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Forschungs- und Entwicklungsvorhaben FKZ 01UM022/1 ... - BLE

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FVH Az UM022/1 „Biol. Bekämpfung Apfelwickler“ Hopfenbauverein Immenstaad Abschlußbericht 49<br />

Unter den jetzigen Voraussetzungen scheint es daher sinnvoll, eine Behandlung mit<br />

synthetischen Insektiziden zum Zeitpunkt des Hauptschlupfes des Kleinen Fruchtwicklers in<br />

die Strategie zu integrieren. Dies könnte gleichzeitig einer Resistenzbildung des<br />

Apfelwicklers gegenüber CpGV entgegenwirken.<br />

Bei der Interpretation der Ergebnisse zum den Schalenwicklern muß die Entwicklung in der<br />

Region berücksichtigt werden. Allgemein trat der Fruchtschalenwickler vor allem im Jahr<br />

2003 in Erscheinung, um dann weitgehend bedeutungslos zu werden. Im Jahr 2004 konnte<br />

überall eine hohe Population der (indifferenten) Palpenmotte beobachtet werden. Teilweise<br />

wurde auch der Rote Knospenwickler gef<strong>und</strong>en.<br />

Der Rückgang der Population des Fruchtschalenwicklers im untersuchten Gebiet muss also<br />

nicht unbedingt nur auf die verfolgte Strategie zurückzuführen sein. Es können auch andere,<br />

regionale Faktoren eine Rolle gespielt haben. Festgehalten werden kann jedoch die sehr<br />

hohe Parasitierung der Sommergeneration im Jahr 2003. Diese lag wesentlich höher als im<br />

Vorjahr <strong>und</strong> hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass im Herbst keine Fruchtschäden<br />

entstanden sind. Auch das Parasitoidenspektrum hatte sich etwas erweitert. Durch den<br />

kompletten Zusammenbruch der Population im Jahr 2004 hat sich natürlich auch das<br />

Parasitoidenpotential wieder drastisch reduziert.<br />

Inwiefern die langfristige Anwendung von Capex 2 sich in diesem Fall zum langfristigen<br />

Niedrighalten der Population bewährt hat, kann also nicht abschließend bewertet werden.<br />

Die Betriebe wollen die Strategie auf jeden Fall weiterführen.<br />

Hierbei bleibt aber das Auftreten des Roten Knospenwicklers, der zu Projektende in vielen<br />

Anlagen gef<strong>und</strong>en wurde, sowie das des Kleinen Frostspanners <strong>und</strong> diverser Eulenraupen<br />

im Jahr 2005 zu berücksichtigen. Um diese Population mittelfristig niedrig zu halten, könnte<br />

die im Jahr 2005 angewandte Strategie des Einsatzes von Tebufenozid (Mimic) zum<br />

Zeitpunkt der abgehenden Blüte weiterhin zur Anwendung kommen. Hierbei würde sowohl<br />

der Rote Knospenwickler als auch die Frostspanner- <strong>und</strong> Eulenlarven reduziert, auch wenn<br />

das Präparat bei früherer Anwendung wirksamer wäre. Zu diesem Termin ist aber eine<br />

gleichzeitige Bekämpfung des Bodenseewicklers gegeben, so dass die Kosten wiederum<br />

nicht ins Gewicht fallen <strong>und</strong> die Strategie mit Capex weitergeführt werden könnte.<br />

4 Schlußfolgerungen<br />

Eine Strategie zur Bekämpfung des Apfelwicklers <strong>und</strong> des Fruchtschalenwicklers durch eine<br />

Kombination der biologischen Verfahren Verwirrungstechnik <strong>und</strong> Granuloviren auf grosser<br />

Fläche kann aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungen in diesem Projekt auf jeden Fall auch für<br />

kleinstrukturierte vielseitige Flächen empfohlen werden. Hochstämme von Apfel <strong>und</strong> Birne<br />

stellen allerdings potentielle Befallsherde dar. Je nach Höhe dieser Bäume <strong>und</strong> nach<br />

Windrichtung <strong>und</strong> -stärke müssen solche Strukturen auch in beträchtlicher Entfernung noch<br />

berücksichtigt werden, will man die Apfelwicklerpopulation konstant niedrig halten. Die hier<br />

praktizierte Methode zur Reduktion der Apfelwicklerpopulation an Hochstammbäumen durch<br />

dreimalige Behandlung mit voller Aufwandmenge an Granuloviren mit einem Spritzgerät, das<br />

eine entsprechende Baumhöhe abdecken kann, hat sich gr<strong>und</strong>sätzlich bewährt.<br />

Voraussetzung ist allerdings das Vorhandensein eines solche Geräts <strong>und</strong> eine gewisse<br />

gemeinschaftliche Organisation der Gruppe von Betriebsleitern, die ihre Flächen im Gebiet<br />

haben.

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