu 25 cm lang<br />

sein, und da können schon enorme Hebelkräfte entstehen.“<br />

Tut man dem Pferd etwas Gutes, wenn man nicht nur von links<br />

aufsteigt, sondern auch häufiger von rechts?<br />

„Nun ja, das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn ein Reiter geschickt und geschmeidigt<br />

ist, ist es gut, mal von der einen und mal von der anderen Seite aufzusteigen.<br />

Aber den meisten wird es eher schwer fallen. Ich finde es besser, geschmeidig<br />

von links aufzusteigen als sich von rechts ungeschickt in den Sattel zu wuchten; damit<br />

ist dem Pferd auch nicht geholfen. Aber es spricht nichts dagegen, das Aufsteigen<br />

von rechts mit einem geduldigen Pferd, das gut ausbalanciert steht, und einem<br />

Helfer, der gegenhält, ab und an mal zu üben. Es kann ja durchaus Gelegenheiten geben,<br />

bei denen es hilfreich ist, das zu können.“<br />

Wie fest sollte der Sattelgurt beim Aufsteigen sein?<br />

„Nach dem Auflegen des Sattels sollte man den Gurt so weit anziehen, dass der Sattel<br />

nicht herunterrutschen kann, wenn das Pferd sich am Anbindebalken erschreckt.<br />

Nach den Regeln des Horsemanship sollte man den Sattel dann nach und nach Loch<br />

für Loch festgurten. Wenn man aufsteigt, sollte er schon recht fest sitzen. Nichtsdestotrotz<br />

sollte man dann nach ein paar Minuten Schrittreiten noch einmal nach gurten.“


60 DIP 4/12 Basics<br />

Isländisch Aufsteigen Aufsteigen<br />

auf ein <strong>Islandpferd</strong><br />

1A<br />

1B<br />

3 4<br />

... denn sie haben nicht<br />

dasselbe Buch gelesen<br />

Missverständnis<br />

Manche Fehler entstehen,<br />

weil man nicht denkt wie<br />

ein Pferd. Rosl gibt ein<br />

Beispiel: Der Reiter möchte<br />

in der Mitte des Reitplatzes<br />

bei X aufsteigen.<br />

Er führt sein Pferd dorthin,<br />

macht die Steigbügel runter<br />

und nimmt die Zügel<br />

auf. <strong>Das</strong> nimmt das Pferd<br />

zum Anlass, rückwärts zu gehen. Viele Reiter gehen ein paar Schritte<br />

mit dem Pferd rückwärts; dann wird es ihnen zuviel und sie führen<br />

es wieder nach vorn zu X. Beim nächsten Versuch läuft das<br />

Pferd vielleicht vorwärts, nach ein paar Schritten wird es dem Reiter<br />

wieder zu bunt und er richtet es rückwärts zurück zum Punkt X.<br />

<strong>Das</strong> halt ich für ganz falsch. Denn das Pferd weiß nicht, dass es bei<br />

X stehen sollte. Richtig wäre: Der Reiter stellt das Pferd auf X und<br />

sagt: „Ho.“ Es fängt an, rückwärts zu gehen. Der Reiter wiederholt:<br />

„Ho.“ Und wenn das Pferd 10 Meter rückwärtsgeht, bleibt der Reiter<br />

bei seiner Aufgabe, und die heißt: Halt. Irgendwann wird das Pferd<br />

stehenbleiben – spätestens, wenn es mit dem Po an der Bande<br />

steht – und dann lobt der Reiter und steigt auf.<br />

Durch das dauernde Korrigieren der Position widerspricht der Reiter<br />

sich in den Augen des Pferdes ständig selbst.<br />

Ist dieses Vorgehen zu mühsam und kommt der Reiter nicht ans<br />

Ziel, dann muss er methodisch einen Schritt zurückgehen und das<br />

Aufsitzen entweder mit einem Helfer, angebunden oder mit Futter/Leckerli<br />

üben.


61<br />

Falsch!<br />

1C<br />

2<br />

5 6<br />

ANZEIGE


Leserzuschriften<br />

Wir freuen uns über jede Zuschrift und beherzigen Ihre<br />

Wünsche ebenso wie Ihre Kritik. Wir bitten um Ihr<br />

Verständnis, dass wir uns Kürzungen vorbehalten.<br />

Zu DIP 3/12, Seite 58 ff. „… denn sie haben nicht dasselbe<br />

Buch gelesen …“<br />

Keine Dressur für „Gebrauchspferde“?<br />

Im einleitenden Bericht zur Basics-Serie relativiert Frau Rößner die<br />

Notwendigkeit einer dressurmäßigen Grundausbildung für <strong>Islandpferd</strong>e.<br />

Die Darstellung ist meiner Meinung nach etwas einseitig.<br />

Falsch ist, dass „Gebrauchsreitweisen“ grundsätzlich auf Gymnastizierung<br />

und Versammlung verzichten (das sollte wohl „in Form reiten“<br />

und „bearbeiten“ heißen). Beispiel Westernreiten: Ein gut gerittenes<br />

Westernpferd durchläuft eine durchaus als „dressurmäßig“ zu<br />

bezeichnende Grundausbildung, denn die Westernreitweise geht auf<br />

die spanische Gebrauchsreiterei zurück, die heute der Inbegriff klassischer<br />

Dressur ist. Auch die deutsche Dressur ist ursprünglich eine<br />

Gebrauchsreiterei, nämlich die des Militärs. Allen ist gemeinsam:<br />

Die Pferde sollten zuverlässig auf möglichst geringe Hilfen reagieren<br />

– und die so sorgfältig über Jahre geschulten „Mitarbeiter“ sollten<br />

möglichst lange gesund und einsatzfähig sein. Die Pferde lernten,<br />

die Oberlinie aufzuwölben und einen Teil der Schub- in Tragkraft umzusetzen,<br />

Bedingungen dafür, einen Reiter gesund tragen zu können.<br />

Letzteres setzt ein Minimum an Versammlung voraus.<br />

<strong>Das</strong> beschriebene <strong>Islandpferd</strong>ereiten, das demnach ohne Dressur<br />

auskommt, wäre dann vielleicht am ehesten mit der Reitweise mongolischer<br />

Nomaden vergleichbar: in beiden Fällen handelt es sich um<br />

kompakte Ponys, die durch ihren Körperbau sehr belastbar und durch<br />

natürliche Auslese sehr zäh und hart im Nehmen sind. Und die traditionell<br />

als Reit- und Tragtier für Langstrecken dienten, wobei sie wohl<br />

einfach gegessen wurden, wenn sie den Anforderungen trotz allem<br />

nicht gewachsen waren.<br />

Die heutigen <strong>Islandpferd</strong>e haben ein verändertes, sportlicheres Erscheinungsbild<br />

und werden mit anderen Ansprüchen geritten als die<br />

„Gebrauchspferde“ von einst, was für sie eine gute Grundausbildung<br />

ebenso nötig macht wie für andere Sportpferde auch. Und gerade<br />

Gangpferde profitieren von Dressur: Gut ausgebildete Pferde lernen<br />

den Tölt leichter. Wer sein Pferd im Rücken locker machen und wenigstens<br />

etwas versammeln kann, bekommt die meisten Taktprobleme<br />

ohne weitere Hilfsmittel in den Griff und verbessert nebenbei Aktion,<br />

Aufrichtung und Ausdruck. Dazu ist es nicht nötig, alle <strong>Islandpferd</strong>e<br />

bis zur Hohen Schule zu fördern, Schulterherein würde bereits<br />

viel bringen. Wer bei gleichzeitigen Einsatz von Schenkel- und Zügelhilfen<br />

Bedenken hat, kann sein Pferd auch nach der Schule der Légèreté<br />

ausbilden: Bein ohne Hand, Hand ohne Bein.<br />

Dressur als „zu schwierig“ abzulehnen wäre die Bankrotterklärung<br />

unserer Reitweise. Auch ein <strong>Islandpferd</strong>, egal wie und wo es geritten<br />

wird, sollte lernen dürfen, wie es sich mit einem Reiter gut bewegen<br />

kann. Natürlich kann ein Reiter, der ohne das nötige Wissen und Können<br />

ein bisschen Dressur „ausprobiert“, auch Schaden anrichten.<br />

Deshalb ist Unterricht bei guten Lehrern unerlässlich – aber es hat ja<br />

auch niemand behauptet, reiten wäre einfach.<br />

Marlen Grote, Lemgo<br />

Sehr geehrte Frau Grote,<br />

im Prinzip sehe ich keinen Widerspruch zwischen dem Text der<br />

Basics-Serie und Ihrem Leserbrief.<br />

Wir unterscheiden in der Reiterei viele verschiedene Reitweisen<br />

und eine davon wird beim Freizeit- und Gebrauchspferdereiten in<br />

der ganzen Welt viel eingesetzt, wenn auch mit unterschiedlichen<br />

Namen; ich nenne es hier „Signalreiten“. Sie sprechen von Schule<br />

der Légèreté „Bein ohne Hand, Hand ohne Bein“.<br />

Unsere Meinungen gehen allerdings auseinander (und das ist bei so<br />

vielen unterschiedlichen Reitweisen und Sichtweisen für mich auch<br />

durchaus in Ordnung), was die grundsätzliche Notwendigkeit der<br />

Versammlung betrifft. Meiner Erfahrung nach entstehen viele Probleme<br />

für die Pferde, weil ihre Reiter meinen, sie müssten das<br />

Pferd versammeln, Versammlung aber mit „verkürzen“ verwechseln.<br />

Für eine echte Versammlung sind die vorhergehenden Punkte der<br />

Skala der Ausbildung: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung<br />

und Geraderichtung unabdingbar und alle diese Punkte müssen<br />

gewahrt bleiben, wenn an der Versammlung gearbeitet wird. Dies<br />

erfordert ein extrem hohes reiterliches Niveau und jahrelanges Training.<br />

Hervorragende Dressurreiter arbeiten über Jahre hinweg mit<br />

ihren Pferden, um das zu erreichen. Und diese Pferde werden jeden<br />

Tag so trainiert.<br />

An unsere <strong>Islandpferd</strong>e werden viele unterschiedliche Anforderungen<br />

gestellt: Sie sollen beispielsweise montags in der Kinderreitstunde<br />

laufen, dienstags mit Handpferd ins Gelände gehen, mittwochs<br />

am Dressur- oder Töltunterricht teilnehmen, donnerstags<br />

und freitags nur auf der Weide laufen und am Wochenende jeweils<br />

zwei oder drei Stunden in der Gruppe im Gelände gehen.<br />

Ich meine, dass die Anforderungen so unterschiedlich und jeweils so<br />

speziell sind, dass wir dem Pferd mit der Idee der Versammlung,<br />

z. B. beim Handpferdereiten oder dem Tagesritt sicher nicht gerecht<br />

werden.<br />

Wenn ich das Ziel des versammelt gehenden <strong>Islandpferd</strong>es verfolge,<br />

dann muss ich meine Reitweise und den Einsatz des Pferdes<br />

genau und systematisch daraufhin planen und aufbauen.<br />

Ich habe viele Reitschüler und Kunden, die nicht das Ziel der Versammlung<br />

verfolgen, sondern deren Ziel es ist, ein lockeres, fröh -<br />

liches Reitpferd zu haben, das taktklar und ohne Anlehnungsprobleme<br />

im Gelände und auf dem Platz geht. Damit bewegen sie sich in<br />

den ersten drei Punkten der Skala der Ausbildung: Takt, Losgelassenheit<br />

und Anlehnung. Ich bin sicher, dass diese Pferde, wenn sie<br />

sinnvoll und angemessen belastet werden, keinen Nachteil daraus<br />

ziehen, dass nicht an ihrer Versammlung gearbeitet wird.<br />

Meiner Meinung nach kann jeder Hobbyreiter mit „Freizeitansprüchen“<br />

an sein Pferd sehr stolz sein, wenn es im klassischen Sinne<br />

die Kriterien Takt, Losgelassenheit und Anlehnung erfüllt.<br />

Und schon hier würde ich sagen: dieses Ziel zu erreichen ist nicht<br />

einfach...<br />

Herzliche Grüße,<br />

Rosl Rößner


Coole<br />

Angebote<br />

für<br />

heiße<br />

Zeiten!<br />

CASCO Champ.<br />

Monocoque-Ultra TM -<br />

Bauweise, ERGO-<br />

MATIC-Größenanpassung,<br />

optimale<br />

Belüftung,<br />

Gr. S – L<br />

Exzemdecke.<br />

Atmungsaktiv,<br />

schnell trocknend,<br />

strapazierfähig.<br />

Rückenlänge<br />

125, 135, 145 cm.<br />

Statt<br />

199,95<br />

euro<br />

179,95<br />

euro<br />

129,90<br />

Statt<br />

19,50<br />

10,-<br />

euro<br />

Original DAVIES<br />

Fliegenhaube.<br />

Schnell bestellen,<br />

nur solange der<br />

Vorrat reicht.<br />

Special<br />

euro<br />

24,50<br />

Funktionspolo Damen.<br />

Atmungsaktiv, schnell<br />

trocknend, mit UV-<br />

Schutz.<br />

Pink/Türkis,<br />

Gr. 36-42<br />

Schwarz/Weiß,<br />

Gr. 36-44<br />

Nähere Informationen<br />

und mehr coole Angebote<br />

unter www.ice-line.de<br />

www.ice-line.de


64 DIP 4/12 DIP on tour<br />

Alle Fotos: ChristiAne späte<br />

Etwa 320 Equipagen nahmen vor der Kulisse von<br />

Reykjavík an der Eröffnungszeremonie teil.<br />

DIP<br />

on tour<br />

Landsmót für<br />

Greenhorns<br />

Von Susanna Wand<br />

Einmal im Leben – mindestens …<br />

ist das landsmót wirklich so einzigartig, wie immer behauptet<br />

wird? schließlich kommen nicht nur die isländer zu diesem event<br />

zusammen, sondern auch ein großer teil der „kontinentalen“ islandpferdewelt<br />

lässt es sich nicht nehmen, regelmäßig nach norden zu<br />

pilgern. Für uns von der Dip-redaktion war es eine premiere; eigentlich<br />

sollte es ja schon vor zwei Jahren so weit sein – im Jahr des<br />

ausgefallenen landsmóts. in diesem Jahr war dann alles gut – kein<br />

Vulkanausbrauch, keine pferdekrankheit, keine WM. Also ging es<br />

für uns los nach reykjavík, voller erwartung und Vorfreude. Und um<br />

es gleich vorweg zu nehmen: es hat sich gelohnt! es gibt sie reichlich,<br />

die wunderbaren pferde, die das publikum begeistern und uns<br />

mal wieder von der tollsten pferderasse der Welt schwärmen lassen.<br />

Andererseits gibt es natürlich auch einige Dinge, die kritisch<br />

hinterfragt werden sollten.<br />

Die Ruhe vor dem (An)Sturm<br />

Kraftvolle, vorwärts gerittene Pferde – das charakteristische<br />

Bild der Landsmót-Prüfungen<br />

Bereits am samstag vor Beginn der Veranstaltung machen wir uns<br />

auf zu einer ersten Besichtigung des turniergeländes. es liegt im<br />

Viðidalur am stadtrand von reykjavík, auf dem Gelände des reitclubs<br />

Fákur. lässt man den Blick von der tribüne schweifen, so bietet<br />

sich nicht – wie beispielsweise auf dem landsmót-Gelände in<br />

Vindheimamelar im norden – ein unverstellter Blick auf die natur,<br />

sondern man hat durchaus das stadtbild vor Augen, das mittlerweile<br />

mit einigen Bauruinen garniert ist, stummen Zeugen der Wirtschaftskrise.<br />

Aber sobald sich pferde auf der Bahn tummeln, wird<br />

der Blick eh wieder zurückgeholt. Die stadtnähe hat auch durchaus


65<br />

Links: Anna S. Valdimarsdóttir mit Náttar frá Vorsabæjarhjáleigu; rechts: Siggi Matt mit Hringur frá Fossi<br />

Landsmót – ein Begriff, der augenblicklich Bilder im Kopf entstehen<br />

lässt, Bilder von phantastischen Pferden mit schier unglaublicher Aktion,<br />

voller Freude vorwärts laufend, vor toller Kulisse und einem begeisterten<br />

Publikum, Bilder, wie wir sie hier auf dem Kontinent nur selten<br />

oder gar nicht zu sehen bekommen. Alle zwei Jahre findet diese Veranstaltung<br />

statt, zu der die besten Reiter und Pferde Islands zusammenkommen,<br />

um in verschiedenen Sport- und Zuchtklassen zu konkurrieren.<br />

ihre Vorteile; nicht umsonst zählt reykjavík zu den schönsten städten<br />

europas.<br />

<strong>Das</strong> Gelände selbst macht an diesem samstag noch nicht unbedingt<br />

den eindruck, als fände hier in weniger als zwei tagen eine<br />

Großveranstaltung statt. Aber die Aufbauarbeiten gehen völlig ohne<br />

hektik in isländischer Gelassenheit voran; und schließlich kann man<br />

zu dieser Jahreszeit ohne probleme tat und nacht arbeiten, denn es<br />

ist Mittsommer und die sonne geht praktisch nicht unter. Und das<br />

auch noch bei wunderbarstem Wetter – warm, sonnig und trocken.<br />

so sonnig, dass der eigens verlegte rollrasen im ovalbahninneren<br />

am sonntag eher gelblich als frisch-grün aussieht. Und dann werden<br />

wir Zeugen wahrer isländischer improvisationskunst: wenn<br />

man den rasen schon wässert, warum dann dem Wasser nicht<br />

auch gleich einen Farbstoff beimischen, der alles wieder ergrünen<br />

lässt? Der leichte Blaustich fällt doch gar nicht auf…<br />

<strong>Das</strong> Landsmót ist anders als das, was wir kennen<br />

Am Montag geht es dann endlich los – hier und da wird noch gebaut,<br />

aber die Großbaustellen sind beseitigt. Wahrscheinlich haben<br />

doch noch ein paar fleißige trolle und elfen mitgeholfen! Und gleich<br />

fallen gravierende Unterschiede zu Meisterschaften, wie wir sie aus<br />

Deutschland kennen, auf. hier wird alles in einen großen event gepackt:<br />

Zucht und sport, Jugendliche, erwachsene, sogar Kinder.<br />

Und schließlich dauert es ja auch eine ganze Woche, eine ungewöhnlich<br />

lange Zeit für unsere Verhältnisse. Aber diese Veranstaltung<br />

hat einfach eine andere tradition als unsere Meisterschaften.<br />

es ist eine nationalschau, die auf eine 60-jährige Geschichte zurückblickt.<br />

Man kommt zusammen, um die besten pferde, reiter<br />

und Züchter zu sehen und eben auch, um sich zu treffen und sich<br />

auszutauschen. Mitte des 20. Jahrhunderts war es in island nicht<br />

ganz so einfach, von A nach B zu reisen; also ist es naheliegend, die<br />

Aktivitäten zu bündeln. heute sind zwar die straßenverbindungen<br />

besser, aber etliche isländische reiter arbeiten im Ausland. Man<br />

reist viel, ist nach europa orientiert, so dass es weiterhin sinn<br />

macht, alle zwei Jahre eine Veranstaltung abzuhalten, die alle Bereiche<br />

vereint.<br />

interessant war es, von deutschen Zuschauern zu hören, dass an<br />

den Finaltagen nur ein bis zwei „ernstzunehmende prüfungen“<br />

stattfinden würden. Gemeint waren die endausscheidungen der erwachsenen.<br />

Bedeutet es, dass die Finals der Kinder, Jugendlichen<br />

und Junioren nicht ernst zu nehmen sind? Die isländer machen hier<br />

jedenfalls keinen Unterschied, was man auch daran sieht, dass auf<br />

der Abschlusszeremonie am sonntag nachmittag in der reithalle<br />

natürlich alle sieger geehrt werden. sicherlich hat es auch Vorteile,<br />

wenn man den jungen reitern eine eigene Meisterschaft bieten<br />

kann, aber ernst nehmen müssen wir sie allemal – schließlich kommen<br />

hier die sportreiter von morgen her! natürlich nicht nur die<br />

Sportreiter – aber die eben auch!<br />

Gæðingakeppni<br />

Ganz anders als gewohnt sind auch die prüfungen. es<br />

gibt eine töltprüfung, die ähnlich wie ein töltpreis<br />

abläuft, es gibt passprüfungen (150 m, 250 m,<br />

speedpass); aber den wesentlichen Anteil haben


66 DIP 4/12 DIP on tour<br />

Landsmót <strong>2012</strong> – die Sieger<br />

A-Flokkur:<br />

sigurður sigurðarson/Fróði frá staðartungu<br />

B-Flokkur:<br />

einar Öder Magnússon/Glóðafeykir frá halakoti<br />

Tölt<br />

sigursteinn sumarliðason/Alfa frá Blesastöðum<br />

Passrennen<br />

• 100 m: Davíð Jónsson/irpa frá Borgarnesi<br />

• 150 m: sigurbjörn Bárðarson/Óðinn frá Búðardal<br />

• 250m: sigurbjörn Bárðarson/Flosi frá Keldudal<br />

Kinder<br />

Glódis rún sigurðardóttir/Kamban frá húsavík<br />

<strong>Das</strong> ist er – der Ehrenpreisträger – bedeutet die Reiterin!<br />

Jugendliche: Guðmunda ellen sigurðardóttir/Blæja frá háholti<br />

Junioren: Kári steinsson/tónn frá Melkoti<br />

Zucht:<br />

Hengste:<br />

• 7 Jahre und älter: Konsert frá Korpu/John Kristinn sigurjónsson<br />

• 6 Jahre: hrannar frá Flugumýri ii/Þorvaldur Árni Þorvaldsson<br />

• 5 Jahre: Arion frá eystra-Fróðholti/ræktandi: Ársæll Jónsson<br />

• 4 Jahre: nói frá stóra-hofi/Daníel Jónsson<br />

Stuten<br />

• 7 Jahre und älter: Gletta frá Þjóðólfshaga 1/sigurður sigurðarson<br />

• 6 Jahre: spá frá eystra-Fróðholti/Daníel Jónsson<br />

• 5 Jahre: Fura frá hellu Guðmundur/Friðrik Björgvinsson<br />

• 4 Jahre: pála frá hlemmiskeiði 3/Þórður Þorgeirsson<br />

Sleipnirpreisträger: Álfur frá selfossi (siehe Foto)<br />

Alle Ergebnisse unter de.eidfaxi.is!<br />

die Gæðingakeppni-Disziplinen. Diese Form des Wettbewerbs ist in<br />

island sehr beliebt und weit verbreitet; sie leitet sich aus den alten<br />

traditionen um das islandpferd her und soll es ermöglichen, die besonderen<br />

Merkmale dieser pferde deutlich zu machen. es geht dabei<br />

nicht nur um die Klarheit der Gänge und die Art der Bewegung,<br />

sondern in gleichem Maße auch um temperament und Charakter<br />

des pferdes, seine Form unter dem reiter, um Kraft und Ausstrahlung.<br />

in dieser eher freien Form des Wettbewerbs geht es in erster<br />

linie um das pferd, nicht um den reiter.<br />

so werden im B-Flokkur (Viergang) und im A-Flokkur (Fünfgang)<br />

noten für die Gangarten gegeben (schritt, trab, langsamer tölt,<br />

schneller tölt, Galopp bzw. schritt, trab, tölt in beliebigem tempo,<br />

Galopp und pass) und für temperament sowie Form unter dem reiter.<br />

Und die beiden letztgenannten zählen sogar doppelt! Bemerkenswert<br />

ist, dass das volle Gangprogramm nur in den semi-Finals<br />

geritten wird; in den Vorentscheidungen und im Finale werden lediglich<br />

langsamer und schneller tölt und trab bzw. tölt, trab und<br />

pass gezeigt). Gerten sind bei diesen prüfungen verboten, bei der<br />

Art der Zäumung ist alles zulässig, was das FeiF-reglement erlaubt.<br />

Bei der sattlung hätte man sich mitunter ein wenig mehr<br />

Kontrolle gewünscht – die Bestimmungen wurden manchmal doch<br />

recht großzügig ausgelegt …<br />

in den Kinder- und Jugendklassen wird nicht nach Vier- und Fünfgang<br />

unterschieden. es wird schritt, trab, tölt und Galopp geritten,<br />

je nach Altersklasse mit unterschiedlichem schwierigkeitsgrad. Bei<br />

den Junioren werden auch noten für Form unter dem reiter und<br />

temperament vergeben, sie zählen hier allerdings nur einfach. in<br />

der Kinder- und Jugendklasse wird dagegen eine note für sitz und<br />

einwirkung gegeben.<br />

in allen prüfungen wurde immer wieder deutlich, dass die zusätz -<br />

lichen noten das ergebnis aus den Gangbeurteilungen ziemlich verändern<br />

können und für manche Überraschung sorgten. Allerdings<br />

sind die noten nicht wirklich vergleichbar mit denen aus anderen<br />

prüfungen. Denn die Beurteilung erfolgt lediglich auf einer skala<br />

von 5 bis 10, wodurch die noten zunächst recht hoch erscheinen.<br />

Weitere Besonderheiten dieser prüfungsform sind, dass lediglich<br />

die langen seiten gewertet werden und dass in den Finals zwischen<br />

den einzelnen Aufgabenteilen jeweils eine einminütige schrittpause<br />

eingelegt wird. sie dient dazu, dass die pferde wieder zu Atem<br />

kommen, erklärt der stadionsprechen der Unwissenden. Den pferden<br />

allerdings hat niemand gesagt, dass sie diese pause brauchen<br />

und so absolvieren sie diese pflichaufgabe mehr oder weniger widerwillig.<br />

Für die richter ist es zumindest eine herausforderung, bei<br />

acht pferden, die im A-Finale gleichzeitig in der Bahn sind, bei der<br />

dann doch recht kurzen strecke nicht nur die Gangqualität, sondern<br />

auch den spirit zu beurteilen. Wie sagte reynir Aðalsteinsson so<br />

treffend: „schnelligkeit und Aufregung haben nichts mit reitkunst<br />

zu tun.“ ob dieser satz immer beherzigt wurde?<br />

tolle pferde und schöne ritte gibt es in jeder Disziplin zu bewundern;<br />

aber wir staunen auch über hohe noten für Darbietungen, denen<br />

wir gar nicht so viel abgewinnen können. Und dass dies nicht<br />

nur an unserer laienhaften einschätzung liegt, wird von etlichen<br />

Fachleuten bestätigt. immer wieder werden stimmen laut, dass es<br />

viel zu hohe noten für nicht über den rücken laufende pferde gebe.<br />

Der trainer und richter (sportrichter A ipZV, internationaler sport-


Interview DIP 4/12 67<br />

Óskasteinn frá Íbishóli – aus der Stutenherde<br />

direkt in die Landsmót-Zuchtprüfung<br />

Der 7-jährige Hengst Óskasteinn frá Íbishóli hat auf dem Landsmót extrem gut abgeschnitten<br />

– mit sagenhaften 9,12 für Reiteigenschaften, davon 10 für Charakter und Gehwillen<br />

sowie 9,5 für Tölt, langsamen Tölt und Rennpass. Damit hat er sich gegenüber dem vorjährigen<br />

Landsmót (siehe dazu auch DIP 5/11, Seite 82 ff.) in allen Noten verbessert.<br />

Magnús Bragi Magnússon vom Hof Íbishóll im Skagafjörður – Züchter, Eigentümer und<br />

Trainer Óskasteinns – äußert sich zu seinem Ausnahme-Hengst.<br />

Direkt vor der Prüfung …<br />

Fotos: CAroline MenDe (Grosses Foto), siGUrlínA erlA MAGnúsDÓttir (Kleine Fotos)<br />

Diese Noten sind natürlich sehr<br />

beeindruckend. Wie würdest du<br />

selbst Óskasteinn beurteilen,<br />

was sind seine Stärken und<br />

Schwächen?<br />

<strong>Das</strong> ist eine sehr schwierige Frage … (denkt<br />

nach). Meiner Meinung nach hat Óskasteinn<br />

keine schwächen. seine stärken liegen vor<br />

allem in seiner lauffreude, seinem Charakter<br />

und der sehr guten Qualität aller seiner<br />

Gänge. er ist dabei unglaublich brav und kooperativ.<br />

Seit der ersten Zuchtprüfung<br />

Ende Mai/Anfang Juni konnte er<br />

seine Noten ja nochmals verbessern.<br />

Wieviel hast du seitdem<br />

mit ihm trainiert?<br />

tatsächlich gar nicht. er ging nach den Frühjahrsprüfungen<br />

in seine stutenherde. Kurz<br />

vor dem landsmót fuhren wir dann nach süden<br />

(Anm. d. red.: nach reykjavík) und ich<br />

ritt ihn dort probehalber einmal auf dem<br />

landsmót-Gelände. Da war er dann schon<br />

so gut, dass ich beschloss, nicht mehr weiter<br />

zu trainieren, sodass der nächste ritt direkt<br />

die prüfung selbst war. er ist so extrem<br />

gut und trainiert sich ganz einfach selbst genug<br />

in der stutenherde, er kann direkt aus<br />

der herde in die prüfung gehen, ich brauche<br />

da nichts mehr zu machen.<br />

Reitest ausschließlich du ihn?<br />

im vergangenen Winter habe nur ich ihn trainiert<br />

– ich habe ihn auch sehr viel als handpferd<br />

mitgenommen. im Winter zuvor war<br />

vor allem Guðmar mit ihm unterwegs<br />

(Anm. d. red.: sein sohn, damals 10 bzw. 11<br />

Jahre alt). Früher hat auch elisabeth Jansen<br />

ihn geritten, aber nicht mehr in letzter Zeit.<br />

Ganz offensichtlich ein sehr<br />

bemerkenswertes Pferd. Vielen<br />

Dank für das Gespräch!


68 DIP 4/12 DIP on tour<br />

isländisch gehalten. <strong>Das</strong> wirklich Bemerkenswerte bei dieser eröffnung<br />

sind aber keineswegs die reden, sondern die schier unübersehbare<br />

Menge an reitern, die sich daran beteiligt. Alle Vereine<br />

sind vertreten, mit Fahnenträgern – natürlich zu pferd – und einer<br />

teilweise recht großen Delegation von reitern, darunter auffällig<br />

viele Kinder und Jugendliche. Und so reiten etwa 320 reiter in flottem<br />

tölt über die große ovalbahn – ein wunderbarer, stimmungsvoller<br />

Anblick!<br />

ein problem bereitet uns die ständige Duplizität der ereignisse:<br />

während auf der hauptbahn die Gangprüfungen laufen, präsentieren<br />

sich auf der Zuchtbahn die Zuchtpferde. Wir können uns oft gar<br />

nicht entscheiden, was wir uns denn nun ansehen sollen und sind<br />

froh, wenn die Zuchtpferde sich auch mal auf der hauptbahn<br />

zeigen. Und dann passiert uns bei diesen pendeleien noch etwas<br />

typisch Weib liches: Auf dem Weg von der einen zur anderen Bahn<br />

Ein wenig schüchtern, aber dennoch bestimmt, hält<br />

Glódis, die Siegerin der Kinderklassse, ihren Kamban für<br />

das beste Pony der Welt.<br />

richter) Friðfinnur „Friffi“ hilmarsson verwendet gerne den Begriff<br />

des „Grünen reitens“, harmonisches reiten im Unterschied zu eher<br />

hartem, nur auf Geschwindigkeit und spektakulärer Bewegung beruhendem<br />

reiten. seiner Meinung nach gewinnt diese Art des reitens<br />

auch in island immer mehr an Bedeutung, könnte aber noch<br />

weiter verbreitet sein. „Allgemein wird zu weit hinten gesattelt, es<br />

wird viel zu viel auf Kandare geritten. Viele pferde laufen wie Maschinen,<br />

sie spulen ihr programm ab. Achte auf ihr ohrenspiel, dann<br />

siehst du, ob sie mitarbeiten. es wird zu schnell geritten und zu früh<br />

begonnen. Die hohen Bewegungen – für wen sind sie gut?“ Mit<br />

diesen Kritikpunkten spricht Friffi sicher vielen Zuschauern aus der<br />

seele, denn das publikum erweist sich oftmals als sehr kritisch und<br />

hält sich mit sympathiebekundungen nicht zurück.<br />

Zu diesem thema äußert sich auch Jens iversen, der präsident der<br />

FeiF, in seinem Grußwort anlässlich der offiziellen eröffnungsfeier<br />

am Donnerstag. er erinnert daran, dass die FeiF in diesem Jahr den<br />

Fokus auf gutes und harmonisches reiten richtet. „Wir haben in den<br />

letzten tagen schon tolles reiten gesehen, aber man kann es immer<br />

noch verbessern.“ natürlich gibt es auf dieser eröffnungsfeier<br />

noch eine reihe weiterer – unvermeidlicher – Ansprachen, darunter<br />

vom präsidenten, von der Ministerin für Ausbildung und Kultur, von<br />

der landesbischöfin, den Veranstaltern des landsmóts. Aber über<br />

den inhalt kann ich hier nicht viel berichten, denn schließlich sind wir<br />

auf einer isländischen Veranstaltung und die reden werden auf<br />

Nach 26 Jahren erneuter Landsmót-Sieg! Einar Öder<br />

Magnússon mit Glóðafeykir frá Halakoti (B-Flokkur)<br />

kommt man unweigerlich an den ställen mit den Verkaufspferden<br />

vorbei. es kommt der Verdacht auf, dass das nicht zufällig so angelegt<br />

wurde. Und da steht er – ein hübscher brauner hengst, der uns<br />

magisch anzieht. Ja, er gefiel uns ausnehmend gut. er war nicht nur<br />

schön, sondern auch ausnehmend charmant, wohl erzogen und ver-<br />

Übersicht über<br />

Ausschreibungen<br />

Die kompletten Ausschreibungen der Turniere finden Sie auf der<br />

Homepage des <strong>IPZV</strong>: www.ipzv.de unter Aktuelles –> Ausschreibungen.<br />

Sie erhalten Sie auch über die Bundesgeschäftsstelle Tel.:<br />

05063/271566, Fax 05063-271567; email: geschaeftsstelle@ipzv.de<br />

Datum Ort Name/Art der Veranstaltung Turnierleitung/Ansprechpartner<br />

1. und 2. sep<br />

49716 Meppen- Versen Grenzlandturnier Bernd Ahlers, telefon: 05935/1404, handy:<br />

0172/2540201, e-Mail: fam.ahlers@gmx.net


69<br />

schmust. Wir haben ihn uns sogar vorreiten lassen und waren danach<br />

noch begeisterter. Aber wir haben ihn in island gelassen, nachdem uns<br />

einer, der’s wissen muss, vorsichtig darauf hinwies, dass das Kerlchen<br />

wohl drei ps zu viel für uns habe. Aber wenn er bis Weihnachten noch<br />

immer zum Verkauf steht …<br />

Zwölf Gestüte, die durch los bestimmt worden waren, durften sich auf<br />

der hauptbahn präsentieren. <strong>Das</strong> sind natürlich rasante Darbietungen<br />

mit prachtvollen pferden! per sMs-Voting wird der sieger bestimmt:<br />

Blesastaðir. <strong>Das</strong>s dieses Gestüt gewonnen hat, lag sicher einzig und<br />

allein an den wunderbar vorgestellten pferden, und nicht daran, dass<br />

sich einige der reiter bei dem für isländische Verhältnisse extrem warmem<br />

Wetter teilweise ihre Klamotten vom leib reißen mussten!<br />

ein besonders schönes schaubild liefert der diesjährige sleipnirpreisträger<br />

(ehrenpreis für nachzucht; V: orri frá Þufu, M: Álfadis frá selfossi)<br />

Álfur frá selfossi, ein hübscher rotschecke (siehe seite 66) im<br />

Besitz von Christina lund, geritten von olil Amble. er hat es sich offensichtlich<br />

zur Aufgabe gemacht, unsere Welt etwas bunter zu machen,<br />

denn beinahe alle seine hier gezeigten nachkommen sind ebenfalls<br />

rotschecken. Diese präsentation fand übrigens zu sehr getragener<br />

live-Musik statt (solo-Gesang zur Gitarre).<br />

noch ein paar sätze aus unserer sicht als Berichterstatter seien erlaubt.<br />

Auf dem landsmót sind Journalisten nicht nur geduldet, sondern<br />

wirklich erwünscht! <strong>Das</strong> haben wir in den letzten Jahren auf anderen<br />

(internationalen) Veranstaltungen schon ganz anders erlebt. Vielen<br />

Dank an hilda Karen Garðarsdóttir, die als Ansprechpartnerin stets geduldig<br />

zur Verfügung stand. es gab ein großes, ordentlich ausgestattetes<br />

pressebüro. Der Veranstalter hatte sich zwar vorbehalten, die Zahl<br />

der Fotografen in der ovalbahnmitte eventuell zu beschränken; das<br />

war jedoch nicht nötig, da sich alle gut und kollegial benommen haben.<br />

Und so war es wirklich kein problem, dass sich an den Finaltagen ein<br />

rundes Dutzend Fotografen im Bahninneren tummelte. Diesem positiven<br />

Umgang mit der presse werden die Veranstalter „unserer“ WM in<br />

Berlin sicher nacheifern. Um mit Jens iversen zu sprechen: „Man kann<br />

es immer noch verbessern.“<br />

nun haben wir eine Woche lang hunderte von großartigen pferden gesehen<br />

und eins wurde immer wieder deutlich: alle reiter, die gefragt<br />

wurden, was ihr pferd für Besonderheiten habe, betonten den spirit.<br />

Gleich ob Züchter oder sportreiter, erwachsener oder junger reiter –<br />

das ist es, was gerade die islandpferde auszeichnet. Und diesen spirit<br />

gilt es zu erkennen und zu respektieren; wir müssen lernen, so zu reiten,<br />

dass er nicht verloren geht (siehe dazu auch das interview mit<br />

„Diddi“ Barðarson, seite 18 ff.). Und in der Verantwortung der richter<br />

liegt es, mit ihren noten dafür zu sorgen, die Weichen richtig zu stellen.<br />

Auch wenn der Weg noch lang sein mag, nach dieser Woche bin<br />

ich überzeugt, dass die Mehrheit der islandpferdereiter in die richtige<br />

richtung reitet.<br />

es ist mir nebenbei gesagt ziemlich unverständlich, warum gerade wir<br />

islandpferdereiter so häufig von reitern anderer rassen angegriffen<br />

werden und so manchesmal in den Fokus der Fachpresse geraten.<br />

Konnte man doch kürzlich im rahmen des Chio in Aachen besonders<br />

beim springreiten Bilder „bewundern“, die sehr viel rustikaleres reiten<br />

zeigten als sämtliche landsmót-ritte. „Grünes reiten“ ist keine Frage<br />

der pferderasse, sondern der inneren einstellung zu unseren pferden.<br />

Und da haben wir während unserer tage in reykjavík zahlreiche positive<br />

Beispiele erleben dürfen.<br />

AnZeiGe


70 DIP 4/12 Veranstaltungen<br />

Sommer, Sonne und viel Spaß<br />

beim 17. Kronshof-Special<br />

Von Ramona Hinz, Presse- und Schriftwartin IPF Kronshof e.V<br />

559 gut gelaunte Starter in 69 stark besetzten Prüfungen an<br />

vier Turniertagen mit insgesamt 66 Sonnenstunden – so oder<br />

so ähnlich könnte man die Bilanz des diesjährigen Kronshof-<br />

Specials vom 25. bis 28. Mai in Ellringen beschreiben. Fest<br />

steht jedenfalls, dass auch in diesem Jahr das Kronshof-Special<br />

wieder ein fest eingeplantes Saisonhighlight im Terminkalender<br />

von vielen Reitern und Zuschauern war.<br />

schenzel entweder mit ihren etablierten top-Pferden oder mit<br />

neuen Vierbeinern im sportlichen wettstreit zu messen und gewiss<br />

auch, um sich dem neuen Bundestrainer Magnús skúlason vorzustellen.<br />

neu war in diesem Jahr der Mannschaftsviergang, bei dem jeder<br />

reiter einer Mannschaft – bestehend aus vier reitern – die gangart<br />

vorstellen musste, die sein Pferd am besten laufen kann. ebenfalls<br />

Fotos (3): www.Fotoagentur-dk.de<br />

auch in der nunmehr 17. auflage des so beliebten turnierklassikers<br />

hatten sich Familie schenzel und ihr team aus eigenen Mitarbeitern<br />

und externen Helfern wieder sehr viel Mühe gegeben, ein besonderes<br />

<strong>Islandpferd</strong>efest für die ganze Familie auf die Beine zu stellen.<br />

die große Mischung an Prüfungen für jeden anspruch – sportprüfungen<br />

von Leistungsklasse 1 bis zur Führzügelklasse für die ganz<br />

jungen reiter, über gehorsams- und trailprüfungen und die verschiedenen<br />

Passwettbewerbe bis hin zu den beliebten spaßprüfungen<br />

wie dem kronshof-Biathlon, Champagner- und Minutentölt sowie<br />

der rallye – macht eben den großen reiz dieses turniers aus,<br />

so dass die teilnehmer nicht nur aus dem norden der Bundesrepublik,<br />

sondern aus fast allen Bundesländern und aus dem ausland<br />

anreisen. die teilnehmerzahl wächst von Jahr zu Jahr, so dass das<br />

turnier mittlerweile am Freitagmorgen um 8.30 uhr beginnt.<br />

ein besonderes Highlight für die Zuschauer in diesem Jahr war sicherlich,<br />

dass viele der derzeitigen equipemitglieder der deutschen<br />

wM-Mannschaft bzw. Mitglieder aus früheren wM-Mannschaften<br />

gekommen waren, um sich gemeinsam mit Lokalmatadorin Frauke<br />

neu in diesem Jahr war, dass einige Prüfungen in der neuen 20 x 60-<br />

Meter großen reithalle stattfanden. sonst hätte das große Pensum<br />

an Prüfungen mit zum teil sehr großer reiteranzahl gar nicht bewältigt<br />

werden können.<br />

am Freitagmorgen begann pünktlich um 8.30 uhr die erste Prüfung<br />

auf der ovalbahn. der Vormittag war geprägt von Vorentscheidungen<br />

vorwiegend in den erwachsenenklassen. so konnte sich bereits<br />

in der Vorentscheidung der t4 der FIZo-star Óskadis vom Habichtswald,<br />

eine teigur-tochter, bei ihrem ersten sporteinsatz überhaupt<br />

unter ihrer reiterin Frauke schenzel mit 7,53 vor oliver Müller<br />

von Blumencron und tilberi von Blumencron an die spitze setzen.<br />

außerdem ließ sich dr. alice kleine Büning mit ihrer Vissa vom<br />

kronshof in der Vorentscheidung der V2 nicht von dem plötzlichen<br />

und kurzen knall in der tonanlage – ausgelöst durch ein von Islandhundemädchen<br />

esja durchgebissenes stromkabel – beirren und eroberte<br />

so die Pole-Position in dieser Prüfung.<br />

der Freitagnachmittag stand im Zeichen der traditionellen rallye,<br />

bei der nicht nur ambitionierte Freizeitreiter oder gelegenheits -


71<br />

turnierreiter teilnehmen, sondern auch erfahrene sportreiter wie<br />

Laura grimm und Claudia rinne haben ihren spaß an der rallye, die<br />

dieses Mal das thema „Querfeldein – aus dem Pferdealltag“ behandelte.<br />

so mussten die reiter der rallye zum teil knifflige Fragen<br />

rund ums wanderreiten beantworten, sich mit Futtermitteln und<br />

Pferdefütterung auskennen, eine Begleithundeprüfung mit Hütchen-slalom<br />

absolvieren und das bekannte gedächtnisspiel „Ich packe<br />

meinen koffer…“ dieses Mal geritten und als „Ich packe meine<br />

satteltasche…“ spielen.<br />

Im anschluss an die rallye fand in der abendsonne auf der ovalbahn<br />

der Viergangpreis statt. Hier kam richtiges gänsehautgefühl<br />

bei den ritten von Frauke schenzel mit tígull vom kronshof, Jonas<br />

Hassel mit Blær vom Birkenhof und den anderen reitern dieser<br />

Prüfung auf. die Vorentscheidung dieser Prüfung konnte schließlich<br />

Frauke schenzel mit tígull für sich entscheiden.<br />

rasant und ebenfalls mit viel nervenkitzel ging es anschließend<br />

beim galopprennen auf der Passbahn zu. der schnellste galopper<br />

mit 7,90 Punkten vor Frauke schenzel mit tigull vom kronshof (7,87)<br />

und steffi svendsen (geb. kleis) mit kormakur vom Lipperthof (6,93)<br />

für sich entscheiden.<br />

wiederum in der abendsonne fand die Vorentscheidung des Fünfgangpreises<br />

statt. Hier konnten Frauke schenzel mit Fannar frá<br />

kvistum und Bjartur von Hof osterkamp sowie samantha Leidesdorff<br />

mit Farsæll und Casanova von Hrafnsholt gleich zwei Pferde<br />

unter den ersten sechs platzieren. ebenfalls für die endausscheidung<br />

qualifizieren konnten sich Jolly schrenk mit Bjalli von Berlar<br />

und Vicky eggertsson mit dem geschmeidigen Fuchsschecken Herbert<br />

frá Halakoti.<br />

Bevor es abends in die festlich geschmückte kleine reithalle zur<br />

disco und Cocktailnacht ging, fand mit dem Champagnertölt, der<br />

ein beliebtes evergreen unter den nicht-IPo-Prüfungen beim<br />

kronshof-special ist, ein weiterer unterhaltsamer Programmpunkt<br />

auf der ovalbahn statt. Bei dieser Prüfung treten nach ko-system<br />

immer zwei reiter gegeneinander an und tölten über den Finostrip,<br />

Lissy Stölken (5 Jahre) reitet sehr gern Turniere und erreichte<br />

in der KS D7 den 1. und in der FZ 1 den 3. Platz.<br />

Foto: HaraLd stöLken<br />

an diesem abend hieß adam vom Heidehof (17,54 Punkte) und wurde<br />

von Judith Jensen vorgestellt, diese Paarung landete vor Isagold<br />

von sörlaskjol unter saskia Lampe (18,02 Punkte).<br />

am samstag begannen die Prüfungen bereits um 7.30 uhr. neben<br />

den disziplinen auf der ovalbahn fand gleichzeitig der trail auf dem<br />

grasplatz vorm Haupthaus statt. an diesem Morgen stand u.a. die<br />

Viergangprüfung V2 der erwachsenen auf dem Programm, für die<br />

es spontan zehn nachnennungen gab. Frauke schenzel trat in dieser<br />

Prüfung mit drei Pferden an und war darin so erfolgreich, dass<br />

sie alle drei Pferde – Óskadís und Prúð vom Habichtswald sowie<br />

dugur vom kronshof – für das a-Finale qualifizieren konnte. am<br />

späten Vormittag folgte die Vorentscheidung im Viergangpreis der<br />

Jugendlichen und Junioren. Hier hatte Johanna Beuk mit dem Braunfalbhengst<br />

Merkur vom Birkenlund die nase vorn vor der aus dänemark<br />

angereisten reiterin sys Pilegaard mit Óskar frá akureyri. Bereits<br />

am nachmittag stand bei den erwachsenen die endausscheidung<br />

des Viergangpreises auf dem Zeitplan. das Finale konnte<br />

Jonas Hassel mit dem schicken dökkvi-sohn Blær vom Birkenhof<br />

einem eigens für diese Prüfung gebauten Holzsteg. die richter sehen<br />

dabei die Pferde aber nicht, sondern richten nur nach gehör. In<br />

diesem Jahr hörte sich der tölt von Jonsi von der Prignitz mit anja<br />

Hildebrandt im sattel am besten an.<br />

der sonntag wurde trotz langer Partynacht pünktlich um 7.30 uhr<br />

mit dem B-Finale der Fünfgangprüfung F2 der erwachsenen der<br />

Leistungsklasse 2 bis 7 eingeläutet, welches Melanie appelt mit<br />

kolur vom Lotushof (6,50) für sich entscheiden konnte, gefolgt von<br />

gerrit Venebrügge auf seinem jungen Braunscheckhengst Hvinur<br />

vom godemoor (6,02) und Matthias gimpel (5,71), der den ganzen<br />

winter über fleißig mit seinen Pferden auf dem kronshof trainiert<br />

hatte und nun mit gleich mehreren guten Platzierungen die Früchte<br />

seiner arbeit ernten sollte.<br />

es folgten neben weiteren Vorentscheidungen bereits etliche B-Finals<br />

und endausscheidungen bei den ovalbahnprüfungen. Parallel<br />

dazu fanden in der neuen reithalle die Prüfungen reiten im leichten<br />

sitz der kinderklassen M und L, die gehorsam B, die gehorsam<br />

kür und die schau im dressurviereck statt. siegerin der gehorsam


72 DIP 4/12 Veranstaltungen<br />

kür wurde die Pferdewirt-auszubildende vom kronshof, Larissa<br />

kejwal mit ihrem nebbi vom kronshof mit 6,44 Punkten. Bei der<br />

schau im dressurviereck gefiel den richtern die fabelhafte Performance<br />

„Isiway“ von Cornelia schaer mit ihrer stute drótt frá<br />

Vinkærgård (8,38) am besten. neben den ohnehin<br />

schon sehr sommerlichen und sonnigen temperaturen<br />

auf dem kronshof kam bei dieser stimmungsvollen<br />

schau des tollen teams aus Hannover<br />

erst recht entspannung, Harmonie und urlaubsfeeling<br />

pur auf.<br />

gegen 13 uhr stand die Vorentscheidung<br />

des töltpreises der erwachsenen, Jugendlichen<br />

und Junioren mit über 20 einzelritten und reitern<br />

aus deutschland, dänemark und der schweiz auf<br />

dem Programm. Hier bewies Frauke schenzel<br />

einmal mehr ihre große stärke und konnte sich<br />

mit ihrem tígull vom kronshof vor Jonas Hassel<br />

mit Blær vom Birkenhof und vor steffi svendsen<br />

mit kormakur vom Lipperthof den ersten Platz in<br />

der Vorentscheidung sichern. Beste reiterin unter<br />

den Junioren und Jugendlichen in der Vorentscheidung wurde Johanna<br />

Beuk mit Merkur von Birkenlund. ebenfalls für den sonntagnachmittag<br />

war die t2 der Leistungsklasse 1 terminiert. Hier steuerte<br />

Vicky eggertsson mit Hraki vom wartberg Platz 1 der Vorentscheidung<br />

an. den goldrang konnte sie in der endausscheidung<br />

auch verteidigen.<br />

am frühen abend stand der Minutentölt, eine weitere nicht-IPo-<br />

Prüfung, auf dem Programm. Bei dieser Prüfung mussten immer<br />

zwei reiter gleichzeitig nach erfolgtem fliegenden start eine runde<br />

im tölt in exakt 60 sekunden reiten, die zweite runde musste dann<br />

in 45 sekunden geritten werden. Hier konnten einige einheimische<br />

reiterinnen ihr besonders gut ausgeprägtes Zeitgefühl unter Beweis<br />

stellen und sich so die vordersten Plätze sichern. das beste<br />

Zeitgefühl hatte Lara neuteboom mit tvista vom kronshof, welches<br />

mit der goldenen schleife und dem großen Pokal honoriert wurde.<br />

silber ging an nele schmischke und skolur frá grund und den dritten<br />

Platz mit weißer schleife eroberte ramona Hinz mit kúgur vom<br />

kronshof.<br />

danach wurde es dann wieder richtig spannend, denn es folgte das<br />

a-Finale der töltprüfung t4, bei welchem sich Frauke schenzel mit<br />

Óskadís vom Habichtswald den sieg sichern konnte (7,88), silber<br />

holte Jolly schrenk mit Freyr frá reykjavík und oliver Müller von Blumencron<br />

konnte sich mit tilberi von Blumencron Bronze sichern.<br />

Im anschluss daran stand der traditionelle kronshof-Biathlon auf<br />

dem Plan, der in seinen zwei teilen auch in diesem Jahr wieder für<br />

mächtig stimmung sorgte. Zunächst stand der gerittene teil auf<br />

dem Programm. Hier hatten die teilnehmer eine töltprüfung, bei<br />

der man auch slalom um Hütchen reiten musste, zu absolvieren.<br />

danach gab es dann nochmal eine kurze Verschnaufpause für die<br />

Biathleten, die für die Vorentscheidung der t3 der Junioren in der<br />

Leistungsklasse 3 bis 7 sowie für das 250m Passrennen genutzt<br />

wurde. die siegerin des Passrennens hieß an diesem abend Michaela<br />

Herting mit svana (24,51 sekunden) vor wM-reiterin Melanie<br />

Müller mit Bjarkar frá Þverá (24,65 sekunden). dann ging es für<br />

die reiter des Biathlons auch schon auf die ovalbahn zum 1.000 m-<br />

Vicky Eggertsson holte mit Herbert frá Halakoti den<br />

ersten Platz im Fünfgangpreis und mit Hraki vom Wartberg<br />

in der T2.<br />

Lauf, der getrennt in gruppen nach alter und geschlecht abläuft. In<br />

der kinderklasse siegte sophia Henke. Bei den jungen damen<br />

konnte Lea Peters, die zuvor noch in der t3 der Junioren den 3. rang<br />

in der Vorentscheidung belegt hat, den sieg davon tragen. Bei den<br />

männ lichen Junioren machte rúnar sigmundsson das rennen. Bei<br />

den erwachsenen damen hieß die gewinnerin nadja Hennig. sieger<br />

bei den Herren der Zunft wurde Matthias gimpel vor dr. Bernd<br />

Prilop und dr. klaus Püschel. Bevor es anschließend in die letzte<br />

Partynacht ging, fand noch das 150m Passrennen statt. Hier konnte<br />

Julia Hehlert-Friedrich den sieg davontragen.<br />

der Pfingstmontag war Finaltag und so fand auf der ovalbahn eine<br />

endausscheidung nach der anderen statt, bei denen die jeweiligen<br />

sieger anschließend mit der sonne um die wette strahlen konnten.<br />

Bei dem a-Finale der Viergangprüfung V2 der Leistungsklasse 2 –7<br />

konnte Óskadís vom Habichtswald den zweiten sieg bei diesem<br />

turnier mit ihrer reiterin Frauke schenzel einfahren. silber eroberte<br />

saskia enneking mit Máttur von Joreykur. Bronze holte anne Prilop<br />

mit kafteinn von godemoor.<br />

Im Fünfgangpreis der erwachsenen wurde wM-Fünfgangreiterin<br />

Vicky eggertsson mit Herbert frá Halakoti (7,67) für ihre Leistung<br />

mit gold belohnt. knapp dahinter reihte sich Frauke schenzel mit<br />

Fannar frá kvistum (7,62) ein. Platz drei ging an samantha Leidesdorff<br />

mit Casanova von Hrafnsholt (6.95). Bei den Jugendlichen und<br />

Junioren siegte in dieser disziplin die Frankfurterin elisabeth katharina<br />

schaaf mit njördur von schluensee. Im töltpreis der erwachsenen<br />

blieb auf den Plätzen der Vorentscheidung alles beim alten:<br />

Frauke schenzel verteidigte mit tigull den goldrang mit 8,61, Zwei-<br />

Foto: www.Fotoagentur-dk.de


73<br />

ter wurde Jonas Hassel mit Blær vom Birkenhof (7,61) und Bronze<br />

holte die nun in dänemark lebende steffi svendsen mit kormakur<br />

vom Lipperthof (7,39).<br />

Bei den Jugendlichen und Junioren hieß die siegerin Johanna Beuk<br />

mit Merkur von Birkenlund vor der dänin sys Pilegaard. dritte wurde<br />

elisabeth katharina schaaf, die dieses Mal Váli frá Vestmannaeyjum<br />

gesattelt hatte.<br />

danach ging es auf der Passbahn nochmal rasant im speedpass zu.<br />

Hier siegte Marie Lange-Fuchs mit ihrem Isabellhengst omi från<br />

stav knapp vor Julia Hehlert-Friedrich.<br />

auch am vierten tag des kronshof-specials sollten die spaßprüfungen<br />

nicht fehlen. so fanden der Pleasure-tölt und der Mannschaftsviergang<br />

in der neuen reithalle statt. Beim Pleasure-tölt, einer Prüfung,<br />

bei der verschiedene geschicklichkeitsübungen im tölt gemeistert<br />

werden müssen, bewiesen gleich zwei reiterinnen, simone<br />

Hofer mit Byr frá Þjotanda und Bettina Langenbruch mit Idni von<br />

ellenbach, das beste geschick und Feingefühl und teilten sich so<br />

gemeinsam den ersten Platz.<br />

Beim Mannschaftsviergang war das team um sanna Löbus, Lara<br />

ostertag, Johanna schulz-koffka und Pauline Plasse am erfolgreichsten.<br />

knapp dahinter auf Platz zwei reihte sich das kronshofazubi-team<br />

um annika Lilienthal, Larissa kejwal, deborah wildegger<br />

und Hendrik kränsel ein.<br />

am nachmittag wurde es dann noch einmal spannend, als das a-<br />

Finale der F2 in der Leistungsklasse 2 – 7 anstand. Hier ging gold an<br />

steffi svendsen mit dem schimmel sævar frá stangarholti vor<br />

Frauke schenzel und ihrem „goldjungen“ djákni vom kronshof und<br />

der siegerin des B-Finals dieser Prüfung Melanie appelt mit kolur<br />

vom Lotushof. den abschluss fand das turnier mit dem Finale des<br />

Viergangpreises der Jugendlichen und Junioren. Hier fiel das endergebnis<br />

denkbar knapp aus: mit 6,93 Punkten siegte sys Pilegaard<br />

vor elisabeth katharina schaaf (6,90) und vor Johanna Beuk (6,87),<br />

die im letzten aufgabenteil noch einmal alles gegeben hatte, um<br />

den rückstand wieder aufzuholen.<br />

nach vier tagen – fast rund um die uhr – vollem Programm bei besten<br />

reit- und wetterbedingungen hatte der turnierspaß des<br />

17. kronshof-specials sein ende gefunden.<br />

Fazit: es gab viele tolle ritte, spannende Finals mit schönen Pferden<br />

und vielen bekannten reitern, super stimmung beim kronshof-<br />

Biathlon, abends viel spaß bei den Parties und vor allem ein wiedersehen<br />

mit vielen Bekannten und Freunden.<br />

auch die organisation im Vorfeld und während des turniers sowie<br />

die mittlerweile routinierte Zusammenarbeit zwischen dem team<br />

am abreiteplatz, der Crew im sprecherhaus, den richtern und der<br />

großen Helferschar hat zum gelingen einer so großen Veranstaltung<br />

beigetragen. schon jetzt steht für die meisten fest, dass sie<br />

auch im kommenden Jahr bei der neuauflage dieses turnierklassikers<br />

vom 17. bis 20. Mai wieder dabei sein werden.<br />

Für diejenigen, die beim diesjährigen kronshof-special nicht dabei<br />

sein konnten, gibt es eine gute nachricht: es muss nicht bis Pfingsten<br />

2013 auf das nächste turnier auf dem kronshof gewartet werden.:<br />

am 1. und 2. dezember dieses Jahres wird zum ersten Mal das<br />

winter-special, ein Hallenreitturnier für <strong>Islandpferd</strong>e auf einer 150-<br />

Meter-Indoor-ovalbahn, ausgerichtet.<br />

anZeIge<br />

Sattel TÜV – der neue Service von<br />

Top Reiter macht Schluss mit dem Sattelwirrwarr, denn der Sattel ist der wichtigste<br />

Ausrüstungsgegenstand für Pferd und Reiter. Topreiter baut seit 25 Jahren<br />

Sättel für <strong>Islandpferd</strong>e und ist heute der größte Ausrüstungshersteller für <strong>Islandpferd</strong>e<br />

weltweit. Die Pferde sind unsere besten Lehrer für natürliche Bewegungen,<br />

wenn wir sie aber in ihrer Bewegungsfreiheit stören sind wir auf dem falschen<br />

Weg. Unsere Sättel werden in enger Zusammen arbeit mit den besten Reitern<br />

der Welt entwickelt und geprobt, bevor sie auf den Markt kommen. Wir<br />

überlassen nichts dem Zufall, das beweist unsere Erfolgsstory.<br />

Nichts ist unmöglich. Sogar Militär -<br />

sättel werden bei uns repariert.<br />

Der IQ komplett<br />

von Top Reiter<br />

Wir überprüfen ihren Sattel<br />

egal welche Marke, welches Model, welches Pferd – und beraten Sie fachkundig. Die<br />

Sattelkontrollen werden durch unseren Sattlermeister Peter Kopp durchgeführt. Herr<br />

Kopp lernte und arbeitete jahrelang für die Firma Passier. Zudem bildet er sich stets<br />

weiter und besitzt das Zertifikat zum Sattelfitter nach med. Sattellehre der Int. Gesellschaft<br />

für Integrative Veterinärmedizin. Kommen Sie mit Ihrem Pferd zu uns oder<br />

wir kommen auch zu Ihnen. Die Sättel können so direkt am Pferd auf Größe, Beschaffenheit,<br />

eventuelle Reparaturen, kontrolliert werden, sowie aufgepolstert und angepasst<br />

werden. Bei uns stehen das Wohl von Pferd und Reiter im Mittelpunkt.


74 DIP 4/12 Veranstaltungen<br />

OSI & ISIHAMMER:<br />

Top-Turnier am Grenzlandhof<br />

Von Henning Drath<br />

Ein richtig schönes <strong>Islandpferd</strong>efest feierten Reiter, Gastgeber<br />

und Besucher am vorletzten Juni-Wochenende auf dem Grenzlandhof<br />

von Familie Becker im saarländischen Mandelbachtal,<br />

der Zentrale der SAGA-Reitschulen. Größtenteils spielte auch<br />

das Wetter sommerlich mit, und so erfreuten sich die Aktiven<br />

und das Publikum an einer unterhaltsamen Mischung aus<br />

sportlichem Wettkampf, geselligem Miteinander, Live-Musik<br />

am Abend, guter Küche und der spannenden Auktion namens<br />

ISIHAMMER am Sonntag.<br />

aLLe Fotos: kaMInskI (www.Fotoagentur-dk.de)<br />

Miriam Jonasson war zweifellos die fleißigste schleifensammlerin<br />

des wochenendes: sie gewann gleich eine Handvoll sportlicher<br />

endausscheidungen, und sie erritt nicht nur jeweils genügend Punkte,<br />

um in ihren tölt- und Mehrgangprüfungen auf dem obersten<br />

treppchen zu stehen, sondern sie tat dies ausschließlich mit Pferden<br />

aus ihrer eigenen Zucht vom öxney-Hof. Chapeau!<br />

ein großes Lob zu ihren starken sportlichen auftritten verdient auch<br />

Franziska speicher. Zunächst wurde sie im Viergang V2 dritte, und<br />

dann durfte sie im letzten wettbewerb des samstagabends in der<br />

großen ovalle noch einmal jubeln, gewann sie doch das Finale der<br />

töltprüfung t3. Herzlichen glückwunsch der engagierten Pferdewirtin<br />

für spezialreitweisen, die als einzige Juniorin im starterfeld<br />

der erwachsenen mit von der Partie war.<br />

ausgesprochen gemütlich ging's auch am sonntag weiter: in der<br />

ovalle war nämlich ein richtig leckeres gourmet-Frühstück aufgetischt<br />

worden, und mehr als 100 hungrige Frühaufsteher wurden mit<br />

einem über die Maßen vielseitigen und köstlichen Büffet-Potpourri<br />

belohnt. Parallel wurden übrigens auf der Indoor-ovalbahn die IsI-<br />

HaMMer-Pferde vorgeritten und ganz individuell von gastgeber<br />

dieter Becker vorgestellt. neben der erklärung ihrer stärken war<br />

der Hausherr stets an größtmöglicher transparenz interessiert und<br />

schilderte ebenso gut nachvollziehbar die eine oder andere Herausforderung,<br />

die den jeweiligen reiter bzw. ausbilder der Pferde noch<br />

erwarten sollte. eine ganz ehrliche Präsentation also, die beim Publikum<br />

auf reichlich anklang stieß.<br />

Zurück zum Frühstück: wie in jedem Jahr herrschte genau bei solch<br />

schönen gemeinsam Momenten eine richtig familiäre atmosphäre<br />

auf dem grenzlandhof, wo man traditionell großen wert auf gastlichkeit<br />

und leckeres essen legt. Zusätzlich zum gaumenschmaus<br />

war das gedeck eines jeden gastes mit einem ganz individuellen,<br />

handgeschrieben namenskärtchen dekoriert. so durfte man sich<br />

echt herzlich willkommen fühlen.<br />

nachdem Miriam Jonasson auch sonntag früh gleich wieder an ihren<br />

gold-reigen vom Vortag anknüpfen konnte, packte sich Lokalmatador<br />

willi Becker wenige Minuten später den sieg im Jugendtölt<br />

auf seinem svipur vom grenzland.<br />

Vater dieter legte nach und gewann anschließend überzeugend<br />

Fünfgang-gold mit Muni vom steinbuckel vor seiner teamkollegin,<br />

der französischen equipe-reiterin sonja Meimeth. Bronze ging an<br />

andrea scheidler und rang 4 holte Lisi stadlbauer. den nächsten


75<br />

anZeIge<br />

glückwunsch nahm Catherina Müller entgegen: auf dem von Familie<br />

wagner gezogenen Hrafn-frá-Holtsmúla-enkel Þróttur von<br />

oed erritt sie 6,33 Punkte und entschied damit das Finale im<br />

Fünfgangpreis zu ihren gunsten.<br />

auf der Zielgeraden, an einem wunderschön sonnigen nachmittag,<br />

feierte andrea scheidler von der saga-reitschule rexhof in<br />

altrip gleich doppelt: Zunächst gewann sie den töltpreis, und<br />

dann kam auch noch der triumph im Viergangpreis ins körbchen.<br />

Zwischenzeitlich fügte Miriam Jonasson ihrer titelsammlung t2-<br />

gold hinzu – was für ein wochenende! eine schöne Idee erlebte<br />

man „zwischendurch“: jeder teilnehmer an der feierlichen<br />

schlussparade erhielt nicht noch eine weitere schleife, sondern<br />

ein in sonder-edition als erinnerung an dieses turnier gefertigtes<br />

saga-Halfter.<br />

neben Junior-Chef willi Becker machten übrigens auch etliche<br />

weitere Young riders von sich reden: z. B. zeigte Laura Fohs einen<br />

starken Viergangpreis und gewann in diesem schweren<br />

wettbewerb Bronze. und auch nicolas Fedorov, der vom akazienhof<br />

ins saarland gereist war, zeigte, was in ihm steckt: gratulation<br />

zum sieg im Youngster-Fünfgang. auf seinem Laufi erzielte<br />

er eine top-wertung, und mit nicolas dürfte auf der dJIM in<br />

Berlin sicher fest zu rechnen sein!<br />

Mit der hinter den Bergen auf der anderen talseite langsam sinkenden<br />

sonne hatte dann auch das grenzland-Mittsommerturnier<br />

seinen abschluss gefunden. die letzte goldene schleife war<br />

im Youngster-Viergang an Christin grub gegangen. Herzlichen<br />

glückwunsch ihr sowie allen siegern und Platzierten dieses wahrlich<br />

gelungenen turniers. Familie Becker ist einmal mehr dem<br />

sehr guten ruf gerecht geworden, ein stets top-engagierter gastgeber<br />

mit einem absolut herausragenden team der saga-reitschule<br />

grenzlandhof zu sein – da freut man sich schon auf's<br />

nächste Mal.<br />

danke natürlich auch an das gutgelaunte und stets faire Publikum<br />

und selbstverständlich an alle reiterinnen und reiter aus nah und<br />

fern, die an den turniertagen für reichlich action gesorgt haben.<br />

schön war's in Mandelbachtal: Hier lief einfach alles rund, und so<br />

fuhren am sonntag abend dann auch alle teilnehmer, reiter und<br />

Besucher frohen Mutes heim.<br />

ein herzlicher glückwunsch gilt außerdem u. a. ralf günter, gisela<br />

Heckmann, Martin Fuhrmann, ruth torner, Michaela schäfer,<br />

Ingrid neutzel und gabi kresse, den erfolgreichen Bietern bei der<br />

vom grenzlandhof und isibless gemeinsam präsentierten auktion<br />

namens IsIHaMMer. um sich die 15 von katja geiter trainierten<br />

und vorgestellten Pferde noch einmal geritten anzusehen und<br />

den Informationen zu den ganz unterschiedlich veranlagten und<br />

einsetzbaren <strong>Islandpferd</strong>en zu lauschen, hatten sich zur Mittagszeit<br />

bereits die meisten der rund 1.000 Besucher des Finaltages in<br />

der „ovalle“ eingefunden. ganz schwungvoll und gleichzeitig<br />

spannend ging die Versteigerung unter der regie von dieter Becker<br />

über die Bühne, und als zusätzliche Belohnung für den jeweils<br />

erfolgten Zuschlag erhielten die neuen Besitzer dann auch<br />

noch vom Hause eine wertvolle Flasche Crémant ... und damit<br />

wurde in nicht wenigen Fällen auch gleich fröhlich angestoßen.<br />

auf ein neues in der kommenden saison!


76 DIP 4/12 Veranstaltungen<br />

Mitteleuropäische Meisterschaft:<br />

Vorbereitungen in vollem Gange<br />

Von Charlotte Erdmann<br />

<strong>Das</strong> in diesem Jahr wohl wichtigste internationale<br />

Turnier in der <strong>Islandpferd</strong>eszene<br />

ist die Mitteleuropäische Meisterschaft,<br />

kurz MEM. Diese findet in diesem<br />

Jahr in Deutschland auf dem Hirtenhof<br />

in Wehrheim/Obernhain der Familie<br />

Rubel-Leibold statt. Dort sind die Arbeiten<br />

inzwischen in vollem Gange.<br />

gramms hält uns ziemlich auf trab“, meint<br />

auch Miriam Pavis, die eventmanagerin des<br />

IPrw e.V., „ganz zu schweigen von den vielen<br />

rechtlichen Bedingungen, die bei einer<br />

solchen großveranstaltung erfüllt sein müssen.“<br />

Fest ins rahmenprogramm der MeM eingeplant<br />

ist bereits eine der witzigsten und<br />

unterhaltsamsten Prüfungen am samstag<br />

MEM <strong>2012</strong><br />

MITTELEUROPÄISCHE<br />

MEISTERSCHAFT<br />

<br />

auf dem Hirtenhof, Wehrheim <br />

<strong>IPZV</strong><br />

<br />

Wir seh’n uns auf dem Hirtenhof.<br />

Hirtenhof, Familie Leibold, Hartungshof 1, 61273 Wehrheim, +49 160 96407920, www.MEM<strong>2012</strong>.de<br />

der erste arbeitseinsatz für den ansässigen<br />

und ausrichtenden ortsverein IPrw e.V. (<strong>Islandpferd</strong>e-reiter<br />

wehrheim e.V.) fand unter<br />

guten wetterbedingungen und mit vielen<br />

engagierten Vereinsmitgliedern statt. das<br />

team des Vereins ist bereits turniererfahren,<br />

doch eine derart große Veranstaltung hat<br />

ganz eigene Herausforderungen, wie die<br />

Mitglieder des Vereins jetzt feststellen. „es<br />

ist unglaublich, an was alles gedacht werden<br />

muss. auch wenn wir schon einige erfahrungen<br />

gesammelt haben, ist dieses turnier<br />

doch wieder eine neue Herausforderung,<br />

der wir aber mit viel kraft und engagement<br />

begegnen werden“, erläutert die Pressesprecherin<br />

karin Lamprecht.<br />

„schon die organisation des rahmenpro-<br />

<strong>Das</strong> Hofgelände<br />

des Hirtenhofs in<br />

Wehrheim/Obernhain<br />

der Familie<br />

Rubel-Leibold<br />

abend: das inzwischen schon fast traditionelle<br />

„subaru tölt & drive“ – eine kombination<br />

aus autofahren und schnellem reiten,<br />

dessen Preisgeld der autohersteller subaru<br />

zur Verfügung stellt. Flugakrobatische<br />

kunststücke führen außerdem am wochenende<br />

die segel- und Motorsportflieger des<br />

an den Hirtenhof angrenzenden Flughafens<br />

über der ovalbahn aus. und natürlich gibt es<br />

eine tombola mit Preisen, die jeder reiter<br />

gebrauchen kann – vom navigationsgerät<br />

über Helme, bis hin zu decken, wM-eintrittskarten<br />

und vieles mehr.<br />

auch sportlich wird es spannend. „Zahlreiche<br />

Bewerbungen aus deutschland liegen<br />

uns bereits vor“, berichtet Christoph Leibold,<br />

Betreiber des Hirtenhofs. „die deutschen<br />

teilnehmer bewerben sich wie zur weltmeisterschaft<br />

bei der sportleitung des <strong>IPZV</strong><br />

e.V. und qualifizieren sich bis august zur<br />

teilnahme.“ erläutert der gastgeber diese<br />

Phase. aus den umliegenden europäischen<br />

Ländern Holland, Belgien, Luxemburg,<br />

österreich, schweiz, Frankreich, Italien,<br />

deutschland und slovenien sind ebenfalls<br />

die ersten reiter-Pferd-kombinationen genannt.<br />

online-nennungen sind ab sofort<br />

möglich. „erstmals in der 10jährigen geschichte<br />

der MeM haben wir in diesem Jahr<br />

außerdem einen richter und einen teilnehmer<br />

aus großbritannien“, freut sich Leibold<br />

über den Zuspruch zur MeM.<br />

der eintritt am samstag und sonntag kostet<br />

jeweils 3, – €/tag, kinder unter 12 Jahren<br />

haben freien eintritt an allen tagen. am<br />

samstagabend tritt die in Hessen zur Zeit<br />

angesagteste Cover-Band so green auf.<br />

Hier kostet der eintritt 7,– € für gäste.<br />

MeM-teilnehmer haben freien Zutritt.<br />

Weitere Informationen zur MEM finden<br />

Sie unter www.mem<strong>2012</strong>.de


77<br />

Jetzt bewerben<br />

Pferd & Jagd <strong>2012</strong> lädt zu tollen Wettkämpfen<br />

für Freizeitreiter und Profis<br />

Minuten betragen. eine fachkundige Jury<br />

bewertet die ausführungen und den künstlerischen<br />

aspekt, letztlich entscheidet allerdings<br />

das Publikum per applaus, wer den<br />

„Pferd & Jagd show-grand Prix“ gewinnt.<br />

„Barock-Show-Cup <strong>2012</strong>“<br />

Diesen Termin sollten sich Pferde-Liebhaber jetzt schon im Terminkalender rot unterstreichen:<br />

Vom 6. bis 9. Dezember findet in Hannover die 32. Pferd & Jagd statt,<br />

Europas größte Messe für Reiter, Jäger und Angler. Von insgesamt 700 Ausstellern bieten<br />

allein 400 ein umfangreiches Angebot an Top-Produkten, Neuheiten und Trends für<br />

Pferd und Reiter an, hinzu kommt ein facettenreiches Rahmenprogramm voller Abwechslung<br />

und Spannung, bei dem sowohl Hobby-Reiter als auch Profis wieder aktiv<br />

mitwirken können. Sandra Busse, Eventmanagerin beim Pferd & Jagd-Veranstalter<br />

Fachausstellungen Heckmann, präsentiert im Folgenden zwei exklusive Wettbewerbe<br />

zum Mitmachen, für die man sich schon jetzt bewerben sollte.<br />

„Pferd & Jagd Show-Grand Prix“ Preisgeld von 500,– € auch einen auftritt bei<br />

nach der gefeierten Premiere im vergangenen<br />

Jahr geht der „Pferd & Jagd show-grand am 9. dezember. ob newcomer oder alter<br />

der Pferde-kinder-Pony-show „MiMaMo“<br />

Prix“ in die zweite runde. wer am samstag, show-Hase, reitverein oder solokünstler –<br />

den 8. dezember <strong>2012</strong> in der großen showarena<br />

die beste Performance abliefert, gelität<br />

und das gesamtbild. die schaubildlän-<br />

bewertet werden einfallsreichtum, originawinnt<br />

neben der auszeichnung und einem ge inkl. ein- und ausritt darf maximal sechs<br />

der „Barock-show-Cup“ ist für Fans der<br />

barocken reitweise mittlerweile eine Institution<br />

und fester Bestandteil des showprogramms<br />

der Pferd & Jagd.<br />

egal, ob geritten, am langen Zügel oder<br />

Freiheitsdressur, ob mit Friesen, andalusiern,<br />

Hannoveranern oder shetlandponys –<br />

gesucht wird die barocke show-Vorführung,<br />

die die meiste emotion und die grundbedingung<br />

der barocken reitweise zeigt.<br />

Bei aller künstlerischen Freiheit sollten in<br />

der nicht länger als sechs Minuten dauernden<br />

Vorführung natürlich elemente der barocken<br />

reitkunst wie etwa Piaffe, Pesade,<br />

Passage und Pirouetten erkennbar sein. neben<br />

richard Hinrichs, Präsident des Bundesverbandes<br />

für klassisch-barocke reiterei<br />

deutschland e.V. und schirmherr des Barock-show-Cups,<br />

sitzen zwei weitere erfahrene<br />

richter in der Jury und bewerten den<br />

schwierigkeitsgrad, künstlerische gestaltung<br />

und ausführung der kür.<br />

der „Barock-show-Cup“ findet ebenfalls am<br />

8. dezember in der show-arena der Pferd &<br />

Jagd statt, das Preisgeld beträgt insgesamt<br />

1000,– €.<br />

ab sofort können sich interessierte reiter<br />

für die wettbewerbe Pferd & Jagd Show-<br />

Grand Prix und Barock-Show-Cup <strong>2012</strong><br />

mit einer dVd oder einem Internet-Link<br />

(z. B. bei Youtube) zum schaubild bewerben:<br />

Fachausstellungen Heckmann gmbH,<br />

sandra Busse, Messegelände, europaallee/<br />

Bürohaus 7, 30521 Hannover, email:<br />

events@fh.messe.de<br />

Mehr Informationen zur Pferd & Jagd <strong>2012</strong><br />

unter: www.pferd-und-jagd-messe.de


78 DIP 4/12 Gesundheit<br />

Mikrofilarien – hoch gefährlich<br />

und viel zu wenig bekannt<br />

Text und Fotos Uta Over<br />

Mikrofilarien sind Fadenwürmer und in unseren Breiten relativ unbekannt, aber keineswegs<br />

so selten, wie man denkt, wenn sie auch nicht „einheimisch“ sind.<br />

Fadenwürmer, die Organe<br />

zerstören<br />

Viele Tierärzte (auch Fachtierärzte für Pferde)<br />

wissen leider noch sehr wenig über Mikrofilarien,<br />

denn die Erkrankung tritt oft<br />

scheinbar ohne Auslöser auf, die Symptome<br />

sind lange Zeit fast unmerkbar und vielfältig.<br />

Erst, wenn man ein totes Tier in die Pathologie<br />

gibt, stellt man mit Entsetzen fest,<br />

dass seine Organe zerstört sind.<br />

Mikrofilarien leben im Blutstrom und in den<br />

Organen von Tieren. Ihr Hauptvorkommen<br />

ist in südlichen Ländern rund ums Mittelmeer,<br />

aber auch in südlichen Binnenländern<br />

wie Rumänien, Ungarn etc. Befallen werden<br />

alle Säugetiere.<br />

Während man beispielsweise beim Import<br />

von Hunden den Test auf Leishmaniose etc.<br />

und bei Pferden auf Infektiöse Anämie zwingend<br />

vorschreibt, besteht eine ähnliche<br />

Testpflicht auf Mikrofilarien bedauerlicherweise<br />

nicht, so dass sie über Jahre in den<br />

Wirtstieren unentdeckt bleiben können. Bei<br />

Hunden sind sie allerdings häufiger als bei<br />

Pferden, so dass Kleintierpraktiker eher daran<br />

denken. Tauchen sie aber bei Pferden<br />

auf, dann ist nicht nur das jeweilige Tier gefährdet,<br />

sondern alle Tiere in seiner Nähe.<br />

Insofern wäre bei der Diagnose eine Meldepflicht<br />

sinnvoll; sie existiert jedoch nicht.<br />

Die Übertragung geschieht nicht von Tier zu<br />

Tier, sondern durch Mücken, welche das<br />

Blut des erkrankten Tieres aufnehmen, innerhalb<br />

von 13 Tagen Larven entwickeln und<br />

diese beim Biss an ein anderes Tier weitergeben.<br />

Bisher wurden etwa 60 Mückenarten<br />

als Überträger der Krankheit ausgemacht.<br />

Daher bricht diese Erkrankung fast immer in<br />

der warmen Jahreszeit aus, also wenn die<br />

Mücken schwirren.<br />

Ein Erfahrungsbericht<br />

Bis vor einiger Zeit hatte auch ich keine<br />

Ahnung, was Mikrofilarien sind. Wirklich erforscht<br />

sind sie auch noch nicht. Wie gefährlich<br />

sie aber sind, kann man unter anderem<br />

daraus ersehen, dass Bill Gates beispielsweise<br />

der Universität Bonn vor einiger Zeit<br />

die doch recht erhebliche Summe von<br />

Mattigkeit und Magerkeit sind<br />

Zeichen für Mikrofilarienbefall.<br />

42 Mio US $ zur Erforschung der Wirkung<br />

von Mikrofilarien auf den menschlichen<br />

Organismus zur Verfügung stellte.<br />

Meine Erfahrungen damit begannen etwa<br />

eineinhalb Jahre, nachdem ich eine kleine<br />

Eselin aus Rumänien gekauft hatte. Sie ist<br />

korrekt importiert worden, hat Papiere und<br />

ist offiziell auf Infektiöse Anämie getestet.<br />

Alles in Ordnung. Noch beim Händler habe<br />

ich sie mit Ivermectin entwurmt und einige<br />

Tage später zu mir geholt.<br />

Was mir auffiel, war, dass sie immer ein wenig<br />

„ärmlich“ aussah. Auch nach längerer<br />

Zeit und guter Pflege blieb sie mager und<br />

schien wenig Lebensmut zu haben, was ich<br />

auf ihre Vergangenheit zurückführte, denn<br />

sie ist schon älter und hat in Rumänien bestimmt<br />

hart arbeiten müssen, abgesehen<br />

von dem obligatorischen jährlichen Fohlen.<br />

Die Blutwerte waren aber alle in Ordnung.<br />

Diese Eselin stand mit meinen Pferden und<br />

einem anderen Esel zusammen und wurde<br />

wie sie alle auch regelmäßig entwurmt.<br />

Mein anderer Esel wurde nach etwa 18 Monaten<br />

immer stiller, er fraß weniger und gefiel<br />

mir nicht. Eine Blutuntersuchung ergab<br />

einen Leberschaden, der aber als mittelschwer<br />

eingestuft und medizinisch behandelt<br />

wurde.<br />

Doch die Werte wurden nicht besser, sie<br />

verschlimmerten sich im Gegenteil rapide.<br />

Gleichzeitig zeigten sich plötzlich in dem<br />

bisher glänzenden Fell runde Krusten, die<br />

nach einem halben Tag aufsprangen und<br />

stark blutende flächige Wunden waren. Diese<br />

Wunden schlossen sich von selbst wieder.<br />

Mein Tierarzt vermutete einen Pilz o.ä.<br />

Eine befreundete Tierärztin in den USA hatte<br />

anhand der zu ihr gemailten Fotos der<br />

Wunden und meiner Beschreibung gleich<br />

auf Mikrofilarien getippt. In den USA ist<br />

man in der Mikrofilarienforschung und -behandlung<br />

entschieden weiter. Sie empfahl<br />

eine Blutabnahme abends oder nachts.<br />

Mein Tierarzt, den ich ansonsten sehr schätze,<br />

fand das eher seltsam und konnte damit<br />

nichts anfangen, so dass es unterblieb.<br />

Zu einer systematischen Behandlung der<br />

vermuteten Pilzerkrankung kam es nicht<br />

mehr, weil das Eselchen in den nächsten Tagen<br />

so zusammenfiel und die Leberwerte<br />

sich derart verschlechterten, er auch von Leberschmerzen<br />

getrieben unruhig wurde und<br />

krampfhaft lief, so dass er eingeschläfert<br />

werden musste.<br />

Ein Jahr später kam ich morgens in den Stall<br />

und dachte, ein Pferderipper sei da gewe-


79<br />

sen, denn die kleine Eselstute aus Rumänien hatte einen mit Blut überströmten Hals –<br />

aus mehreren Wunden floss das Blut regelrecht heraus. Bei genauerem Hinschauen sah<br />

ich dieselben Wunden wie bei meinem toten Esel.<br />

Mittlerweile hatte ich mich über Mikrofilarien sachkundig gemacht und wusste mehr über<br />

sie. So wurde die kleine Stute zweimal hintereinander mit Ivermectin gespritzt, die Wunden<br />

traten nicht mehr auf, und die Stute macht insgesamt nicht mehr diesen frierenden<br />

ärmlichen Eindruck.<br />

Erschreckend war für mich nicht nur der Befund, sondern auch die Tatsache, dass die kleine<br />

Stute über zweieinhalb Jahre Wirtstier der Mikrofilarien gewesen war, ohne dass man<br />

ihr wirklich etwas angemerkt hatte. Hätte man meinem Eselwallach damals systematisch<br />

Blut abgenommen und es speziell untersuchen lassen, könnte er noch leben; und selbstverständlich<br />

hätte ich auch sofort die Eselstute untersuchen lassen, denn der Verdacht,<br />

dass sie die Trägerin wäre, hätte nahe gelegen. Auch die anderen Tiere meines Bestands<br />

wären untersucht und entweder behandelt oder prophylaktisch geimpft worden. So musste<br />

ein Esel sterben, die andere ist gerade einmal davon gekommen....<br />

Diagnose und Behandlung<br />

Mikrofilarien halten sich tagsüber hauptsächlich in der Milz ihrer Wirtstiere auf und wandern<br />

gegen Abend mit dem Blutstrom auch in andere Organe, die sie massiv schädigen.<br />

Auch Hautwunden entstehen so, denn die Haut ist das größte Organ des Pferdes. Da die<br />

Mikrofilarien nur abends bis nachts im Blutstrom sind, ist eine Blutabnahme zur Diagnostik<br />

nach etwa 18 Uhr sinnvoll. Zwar wird man bei befallenen Tieren auch tagsüber möglicherweise<br />

einige Filarien finden, nachts jedoch die etwa zehnfache Menge.<br />

ANZEIGE<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Diese offenen Wunden sind typisch für einen Mikrofilarienbefall, treten aber<br />

nicht zwingend bei jedem erkrankten Tier auf.<br />

Benötigt wird EDTA-Blut (der Tierarzt kennt die Aufbereitung), das speziell gefiltert wird.<br />

Die Mikrofilarien kann man dann auszählen. Die Gesellschaft Parasitus.Ex.e.V. in Niederkassel<br />

bei Bonn hat sich die Grundlagenforschung für Mikrofilarien zur Aufgabe gemacht<br />

und führt diese Untersuchung für 10 € durch.<br />

Bekämpft werden die Mikrofilarien durch die zweimalige Gabe von Ivermectin, das durch<br />

den Tierarzt gespritzt werden muss. Die normale Wurmkur mit Ivermectin greift nicht tief<br />

genug durch, sollte aber regelmäßig durchgeführt werden.<br />

Auch sollte man jedes Tier, das aus Ländern mit häufigem Mikrofilarien-Vorkommen<br />

stammt, noch vor der Verbringung in den eigenen Stall im Abstand von etwa zwei Wochen<br />

mit Ivermectin impfen oder eine Blutuntersuchung machen lassen.<br />

Hat man einen Krankheitsfall im Stall, sollte man auch die gesunden Tiere prophylaktisch<br />

untersuchen lassen, denn der Krankheitsverlauf ist schleichend, und diese offenen Wunden,<br />

die darauf hindeuten, treten nicht bei jedem Tier auf. Sie zeigen aber auch, dass die<br />

Mikrofilarien schon „durch den Körper“ bis nach außen gewandert sind.<br />

Pferde, die in mit Mikrofilarien besetzten Gegenden verbracht werden, sollten in den Monaten<br />

April bis Oktober prophylaktisch geimpft werden.


80 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Aus den Landesverbänden<br />

Großßeß Foto: eilina oertelt; kleine Fotoß: Petra eich<br />

Foto: ßteFan ßchoPmeyer<br />

Fotoworkshop mit Eilina Oertelt<br />

Von Petra Eicke<br />

Hannover-Bremen<br />

am 16. und 17. Juni fand auf dem islandpferdehof hestabakki von<br />

nina und hólmgeir Jónsson in Buchholz/aller ein Fotoworkshop<br />

mit eilina oertelt statt. Vielen wird sie als turnierfotografin oder<br />

von ßhootings bekannt sein. Zu dem Workshop hatten sich sieben<br />

teilnehmer mit verschiedenen Vorkenntnissen eingefunden.<br />

Zunächst ging es in die theorie und es wurden themen wie Belichtung,<br />

Fokussieren, tiefenschärfe und Perspektive besprochen.<br />

eilina hatte für alle eine theoriemappe zusammengestellt,<br />

in der alles nachgelesen werden konnte und Platz für notizen<br />

war. nach der mittagspause, in der wir von hólmgeir hervorragend<br />

bekocht wurden, ging es an die praktische Umsetzung<br />

des Gelernten.<br />

eilina erklärte uns, dass wir unsere automatikprogramme während<br />

des Workshops vergessen können. Wir haben ßchritt für<br />

ßchritt gelernt, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen<br />

und alle einstellungen nur manuell zu tätigen. Zunächst versuchten<br />

wir uns an einfacheren motiven, dem stehenden Pferd<br />

und Portraits, Pferde in unterschiedlichen Farben und vor<br />

verschiedenen hintergründen. es wurden fleißig (Fokus)-Punkte<br />

geschubst. Dieser Begriff, von uns laien kreiert, zog sich wie ein<br />

roter Faden durch den ganzen kurs und wird bestimmt auch zukünftige<br />

Workshop-teilnehmer noch belustigen.<br />

nina und hólmgeir ritten uns dann einige ihrer Pferde vor, so<br />

dass wir uns auch hieran versuchen konnten. eilina stand mit rat<br />

und tat zur ßeite, gab immer wieder neue tipps und beantwortete<br />

zahlreiche Fragen. in den Pausen wurden die aufnahmen<br />

besprochen und analysiert.<br />

am nächsten morgen standen wir wegen des schönen lichts bereits<br />

um 6 Uhr etwas müde, aber motiviert auf den Wiesen bei<br />

den ßtuten und Jungpferden. nach dem gemeinsamen Frühstück<br />

durften sich dann noch die hengste vom hof im Freilauf<br />

präsentieren.<br />

nach und nach waren bei allen deutliche Verbesserungen zu sehen<br />

und bei jedem sind ein paar tolle aufnahmen entstanden.<br />

einige ergebnisse können auf eilinas homepage angeschaut<br />

werden (www.eo-art.de).<br />

es war ein schönes Wochenende mit einer tollen Gruppe, netten<br />

Gastgebern, viel ßpaß und geduldigen Pferden. ein ganz großes<br />

Dankeschön an eilina für ihre Geduld und die anschaulichen erklärungen.<br />

hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr wieder.<br />

außerdem ein Dankeschön an unsere Gastgeber nina und<br />

hólmgeir, die ihren hof zu Verfügung gestellt haben und ihren<br />

unermüdlichen einsatz beim Vorstellen der vielen verschiedenen<br />

Pferde.


81<br />

Bodenarbeitsseminar auf dem Kronshof<br />

mit Stefan Schenzel<br />

Von Ramona Hinz, Presse- und Schriftwartin IPF Kronshof e.V.<br />

am 11. und 12. Februar fand ein ßeminar<br />

über Bodenarbeit auf dem kronshof statt.<br />

es war der erste kurs mit dem thema Bodenarbeit<br />

auf dem kronshof überhaupt.<br />

Geleitet wurde er von ßtefan ßchenzel<br />

(iPZV-trainer B, iPZV- ßportrichter B), der<br />

kurz zuvor seine Prüfung zum Jungpferdebereiter<br />

bestanden hatte.<br />

Bei diesem ßeminar handelte es sich um<br />

eine Veranstaltung, die auch in das Jahresprogramm<br />

des Vereins islandpferdefreunde<br />

kronshof e.V. aufgenommen worden<br />

war. ßo waren sechs der elf teilnehmerinnen<br />

Vereinsmitglieder.<br />

<strong>Das</strong> ßeminar startete am ßamstagmorgen<br />

mit einer theoretischen einführung<br />

des kursleiters in das thema Bodenarbeit.<br />

hierzu hatte sich ßtefan sehr innovativ mit<br />

einer PowerPoint-Präsentation über Bodenarbeit<br />

vorbereitet. in der einführung<br />

erläuterte er neben ßinn und Zweck der<br />

Bodenarbeit auch die verschiedenen möglichkeiten,<br />

das Pferd vom Boden aus zu arbeiten.<br />

Grundsätzlich ist es dem reiter<br />

möglich, das Pferd genauso gut vom Boden<br />

aus zu arbeiten, wie er es vom ßattel<br />

aus vermag.<br />

Bodenarbeit ist nicht nur bei der ausbildung<br />

junger Pferde sinnvoll, sondern<br />

auch, um ein Pferd nach einer längeren<br />

Pause wieder anzutrainieren sowie um<br />

anlehnung, Biegung und Beweglichkeit,<br />

takt und Gleichgewicht zu verbessern.<br />

nach der einführung erfolgten draußen<br />

auf dem hofgelände einige trockenübungen<br />

bezüglich korrekter longierpeitschenführung.<br />

es besonders wichtig, ein gutes<br />

Gefühl für die richtige Peitschenführung<br />

zu entwickeln, da sie bei der Bodenarbeit<br />

neben der ßtimme des longenführers und<br />

der longe selbst das wichtigste hilfsmittel<br />

ist. ßchließlich soll das Pferd die Peitsche<br />

als hilfsmittel und nicht als ßtrafe<br />

ansehen. Bereits hier zeigte sich im kurs,<br />

dass neben der korrekten ausrüstung die<br />

körpersprache des reiters eine zentrale<br />

rolle spielt, um eine optimale kommunikation<br />

mit dem Pferd zu erreichen.<br />

Direkt im anschluss begann der erste<br />

praktische teil des kurses, der an diesem<br />

Vormittag mit Freilaufen und Freispringen<br />

in der kleinen halle stattfand. Diese trainingseinheit<br />

wurde für jeden teilnehmer<br />

mit seinem Pferd einzeln abgehalten. ßo<br />

konnte sich ßtefan jedem Pferd und jedem<br />

teilnehmer individuell widmen.<br />

nach der mittagspause erfolgte wiederum<br />

eine längere theoretische einheit, bei<br />

der es insbesondere um das longieren mit<br />

der einfachen longe ging. neben der vertrauten<br />

ausrüstung stellte ßtefan die einzelnen<br />

einschnallmöglichkeiten der longe<br />

sowie die verschiedenen hilfszügel und<br />

ihre Wirkung vor. abgerundet wurde diese<br />

theorieeinheit durch eine Demonstration<br />

mit der einfachen longe. <strong>Das</strong> in der theorie<br />

erlernte Wissen setzten die teilnehmer<br />

anschließend in der kleinen reithalle um,<br />

die hierfür in zwei ßegmente unterteilt<br />

worden war, so dass immer gleichzeitig<br />

zwei Pferd-reiter-kombinationen longieren<br />

konnten.<br />

Der ßonntagvormittag stand im Zeichen<br />

der arbeit an der Doppellonge. Dieses war<br />

für einige kursteilnehmer neues terrain,<br />

da die koordination zweier longen ungewohnt<br />

war und die Bodenarbeit mit der<br />

Doppellonge mehr routine vom longenführer<br />

erfordert. Dies tat dem ßpaß, das<br />

Pferd vom Boden aus zu arbeiten und ihm<br />

hierdurch eine abwechslung zum reiten<br />

anzubieten, jedoch keinen abbruch. im<br />

Gegenteil – es motivierte einige teilnehmer<br />

dazu, zukünftig öfter Bodenarbeit ins<br />

training einzubauen und statt einer reitstunde<br />

zur Vertiefung und auffrischung<br />

der kenntnisse der Bodenarbeit auch mal<br />

eine Doppellongen-Übungsstunde zu<br />

nehmen.<br />

am ßonntagnachmittag stand für die<br />

meisten kursteilnehmer und deren Pferde<br />

neben individuellen Wünschen auch das<br />

Fahren vom Boden auf dem Programm.<br />

hier ging ßtefan noch einmal individuell<br />

auf den jeweiligen ausbildungs- und<br />

kenntnisstand der Pferd-reiter-kombination<br />

ein, so dass einige kursteilnehmer<br />

mit ihren Pferden auch ßeitengänge,<br />

ßchenkelweichen und Bahnfiguren übten.<br />

insbesondere bei dieser trainingseinheit<br />

hat sich einmal mehr gezeigt, wie vielseitig<br />

und gelehrig islandpferde sein können,<br />

da es sich hier um einen teil der Boden -<br />

arbeit handelt, den man wahrscheinlich<br />

nicht täglich mit seinem Pferd absolviert.<br />

Umso größer war die Faszination darüber,<br />

wie gut der ausbildungsstand des jeweiligen<br />

Pferdes war und dass es für das Pferd<br />

sehr gut möglich ist, auch länger zurückliegende<br />

Übungen abzurufen.<br />

allen teilnehmenden Pferden und reitern<br />

hat dieser kurs sehr viel ßpaß gemacht.<br />

hervorzuheben ist das nette miteinander<br />

der teilnehmer sowie die ausgewogene<br />

mischung aus theorie und Praxis. hier<br />

handelte es sich um ein kursthema, das<br />

einiges organisations- und Vermittlungsgeschick<br />

vom kursleiter erforderte, was<br />

ßtefan aber prima meisterte.<br />

alle teilnehmer waren mit dem übermittelten<br />

Wissen und ihren praktischen<br />

Übungen am ende des kurses sehr zufrieden<br />

und haben neue ideen bekommen,<br />

das tägliche training mit dem Pferd noch<br />

effizienter und abwechslungsreicher zu<br />

gestalten.<br />

Foto: henninG Drath<br />

Hannover-Bremen


82 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Intensivkurs mit Sigurður Vignir<br />

Matthíasson<br />

Von Claudia Schütte<br />

Foto: claUDia ßchÜtte<br />

Vom 13. bis 15. april war es wieder soweit. ßiggi matt war wieder<br />

auf dem islandpferdehof atorka zu Gast. Gangpferdereiter unterschiedlichster<br />

couleur waren aus ganz Deutschland angereist,<br />

um ein intensives trainingsprogramm zu erleben. Und schon bei<br />

der ankunft auf dem idyllisch gelegenen islandpferdehof fühlte<br />

man sich willkommen. <strong>Das</strong> vierbeinige empfangskomitee, bestehend<br />

aus den beiden hofhunden Dawn und ßmartie, war unermüdlich<br />

darum bemüht, dass kein Besucher übersehen wurde.<br />

als alle angekommen waren, hatte sich ein sehr vielseitiges,<br />

hochmotiviertes Grüppchen zusammengefunden. Vom ambitionierten<br />

Freizeitreiter bis zum trainer war alles dabei.<br />

Besonders spannend war auch, dass dieses mal nicht nur islandpferde<br />

auf der ovalbahn arbeiten sollten, sondern auch ein tennessee<br />

Walker die runde bereicherte. auf jedes teilnehmerpaar<br />

stellte sich ßiggi ein und förderte es dem individuellen trainingsstand<br />

entsprechend. mit seiner ruhigen art, unendlicher Geduld<br />

und einem sicheren auge fürs Detail hat er es geschafft, dass wir<br />

alle an unsere leistungsgrenzen gingen. Pferde und reiter<br />

brachten dabei oft leistungen, mit denen sie selber nicht gerechnet<br />

hatten. morgens um 8 Uhr ging es los, bis der letzte reiter<br />

dann abends um 20 Uhr in den Unterricht startete. trotzdem hatte<br />

man zu jeder Zeit das Gefühl, dass ßiggi voll auf das jeweilige<br />

reiterpaar konzentriert war. Und da es für ihn wichtig ist, immer<br />

möglichst nah am Geschehen zu sein, war das auch körperlich<br />

eine sehr sportliche herausforderung für ihn, die er aber scheinbar<br />

mühelos bewältigte.<br />

trotz des konzentrierten arbeitens kamen der ßpaß und das gemütliche<br />

Zusammensein nicht zu kurz. ob beim abendlichen<br />

Pizzaessen, zwischendurch an der ovalbahn oder im gemüt -<br />

lichen reiterstübchen – man tauschte sich aus und knüpfte neue<br />

kontakte. an dieser ßtelle vielen Dank an das team von atorka<br />

für die tolle Gastfreundschaft.<br />

alles in allem hat war es ein rundum gelungener kurs und ich<br />

denke, jeder hat viel mitgenommen, was ihn im alltäglichen training<br />

bereichern wird. Und eine Fortsetzung ist auch schon geplant.<br />

Bereits im herbst ist ßiggi wieder auf dem islandpferdehof<br />

atorka zum nächsten lehrgang zu Gast. hier können dann die<br />

„alten lehrgangs-hasen“ weiter an sich arbeiten, aber auch neue<br />

interessenten sind natürlich sehr willkommen. Und ich bin ganz<br />

sicher wieder dabei!<br />

Fohlenprüfung im Deister-Sünteltal<br />

Von Elke Osterkamp<br />

Hannover-Bremen<br />

anZeiGe<br />

im oktober 2011 fand eine Fohlenprüfung<br />

des iPZV e.V. in Verbindung mit der Fohlen-<br />

und ßtuteneintragung des Verbandes<br />

der Pony- und kleinpferdezüchter hannover<br />

e.V. statt. Die Zusammenarbeit klappt<br />

hervorragend und so konnten bei der Vorstellung<br />

der Fohlen ßuzan Beuk und Volker<br />

hofmeister ihre Beurteilungen abgeben.<br />

Vorgestellt wurden die Fohlen vom<br />

hof osterkamp, ein Fohlen vom almtal<br />

und eines vom Goldgrund. Zuschauer,<br />

aber vor allem die Züchter, konnten sich<br />

ein Bild über die Zuchtergebnisse machen.<br />

ist man auf dem richtigen Weg mit<br />

seiner Zuchtstute? Passt der hengst? Jeder<br />

Züchter hält sein Fohlen natürlich für<br />

das schönste, aber ist das auch gut so.<br />

Von den acht vorgestellten Fohlen übertrafen<br />

vier die note acht. Die Jüngste (geb.<br />

21.8.2011), Bjalla vom hof osterkamp (V:<br />

leikur frá lækjarbotnum) erreichte 8,18,<br />

Jovi vom hof osterkamp (V: Jonas von Birkenlund)<br />

8,08, Gletta vom hof o. (V: Jonas)<br />

8,03 und Bára vom hof o. (V: Jonas)<br />

8,01. Die Beurteilung der übrigen Fohlen<br />

lag zwischen 7,91 und 7,81. Durchweg sehr<br />

gute Fohlen, auf die die Züchter sehr stolz<br />

sein können.<br />

interessanten nachwuchs vom Jahrgang<br />

<strong>2012</strong> sehen wir bestimmt wieder am 4.oktober<br />

bei der Fohlenprüfung des iPZV e.V.<br />

auf dem hof osterkamp.


83<br />

1. Hestadagar auf dem <strong>Islandpferd</strong>ehof<br />

Domäne Fröttstädt<br />

Von Stefan Halle<br />

am ßonntag, den 20. mai, fand bei strahlendem Wetter zum<br />

ersten mal ein hestadagar auf dem reitplatz des islandpferdehofs<br />

Domäne Fröttstädt bei Gotha statt. Der noch junge, 2008<br />

gegründete islandhof hatte sich zu seinem ersten „turnier“ herausgeputzt,<br />

und alle waren schon im Vorfeld entsprechend aufgeregt:<br />

da wurden ßtartnummern gebastelt, tolle kostüme vorbereitet<br />

und natürlich im reitunterricht noch einmal alle lektionen<br />

intensiv geübt. einige reitschüler hatten bis zu letzt noch<br />

Foto: anne laUe<br />

Zweifel, ob sie sich das wirklich trauen sollten.<br />

Und dann war er da, der große tag. Die beiden richterinnen, ines<br />

lantzsch vom hirtenhof in illsitz und constanze landerer vom<br />

ßchwarzbachhof in ßprotta, trafen ein, die Zuschauerplätze füllten<br />

sich zunehmend, und pünktlich um 10 Uhr eröffnete der ßprecher<br />

die hestadagar-Wettbewerbe, die vom islandpferdeverein<br />

Weimarer land organisiert wurden. Für die nächsten acht ßtunden<br />

war das ein richtig gelungener „tag mit Pferden“, bei dem<br />

neben klassischen hestadagar-Wettbewerben wie Blinder Führer,<br />

Geschicklichkeits-trail und dem aus-Vier-mach-Drei Gangwettbewerb<br />

auch die in unserem Verein schon traditionelle angesagte<br />

Dressur und ein sehr stimmungsvoller Wettbewerb im<br />

Paarreiten auf dem Programm stand. Für die Jüngsten gab es einen<br />

Führzügel-Wettbewerb und am ende für alle den rasanten<br />

triathlon mit reiten, laufen und ßchubkarren-rennen. aufgelockert<br />

wurden die Wettbewerbe durch eine Vorführung der Voltigiergruppe,<br />

deren jüngste teilnehmerin mit vier Jahren schon tolle<br />

Übungen bis zum Galopp zeigte, und eine Demonstration der<br />

Freiheitsdressur am Boden. Und dann war da auch noch das<br />

Quiz mit zehn kniffeligen Fragen rund um das islandpferd zu lösen.<br />

”ich weiß, dass es für die meisten teilnehmer am heutigen turnier<br />

ein „erstes mal“ sein wird – das macht nichts, denn das ist<br />

es für uns organisatoren vom hof auch. Deshalb sind wir sehr<br />

dankbar, dass wir vom islandpferdeverein Weimarer land gut<br />

aufgenommen worden sind, der schon erfahrungen mit hestadagar-Wettbewerben<br />

gesammelt hat und uns super unterstützt”,<br />

sagte ßabine herschel-rothe, die chefin des islandpferdehofs<br />

Osterritt der Gangpferedefreunde Sachsen<br />

am ostersonntag veranstaltete der Verein der Gangpferdefreunde<br />

ßachsens und der reiterhof Voigtländer aus erlbach kirchberg<br />

ot Ursprung seinen nun schon zur tradition gewordenen osterritt.<br />

Zwanzig reiter und ein Fuhrwerk machten sich bei nicht gerade<br />

österlichem Wetter auf den Weg zur Burg rabenstein bei<br />

chemnitz. Die Burg lockt jedes Jahr zu ostern viele Besucher zu<br />

dem dort stattfindenden mittelaltermarkt an. Vom Pony bis zum<br />

Warmblut waren auch viele Pferderassen vertreten, hauptsächlich<br />

aber isländer und andere Gangpferde, wie Paso Peruanos<br />

Foto: ßteFan halle<br />

Domäne, in ihrem Grußwort. Und ßtefan halle, der Vorsitzende<br />

des iPV Weimarer land, fügte hinzu: ”ßehr gerne sind wir der<br />

Bitte um Unterstützung für diese Veranstaltung nachgekommen,<br />

denn die Domäne Fröttstädt betreibt eine ganz aktive Jugendarbeit.<br />

<strong>Das</strong> ist das größte kapital für die Weiterentwicklung<br />

der islandpferdereiterei bei uns in thüringen.” mit einer großen<br />

abschlussrunde, bei der nicht zuletzt den fleißigen Pferden und<br />

den nicht minder fleißigen helfern gedankt wurde, ging ein aufregender<br />

und ereignisreicher tag zu ende, und die grüne hestadagar-ßchleife<br />

des Jahres <strong>2012</strong> wird nun sicher einen ehrenplatz<br />

in den Zimmern der 25 teilnehmerinnen und teilnehmer bekommen.<br />

nach diesem erfolg wird es im nächsten Jahr wohl sicher<br />

eine neuauflage geben, und die eine oder andere ßtarterin hat<br />

vielleicht sogar lust bekommen, nun auch einmal in den „großen“<br />

turniersport mit islandpferden hinein zu schnuppern.<br />

Von René Seek<br />

und aegidienberger. Um der Veranstaltung das passende Flair zu<br />

verleihen, verkleideten sich die teilnehmer dem thema gerecht<br />

als Wikinger, landsknecht, Burgfräulein oder mittelalterlicher<br />

kaufmann. alle Pferdefreunde hatten viel ßpaß und gute laune<br />

und selbst den kindern, die mitgeritten sind, schien die temperatur<br />

von nur zwei Grad plus nichts auszumachen. am ende bekamen<br />

alle teilnehmer ein andenken und die besten drei kostüme<br />

wurden prämiert.<br />

Sachsen/Thüringen


84 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Foto: PriVat<br />

Haselhof-New s ticker März <strong>2012</strong><br />

11. März: Der IPF Haselbachtal e.V. hat einen<br />

neuen Vorstand<br />

Foto von rechts: Birgit ßobe, kassenwart; angie ßtorrer (mit unserem<br />

„Quotenmann“ nidur), ßportwart; carmen lötsch, stellvertretende<br />

Vorsitzende; ellen Beate ßtorrer, Vorsitzende; lena<br />

merfeld, Jugendwart<br />

17. März: Angies Absprache mit dem Frühling<br />

<strong>Das</strong> erste Vereinstraining der iPF haselbachtal e.V. war schon<br />

lange geplant, doch nach der sibirischen kälte der letzten Wochen<br />

wusste keiner aus unserem Verein, wie das ohne reithalle<br />

gehen soll.<br />

aber dann kam mit dem 17. märz der Frühling auf den haselhof!<br />

Bei gut 17 Grad bekamen alle 14 reiter hilfreiche tipps für die<br />

neue reitsaison.<br />

24. März: Reiten, Jagen, Fischen, Erfurt<br />

nachdem die messe Dresden keine Pferde mehr haben will, hat<br />

der Zuchtverband ßachsen/thüringen auf der messe in erfurt<br />

eine hengstpräsentation der eingetragenen hengste organisiert.<br />

Da musste angie mit ihrem nidur natürlich dabei sein, strahlend<br />

präsentierte sie ihren hengst auf der tollen reitfläche eindrucksvoll<br />

in allen fünf Gängen und obwohl herr Freistedt, Geschäftsführer<br />

des Zuchtverbands, sie als exoten vorstellte, freuen wir<br />

uns, dass das interesse am islandpferd auch im osten immer<br />

größer wird.<br />

30. März: Unser erstes Fohlen <strong>2012</strong> ist da!<br />

es war wirklich eine „schwere Geburt“, aber nun hat es unsere<br />

liebe Gydia vom mönchhof endlich geschafft und wir freuen uns<br />

wahnsinnig über ihr erstes Fohlen, ein süßer kleiner hengst, sein<br />

Papa ist unser Börkur vom hochwaldhof.<br />

Reitlehrgang mit<br />

Franziska Laack<br />

Von Andreas Kühl<br />

Sachsen/Thüringen<br />

nach dem Frühjahrskurs mit Franziska war auch der termin im<br />

ßeptember frühzeitig ausgebucht. mit 13 reitern aus ßachsen,<br />

thüringen und Berlin wurde schon am Freitag begonnen, um das<br />

ein oder andere Pferd-reiter-Paar vorzustellen und aufgaben für<br />

das Wochenende festzulegen. Der ßamstag Vormittag begann<br />

zunächst mit einzeleinheiten. Je nach ßchwerpunkten für die einzelnen<br />

reiter wurde mit Dressurlektionen begonnen. ßo konnte<br />

man gut beobachten, wie unterschiedlich die Pferde die gleiche<br />

aufgabe absolvierten. ob beim ßchenkelweichen, ßchulterherein<br />

oder einfach bei der Verbesserung des ßitzes – Franziska<br />

hatte immer den passenden tipp parat. am ßamstag nachmittag<br />

wurden in Zweiergruppen vorwiegend ßchritt-tölt-Übergängen<br />

und tempounterschiede geritten. am ßonntag konnte jeder<br />

noch einmal in einer einzelstunde seine Wünsche äußern. Jedem<br />

reiter gab Franziska außerdem noch hinweise für trainingsaufgaben<br />

für den reitunterricht mit. Bei hochsommerlichem Wetter<br />

war dieser kurs wieder das perfekte intensivtraining für reiter<br />

und Pferd, um sowohl bereits Gelerntes zu vertiefen als auch,<br />

um sich neue Übungen zeigen zu lassen.<br />

Foto: anDreaß kÜhl


85<br />

<strong>Islandpferd</strong>e begeisterten Staatssekretär<br />

Von Carmen Lötsch<br />

Nach einer akrobatischen Vorführung ihrer Reitkunst<br />

präsentiert die achtjährige Judith Sobe ihr Pferd Draumur<br />

vom Haselhof. Ein dickes Lob gab es von Staats -<br />

sekretär Dr. Fritz Jaeckel, „Haselhof“-Chefin Ellen Beate<br />

Storrer, Bürgermeisterin Margit Boden und MdL<br />

Aloysius Mikwauschk (v. r.)<br />

Foto: carmen lötßch<br />

auf dem islandpferdegestüt haselhof überzeugte sich am montag,<br />

den 21. mai der sächsische ßtaatssekretär für Umwelt und<br />

landwirtschaft Dr. Fritz Jaeckel von den Vorteilen eines „5-Gang-<br />

Pferdes“. Gemeinsam mit aloysius mikwauschk mdl war Dr. Jaeckel<br />

im altkreis kamenz unterwegs. auf dem haselhof in<br />

möhrsdorf besuchte er die ca. 70 islandpferde des Familienbetriebes<br />

von ellen Beate und angie ßtorrer. eine besonders nette<br />

Überraschung boten die fünf putzmunteren Fohlen, die in den<br />

letzten tagen hier das licht der Welt erblickten.<br />

Der ßtaatssekretär war beeindruckt von der artgerechten haltung<br />

der Pferde und der fundierten ausbildung. mit Bürgermeisterin<br />

margit Boden war er sich einig: „ein großer Gewinn für die<br />

Gemeinde haselbachtal.“<br />

Von eigentümerin ellen Beate ßtorrer ließ sich Dr. Jaeckel die Geschichte<br />

und die geplanten Vorhaben des islandpferdegestüts erläutern.<br />

Pferdewirtin, trainerin und Junior-chefin angie ßtorrer<br />

(23) gab eine Probe ihres könnens und stellte den Gästen drei ihrer<br />

Pferde und zwei ihrer reiterinnen vor.<br />

Unter dem motto „ich bin dabei“ wollen angie ßtorrer, lena merfeld<br />

und carmen lötsch im kommenden Jahr mit in Berlin sein,<br />

wenn 1.000 islandpferde anlässlich der islandpferde-Wm durch<br />

das Brandenburger tor reiten. „ich bin dabei“, meinte Dr. Fritz Jaeckel<br />

ebenfalls, nachdem er die faszinierenden „isis“ auf dem<br />

haselhof kennen gelernt hatte. Zunächst als ßchirmherr für den<br />

ßternritt durch ßachsen und wer weiß, vielleicht auch hoch zu<br />

ross?<br />

Gangpferdefreunde Sachsen<br />

auf der Messe in Magdeburg<br />

Von René Seek<br />

Die erste Vereinigung der Gangpferdefreunde ßachsen e.V. und<br />

der reiterhof Voigtländer aus erlbach-kirchberg ot Ursprung<br />

aus dem erzgebirgskreis nahmen vom 12. bis 15. april an der tiermesse<br />

in magdeburg teil. ßie präsentierten dem Publikum an allen<br />

messetagen mit ihrem ßhowprogramm drei verschiedene<br />

Gangpferderassen. egal ob islandpferde, Paso-Peruano oder aegidienberger<br />

– alle kamen gut beim Publikum an. Bei Gesprächen<br />

am messestand brachten Besucher oder andere aussteller<br />

ihr erstaunen darüber zum ausdruck, dass sogar kinder in der<br />

lage sind, einen hengst im ßhowprogramm zu reiten.<br />

Diese tatsache unterstreicht die menschenbezogenheit und<br />

ßanftmütigkeit der islandpferde. Deckhengst ofeigur f. ßaringlengardur<br />

drehte unbeeindruckt von musik und anderen hengsten<br />

mit islandstute Frekja seine runden. Die auftritte wurden<br />

vom messemoderator mit großem ßachverstand kommentiert<br />

Foto: rené ßeek<br />

Lea Voigtländer ist glücklich – alles super gelaufen<br />

und dem Publikum nahe gebracht. Viele messebesucher waren<br />

nach dem Probereiten begeistert vom tölten. alles in allem eine<br />

gelungene messe mit einem super rahmenprogramm, bei der<br />

für jeden Geschmack etwas dabei war. ein Besuch im nächsten<br />

Jahr lohnt sich unbedingt.<br />

Sachsen/Thüringen


86 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

20 Jahre <strong>Islandpferd</strong>ezucht in<br />

Sachsen/Thüringen<br />

Von Wolfgang Lake-Schwarznecker, Vorstandsvorsitzender<br />

Sachsen/Thüringen<br />

Foto: WolFGanG lake-ßchWarZnecker<br />

am 18. august findet auf dem islandpferdehof Zweinig eine Jubiläumsveranstaltung<br />

zum thema 20 Jahre islandpferdezucht in<br />

ßachsen/thüringen statt. Dazu sind alle Pferdeinteressierten<br />

herzlichst eingeladen.<br />

nach der Wiedervereinigung begann der Zuchtwart des landesverbandes<br />

iPZV ßachsen/thüringen Jochen heft mit der islandpferdezucht.<br />

Bereits in den 80er Jahren hatte er den kontakt zu<br />

seinen Verwandten aus dem Westerwald nicht abreißen lassen<br />

und lernte damals das islandpferd kennen. nach der Wiedervereinigung<br />

war er der erste, der islandpferde nach Zweinig in ßachsen<br />

holte, um mit einer Zucht zu beginnen. tatkräftige Unterstützung<br />

erhielt er von dem Besitzer des ßchwarzbachhofes helmut<br />

ßtichel aus ßprotta. auch in thüringen startete man kurze<br />

Zeit später auf dem islandpferdegestüt clemenshof, inhaberin<br />

Gabi lippmann, mit der ersten islandpferdezucht in thüringen<br />

sowie auch 1994 auf dem islandpferdegestüt chemnitz, als der<br />

nunmehrige landesvorsitzende im Jahre 1993/94 mit seinen beiden<br />

islandpferden auf dem islandpferdegestüt in chemnitz einzug<br />

hielt. Bald danach konnte auch das islandpferdegestüt haselhof,<br />

das zwischen Pulsnitz und kamenz liegt, mit der islandzucht<br />

beginnen.<br />

mittlerweile gibt es in ßachsen und thüringen viele islandpferdezüchter,<br />

die sich auch bundesweit einen namen gemacht haben.<br />

auf der Jubiläumsveranstaltung werden hengste geritten und an<br />

der hand vorgestellt sowie ßtuten mit ihren nachkommen gezeigt.<br />

Darüber hinaus können voraussichtlich auch die ersten einjährigen<br />

Fohlen des ßpitzenhengstes ßpóliant vom lipperthof<br />

gezeigt werden. abschluss der Veranstaltung wird ein ßchaubild<br />

der jugendlichen reiter aus ßachsen und thüringen sein.<br />

Wir würden uns freuen, wenn pferdebegeisterte Zuschauer zahlreich<br />

erscheinen würden. Weitere informationen erhalten ßie auf<br />

unserer homepage: www.ipzv-sachsen-thueringen.de<br />

anZeiGe<br />

Die Partner des <strong>IPZV</strong> e.V.<br />

Sättel • Trensen • Zubehör<br />

www.icesaddles.com<br />

<strong>Islandpferd</strong>e-Gestüt Oedhof<br />

www.oedhof.de • email: info@oedhof.de


87<br />

Gelungene Premiere: erste Brunnendistanz<br />

im Landesverband Rheinland-Pfalz/Saar<br />

nach vielen Jahren fand in diesem Jahr endlich wieder ein islandpferde-Distanzritt<br />

im landesverband rheinland-Pfalz/ßaar statt.<br />

organisiert und ausgerichtet wurde er mit großem engagement<br />

von der Freizeitbeauftragten der islandpferdefreunde ßickingerhöhe<br />

e.V., anne emmerich, die im Vorfeld eine schöne reitstrecke<br />

rund um das naturfreundehaus heltersberg im Pfälzerwald<br />

heraussuchte. Die Distanz betrug 25 kilometer und eignete sich<br />

durch die moderate Zeitvorgabe auch für unerfahrene reiter und<br />

Pferde sehr gut zum einstieg ins Distanzreiten. erfreulicherweise<br />

nahmen viele reiter das angebot an, so dass am ßamstagabend<br />

18 islandpferde samt reiterinnen und reitern auf der Paddockwiese<br />

vor dem naturfreundehaus in heltersberg eintrafen.<br />

Den abend nutzten wir neben gemütlichem Grillen zur Vorbesprechung<br />

von ßtrecke und ablauf. es zeigte sich, dass die meisten<br />

reiter Distanzritt-neulinge waren.<br />

Pünktlich zur Voruntersuchung am morgen setzte der angekündigte,<br />

kräftige regen ein (schade, dass der Wetterbericht doch<br />

meistens recht hat…). alle Pferde bekamen nach gründlicher<br />

Untersuchung die ritt-Freigabe. im abstand von fünf minuten<br />

gingen die reiter in Zweier- oder Dreiergruppen auf die ßtrecke,<br />

die auf größtenteils befestigten Wegen ausschließlich durch<br />

Wald führte.<br />

immer wieder traf die ßtrecke auf den Brunnen-Wanderweg, der<br />

dem Distanzritt seinen namen gab. natürlich gab es – der mittelgebirgslandschaft<br />

entsprechend – viele ßteigungen, aber es<br />

kamen auch immer wieder ebene ßtreckenabschnitte, die dann<br />

gerne von allen reitern für schnelleres tempo genutzt wurden.<br />

Und immer wieder erfreuten wir uns an den schönen ßandsteinfelsen,<br />

die sich – typisch für den Pfälzerwald – entlang der Wege<br />

auftürmten. Für uns reiter galt es, die Fitness der Pferde richtig<br />

einzuschätzen, um sowohl in der Pause als auch im Ziel, wo jeweils<br />

wieder Pulswerte gemessen wurden, möglichst ohne oder<br />

nur mit wenigen ßtrafminuten auszukommen. <strong>Das</strong> gelang den<br />

Von Dagmar Schäfer<br />

Foto: ßUßanne eißel<br />

Die Paddockwiese vor<br />

dem Naturfreundehaus<br />

in Heltersberg<br />

meisten teilnehmern gut, und so kamen am ende alle wohlbehalten<br />

und innerhalb der Zeitvorgabe an.<br />

eine kleine herausforderung stellte die ßtreckenfindung dar,<br />

denn durch den ßtarkregen waren einige der markierungspfeile<br />

kaum noch zu erkennen. aber die reiter erwiesen sich als gute<br />

Pfadfinder und folgten bald mehr den hufspuren der vorderen<br />

Gruppen als den Pfeilen, und am ende fanden alle das Ziel.<br />

Dort wurden alle Pferde erneut vom tierarzt durchgecheckt und<br />

für fit befunden. <strong>Das</strong> war auch bei der ßiegerehrung ein dickes<br />

lob an die reiter wert. alle teilnehmer durften sich am ende<br />

nicht nur über eine ßtallplakette und Pferdeleckerli freuen, sondern<br />

auch über ihre leistung, denn alle hatten ihre Pferde gesund<br />

ins Ziel gebracht, und die Zeiten lagen mit tempo 6,8 –<br />

8,84 recht dicht beieinander. als die ßchnellsten auf der ßtrecke<br />

erwiesen sich ßilke Zimpelmann mit Ásti vom Vulkanhof und<br />

anne-katrin ßanio mit ßóley Bjalla. Den konditionspreis, der<br />

vom tierarzt aus einem Zusammenspiel von Puls- und atemwerten<br />

sowie der reitzeit ermittelt wird, erhielt der 21-jährige<br />

Dynus, geritten von andrea linnebach (iPF Birkhöhe).<br />

Fazit: eine gelungene Premieren-Veranstaltung, die allen teilnehmern<br />

trotz des widrigen Wetters gut gefallen hat und unbedingt<br />

eine Fortsetzung finden sollte!<br />

Kurs mit Michael Geitner bei den <strong>Islandpferd</strong>en<br />

von Walsheim e.V.<br />

nach mehr als 400 lehrgängen war der trainer michael Geitner<br />

erstmals ins ßaarland gekommen. Der 47-jährige arbeitete zwei<br />

tage mit den 20 teilnehmern und ihren Pferden auf dem Betrieb<br />

von tanja und Bernd Bachmann in Walsheim. es ging um Posi -<br />

tionsarbeit und Dualaktivierung. Die von Geitner entwickelte<br />

trainingsmethode „be strict“ verlangt vom menschen mehr konsequenz<br />

im Umgang mit dem Pferd, gleichzeitig wird aber auch<br />

ein besseres Verständnis für das Verhalten des tieres vorausgesetzt.<br />

<strong>Das</strong> Ziel: ein aufmerksames, konzentriertes und arbeitswilliges<br />

Pferd unter dem ßattel und am Boden zu haben, das<br />

gerne mit dem Partner mensch arbeitet.<br />

Von Tanja Bachmann<br />

los ging es am ßamstag mit der theorie. Um 10 Uhr trafen sich<br />

alle im hofstübchen. Danach wurde mit den Pferden vom Boden<br />

aus gearbeitet. Unter dem motto „Wer bewegt wen?“ startete<br />

die gut gelaunte truppe mit den Übungen.<br />

Der zweite tag begann wieder mit locker vermittelter theorie.<br />

anschließend durchritten die mensch-Pferd-Paare die verschiedenen<br />

hindernisse und Dualgassen. Bereits nach wenigen minuten<br />

waren deutliche erfolge sichtbar. mit viel Freude und eifer<br />

waren sowohl die Pferde als auch ihre Besitzer bei der ßache.<br />

Gegen 18 Uhr endete dieser tolle kurs, der allen teilnehmern<br />

sehr gut gefallen hat. Forsetzung folgt im Frühjahr.<br />

Rheinland-Pfalz/Saar


88 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Reitabzeichenkurs auf dem Kreuzhof<br />

Von Sarah Dietrich<br />

Foto: anGela FUnk<br />

Die Kursteilnehmer (von links): Maren Dietrich mit Vindur, Heidi Kamman (Kursleiterin), Bea Schellhase, Bea Hein<br />

(Prüferin), Anna Bauer, Elisa Weber, Felix Seidenberger, Kathrin Thiel, Anne Grove, Malin Dietrich, Sarah Dietrich<br />

mit Godi. Nicht auf dem Bild: Marlene Klein<br />

Hessen<br />

anfang april trafen sich auf dem kreuzhof in ringgau-renda<br />

zehn eifrige reiterinnen zu einem reitabzeichen Bronze kurs<br />

mit heidi kamman mit anschließender Prüfung.<br />

Die nachricht zu Beginn, dass wir zunächst Dressur und tölt<br />

üben würden und um den leichten ßitz erstmal herumkommen<br />

sollten, trug zur guten ßtimmung bei. Doch schon am mittag<br />

stellte sich heraus, dass wir uns zu früh gefreut hatten. Denn<br />

jetzt war theorie angesagt. thema: leichter ßitz.<br />

Zur Demonstration nach der theoretischen Besprechung zogen<br />

wir ein holzpferd heran. Und damit auch jeder schon mal ausprobieren<br />

konnte, was beim leichten ßitz ßtabilität gibt, machten<br />

wir außerdem eine trockenübung. als wir also alle im kreis im<br />

leichten ßitz standen, fühlten wir uns wie eine reisegruppe auf<br />

einem französischen ßtehklo und hofften nur, dass niemand hinter<br />

der nächsten ecke stand und Bilder schoss. Wir hatten schon<br />

den hund einer der teilnehmerinnen in Verdacht, weil er nie von<br />

ihrer ßeite wich. Und wenn er es doch tat, nur unter lautstarkem<br />

Protest, der (fast) jeden um den Verstand brachte.<br />

am nächsten tag merkten wir dann, dass der leichte ßitz, obwohl<br />

(oder gerade weil?) er anstrengend ist, auch seine guten<br />

ßeiten hat. Uns wurde warm! muskelkater hin oder her, jedenfalls<br />

störte der kalte Wind nicht mehr im Geringsten. endlich<br />

wussten wir, was außer den offensichtlichen Gründen – wie<br />

ßpringen und Bestehen des reitabzeichens – sonst noch fürs<br />

reiten im leichten ßitz spricht …<br />

Die nächste erkenntnis folgte auf dem Fuße: Jedes Pferd hat im<br />

Galopp eine ßchokoladenseite! Jedenfalls gab es bei uns fast keines,<br />

das einwandfrei auf beiden händen ansprang.<br />

Wichtige erkenntnisse gewannen wir auch in der theorie: Wer<br />

Probleme mit dem eigenen Pferd hat, hat in der Bahn Vorfahrt.<br />

Völlig unlogisch eigentlich. Wer die ganze Zeit sein Pferd nicht<br />

unter kontrolle hat, könnte doch wenigstens ausweichen! ;-)<br />

als die Prüfung näher rückte, wuchs die aufregung. allerdings<br />

fühlten wir uns ziemlich gut vorbereitet und waren froh, dass bei<br />

der Generalprobe am Donnerstag so einiges schief ging.<br />

nachmittags standen wir dann vor einer noch größeren herausforderung:<br />

Pferde und ßättel putzen! manche von uns ritten in<br />

der Prüfung drei Pferde, hatten also entsprechend viel zu tun.<br />

obwohl wir schon befürchteten, bis in die nacht hinein beschäftigt<br />

zu sein, gelang es uns am ende doch „mit freundlicher Unterstützung<br />

der Ferienkinder“, in wenigen ßtunden fertig zu werden.<br />

an dieser ßtelle herzlichen Dank für die Unterstützung –<br />

unvorstellbar, was wir ohne euch gemacht hätten!<br />

als der tag der Prüfung kam, schaffte unser einziger ßchimmel<br />

die ßensation. am abend noch frisch gewaschen – und weiß! –<br />

mit abschwitzdecke in den ßtall gestellt, sah er sich einer herausforderung<br />

gegenüber: Wie werde ich jetzt wieder erdfarben?<br />

am nächsten morgen hatte er das Wunder vollbracht. kopf und<br />

hals waren voller Pferdemist. Da durfte Felix gleich früher anreisen<br />

und noch einmal waschen.<br />

Die Prüfung verlief eigentlich ohne Zwischenfälle – bis darauf,<br />

dass einige im theoretischen teil etwas auf dem ßchlauch standen.<br />

Was ist ein Pferd? „… ähh???“ („Fluchttier“ wäre die richtige<br />

antwort gewesen). alles in allem waren aber die meisten mit<br />

ihren ergebnissen zufrieden. an dieser ßtelle möchten wir heidi<br />

noch einmal für ihre Geduld mit uns danken, die uns diese ergebnisse<br />

ermöglichte. Und einige von uns freuen sich schon auf den<br />

ßommer, wenn es heißt: „ßilber, wir kommen!“


89<br />

Frühlingserwachen mit Lukas Hiesinger<br />

Allgemeiner Reitkurs auf dem <strong>Islandpferd</strong>ehof Bornrain in Simtshausen<br />

Von Nina Kobszick<br />

Bei strahlendem ßonnenschein und frühlingshaften<br />

temperaturen ging es samstagfrüh<br />

mit einem bestens gelaunten und<br />

motivierten lukas hiesinger (trainer B<br />

iPZV) los. Der reitkurs fand auf der schönen<br />

anlage des islandpferdehofs Bornrain<br />

nahe marburg statt.<br />

Dank vieler fleißiger helferbienchen und einer<br />

reibungslosen organisation von ßandra<br />

und holger muth fehlte es an nichts. Die<br />

halle vom Vortag noch präpariert, die reiterstube<br />

mit vielen leckereien und immer<br />

frischem kaffe ausgestattet und das reichhaltige<br />

und köstliche abendbuffet – alles<br />

sorgte für einen Wohlfühlfaktor „Deluxe“.<br />

in Zweiergruppen wurde dann sportlich<br />

dem Winterspeck zu leibe gerückt. Dank<br />

lukas‘ feinem Geschick, perfekt das<br />

Gleichgewicht zwischen motivation und<br />

anforderung für jedes reiter-Pferd-Paar zu<br />

finden, haben wir alle viel gelernt und sind<br />

so manch großen und kleinen ßchritt weitergekommen<br />

mit unseren Vierbeinern.<br />

ßeitengänge, Biegungen und Wendungen,<br />

die Grundgangarten und natürlich jede<br />

menge tölt standen auf dem Programm.<br />

egal ob Wieder-eintölten oder einen frisch<br />

beschlagenen isi wieder in den takt bringen,<br />

lukas hat uns alle mit viel Fachwissen<br />

Foto: nina koBßZick/caro kaPFer<br />

und erfahrung „töltklar“ bekommen!<br />

auch wenn uns Freizeitreitern am ende so<br />

langsam die luft ausging: wir freuen uns<br />

auf den nächsten kurs! Bis dahin werden<br />

wir unsere „hausaufgaben“ brav erledigen<br />

und weiter trainieren.<br />

Vielen Dank an lukas hiesinger und das<br />

team vom islandpferdehof Bornrain!<br />

Hessen<br />

Foto: anke ßchWörer-haGG<br />

Turnierfeeling<br />

wie in den guten<br />

alten Zeiten<br />

Von Anke Schwörer-Haag<br />

es war wie in den richtig guten alten (turnier)Zeiten: reiter und<br />

Pferde haben sich angestrengt, ohne den ehrgeiz zu übertreiben.<br />

es gab viele ßtarter und lustige kostüme zu bewundern auch in<br />

Prüfungen, die in keiner „Weltrangliste“ stehen. Und gefeiert<br />

wurde an allen abenden bis lange, lange nach mitternacht. Den<br />

Baden-Württembergern (und inzwischen auch einigen ßaarländern)<br />

ist klar, diese Beschreibung passt nur auf ein turnier: auf<br />

das ßeniorenturnier der Familie hofmeier – ausgerichtet mit unglaublicher<br />

liebe zum Detail, mit untrüglichem Gespür dafür,<br />

was bei den reitern ankommt, und mit unbeirrbarer leidenschaft<br />

für die rasse und den islandpferdsport. <strong>Das</strong>s er da unbedingt<br />

würde mitspielen müssen, war für den Wettergott offensichtlich<br />

ehrensache.<br />

Denn während es überall im ländle gewitterte und regnete,<br />

blieb der heimelige turnierplatz in hinterzarten mit Panoramablick<br />

über den ßchwarzwald weitgehend von Wetterkapriolen<br />

verschont. entspannt wurde das training beobachtet, ßelbstgesungenes<br />

ersetzte jede musik aus der konserve – es war, wie eine<br />

teilnehmerin schwärmte: „oifach schee“ (für nichtschwaben:<br />

„einfach schön“). <strong>Das</strong> sollte es auch bis zum ßonntag bleiben,<br />

wozu einerseits die sportlichen leistungen beitrugen, für die die<br />

richter das ein oder andere mal noten bis 7,5 oder sogar 8 geben<br />

konnten. Wozu andererseits aber auch die livemusik und ein<br />

abendprogramm mit Feuerschlucker in der „kathedrale“ (der<br />

hauseigenen longierhalle) sorgten. Der ruf der hinterzartener<br />

ßeniorenturniere ist zu recht legendär.<br />

Baden-Württemberg


90 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Plötzlich wird alles ganz leicht<br />

Légèreté Dressurkurs mit Bettina Lanowy<br />

Von Claudia Pöppel<br />

am 23. und 24. Juni veranstaltete der Jülicher-island-Pferde-Freunde<br />

e.V. in arzfeld-<br />

Westeifel einen légèreté Dressurkurs mit<br />

der trainerin Bettina lanowy. Bettina ist<br />

ßchülerin von Philippe karl, der diese reitweise<br />

bekannt gemacht hat.<br />

in der légèreté ist der wichtigste Punkt die<br />

achtung vor dem Pferd. in Zusammenarbeit<br />

mit dem Pferd lernt man in ruhe und<br />

ßchritt für ßchritt feines reiten, mit dem<br />

die muskulatur des Pferdes optimal trainiert<br />

wird.<br />

nach einer kurzen Vorstellungsrunde und<br />

theoretischen einführung wurde in einzelunterricht<br />

zuerst mit Bodenarbeit, später<br />

im ßattel dran gearbeitet, die Grundlagen<br />

der légèreté umzusetzen. Darauf bauten<br />

dann die folgenden Unterrichtseinheiten<br />

auf – je nach ßtand des reiter-Pferdteams.<br />

es handelte sich um acht Freizeitreiter,<br />

deren Pferde bzgl. ausbildungsstand<br />

Foto: Vicky lamPe<br />

und ausrüstung sehr gemischt waren: vier<br />

islandpferde, ein haflinger, ein haflingertinker,<br />

ein traber und ein Warmblut.<br />

Durch den einzelunterricht wurde jeder individuell<br />

gefördert, aber auch als Zuschauer<br />

konnte man eine menge lernen.<br />

Bettina war in ihrem element, die ganze<br />

Zeit konzentriert und sehr freundlich, korrigierte<br />

unermüdlich und brachte uns die<br />

leichtigkeit beim reiten näher.<br />

insgesamt war die ßtimmung sehr gut. Jeder<br />

packte mit an oder half dem anderen<br />

aus, wenn etwas nicht passte oder fehlte.<br />

auch Vicky lampe (Breitensportreferentin)<br />

hatte sehr gute arbeit geleistet, sei es bei<br />

der organisation der halle und Unterbringung<br />

der Pferde oder der Versorgung der<br />

teilnehmer, alles lief wie am ßchnürchen.<br />

es war ein gelungenes Wochenende. ßo<br />

lässt es sich sehr gut lernen und das macht<br />

natürlich lust auf mehr.<br />

Jülicher <strong>Islandpferd</strong>efreunde und<br />

Pferdefreunde Gostert organisieren Jugendfahrt<br />

zur Equitana Open Air<br />

Von Laura Knops<br />

Rheinland<br />

Wie jedes zweite Jahr lockte die equitana<br />

open air tausende Besucher von nah und<br />

fern auf das areal der neusser rennbahn.<br />

Drei tage lang präsentierten sich etwa<br />

tausend reiter mit ihren Pferden und 220<br />

aussteller mit einem spannenden Programm<br />

für Groß und klein. mit dabei wieder<br />

die Jugendlichen der Jülicher islandpferdefreunde<br />

und des befreundeten belgischen<br />

Vereins Pferdefreunde Gostert.<br />

auf sie wartete ein bunter mix aus messe,<br />

turnier und ßhow. Die kinder und Jugendlichen<br />

sollten in das islandpferdeturniergeschehen<br />

reinschnuppern und motiviert<br />

werden, zukünftig als teilnehmer ihre<br />

leistungen unter Beweis zu stellen.<br />

ßchon donnerstags wurden die ersten<br />

Pferde verladen und alle Vorbereitungen<br />

für ein schönes Wochenende getroffen.<br />

als es dann Freitag morgen endlich losging,<br />

stieg die nervosität bei den kleinsten,<br />

weil zwei von ihnen nicht nur als Zuschauer<br />

angereist waren. herausgeputzt<br />

von oben bis unten gingen charlotte<br />

mainz und linda Weitz in der töltprüfung<br />

kl an den ßtart sowie am nächsten tag<br />

im Viergang – und das höchst erfolgreich.<br />

auch Juliane kwasniok und tina mainzkwasniok<br />

konnten sich erfolgreich präsentieren.<br />

Versüßt wurde das gesamte turniergeschehen<br />

in allen alters- und leistungsklassen<br />

durch die besondere atmosphäre<br />

an der ovalbahn. ßo viele Zuschauer wie<br />

bei keinem anderen turnier im islandpferdesport<br />

verfolgten die Prüfungen.<br />

Den ganzen tag gab es interessantes zu<br />

sehen, so zog es die reiter und kinder<br />

zwischendurch immer wieder zu den zahlreichen<br />

Verkaufsständen auf der ßuche<br />

nach neuen ßchnäppchen. ob pinkfarbene<br />

Gerten oder rosa halfter, mit ßtrass oder<br />

Glitter - zu finden war alles, was das herz<br />

begehrt – egal ob ßtute, Wallach oder<br />

hengst, der traum in Pink wurde wahr.<br />

Bevor man den Pferdeanhänger zum Bettenlager<br />

umfunktionierte, ließ man den<br />

abend bei bestem Wetter und spannenden<br />

ßhow-acts ausklingen. Für die älteren<br />

nachteulen ging es anschließend zum exklusiven<br />

reiterball – während die Jüngeren<br />

unbeobachtet am ViP-Buffet naschten.<br />

Beim abbau am ßonntagnachmittag<br />

kam allgemeine Wehmut auf. eins ist klar,<br />

beim nächsten mal sind die Jülicher islandpferdefreunde<br />

und die Pferdefreunde<br />

Gostert wieder dabei!


91<br />

Die sieben Säulen der Reitkunst<br />

Reitkurs mit Magnús Skúlason beim <strong>IPZV</strong> Münsterland e.V.<br />

Von Susanna Wand,2. Vorsitzende<br />

einfach war’s nicht, aber schließlich ist es uns doch gelungen, einen<br />

Platz im prall gefüllten terminkalender von magnús ßkúlason<br />

zu reservieren. Und so kam der beliebte trainer ende mai<br />

von ßüdschweden ins münsterland, um hier einen reitkurs zu<br />

geben. Zwei Bedingungen hatte er vorab gestellt: zum einen<br />

sollte es neben einer ovalbahn auch eine reithalle geben, zum<br />

anderen sieht er seine reitkurse nicht nur als „eintagsfliege“,<br />

sondern möchte sie in regelmäßigen abständen (jährlich) wiederholen.<br />

Wenn’s weiter nichts ist … <strong>Das</strong>s wir uns keine ßorgen<br />

darum machen mussten, genügend teilnehmer für diesen kurs<br />

zu finden, war bereits im Vorfeld klar, aber mit einem solchen<br />

ansturm hatten wir nicht gerechnet. kaum war die kursankündigung<br />

veröffentlicht, hatten wir bereits 38 (!) anmeldungen für<br />

maximal 12 Plätze! <strong>Das</strong> ist einmalig in der doch recht langen Geschichte<br />

unseres Vereins!<br />

Der kurs fand auf der schönen anlage des Gestüts lindenhof in<br />

altenberge statt. er war auf drei tage angelegt, weil magnús<br />

den ersten tag nutzen wollte, um Pferde und reiter erst einmal<br />

kennenzulernen. Und so trafen wir uns zunächst im theorieraum<br />

zu einer Gesprächsrunde – eine bunt gemischte truppe aus trainern,<br />

ßportreitern und ambitionierten Freizeitreitern. Die weiteste<br />

anreise hatte auf jeden Fall Birgit, die zurzeit in australien arbeitet<br />

und ihren heimaturlaub extra auf diesen termin gelegt<br />

hatte! Und Johannes war sogar von der ßchule beurlaubt; na ja –<br />

hier hatte er die ßchule des lebens. Jetzt weiß er endlich, warum<br />

es sich lohnt, englisch zu lernen! magnús fragte nicht nur nach<br />

den reitkenntnissen und dem ausbildungsstand der Pferde,<br />

sondern erkundigte sich auch genauestens nach der abstammung<br />

der Vierbeiner, was spätestens bei der Frage nach der<br />

mutter zu einer gewissen ratlosigkeit bei vielen führte. Da wurde<br />

dann schon mal unter dem tisch möglichst unauffällig per<br />

ßmartphone in WorldFengur gesurft. Bei der Frage nach den<br />

Problemen, an denen jeder einzelne arbeiten möchte, war man<br />

sich trotz aller Unterschiede doch recht einig: alle wünschten<br />

sich, dass ihre Pferde sich in guter aufrichtung mit vermehrtem<br />

einsatz der hinterhand taktklar präsentieren. Dann ging’s in<br />

Dreiergruppen zum ersten reiten in die halle; hier probierte<br />

magnús einige Pferde selbst aus. aus den im laufe des Vormittags<br />

gesammelten informationen zauberte er dann ßäulendiagramme.<br />

Bei seiner methode gibt es sieben Faktoren, die die art<br />

des reitens bestimmen: anhalten, energiekontrolle, Form des<br />

Pferdes, ßeitengänge, Biegungen, takt und tempokontrolle.<br />

Diese Punkte trägt er auf einer ßkala von 1 bis 100 ein und erstellt<br />

so für jede equipage zu Beginn des kurses ein Diagramm, das<br />

sich im laufe des kurses bzw. von kurs zu kurs verändern sollte.<br />

Beim gemeinsamen Betrachten am ende wurden teilweise erstaunliche<br />

Dinge sichtbar, z. B. dass ein Pferd, das vielleicht gar<br />

nicht so spektakulär wirkte, sehr gleichmäßig hohe ßäulen aufwies<br />

und in den Punkten takt und tempokontrolle sogar besser<br />

Alle Reiter und Pferde nimmt Magnús Skúlason in<br />

seine Datenbank auf, um beim nächsten Kurs den<br />

Lernfortschritt feststellen zu können.<br />

sein konnte als der vermeintliche „kracher“. auf die Balance<br />

kommt es eben an, in jeder Beziehung.<br />

Bereits am ersten tag wurde deutlich, wie viel Wert magnús auf<br />

ßeitengänge legt; seiner meinung nach wird dieser Punkt auch<br />

von ßpitzenreitern häufig zu wenig beachtet. Dennoch er gab zu<br />

bedenken: „Wir wollen keine Dressurponys aus unseren Pferden<br />

machen. aber eine gute Beherrschung der ßeitengänge hilft bei<br />

allen Gangarten und bei der tempo- und energiekontrolle.“<br />

Wichtig bei all den Biegungen um Pylone u.ä. ist es, dass das<br />

Pferd nur so weit übertritt, dass es auf dem übertretenden Bein<br />

Gewicht aufnehmen kann. extremes Übertreten wird nur sehr<br />

selten geübt und hilft dann, den rücken zu lösen. am zweiten<br />

tag ging es nach intensivem training in der halle raus auf die<br />

Bahn, denn wie gesagt, die Dressurübungen dienen nur der Vorbereitung<br />

für das, was wir wirklich wollen: fleißig und locker über<br />

den rücken vorwärts laufende Pferde mit guter energie- und<br />

tempokontrolle!<br />

ßo haben alle – Profis, Weltmeister und Freizeitreiter – gleichermaßen<br />

engagiert und fleißig geübt und es war erstaunlich, wie<br />

viel harmonischer und runder alle Pferde am ende liefen. am<br />

dritten tag ging es auf der Bahn recht flott zu; da wurde mit großer<br />

Freude zügig bis schnell, aber kontrolliert ge töltet und die eine<br />

oder andere Bahn im rennpass absolviert. mitunter war man<br />

schon etwas übereifrig, weil alles so gut klappte. aber magnús<br />

mahnte, dass man gerade bei hochtalentierten Pferden, die zudem<br />

von sich aus alles anbieten, sehr vorsichtig sein müsse. Für<br />

ein hohes internationales niveau ist ein Pferd erst mit 8 bis 10<br />

Jahren reif.<br />

Danke an magnús, dass er die Zeit für diesen kurs gefunden hat,<br />

an Familie trappe, die uns so gastfreundlich ihre anlage zur Verfügung<br />

gestellt hat und an alle reiter, die so hoch motiviert mitgearbeitet<br />

haben! Fortsetzung folgt!<br />

Foto: ßUßanna WanD<br />

Westfalen-Lippe


92 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Foto: „traPPißtenhoF“<br />

Jugendritt durch das<br />

Eggegebirge<br />

Von Vanessa Greitemeier<br />

Der Jugendritt <strong>2012</strong> wurde zum kleinen abenteuer, als sich die<br />

zwölf reiterinnen und reiter mit ihren Pferden auf den Weg zum<br />

„knochen“ machten. ein rundritt mit aussicht auf Bad Driburg,<br />

herrlichem Gelände, guter laune und hervorragendem Wetter.<br />

ein ritt, organisiert von der Jugend des iPZV ßenne teutoburger<br />

Wald e.V., für die Jugendlichen und erwachsenen der befreundeten<br />

ortsvereine.<br />

ausgangspunkt für den knapp vierstündigen ritt war der trappistenhof<br />

in Bad Driburg. <strong>Das</strong> alte klostergut wurde von der Greitemeier/avenarius<br />

Gbr gepachtet und artgerecht für Pferde renoviert.<br />

am ßamstagmorgen versammelten sich zwölf fröhliche<br />

reiter/-innen, um sich nach einer kurzen erklärung, wie man sich<br />

im Gruppenverband verhält und was im Gelände und ßtraßen-<br />

verkehr zu beachten ist, in Bewegung zu setzen. Die ßpitze übernahm<br />

Vanessa Greitemeier, das ende Dirk avenarius. Zusammen<br />

führten sie die Gruppe durch die egge, an der iburg vorbei in<br />

richtung Bad Driburger krankenhaus, wo die erste rast stattfand.<br />

nachdem man die schmalen ßerpentinen, einen etwas zugewachsenen<br />

Pfad und ein kurzes ßtück ßtraße gemeistert hatte,<br />

traf man sich mit dem Versorgungswagen am krankenhaus.<br />

nach einer knappen halben ßtunde saßen alle wieder im ßattel<br />

und es ging weiter in richtung „knochen“. im flotten tempo erklomm<br />

die Gruppe den letzten Berg, der am „Gut knochen“ vorbeiführte.<br />

am Waldrand wurde eine weitere Pause eingelegt, in<br />

der die Pferde Wasser und die reiter/innen und reiter ßchnittchen<br />

und Getränke gereicht bekamen. Der Versorgungswagen<br />

des trappistenhofes war sehr gut ausstaffiert und hatte fast alles<br />

dabei für Pferd und reiter.<br />

auf dem rückweg musste die Gruppe eine Brücke über der B 64<br />

überqueren, in Zweiergruppen eine ßtraße passieren, um hinter<br />

der iburg den Weg in richtung trappistenhof einschlagen zu können.<br />

„Wie? Geht es schon wieder nach hause?“ fragten einige<br />

mitreiter „<strong>Das</strong> abenteuer kann doch noch nicht vorbei sein!“<br />

Ja, der Jugendritt <strong>2012</strong> war ein kleines abenteuer durch das eggegebirge,<br />

wo die Gruppe zudem noch etwas an historie und kultur<br />

mitnahm, da Dirk avenarius, aufgewachsen in Bad Driburg, viel<br />

über die egge, den „knochen“ und die iburg zu berichten hatte.<br />

als letztes highlight wurde die Gruppe noch über die „ßchöne<br />

aussicht“ geführt – ein ßtreckenabschnitt, der oberhalb des<br />

heinrichhofes liegt. Von dort staunte man über die schöne kurstadt<br />

und den langen Weg, den man zurückgelegt hatte.<br />

am hof wurden die Pferde versorgt. Petra Greitemeier und annette<br />

avenarius kümmerten sich um das leibliche Wohl der reiter/-innen<br />

sowie der Gäste und angehörigen, die sich auf dem<br />

trappistenhof eingefunden hatten.<br />

Babylove and the van Dangos<br />

Kopenhagener Ska-Band begeistert von <strong>Islandpferd</strong>en<br />

Von Ira Middendorf<br />

Westfalen-Lippe<br />

„Der erste ausritt hat viel bewegt“, erinnert sich mikkel ßzlavik,<br />

ßchlagzeuger der kopenhagener ßka-Band „Babylove and the<br />

van Dangos“ an einen tag im ßommer 2008. Damals waren er<br />

und seine sechs Bandkollegen für zwei Wochen im münsterland<br />

stationiert, u.a. um ihrer – übrigens wirklich hervorragenden –<br />

cD „the money and the time“ den letzten ßchliff zu geben. ihre<br />

Gastgeber machten sich so ihre Gedanken, womit man sieben<br />

kopenhagener männern eine Freude machen könnte und kamen<br />

– selber reiter und Pferdebesitzer – irgendwann darauf, ihnen<br />

die schöne münsterländische Parklandschaft vom Pferderücken<br />

aus zu zeigen. Für reiter gibt es ja tatsächlich nichts ßchöneres,<br />

als sich mit Pferden zu beschäftigen und es ist ja auch wirklich<br />

schwer vorstellbar, dass es menschen gibt, die nicht so empfinden,<br />

doch die spontane Begeisterung, die dieses arrangement<br />

von reiten und Grillen bei den Dänen auslöste, war doch überraschend.<br />

Die islandpferde des heutigen Gestüts Borgarstadur<br />

überzeugten auf ganzer linie und so kam es, dass auch bei der<br />

nächsten und übernächsten tournee und eben auch bei der aktuellen<br />

tournee ein tag frei bleibt um auszureiten. „es ist schon<br />

längst nicht mehr die Frage, ob die Jungs kommen, sondern vielmehr<br />

wann“, freuen sich auch anne laue und katja höhner auf<br />

den hoffentlich nächsten Besuch der sieben musiker aus Dänemark.<br />

Foto: ira miDDenDorF


93<br />

Islandic meets classics<br />

Von Ina Busch, Mitgliedsbeauftragte des VFkR e.V.<br />

gen islandstute, bestätigt sich, dass alle<br />

Pferderassen in der klassische reitweise<br />

geschult werden können. Die ßchwerpunkte<br />

der ausbildung liegen an verschiedenen<br />

ßtellen, aber jedes Pferd kann von<br />

dem Wissen der alten reitmeister profitieren.<br />

mit leichter hand und viel Geduld<br />

lässt sich der richtige Weg finden. Die Zeit<br />

zum reifen wird den Pferden leider oft<br />

nicht gegeben und sie werden verunsichert<br />

und verspannt. nur ein zufriedenes<br />

Pferd hört zu und lernt. Die richtigkeit<br />

dieser aussage haben uns michael und<br />

reinhard während des lehrgangs mehrfach<br />

bewiesen.<br />

Foto: ina BUßch<br />

ende april durfte ich auf dem hof Vind -<br />

holar in ßtapelfeld bei hamburg als passiver<br />

teilnehmer dabei sein, als michael<br />

laußegger und reinhard loidl (www.ni.at)<br />

einen lehrgang gaben. ich hatte mich<br />

sehr darüber gefreut, dass ich nicht so<br />

weit fahren musste. Dabei sein wollte ich<br />

bei diesem speziellen lehrgang nämlich<br />

unbedingt.<br />

rechts, links, nein, das andere rechts.<br />

hä? Wieso wissen plötzlich alle nicht<br />

mehr wo rechtß ist?<br />

<strong>Das</strong> liegt wohl daran, dass michael und<br />

reinhard andere hilfen vom reiter verlangen,<br />

als der reiter vermutet.<br />

• ßchau mal in der ecke nach außen,<br />

nach hinten: hast du da dein handy verloren?<br />

• Finde in den Galopp, strecke den äußeren<br />

arm in die luft und schaue nach oben.<br />

Galoppiere weiter.<br />

• mache ein Doppelkinn, nimm die Gerte<br />

an die linke Pferdeschulter, schaue wieder<br />

voraus.<br />

hilfen noch und nöcher, mehr oder weniger<br />

kurios, um den takt der islandpferde<br />

zu verbessern, denn ein guter takt ist<br />

nicht nur bei diesen Pferden die Grundlage<br />

für gutes reiten. hier ist jedoch der takt<br />

Reinhard Loidl – der Island -<br />

pferdereiter aus dem österreichischen<br />

„Dream-Team“<br />

durch die fünf Gangarten noch schwieriger<br />

zu finden.<br />

reinhard loidl und michael laußegger<br />

entsprechen auf den ersten Blick meinem<br />

klischee von einem islandpferdereiter und<br />

einem reiter der klassischen reitweise.<br />

Wie passen die beiden zusammen? ich<br />

weiß nicht wie, aber sie tun’s. ein österreichisches<br />

Dreamteam. ein kurzer Blick auf<br />

Pferd und reiter und beide haben das<br />

gleiche gesehen, das gleiche gedacht. Der<br />

eine gibt anweisungen, der andere erklärt<br />

sie, der eine hat einen tipp, der andere<br />

führt die idee aus. mit ruhe und Verständnis<br />

für jeden reiter, jedes Pferd und<br />

jede Frage. ßoll ich das fragen? Ja, frag’<br />

nur! ßo viele Fragen und immer eine antwort.<br />

Wieso hab ich das nicht vorher gewusst?<br />

leider wird die klassische reitweise in ihrer<br />

ursprünglichen Form oft nicht mehr<br />

verstanden. michael und reinhard verstehen<br />

es aber, die reiter und Zuschauer von<br />

der richtigkeit der klassischen reitweise<br />

zu überzeugen, weil die angebotenen lösungen<br />

immer zu sichtbaren Verbesserungen<br />

des reiter-Pferd-Paares führen.<br />

Für mich als mitglied von klassik-im-takt<br />

und Besitzerin eines tinkers und einer jun-<br />

auf jeden Fall bin ich beim nächsten kurs,<br />

am 4. und 5. august auf dem hof Vindholar<br />

mit meinen Pferden dabei.<br />

mehr infos unter:<br />

www.Vindholar.net und www.n-i.at<br />

anZeiGe<br />

Schleswig-Holstein/Hamburg


94 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

Foto: anJa Brychcy<br />

FIZO Heesberg<br />

Von Ina Schulz<br />

internationales Flair auf einer der nördlichsten materialprüfungen.<br />

knapp 50 Pferde aus Dänemark, island, norwegen und<br />

Deutschland fanden am ersten Juniwochenende den Weg nach<br />

ehndorf. ebenfalls reiter, Besitzer und Züchter aus diesen ländern.<br />

Dazu die richter marlise Grimm und ßilke Feuchthofen aus<br />

Deutschland und Guðni augustson aus ßchweden. <strong>Das</strong> Ganze<br />

bei isländischem ßommerwetter mit viel Wind und ßonne.<br />

Die ßtimmung war gut, obwohl viele Pferde eher strenger gerichtet<br />

wurden, was man anhand der Vornoten aus dem letzten<br />

bzw. diesem Jahr verfolgen konnte. auch gab es strenge ausrüstungskontrollen<br />

und so mancher reiter war sehr überrascht, als<br />

er schon vor Beginn der Prüfung ßattel und Zaumzeug richten<br />

musste. aber die strengen kontrollen fielen gleich positiv auf,<br />

gerade im zweiten Durchgang am ßonntag wurden überwiegend<br />

harmonische ritte geboten.<br />

Bei den hengsten glänzte vor allem der achtjährige Gustur frá<br />

hóli-ßohn karri frá kalfsstöðum. ingolf nordal aus Dänemark<br />

Vereinsmeisterschaften <strong>IPZV</strong> Nord e.V.<br />

schickte diesen schicken ßchimmelhengst mit seinem isländischen<br />

reiter elias Árnason nach ehndorf und er machte seine<br />

ßache gut. im Gebäude entlockte der 1,42 große hengst dem<br />

richterteam zweimal die note 9. insgesamt schaffte er damit<br />

8.43 für sein exterieur. in den Gängen glänzte karri mit 9 für Pass<br />

und 9 für charakter und Gehwille. ßomit steuerte er 8.56 in den<br />

reiteigenschaften zu der Gesamtnote von 8.51 dazu. Die Zuschauer,<br />

die direkt auf das 3 ha große Gelände an der 315 m langen<br />

Passbahn mit ihren Fahrzeugen fahren konnten, bedankten<br />

sich dann im zweiten Durchgang bei der Vorstellung bei karri<br />

auch ganz isländisch mit einem hupkonzert.<br />

auch die höchstbewertete ßtute kam aus Dänemark. Jesper Finderup<br />

stellte die temperamentvolle Fünfgangstute (9 für Pass) aus<br />

der Zucht von Birgitte Damsgaard eriksen vor. Die Goði frá Prestbakka-tochter<br />

aus der Vorsól frá Blönduosi: Dimma frá ßpendholm<br />

ist zwar erst fünfjährig, konnte aber mit satten 8.35 in den<br />

reiteigenschaften überzeugen, bei einer endnote von 8.23.<br />

aus deutscher ßicht konnten sich vor allem die norddeutschen<br />

Qualitätszuchtstätten kronshof und heesberg freuen.<br />

Bester deutscher hengst wurde der sechsjährige tenór von Birkenlund-ßohn<br />

Dugur vom kronshof aus der Zucht und im Besitz<br />

der kronshof Gbr, vorgestellt von Frauke ßchenzel. hoch-weiter<br />

Bewegungsablauf und gleichmäßig hohe noten für ßchritt, trab,<br />

tölt und Galopp (alles 8.5) sowie 7er Passqualität (8.25 für reiteigenschaften)<br />

brachten bei 8.17 für das exterieur eine sehr gute<br />

endnote von 8.22.<br />

ebenfalls sechsjährig war die beste deutsche ßtute. Bereits im<br />

vergangenen Jahr konnte ßvarta-ßól vom heesberg (Züchter,<br />

Besitzer und Vorsteller: Daniel c. ßchulz) auf sich aufmerksam<br />

machen. mit 8.28 für reiteigenschaften und 7.86 für das exterieur<br />

gelangte der kopernikus vom heesberg-tochter eine 1. klasse<br />

Beurteilung von 8.12.<br />

Gestüt heesberg konnte auch mit dieser FiZo wieder viele neue<br />

und alte Zuchtinteressierte zusammenbringen und ist weiterhin<br />

ein beliebter ort für Züchter und Vorsteller von Zuchtpferden. Für<br />

den herbst ist bereits die nächste FiZo in Planung.<br />

Von Ina Schulz<br />

Vom 17. bis 19. august ist es wieder soweit. Die iPZV nord e.V. in diesem Jahr wird es auch eine Gesamtsiegerwertung geben.<br />

meisterschaften finden in diesem Jahr wieder auf dem Gestüt Punkte dafür konnte man schon auf der iPZV nord rallye anfang<br />

Juni sammeln.<br />

norderheide in hörpel statt. Götz George und sein team haben<br />

in den vergangenen Jahren schon häufig große Veranstaltungen am Freitagabend soll es wieder einen mitternachtstölt geben.<br />

des iPZV nord durchgeführt und wir können uns wieder auf eine Dabei sind die reiter und oft auch die Pferde toll kostümiert und<br />

gute organisation und eine schöne turnieranlage mitten in der es geht darum, nach ansage der richter verschiedene töltaufgaben<br />

zu reiten. Dabei siegt meistens der vielseitigste tölter, aber<br />

idyllischen lüneburger heide freuen.<br />

Die Vereinsmeisterschaften bieten allen mitgliedern ein tolles auch das tollste kostüm wird prämiert.<br />

Prüfungsanbot. Die ßportreiter haben die möglichkeit, World - auch für ein tolles rahmenprogramm ist gesorgt. ßamstagabend<br />

soll ein isländischer abend werden, mit essen und musik.<br />

rankingpunkte zu sammeln, alle reiter haben die möglichkeit,<br />

sich in den leistungsklassen zu qualifizieren und kinder und Jugendliche<br />

können sich noch ihre DJim-Punkte sichern. außerdem fügung, auf der auch gezeltet und gecampt werden kann. alle,<br />

Wie immer steht allen teilnehmern eine Paddockwiese zur Ver-<br />

gibt es ein großes Prüfungsangebot im Dressurviereck, Passwettbewerbe<br />

und Breitensportprüfungen. Und alle iPZV nord tourismusbüro in Bispingen in Verbindung setzen: tel. 05194/<br />

die eine Unterkunft in der nähe suchen, können sich mit dem<br />

mitglieder können in allen Prüfungen iPZV nord meister werdenmer<br />

und zahlreiche<br />

39850 oder egestorf 04175/1516. Wir freuen uns auf viele teilneh-<br />

Zuschauer!


95<br />

Foto: PetrakolB<br />

Landesverbandsmeisterschaften<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Von Kerstin Schmidt,<br />

Presse Tölt e.V.<br />

am 5. und 6. mai fanden auf dem lótushof<br />

bei Beelitz die landesverbandsmeisterschaften<br />

Berlin-Brandenburg statt –<br />

zur schönsten ßpargelzeit, mit ein bisschen<br />

schlechtem Wetter, dafür aber ganz<br />

viel guter laune.<br />

Zum vierten male bereits hat der tölt e.V.<br />

seit seiner Gründung 2008 auf dem lótushof<br />

ein turnier veranstaltet. nach fleißigen<br />

Vorbereitungen war's mal wieder geschafft:<br />

Blumenkästen bepflanzt und catering<br />

organisiert, helferpläne geschrieben<br />

und Zeitplan gebastelt, Programmheft<br />

fertig, Zelte aufgestellt – da darf der<br />

Besuch kommen.<br />

Und wie er kam … mit rund 180 ßtartern<br />

war es das größte turnier, das wir bislang<br />

hatten, für unsere region wirklich ungewöhnlich.<br />

Von Daniel c. ßchulz aus dem<br />

hohen norden bis ßilke Veith aus dem gemütlichen<br />

ßüden hatte sich unser turnier<br />

schon herumgesprochen. Und nun ist<br />

alles schon wieder vorbei ...?<br />

Unser wunderschönes turnierwochenende<br />

hat nicht nur allen beteiligten helfern<br />

und reitern vom tölt e.V. und vom lótushof<br />

einen riesenspaß gemacht – isibless<br />

z. B. lobte nicht nur das hohe niveau der<br />

reiter und Prüfungen, sondern auch die<br />

„unvergleichlich fröhliche und familiäre<br />

atmosphäre“ unseres turniers.<br />

natürlich funktioniert so ein turnier nicht<br />

ohne eine gute organisation. turnierleiterin<br />

Vicky hatte ein team an ihrer ßeite, das<br />

nach den letztjährigen erfahrungen zuverlässig<br />

und souverän alle kleinen und größeren<br />

aspekte des Drumherums managen<br />

konnte. es ist eben doch ganz schön,<br />

wenn Doris den richtern jeden Wunsch<br />

von den augen abliest, bevor sie selbst<br />

merken, dass sie jetzt unbedingt eine<br />

kanne Pfefferminztee brauchen, und unser<br />

catering café lótus per twitter und facebook<br />

schon als bestes essen gefeiert<br />

wird, das man auf turnieren nur kriegen<br />

kann (an der ßtelle natürlich noch einmal<br />

ein dickes Dankeschön an mein tolles küchenteam),<br />

wenn der abreiteplatz entspannt<br />

und übersichtlich funktioniert und<br />

bei strömenden regen abends noch ein<br />

heißes chili beim aufwärmen hilft – dann<br />

hat man doch das schöne Gefühl, ein guter<br />

Gastgeber gewesen zu sein.<br />

all unseren tollen helfern vielen lieben<br />

Dank auch an dieser ßtelle!<br />

Besonders gefreut haben wir uns über den<br />

Besuch des isländischen Botschafters,<br />

Gunnar ßnorri Gunnarsson, der mit Beggi<br />

das turnier eröffnete und eine sehr persönliche<br />

und charmante ansprache hielt.<br />

henning Drath führte gutgelaunt und informativ<br />

durch das turnier, unterstützt von<br />

der rechenstelle, die mit anne heemann<br />

super besetzt war und zügig und reibungslos<br />

funktionierte. Vielen Dank euch beiden,<br />

denn das ist für das Gelingen eines<br />

turniers ebenfalls eine nicht zu unterschätzende<br />

einheit.<br />

natürlich kann man nie ein ganzes turnier<br />

beschreiben und da ich bekennende „ßubjektivistin“<br />

bin (falls es so etwas gibt),<br />

möchte ich einfach mal von Pferden erzählen,<br />

die ich irgendwie besonders fand.<br />

Geballte ßcheckenpower gab's im Fünfgangpreis,<br />

mit dem Vicky eggertsson und<br />

herbert frá halakoti ihre bislang so erfolgreiche<br />

ßiegesserie mit 7,81 Punkten einläuteten.<br />

auf den zweiten Platz ebenfalls<br />

ein ßchecke: kirsten klepka mit leiknir frá<br />

ßtóru-Ásgeirsá. Diese beiden Pferde nebeneinander<br />

im Galopp waren ein unglaublich<br />

schöner anblick. Vickys ritt im<br />

Finale: ein echter Gänsehautfaktor - harmonisch,<br />

gleichmäßig, erstklassig.<br />

leiftri von der Waydbrink ist ein ziemlich<br />

unauffälliges Pferd. er ist klein und eher<br />

unscheinbar, von dieser pseudoschwarzen<br />

undefinierbaren Wildschweinfarbe, die<br />

gefühlt 65 % aller unscheinbaren islandpferde<br />

haben, und er ist auf einem auge<br />

blind. Und er hat laila Breuer, die mit ihm<br />

erfolgreich in der Juniorenklasse startet,<br />

und dann liefert leftri ab: mit schönem<br />

tölt und schwungvollem trab, mit großen<br />

ßchritten, toll gesprungenem Galopp und<br />

auf einmal ist er das schönste Pferd auf<br />

dem Platz. ßo etwas mag ich! landesmeister<br />

im schweren Viergang und in der<br />

t4 wurde er übrigens.<br />

ein traumpferd ist ßvarta-ßol vom heesberg.<br />

eine ganz tolle Vorstellung lieferte<br />

Daniel c. ßchulz mit diesem beeindruckend<br />

schönen und begabten Pferd und<br />

erritt den ßieg im töltpreis.<br />

in derselben Prüfung gab es noch weitere<br />

traumpferde: Dagfari vom hollerbusch<br />

zum Beispiel, der sehr schön von Wolfram<br />

ßteiner vorgestellt wurde, oder Gola von<br />

ellenbach, deren junge reiterin ricarda<br />

malies übrigens die neue Jugendwartin<br />

des lV Berlin-Brandenburg ist.<br />

Berlin-Brandenburg


96 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Berlin-Brandenburg<br />

irgendwie tragikomisch: Beggi wurde in<br />

zwei Prüfungen auf den zweiten Platz verwiesen:<br />

einmal von kiki klepka, die mit<br />

Gandalf den Viergangpreis gewann, und<br />

einmal von tony mehlitz, die in der ß2F2<br />

mit Brá frá lundum (auch so ein traumpferd)<br />

verdient auf den ersten Platz ritt.<br />

Die haben eben gut aufgepasst in Beggis<br />

training! Fröhliches Grinsen bei der ßiegerehrung<br />

beweist: er freut sich natürlich<br />

für beide.<br />

noch ein Pferd, das mir aufgefallen ist:<br />

ßmáhildur vom eisbach. mit Julian Veith in<br />

der Jugendklasse überzeugend im tölt unterwegs,<br />

trug die hübsche Fuchsstute mara<br />

Veith dann durch Führzügelklasse und<br />

kleine reiterprüfung. ßo ein Pferdchen für<br />

alle Fälle (mag ich auch gern;-)). ebenfalls<br />

mit ßüßigkeitspunkten und dem landesverbandsmeistertitel<br />

belohnt: muriel hoffmann,<br />

die mit einem spontanen ritt auf<br />

ßvandis die Führzügelklasse meisterte.<br />

in der Juniorenklasse waren schicke tölter<br />

unterwegs: ßkolli vom Urstromtal, ganz<br />

der Papa ßkörungur frá eyrarbakka, gewann<br />

mit karlotta hampe die t7, Xenia<br />

Becker entschied die t3 mit Vaka frá margretahofi<br />

für sich, und der unscheinbare<br />

leiftri strahlte in der t4 mal wieder ganz<br />

besonders.<br />

ein Pferd vom anderen ßtern: Gjafall fra<br />

knatknos, geritten von tina Plattner. ein<br />

ganz junger hengst, ganz viel ausstrahlung,<br />

wunderschön, von dem man sicher<br />

noch viel hören wird.<br />

kleine Geschichte vom kleinsten Pferd<br />

dieses turniers (und vermutlich vieler anderer<br />

turniere):<br />

ßvört vom Wotanshof ist gerade mal 1,29<br />

„groß“. Philine Dahms und ßvört reiten<br />

von der kinderklasse m bis in die Juniorenklasse<br />

in die Finals und haben da meistens<br />

ein happy end, aber auch schon viele<br />

wilde abenteuer erlebt. ßvört sieht mit ihren<br />

kleinen Beinen neben den größeren<br />

Pferden immer sehr emsig aus. manchmal<br />

wird ihre reiterin gefragt, ob sie nicht<br />

mal ein größeres Pferd reiten möchte.<br />

aber echte Freunde misst man eben nicht<br />

nach Zentimetern.<br />

komisch, wenn so ein turnierwochenende<br />

wieder vorbei ist. es war zwar wirklich anstrengend,<br />

aber auch eben einfach schön.<br />

man gleitet zurück in den alltag, in den<br />

Beruf und das normale leben, manchmal<br />

fragen wir uns, ob man noch normal ist<br />

(eher nicht), aber dann denkt man: ßchön,<br />

dass es vorbei ist. Und schön, wenn es<br />

nächstes Jahr wieder losgeht!<br />

FIZO-Prüfung in Wurz<br />

Von Julia Schlögel<br />

Bayern<br />

anfang mai ist Pflichttermin für islandpferde-Begeisterte<br />

in Wurz. auf dem Gestüt<br />

lippertof von irene und Uli reber findet<br />

jedes Jahr eine internationale Zuchtpferdeprüfung,<br />

die FiZo-Prüfung, statt.<br />

ab dem alter von fünf Jahren können islandpferde<br />

hier auf gerader ßtrecke ihre<br />

Gangqualitäten unter Beweis stellen. im<br />

ersten Durchgang stehen dem reiter zehn<br />

Bahnlängen zu Verfügung, im zweiten<br />

Durchgang, bei dem sich die noten nur<br />

verbessern können, nochmals sechs. Die<br />

note für Gänge fließt zu 60% in die endnote<br />

ein, 40% macht das exterieur aus.<br />

Vom 4. bis 6. mai wurden in Wurz 43 Pferde<br />

unter dem ßattel vorgestellt. Weitere<br />

vier Pferde standen nur zur Gebäudebewertung<br />

an. richter waren ßilke Feucht -<br />

hofen, Barbara Frische und die FeiF-<br />

Zuchtleiterin marlise Grimm. Die rechenstelle<br />

lag in den bewährten händen von<br />

kristín halldórsdóttir. Dank der raschen<br />

eingabe der Daten in WorldFengur waren<br />

die ergebnisse über das internet zum teil<br />

schneller bekannt als vor ort.<br />

Bestes Pferd der gesamten Veranstaltung<br />

war der großrahmige, dunkelbraune hengst<br />

ßpóliant vom lipperthof (siehe auch ßeite<br />

37), der sich überragend präsentierte. er<br />

erhielt für Gebäude 8,41 und für reiteigenschaften<br />

8,69; das ergibt eine Gesamtnote<br />

von 8,58 – ein außergewöhnliches ergebnis<br />

für ein fünfjähriges Pferd. ßpóliant<br />

ist gezogen und im Besitz von Uli reber.<br />

er stammt aus der sehr bewährten „Drottning-Familie“<br />

auf dem lipperthof und<br />

setzt deren erfolgsgeschichte fort. ßeine<br />

mutter ist ßædis vom lipperthof, die unter<br />

irene reber viele Jahre sehr erfolgreich im<br />

Viergang und in töltprüfungen vorgestellt<br />

wurde. Vater ist der orri-ßohn lykill frá<br />

Blesastöðum, einer der ßtammhengste<br />

des lipperthofs.<br />

Die klasse der fünfjährigen hengste war<br />

auf dieser Prüfung insgesamt sehr gut besetzt:<br />

zweitplaziert wurde mit 8,39 der<br />

windfarbene Gígur frá Brautarholti im Besitz<br />

von Werner reif, ßommerkahl. Den<br />

dritten Platz erreichte mit 8,31 der mausgraue<br />

Breki frá ßtrandarhjáleigu; sein Besitzer<br />

ist christopher Weiß aus Freiburg.<br />

Bei den ßtuten stand auf dem ersten Platz<br />

die fünfjährige hremming frá ßkeiðvöllum<br />

mit der endnote von 8,37. Die Braunfalbe<br />

ist im Besitz von carola krokowski, habichtswald.<br />

Zweitplaziert wurde mit 8,35<br />

die sechsjährige dunkelbraune ßnædis<br />

vom lipperthof, eine Vollschwester von<br />

ßpóliant. ßie war im letzten Jahr teilnehmerin<br />

auf der Wm in österreich und vertrat<br />

dort die klasse der fünfjährigen ßtuten.<br />

Drittplaziert mit 8,31 war die siebenjährige<br />

Fuchsstute Freyja frá efrirauðalæk<br />

im Besitz von elke handtmann,<br />

Biberbach.<br />

Die FiZo-Prüfung endete am ßonntagmittag<br />

mit der ßiegerehrung und einer anschließenden<br />

ßchau des lipperthofes auf<br />

der ovalbahn. Uli und irene zeigten mit ihren<br />

helfern die beiden hengste lykill frá<br />

Blesastöðum und andver frá nyjabæ mit<br />

teilweise sehr erfolgreichen nachkommen.<br />

ßo begleiteten lykill unter anderem:<br />

ßpóliant, ßnædis und lysistrata vom lipperthof<br />

(alle aus der Drottning-Familie).<br />

randver war u.a. mit ßnækollur, Draupnir<br />

und madonna (auch diese drei aus der<br />

Drottning-Familie) sowie der Wm-ßilbermedaillengewinnerin<br />

ßprengja vom lipperthof<br />

auf der Bahn.<br />

mit der anschließenden Jungpferdeprüfung<br />

und körung endeten drei ereignisreiche<br />

Zuchttage auf dem lipperthof in<br />

Wurz.


97<br />

Pferde brauchen keine Menschen!<br />

<strong>Das</strong> Konzept Aktivstall – ein Beispiel aus dem Münchener Westen<br />

Von Katharina Aubele<br />

naja, ganz stimmt das natürlich nicht – spätestens mit der Domestizierung<br />

fängt die unmittelbare Verantwortung für das Pferd an.<br />

orientiert man sich als Pferdehalter bei der ßtallwahl allerdings an<br />

der Frage „Was würde mein Pferd wählen?“, kommt man nicht um<br />

das konzept aktivstall herum. hier ist die größtmögliche Freiheit<br />

und ßelbstbestimmung der Pferde oberstes Gebot. Futterneid ist<br />

hier ein Fremdwort, was zu einem sehr harmonischen herdenleben<br />

führt.<br />

ßeit kurzem lebt mein islandwallach Ægir (25) nun in einem hit aktivstall<br />

im Westen münchens. hier auf dem eiblhof leben nicht nur<br />

islandpferde, sondern Pferde und Ponys verschiedener herkunft.<br />

Was die ßtallgemeinschaft eint, ist die liebe zum Pferd und das<br />

eintreten für eine artgerechte haltung nach den maßstäben der<br />

laufstall-arbeits-Gemeinschaft für artgerechte Pferdehaltung e.V.,<br />

kurz laG. erbaut wurde der mit fünf ßternen ausgezeichnete Pferdestall<br />

in lochhausen vor den toren münchens im Jahr 2007. Die<br />

ßtallbesitzer, Familie abenthum, sind jedoch schon seit Generationen<br />

in der landwirtschaft verwurzelt.<br />

Derzeit leben 24 Pferde am eiblhof. Zur auswahl stehen sechs<br />

raufutterstände, gefüllt mit heu aus hauseigener Produktion, ein<br />

kraft- und mineralfutterautomat, der außer einer mineralmischung<br />

gequetschten mais und hafer zur Verfügung stellt, eine beheizte<br />

tränke, sowie eine geräumige (300 qm) liegehalle mit weit vorgezogenem<br />

Vordach, die mit einer ßtrohmatratze eingestreut ist. Die<br />

große halle bietet raum für eine eingewöhnungsbox für neuzugänge,<br />

sowie für notboxen, die im krankheitsfall aus texasgattern<br />

aufgebaut werden können. Die matratze wird dreimal im Jahr komplett<br />

erneuert. Die vier eingänge der halle sind mit Plastiklamellen<br />

ausgestattet, die im ßommer vor insekten und im Winter vor eisigem<br />

Wind schützen. Durchdacht platzierte raumteiler sorgen für<br />

eine friedliche ßtimmung, auch wenn es sich mehrere Pferde auf<br />

einmal im ßtroh gemütlich machen wollen.<br />

Für jedes Pferd wird individuell ein Zeitkonto für die raufutteraufnahme<br />

eingerichtet. Über einen chip, implantiert oder an einem<br />

halsband angebracht, können die Portionen abgeholt werden. Zugleich<br />

kann die Futteraufnahme über den computer kontrolliert<br />

werden. Unnormales Fressverhalten bleibt so nicht unbemerkt. Jedes<br />

Pferd muss spätestens nach einer ßtunde den Futterstand verlassen<br />

und bekommt erst nach einer Warteschleife wieder Futter.<br />

ßomit wird die Futteraufnahme über den ganzen tag verteilt und<br />

ein „Parken“ einzelner Pferde in den ßtänden verhindert. <strong>Das</strong> kraftfutter<br />

wird abgewogen. mein isi bekommt momentan 200 Gramm<br />

hafer am tag, hauptsächlich soll für ihn jedoch der anreiz geschaffen<br />

werden, sich auf den Weg zum kraftfutterautomaten zu begeben.<br />

Wenn allerdings der hafer in die Futterschale rieselt, ist der<br />

ßchreck immer noch groß... Je nach Grad der Verfressenheit ist der<br />

Pferdehalter schon gefordert, seinem ßchützling die nötige ßelbstständigkeit<br />

im Umgang mit den Futterautomaten anzutrainieren.<br />

Für diejenigen, die ihre Futterration schon vertilgt haben, steht eine<br />

ßtrohraufe zur Verfügung. naturhindernisse und fest umzäunte<br />

Bäume, die wie inseln im großzügigen Paddock (2300 qm) wirken,<br />

bieten genug Bewegungsanreize. tiefer gesandete Buchten laden<br />

zum Wälzen ein und unterschiedliche korngrößen in der Paddockauflage<br />

sorgen bei den Barfußgängern für einen natürlichen hufabrieb.<br />

im ßommer besteht tagsüber Zugang zur Weide, die durch Wechselbeweidung<br />

genutzt wird. Durch den Zugang zum Paddock können<br />

sich ekzemer jederzeit in den Unterstand zurückziehen und alle<br />

Pferde haben unbegrenzten Zugang zur tränke. Die Weide ist dank<br />

der umfangreichen Weidepflege vor, während und nach der Weidesaison<br />

nicht nur für die Psyche der Pferde eine Wohltat, sondern<br />

bietet auch vom ßtandpunkt der artgerechten ernährung aus alle<br />

Vorteile, die so ein ßtück Grünland für ein Pferd bereithalten kann.<br />

ich wollte meinen opi eigentlich in den wohlverdienten ruhestand<br />

schicken, allerdings blüht er seit unserem Umzug regelrecht auf, so<br />

dass ich wohl doch noch einige Jahre reitplatz, roundpen und ausreitgelände<br />

von seinem rücken aus erkunden kann – sofern er mich<br />

denn jetzt überhaupt noch braucht …<br />

anZeiGe<br />

Bayern


98 DIP 4/12 Aus den Landesverbänden<br />

Hengstkörung in Unterbronnen<br />

Von Julia Schlögel<br />

am ostermontag fand in Unterbronnen<br />

auf dem Gestüt Pfaffenbuck ii der erste<br />

teil der bayerischen körung <strong>2012</strong> für islandhengste<br />

statt. ßehr viele Zuschauer<br />

verfolgten an diesem kalten Vorfrühlingstag<br />

das Geschehen in der reithalle auf der<br />

anlage von thorsten und Jochen reisinger.<br />

26 Junghengste, 11 aus dem Jahrgang<br />

2008 und 15 aus 2009, wurden vorgestellt.<br />

richter für die Jungpferdeprüfung nach<br />

iPo waren Barbara Frische und alex conrad.<br />

claudia ßirzisko, die Zuchtleiterin des<br />

Bayerischen Zuchtverbandes für kleinpferde<br />

und ßpezialpferderassen, schloss<br />

sich dem richtergremium in der halle an.<br />

<strong>Das</strong> Büro des Zuchtverbandes vor ort wurde<br />

von anna katharina Wiegner betreut.<br />

Für die eintragung in das hengstbuch i ist<br />

eine Gesamtnote von mindestens 7,80 nötig,<br />

wobei keine einzelnote unter 7,5 liegen<br />

darf. Dieses ergebnis erreichten 22<br />

hengste. ßieben hengste wurden in<br />

amtshilfe für Baden-Württemberg bzw.<br />

hessen gekört. Von den 15 verbleibenden<br />

hengsten werden jetzt sechs im hengstbuch<br />

i des genannten bayerischen Zuchtverbandes<br />

geführt. Die anderen wurden<br />

zum teil gekört, aber nicht in das hengstbuch<br />

eingetragen; damit ist ihr einsatz als<br />

Zuchttier zur Zeit nicht geplant.<br />

eine Gesamtnote von 8,0 oder besser erreichten<br />

über die gesamte kollektion 9<br />

hengste; das ist ein Drittel der vorgestellten<br />

tiere - ein ausgesprochen erfreuliches<br />

ergebnis. Die ßchärpe für den ßieger erhielt<br />

der dreijährige rappe thröstur vom<br />

Pfaffenbuck ii mit einer Gesamtnote von<br />

8,26. er wird im richterspruch beschrieben<br />

als: „ausdrucksvoller Fünfgang-hengst,<br />

extrem gut ausbalanciert mit extrem viel<br />

naturtölt bei hochweiten, akzentuierten<br />

Bewegungen, sehr viel temperament,<br />

aber fein im charakter.“ Züchter und Besitzer<br />

dieses hochveranlagten Junghengstes<br />

ist die Pfaffenbuck Gbr. Den zweiten<br />

Platz mit der endnote 8,08 teilten sich<br />

zwei hengste, die in hessen beheimatet<br />

sind: der dreijährige Gelmir vom hopfenfeld,<br />

gezogen und im Besitz von anna Zell<br />

und der vierjährige thytur vom neuhof,<br />

Züchter und Besitzer Frank Ziehl.<br />

Bayerische Frühjahrskörung<br />

Von Julia Schlögel<br />

se Grimm und ßilke Feuchthofen. claudia<br />

ßirzisko, die bayerische Zuchtleiterin,<br />

schloss sich dem richtergremium in der<br />

halle an. <strong>Das</strong> Büro des Zuchtverbandes<br />

vor ort betreute anna katharina Wiegner;<br />

für die Dateneingabe und erstellung der<br />

iPZV-Urkunden stellte sich kristín halldórsdóttir<br />

zur Verfügung. ßechs hengste<br />

erreichten in Wurz die körnote. ein hengst<br />

war bereits seit herbst 2011 gekört - Jósteinn<br />

vom Ziegelhof. Der mausgraue aus<br />

der Zucht und im Besitz von andrea kunert,<br />

Wildflecken, konnte seine note auf<br />

8,0 gesamt verbessern. ein hengst wurde<br />

zur körung nicht vorgestellt, so dass vier<br />

hengste neu eingetragen wurden. Den<br />

ersten Platz und damit die ßchleife des<br />

Bayern<br />

Foto: Villi einarßßon<br />

am ßonntag, dem 6. mai war im anschluss<br />

an die FiZo-Prüfung der zweite<br />

teil der Frühjahrskörung für islandhengste<br />

angesetzt. in der reithalle des Gestüts<br />

lipperthof von irene und Uli reber wurden<br />

am nachmittag zehn Junghengste vorgestellt.<br />

ßieben davon waren aus dem Jahrgang<br />

2009, drei aus 2008. Viele Zuschauer<br />

hatten sich bei regnerischem Wetter eingefunden,<br />

um sich die jungen hengste<br />

und auch einige sehr ausdrucksvolle Jungstuten<br />

anzuschauen. richter waren marli-<br />

ßiegerhengstes bekam mit der note 8,16<br />

der dreijährige Fuchshengst númi von<br />

hammersdorf. ßein richterspruch lautet:<br />

„temperamentvoller, fünfgangveranlagter<br />

Junghengst mit hohen und geschmeidigen<br />

Bewegungen sowie tempo und raumgriff<br />

in allen Gängen.“<br />

im anschluss wurden noch vier sehr interessante<br />

fünfjährige hengste, die bei der<br />

FiZo-Prüfung tags zuvor ihre leistungsprüfung<br />

abgelegt hatten, in das hengstbuch<br />

i eingetragen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!