Forschungs- und Entwicklungsvorhaben FKZ 01UM022/1 ... - BLE
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben FKZ 01UM022/1 ... - BLE
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben FKZ 01UM022/1 ... - BLE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FVH Az UM022/1 „Biol. Bekämpfung Apfelwickler“ Hopfenbauverein Immenstaad Abschlußbericht 23<br />
3.4.1 Behandlungen mit Granuloviren<br />
Die Behandlungen mit Capex erfolgten zur Grünen Knospe <strong>und</strong> zur Roten Knospe im<br />
Frühjahr jeweils mit halber Aufwandmenge (25 ml/ha <strong>und</strong> m Kh). Im Sommer wurde in den<br />
Jahren 2002 bis 2004 jeweils zweimal 1/10 der Aufwandmenge eingesetzt (5 ml/ha <strong>und</strong> m<br />
Kh). Im Jahr 2003 wurde nach der ersten Bonitur je nach Anlage <strong>und</strong> Befallsdruck noch<br />
einmal eine höhere Menge Capex eingesetzt. Im Jahr 2005 wurde auf die<br />
Sommerbehandlung verzichtet. Die umliegenden Strukturen wurden aus technischen<br />
Gründen bei der Behandlung mit Apfelwicklergranuloviren im Sommer einmalig mit voller<br />
Aufwandmenge mitbehandelt. Dies unterblieb in den Jahren 2004 <strong>und</strong> 2005 aufgr<strong>und</strong> der<br />
niedrigen Populationen. Die Zwetschenanlagen im Gebiet wurden ab dem Jahr 2003 im<br />
Frühjahr einmal mit voller Aufwandmenge behandelt.<br />
3.4.2 Erfassung des Befalls, der Parasitierung <strong>und</strong> der Anzahl GV-infizierter<br />
Larven<br />
Die Bonitur des Befalls druch Fruchtschalenwickler <strong>und</strong> andere Wicklerarten erfolgte jeweils<br />
im Frühjahr zu zwei Terminen kurz vor <strong>und</strong> zur Blüte. Im ersten projektjahr 2002 wurde hier<br />
nur eine Bonitur durchgeführt. Dann zeigte sich aber, dass für eine sichere Prognose zwei<br />
Bonituren notwendig waren. Im letzten Projektjahr erfolgte nur eine Bonitur zur Blüte, um das<br />
Schalenwicklerspektrum nochmals genau zu erfassen. Die Sommergeneration des Schalenwicklers<br />
wurde ebenfalls zu zwei Terminen bonitiert, wobei versucht wurde, den ersten<br />
Termin so zu legen, dass die ersten Larven im dritten bis vierten Larvenstadium waren. Beim<br />
zweiten Termin sollte der Spätbefall erfasst werden. Die Larven des Fruchtschalenwicklers<br />
wurden einzeln zusammen mit einem möglichst großen Blatt aus der Anlage direkt in<br />
Plastikdöschen gesammelt. Da ab dem Jahr 2003 weitere Schalenwicklerarten in grösserer<br />
Zahl auftraten, wurde bereits bei der Sammlung eine visuelle Kontrolle der Larven durchgeführt<br />
<strong>und</strong> die vermutete Art bei der Beschriftung mit vermerkt. So konnten auch die<br />
Schadsymptome (z.B. bei der Palpenmotte) mit in die Bestimmung der Larven eingehen.<br />
Die Plastikdöschen verblieben im Labor bis zum Schlupf oder zum Absterben der Larven.<br />
Meistens reichte das Blatt als Nahrungsgr<strong>und</strong>lage bis zur Verpuppung aus. Musste das<br />
Döschen geöffnet werden, um nochmals Blätter zu füttern, wurde dies auf dem Döschen<br />
gesondert markiert.<br />
Die abgestorbenen Larven wurden tiefgefroren <strong>und</strong> dann zur weiteren Untersuchung an die<br />
Biologische B<strong>und</strong>esanstalt in Darmstadt gebracht. Bestimmt wurden aus der Sammlung<br />
außerdem die Parasitoide, sowie die Anzahl der geschlüpften Adulten <strong>und</strong> evtl. aufgetretene<br />
andere Wicklerarten. Die Bestimmung abgestorbener Larven, die anderen Fruchtschalenwicklerarten<br />
zugeordnet werden konnten, erfolgte ggf. über eine Bestimmung der Mandibeln.<br />
Bei den toten Larven des Fruchtschalenwicklers wurde bestimmt, ob sie an GV gestorben<br />
waren. Dies erfolgte anfangs mit einem mikroskopischen Verfahren an der BBA Darmstadt,<br />
später dann mittels PCR am DLR in Neustadt.