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Deutscher <strong>Caritas</strong>verband e. V.<br />
Freiburg<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2012<br />
A K T I V S E I T E<br />
A. Anlagevermögen<br />
Vorjahr<br />
EUR EUR TEUR TEUR<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte und<br />
Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten<br />
und Werte 47.572,00 59<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten 31.689.787,09 30.367<br />
2. Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 1.664.901,94 1.450<br />
3. Geleistete Anzahlungen und<br />
Anlagen im Bau 0,00 33.354.689,03 808 32.625<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen 299.946,13 50<br />
2. Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
74.582.707,55 71.614<br />
3. Sonstige Ausleihungen 108.993,62 74.991.647,30 210 71.874<br />
B. Umlaufvermögen<br />
108.393.908,33 104.558<br />
I. Vorräte 189.531,91 1.096<br />
II. Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen 765.149,74 1.265<br />
2. Forderungen gegen Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht 278.126,39 206<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
4.631.407,24 5.674.683,37 4.870 6.341<br />
III. Wertpapiere<br />
Sonstige Wertpapiere 122.414.346,16 118.276<br />
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben,<br />
Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 21.511.497,30 36.239<br />
149.790.058,74 161.952<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 972.126,40 1.029<br />
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der<br />
Vermögensverrechnung 134.581,36 311<br />
259.290.674,83 267.850<br />
1
Bilanz zum 31. Dezember 2012<br />
P A S S I V S E I T E<br />
A. Eigenkapital<br />
Vorjahr<br />
EUR EUR EUR TEUR TEUR<br />
I. Reinvermögen 11.705.957,96 10.803<br />
II. Mittel des Hilfsfonds 56.139.093,32 58.245<br />
III.Rücklagen 32.326.300,52 28.098<br />
IV Bilanzgewinn (Vj.: -verlust) 516.886,81 100.688.238,61 -1.203 95.943<br />
B. Sonderposten aus Zuwendungen<br />
zur Finanzierung des Sachanlagevermögens<br />
5.152.511,00 5.363<br />
C.Zweckbindungen<br />
1. Aus Bundeszuschüssen 1.705.835,42 963<br />
2. Aus noch nicht verbrauchten<br />
Spendenmitteln 93.665.038,81 107.008<br />
3. Aus sonstigen Mitteln 22.964.511,57 118.335.385,80 23.106 131.077<br />
D.Rückstellungen<br />
1. Rückstellung für Pensionen<br />
und ähnliche Verpflichtungen 10.061.350,56 8.372<br />
2. Steuerrückstellungen 23.375,79 38<br />
3. Sonstige Rückstellungen 4.418.466,50 14.503.192,85 4.512 12.922<br />
E. Verbindlichkeiten<br />
I. Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Darlehen 8.952.714,68 5.783<br />
II. Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 2.084.122,05 4.875<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 19.775,99 101<br />
3. Sonstige Verbindlichkeiten 9.491.548,98 11.595.447,02 20.548.161,70 11.716 22.475<br />
davon<br />
aus Steuern: [643.445,06] [ 508 ]<br />
im Rahmen der<br />
sozialen Sicherheit: [ 0,00 ] [ 0 ]<br />
F. Rechnungsabgrenzungsposten 63.184,87 70<br />
259.290.674,83 267.850<br />
2
Deutscher <strong>Caritas</strong>verband e. V.<br />
Freiburg i. Br.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />
Vorjahr<br />
E R T R A G EUR EUR TEUR TEUR<br />
I. Zuschüsse<br />
1. Kirchliche Zuschüsse 8.593.450,73 9.362<br />
2. Zuschüsse der EU 1.978.015,90 2.157<br />
3. Bundeszuschüsse 51.983.018,16 47.785<br />
4. Sonstige Zuschüsse 8.844.935,86 71.399.420,65 9.344 68.648<br />
II.<br />
Spenden, Erbschaften und sonstige<br />
Zuwendungen<br />
1. Spendenertrag<br />
Im Geschäftsjahr zugeflossene Spenden 17.550.339,04 35.804<br />
Veränderung des Postens Zweckbindungen<br />
aus noch nicht verbrauchten Spendenmitteln 13.343.316,59 950<br />
Ertrag aus Spendenverbrauch des<br />
Geschäftsjahres 30.893.655,63 36.754<br />
2. Erbschaften, Vermächtnisse und<br />
sonstige Zuwendungen 2.403.374,17 33.297.029,80 2.702 39.456<br />
III. Mitgliedsbeiträge 4.481.840,46 4.198<br />
IV.<br />
Erträge aus Vermögen<br />
1. Zinsen 6.334.017,96 6.158<br />
2. Kursgewinne 2.382.675,63 1.918<br />
3. Beteiligungen 1.290,97 1<br />
4. Mieten / Pachten 3.950.762,06 3.893<br />
5. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und<br />
auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.076.353,39 17.745.100,01 851 12.821<br />
V. Vertrieb, Veranstaltungen und<br />
Sonstiges<br />
1. Verkaufserlös Wohlfahrtsbriefmarken<br />
6.618.123,32 7.616<br />
2. Verkaufserlös Schriften, Kampagnenund<br />
Werbematerial 1.906.381,40 2.033<br />
3. Veranstaltungen, Fortbildung und<br />
Sonstiges 4.907.540,76 4.564<br />
4. Erlös aus Anlagenabgang 1.965,18 13.434.010,66 389 14.602<br />
VI.<br />
Erträge aus Auflösungen von<br />
Passivposten<br />
1. Sonderposten 320.227,00 319<br />
2. Zweckbindungen 141.010,13 0<br />
3. Rückstellungen 215.733,87 676.971,00 182 501<br />
Summe ERTRAG 141.034.372,58 140.226<br />
3
Vorjahr<br />
A U F W A N D EUR EUR TEUR TEUR<br />
I. Personalaufwendungen<br />
1. Löhne und Gehälter 16.721.006,43 15.672<br />
2. Soziale Abgaben 3.075.262,97 2.987<br />
3. Altersversorgung 3.298.401,99 1.551<br />
4. Personalnebenkosten 240.208,74 23.334.880,13 248 20.458<br />
II.<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
(Sachaufwand)<br />
1. Miete, Pacht, Erbpacht 365.431,97 378<br />
2. Energie, Wasser, Abwasser 639.641,84 659<br />
3. Steuern, Versicherungen, Beiträge<br />
und Abgaben 486.559,24 503<br />
4. Mitgliedsbeiträge 262.068,68 250<br />
5. Reparaturen, Instandhaltungen 1.610.012,98 2.414<br />
6. Öffentlichkeitsarbeit 1.035.574,16 1.165<br />
7. Reisekosten 917.313,72 949<br />
8. Ausgangsfrachten, Verpackungsmaterial 166.390,58 246<br />
9. Aufwand aus Anlagenabgang 2.173,53 0<br />
10. Sonstiger Wirtschaftsbedarf 545.774,46 470<br />
11. Honorare 1.491.777,55 1.595<br />
12. Druckkosten 952.652,89 774<br />
13. Fremdleistungen 3.510.414,31 3.415<br />
14. Porto 824.880,77 802<br />
15. Sonstige Verwaltungskosten 1.207.422,24 1.211<br />
16. Beratung, Prüfung 341.404,56 328<br />
17. Einkauf Wohlfahrtsbriefmarken 6.602.867,10 7.584<br />
18. Wareneinkauf Vertrieb 191.786,43 267<br />
19. Kursverluste aus Wertpapieren 289.868,55 785<br />
20. Sonstige Aufwendungen 2.375.844,84 23.819.860,40 3.895 27.690<br />
III. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 657.391,72 619<br />
(davon Aufwendungen aus Aufzinsung T€ 429, Vorjahr: T€ 552)<br />
IV. Zuschüsse an Dritte 992.565,40 1.038<br />
V. Projektaufwendungen 84.336.517,28 85.368<br />
VI.<br />
Abschreibungen<br />
1. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen 1.880.661,48 1.965<br />
2. Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />
auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 523.956,28 2.404.617,76 4.317 6.282<br />
VII. Aufwendungen aus Zuführungen zu<br />
Zweckbindungen (ohne Spenden) 743.162,13 930<br />
Summe AUFWAND 136.288.994,82 142.385<br />
VIII. Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag) + 4.745.377,76<br />
- 2.159<br />
IX. Rücklagen<br />
Einstellung in Rücklagen (Vorjahr: Entnahme aus) -4.228.490,95 956<br />
X. Bilanzgewinn (Vorjahr: Bilanzverlust) + 516.886,81<br />
- 1.203<br />
4
Deutscher <strong>Caritas</strong>verband e.V.<br />
Freiburg i. Br.<br />
Anhang<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />
1. Allgemeines<br />
Der Deutsche <strong>Caritas</strong>verband e.V. (DCV) ist die von den deutschen Bischöfen<br />
anerkannte institutionelle Zusammenfassung und Vertretung der katholischen <strong>Caritas</strong><br />
in Deutschland. Der DCV widmet sich als Verband der freien Wohlfahrtspflege allen<br />
Aufgaben sozialer und caritativer Hilfe.<br />
Der 1897 gegründete Verband wird in der Rechtsform des eingetragenen Vereins mit<br />
Sitz in Freiburg i. Br. geführt.<br />
Der Jahresabschluss wird grundsätzlich nach den für alle Kaufleute geltenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften (§§ 242 bis 256a HGB) sowie den ergänzenden<br />
Vorschriften für Kapitalgesellschaften aufgestellt. Der Jahresabschluss wurde freiwillig<br />
um einen Anhang und einen Lagebericht ergänzt. Auf die infolge der Rechtsform und<br />
des Verbandszwecks erforderlichen Abweichungen bei der Gliederung der Gewinnund<br />
Verlustrechnung wird hingewiesen.<br />
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Entsprechend § 266 Abs. 1 HGB wurde die Bilanz in Kontenform aufgestellt. Die<br />
Gliederung erfolgt im Grundsatz nach § 266 Abs. 2 und 3 HGB. Soweit jedoch aufgrund<br />
der Rechtsform oder des Verbandszwecks erforderlich, wurde die Gliederung nach<br />
§ 265 Abs. 6 HGB durch zusätzliche Posten ergänzt.<br />
5
A K T I V A<br />
Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden<br />
zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige,<br />
nutzungsbedingte Abschreibungen bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen linear über<br />
die Nutzungsdauer; sie betragen bei<br />
Immateriellen Vermögensgegenständen 20 - 33,3 %<br />
Gebäude und Bauten 2 - 5 %<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10 - 25 %<br />
Eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgt bei voraussichtlich dauernder<br />
Wertminderung. Die mit Spenden und Zuschüssen finanzierten Anlagegüter werden im<br />
Jahr der Anschaffung zu 100 % abgeschrieben.<br />
Bei der Bewertung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird auch in der Handelsbilanz<br />
die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2 EStG angewendet. Abnutzbare<br />
bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung<br />
fähig sind und deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen<br />
darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, nicht mehr als € 410 betragen, werden danach im<br />
Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.<br />
Investitionszuschüsse (soweit nicht projektbezogen) werden erfolgsneutral vereinnahmt<br />
und als Sonderposten auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen. Die Sonderposten<br />
werden pro rata temporis analog zur Abschreibung des bezuschussten Anlagegutes<br />
oder bei Grundstücken nach den Vorgaben des Zuschussgebers mit 4% p.a. aufgelöst.<br />
Im Geschäftsjahr 2012 ergibt sich ein Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens von<br />
T€ 320 (Vorjahr T€ 319).<br />
Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Bereits bei voraussichtlich<br />
nur vorübergehender Wertminderung werden Abschreibungen auf den niedrigeren<br />
beizulegenden Wert vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe, die in Vorjahren zu einer<br />
außerplanmäßigen Abschreibung geführt haben, werden entsprechende Zuschreibungen<br />
vorgenommen.<br />
Abschreibungen, die bis zum Geschäftsjahr 2009 vorgenommen worden sind, werden<br />
gemäß Art. 67 Abs. 4 EGHGB beibehalten. Beteiligungen, die vor dem 01.01.2010<br />
erworben wurden, sind zu einem Erinnerungswert von € 1,00 bewertet.<br />
6
Die Beteiligungen setzen sich im Einzelnen wie folgt zusammen:<br />
Firma Gesellschafts- Beteiligung davon Jahres-<br />
Buchw ert<br />
kapital eingezahltes ergebnis zum<br />
Kapital 31.12.2011 31.12.2012<br />
€ % € € T€ €<br />
Bauverein Breisgau e.G., Freiburg 620,00 620,00 1) 1,00<br />
BEGECA Beschaffungsgesellschaft mbH für<br />
kirchliche, caritative und soziale Einrichtungen,<br />
Aachen 743.418,39 5,20 38.346,89 38.346,89 -53 1,00<br />
ECCLESIA Versicherungsdienst GmbH, Detmold 273.000,00 46,3 126.400,00 126.400,00 22.662 1,00<br />
Gesellschaft für Anstaltskredit mbH, Köln 1.010.000,00 100,0 1.010.000,00 1.010.000,00 179 1,00<br />
<strong>Caritas</strong> Akademie Köln-Hohenlind GmbH, Köln 31.200,00 75,00 23.400,00 23.400,00 228 5.201,00<br />
Immobilien und Verw altungs-GmbH, Freiburg 50.000,00 100,0 50.000,00 50.000,00 0 1,00<br />
Katholische Hochschule gem. GmbH, Freiburg 52.000,00 20,0 10.400,00 10.400,00 1.560 175,16<br />
KNA Kath. Nachrichtenagentur GmbH, Bonn 687.100,00 5,7 39.000,00 39.000,00 0 504,97<br />
Lambertus-Verlag GmbH, Freiburg 317.550,00 100,0 317.550,00 317.550,00 558 1,00<br />
St. Anna-Stift GmbH, Freiburg 25.564,59 1,0 255,65 255,65 263 1,00<br />
Volksbank Freiburg e.G., Freiburg 520,00 520,00 1) 1,00<br />
Werthmannhaus Unterstützungs-GmbH i.L.,<br />
Freiburg 25.564,59 100,0 25.564,59 25.564,59 0 1,00<br />
WIBU Wirtschaftsbund sozialer Einrichtungen<br />
e.G., Ahrensburg 16.885,00 16.885,00 2.073 1,00<br />
Wohlfahrtsgesellschaft Gut Hellberg mbH,<br />
Ettlingen 50.000,00 50,0 25.000,00 25.000,00 116 1,00<br />
proCum Cert GmbH, Frankfurt 230.000,00 15,0 34.667,00 34.667,00 76 17.601,00<br />
LIGA Bank e.G., Regensburg 2.500,00 2.500,00 1) 1,00<br />
Pax-Bank e.G., Köln 256.250,00 256.250,00 4.305 250.001,00<br />
Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in<br />
Deutschland mit beschränkter Haftung (WGKD),<br />
Hannover 25.000,00 20,0 5.000,00 5.000,00 212 1,00<br />
HGK Hotel- und Gastronomie-Kauf e.G. 1.250,00 1.250,00 1) 1.250,00<br />
Bank im Bistum Essen eG, Essen 25.200,00 25.200,00 1) 25.200,00<br />
2.008.809,13 2.008.809,13 299.946,13<br />
1) Aufgrund der Geringfügigkeit des Beteiligungsumfangs werden auf Angaben zu den Genossenschaftsanteilen<br />
verzichtet.<br />
Die Jahresabschlüsse zum 31.12.2012 der Beteiligungen lagen zum Zeitpunkt der<br />
Bilanzerstellung noch nicht vor.<br />
Ausleihungen werden mit ihrem Nominalbetrag angesetzt. Bei vorübergehender<br />
Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren<br />
beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag vorgenommen.<br />
Die unter Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere des Anlagevermögens sind zu<br />
Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt, wobei<br />
Abschreibungen bereits bei voraussichtlich nur vorübergehender Wertminderung<br />
vorgenommen werden. Bei Wegfall der Gründe, die in Vorjahren zu Abschreibungen<br />
7
geführt haben, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zu den<br />
Anschaffungskosten vorgenommen.<br />
Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel<br />
(Anlage zum Anhang) dargestellt.<br />
Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert<br />
angesetzt. Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungspreisminderungen (wie Skonti<br />
und Rabatte) werden berücksichtigt. Der Bestand an Wohlfahrtsbriefmarken ist mit dem<br />
Portowert ausgewiesen.<br />
In den Bereichen Kantine und <strong>Caritas</strong> Tagungszentrum (CTZ) wurde wie im Vorjahr ein<br />
Festwert in Höhe von T€ 16 angesetzt.<br />
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31.12.2012 31.12.2011<br />
€ €<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 40.658,97 40.207,01<br />
Waren 148.872,94 1.056.143,44<br />
189.531,91 1.096.350,45<br />
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem<br />
Nominalbetrag bilanziert. Ausfallrisiken werden zum Bilanzstichtag durch den Ansatz<br />
einer Pauschalwertberichtigung von 3 % auf die Nettoforderungen berücksichtigt.<br />
Der Posten Sonstige Vermögensgegenstände beinhaltet Zinsabgrenzungen in Höhe<br />
von T€ 2.668 (Vorjahr T€ 2.777).<br />
Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von<br />
weniger als einem Jahr.<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zu ihren Nominalbeträgen<br />
ausgewiesen. Bankguthaben und Bankverbindlichkeiten gegenüber demselben<br />
Kreditinstitut sind, soweit sie sich aufrechenbar gegenüber stehen, saldiert<br />
ausgewiesen.<br />
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind analog zu den Wertpapieren des<br />
Anlagevermögens angesetzt und bewertet (she. oben).<br />
Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen<br />
Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Auf fremde Währung lautende<br />
Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden mit dem<br />
Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag unter Beachtung des Imparitäts- und<br />
Realisationsprinzips bewertet. Bei einer Laufzeit von einem Jahr oder weniger werden<br />
auch unrealisierte Kursgewinne ertragswirksam erfasst.<br />
Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem<br />
Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach<br />
diesem Tag darstellen.<br />
8
Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung wird mit dem<br />
beizulegenden Wert bewertet (she. unten zu Rückstellungen).<br />
P A S S I V A<br />
Das Eigenkapital entwickelte sich in 2012 wie folgt:<br />
Rein- Mittel des Rücklagen Bilanz- Summe<br />
vermögen Hilfsfonds gewinn /<br />
verlust<br />
€ € € € €<br />
Stand 1.1.2012 10.803.359,14 58.244.501,05 28.097.809,57 -1.202.808,91 95.942.860,85<br />
Verrechnung Bilanzverlust<br />
2011 mit 902.598,82 -2.105.407,73 0,00 1.202.808,91 0,00<br />
Einstellung in Rücklagen<br />
zum 31. Dezember 2012 0,00 0,00 4.228.490,95 -4.228.490,95 0,00<br />
Jahresüberschuss 2012 0,00 0,00 0,00 4.745.377,76 4.745.377,76<br />
Stand 31.12.2012 11.705.957,96 56.139.093,32 32.326.300,52 516.886,81 100.688.238,61<br />
Die Zweckbindungen wurden auf Grund ihrer materiellen Bedeutung in einem eigenen<br />
Bilanzposten ausgewiesen. Sie beinhalten zum Jahresende noch nicht verwendete<br />
projektgebundene Zuschüsse, Spenden und sonstige Mittel sowie Erträge aus der<br />
vorübergehenden Anlage dieser Mittel.<br />
Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer<br />
Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.<br />
Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer<br />
Berechnungen nach dem Teilwertverfahren unter Berücksichtigung der<br />
Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Bei der Ermittlung des Zinssatzes<br />
wurde zunächst getrennt für die Personengruppen Pensionsanwärter und Pensionäre<br />
jeweils die durchschnittliche Duration ermittelt. Dabei haben sich für Pensionsanwärter<br />
rd. 15 Jahre und für Pensionäre rd. 7 Jahre ergeben. Danach wurden die<br />
Verpflichtungen mit den von der Bundesbank gemäß § 253 Abs. 2 HGB im Dezember<br />
2012 veröffentlichten laufzeitadäquaten Zinssätzen abgezinst. Bei den Pensionären<br />
wurde ein Zinssatz von 4,47% und bei den Anwärtern von 5,04% zugrunde gelegt.<br />
Ferner wurden Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Rentensteigerungen von jährlich<br />
2,0 % berücksichtigt.<br />
Aus der über die Kirchliche Zusatzversorgungskasse (KZVK), Köln, durchgeführten<br />
betrieblichen Altersversorgung bestehen aufgrund der Subsidiärhaftung mittelbare<br />
Pensionsverpflichtungen. Für das Geschäftsjahr 2012 betrug der laufende Beitrag an<br />
die KZVK T€ 870 (Vorjahr T€ 937), er beträgt 4,4 % des beitragspflichtigen Entgelts.<br />
Darüber hinaus wird aufgrund der Umstellung der KZVK vom Umlageverfahren auf eine<br />
kapitalgedeckte Versorgung seit 2002 ein jährliches Sanierungsgeld erhoben, dieses<br />
belief sich in 2012 auf T€ 189 (Vorjahr T€ 180).<br />
9
Bisher wurde vom Passivierungswahlrecht des Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB Gebrauch<br />
gemacht. Die mittelbaren Pensionsverpflichtungen wurden nicht bilanziert, sondern<br />
lediglich im Anhang angegeben. In 2012 wurden die mittelbaren Pensionsverpflichtungen<br />
erstmals passiviert. Aus der Durchbrechung der Ansatzstetigkeit ergibt<br />
sich ein Aufwand von € 1,6 Mio. Die Änderung der Bilanzierungsmethode ist<br />
entsprechend § 246 Abs. 3 in Verbindung mit § 252 Abs. 2 HGB zulässig, da sie zu<br />
einer verbesserten Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beiträgt.<br />
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31.12.2012 31.12.2011<br />
€ €<br />
Urlaubsverpflichtung/Zeitguthaben 1.150.565,00 800.970,00<br />
Verpflichtungen aus dem Heimkinder-Fonds 981.955,32 1.406.980,44<br />
Beihilfeverpflichtung 789.000,00 809.000,00<br />
Sonstige Personalkosten 336.950,70 263.345,43<br />
Ansprüche Mitarbeitende Katholische Hochschule 331.000,00 340.000,00<br />
Instandhaltungsverpflichtung im Immobilien-Bereich 226.980,07 191.856,31<br />
Aufbauhilfen Bereich Wohlfahrtsmarken 215.000,00 200.000,00<br />
Beratung und Prüfung 144.200,00 182.630,00<br />
Sonstige 242.815,41 317.374,53<br />
4.418.466,50 4.512.156,71<br />
Die zum Bilanzstichtag gebildete Rückstellung für Beihilfeverpflichtungen<br />
gegenüber Mitarbeitenden und Pensionären wurde in Höhe des Barwerts der jährlich<br />
zu zahlenden Versicherungsbeiträge, der analog zu den steuerlichen Vorschriften des<br />
Bewertungsgesetzes ermittelt wurde, gebildet. Mitarbeitende, die vor 1998 eingestellt<br />
wurden, haben lebenslang Anspruch auf Beihilfe. Der Anspruch ergibt sich aus den<br />
AVR (Anlage 11/11a). Der DCV hat für die bestehenden Beihilfeverpflichtungen bei der<br />
Halleschen Krankenversicherung a.G., Stuttgart, eine Versicherung abgeschlossen.<br />
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer<br />
Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben<br />
Geschäftsjahre abgezinst.<br />
Die Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen wurde für zum<br />
Bilanzstichtag bereits abgeschlossene Altersteilzeitvereinbarungen gebildet. Sie enthält<br />
die Aufstockungsbeträge sowie die bis zum Bilanzstichtag aufgelaufenen<br />
Erfüllungsverpflichtungen. Die Bewertung der Rückstellung erfolgte unter<br />
Zugrundelegung eines laufzeitadäquaten Rechnungszinssatzes von jährlich 4,35 %.<br />
Ferner wurden Lohn- und Gehaltssteigerungen von jährlich 2,0 % zugrunde gelegt.<br />
Die Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen belief sich zum<br />
Bilanzstichtag auf T€ 522 (Vorjahr T€ 508). Sie wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB<br />
mit dem Deckungsvermögen von T€ 657 (Vorjahr T€ 820) verrechnet. Das<br />
10
Deckungsvermögen beinhaltet zweckexklusive, verpfändete und insolvenzgeschützte<br />
Guthaben auf Girokonten. Der verbleibende Saldo von T€ 135 (Vorjahr T€ 311) wird<br />
auf der Aktivseite der Bilanz als Aktiver Unterschiedsbetrag aus der<br />
Vermögensverrechnung ausgewiesen.<br />
Die mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzten Verbindlichkeiten wurden in der Bilanz in<br />
den Hauptposten nach ihrer Fristigkeit untergliedert.<br />
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten nach § 268 Abs. 5 HGB bzw. § 285 Nr. 1 und<br />
2 HGB ergeben sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel:<br />
Bilanzposten Restlaufzeit<br />
Gesamt- davon durch<br />
bis zu 1 Jahr zwischen mehr als betrag<br />
1 und 5<br />
Jahren<br />
5 Jahre<br />
Pfandrechte<br />
u.ä. Rechte<br />
gesichert<br />
I. Langfristige Verbindlichkeiten<br />
€ € € € €<br />
Darlehen 807.065,12 1.979.773,96 6.165.875,60 8.952.714,68 8.483.945,28<br />
807.065,12 1.979.773,96 6.165.875,60 8.952.714,68 8.483.945,28<br />
II. Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen 2.084.122,05 0,00 0,00 2.084.122,05 0,00<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 19.775,99 0,00 0,00 19.775,99 0,00<br />
3. Sonstige Verbindlichkeiten 9.491.548,98 0,00 0,00 9.491.548,98 0,00<br />
11.595.447,02 0,00 0,00 11.595.447,02 0,00<br />
12.402.512,14 1.979.773,96 6.165.875,60 20.548.161,70 8.483.945,28<br />
Als passiver Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem<br />
Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach<br />
diesem Tag darstellen.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von<br />
Bedeutung sind, bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 3.019 (Vorjahr T€<br />
4.574) für Miet-, Dienstleistungs- und Wartungsverträge.<br />
3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde abweichend zu § 275 HGB in Kontenform<br />
erstellt. Aufwendungen und Erträge sind auf das Geschäftsjahr abgegrenzt.<br />
Die Spenden werden im Zeitpunkt ihres Zuflusses in einem gesonderten Passivposten<br />
Noch nicht verbrauchte Spendenmittel ausgewiesen. Die ertragswirksame Auflösung<br />
dieses Postens wird korrespondierend zu dem durch die satzungsgemäße Verwendung<br />
der Spenden entstehenden Aufwand als Ertrag aus Spendenverbrauch gezeigt.<br />
Dieser Posten setzt sich somit aus den zugeflossenen Spenden des Geschäftsjahres,<br />
dem Verbrauch von in Vorjahren zugeflossenen Spenden sowie abzüglich des noch<br />
nicht verbrauchten Spendenzuflusses des Geschäftsjahres zusammen. Die Darstellung<br />
entspricht der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) veröffentlichten Stellungnahme<br />
11
zur Rechnungslegung Spenden sammelnder Organisationen (IDW RS HFA 21).<br />
Der Posten Zweckbindungen im Bereich Zentrale und Vertretungen entwickelte sich in<br />
2012 wie folgt:<br />
Mittel-<br />
Veränderung<br />
verwendung zufluss<br />
T€ T€ T€<br />
Bundesmittel 51.721 52.464 743<br />
Spenden 30.894 17.550 -13.344<br />
Sonstige Mittel 22.745 22.604 -141<br />
Gesamt 105.360 92.618 -12.742<br />
Die Veränderung des Bilanzpostens C.2. Zweckbindungen aus noch nicht<br />
verbrauchten Spendenmitteln wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem<br />
Posten II.1.Spendenertrag / Veränderung des Postens Zweckbindungen aus noch nicht<br />
verbrauchten Spendenmitteln ausgewiesen, während die Veränderung der<br />
zweckgebundenen Bundeszuschüssen unter dem Posten VII. Aufwendungen aus<br />
Zuführungen zu Zweckbindungen und die Veränderung der sonstigen<br />
zweckgebundenen Mittel unter dem Posten VI. Erträge aus der Auflösung von<br />
Zweckbindungen gezeigt werden.<br />
Von den in 2012 zugeflossenen Spenden sind T€ 3.150 (Vorjahr T€ 3.050)<br />
zweckgebunden für die Kinderhilfe Bethlehem. Hiervon wurden in 2012 T€ 3.035<br />
(Vorjahr T€ 2.810) an die Kinderhilfe Bethlehem, Luzern, weitergeleitet.<br />
Die erhaltenen Sachspenden von T€ 5 (Vorjahr T€ 173) werden mit dem vorsichtig<br />
geschätzten beizulegenden Wert angesetzt bzw. den steuerlichen Vorschriften<br />
entsprechend mit dem Buchwert, sofern das Wirtschaftsgut aus einem<br />
Betriebsvermögen des Spenders entnommen wurde.<br />
Dem Posten Zweckbindungen aus noch nicht verbrauchten Spendenmitteln werden<br />
jährlich Erträge und Aufwendungen aus der vorübergehenden Anlage von<br />
zweckgebundenen Mittel aufwandswirksam zugeführt. Bei der Ermittlung bleiben<br />
entgegen dem Vorjahr die anteiligen Zuschreibungen auf Finanzanlagen und<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens außer Betracht. Insgesamt ergab sich bei den<br />
spendenfinanzierten Projekten eine Verzinsung von 2,56 %. Bei den anteiligen<br />
Zuschreibungen in Höhe von 2.356 T€ handelt es sich um nicht realisierte<br />
Buchgewinne. Angesichts der volatilen Kapitalmärkte wurden T€ 2.191 im Rahmen der<br />
Gewinnverwendung in eine Rücklage für Kapitalmarktrisiken eingestellt.<br />
Im Posten Erbschaften, Vermächtnisse und sonstige Zuwendungen sind Erbschaften<br />
und Nachlässe in Höhe von T€ 2.351 (Vorjahr T€ 2.630) sowie Bußgelder in Höhe von<br />
T€ 32 (Vorjahr T€ 36) enthalten.<br />
Die im Einsatz befindliche Kosten- und Leistungsrechnung ermöglicht es, die<br />
Verwendung der zweckgebundenen Spenden und Zuschüsse projektbezogen<br />
darzustellen. Die Projektaufwendungen werden folglich in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung als gesonderter Posten ausgewiesen.<br />
12
Wesentliche Periodenfremde Erträge in 2012 resultieren aus der Auflösung von<br />
Rückstellungen in Höhe von insgesamt T€ 216 (Vorjahr T€ 182).<br />
Periodenfremde Aufwendungen, die für die Beurteilung der Ertragslage wesentlich<br />
sind, sind in 2012 nicht angefallen.<br />
Unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind Zinsaufwendungen aus<br />
der Aufzinsung der Pensionsverpflichtung in Höhe von T€ 387 (Vorjahr T€ 412)<br />
ausgewiesen.<br />
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen<br />
lt. Anlagespiegel von insgesamt T€ 2.024 (Vorjahr T€ 2.147) betreffen mit T€ 143<br />
(Vorjahr T€ 182) Abschreibungen auf Anlagegüter, die dem Projektbereich zugeordnet<br />
sind, so dass sie nicht beim Posten Abschreibungen auf immaterielle<br />
Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen, sondern im Projektaufwand<br />
ausgewiesen werden.<br />
Der Posten Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des<br />
Umlaufvermögens beinhaltet mit T€ 150 (Vorjahr T€ 1.328) außerplanmäßige<br />
Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert von Finanzanlagen gemäß<br />
§ 253 Abs. 3 Satz 3 HGB.<br />
Für die Jahresabschlussprüfung 2012 ist ein Honorar in Höhe von T€ 95 zuzüglich<br />
19 % Umsatzsteuer vereinbart (§ 285 Nr. 17 HGB).<br />
Die sonstigen Steuern in Höhe von T€ 91 (Vorjahr T€ 97) sind unter II. Sonstige<br />
betriebliche Aufwendungen (Position 3. Steuern, Versicherungen, Beiträge und<br />
Abgaben) ausgewiesen.<br />
4. Angaben über Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />
Von nahe stehenden Unternehmen wurden in 2012 Versicherungsprämien in Höhe von<br />
T€ 132 (Vorjahr T€ 163) und Vermögensverwaltungsdienstleistungen von T€ 597<br />
(Vorjahr T€ 635) berechnet. Ferner wurden an nahestehende Unternehmen Zuschüsse<br />
in Höhe von T€ 360 (Vorjahr T€ 125) gewährt.<br />
Für die Vermietung von Gebäuden insbesondere Schulungs- und Akademieräumen<br />
wurden vom DCV Mieten und Nebenkosten in Höhe von T€ 991 (Vorjahr T€ 961)<br />
belastet. Zudem wurden an nahestehende Unternehmen für die Überlassung von<br />
Personal T€ 181 (Vorjahr T€ 196) sowie für Lizenzen T€ 98 (Vorjahr T€ 117)<br />
berechnet.<br />
Weitere wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Personen wurden in 2012 nicht<br />
getätigt.<br />
13
5. Sonstige Angaben<br />
Der Vorstand setzte sich in 2012 wie folgt zusammen:<br />
1 Präsident Prälat Dr. Peter Neher<br />
2 Generalsekretär Prof. Dr. Georg Cremer<br />
3 Finanz- und Personalvorstand<br />
Niko Roth (bis 30.06.2012)<br />
Hans Jörg Millies (ab 01.07.2012)<br />
Die Gesamtbezüge des Vorstands (einschließlich Sozialabgaben) beliefen sich auf<br />
T€ 428 (Vorjahr T€ 449).<br />
Die laufenden Pensionszahlungen an frühere Mitglieder des geschäftsführenden<br />
Vorstands betrugen in 2012 T€ 166 (Vorjahr T€ 159).<br />
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des geschäftsführenden<br />
Vorstands wurden Rückstellungen in Höhe von T€ 1.613 (Vorjahr T€ 1.602) gebildet.<br />
Die Anzahl der am 31.12.2012 beschäftigten hauptamtlichen Mitarbeitenden (nach<br />
Umrechnung auf Vollzeitkräfte) beträgt 299 (Vorjahr 298).<br />
Im Jahresdurchschnitt waren in 2012 398 (Vorjahr 401,50) Mitarbeitende beschäftigt<br />
(Zählung nach Köpfen, ohne Mitglieder des Vorstands und ohne Auszubildende).<br />
Freiburg i.Br., den 13. Mai 2013<br />
Prälat Dr. Peter Neher Prof. Dr. Georg Cremer Hans Jörg Millies<br />
Präsident Generalsekretär Finanz- und<br />
Personalvorstand<br />
14
Entwicklung der Anschaffungskosten Entwicklung der Abschreibungen Restbuchwerte<br />
Zuschreibungen Abschreibungen<br />
Bilanzposten: Stand Zugang Abgang Umbuchungen Endstand Stand des Geschäfts- des Geschäfts- Entnahme Endstand Stand Stand<br />
01.01.2012 31.12.2012 01.01.2012 jahres jahres für Abgänge 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011<br />
€ € € € € € € € € € € €<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
1 Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />
Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.525.155,45 28.188,91 15.333,27 0,00 1.538.011,09 1.466.537,45 0,00 39.234,91 15.333,27 1.490.439,09 47.572,00 58.618,00<br />
1.525.155,45 28.188,91 15.333,27 0,00 1.538.011,09 1.466.537,45 0,00 39.234,91 15.333,27 1.490.439,09 47.572,00 58.618,00<br />
1 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 59.073.929,80 75.739,45 0,00 2.562.409,80 61.712.079,05 28.706.401,58 0,18 1.315.890,56 0,00 30.022.291,96 31.689.787,09 30.367.528,22<br />
2 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.297.701,12 886.164,51 330.054,41 0,00 11.853.811,22 9.847.947,73 0,00 668.843,43 327.881,88 10.188.909,28 1.664.901,94 1.449.753,39<br />
3 Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau 807.517,51 1.754.892,29 0,00 -2.562.409,80 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 807.517,51<br />
71.179.148,43 2.716.796,25 330.054,41 0,00 73.565.890,27 38.554.349,31 0,18 1.984.733,99 327.881,88 40.211.201,24 33.354.689,03 32.624.799,12<br />
1 Beteiligungen 1.821.263,38 250.000,00 25.000,00 0,00 2.046.263,38 1.771.316,25 0,00 0,00 24.999,00 1.746.317,25 299.946,13 49.947,13<br />
2 Wertpapiere des Anlagevermögen 74.423.265,51 28.811.554,66 26.567.557,94 0,00 76.667.262,23 2.808.910,36 1.836.218,32 149.804,44 -962.058,20 2.084.554,68 74.582.707,55 71.614.355,15<br />
3 Sonstige Ausleihungen 209.778,48 15.500,00 116.284,86 0,00 108.993,62 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 108.993,62 209.778,48<br />
76.454.307,37 29.077.054,66 26.708.842,80 0,00 78.822.519,23 4.580.226,61 1.836.218,32 149.804,44 -937.059,20 3.830.871,93 74.991.647,30 71.874.080,76<br />
149.158.611,25 31.822.039,82 27.054.230,48 0,00 153.926.420,59 44.601.113,37 1.836.218,50 2.173.773,34 -593.844,05 45.532.512,26 108.393.908,33 104.557.497,88<br />
Deutscher <strong>Caritas</strong>verband e.V.,<br />
Freiburg<br />
Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens 2012<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
II. Sachanlagen<br />
III. Finanzanlagen<br />
15
1<br />
Lagebericht<br />
des Deutschen <strong>Caritas</strong>verbandes e. V.<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />
Der Deutsche <strong>Caritas</strong>verband e.V. (DCV) ist die von den deutschen Bischöfen anerkannte institutionelle<br />
Zusammenfassung und Vertretung der katholischen <strong>Caritas</strong> in Deutschland. Er widmet<br />
sich zusammen mit seinen Gliederungen und Mitgliedern dem gesamten Spektrum sozialer und<br />
caritativer Aufgaben. Als Zusammenschluss der verbandlichen <strong>Caritas</strong> auf Bundesebene erfüllt<br />
er die Funktionen der Koordinierung, der Interessenvertretung sowie der Qualitäts- und Strukturentwicklung.<br />
Er ist selbstlos tätig und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige<br />
und mildtätige Zwecke.<br />
1. Darstellung des Geschäftsverlaufes<br />
1.1 Entwicklungen im gemeinnützigen Sektor und in der Sozial- und Fachpolitik<br />
Obwohl die Bundestagswahlen erst im September 2013 stattfinden, stand das Jahr 2012<br />
bereits unter dem Vorzeichen des Vorwahlkampfes. Dennoch konnten von der schwarzgelben<br />
Koalition einige Gesetze verabschiedet werden. Das Gesetz zur Neuausrichtung<br />
der Pflegeversicherung war für die <strong>Caritas</strong> von besonderer Bedeutung. Mit diesem Gesetz<br />
wurden die Leistungen für demenzkranke Menschen verbessert. Auch in 2012 ist es<br />
jedoch nicht gelungen, einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff einzuführen.<br />
Auch die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention geht voran. Hier sind vor allem die<br />
Länder aktiv. Die <strong>Caritas</strong> hat in diesem Feld eine innerverbandliche Debatte zur Inklusion<br />
in Förderschulen initiiert. Unter dem Stichwort Soziale Innovationen sind die Wohlfahrtsverbände<br />
zunehmend angefragt, ihre Innovationstätigkeit darzustellen. Um dem sexuellen<br />
Missbrauch in Einrichtungen der <strong>Caritas</strong> vorzubeugen, wurde in 2012 zudem begonnen,<br />
die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz zu überarbeiten.<br />
Der 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung wurde 2012 im Entwurf vorgelegt.<br />
Nach diesem Bericht hat sich die Zahl der Menschen, die dauerhaft in Armut leben<br />
bzw. von Armut bedroht sind, seit 1999 mehr als verdoppelt. Der DCV hat in 2012 umfangreiche<br />
Vorschläge zur Bekämpfung von Armut erarbeitet und dargelegt. Notwendig ist<br />
unter anderem der Ausbau früher Hilfen, qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsangebote<br />
und ein Schulsystem, in dem die Kinder von Anfang an individuell gefördert werden.<br />
Der DCV versucht nicht nur, auf Entwicklungen zu reagieren, sondern auch Themen proaktiv<br />
zu setzen. Das gelang im Jahr 2012 beispielsweise durch die Studie zur Befähigung<br />
vor Ort. Mit dieser Initiative konnte durch die Darstellung von Erfolgsfaktoren von der<br />
Bundes- bis zur Lokalebene dafür geworben werden, die Zahl der Schüler ohne Haupt-<br />
16
2<br />
schulabschluss zu verringern. Soziale Ungleichheit soll so minimiert werden, damit sich<br />
Armut nicht weiter vererbt.<br />
Detaillierte Informationen zu den sozial- und fachpolitischen Aktivitäten des DCV in 2012<br />
enthält der Geschäftsbericht des Vorstands, der unter www.caritas.de/Verbandszentrale<br />
veröffentlicht ist.<br />
1.2 Verbandspolitik, Theologie und Ethik<br />
Die theologische und ethische Profilierung der Positionen und Konzepte des DCV ist ein<br />
zentrales strategisches Ziel des Vorstandes. In 2012 fand zum dritten Mal das Forum<br />
Ethik in der <strong>Caritas</strong> statt. Es bot eine bundesweite Informationsplattform für Konzepte und<br />
neue Ideen zur Arbeit von Ethikkomitees. Hinsichtlich des Lebensanfangs und -endes gab<br />
es eine bundespolitische Debatte zur Durchführung der Präimplantationsdiagnostik, zum<br />
Schwangeren-Bluttest zur vorgeburtlichen Bestimmung des Down-Syndroms, zu Babyklappen<br />
und anonymer Geburt, zur Organspende und zum Verbot gewerbsmäßiger Suizidhilfe.<br />
Der DCV begleitete die Diskussionen auf der Arbeitsebene und in mehreren Positionierungen<br />
vor dem Hintergrund seiner eigenen wertegebundenen Grundlagen.<br />
Im Jahr 2012 wurde die Strategie für eine Young <strong>Caritas</strong> entwickelt. Mit Young <strong>Caritas</strong><br />
sollen junge Menschen von 13 bis 27 Jahren angesprochen werden. Ziel ist die Förderung<br />
der Bewusstseinsbildung junger Menschen in Bezug auf Solidarität und Gerechtigkeit.<br />
Junge Menschen sollen attraktive Möglichkeiten bekommen, sich für ein gesellschaftliches,<br />
solidarisches Miteinander freiwillig zu engagieren. Damit leistet Young <strong>Caritas</strong><br />
einen Beitrag zur Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung und unterstützt Jugendliche<br />
und junge Erwachsene bei der Weiterentwicklung ihrer sozialen Kompetenzen.<br />
´<br />
1.3 <strong>Caritas</strong> international (Ci)<br />
Obwohl auch in 2012 zahlreiche naturbedingte bzw. durch Menschen verursachte Notlagen<br />
und Katastrophen zu verzeichnen waren, war das Jahr 2012 nicht durch medial beachtete<br />
Großkatastrophen geprägt. In Syrien führte die politische Krise dazu, dass hunderttausende<br />
Menschen ihr Heimatland verlassen mussten und auf humanitäre Hilfe in<br />
den Nachbarländern Jordanien, Libanon und Türkei angewiesen waren. Durch langjährige<br />
und vertrauensvolle Kontakte zu internationalen <strong>Caritas</strong>organisationen im Libanon wie<br />
auch in Jordanien war Ci in der Lage, hier eine umfangreiche Unterstützung anzubieten.<br />
Auch in Mali, wo sich die politische Situation gegen Ende des Jahres zunehmend zuspitzte,<br />
war Ci bereits seit Jahren aktiv und konnte umfangreiche Nothilfen durchführen, unter<br />
anderem auch mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes. Ausdruck dieser Wertschätzung<br />
seitens der Politik war die Einladung an Präsident Dr. Neher zu einer entsprechenden<br />
Reise in die Region mit Minister Niebel im August 2012. Darüber hinaus war Ci in<br />
17
3<br />
zahlreichen Krisengebieten in Lateinamerika, Afrika, Asien und Osteuropa tätig. Ci gehört<br />
zu den wenigen deutschen Organisationen, die weiterhin in Afghanistan vertreten sind.<br />
Die extrem angespannte Lage im Ost-Kongo war ebenfalls Schwerpunkt der Aktivitäten in<br />
2012. Weitere Fortschritte gab es in den Wiederaufbauprogrammen in Haiti (nach dem<br />
Erdbeben) und Pakistan (nach der Flut) zu verzeichnen.<br />
Da die Berichterstattung in den Medien nicht wie in den Vorjahren durch Großkatastrophen<br />
geprägt war, haben sich die Spendeneinnahmen in 2012 deutlich verringert. Das in<br />
2011 verabschiedete neue Fundraising Konzept trug jedoch zu einer Konsolidierung der<br />
Einnahmen bei.<br />
Detaillierte Informationen über die weltweite Arbeit von Ci werden in einem gesonderten<br />
Jahresbericht (abrufbar unter www.caritas-international.de) veröffentlicht.<br />
1.4 Entwicklungen im Bereich Sozialwirtschaft<br />
Die Stärkung der internen Transparenz und Kontrolle durch Aufsichtsgremien ist weiterhin<br />
ein Handlungsschwerpunkt der verbandlichen Arbeit. Ziel ist die Einführung von wirksamen<br />
Aufsichts- und Kontrollstrukturen bei jedem Rechtsträger. Zur Verankerung der<br />
Grundsätze guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung und –kontrolle gehört<br />
auch die ausgewogene Besetzung der Aufsichts- und Geschäftsführungsorgane mit entsprechend<br />
qualifizierten Frauen und Männern. An fünf Pilotstandorten werden in den Jahren<br />
bis 2014 Grundlagen für einen Anstieg des Anteils von Frauen in Führungspositionen<br />
der <strong>Caritas</strong> geschaffen.<br />
Für die Entwicklung innovativer Projekte und die Gewinnung von Ressourcen kommt der<br />
Förderung des Dialogs mit gewerblichen Unternehmen und anderen gesellschaftlichen<br />
Akteuren wie Forschungseinrichtungen und Unternehmensstiftungen eine zunehmende<br />
Bedeutung zu. Das Corporate Social Responsibility-Kompetenzzentrum der <strong>Caritas</strong> bot<br />
hierfür auch in 2012 eine verlässliche Struktur.<br />
Die teilweise in den Medien geführte Debatte zu Anspruch und Wirklichkeit der Arbeit sozialer<br />
Träger zeigt, dass die wirtschaftlichen aber auch die qualitativen Aspekte der <strong>Caritas</strong>-Arbeit<br />
noch besser in der Öffentlichkeit dargestellt werden müssen. Die Basis für Veröffentlichungen<br />
stellen die von <strong>Caritas</strong> und Diakonie entwickelten Transparenzstandards<br />
dar. Dabei wird vermehrt auf die Wirkung sozialer Dienste und die damit verbundene Wirkungsberichterstattung<br />
nach innen und außen Wert gelegt.<br />
1.5 Tarifrecht<br />
Auch im Jahr 2012 fanden umfangreiche Auseinandersetzungen um das Arbeitsrecht der<br />
Kirche und ihrer <strong>Caritas</strong> in Rechtsprechung und Politik statt. Das Bundesarbeitsgericht<br />
18
4<br />
hat zum Streikrecht entschieden, dass das kirchliche Arbeitsrecht eine zulässige und verfassungsrechtlich<br />
geschützte Form der Gestaltung von kollektiven Arbeitsvertragsbedingungen<br />
ist. Fragen der geforderten organisatorischen Einbringung der Gewerkschaften<br />
sind zu prüfen, sobald im Jahr 2013 die schriftliche Urteilsbegründung vorliegt.<br />
Die Bundeskommission der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen <strong>Caritas</strong>verbandes<br />
hat sich im Juni 2012 auf Tarifsteigerungen für 2012/2013 geeinigt. Diese haben<br />
mit Ausnahme der Regionalkommission Ost bisher alle Regionalkommissionen übernommen,<br />
teilweise in modifizierter Form. In 2012 fanden zudem Wahlen auf Dienstgeberund<br />
Mitarbeiterseite für die neue Amtsperiode ab 2013 statt.<br />
Derzeit gibt es Bestrebungen für einen allgemein verbindlichen Entgelttarif im gesamten<br />
Sozialbereich. Der DCV hat seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, im Rahmen der<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege an der Initiative mitzuwirken, sofern<br />
die <strong>Caritas</strong> im Rahmen des Dritten Weges gleichberechtigt beteiligt wird.<br />
1.6 Gremien und Organe<br />
Aufgrund beruflicher Veränderungen bzw. Eintritts in den Ruhestand fanden in 2012 vier<br />
Nachwahlen in den <strong>Caritas</strong>rat statt. Ferner hat - nach dem altersbedingten Ausscheiden<br />
von Niko Roth - Hans Jörg Millies zum 01. Juli 2012 für die kommenden sechs Jahre das<br />
Amt des Finanz- und Personalvorstands angetreten.<br />
1.7 Personalbereich<br />
Von den Beschäftigten des DCV in der Zentrale und in den Hauptvertretungen in Berlin<br />
und Brüssel sind 2/3 weiblichen und 1/3 männlichen Geschlechts. 42 % der Beschäftigten<br />
arbeiten in Teilzeit. Die Zentrale des DCV ist seit 2005 als familienfreundlicher Betrieb<br />
von der berufundfamilie gGmbH der Hertie-Stiftung zertifiziert.<br />
Es gelten die Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen <strong>Caritas</strong>verbandes<br />
(AVR). Dies umfasst den Anspruch auf Zusatzversorgung bei der Kirchlichen<br />
Zusatzversorgungskasse (KZVK). Bei Begründung des Dienstverhältnisses vor dem 01.<br />
August 1998 besteht ein Anspruch auf Beihilfe im Krankheits-, Geburts- und Todesfall.<br />
Bei Begründung des Dienstverhältnisses vor dem 01. Januar 1976 und dem Erwerb einer<br />
Anwartschaft von fünf Jahren zu diesem Stichtag besteht ein Anspruch auf Ruhegeld<br />
nach der bis dahin geltenden hauseigenen Ruhegeldordnung.<br />
Die Tarifkommission der <strong>Caritas</strong> in Baden-Württemberg einigte sich im November 2012<br />
auf eine dreistufige Tariferhöhung von insgesamt 6,3 % (rückwirkend zum 01. Juli 2012<br />
3,5 %, zum 01. November 2012 1,4 % sowie ab dem 01. Februar 2013 weitere 1,4 %).<br />
Ferner wurde nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts der Urlaubsanspruch neu ge-<br />
19
5<br />
regelt. Er wird ab Januar 2013 29 Tage und ab dem 55. Lebensjahr 30 Tage betragen.<br />
Mitarbeitende, die vor dem 31. Dezember 2012 im Dienstverhältnis standen, behalten einen<br />
Anspruch von 30 Tagen. Für das Jahr 2012 wurde nach Prüfung des BAG-Urteils allen<br />
Mitarbeitenden einmalig ein Anspruch auf 30 Urlaubstage gewährt.<br />
Dem Vorstand des DCV gehören Prälat Dr. Peter Neher, Präsident, Prof. Dr. Georg Cremer,<br />
Generalsekretär, und Hans Jörg Millies (bis 30. Juni 2012 Niko Roth), Finanz- und<br />
Personalvorstand an. Die Gesamtbezüge des Vorstands (einschließlich Sozialabgaben)<br />
beliefen sich 2012 auf 428 T€ (Vorjahr 449 T€).<br />
1.8 Investitionen<br />
Neben den laufenden Investitionen zur Erhaltung des Anlagevermögens wurde in 2012<br />
die Sanierung und Erweiterung des <strong>Caritas</strong> Tagungszentrums abgeschlossen. Die Maßnahmen<br />
umfassen ein Bauvolumen von rund 5 Mio. €, wovon 2,5 Mio. € auf den Neubau<br />
eines Plenums, 1,2 Mio. € auf Sanierung und Modernisierung bestehender Gebäude und<br />
1,3 Mio. auf energetische Maßnahmen entfallen. Die Hälfte des Bauvolumens wurde bereits<br />
im Vorjahr realisiert. Der Neubau ermöglicht zukünftig Veranstaltungsgrößen von 80<br />
bis 100 Personen. Neueste Tagungstechnik und ein angenehmes Ambiente bieten optimale<br />
Voraussetzungen für professionelle Tagungen und Fortbildungen. Das Hauptgebäude<br />
wurde durch zwei behindertengerechte Zimmer und einen Personenaufzug barrierefrei.<br />
Menschen mit Behinderung können jetzt problemlos an Veranstaltungen teilnehmen.<br />
Ferner wurden zwei Häuser durch Dämmung energetisch auf den aktuellen Standard<br />
gebracht. Die Gebäude werden durch ein Blockheizkraftwerk beheizt, gleichzeitig<br />
wird Strom gewonnen. Insgesamt wird deutlich mehr CO2-eingespart als produziert.<br />
1.9 Strategische Ziele<br />
Die Grundlagen für die Tätigkeit des Deutschen <strong>Caritas</strong>verbandes sind in § 6 der Satzung<br />
des DCV beschrieben. Die sich darauf beziehenden strategischen Ziele des Vorstandes<br />
für seine gesamtverbandliche Verantwortung geben eine Gesamtorientierung, definieren<br />
die Schwerpunkte und benennen Perspektiven für den Vorstand mit der Zentrale und den<br />
Hauptvertretungen. Gleichzeitig bilden sie eine Grundlage für die Ressourcen- und Personalplanung.<br />
Die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der strategischen Ziele ist<br />
eine Aufgabe des Strategieprozesses, der in der Zentrale als Dauerprozess angelegt ist.<br />
Die strategischen Ziele des Vorstandes bis 2015 wurden vom Vorstand unter Mitarbeit<br />
der Abteilungsleitungen und einer externen Beratung in 2011 erarbeitet und vom <strong>Caritas</strong>rat<br />
genehmigt. Sie sind unter www.caritas.de veröffentlicht.<br />
Darüber hinaus gelten die in 2011 erstmals erarbeiteten strategischen Ziele des Vorstands<br />
für die Zentrale und die Hauptvertretungen (vgl. Lagebericht 2011).<br />
20
6<br />
1.10 Beurteilung des Geschäftsverlaufs<br />
Der Vorstand ist mit dem Geschäftsverlauf 2012 zufrieden. Das Jahr schließt mit einem<br />
Jahresüberschuss von 4,7 Mio. €, während im Vorjahr ein Jahresfehlbetrag von 2,2 Mio. €<br />
ausgewiesen war. Die im Vergleich zum Vorjahr deutliche Ergebnisverbesserung ist in<br />
erster Linie auf Einmaleffekte zurückzuführen. Während im Vorjahr aus der Sanierung<br />
des <strong>Caritas</strong> Tagungszentrums rund 1,4 Mio. € Instandhaltungsaufwand angefallen ist, belief<br />
sich dieser in 2012 auf rd. 0,5 Mio. €. Darüber hinaus war im Vorjahr der einmalige<br />
Aufwand aus der Errichtung des Heimkinder-Fonds in Höhe von 1,4 Mio. € enthalten. Gegenläufig<br />
haben sich die Personalkosten entwickelt, die insbesondere durch die erstmals<br />
gebildete Rückstellung für mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von 1,6 Mio. € und<br />
durch Tarifsteigerungen um insgesamt 2,9 Mio. € zugenommen haben.<br />
Aufgrund von Kurserholungen bei den Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens<br />
konnten in 2012 ferner Zuschreibungen von 5,1 Mio. € vorgenommen werden, während<br />
im Vorjahr noch Abschreibungen in Höhe von 4,3 Mio. € notwendig waren. Die Vorjahresabschreibungen<br />
wurden damit weitgehend kompensiert. In den stark schwankenden Werten<br />
spiegelt sich die derzeitige Volatilität der Kapitalmärkte wider. Da aufgrund der anhaltenden<br />
Finanzmarktkrise auch zukünftig mit starken Kursschwankungen zu rechnen ist,<br />
wurden aus den Zuschreibungen zur Risikovorsorge 2,8 Mio. € in die Rücklage für Kapitalmarktrisiken<br />
eingestellt. Darüber hinaus wurden 1,2 Mio. € der Investitionsrücklage und<br />
0,4 Mio. € der Rücklage für die Sanierung von Gebäuden zugeführt. Insgesamt ergibt sich<br />
in 2012 ein Bilanzgewinn von 0,5 Mio. €, während im Vorjahr ein Bilanzverlust von<br />
1,2 Mio. € ausgewiesen war.<br />
Bei den Spenden konnte das gute Vorjahresergebnis von 35,8 Mio. € nicht erreicht werden,<br />
da die Berichterstattung der Medien nicht wie in Vorjahren durch Berichte über humanitäre<br />
Krisen und Katastrophen geprägt war. Durch die Umsetzung eines neuen<br />
Fundraising-Konzeptes konnten die Spendeneinnahmen in 2012 jedoch bei 17,6 Mio. €<br />
konsolidiert werden.<br />
Der Betriebshaushalt 2012 1 schließt mit einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis (T€ + 9).<br />
Insbesondere durch Personalkosteneinsparungen im Berliner Büro, der Öffentlichkeitsarbeit<br />
(Vertrieb), der Verwaltung der Fortbildungsakademie, dem Finanz- und Rechnungswesen<br />
und in der Abteilung Soziales und Gesundheit, geringeren Sachkosten im IT-<br />
Management (Vertragsoptimierungen Kommunikationstechnik) sowie höheren Erlösen bei<br />
Publikationen (Abo-Preis der neuen caritas) konnten im Rahmen des Restrukturierungsprozesses<br />
bereits erste Ergebnisverbesserungen realisiert werden.<br />
1<br />
Gesamt-Gewinn-und-Verlustrechnung abzüglich Projekthaushalt und Vermögensverwaltung<br />
21
7<br />
2. Darstellung der Lage<br />
2.1 Vermögenslage<br />
Das Gesamtvermögen des DCV verminderte sich im Geschäftsjahr 2012 um 3 % auf 259<br />
Mio. €. Die Abnahme der Bilanzsumme um rund 9 Mio. € spiegelt sich auf der Aktivseite<br />
im Wesentlichen in der Abnahme der Bankguthaben um 14,7 Mio. € auf 21,5 Mio. € wieder.<br />
Die Wertpapiere des Finanzanlagevermögens haben sich durch Zuschreibungen und<br />
Vermögensumschichtungen aus den Flüssigen Mitteln um 3,0 Mio. € auf 74,6 Mio. € und<br />
die Wertpapiere des Umlaufvermögens um 4,1 Mio. € auf 122,4 Mio. € erhöht. Die Geldund<br />
Kapitalanlagen insgesamt setzen sich zum Bilanzstichtag zusammen aus 81,3 %<br />
Renten, 9,5 % Aktien, 2,7 % Termingeld, 4,0 % Immobilien und 2,5 % Sonstige. Neben<br />
der Umschichtung in Wertpapiere ist die Abnahme der Flüssigen Mittel bedingt durch die<br />
anhaltend hohen Projektausgaben bei gleichzeitig signifikant gesunkenen Spendeneinnahmen.<br />
Beim Sachanlagevermögen war ein Anstieg von 0,8 Mio. € auf 33,4 Mio. € zu verzeichnen.<br />
Die Zunahme ist auf den Neubau beim <strong>Caritas</strong> Tagungszentrum zurückzuführen,<br />
dessen Anschaffungskosten sich in 2012 auf 1,8 Mio. € beliefen. Darüber hinaus wurden<br />
laufende Anschaffungen in Höhe von 1,0 Mio. € vorgenommen. Gegenläufig haben sich<br />
die planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres in Höhe von rd. 2 Mio. € ausgewirkt.<br />
Die Abnahme der Vorräte ist zum einen auf den deutlich niedrigeren Bestand an Wohlfahrtsmarken<br />
zurückzuführen. Zum anderen wurde in 2012 der zentrale Vertrieb<br />
„CariKauf“ auf den Lambertus Verlag GmbH übertragen.<br />
Auf der Passivseite der Bilanz beträgt der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme<br />
38,8 % (Vorjahr 35,8 %).<br />
Die im Posten Zweckbindungen ausgewiesenen Mittel dienen der Finanzierung von Projekten<br />
und fließen je nach Fortschritt in die einzelnen Projekte ab. In 2012 haben die Projektaufwendungen<br />
insbesondere durch die langfristigen Hilfen in Haiti, Pakistan und<br />
Ostafrika nur moderat abgenommen. Bei den Spendeneinnahmen war hingegen ein deutlicher<br />
Rückgang zu verzeichnen, so dass sich der Posten Zweckbindungen im Vergleich<br />
zum Vorjahr um rd. 13 Mio. € verringert hat. Die Verwendung von im Vorjahr vereinnahmten<br />
Spenden wird bei den Erträgen unter dem Posten Spendenverbrauch ausgewiesen.<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben im Vergleich zum<br />
Vorjahr aufgrund der in 2012 erstmalig gebildeten Rückstellung für mittelbare Pensionsverpflichtungen<br />
(KZVK) in Höhe von 1,6 Mio. € um insgesamt 1,7 Mio. € zugenommen.<br />
22
8<br />
Die Sonstigen Rückstellungen verringerten sich leicht um 0,1 Mio. € auf 4,4 Mio. €, was<br />
auf die Auszahlung der ersten Rate an den Heimkinder-Fonds zurückzuführen ist.<br />
Die Finanzierung des Anlagevermögens erfolgt ausschließlich durch langfristiges Kapital.<br />
Zur Finanzierung der Sanierung und Erweiterung des <strong>Caritas</strong> Tagungszentrums wurde<br />
ein weiteres Bankdarlehen aufgenommen, so dass sich die langfristigen Verbindlichkeiten<br />
um 3,2 Mio. € erhöht haben.<br />
2.2 Finanzlage<br />
Im Geschäftsjahr 2012 ergab sich aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein Mittelabfluss<br />
in Höhe von 12,5 Mio. € (Vorjahr Mittelzufluss 8,6 Mio. €) und aus der Investitionstätigkeit<br />
ein Mittelabfluss in Höhe von 4,2 Mio. € (Vorjahr Mittelabfluss 0,7 Mio. €) sowie aus der<br />
Finanzierungstätigkeit ein Mittelzufluss in Höhe von 3,2 Mio. € (Vorjahr Mittelabfluss von<br />
0,5 Mio. €). Insgesamt hat sich der Finanzmittelfonds um 10,6 Mio. € vermindert.<br />
23
9<br />
2.3 Ertragslage<br />
Geschäftsverlauf und Jahresergebnis wurden bereits im Abschnitt 1.10 erläutert. Nachfolgend<br />
wird die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen dargestellt.<br />
2 3.1 Erträge<br />
Erträge<br />
2012<br />
2011 Veränderungen<br />
TEUR in % TEUR in % in TEUR in %<br />
Kirchliche Zuschüsse 8.593 9.362 - 769<br />
Bundeszuschüsse 51.983 47.785 4.198<br />
Sonstige Zuschüsse (u.a. von EU,<br />
Lotterien, Stiftungen) 10.823 11.501 - 678<br />
Summe Zuschüsse 71.399 50,7 68.648 49,0 2.751 4,0<br />
Spendenzufluss im Geschäftsjahr 17.550 35.804 - 18.254<br />
Veränderung Posten Zweckbindungen<br />
aus noch nicht verbrauchten Spenden 13.344 950 12.394<br />
Ertrag aus Spendenverbrauch 30.894 36.754 -5.860 -15,9<br />
Erbschaften, Vermächtnisse und<br />
sonstige Zuwendungen 2.403 2.702 - 299<br />
Summe Spenden, Erbschaften,<br />
sonst. Zuwendungen 33.297 23,6 39.456 28,1 - 6.159 -15,6<br />
Mitgliedsbeiträge 4.482 3,2 4.198 3,0 284 6,8<br />
Zinsen 6.335 6.159 176<br />
Kursgewinne 2.383 1.918 465<br />
Mieten / Pachten 3.951 3.893 58<br />
Zuschreibungen auf Finanzanlagen<br />
u. Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.076 851 4.225<br />
Summe Erträge aus Vermögen 17.745 12,6 12.821 9,1 4.924 38,4<br />
Verkaufserlös Wohlfahrtsbriefmarken 6.618 7.615 - 997<br />
Verkaufserlös Schriften, Kampagnenund<br />
Werbematerial 1.906 2.033 - 127<br />
Sonstiges (Kurse, Verpflegung etc.) 4.908 4.564 344<br />
Erlös aus Anlagenabgang 2 390 - 388<br />
Summe Vertrieb, Veranstaltungen<br />
und sonstiges 13.434 9,5 14.602 10,4 - 1.168 -8,0<br />
Sonderposten/Rückstellungen 536 0,4 501 0,4 35 7,0<br />
Summe Erträge 140.893 100,0 140.226 100,0 667 0,5<br />
Zuschüsse<br />
Die Abnahme der kirchlichen Zuschüsse ist unter anderem bedingt durch die Kürzung des<br />
Globalzuschusses des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD). Der Anstieg der<br />
Bundeszuschüsse ist in erster Linie auf die Zuschüsse im Rahmen des neu geschaffenen<br />
Bundesfreiwilligendienstes in Höhe von 5,4 Mio. € (Vorjahr 0,5 Mio. €) zurückzuführen.<br />
Spenden<br />
Die Spendenentwicklung ist im großen Maße abhängig von medienwirksamen Katastrophen,<br />
die im Bereich von <strong>Caritas</strong> international zu stark schwankenden Spendeneinnahmen<br />
führen. Während in 2011 insbesondere durch den Tsunami und die anschließende<br />
Atomkatastrophe in Japan und die Spendenkampagne für die Opfer der Dürrekatastrophe<br />
in Ostafrika noch 35,8 Mio. € vereinnahmt werden konnten, sind in 2012 mangels medial<br />
24
10<br />
beachteter Großkatastrophen Spenden in Höhe von 17,6 Mio. € eingegangen. Die jährlichen<br />
Schwankungen der Spendeneinnahmen zeigt das nachfolgende Schaubild:<br />
in T€<br />
Entwicklung Spendeneinnahmen 2003 bis 2012<br />
71.000<br />
61.000<br />
zweckgebundene<br />
nicht zweckgebundene<br />
51.000<br />
41.000<br />
31.000<br />
21.000<br />
11.000<br />
1.000<br />
2003 2004 2005* 2006 2007 2008 2009 2010** 2011 2012<br />
* Tsunami-Katastrophe in Süd-Ost-Asien; ** Erdbeben in Haiti und Flut in Pakistan<br />
In 2012 sind insbesondere Spenden für die Opfer der Dürre in Ostafrika in Höhe von<br />
1,8 Mio. € (Vorjahr 12,3 Mio. €) und für die Hilfen in Syrien von 1,8 Mio. € eingegangen.<br />
Zudem konnten für weitere Projekte der Not- und Katastrophenhilfe 8,0 Mio. € (Vorjahr<br />
10,6 Mio. €) und für die Kinderhilfe Bethlehem 3,2 Mio. € (Vorjahr 3,1 Mio. €) vereinnahmt<br />
werden. Insgesamt wurden dem DCV rund 153.000 Einzelspenden anvertraut, während<br />
im Vorjahr rund 242.000 Einzelspenden zu verzeichnen waren.<br />
Der Ertrag aus Spendenverbrauch setzt sich zusammen aus den laufenden Spendeneinnahmen<br />
des Geschäftsjahres sowie der Veränderung des Postens Zweckbindungen aus<br />
noch nicht verbrauchten Spendenmitteln. Dieser hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rd.<br />
13 Mio. € deutlich verringert. Im Wesentlichen ist diese Entwicklung auf die in Vorjahren<br />
vereinnahmten und in 2012 für die längerfristigen und nachhaltigen Hilfsprojekte in Haiti<br />
und Pakistan sowie für die Hilfen in Ostafrika verwendeten Spenden zurückzuführen.<br />
Insgesamt ergibt sich ein Spendenverbrauch von 30,9 Mio. € (Vorjahr 36,8 Mio. €).<br />
Der DCV ist stets dem Willen des Spenders verpflichtet und geht mit Spenden verantwortlich<br />
und äußerst zuverlässig um. Die Spenden werden überwiegend zweckgebunden gegeben<br />
und im Interesse des Spenders verwendet. Sollte es nötig sein, Spenden zwischenzeitlich<br />
anzulegen, wird entsprechend der geltenden Finanzanlagen-Richtlinien<br />
überwiegend auf risikoarme und sichere Anlagen geachtet. Der DCV garantiert jedem<br />
Spender, dass seine Spende - abzüglich eines angemessenen Verwaltungskostensatzes<br />
- für den vom Spender vorgegebenen Zweck eingesetzt wird.<br />
25
11<br />
Mitgliedsbeiträge<br />
Im Wirtschaftsjahr 2012 wurde ein unveränderter Gesamtmitgliedsbeitrag der Diözesan-<br />
<strong>Caritas</strong>verbände in Höhe von 0,9 Mio. € vereinnahmt. Für die Umsetzung des Arbeitsrechts<br />
der <strong>Caritas</strong> wurde darüber hinaus ein zweckgebundener Beitrag in Höhe von rund<br />
3,5 Mio. € (Vorjahr 3,2 Mio. €) von den Mitgliedern geleistet.<br />
Vermögenserträge<br />
Bei den Zinserträgen ist durch Vermögensumschichtungen ein leichter Anstieg um<br />
0,1 Mio. € auf 6,3 Mio. € zu verzeichnen. Kursgewinne aus Wertpapieren wurden in Höhe<br />
von rd. 2,4 Mio. € realisiert. Der Anstieg um 0,5 Mio. € ist ebenso wie der Rückgang der<br />
Kursverluste um 0,5 Mio. € auf die Erholung der Kapitalmärkte in 2012 zurückzuführen.<br />
Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
Nach § 253 HGB sind bei Kurserholungen die in Vorjahren nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
vorgenommenen Abschreibungen rückgängig zu machen. Maximale Obergrenze<br />
für die Bewertung bilden die Anschaffungskosten. Aus den Kurserholungen des<br />
Jahres 2012 resultieren laufende Zuschreibungen von 5,1 Mio. € (Vorjahr 0,9 Mio. €), denen<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in<br />
Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr 4,3 Mio. €) gegenüber stehen. Die stark schwankenden<br />
Werte sind bedingt durch die Entwicklung der Kapitalmärkte in 2011 und 2012.<br />
Wohlfahrtsmarken<br />
Der Deutsche <strong>Caritas</strong>verband e.V. sichert den Vertrieb von Wohlfahrtmarken, sodass diese<br />
bundesweit zur Verfügung stehen. Pfarrgemeinden, Einrichtungen und Dienste haben<br />
hierdurch die Möglichkeit, aus Zuschlagserlösen soziale Zwecke unmittelbar zu fördern.<br />
In 2012 konnten Erlöse in Höhe von 7,2 Mio. € (Vorjahr 8,5 Mio. €) erzielt werden, diese<br />
entfallen mit 6,6 Mio. € (Vorjahr 7,6 Mio. €) auf den Vertrieb sowie mit rund 0,6 Mio. €<br />
(Vorjahr 0,9 Mio. €) auf Zuschlagserlöse, die in den sonstigen Zuschüssen enthalten sind.<br />
Unter Abzug der zugehörigen Aufwendungen verbleibt dem DCV ein Defizit in Höhe von<br />
0,1 Mio. € (Vorjahr Überschuss von 0,2 Mio. €).<br />
26
12<br />
2.3.2 Aufwendungen<br />
Aufwendungen<br />
2012<br />
2011 Veränderungen<br />
TEUR in % TEUR in % in TEUR in %<br />
Personalaufwendungen 23.335 17,1 20.458 14,4 2.877 14,1<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
(Sachaufwand) 23.820 17,5 27.690 19,4 - 3.870 - 14,0<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 657 0,5 619 0,4 38 6,1<br />
Zuschüsse an Dritte 993 0,7 1.038 0,7 - 45 - 4,3<br />
Projektaufwendungen* 84.336 62,0 85.368 60,0 - 1.032 - 1,2<br />
Abschreibungen:<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen 1.881 1,4 1.965 1,4 - 84 - 4,3<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />
auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 524 0,4 4.317 3,0 - 3.793 - 87,9<br />
Laufende Aufwendungen 135.546 99,6 141.455 99,3 -5.909 - 4,2<br />
Aufwendungen aus Zuführungen zum<br />
Posten Zweckbindungen 602 0,4 930 0,7 - 328 - 35,3<br />
Summe Aufwendungen 136.148 100,0 142.385 100,0 -6.237 - 4,4<br />
* geleistete Hilfen im internationalen und nationalen Bereich sowie sonstige Projektaufwendungen<br />
In 2012 haben sich die Personalaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Mio. €<br />
erhöht. Bei einer gleich gebliebenen Mitarbeiterzahl (Personalstand im Jahresdurchschnitt<br />
rd. 400 Mitarbeitende) ist diese Erhöhung in erster Linie auf die Tarifsteigerung von 4,9 %<br />
in 2012 sowie die nach Art. 28 Abs. 1 EGHGB erstmals gebildete Rückstellung für mittelbare<br />
Pensionsverpflichtungen in Höhe von 1,6 Mio. € zurückzuführen. Zudem haben sich<br />
die Rückstellungen für Urlaub und Mehrarbeit um 0,3 Mio. € erhöht.<br />
Die Abnahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3,8 Mio. € resultiert aus dem<br />
um 1,0 Mio. € niedrigeren Wareneinsatz beim Wohlfahrtsmarkenvertrieb sowie aus den<br />
um 0,5 Mio. € geringeren Kursverlusten. Ferner war im Vorjahr Aufwand in Höhe von<br />
1,4 Mio. € für Verpflichtungen aus dem Heimkinder-Fonds sowie ein um 0,9 Mio. € höherer<br />
Sanierungsaufwand beim <strong>Caritas</strong> Tagungszentrum ausgewiesen.<br />
Die Spenden werden je nach Projektverlauf den einzelnen Maßnahmen zugeführt und als<br />
Projektaufwand ausgewiesen. Trotz der in 2012 deutlich rückläufigen Spendeneinnahmen<br />
hat sich der Projektaufwand bedingt durch die nachhaltigen Hilfsmaßnahmen in Haiti, Pakistan<br />
und Ostafrika nur moderat verringert.<br />
Der Rückgang der Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
ist auf die positive Entwicklung der Kapitalmärkte in 2012 zurückzuführen.<br />
2 3.3 Verwaltungs- und Werbekosten<br />
In den unter Punkt 2.3.2 dargestellten Aufwendungen sind Verwaltungs- und Werbekosten<br />
enthalten. Dies sind alle Ausgaben, die den in der Satzung genannten steuerbegünstigten<br />
Zwecken nicht unmittelbar inhaltlich zuzuordnen sind. Der Anteil der Verwaltungs-<br />
27
13<br />
und Werbekosten nach den Richtlinien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen<br />
(DZI) an den Gesamtausgaben errechnet sich für 2012 wie folgt:<br />
Deutscher <strong>Caritas</strong>verband e.V.<br />
2012 2011<br />
T € % T € %<br />
Projektausgaben<br />
unmittelbare satzungsgemäße<br />
Aufwendungen (einschließlich<br />
Projektaufwand) 102.755 105.725<br />
Projektförderung 2.371 2.461<br />
Projektbegleitung 3.510 3.243<br />
Satzungsgemäße Kampagnen- und<br />
Bildungsarbeit 1.283 1.268<br />
Summe Projektausgaben 109.919 90,73 112.697 91,35<br />
Verwaltung* 7.646 7.498<br />
Werbung und allgemeine<br />
Öffentlichkeitsarbeit 3.588 3.174<br />
Summe Werbe- und<br />
Verwaltungsausgaben 11.234 9,27 10.672 8,65<br />
Gesamtausgaben* 121.153 100,00 123.369 100,00<br />
* Aufgrund von Überschüssen sind die Aufwendungen aus wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben und der Vermögensverwaltung<br />
bei der Berechnung des Verwaltungskostensatzes nicht zu berücksichtigen.<br />
Das DZI nimmt als Orientierungshilfe eine Abstufung der Werbe- und Verwaltungsausgaben<br />
vor: Bis 30 % gelten Werbe- und Verwaltungsausgaben als vertretbar. Unter 20 %<br />
gelten diese Ausgaben als angemessen und unter 10 % als niedrig. Der Verwaltungskostensatz<br />
des DCV im Geschäftsjahr 2012 liegt – wie bereits im Vorjahr - mit 9,27 % (Vorjahr<br />
8,65%) im als niedrig eingestuften Bereich.<br />
2.4 Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
Die Beurteilung der künftigen Entwicklung bezieht sich auf den unmittelbaren finanziellen<br />
und wirtschaftlichen Wirkungskreis des DCV e.V. für spitzenverbandliche Aufgaben. Welche<br />
Entwicklungen die rechtlich selbständigen Dienste und Einrichtungen sowie die Verbandsgliederungen<br />
erwarten, ist nicht Gegenstand dieses Lageberichts.<br />
Risiken bestehen insbesondere im Hinblick auf eine nachhaltige Finanzierung der satzungsgemäßen<br />
Aufgaben des DCV, sie werden durch die Struktur der Erträge deutlich:<br />
Bundeszuschuss<br />
Der Bundeszuschuss (Einzelplan 17, Kapitel 1702, Titel 684.04) ist unverändert und nicht<br />
dynamisiert. Dieser sowie weitere Bundeszuschüsse für Projektaufgaben im In- und Ausland<br />
unterliegen dem Prinzip der Jährlichkeit des Bundeshaushalts, so dass keine langfristige<br />
Planungssicherheit besteht. Sparmaßnahmen im Bundeshaushalt können zu einer<br />
Kürzung der Bundeszuschüsse führen.<br />
28
14<br />
Kirchensteuermittel<br />
Aus Kirchensteuermitteln erhält der DCV vom Verband der Diözesen Deutschlands (VDD)<br />
den sog. Globalzuschuss und für Projektaufgaben im Ausland Projektzuschüsse. Der<br />
Globalzuschuss wurde bereits bis 2006 um 15,9 % abgesenkt. Zusätzlich wurde bis zum<br />
Jahr 2020 eine weitere Reduzierung des Zuschusses um 20 % angekündigt. Dabei werden<br />
zunächst 10%-Punkte der Kürzung in den Jahren 2012 bis 2015 und weitere 10%-<br />
Punkte in den Jahren 2015 bis 2020 vorgenommen. Dies findet in den Planungen des<br />
DCV Berücksichtigung (vgl. Abschnitt 3.).<br />
Spenden<br />
Zur Finanzierung der weltweiten Not- und Katastrophenhilfe ist der DCV mit seinem<br />
Hilfswerk <strong>Caritas</strong> international (Ci) auf Spenden angewiesen. Dabei spielt die Unterstützung<br />
durch die Medien eine große Rolle. Der Spendenmarkt in Deutschland ist jedoch<br />
zunehmend umkämpft. Um in den kommenden Jahren die Spendeneinnahmen zu stabilisieren,<br />
wurde ein neues Fundraisingkonzept erarbeitet und in 2012 umgesetzt.<br />
Lotterien<br />
Die Lotterien Aktion Mensch, GlücksSpirale und Deutsches Hilfswerk sind für Dienste und<br />
Einrichtungen, die Fachverbände mit bundeszentralen Aufgaben und den DCV eine wichtige<br />
Finanzierungsquelle. Im Jahr 2012 konnten Zuschüsse in Höhe von 47,3 Mio. € für<br />
die Gliederungen und Mitglieder insgesamt bereitgestellt werden, während auf Ebene des<br />
DCV Zuschüsse der Lotterien in Höhe von rund 1,4 Mio. € vereinnahmt wurden. Der in<br />
2011 geänderte Glücksspielstaatsvertrag hat sich grundsätzlich bewährt. Trotz dessen<br />
positiver Vorgaben wird jedoch der Handlungsspielraum der Soziallotterien durch restriktive<br />
Verwaltungsvorgaben der Bundesländer für Werbung und Vertrieb der Lose über das<br />
Internet unverhältnismäßig eingeengt. Die Soziallotterien benötigen hier mehr Freiraum,<br />
um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Die diskutierte weitere Kommerzialisierung<br />
des Glücksspiels durch eine Öffnung für Sportwetten birgt zudem die große Gefahr,<br />
dass es über eine zunehmende Aufweichung des Staatsmonopols mittelfristig zu seiner<br />
Abschaffung kommt. Dies würde die Finanzierung gemeinwohlorientierter sozialer Aufgaben<br />
einschneidend verschlechtern.<br />
Wohlfahrtsmarken<br />
Die Wohlfahrtsmarken sind eine weitere Quelle zur Finanzierung satzungsgemäßer und<br />
spitzenverbandlicher Aufgaben. Sie werden insbesondere für die Konzept-, Projekt- und<br />
Modellarbeit eingesetzt. Für Einrichtungen und Dienste vor Ort sind die Zuschlagserlöse<br />
aus dem Verkauf der Wohlfahrtsmarken eine wirksame Unterstützung. Der DCV wirkt angesichts<br />
des rückläufigen Umsatzes verstärkt darauf hin, die Vertriebswege für die Wohl-<br />
29
15<br />
fahrtsmarken kostengünstig zu gestalten und damit diese Finanzierungsquelle caritativer<br />
Aufgaben zu sichern.<br />
Vermögenserträge<br />
Zur Sicherung der spitzenverbandlichen Aufgaben wird der DCV auch künftig auf Vermögenserträge<br />
angewiesen sein. Das Immobilienvermögen ist folglich in seinem Bestand zu<br />
erhalten, zu pflegen und möglichst wertsteigernd bzw. wertschöpfend einzusetzen und zu<br />
verwenden.<br />
Für die Anlage des Kapitalvermögens gelten die Finanzanlagen-Richtlinien. Diese sehen<br />
eine Diversifikation und eine überwiegend risikoarme Anlagestrategie vor. Die Anlage erfolgt<br />
derzeit überwiegend im Rentenbereich (mindestens 70%). Im Rahmen des Risikomanagementsystems<br />
werden die Veränderungen im Kapitalanlagebereich regelmäßig<br />
verfolgt und bewertet. Vorstand und Finanzkommission befassen sich regelmäßig mit den<br />
Entwicklungen der Kapitalanlagen.<br />
Die Finanzanlagen sind verschiedenen Risiken ausgesetzt, insbesondere Zinsänderungs-,<br />
Preisänderungs-, Währungs- und Ausfallrisiken. Nach wie vor werden die Märkte<br />
durch die kritische Schuldensituation einzelner europäischer Staaten sowie der USA beeinflusst,<br />
sodass weiterhin mit hohen Volatilitäten zu rechnen ist. Europa hat deutliche<br />
Fortschritte bei der Bekämpfung der Schuldenkrise gemacht. So konnten sich die Peripherieländer<br />
Ende 2012 zu deutlich günstigeren Konditionen am Kapitalmarkt refinanzieren.<br />
Die Erholung der Wirtschaft hat sich im Euro-Raum zwar verzögert, wird aber optimistisch<br />
bewertet, sofern die eingeleiteten Reformen beibehalten werden. Die wirtschaftliche<br />
Lage bleibt aber weiterhin angespannt. Die Krise ist noch nicht überwunden, weitere<br />
Anstrengungen sind nötig.<br />
Das derzeit niedrige Zinsniveau führt dazu, dass bei Wiederanlage im vorgegebenen Anlagespektrum<br />
nur schwer positive Realrenditen erzielt werden können, denn die notwendige<br />
Entschuldung der Staaten hat zur Folge, dass kurz- und mittelfristig mit einem<br />
gleichbleibend niedrigen Zinsniveau und moderat höheren Inflationsraten zu rechnen ist.<br />
Vor allem im langfristigen Bereich wird hingegen mit moderaten Zinssteigerungen gerechnet,<br />
so dass sich die diesjährigen Kurssteigerungen bei den Renten teilweise wieder<br />
umkehren und zu Abschreibungen führen können.<br />
Aufgrund der niedrigen Realverzinsung ist es notwendig, eine entgegen der Vorjahre höhere<br />
Duration von 4 bis 5 Jahren anzustreben. Bei Aktien sind derzeit aufgrund der allgemein<br />
guten wirtschaftlichen Lage der Unternehmen höhere Renditen erzielbar. Dies<br />
spricht für die Ausnutzung der maximal vorgegebenen Aktienquote. Von Liquiditätseng-<br />
30
16<br />
pässen ist aufgrund der Strukturierung der Fälligkeiten der Wertpapiere nicht auszugehen.<br />
Chancen und Risiken der „Marke <strong>Caritas</strong>“<br />
Die „Marke <strong>Caritas</strong>“ hat nach Umfragen in der öffentlichen Wahrnehmung einen guten<br />
Ruf, von dem alle Dienste und Einrichtungen profitieren. Dies hat aber auch zur Folge,<br />
dass das mögliche Fehlverhalten einzelner Rechtsträger bzw. deren Dienste und Einrichtungen<br />
oder auch einzelner Führungskräfte dem Image des Gesamtverbandes schaden<br />
kann. Ein solcher Imageschaden kann politische, kirchliche und auch finanzielle Folgen<br />
haben. Deshalb ist die Stärkung von Kontrolle und Transparenz innerhalb der Strukturen<br />
der rechtlich selbständigen Mitglieder von besonderer Bedeutung (vgl. Abschnitt 1.4).<br />
Risikomanagementsystem und Interne Revision<br />
Die unmittelbaren Risiken, denen der DCV aufgrund seiner bundeszentralen und internationalen<br />
Aufgaben unterliegt, werden im Risikomanagementsystem erfasst und bewertet<br />
sowie im Risikobericht dokumentiert.<br />
Darüber hinaus hat der Vorstand eine Interne Revision eingerichtet, mit der die Solidaris-<br />
Revisions-GmbH, Freiburg, beauftragt wurde. Der Vorstand beschließt dafür jährlich einen<br />
Prüfungs- und Revisionsplan und lässt sich, neben den schriftlichen Berichten, in<br />
Regelgesprächen mehrmals jährlich direkt von der Internen Revision berichten.<br />
3. Ausblick<br />
Aufgaben und Projekte<br />
Neben den allgemeinen satzungsgemäßen Aufgaben wie der Sozial- und Fachpolitik, der<br />
Lobbyarbeit für benachteiligte Menschen, der Aus- und Fortbildung, des Arbeits- und Tarifrechts<br />
sowie der weltweiten Not- und Katastrophenhilfe wird sich der DCV auch in 2013<br />
wieder gesonderten Projekten widmen. Geplant ist unter anderem der Aufbau einer<br />
Young <strong>Caritas</strong> in Deutschland, die Förderung der Sozialen Gesundheit im ländlichen<br />
Raum, ein Leitfaden für eine kultursensible Altenpflege, die Entwicklung der Online-<br />
Beratung im Fachbereich Migration/Integration, die Verankerung der Sozialraumorientierung<br />
als fachübergreifende Strategie und Perspektive zur verbandlichen Weiterentwicklung<br />
sowie Frühe Hilfen in katholischen Geburtskliniken. Darüber hinaus wird das Projekt<br />
zur Personalgewinnung und Personalbindung in Einrichtungen der <strong>Caritas</strong> fortgeführt. Mit<br />
der Jahreskampagne 2013 wird unter dem Motto "Familie schaffen wir nur gemeinsam"<br />
für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen von Familien geworben.<br />
Budget<br />
Der <strong>Caritas</strong>rat hat im November 2012 das Budget 2013 genehmigt und der mittelfristigen<br />
Finanzplanung 2014 bis 2016 zugestimmt. Insbesondere Tarifsteigerungen und nicht dy-<br />
31
17<br />
namisierte bzw. sinkende Einnahmen führen dazu, dass ohne Gegenmaßnahmen die laufenden<br />
Ausgaben des Betriebshaushaltes nicht mehr gedeckt sind und aus Vermögensüberschüssen<br />
und Rücklagen finanziert werden müssen. Bei einem Gesamtvolumen von<br />
48,4 Mio. € mussten zum Ausgleich des Betriebshaushalts für 2013 rund 3,3 Mio. € Zuweisungen<br />
aus Vermögensüberschüssen und Rücklagen eingeplant werden.<br />
Zwar werden in den nächsten Jahren voraussichtlich steigende Vermögenserträge insbesondere<br />
aus Immobilien und Beteiligungen realisiert werden. Diese Anstrengungen reichen<br />
jedoch nicht aus, um die Finanzierungslücke dauerhaft zu schließen. Deshalb wurde<br />
für die Zentrale des DCV ein Restrukturierungsprozess eingeleitet, um ab dem Jahre<br />
2015 die Verwendung von Rücklagen zur Finanzierung der laufenden Betriebshaushalte<br />
zu vermeiden (vgl. Lagebericht 2011). Geplant sind insbesondere Einsparungen bei den<br />
Personal- und Sachkosten sowie Erlössteigerungen. Durch diese Maßnahmen kann die<br />
Entnahme aus Rücklagen vermindert werden, sodass eine Finanzierung des Betriebshaushaltes<br />
aus heutiger Sicht bis 2018 allein aus Vermögensüberschüssen möglich ist.<br />
In 2011 hat die Delegiertenversammlung das Budget der Arbeitsrechtlichen Kommission<br />
für die Jahre 2013 bis 2016 beschlossen. Die Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission<br />
sieht eine deutliche Steigerung des Freistellungsumfangs der Mitarbeiterseite bzw. des<br />
Personalkostenersatzes der Dienstgeberseite vor. Zudem werden beide Seiten mit eigenständigen<br />
Geschäftsstellen ausgestattet. In Folge dessen steigt das Budget des Arbeitsrechts<br />
der <strong>Caritas</strong> von 3,5 Mio. € in 2012 auf 4,9 Mio. € in 2013. Dementsprechend erhöhen<br />
sich die Beiträge der Diözesan-<strong>Caritas</strong>verbände.<br />
Im Projekthaushalt wird für das Jahr 2013 und in der mittelfristigen Finanzplanung 2014<br />
bis 2016 von einer gleichbleibenden Höhe der Zuschüsse und einer vergleichbaren<br />
Spendenentwicklung ausgegangen. Nach rund 50,4 Mio. € Projekt-aufwendungen für<br />
Auslandsprojekte in 2012 sind aufgrund auslaufender Großprojekte und der rückläufigen<br />
Spendeneinnahmen des laufenden Jahres für 2013 Aufwendungen in Höhe von 45,1 Mio.<br />
€ geplant.<br />
Für Projekte der Inlandshilfe (u. a. für Migration und Integration, Kinder- und Jugendhilfe,<br />
Familien, besondere Lebenslagen, Bundesfreiwilligendienst sowie Altenhilfe, Behindertenhilfe<br />
und Gesundheitsförderung), die überwiegend drittmittelfinanziert sind, sind in<br />
2012 33,9 Mio. € ausgegeben worden. Für die Folgejahre wird hier von einem gleichbleibenden<br />
Mitteleinsatz ausgegangen. Die Durchführung der Maßnahmen ist jedoch abhängig<br />
von der Bewilligung der Zuwendungsgeber.<br />
Die Höhe der Vermögensüberschüsse ist abhängig von der weiteren Entwicklung der Finanzmärkte.<br />
Wesentliche Investitionen sind für 2013 nicht geplant.<br />
32
18<br />
Mit Ausnahme der Arbeitsrechtlichen Kommission rechnen wir für 2013 für den DCV insgesamt<br />
(Projekt- und Betriebshaushalt, Vermögensverwaltung) mit laufenden Aufwendungen<br />
und Erträgen vergleichbar zu 2012. Außerordentliche Aufwendungen oder wesentliche<br />
Sondereinflüsse wie in Vorjahren (u.a. Errichtung des Heimkinderfonds oder<br />
Sanierung des <strong>Caritas</strong> Tagungszentrums) werden für 2013 nicht erwartet, so dass wir für<br />
2013 von einem ausgeglichenen Jahresergebnis ausgehen.<br />
4. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem<br />
Schluss des Geschäftsjahres<br />
Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2012 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />
für den DCV eingetreten.<br />
Freiburg i. Br., den 13. Mai 2013<br />
Prälat Dr. Peter Neher Prof. Dr. Georg Cremer Hans Jörg Millies<br />
Präsident Generalsekretär Finanz- und<br />
Personalvorstand<br />
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