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Erstellung eines Fragebogens zur Messung von Einflusstaktiken

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Ergebnisse<br />

Universität Regensburg Sommersemester 2004<br />

Institut für Experimentelle Psychologie<br />

Lehrstuhl Psychologie VI<br />

Prof. Dr. H. Lukesch<br />

Pflichtwahlpraktikum: Empirische Erhebungen zum Bereich der Medien- und<br />

Gesundheitspsychologie<br />

<strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Fragebogens</strong> <strong>zur</strong> <strong>Messung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Einflusstaktiken</strong><br />

Freya Füller<br />

Katharina Hausmann<br />

Michaela Stiegler


Gliederung<br />

Gliederung<br />

1. <strong>Einflusstaktiken</strong> als Gegenstand der Arbeits- und Organisationspsychologie<br />

1.1 Definition<br />

1.2 Der Begriff Einflusskompetenz<br />

1.3 Persönlichkeitsmerkmale, kognitive Fähigkeiten und die Entwicklung <strong>von</strong> Entwicklung<br />

<strong>von</strong> Einflusskompetenz<br />

1.4 Sozialer Kontext<br />

1.5 Empirische Erfassbarkeit<br />

1.6 Psychologische Hintergründe und Wirkmechanismen der <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

1.7 Empirische Studien<br />

2. Fragestellung und Hypothesen<br />

3. Methode<br />

3.1 <strong>Erstellung</strong> des <strong>Fragebogens</strong> <strong>zur</strong> <strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

3.2 Stichprobenbeschreibung<br />

3.3 Statistische Methoden<br />

4. Ergebnisse<br />

4.1 Überprüfung der Reliabilität der 13 Skalen<br />

4.2 Interkorrelation der Skalenwerte<br />

4.3 Kompetenzeinschätzung und <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

4.4 Der Einfluss <strong>von</strong> Geschlecht und Studium auf die <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

5. Diskussion<br />

5.1 Operationalisierung des Konzepts der <strong>Einflusstaktiken</strong> nach Blickle (2004)<br />

5.2 Skaleninterkorrelation<br />

5.3 Einschätzung eigener Durchsetzungsfähigkeit und Verwendung <strong>von</strong> intraorganisationalen<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong><br />

6. Zusammenfassung<br />

7. Literatur<br />

8. Anhang<br />

2


Einleitung<br />

1. <strong>Einflusstaktiken</strong> als Gegenstand der Arbeits- und Organisationspsychologie<br />

1.1 Definition<br />

Ein wichtiger Forschungsbereich der neueren Arbeits- und Organisationspsychologie ist die<br />

Untersuchung <strong>von</strong> organisationsinterner Einflussnahme. Hier wird unter anderem das Konstrukt<br />

der Einflusskompetenz untersucht.<br />

Einflusskompetenz meint den gezielten und wirkungsvollen Einsatz verschiedener <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

im Handlungskontext einer Organisation. Ziel ist es, Meinungen, Einstellungen<br />

oder Wünsche anderer Personen innerhalb der Organisation zu beeinflussen und so die Realisierung<br />

eigener Ideen, Ziele und Pläne durchzusetzen. Einflusskompetenz ist eine Facette <strong>von</strong><br />

sozialer Kompetenz. Soziale Kompetenz bezeichnet die situationsspezifische und durch Lernprozesse<br />

veränderbare Fähigkeit einer Person, die zum erfolgreichen Realisieren <strong>von</strong> Zielen<br />

und Plänen in sozialen Interaktionsmustern beiträgt (Greif, 1987). Einige Autoren empfehlen,<br />

Facetten Sozialer Kompetenz als eigene Forschungsgebiete zu behandeln, da soziale Kompetenz<br />

als umfangreiches Konstrukt einen hohen Bedeutungsumfang besitzt.<br />

Dabei kann das Konstrukt der Einflusskompetenz als Teilfacette der Sozialen Kompetenz<br />

einzeln untersucht werden, zum Beispiel in Situationen, bei denen die Beeinflussung anderer<br />

eine zentrale Rolle spielt. Dies sind beispielsweise die Selbstdarstellung bei der Bewerbung,<br />

die Koordination der eigenen Aktivitäten mit denen anderer Organisationsmitglieder, das<br />

Aushandeln <strong>von</strong> Regeln, die Austragung und Bewältigung <strong>von</strong> Konflikten oder auch das Gehaltsgespräch<br />

zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter.<br />

1.2 Der Begriff Einflusskompetenz<br />

Einflusskompetenz beinhaltet den Begriff Einfluss, der in der Literatur unterschiedlich definiert<br />

ist und in einem engen Zusammenhang mit dem Begriff der Macht zu sehen ist.<br />

In der anglo-amerikanischen Literatur <strong>zur</strong> Organisationspsychologie ist die folgende Unterscheidung<br />

zwischen Einfluss und Macht zu finden, die künftig auch übernommen werden<br />

soll:<br />

3


Einleitung<br />

Unter Einfluss soll die Realisierung <strong>von</strong> Macht verstanden werden. Der Begriff der Macht<br />

wird wie folgt umschrieben: „A hat Macht über B in dem Maß, wie er B dazu bringen kann<br />

etwas zu tun, was B sonst nicht getan hätte“ (Blickle, 2004; zitiert nach Dahl, 1957, übersetzt<br />

<strong>von</strong> Neuberger, 1995, S. 53).<br />

Einflussnahme zielt laut diesem Verständnis sowohl auf behaviorale, kognitive und affektive<br />

Wirkungen ab. Gegenstand <strong>von</strong> Einfluss sind also nicht nur Handlungen anderer, sondern<br />

auch Überzeugungen, Einstellungen, Erwartungen, Werthaltungen, Stimmungen, Emotionen<br />

und Befindlichkeiten der Personen, auf die Einfluss ausgeübt wird.<br />

Der Begriff der Durchsetzungsfähigkeit ist nicht so weit gefasst wie der Begriff der Einflusskompetenz.<br />

Die Durchsetzung des eigenen Willens auch gegen Widerstreben ist ein Teil<br />

der Definition <strong>von</strong> Macht nach Weber (1947). Diese Durchsetzung des eigenen Willens gegen<br />

andere beschreibt nur eine Art und Weise, Einfluss auszuüben, womit deutlich wird, dass unter<br />

Einflusskompetenz ein breiterer Begriff zu verstehen ist als unter Durchsetzungsfähigkeit.<br />

Im Folgenden wird daher <strong>von</strong> Einflusskompetenz die Rede sein.<br />

Einflusskompetenz als Teilfacette Sozialer Kompetenz wird als eine situationsspezifische<br />

und durch Lernprozesse veränderbare Fähigkeit <strong>von</strong> Personen konzipiert.<br />

1.3 Persönlichkeitsmerkmale, kognitive Fähigkeiten und die Entwicklung <strong>von</strong> Einflusskompetenz<br />

Einflusskompetenz ist ein häufig erforschtes Konzept. Es finden sich mehrere Studien und<br />

Metaanalysen auch zu der Frage, welche Persönlichkeitsmerkmale Auswirkungen auf die<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Einflusskompetenz haben. Schmidt und Hunter (1998) zeigen, dass zwei<br />

Persönlichkeitsmerkmale einen wichtigen Effekt auf die Entstehung und Entwicklung <strong>von</strong><br />

Einflusskompetenz in Organisationen haben. Zum einen das Sozialisierte affektive Machtmotiv<br />

und zum anderen das Self-Monitoring-Konstrukt. Personen mit einem stark ausgeprägten,<br />

Sozialisierten affektiven Machtmotiv (McClelland, Koestner & Weinberger, 1989) erleben<br />

positive Emotionen, wenn sie andere lenken, ordnen, leiten und dirigieren können. Erfolgreiche<br />

Einflussnahme ist für sie mit dem Gefühl hoher intrinsischer Befriedigung verbunden.<br />

Liegt eine Hemmung sozial nicht akzeptierter Machtimpulse vor, wird das affektive<br />

Machtmotiv als ein Sozialisiertes affektives Machtmotiv bezeichnet (Heckhausen, 1989). Dieses<br />

Machtmotiv ist in zweifacher Hinsicht förderlich für die Entwicklung <strong>von</strong> Einflusskompetenz.<br />

Erstens schafft es einen intrinsischen Anreiz für die Sammlung <strong>von</strong> Einflusserfahrungen<br />

und zweitens begünstigt es die gezielte Förderung <strong>von</strong> Einflusskompetenz zum Beispiel durch<br />

4


Einleitung<br />

Mentoring. Das Self-Monitoring-Konstrukt (Moser, Diemand & Schuler, 1996) bezieht sich<br />

auf die Sensibilität <strong>von</strong> Personen für das Ausdrucksverhalten und die Selbstdarstellung anderer<br />

Personen in sozialen Situationen. Personen mit starkem Self-Monitoring nutzen gewonnene<br />

Informationen, um ihre eigene Selbstdarstellung gezielt zu kontrollieren. Dies ist bedeutsam<br />

für die Aneignung und Beherrschung der für Einflusskompetenz erforderlichen Verhaltensweisen.<br />

Das Wissen um Konzepte wie die oben genannten ist insofern für diese Untersuchung <strong>von</strong><br />

Bedeutung, da auch hier versucht wird, einen Zusammenhang zwischen einer menschlichen<br />

Fähigkeit und der entsprechenden Einflusskompetenz zu finden. Die Annahme ist, dass ein<br />

Zusammenhang zwischen der Einflusskompetenz und der Durchsetzungsfähigkeit <strong>eines</strong> Menschen<br />

besteht. Durchsetzungsfähigkeit ist dabei als ein Teil <strong>von</strong> Einflusskompetenz zu sehen.<br />

1.4 Sozialer Kontext<br />

Beim Versuch, Einfluss auf andere auszuüben, haben die beteiligten Personen unterschiedliche<br />

Rollen inne. In solchen Prozessen gibt es jeweils Adressaten und Akteure und je nach<br />

Kontext sind unterschiedlich viele Personen auf verschiedene Art und Weise beteiligt.<br />

Die Person, der man Einflusskompetenz nachsagt, hat nach Auffassung <strong>von</strong> Greif (1987)<br />

die Kenntnis des Handlungsweges mit einer, in Relation zu anderen Handlungswegen, vergleichbar<br />

guten oder besseren Erfolgswahrscheinlichkeit und beherrscht die dafür erforderlichen<br />

Verhaltensfertigkeiten, in der Situation <strong>eines</strong> gegebenen sozialen Handlungsfeldes und<br />

<strong>eines</strong> gegebenen Ziels. Weiter vermeidet diese Person Handlungsalternativen, die der Zielerreichung<br />

im Wege stehen oder diese verhindern könnten. Letztendlich strebt sie Teilziele an,<br />

welche die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Zielerreichung erhöhen und viele günstige<br />

Handlungsalternativen offen lassen.<br />

Zusätzlich zu dieser eher reaktiven Kompetenz, also in einem gegebenen sozialen Handlungsfeld<br />

situativ erfolgreich zu handeln, kann zu diesen Fähigkeiten noch eine aktive Komponente<br />

hinzugenommen werden. Diese aktive Komponente ist in der Fähigkeit zu sehen, ein<br />

bestimmtes Handlungsumfeld für seine Ziele und Pläne günstig zu verändern. Der Versuch,<br />

Einflusskompetenz am Faktor der Erfolgswahrscheinlichkeit fest zu machen, ist nicht sinnvoll.<br />

Auch wenn man annimmt, dass Personen mit viel Einflusskompetenz mehr Erfolg bei<br />

der Durchsetzung ihrer Ziele haben als Personen mit geringeren Kompetenzen hinsichtlich der<br />

Einflussnahme, so treten trotzdem die Effekte der besten Handlungswege und -taktiken nicht<br />

mit Sicherheit ein. Daher schließen sich Einflusskompetenz und Misserfolg nicht aus.<br />

5


Einleitung<br />

1.5 Empirische Erfassbarkeit<br />

Nach dieser grundlegenden Einordnung des Begriffes Einflussnahme als soziale Kompetenz<br />

stellt sich die Frage, welche Taktiken der Einflussnahme existieren, die das Konstrukt Einflusskompetenz<br />

empirisch erfassbar machen könnten.<br />

Studien aus den USA belegen immer wieder, dass es beim gezielten Einsatz bestimmter<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong> einen Zusammenhang mit Merkmalen gibt, die den beruflichen Erfolg oder<br />

das berufliche Weiterkommen erfassen sollen.<br />

Innerhalb der neueren organisationspsychologischen Forschung (Blickle, 2004 zitiert aus<br />

Blickle & Gönner, 1999; Kipnis, Schmidt & Wilkinson, 1980; Wayne & Liden, 1995; Yukl &<br />

Falbe, 1990; Yukl & Tracey, 1992) wurde in Feldstudien untersucht, welche intraorganisationalen<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong> bei Arbeitern, Angestellten und Führungskräften eingesetzt werden.<br />

Darüber hinaus wurde versucht, die Wirkmechanismen dieser Taktiken zu analysieren.<br />

Zu den gefundenen <strong>Einflusstaktiken</strong> gehören nach Blickle (2004) die Folgenden:<br />

1. Assertivität: Assertivität bedeutet, dass <strong>zur</strong> Durchsetzung der eigenen Ziele beispielsweise<br />

Anweisungen gegeben, Forderungen gestellt und Fristen gesetzt werden oder auf<br />

Vorschriften, die Befolgung gebieten, gepocht wird.<br />

2. Blockieren: Blockieren beschreibt Maßnahmen wie die Einstellung der Zusammenarbeit<br />

androhen, andere Person ignorieren, Freundschaften beenden oder bewusst langsamer<br />

arbeiten.<br />

3. Sanktionen: Möglichkeiten sind beispielsweise Lohnerhöhungen <strong>zur</strong>ückzuhalten, mit<br />

Entlassung oder einer schlechten Leistungsbeurteilung zu drohen oder im Gegensatz dazu<br />

eine Lohnerhöhung zu versprechen. Unter diesen Maßnahmen werden also positive<br />

oder negative Sanktionen verstanden, durch die Einfluss auf andere Personen ausgeübt<br />

werden kann.<br />

4. Tauschangebot: Indem man jemandem einen kleinen Gefallen oder seine Unterstützung<br />

anbietet oder auch an einen geleisteten Gefallen erinnert, kann man Einfluss ausüben.<br />

5. Einschmeicheln: Jemanden zu loben, freundlich zu ihm zu sein, aber auch Zustimmung<br />

zu zeigen oder kleine Gefälligkeiten zu erweisen, stellt eine weitere Klasse <strong>von</strong> Einflussnahme<br />

dar.<br />

6. Rationalität: Rationalität beschreibt, wie Personen durch logische Argumente, detaillierte<br />

schriftliche Ausarbeitungen oder zusätzlich unterstützende sachliche Informationen<br />

Einfluss auf die Meinung einer anderen Person nehmen können.<br />

6


Einleitung<br />

7. Koalitionsbildung: Mit der Unterstützung der Kollegen oder Mitarbeiter scheinen Einflussversuche<br />

in Betrieben effektiver zu sein.<br />

8. Höhere Instanzen einschalten: Eine weitere Möglichkeit der Einflussnahme ist es, sich<br />

<strong>zur</strong> Durchsetzung eigener Interessen an höhere Vorgesetze zu wenden oder dies zumindest<br />

anzukündigen.<br />

9. Inspirierende Appelle: Appelle an Emotionen, Werte oder Ideale, die beim Adressaten<br />

Begeisterung hervorrufen, scheinen eine zusätzliche Form <strong>von</strong> Einfluss zu sein.<br />

10. Konsultationen: Mit Konsultation meint man das Miteinbeziehen des Einflussadressaten<br />

in den Entscheidungsprozess, indem man ihn nach seiner Meinung fragt oder ihn um<br />

Vorschläge bittet.<br />

11. Legitimation: Legitimation beschreibt das Pochen auf die eigene Autorität oder die Regeln<br />

der Organisation.<br />

12. Persönliche Appelle: An die Gefühle der Freundschaft oder an Loyalität zu appellieren,<br />

scheint eine Möglichkeit zu sein, Personen in Entscheidungen für sich zu gewinnen.<br />

13. Self-Promotion: Self-Promotion beschreibt die Art <strong>von</strong> Personen, sich als kompetent,<br />

tüchtig oder erfolgreich zu präsentieren, um in Beeinflussungsversuchen erfolgreicher<br />

zu sein.<br />

1.5 Psychologische Hintergründe und Wirkmechanismen der <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

Die Wirkung der Einflussfaktoren beruht auf verschiedenen sozial- und lernpsychologisch oft<br />

untersuchten Phänomenen. Hier ist unter anderem das Reziprozitätsprinzip zu nennen. Es<br />

impliziert eine Verpflichtung <strong>zur</strong> Annahme <strong>von</strong> Geschenken, die <strong>von</strong> der anderen Seite offeriert<br />

werden, sowie die Verpflichtung <strong>zur</strong> Rückgabe einer gleichwertigen Leistung. Es gilt als<br />

Störung der sozialen Beziehung, wenn es <strong>zur</strong> Verweigerung der Annahme <strong>von</strong> Geschenken<br />

kommt. Dieses Prinzip ist unter anderem in den Taktiken Einschmeicheln und Tauschangebot<br />

verankert.<br />

Das nächste grundlegende Prinzip ist der Einsatz <strong>von</strong> Belohnungs- oder Bestrafungsmacht.<br />

Die psychologische Wirkung der Taktiken Assertivität, Blockieren und Sanktionen beruht<br />

primär auf der Ankündigung oder dem tatsächlichen Einsatz dieser Arten <strong>von</strong> Macht.<br />

Eine bedeutende Rolle im Hinblick auf die Analyse der Wirkung der genannten Einflussfaktoren<br />

spielt auch die sozialpsychologische Forschung zu Einstellungen und Einstellungsänderungen.<br />

Ein Ergebnis der Einstellungsforschung ist zum Beispiel, dass Menschen eher<br />

dann gewillt sind, ihre Einstellungen zu ändern, wenn ihnen die Informationen zum Thema<br />

7


Einleitung<br />

schlüssig erscheinen, die präsentierende Person als glaubwürdig eingestuft wird und sie in der<br />

Lage sind, die Begründungen nachzuvollziehen. Diese Ergebnisse könnten eine Begründung<br />

für den Effekt der Taktik Rationalität bieten.<br />

Das nächste große Gebiet, welches als Erklärungsgrundlage der verschiedenen <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

existiert, ist die sozialpsychologische Forschung über Gruppen und Gruppenphänomene.<br />

Hier lässt sich eine Erklärung für die Wirkungsweise der Taktik Koalitionsbildung finden. Es<br />

kommt hier zu einer Bündelung <strong>von</strong> Machtressourcen, da der durch die Gruppe erzeugte<br />

Druck stärker ist und somit eher Einstellungsänderungen bei den Adressaten hervorruft. „Je<br />

mehr Leute eine bestimmte Idee richtig finden, umso mehr nimmt der einzelne die Idee als<br />

richtig wahr“ (Cialdini, 1997, S. 157).<br />

Die Wirkung der Taktik des Einschaltens höherer Instanzen und auch der Taktik Legitimation<br />

ist über die für Organisationen typische Hierarchiebildung zu erklären. Autoritätsausübung<br />

sowie die Ausübung der legitimen Macht bewirken hier eine Einstellungsänderung.<br />

Macht ist auch die Erklärung für das Prinzip der Taktik Persönliche Appelle. Hier ist es die<br />

Aktualisierung der Referenzmacht in dyadischen Beziehungen, der Freundschaft oder Sympathiebeziehung,<br />

die vom Akteur angenommen wird.<br />

Die Wirkung der Taktik der inspirierenden Appelle spricht ein menschliches Grundbedürfnis<br />

an, und zwar den Wunsch nach übergeordneter Sinngebung, nach Vertrauen in ein persönliches<br />

Umfeld sowie nach stark intrinsisch motivierenden Tätigkeiten.<br />

Ein weiteres menschliches Bedürfnis ist es auch, für sich selbst und für andere Personen<br />

konsistent zu erscheinen (Cialdini, 1997). Hierauf stützt sich die Taktik der Konsultationen.<br />

Sie zielt darauf ab, die zu beeinflussende Person <strong>von</strong> Anfang an in den Entscheidungsprozess<br />

mit einzubeziehen. Das Streben nach Konsistenz <strong>von</strong> Meinungen und Handlungen erschwert<br />

es der Person später, die einst unterstützte Entscheidung anzuzweifeln. Schließlich beruht<br />

auch die Persuasionswirkung der Taktik inspirierende Appelle auf der psychologisch empirischen<br />

Durchführung der Selbstwirksamkeitstheorie.<br />

1.7 Empirische Studien<br />

Eine Übersicht zu verschiedenen Studien über die Wirkung der <strong>Einflusstaktiken</strong> gibt Blickle<br />

in seinem 2004 in der Psychologischen Rundschau erschienen Artikel „Einflusskompetenz in<br />

Organisationen“.<br />

Hierbei werden jedoch immer nur bestimmte Taktiken getrennt untersucht. Es lassen sich<br />

aber signifikante Zusammenhänge zwischen einzelnen <strong>Einflusstaktiken</strong> und relevanten As-<br />

8


Einleitung<br />

pekten des Berufserfolges (zum Beispiel Einkommen, Position in der Hierarchie <strong>eines</strong> Unternehmens<br />

etc.) nachweisen.<br />

9


Fragestellung und Hypothese<br />

2. Fragestellung und Hypothesen<br />

Die Vielzahl an Untersuchungen im Bereich der <strong>Einflusstaktiken</strong> zeigt, dass es <strong>von</strong> großem<br />

Interesse ist, das Konzept der Einflusskompetenz empirisch zu erfassen. Dazu wird zunächst<br />

auf der Theorie nach Blickle basierend angenommen, dass 13 verschiedenen Taktiken der<br />

intraorganisationalen Einflussnahme unterschieden werden können. Hierzu liegt jedoch bisher<br />

kein akzeptiertes Diagnoseinstrument vor. Ohne eine solche Operationalisierung sind aber<br />

auch systematische empirische Studien beispielsweise über Effekte der <strong>Einflusstaktiken</strong> nicht<br />

möglich.<br />

Ziel ist es deshalb, ein Erhebungsinstrument zu entwickeln, um alle <strong>Einflusstaktiken</strong> reliabel<br />

und valide zu erfassen. Dieses Erhebungsinstrument ist der neu erstellte Fragebogen welcher<br />

der vorliegenden Untersuchung zu Grunde liegt.<br />

Die erste Fragestellung in dieser Studie bezieht sich darauf, ob sich der Fragebogen in der<br />

Überprüfung bewährt und es möglich ist, zwischen den unterschiedlichen Taktiken zu differenzieren.<br />

Es stellt sich also die Frage, ob ein Instrument entwickelt werden kann, das für die<br />

Diagnose und genauere Enteilung der Taktiken brauchbar ist.<br />

Im zweiten Teil der Untersuchung sollen dann Validitätsbelege für den Fragebogen gefunden<br />

werden. Dabei wird untersucht, ob die einzelnen Skalen untereinander zusammenhängen,<br />

ob sich Männer und Frauen hinsichtlich der <strong>von</strong> ihnen angewandten <strong>Einflusstaktiken</strong> unterscheiden<br />

oder ob es einen Zusammenhang zwischen dem Studienfach und dem Einsatz der<br />

Taktiken gibt.<br />

Zuletzt soll noch untersucht werden, ob Personen, die sich selbst als sehr durchsetzungsfähig<br />

einschätzen, andere <strong>Einflusstaktiken</strong> präferieren.<br />

10


Methode<br />

3. Methode<br />

3.1 Entwicklung des <strong>Fragebogens</strong> <strong>zur</strong> <strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

Ziel dieser Untersuchung war es, einen Fragebogen zu entwickeln, mit welchem erfasst werden<br />

kann, ob die oben genannten <strong>Einflusstaktiken</strong> als solche tatsächlich existieren bzw. <strong>von</strong><br />

den Versuchspersonen unterschieden werden können. Dazu wurden für die 13 Kategorien, mit<br />

denen laut Blickle (2004) Einfluss ausgeübt werden kann, jeweils sechs bis sieben Items in<br />

Form <strong>von</strong> Aussagen gebildet, anhand welcher die Einstellung der Versuchspersonen zu den<br />

verschiedenen <strong>Einflusstaktiken</strong> erfragt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, auf einer Ratingskala<br />

<strong>von</strong> 1 = „trifft überhaupt nicht zu“ bis 5 = „trifft voll zu“ seine Zustimmung bezüglich<br />

der einzelnen Fragestellungen auszudrücken. Daraus ergibt sich ein Fragebogen mit insgesamt<br />

89 Aussagen, welcher als Messinstrument verwendet wurde.<br />

Darüber hinaus wurden Daten <strong>zur</strong> Demographie der Versuchspersonen erhoben. Weiterhin<br />

wurde erfragt, ob bereits Erfahrungen in der Mitarbeit in einem Unternehmen, im Rahmen<br />

<strong>von</strong> Praktika, Ferienarbeit, Ausbildung o. ä. vorhanden sind. Außerdem sollten die Untersuchungsteilnehmer<br />

auf einer Ratingskala <strong>von</strong> 1 = „sehr schlecht“ bis 5 = „sehr gut“ ihre eigene<br />

Durchsetzungsfähigkeit einschätzen.<br />

Zu Beginn der Untersuchung wurden die Versuchspersonen anhand einer Instruktion auf<br />

die Thematik hingeführt. Außerdem erhielten sie Informationen <strong>zur</strong> korrekten Bearbeitung<br />

des <strong>Fragebogens</strong> und Erklärungen zum Antwortmuster.<br />

Der Fragebogen ist im Anhang vollständig abgedruckt.<br />

3.2 Stichprobenbeschreibung<br />

Kriterium für die Teilnahme an der Untersuchung war das Studium <strong>eines</strong> Faches an der Philosophisch-Theologischen<br />

(PT) bzw. Wirtschaftswissenschaftlichen (WiWi) Fakultät der Universität<br />

Regensburg. Insgesamt nahmen 96 Personen an der Untersuchung teil, wo<strong>von</strong> vier<br />

wegen Unvollständigkeit der Angaben ausgeschlossen wurden. Die 92 verbleibenden Versuchspersonen<br />

setzten sich aus 62 Männern und 30 Frauen zusammen. Da nur 89 Personen<br />

Angaben zu ihrem Studienfach machten, resultiert daraus eine Verteilung <strong>von</strong> 35 männlichen<br />

bzw. 8 weiblichen Teilnehmern als Studenten im Fachbereich der PT-Fakultät und 25 männlichen<br />

bzw. 21 weiblichen Versuchspersonen, die ein Fach der WiWi-Fakultät studierten.<br />

11


Methode<br />

Tabelle 1: Geschlechterverteilung und Studienfach<br />

männlich weiblich gesamt<br />

PT 35 8 43<br />

BWL 25 21 46<br />

gesamt 60 29 89<br />

Aufgrund dieser Zusammensetzung ergab sich ein signifikanter Unterschied (χ² = 7,402; α =<br />

0.007) zwischen den zwei Geschlechtergruppen hinsichtlich des Studienfachs.<br />

Die Studenten waren zwischen 19 und 28 Jahren alt, der Mittelwert liegt bei 22,63 (SD =<br />

2,03) Jahren. Abgesehen da<strong>von</strong> hatten 83 Versuchspersonen die Schule mit allgemeiner<br />

Hochschulreife abgeschlossen, 9 hatten Fachabitur.<br />

3.3 Statistische Auswertung<br />

Zur Überprüfung, ob sich anhand des <strong>Fragebogens</strong> die verschiedenen Einflusskategorien<br />

trennscharf erfassen lassen, wurde eine Reliabilitätsanalyse gerechnet und in einem weiteren<br />

Schritt getestet, ob Geschlecht, Studienfach oder vorliegende Erfahrungen bzw. die Selbsteinschätzung<br />

der eigenen Durchsetzungsfähigkeit im einem Zusammenhang mit den vorliegenden<br />

Ergebnissen stehen. Die Datenauswertung erfolgte mit SPSS 10.0.<br />

12


Ergebnisse<br />

4. Ergebnisse<br />

4.1 Überprüfung der Reliabilität der 13 Skalen<br />

Es wird eine Reliabilitätsanalyse über alle dreizehn Skalen hinweg gerechnet. Als reliabel<br />

werden alle die Skalen angesehen, deren Homogenitätskoeffizient über .50 liegt.<br />

Die Analyse ergibt, dass zwölf der 13 Skalen nach diesem Kriterium hinreichend reliabel<br />

sind. Nicht reliabel wird die Skala inspirierende Appelle, deren Homogenitätskoeffizient bei<br />

.07 liegt. Für alle weiteren Berechnungen wird diese Skala herausgenommen.<br />

Die Trennschärfekoeffizienten der einzelnen Items sowie die Cronbach’s Alphas der Skalen<br />

sind in Tabelle 2 bis Tabelle 15 dargestellt.<br />

Tabelle 2: Itemkennwerte der Skala Einschmeicheln<br />

Einschmeicheln Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

E 1 3,12 0,94 0,03<br />

E 2 2,90 1,02 0,25<br />

E 3 2,86 1,13 0,21<br />

E 4 3,15 1,08 0,45<br />

E 5 3,51 0,98 0,16<br />

E 6 3,24 1,03 0,36<br />

E 7 3,81 1,04 0,16<br />

Tabelle 3: Itemkennwerte der Skala Konsultation<br />

Konsultation Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

J 1 3,97 1,01 0,23<br />

J 2 4,04 0,96 0,57<br />

J 3 4,14 0,78 0,31<br />

J 4 3,86 0,92 0,48<br />

J 5 4,13 0,76 0,40<br />

J 6 3,89 0,95 0,30<br />

J 7 4,11 0,90 0,34<br />

Tabelle 4: Itemkennwerte der Skala Self-Promotion<br />

Self-Promotion Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

M 1 3,29 1,08 0,34<br />

M 2 3,91 0,92 0,35<br />

M 3 4,25 1,02 0,48<br />

M 4 3,77 1,02 0,31<br />

M 5 3,70 0,92 0,51<br />

M 6 3,82 0,95 0,49<br />

M 7 3,82 0,97 0,17


Ergebnisse<br />

Tabelle 5: Itemkennwerte der Skala Persönliche Appelle<br />

Persönl. Appelle Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

L 1 3,49 1,15 0,24<br />

L 2 3,83 0,91 0,49<br />

L 3 3,41 1,10 0,22<br />

L 4 3,99 0,56 0,19<br />

L 5 2,88 1,04 0,29<br />

L 6 3,19 1,07 0,36<br />

L 7 4,11 1,03 0,09<br />

Tabelle 6: Itemkennwerte der Skala Legitimation<br />

Legitimation Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

K 1 2,95 1,08 0,53<br />

K 2 2,55 0,88 0,23<br />

K 3 3,53 0,99 0,18<br />

K 4 2,92 1,11 0,46<br />

K 5 3,25 1,07 0,57<br />

K 6 2,00 1,11 0,53<br />

K 7 2,76 1,02 0,21<br />

Tabelle 7: Itemkennwerte der Skala inspirierende Appelle<br />

Insp. Appelle Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

I 1 3.81 0,94 0,04<br />

I 2 2,09 1,10 -0,10<br />

I 3 4,19 0,92 0,14<br />

I 4 3,78 1,13 0,05<br />

I 5 3,89 0,89 0,26<br />

I 6 2,53 1,22 -0,12<br />

Tabelle 8: Itemkennwerte der Skala Höhere Instanzen<br />

Höhere Instanzen Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

H 1 3,74 0,98 0,41<br />

H 2 3,62 1,16 0,42<br />

H 3 4,26 0,59 0,43<br />

H 4 3,76 0,93 0,47<br />

H 5 3,83 1,00 0,43<br />

H 6 2,82 1,07 0,36<br />

H 7 3,76 0,95 0,25<br />

14


Ergebnisse<br />

Tabelle 9: Itemkennwerte der Skala Rationalität<br />

Rationalität Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

F 1 3,93 0,82 0,37<br />

F 2 4,06 0,91 0,42<br />

F 3 3,61 0,95 0,36<br />

F 4 4,19 0,94 0,51<br />

F 5 4,13 0,96 0,47<br />

F 6 4,00 1,08 0,50<br />

F 7 4,09 0,91 0,31<br />

Tabelle 10: Itemkennwerte der Skala Tauschangebot<br />

Tauschangebot Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

D 1 2,96 1,03 0,33<br />

D 2 3,29 0,98 0,31<br />

D 3 4,12 0,02 0,35<br />

D 4 3,61 0,89 0,27<br />

D 5 2,93 0,10 0,50<br />

D 6 4,11 0,92 0,08<br />

Tabelle 11: Itemkennwerte der Skala Sanktionen<br />

Sanktionen Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

C 1 2.83 1,12 0,30<br />

C 2 4,06 0,91 -0,11<br />

C 3 4,08 0,97 -0,10<br />

C 4 2,13 1,09 0,40<br />

C 5 2,21 1,11 0,45<br />

C 6 2,35 1,14 0,29<br />

C 7 2,02 1,12 0,45<br />

Tabelle 12: Itemkennwerte der Skala Blockieren<br />

Blockieren Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

B 1 2,59 1,20 0,62<br />

B 2 2,39 1,18 0,36<br />

B 3 2,01 1,07 0,53<br />

B 4 2,62 1,11 0,52<br />

B 5 2,30 1,12 0,53<br />

B 6 2,78 1,36 0,63<br />

B 7 1,68 1,12 0,42<br />

15


Ergebnisse<br />

Tabelle 13: Itemkennwerte der Skala Assertivität<br />

Assertivität Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

A 1 3,01 1,09 0,28<br />

A 2 2,99 0,99 0,40<br />

A 3 2,40 0,89 0,34<br />

A 4 3,00 1,00 0,40<br />

A 5 1,38 1,01 0,35<br />

A 6 2,50 0,98 0,34<br />

A 7 3,34 0,97 0,15<br />

Tabelle 14: Itemkennwerte der Skala Koalitionsbildung<br />

Koalitionsbildung Mittelwert Standardabweichung Trennschärfekoeffizient<br />

G 1 3.83 0,97 0,55<br />

G 2 4,03 0,91 0,49<br />

G 3 4,23 0,05 0,36<br />

G 4 3,87 0,97 0,36<br />

G 5 3,92 1,06 0,54<br />

G 6 3,88 0,93 0,48<br />

G 7 4,05 1,08 0,39<br />

Tabelle 15: Skalenwerte der dreizehn Skalen<br />

Skala Mittelwert Standardabweichung Cronbach’s Alpha<br />

Einschmeicheln E 22,59 3,73 0,54<br />

Konsultation J 28,14 3,56 0,64<br />

Self-Promotion M 26,55 3,99 0,67<br />

Persönl. Appelle L 24,89 3,72 0,53<br />

Legitimation K 20,87 4,26 0,68<br />

Inspir. Appelle I 20,29 2,63 0,07<br />

Höhere Instanzen H 25,69 4,09 0,68<br />

Rationalität F 28,02 4,00 0,71<br />

Tauschangebot D 21,02 3,35 0,57<br />

Sanktionen C 19,67 3,79 0,51<br />

Blockieren B 16,38 5,43 0,79<br />

Koalitionsbildung G 27,81 4,36 0,74<br />

Assertivität A 20,62 3,79 0,61<br />

4.2 Interkorrelationen der Skalenwerte<br />

Es werden die Korrelationen sämtlicher Skalenwerte berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle<br />

16 dargestellt.<br />

16


Ergebnisse<br />

Tabelle 16 :<br />

Asse a Blockieren a Sanktion c Tausch d Einschmeich e Ratio f Koalition g Instanzen h Konsultation i Legitimation j Appelle k Self l<br />

Asse a 1 .57 ** .49 ** .30 ** .43 ** .21 * .08 .49 ** -.04 .56 ** .14 .29 **<br />

Blockieren b .57 ** 1 .49 ** .30 ** .43 ** -.24 * -.04 ** .27 ** -.41 ** .57 ** -.07 -.08<br />

Sanktion c .49 ** .64 ** 1 .42 ** .50 ** .05 -.06 .50 ** -.18 .48 ** .13 .29 **<br />

Tausch d .30 ** .17 .42 ** 1 .40 ** .39 ** .33 ** .42 ** .24 * .36 ** .53 ** .46 **<br />

Einschmeich e .43 ** .39 ** .50 ** .40 ** 1 -.04 .06 .49 ** .01 .38 ** .34 ** .28 *+<br />

Ratio f .21 * -.24 * .05 .39 ** -.04 1 .69 ** .32 ** .48 ** -.06 .20 .56 **<br />

Koalition g .08 -.40 ** -.06 .33 ** .06 .69 ** 1 .09 .54 ** -.13 .40 ** .54 **<br />

Instanz h .49 ** .27 ** .50 ** .42 ** .49 ** .32 ** .10 1 .09 .52** .17 .40 **<br />

Konsult i .24 .01 ** .48 .024 * .01 .48 ** .54 ** .09 1 -.17 .29 ** .37 **<br />

Legitim j .56 ** .57 ** .48 ** .36 ** .38 ** -.06 -.13 .52 ** -.17 1 .11 .14<br />

Appelle k .14 -.07 .13 .58 ** .34 ** .20 .40 ** .17 .29 ** .11 1 .26 **<br />

Self l .29 ** -.08 .29 ** .46 ** .28 ** .56 ** .54 ** .40 ** .37 ** .14 .26 ** 1<br />

Anmerkungen: N = Anzahl der Versuchspersonen; a = Assertivität, b = Blockieren, c = Sanktionen, d = Tauschangebot, e =<br />

Einschmeicheln, f = Rationalität, g = Koalition, h = höhere Instanzen, i = Konsultation, j = Legitimation, k =<br />

inspirierende Appelle, l = Self-Promotion; * = p < .05<br />

** = p < .01<br />

17


Ergebnisse<br />

Die meisten der zwölf Skalen korrelieren hoch signifikant miteinander. Dabei zeigen die<br />

meisten Korrelationen einen mittleren positiven Zusammenhang. Auffallend sind vereinzelte<br />

signifikante bzw. hoch signifikante negative Korrelationen, die einen mittleren Zusammenhang<br />

aufweisen: So korrelierte die Rationalitätsskala signifikant negativ mit der Skala Blockieren<br />

( r = -.24; α = .02), weiter ergibt sich eine mittlere negative Korrelation der Skala Koalitionsbildung<br />

mit der Skala Blockieren (r = -.40; α = .00). Eine mittlere negative Korrelation<br />

ergibt sich zwischen der Skala Konsultationen mit der Skala Blockieren (r = -.41; α = .00).<br />

4.3 Kompetenzeinschätzung und Einflusstaktiiken<br />

Korreliert wird jede einzelne der zwölf Skalen <strong>zur</strong> Erfassung <strong>von</strong> Einflusstechniken in einem<br />

Betrieb mit der Skala der Selbsteinschätzung der eigenen Durchsetzungsfähigkeit. Die Selbsteinschätzungsskala<br />

ist fünfstufig und reicht <strong>von</strong> 1 = „sehr schlecht“ bis 5 = „sehr gut“. Es<br />

ergeben sich nur zwei hoch signifikante, mittlere positive Korrelation: zwischen der Skala<br />

Selbsteinschätzung und der Skala höhere Instanzen (r = .30; α = .00), weiter noch zwischen<br />

Selbsteinschätzung und der Skala Assertivität ( r = .27; α = .01).<br />

Alle Ergebnisse sind in der Tabelle 17 zu finden.<br />

Tabelle 17: Zusammenhang zwischen Selbsteinschätzungsskala (µ = 3,76; σ = .91) und den<br />

zwölf Skalen <strong>zur</strong> Erfassung <strong>von</strong> Einflusstechniken (Mittelwerte, Standardabweichung<br />

bei N = 92)<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

Korrelation nach<br />

Person<br />

Asse a 20,62 3,79 .27 **<br />

Blockieren b 16,38 5,43 .12<br />

Sanktion c 19,68 3,79 .10<br />

Tausch d 21,02 3,35 .04<br />

Einschmeich e 22,60 3,73 .05<br />

Ratio f 28,02 4,00 -.07<br />

Koalition g 27,81 4,36 -.17<br />

Instanz h 25,69 4,10 .30 **<br />

Konsult i 28,14 3,56 -.09<br />

Legitim j 20,87 4,26 .17<br />

Appelle k 24,89 3,72 -.06<br />

Self l 26,55 3,99 -.03<br />

Anmerkungen:<br />

N = Anzahl der Stichprobe; µ = Mittelwert; σ = Standardabweichung; a = Assertivität, b = Blockieren, c<br />

= Sanktionen, d = Tauschangebot,<br />

e = Einschmeicheln, f = Rationalität, g = Koalition, h = höhere Instanzen,<br />

i = Konsultation, j = Legitimation, k = inspirierende Appelle, 1 = Self-Promotion, ** = p < .01<br />

18


Ergebnisse<br />

4.4 Der Einfluss <strong>von</strong> Geschlecht und Studienrichtung auf die <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

Mit Hilfe einer zweifaktoriellen Varianzanalyse wird berechnet, ob sich Männer und Frauen<br />

in der Beantwortung der Aussagen unterscheiden und ob ein Unterschied zwischen den Studenten<br />

der Philosophischen Fakultäten und denjenigen der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät ersichtlich wird. Außerdem wird untersucht, ob es einen Interaktionseffekt <strong>von</strong> Geschlecht<br />

und Studienfach gibt (vgl. Tabelle 18).<br />

Bei der Überprüfung der Frage, ob sich Männer und Frauen in der Beantwortung des <strong>Fragebogens</strong><br />

unterscheiden, wurde kein signifikantes Ergebnis gefunden.<br />

Die Analyse ergibt, dass sich die Studierenden der Philosophischen Fakultäten <strong>von</strong> denen<br />

der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nur bei der Legitimationsskala auf einem Alphaniveau<br />

<strong>von</strong> .05 signifikant unterscheiden (α = .04). Ein signifikanter Interaktionseffekt wird<br />

für die Skala Einschmeicheln (α = .04) gefunden<br />

Tabelle 18: Mittelwerte µ (Standardabweichung σ) <strong>von</strong> Männern und Frauen der PT und der<br />

WiWi (Ergebnisse der zweifaktoriellen Varianzanalysen)<br />

µ (σ)<br />

der PT<br />

Männer<br />

Asse a 20,01<br />

(2,85)<br />

Blockieren b 16,23<br />

(5,14)<br />

Sanktion c 19,31<br />

(3,79)<br />

Tausch d 20,97<br />

(3,26)<br />

Einschmeich e 22,49<br />

(3.31)<br />

Ratio f 27,71<br />

(4,19)<br />

Koalition g 27,66<br />

(4,77)<br />

Instanz h 24,69<br />

(4,15)<br />

Konsult i 28,09<br />

(3,47)<br />

Legitim j 19,57<br />

(4,41)<br />

Appelle k 24,71<br />

(3,44)<br />

Self l 26,26<br />

(4,03)<br />

µ (σ)<br />

der PT<br />

Frauen<br />

20,25<br />

(3,92)<br />

15,25<br />

(5,29)<br />

20,36<br />

(2,20)<br />

21,86<br />

(2,59)<br />

23,38<br />

(3,96)<br />

28,25<br />

(4,17)<br />

28,75<br />

(3,06)<br />

25,88<br />

(3,23)<br />

28,13<br />

(4,88)<br />

20,13<br />

(3,98)<br />

26,88<br />

(3,87)<br />

27,13<br />

(4,19)<br />

µ (σ)<br />

der<br />

Wiwi<br />

Männer<br />

22,28<br />

(4,30)<br />

17,28<br />

(6,09)<br />

20,81<br />

(3,04)<br />

21,68<br />

(3,33)<br />

23,96<br />

(3,85)<br />

28,56<br />

(4,08)<br />

27,80<br />

(3,78)<br />

27,12<br />

(3,66)<br />

28,08<br />

(3,77)<br />

21,92<br />

(3,72)<br />

24,62<br />

(4,04)<br />

27,36<br />

(3,57)<br />

µ (σ)<br />

der<br />

Wiwi<br />

Frauen<br />

19,95<br />

(4,35)<br />

15,71<br />

(5,43)<br />

18,86<br />

(3,92)<br />

20,24<br />

(3,13)<br />

21,13<br />

(3,96)<br />

28,48<br />

(3,34)<br />

28,38<br />

(2,96)<br />

25,89<br />

(4,62)<br />

28,44<br />

(2,83)<br />

22,10<br />

(4,28)<br />

24,88<br />

(3,82)<br />

26,19<br />

(4,25)<br />

Einfluss des<br />

Geschlechts<br />

α<br />

Einfluss des<br />

Studienfachs:α<br />

Interaktionseffekt<br />

Gschlecht*<br />

Studienfach:α<br />

.25 .31 .18<br />

.35 .57 .83<br />

.63 .99 .11<br />

.73 .56 .14<br />

.29 .67 .04 *<br />

.82 .58 .75<br />

.43 .91 .81<br />

.99 .22 .23<br />

.82 .86 .86<br />

.72 .04 * . 85<br />

.17 .24 .28<br />

.88 .93 .30<br />

Anmerkungen: PT = philosophische Fakultät; WiWi = wirtschaftswissenschaftliche Fakultät; a = Assertivität, b = Blockieren,<br />

c = Sanktionen, d = Tauschangebot, e = Einschmeicheln, f = Rationalität, g = Koalition, h = höhere<br />

Instanzen, i = Konsultation, j = Legitimation, k = inspirierende Appelle, l = Self-Promotion; * = p<br />

< .05<br />

19


Ergebnisse<br />

Nachfolgend ist der signifikant gewordene Interaktionseffekt der Skala Einschmeicheln in<br />

anschließender Grafik dargestellt.<br />

24,00<br />

Studienfach<br />

PT<br />

WiWi<br />

Geschätztes Randmittel<br />

23,50<br />

23,00<br />

22,50<br />

22,00<br />

21,50<br />

21,00<br />

männlich<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

Abbildung 1: Profilplot des Interaktionseffektes bei der Skala Einschmeicheln<br />

20


Diskussion<br />

5. Diskussion der Ergebnisse der Untersuchung<br />

5.1 Operationalisierung des Konzeptes der <strong>Einflusstaktiken</strong> nach Blickle<br />

Das erste wichtige Ergebnis der Untersuchung ist, dass es möglich scheint, die <strong>von</strong> Blickle<br />

angenommenen <strong>Einflusstaktiken</strong> durch einen Fragenbogen zu erfassen. Außer der Skala Inspirierende<br />

Appelle liefern die restlichen zwölf Skalen genügend hohe Werte bei der Reliabilitätsanalyse,<br />

so dass man sie als verlässliche Messgrößen im Gruppenvergleich bezeichnen<br />

kann.<br />

Der Grund für das Herausfallen der Skala Inspirierende Appelle konnte die Operationalisierung<br />

im Fragebogen sein. Die Items lassen sich hier besonders schwer <strong>von</strong> anderen, sehr<br />

ähnlicher anderer Skala abgrenzen. Auch die im Fragebogen in den einzelnen Aussagen beschriebenen<br />

Emotionen (Wut, Angst, Ärger) scheinen im Nachhinein eher schlecht gewählt.<br />

Die Versuchspersonen könnten so die Fragestellung nicht verstanden beziehungsweise missverstanden<br />

haben, und so ist es gut möglich, dass die Skala auf Grund dieser Schwächen bei<br />

der Operationalisierung nicht einzeln besteht. Wünschenswert wäre es hier, noch einmal neu<br />

zu versuchen, anhand anderer und differenzierterer Aussagen, diese Einflusstaktik zu beschreiben<br />

und sie dann eindeutiger <strong>von</strong> den restlichen abzugrenzen. Die höchste Verlässlichkeit<br />

zeigt die Skala <strong>zur</strong> Erfassung der Taktik Blockieren. Hier scheint es am besten gelungen<br />

zu sein, klar abgrenzbare und verständliche Items zu finden.<br />

Als deutlichstes Ergebnis in Bezug auf die erste Fragestellung ist somit festzuhalten, dass<br />

die Überlegungen Blickles zu intraorganisationalen <strong>Einflusstaktiken</strong> empirisch anhand <strong>eines</strong><br />

<strong>Fragebogens</strong> erfassbar gemacht werden können.<br />

5.2 Skaleninterkorrelationen<br />

Nachdem sich nun gezeigt hat, dass der Fragebogen ein reliables Instrument <strong>zur</strong> Erfassung der<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong> ist, stellt sich nun als zweites die Frage, ob es bestimmte Zusammenhänge<br />

zwischen den einzelnen Skalen gibt. Hier wäre interessant zu untersuchen, ob Personen häufig<br />

Kombinationen verschiedener Taktiken anwenden. In der Forschungsliteratur wird dazu zwischen<br />

harten, weichen und rationalen <strong>Einflusstaktiken</strong> unterschieden. Zu den harten Taktiken<br />

zählen Assertivität, Legitimation, höhere Instanzen einschalten und Koalitionsbildung. Als<br />

weiche Taktiken gelten Einschmeicheln, Konsultation und inspirierende Appelle. Tauschangebot<br />

und Rationalität gehören zu den rationalen <strong>Einflusstaktiken</strong>.<br />

21


Diskussion<br />

Studien (Falbe & Yukl, 1992; Kipnis & Schmidt, 1985, zitiert nach Blickle, 2004) fanden<br />

beispielsweise heraus, dass die Kombination einer rationalen mit einer weichen Einflusstaktik<br />

wirkungsvoller ist als die ausschließliche Anwendung einer rationalen. Somit war es auch in<br />

der vorliegenden Studie interessant zu untersuchen, ob sich Zusammenhänge zwischen dem<br />

Einsatz bestimmter Taktiken ergeben oder inwiefern sich auffällige Kombinationen ergeben.<br />

Die Auswertung der Ergebnisse der Korrelationsberechnungen zeigt, dass sich hoch signifikante<br />

mittlere positive Korrelationen ergeben, und zwar zwischen fast allen Skalen. Somit<br />

kann keine konkrete Kombination gefunden werden, sondern es deutet eher vieles darauf hin,<br />

dass Menschen ein Repertoire an <strong>Einflusstaktiken</strong> haben und die Anwendung der einen Taktik<br />

die Anwendung einer anderen grundsätzlich nicht ausschließt. Auch gibt es keinen Hinweis<br />

auf explizite Kombinationen.<br />

Da es so viele positive Korrelationen gibt, macht es vor allem Sinn, die vier negativen genauer<br />

anzuschauen. Auffällig ist hier, dass die Taktik Blockieren bei allen negativen Korrelationen<br />

zu finden ist. Den höchsten negativen Zusammenhang gibt es bei den Skalen Blockieren<br />

und Konsultation. Inhaltlich bedeutet dies, dass Personen, die Blockieren für eine gute<br />

Möglichkeit der Einflussnahme halten, seltener über die Möglichkeit der Konsultationen Einfluss<br />

ausüben. Ähnlich selten nutzen sie das Potential der Taktiken Koalitionsbildung und<br />

Rationalität.<br />

Ein Versuch, dieses Ergebnis zu erklären, ergibt sich, wenn man den Charakter der Taktik<br />

Blockieren betrachtet. Blockierendes Verhalten ist ein sehr starres Verhalten. Es eröffnet dem<br />

Adressaten wenig flexiblen Handlungsspielraum, sondern forciert eine Lösung im Interesse<br />

des blockierenden Akteurs, je nachdem wie viel Macht dieser hat.<br />

Die anderen drei Taktiken (Koalitionsbildung, Konsultationen und Rationalität) erfordern<br />

<strong>von</strong> Seiten des Akteurs ein höheres Ausmaß an Flexibilität und Kompromissbereitschaft, entweder<br />

durch die Auseinandersetzung mit anderen Personen oder die Möglichkeit, durch rationale<br />

Argumente andere vom Gegenteil zu überzeugen. Diese Art zu handeln ist wesentlich<br />

aufwendiger als eine sture Blockade. Scheinbar machen Personen, die den Weg des Blockierens<br />

wählen können, lieber da<strong>von</strong> Gebrauch und lehnen andere und aufwendigere Taktiken<br />

eher ab. Umgekehrt heißt dies dann auch, dass Personen, die über Konsultationen, Koalitionsbildung<br />

oder Rationalität zu überzeugen versuchen, es eher ablehnen, durch harte Formen wie<br />

Blockieren ihre Meinung durchzusetzen.<br />

Nach diesem Erklärungsversuch für negative Zusammenhänge soll jetzt noch einmal auf<br />

das Ergebnis der positiven Zusammenhänge eingegangen werden.<br />

22


Diskussion<br />

Es hat sich so gezeigt, dass es in wenigen Fällen zu einer Entscheidung für eine und gegen<br />

eine andere Einflusstaktik kommt. Dies widerspricht Blickles Konzept ebenfalls nicht. Die<br />

Untersuchung hat vielmehr ergeben, dass Personen ein großes Repertoire an <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

zu haben scheinen. Es gibt bis heute auch in der übrigen Forschung wenig Hinweise darauf,<br />

dass Personen kontinuierlich dieselbe Einflusstaktik verwenden, um an ihr gewünschtes Ziel<br />

zu gelangen.<br />

Da es jetzt gelungen ist, ein Modell <strong>zur</strong> Operationalisierung der einzelnen Taktiken zu<br />

entwickeln, wären als nächstes weitere spannende Forschungsfragen zu untersuchen. So stellt<br />

sich die Frage nach den Bedingungen, unter denen die eine oder andere Taktik präferiert wird.<br />

Hier spielt sicherlich eine Vielzahl an situativen Aspekten eine entscheidende Rolle. So könnte<br />

sich eine weitere Studie zum Thema Situative Aspekte und der differenzierte Einsatz intraorganisationaler<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong> dieser Studie anschließen.<br />

5.3 Einschätzung eigener Durchsetzungsfähigkeit und Verwendung <strong>von</strong> intraorganisationalen<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong><br />

Bei dieser Untersuchung war die Idee, dass es einen Zusammenhang zwischen der Bewertung<br />

der eigenen Durchsetzungsfähigkeit der Probanden und deren Verwendung <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

geben könnte. Da keine gerichtete Hypothese formuliert und überprüft wurde, kann keine<br />

Aussage darüber gemacht werden, ob sich Personen mit hoch eingeschätzter eigener Durchsetzungsfähigkeit<br />

anderer Taktiken bedienen als Personen mit niedriger Selbsteinschätzung<br />

bezüglich ihrer Durchsetzungsfähigkeit.<br />

Statistisch signifikant werden bei dieser Überprüfung zwei Ergebnisse. Zum einen scheint<br />

es einen positiven Zusammenhang zu geben zwischen der Selbsteinschätzung und der Anwendung<br />

der Taktik Einschalten höherer Instanzen. Der zweite statistisch signifikant gewordene<br />

Zusammenhang besteht mit der Skala Assertivität. Dies führt zu der Interpretation, dass Personen<br />

mit hoher Einschätzung ihrer eigenen Durchsetzungsfähigkeit häufiger die Taktik Assertivität<br />

einsetzen als Personen mit niedriger Einschätzung ihrer Durchsetzungsfähigkeit.<br />

Gleiches gilt für das Einschalten höherer Instanzen.<br />

Festzustellen ist hier, dass die Beurteilung der eigenen Durchsetzungsfähigkeit kein sinnvoller<br />

Prädiktor für den Einsatz der Taktiken ist. Annahme war, dass sich mehr deutliche Zusammenhänge<br />

ergeben und somit gefolgert werden könnte, dass hoch durchsetzungsfähige<br />

Personen ein extremeres Verhalten beim Einsatz der <strong>Einflusstaktiken</strong> zeigen als Personen mit<br />

niedriger Selbsteinschätzung. Dies bestätigen die Ergebnisse jedoch nicht.<br />

23


Diskussion<br />

Ein Grund für diesen nicht zu findenden Zusammenhang könnte sein, dass die Items im Fragebogen<br />

grundsätzlich etwas allgemein formuliert waren und so ein geringer Eigenbezug <strong>von</strong><br />

Seiten der Versuchspersonen hergestellt wurde. Bei der Bewertung der eigenen Durchsetzungsfähigkeit<br />

war im Gegensatz dazu ein deutlicher Bezug <strong>zur</strong> eigenen Person zu erkennen.<br />

Eventuell hat dieser Wechsel der Perspektive etwas mit den Ergebnissen zu tun.<br />

Weiter ist auch fraglich, ob Durchsetzungsfähigkeit als Konzept gleichzusetzen ist mit den<br />

anfangs genannten Konzepten Sozialisiertes affektives Machtmotiv und Self-Monitoring-<br />

Konstrukt, die ja als bewährte Prädiktoren für Einflusskompetenz gelten. Nimmt man weiterhin<br />

an, dass die eigene Durchsetzungsfähigkeit ein guter Prädiktor für den Einsatz <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

ist, so ist es auch möglich, dass das Repertoire an Taktiken bei allen Versuchspersonen<br />

sehr ähnlich ist, und sich die durchsetzungskräftigen <strong>von</strong> den weniger durchsetzungskräftigen<br />

Personen nur in der Intensität der Anwendung der Taktiken unterscheiden.<br />

Hierzu wäre eine weitere Studie interessant.<br />

Zunächst bleibt jedoch festzuhalten, dass die selbsteingeschätzte Durchsetzungsfähigkeit<br />

kein guter Prädiktor für die Präferenz bestimmter <strong>Einflusstaktiken</strong> zu sein scheint.<br />

5.4 Unterschiede im Einsatz <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong> zwischen den Geschlechtern<br />

Die Analyse, ob geschlechtsspezifische Unterschiede beim Einsatz <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong> vorliegen,<br />

liefert keine Unterschiede. Die einzige Skala, die bei der Berechnung einen signifikanten<br />

Interaktionseffekt aufweist, ist die Skala Einschmeicheln. Hier wäre es interessant, zu untersuchen,<br />

ob sich Männer und Frauen im Einsatz dieser Taktik unterscheiden oder ob hier das<br />

Studienfach doch für die Auswirkung verantwortlich ist. Ansonsten lassen die Ergebnisse<br />

vermuten, dass es keinen bedeutsamen Unterschied zwischen Männern und Frauen bezüglich<br />

des Einsatzes <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong> gibt.<br />

5.5 Unterschiede zwischen Betriebwirtschaftsstudenten und Studierenden der philosophischen<br />

Fakultät<br />

Auch hier sind die vermuteten Unterschiede nicht statistisch belegt. Lediglich auf der Skala<br />

Legitimation zeigt sich ein Unterschied zwischen den Gruppen. Hier erzielen die Studenten<br />

der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät höhere Werte. Ansonsten scheint das Studienfach<br />

keinen Einfluss auf die Auswahl der <strong>Einflusstaktiken</strong> zu haben. Zu beachten ist auch hier der<br />

Interaktionseffekt auf der Skala Einschmeicheln.<br />

24


Diskussion<br />

5.6 Ausblick<br />

In der Studie ist es gelungen, ein Untersuchungsinstrument <strong>zur</strong> Erhebung intraorganisationaler<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong> zu entwickeln. Dies ist der erste wichtige Schritt, um in Zukunft weitere empirische<br />

Studien durchführen zu können, bei denen die Klassifikation der <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

nach Blickle (2004) als theoretisches Grundkonzept genutzt wird.<br />

Nach den verschiedenen im Text <strong>von</strong> Blickle (2004) genannten Studien und Metaanalysen,<br />

in denen jeweils nur bestimmte Taktiken untersucht wurden, kann nun die gesamte Palette in<br />

eine Studie einbezogen werden. Vieles wäre hier interessant zu untersuchen, beispielsweise<br />

könnte man bei einer genaueren Ausarbeitung des <strong>Fragebogens</strong> noch einmal prüfen, ob es<br />

nicht doch geschlechtsspezifische Taktiken gibt. Weiter könnten, wie schon weiter oben erwähnt,<br />

auch situationsspezifische Faktoren untersucht werden, die Einfluss auf die Auswahl<br />

der Taktiken haben.<br />

Allgemein zeigen die Ergebnisse der Studie, dass der Fragebogen - so wie er bislang existiert<br />

- noch optimiert werden kann. Diese Verfeinerung der diagnostischen Aussagekraft<br />

könnte dann zu genaueren Ergebnissen auch der in dieser Studie behandelten Fragestellungen<br />

führen. Somit wird deutlich, dass sich dieser Untersuchung noch einer Reihe anderer anschließen<br />

können.<br />

25


Zusammenfassung<br />

6. Zusammenfassung<br />

Blicke nimmt in seinem Artikel „Einflusskompetenz in Organisationen“ (2004) an, dass 13<br />

differenzierbare <strong>Einflusstaktiken</strong> existieren, mit denen Menschen versuchen, ihre persönlichen<br />

Ziele, Interessen und Wünsche in Organisationen durchzusetzen. Diese sind Assertivität,<br />

Blockieren, Sanktionen, Tauschangebot, Einschmeicheln, Rationalität, Koalitionsbildung,<br />

Inspirierende Appelle, Konsultation, Legitimation, Persönliche Appelle und Self-Promotion.<br />

Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, inwiefern sich diese 13 <strong>Einflusstaktiken</strong><br />

als trennscharf erweisen bzw. inwieweit es möglich ist, diese anhand <strong>eines</strong> neu konstruierten<br />

<strong>Fragebogens</strong> zu erfassen. Weiterhin wurde versucht zu messen, ob demographische<br />

Variablen der Versuchspersonen bzw. die Selbsteinschätzung ihrer Durchsetzungsfähigkeit<br />

einen Einfluss auf die Wahl bzw. Kategorisierung der Taktiken haben.<br />

Der Fragebogen bestand aus insgesamt 89 Aussagen, wo<strong>von</strong> jeweils sechs bis sieben Items<br />

einer Taktik zugeordnet wurden. Insgesamt nahmen 92 Studenten der Philosophischen und<br />

Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Regensburg an der Untersuchung teil.<br />

Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse:<br />

Mit Ausnahme der Taktik Inspirierende Appelle erweisen sich zwölf der angenommenen<br />

<strong>Einflusstaktiken</strong> laut der durchgeführten Reliabilitätsanalyse als reliabel, d. h. es scheint möglich,<br />

die <strong>von</strong> Blickle angenommenen <strong>Einflusstaktiken</strong> durch einen Fragebogen zu erfassen.<br />

Signifikante Zusammenhänge zwischen den einzelnen Skalen waren ebenfalls zu finden; das<br />

bedeutet, dass die Versuchspersonen eher dazu neigen, ein breites Spektrum an Taktiken zu<br />

verwenden, um Einfluss auszuüben, als bestimmte zu präferieren.<br />

Außerdem werden im Hinblick auf die Bewertung der eigenen Durchsetzungsfähigkeit und<br />

der Verwendung <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong> zwei Ergebnisse signifikant. Es gibt einen positiven<br />

Zusammenhang zwischen der Selbsteinschätzung und der Taktik Einschalten höherer Instanzen,<br />

der zweite Zusammenhang besteht mit der Skala Assertivität. Geschlechts- und studienfachspezifische<br />

Unterschiede scheinen beim Einsatz <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong> keinen Einfluss zu<br />

besitzen. Für die Skala Einschmeicheln konnte ein signifikanter Interaktionseffekt gefunden<br />

werden, darüber hinaus gab es keine signifikanten Ergebnisse.<br />

Allgemein zeigen die Ergebnisse, dass es, um noch genauere Aussagen hinsichtlich der<br />

Wahl, Kategorisierung und Anwendung <strong>von</strong> <strong>Einflusstaktiken</strong> treffen zu können, angezeigt<br />

wäre, den Fragebogen weiter zu optimieren. Dies könnte beispielsweise durch das Einbeziehen<br />

situationsspezifischer Angaben oder geschlechtsspezifischer Variationen geschehen.<br />

26


Literatur<br />

7. Literatur<br />

Blickle, G. (2004). Einflusskompetenz in Organisationen. Psychologische Rundschau, 55 (2),<br />

82-93.<br />

Cialdini, R. B. (1997). Die Psychologie des Überzeugens. Bern: Huber.<br />

Greif, S. (1987). Soziale Kompetenzen. In D. Frey & S. Greif (Hrsg.), Sozialpsychologie. Ein<br />

Handbuch in Schlüsselbegriffen (S. 312- 320). Weinheim: Beltz.<br />

Heckhausen, H. (1989). Motivation und Handeln. Berlin: Springer.<br />

McClelland, D., Koestner, R. & Weinberberger, J. (1989). How do self-attributed and implicit<br />

motives differ? Psychological Review, 96, 690- 702.<br />

Moser, K., Diemand, A. & Schuler, H. (1996). Inkonsistenz und Soziale Fertigkeiten als zwei<br />

Komponenten <strong>von</strong> Self-Monitoring. Diagnostica, 42, 268- 283.<br />

Schmidt, F. L. & Hunter, J. E. (1998). The validity and utility of selection methods in Personal<br />

Psychology: Practical and theoretical implications of 85 years of research findings.<br />

Psychological Bulletin, 124, 262- 274.<br />

Weber, M. (1947). Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie. Tübingen:<br />

Mohr.<br />

27


8. Anhang<br />

28


Prof. Dr. H. Lukesch<br />

Universität Regensburg<br />

Institut für experimentelle Psychologie<br />

Freya Füller<br />

Katharina Hausmann<br />

Michaela Stiegler<br />

PWP: Empirische<br />

Erhebungen zu<br />

Bereich der Medienund<br />

Gesundheitspsychologie<br />

Sehr geehrte Umfrageteilnehmerin, sehr geehrter Umfrageteilnehmer!<br />

Vielen Dank, dass Sie sich dazu bereit erklärt haben, an dieser Untersuchung zum Thema<br />

Taktiken intraorganisationaler Einflussnahme teilzunehmen.<br />

Selbstverständlich werden alle Ihre Angaben vertraulich behandelt und nur im Rahmen dieser<br />

Untersuchung verwendet.<br />

Die Bearbeitung des <strong>Fragebogens</strong> wird ca. 20 Minuten Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter in einem Unternehmen oder in einem Betrieb möchte eigene<br />

Ideen in ein Projekt integrieren oder eigene Pläne in einer Sache verwirklichen. Hierzu<br />

versucht er, andere Mitarbeiter oder sonstige Personen <strong>von</strong> seinem Vorhaben zu überzeugen<br />

oder andere in seinem Sinne zu beeinflussen.<br />

Im Folgenden wird Ihnen eine Reihe <strong>von</strong> Möglichkeiten angeboten, Personen in einem Betrieb<br />

im eigenen Sinne zu beeinflussen.<br />

Mit Beeinflussen ist das Durchsetzen eigener Interessen, das Gewinnen anderer für die eigenen<br />

Pläne oder auch das Verfolgen eigener Ziele innerhalb einer Gruppe gemeint.<br />

Es handelt sich hierbei um einen Fragebogen zu persönlichen Einstellungen, daher gibt es<br />

keine richtigen oder falschen Antworten.<br />

Wenn Ihrer Meinung nach eine Aussage gar nicht zutrifft, kreuzen Sie bitte die 1 ein. Trifft<br />

eine Aussage hingegen vollständig zu, kreuzen Sie die 5 ein. Zwischen 1 und 5 können Sie<br />

beliebig abstufen, je nachdem, in welchem Ausmaß Sie die Aussage für zutreffend halten.<br />

29


Antwortmuster:<br />

1 = trifft überhaupt nicht zu<br />

2 = trifft kaum zu<br />

3 = trifft vielleicht zu<br />

4 = trifft eher zu<br />

5 = trifft voll zu<br />

Beispiel:<br />

Ich bin mir sicher dass ich alles richtig machen werde.<br />

1 2 3 4 5<br />

Wenn für Sie die Aussage, „Ich bin mir sicher, dass ich alles richtig machen werde“, „kaum<br />

zutrifft“, dann kreuzen Sie die Zahl 2 an; wenn Sie dieser Aussage voll zustimmen, dann<br />

kreuzen Sie die 5 an!<br />

30


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

1. Es ist <strong>von</strong> Vorteil, Forderungen zu stellen, um den persönlichen Einfluss in Organisationen<br />

zu festigen.<br />

1 2 3 4 5<br />

2. Es ist hilfreich, bewusst langsamer zu arbeiten, um eine Unternehmung zu blockieren<br />

und damit die persönliche Macht unter Beweis zu stellen.<br />

1 2 3 4 5<br />

3. Es ist wirkungsvoll, mit der Kündigung des Arbeitverhältnisses zu drohen, um Mitarbeiter<br />

dazu zu bewegen, sich den eigenen Zielen unterzuordnen.<br />

1 2 3 4 5<br />

4. Indem man seine Unterstützung anbietet, kann man seinen Einfluss innerhalb einer Organisation<br />

vergrößern.<br />

1 2 3 4 5<br />

5. Es ist wirksam, andere zu loben, um seine eigenen Interessen durchzusetzen und somit<br />

an Einfluss zu gewinnen.<br />

1 2 3 4 5<br />

6. Es bringt einen Nutzen, ausführliche sachliche Informationen zu geben, um Mitarbeiter<br />

<strong>von</strong> persönlichen Belangen zu überzeugen und dadurch Einfluss auf sie auszuüben.<br />

1 2 3 4 5<br />

7. Um ein eigenes Vorheben besser vorantreiben zu können, ist es <strong>von</strong> Nutzen, andere <strong>zur</strong><br />

Mitarbeit daran zu bewegen.<br />

1 2 3 4 5<br />

8. Durch die Unterstützung höherer Vorgesetzter kann erreicht werden, dass Kollegen <strong>von</strong><br />

den eigenen Vorhaben überzeugt werden.<br />

1 2 3 4 5<br />

9. Es ist möglich, durch die Erzeugung Angst andere Mitarbeiter dazu zu bewegen, das eigene<br />

Projekt zu unterstützen und somit die eigenen Interessen in den Mittelpunkt zu rücken.<br />

1 2 3 4 5<br />

10. Um persönliche Vorstellungen leichter verwirklichen zu können, lohnt es sich, andere<br />

um Vorschläge zu bitten bzw. Kollegen nach ihrer Meinung zu fragen.<br />

1 2 3 4 5<br />

11. Durch die Kontrolle der Einhaltung <strong>von</strong> Vorschriften kann dazu beigetragen werden,<br />

dass man mehr Einfluss erhält.<br />

1 2 3 4 5<br />

31


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

12. Durch eine freundschaftliche Beziehung mit den Kollegen können diese eher dazu verpflichtet<br />

werden, am eigenen Vorhaben kooperativ mitzuwirken.<br />

1 2 3 4 5<br />

13. Dadurch dass die eigene Arbeit in ein positives Licht gerückt wird, können andere dazu<br />

bewegt werden, diese ebenfalls zu unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

14. Je kompetenter man sich darstellt, umso kompetenter und besser kann man Leute <strong>von</strong><br />

seinen Plänen überzeugen.<br />

1 2 3 4 5<br />

15. Pläne werden oft eher aus Sympathie als aus rationaler Überzeugung unterstützt.<br />

1 2 3 4 5<br />

16. Als Vorgesetzter hat man gute Chancen, seine Pläne über die Berufung auf seine Autorität<br />

durchzusetzen.<br />

1 2 3 4 5<br />

17. Je öfter andere an der Entstehung einer Idee beteiligt sind, umso mehr unterstützen sie<br />

diese Idee auch.<br />

1 2 3 4 5<br />

18. Andere <strong>von</strong> einer Sache zu begeistern unterstützt deren Verwirklichung.<br />

1 2 3 4 5<br />

19. Mit der Hilfe einer einflussreichen Person ist eine erfolgreiche Zielerreichung einfacher.<br />

1 2 3 4 5<br />

20. Je mehr Leute an einem Strang ziehen, umso besser könne sie ihre Interessen durchsetzen.<br />

1 2 3 4 5<br />

21. Das Anführen sachlich schlüssiger Argumente bewirkt mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

die gewünschte Meinungsbildung des Gegenüber.<br />

1 2 3 4 5<br />

22. Je öfter man sich der Meinung einer Person anschließt, umso eher wird diese auch für<br />

die eigenen Pläne zu gewinnen sein.<br />

1 2 3 4 5<br />

23. Je klarer Personen eigene Vorteile in einer Sache erkennen können, umso eher werden<br />

sie bereit sein, diese Sache auch zu unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

24. Man kann Menschen für eine Sache dann begeistern, wenn man ihnen die zu erwartenden<br />

Vorteile darlegt.<br />

1 2 3 4 5<br />

32


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

25. Es ist klar, dass man durch langsameres Arbeiten Druck auf sein Umfeld erzeugt und<br />

dadurch seine Ziele besser durchsetzen kann.<br />

1 2 3 4 5<br />

26. Auf die Befolgung gegebener Vorschriften zu pochen, erhöht die Wahrscheinlichkeit,<br />

ein Ziel zu erreichen.<br />

1 2 3 4 5<br />

27. Lohnerhöhungen <strong>zur</strong>ückzuhalten bzw. mit Lohnkürzungen zu drohen, ist eine sinnvolle<br />

Taktik, seinen Einfluss deutlich zu machen.<br />

1 2 3 4 5<br />

28. Je besser man seine Vorhaben begründet, umso eher lassen sich Personen finden, die<br />

diese unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

29. Je mehr Personen sich für einen Plan gewinnen lassen, umso eher wird sich dieser auch<br />

weiter durchsetzen lassen.<br />

1 2 3 4 5<br />

30. Es ist wichtig, Vorgesetzte einzuschalten, die einem bei der Verfolgung eigener Pläne<br />

helfen.<br />

1 2 3 4 5<br />

31. Je mehr Mitleid andere mit einem haben, umso besser kann man seine Ziele verfolgen.<br />

1 2 3 4 5<br />

32. Bestehende Regeln sind der beste Grund, die Verfolgung <strong>eines</strong> Ziels zu rechtfertigen<br />

und durchzusetzen.<br />

1 2 3 4 5<br />

33. Weist man Personen auf das bestehende Freundschaftsverhältnis hin, so werden sie sich<br />

viel eher <strong>von</strong> Ideen überzeugen lassen.<br />

1 2 3 4 5<br />

34. Klare Forderungen bringen andere dazu, die gleichen Ziele zu verfolgen wie man selbst.<br />

1 2 3 4 5<br />

35. Es ist nützlich, sich als kompetent oder erfolgreich zu präsentieren, um damit andere<br />

<strong>von</strong> der eigenen Meinung zu überzeugen.<br />

1 2 3 4 5<br />

36. Je mehr Personen einen Plan verfolgen, umso eher wird sich dieser auch durchsetzen<br />

lassen.<br />

1 2 3 4 5<br />

33


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

37. Es ist sinnvoll, anderen kleine Gefälligkeiten zu erweisen um persönliche Vorteile für<br />

eigene Vorhaben zu erlangen.<br />

1 2 3 4 5<br />

38. Je mehr sich Personen für die Entstehung einer Idee mit verantwortlich fühlen, umso e-<br />

her werden sie diese Idee auch unterstützen oder deren Durchsetzung vorantreiben.<br />

1 2 3 4 5<br />

39. Je besser man es versteht, sein Können immer wieder unter Beweis zu stellen, umso e-<br />

her werden Personen vorgeschlagene Ideen unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

40. Personen mit Einfluss und Macht unterstützen Pläne am effektivsten.<br />

1 2 3 4 5<br />

41. Um seinen Einfluss innerhalb einer Gruppe zu festigen, ist es manchmal notwendig, mit<br />

Strafen zu drohen, um die Mitglieder zum Umdenken zu bewegen.<br />

1 2 3 4 5<br />

42. Man sollte einen Entscheidungsprozess mit all seinen <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Mitteln<br />

blockieren, wenn er nicht in die gewünschte Richtung verläuft.<br />

1 2 3 4 5<br />

43. Um Einfluss zu erlangen, ist es notwendig, eigene Forderungen auch an den Vorgesetzten<br />

zu stellen. 1 2 3 4 5<br />

44. Erwarten sich Personen Vorteile aus einer Sache, werden sie sie eher unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

45. Je mehr der Vorgesetzte denkt, dass man ihn bewundert oder verehrt, umso eher wird er<br />

auch die eigenen Pläne unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

46. Es ist für die Durchsetzung der eigenen Meinung hilfreich, sich mit anderen zusammenzuschließen.<br />

1 2 3 4 5<br />

47. Um etwas bei anderen Personen durchzusetzen, macht es Sinn, ihnen durch Anweisungen<br />

klar zu machen, wie sie sich zu verhalten haben. 1 2 3 4 5<br />

48. Sympathiebekundungen an seinen Gegenüber helfen, die eigene Meinung durchzusetzen.<br />

1 2 3 4 5<br />

34


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

49. Je öfter man anderen mit Strafen bei Weigerung droht, umso eher werden sich diese <strong>zur</strong><br />

Mitarbeit an Zielen bereit erklären.<br />

1 2 3 4 5<br />

50. Menschen unterstützen einen Plan dann eher, wenn sie damit eine Strafe vermeiden<br />

können.<br />

1 2 3 4 5<br />

51. Wenn der eigene Einfluss in Gefahr ist, sollte man mit der Einstellung der Zusammenarbeit<br />

drohen, damit den eigenen Plänen wieder Gehör geschenkt wird.<br />

1 2 3 4 5<br />

52. Es ist eine Möglichkeit, andere <strong>zur</strong> Mitarbeit zu bewegen, indem sie an einen Gefallen<br />

erinnert, den man ihnen einmal erwiesen hat.<br />

1 2 3 4 5<br />

53. Es fördert die Durchsetzung <strong>eines</strong> Planes, mächtige Personen für seine Seite zu gewinnen.<br />

1 2 3 4 5<br />

54. Es trägt <strong>zur</strong> Durchsetzung <strong>eines</strong> Vorhabens bei, wenn man an die Unterstützung der<br />

Kollegen appelliert und deren Zusammenarbeit sucht.<br />

1 2 3 4 5<br />

55. Je klarer man Personen deutlich macht, wie unverzichtbar sie für das Gelingen der eigenen<br />

Pläne sind, umso eher werden sie unterstützend mitwirken.<br />

1 2 3 4 5<br />

56. Je besser das freundschaftliche Verhältnis zu Kollegen oder Mitarbeitern ist, umso eher<br />

werden sich diese <strong>von</strong> den eigenen Plänen überzeugen lassen.<br />

1 2 3 4 5<br />

57. Es ist sinnvoll, seinen Machtstatus herauszustellen, wenn man sich durchsetzen will.<br />

1 2 3 4 5<br />

58. Je mehr Personen in den Entstehungsprozess einer Sache verwickelt sind, umso eher<br />

stehen sie auch dahinter. 1 2 3 4 5<br />

59. Eine kompetente und sachlogische Präsentation überzeugt den Gegenüber am ehesten.<br />

1 2 3 4 5<br />

60. Es trägt dazu bei, seinen Einfluss zu vergrößern, wenn man damit droht, notfalls die<br />

Zusammenarbeit einzustellen, wenn der andere auf diese angewiesen ist.<br />

1 2 3 4 5<br />

35


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

61. Es ist <strong>von</strong> Vorteil, logisch zu argumentieren, um eigene Wünsche und Vorschläge deutlich<br />

zu machen und andere so <strong>von</strong> ihnen zu überzeugen.<br />

1 2 3 4 5<br />

62. Will man seinen Einfluss innerhalb einer Organisation vergrößern, ist es <strong>von</strong> Vorteil,<br />

Kollegen in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen.<br />

1 2 3 4 5<br />

63. Gute Freunde soll man immer unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

64. Wenn man seine Ziele erreichen möchte, ist es hilfreich, die Vorschriften genau zu kennen<br />

und auf deren Einhaltung zu beharren.<br />

1 2 3 4 5<br />

65. Es ist wirksam, auf die Befolgung <strong>von</strong> Vorschriften zu pochen und damit seinen Einfluss<br />

unter Beweis zu stellen.<br />

1 2 3 4 5<br />

66. Je öfter man andere bei Unternehmungen unterstützt, umso öfter werden diese auch einen<br />

selber unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

67. Sich mit seinen Vorgesetzten besonders gut zu stellen, ist der Erhöhung des eigenen<br />

Einflusses enorm zuträglich.<br />

1 2 3 4 5<br />

68. Man kann sein Durchsetzungsvermögen dadurch erhöhen, dass man sich in Konfliktsituationen<br />

<strong>zur</strong> Überzeugung anderer an höhere Vorgesetzte wendet.<br />

1 2 3 4 5<br />

69. Es erhöht den eigenen Einfluss, andere an die eigene Autorität zu erinnern und sie damit<br />

dazu bewegen, einer Sache eher zuzustimmen.<br />

1 2 3 4 5<br />

70. Je geschickter man seine eigenen Fähigkeiten herausstellt, umso mehr Personen wird<br />

man durch sein Auftreten überzeugen können.<br />

1 2 3 4 5<br />

71. Es hat sich bewährt, bei der Durchsetzung bestimmter Pläne andere Personen absichtlich<br />

zu ignorieren.<br />

1 2 3 4 5<br />

36


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

72. Umso weniger Angst andere vor einem Plan haben, umso mehr werden sie diesen unterstützen.<br />

1 2 3 4 5<br />

73. Eine Möglichkeit, Personen für ein Vorhaben zu begeistern, ist, sie <strong>von</strong> Anfang an um<br />

Rat zu fragen.<br />

1 2 3 4 5<br />

74. Bei der Durchsetzung persönlicher Vorhaben ist es <strong>von</strong> Vorteil, an Gefühle der Freundschaft<br />

zu appellieren und somit den Einfluss zu erhöhen.<br />

1 2 3 4 5<br />

75. Je besser man sich verkauft, umso besser gefallen anderen die eigenen Pläne.<br />

1 2 3 4 5<br />

76. Um Einfluss auszuüben, ist es notwendig, eine hohe Position zu haben.<br />

1 2 3 4 5<br />

77. Es ist gut, sich besonders intensiv mit einer Sache zu befassen und soviel wie möglich<br />

darüber zu wissen, wenn man andere <strong>von</strong> ihr überzeugen möchte.<br />

1 2 3 4 5<br />

78. Man gewinnt Personen gut für einen Plan, wenn man ihnen eine Gegenleistung verspricht.<br />

1 2 3 4 5<br />

79. In bestimmten Situationen bewährt es sich, mit der Einstellung der Zusammenarbeit zu<br />

drohen, wenn andere Personen der Erreichung eigener Ziele im Wege stehen.<br />

1 2 3 4 5<br />

80. Es ist notwendig, Kollegen hinter sich stehen zu haben, wenn man die eigenen Pläne<br />

durchsetzen möchte.<br />

1 2 3 4 5<br />

81. Eine Zusammenarbeit mit Vorgesetzten oder ein guter Kontakt zu mächtigen Instanzen<br />

fördert die Verwirklichung eigener Pläne ungemein.<br />

1 2 3 4 5<br />

82. Pläne, die einer moralisch für gut befundenen Sache dienen, lassen sich eher durchsetzen.<br />

1 2 3 4 5<br />

37


1 ! trifft überhaupt nicht zu; 2 ! trifft kaum zu; 3 ! trifft vielleicht zu; 4 ! trifft eher zu; 5 ! trifft voll zu<br />

83. Personen, die man um Rat bittet, stehen am Ende mehr hinter einer Sache als Unbeteiligte.<br />

1 2 3 4 5<br />

84. Teilweise ist es ausreichend, sich auf seinen Status zu berufen, um Personen <strong>von</strong> seinen<br />

Plänen zu überzeugen.<br />

1 2 3 4 5<br />

85. Je kompetenter man sich seinem Gegenüber bei der Durchsetzung <strong>eines</strong> neuen Planes<br />

präsentiert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, diesen auch für seinen Plan zu gewinnen.<br />

1 2 3 4 5<br />

86. Je mehr Komplimente man einer Person macht, desto eher wird sich diese für die eigenen<br />

Pläne begeistern lassen.<br />

1 2 3 4 5<br />

87. Erinnert man eine Person an einem Gefallen, den man ihr mal getan hat, so wird sie einem<br />

selbst auch eher helfen.<br />

1 2 3 4 5<br />

88. Fühlt sich der andere einem persönlich verbunden, wird er sich eher überzeugen lassen.<br />

1 2 3 4 5<br />

89. Die Betonung der eigenen Kompetenz trägt ungemein dazu bei, andere für seine Pläne<br />

begeistern zu können.<br />

1 2 3 4 5<br />

38


Damit wir die Daten dieser Untersuchung mit denen anderer Untersuchungen vergleichen<br />

können, möchten wir Sie abschließend noch bitten, folgende Fragen zu beantworten:<br />

Geschlecht: □ weiblich □ männlich<br />

Alter:<br />

___ Jahre<br />

Schulabschluss: □ Hauptschule<br />

□ Mittlere Reife<br />

□ Fachabitur<br />

□ allgemeine Hochschulreife<br />

Sind Sie momentan Student/in? □ ja<br />

□ nein<br />

Falls ja, welches Fach studieren Sie?<br />

________________________________________<br />

Haben Sie schon Erfahrung in der Arbeit in einem Unternehmen oder Betrieb sammeln können?<br />

(im Rahmen <strong>von</strong> Praktika, Ferienarbeit, Ausbildung o.ä.)<br />

□ ja<br />

□ nein<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />

39

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