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Wir feiern – Sie sparen! - Balz Holz AG

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125 JAHRE SCHREINERZEITUNG NUMMER 44 31. OKTOBER 2013<br />

BADEZIMMER<br />

11<br />

OBJEKT. Der Werkstoff <strong>Holz</strong> eignet sich hervorragend für den Einsatz in Bade- und Wellnessanlagen.<br />

Das neue Spa im Wilerbad zeigt, wie man Werkstoffe miteinander kombinieren kann,<br />

und warum man bei einem Solebad Vorsicht walten lassen sollte.<br />

<strong>Holz</strong> entspannt am besten!<br />

«Die Materialwahl ist bei unseren Projekten<br />

immer zentral», sagt Monika Imhof vom<br />

gleichnamigen Architekturbüro in Sarnen.<br />

Bei der Aufstockung des Wilerbades in Wilen<br />

bei Sarnen hat sich die Architektin und<br />

ihr Team für den Werkstoff <strong>Holz</strong> stark gemacht.<br />

Der Grund ist einfach: «Baden, Geniessen<br />

und Gesundheit sind Begriffe, die<br />

hervorragend zum natürlichen Werkstoff<br />

passen», ist Monika Imhof überzeugt. Doch<br />

die Natürlichkeit war bei der Wilerbad-Aufstockung<br />

nicht der einzige Grund, warum<br />

man sich auf <strong>Holz</strong> konzentriert hat. «Das<br />

kurze Zeitfenster, um den Bau zu erstellen,<br />

hat ebenfalls einen grossen Einfluss gehabt»,<br />

erklärt Imhof.<br />

Keine Seesicht am See<br />

Entstanden ist ein dreiteiliger Baukörper<br />

im Hang hinter dem bestehenden Hotelkomplex,<br />

an der Stelle des alten Cevi-Ferienheims,<br />

welches baufällig war. Als einziger<br />

zur Verfügung stehender Platz für den<br />

Neubau war die Lage hinter dem Hotel in<br />

Waldnähe eine Herausforderung. «In Seenähe<br />

erwarten Besucher eines Spas primär<br />

Seesicht, was wir auf der seeabgewandten<br />

Seite natürlich nicht bieten konnten», erklärt<br />

Imhof. Man habe sich darum für das<br />

Konzept Waldbad mit Sicht auf Waldrand<br />

und den nahen Schwandbach entschieden,<br />

womit die Materialwahl mit viel <strong>Holz</strong> goldrichtig<br />

erschien.<br />

Unten Beton, oben <strong>Holz</strong><br />

Die Tragkonstruktion des Neubaus besteht<br />

aus einem in die Hanglage gestuften Beton-<br />

Dunkle <strong>Holz</strong>arten dominieren<br />

die Spa-<br />

Landschaft, die Esche<br />

dient im Treppenhaus<br />

als aufhellendes Element.<br />

Die Decke ist aus<br />

thermisch behandelter<br />

Weisstanne gefertigt,<br />

die Schränke aus geräucherter<br />

Eiche.<br />

Bild: Sibylle Kathriner<br />

sockel und dem darauf gesetzten <strong>Holz</strong>bau.<br />

Im untersten Stockwerk des Betonsockels<br />

sind Räume für die Technik und Infrastruktur<br />

untergebracht. Im oberen Niveau trägt<br />

der massive Sockel auch die beiden Badebecken.<br />

Alles, was über den Sockel hinaus<br />

geht, ist als <strong>Holz</strong>bau errichtet worden. Die<br />

Decken hat man als <strong>Holz</strong>-Beton-Verbund<br />

ausgelegt, um den Trittschall möglichst gut<br />

einzudämmen, weil im ersten Geschoss vorwiegend<br />

Behandlungsräume untergebracht<br />

sind, für deren Tätigkeit Betriebslärm aus<br />

dem darüberliegenden Fitnessraum nicht<br />

förderlich ist. Die Fassaden sind weitgehend<br />

geschlossen und nach Süden, Osten und<br />

Westen mit schmalen <strong>Holz</strong>fenstern ausgerüstet,<br />

während die Seite zum Bach hin flächig<br />

verglast ist.<br />

Gebeizte Platten überzeugten nicht<br />

«Beim Bau gab es einige grosse Herausforderungen,<br />

für die wir zusammen mit den<br />

vier beteiligten Schreinereien nach Lösungen<br />

suchten», erklärt Imhof. Eine davon<br />

war die klimatische Belastung durch den<br />

Spa-Betrieb. Zuerst hat sich Imhof und ihr<br />

Team mit Plattenwerkstoffen auseinandergesetzt.<br />

Und weil von Anfang an klar war,<br />

dass man aus dem dunklen Bad ins Helle<br />

hinaus schauen wollte, konzipierten die<br />

Architekten dunkle, grosse Flächen in <strong>Holz</strong>.<br />

Dazu verglich man Beizmuster und versuchte,<br />

deren <strong>Wir</strong>kung abzuschätzen. «Doch<br />

immer wieder engten die Grenzen der Belastbarkeit<br />

den Einsatz der Platten ein,<br />

etwa in Bezug auf die Belastung durch<br />

Wasserdampf.»<br />

Einheimisch, dunkel, ruhig<br />

«Zudem passte die chemisch-technische<br />

Ausrichtung der Beizen nicht wirklich zu<br />

uns», meint die Architektin. Schliesslich<br />

habe der <strong>Holz</strong>bauer die Verwendung von<br />

thermisch behandelter Fichte oder Weisstanne<br />

vorgeschlagen. «Vor allem die Tanne<br />

erwies sich als ideal», erzählt Imhof. Man<br />

kann in Form von Täfer relativ einfach grosse<br />

Flächen erstellen, die mit der unregelmässigen<br />

Färbung Spannung aufbauen. Zudem<br />

habe der Umstand, dass die thermische<br />

Behandlung keine chemischen<br />

Rückstände verursacht, die Wahl erleichtert.<br />

Als drittes Argument nennt Imhof neben<br />

den optischen Merkmalen das ruhige<br />

Verhalten bei Feuchteeinfluss. Das sei besonders<br />

im Bereich der Bäder sehr wichtig<br />

gewesen. «Die grossen Flächen haben sich<br />

während der Nutzung fast gar nicht verändert,<br />

es gibt kaum Überstände und die einzelnen<br />

Lamellen schüsseln trotz der hohen<br />

Belastung nur sehr wenig», sagt Imhof.<br />

Edelstahl zu wenig beständig?<br />

Bei der Konstruktion der Struktur im Bereich<br />

des Solebades stiess man aber noch<br />

auf ganz andere Hindernisse. «Das Salz aus<br />

der Badesole lässt alle Metalle in der Umgebung<br />

korrodieren», erklärt Bauleiter Klaus<br />

Töngi. Man habe daher sehr gut aufpassen<br />

müssen, wie und vor allem mit welchen<br />

Montagemitteln man befestige. «Dabei hat<br />

sich herausgestellt, dass die korrosionshemmenden<br />

Legierungsmetalle im Edelstahl zu<br />

wenig Schutz vor Korrosion bieten», erklärt<br />

der gelernte Zimmermann und studierte<br />

Architekt. Weder Stahl mit der Legierung<br />

V2A noch V4A biete im aggressiven Salzmilieu<br />

genügend Schutz.<br />

<strong>Holz</strong> ist sicher vor dem Salz<br />

«Die Deckenelemente sind daher alle in Fälzen<br />

aufgelegt und hängen nicht an Schrauben»,<br />

sagt Töngi. Das Risiko sei zu hoch gewesen,<br />

nur auf eine mechanische Befestigung<br />

zu vertrauen. Im Bereich der Wände<br />

sind alle Lamellen auf Grundrahmen verleimt<br />

und an der Unterkonstruktion eingehängt.<br />

Dem <strong>Holz</strong> schadet die salzige Umgebung<br />

aber gar nicht. Am Handlauf aus<br />

Edelstahl an der Schwimmbadtreppe, der<br />

direkt ins Salzwasser führt, kann man ablesen,<br />

wie aggressiv die Umgebung wirkt:<br />

Er muss täglich von korrodiertem Material<br />

gereinigt werden. Das Tannenholz liessen<br />

Fortsetzung auf Seite 12 →


12<br />

→ Fortsetzung von Seite 11<br />

die Architekten ölen. «Durch die anfeuernden<br />

Eigenschaften des Öls gewinnt das <strong>Holz</strong><br />

massiv an Charakter», sagt Imhof. Der Hell-<br />

Dunkel-Kontrast kommt deutlicher zum<br />

Vorschein. Offenbar konnten bei einer Besichtigung<br />

selbst Schreiner nicht auf Anhieb<br />

definieren, um welche <strong>Holz</strong>art es sich<br />

handelt. «Die thermisch behandelte Tanne<br />

gleicht auch eher einem Tropenholz als<br />

einem <strong>Holz</strong> aus dem Emmental», lacht die<br />

Architektin.<br />

Glasbeschläge ohne Metall<br />

Weiter entfernt vom Solebad ist die Korrosion<br />

aber kein Thema mehr. Doch bei einem<br />

Detail lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen.<br />

«Bei den Glastüren in unmittelbarer<br />

Nähe zum Solebad suchten wir nach<br />

einem Stossgriff, der das Klima auszuhalten<br />

vermag», sagt Imhof. Die Suche sei schwierig<br />

gewesen, schliesslich habe aber ein<br />

Schreiner den Vorschlag zu einem Stossgriff<br />

aus <strong>Holz</strong> gemacht. «Dieser ist ohne<br />

Metall direkt an der Tür verleimt worden»,<br />

erinnert sich Imhof. Er habe einfach ein<br />

Dübel- und ein Lochteil gefertigt und die<br />

beiden Teile direkt durch die Glasbohrung<br />

hindurch miteinander verklebt.<br />

Schreiner als Treuhänder<br />

«Für die restlichen Innenausbauten sahen<br />

wir uns nach weiteren dunklen Hölzern<br />

um», erklärt Imhof. Eigentlich wollte man<br />

für die Möbel dunkle Mooreiche, doch die<br />

Verfügbarkeit und der Preis habe dies verhindert.<br />

Schliesslich kam geräucherte Eiche<br />

in die Endauswahl. «Im Beratungsraum der<br />

Herzog-Elmiger <strong>AG</strong> haben wir uns spontan<br />

in eine Partie Räuchereiche verliebt, die gemäss<br />

einer Überschlagsrechnung für alle<br />

Möbel hätte ausreichen müssen», sagt Imhof.<br />

«Einer der beteiligten Schreiner, von<br />

der Schreinerei Läubli aus Sarnen, hat die<br />

Furnierpartie gekauft und dann für die anderen<br />

Schreiner treuhänderisch verwaltet»,<br />

sagt Imhof lachend. Der sorgsame Umgang<br />

war offenbar nötig, denn am Schluss sei es<br />

noch knapp geworden.<br />

Vier Schreiner und ein <strong>Holz</strong>bauer<br />

Insgesamt beteiligt waren neben der <strong>Holz</strong>bautechnik<br />

Burch die vier Schreinereien<br />

Läubli, Amschwand und Rohrer aus der Region<br />

Sarnen sowie die Schreinerei Würsch<br />

aus Buochs. «Eigentlich zeichnet jeder die-<br />

Exotenholz aus dem Emmental?<br />

Bild: SchreinerZeitung<br />

Beim eingesetzten <strong>Holz</strong> handelt es sich tion um bis zu 60% drin. Für die thermische<br />

Behandlung kommen fast alle<br />

um Weisstanne (lat. Abies) aus der Region<br />

Emmental. Das <strong>Holz</strong> wurde aber <strong>Holz</strong>arten infrage, sehr gute Resultate<br />

thermisch behandelt, wodurch die Farbe<br />

des <strong>Holz</strong>es wechselt, Veränderungen oder Tanne erzielt. Die Fichte wird da-<br />

hat man mit Nadelhölzern wie Fichte<br />

gibt es aber auch bei den Inhaltsstoffen bei sehr regelmässig durchgefärbt und<br />

und bei den mechanischen Eigenschaften.<br />

Die Behandlung erfolgt am Roh-<br />

Tanne bekommt je nach Wuchsart und<br />

gleicht nachher der Farbe nach Altholz,<br />

hobler in einer Druckkammer. Die Inhaltsstoffen eine unregelmässige<br />

Prozesstemperatur liegt bei der Weisstanne<br />

bei etwa 180 °C. Die Rohware Standort und Wuchscharakter abhän-<br />

Farbgebung. Das Resultat ist stark vom<br />

muss vor der thermischen Behandlung gig. Am unbehandelten <strong>Holz</strong> ist aber<br />

technisch auf 8 bis 10% getrocknet werden.<br />

Das <strong>Holz</strong> verbleibt je nach <strong>Holz</strong>art der Farbe möglich.<br />

keine Prognose bezüglich resultieren-<br />

und Format des Rohmaterials mehrere<br />

Stunden bis Tage in der Druckkammer Tanne wird lebhafter<br />

und wird so gleichmässig durchgefärbt. Die unregelmässige Farbgebung der<br />

Das Hobeln und Schleifen erfolgt nach thermisch behandelten Weisstanne<br />

der Hitzebehandlung.<br />

lässt sich gezielt einsetzen, wie das Beispiel<br />

Wilerbad zeigt. Flächen aus diesem<br />

<strong>Holz</strong> wirken deutlich lebhafter.<br />

Eigenschaften verändern<br />

Die <strong>Holz</strong>struktur selber verändert sich Sehr gut einsetzen lässt sich das <strong>Holz</strong><br />

bei der Hitzebehandlung kaum. Im an klimatisch schwierigen Einsatzorten<br />

Inneren werden dabei aber chemische wie Bädern oder an Aussenfassaden.<br />

Reaktionen in Gang gesetzt, welche das Das ruhige Verhalten und die geringere<br />

<strong>Holz</strong> verändern. <strong>Holz</strong>eigene Inhalts stof- Wasseraufnahmefähigkeit wirken sich<br />

fe reagieren miteinander und sorgen in diesen Bereichen positiv aus. Zudem<br />

für veränderte technische Eigenschaften.<br />

Herabgesetzt wird zum Beispiel kalien eingesetzt, eine Emission von<br />

werden im Prozess keinerlei Chemidie<br />

mechanische Festigkeit. Thermisch Schadstoffen ist ausgeschlossen. Zu<br />

behandeltes <strong>Holz</strong> verliert an Tragfähigkeit,<br />

wird spröder und ist leichter. Zu-<br />

aufgrund des Zuckerabbaus leicht nach<br />

Beginn riecht das unbehandelte <strong>Holz</strong><br />

dem sinkt die Fähigkeit, Wasser aufzu- verbranntem Karamell.<br />

nehmen. Das führt zu einem deutlich → www.balz-holz.ch<br />

ruhigerem Schwind-/Quellverhalten,<br />

bei der Weisstanne liegt eine Reduk-


125 JAHRE SCHREINERZEITUNG NUMMER 44 31. OKTOBER 2013<br />

BADEZIMMER<br />

13<br />

Bild: SchreinerZeitung<br />

ser Schreiner für eine <strong>Holz</strong>art verantwortlich.<br />

Läubli und Amschwand haben alle Arbeiten<br />

in Räuchereiche produziert, Rohrer<br />

hat alle Elemente aus Esche gefertigt und<br />

Würsch hat die asiatischen Teile in Nussbaum<br />

hergestellt», teilt Imhof lachend mit.<br />

Aus dem Dunkeln ins<br />

Helle schauen: Die<br />

Materialisierung aus<br />

den Saunen haben die<br />

Architekten ausserhalb<br />

fortgesetzt. Der leuchtende<br />

Würfel der Himalayasalz-Sauna<br />

besteht<br />

aus Salzsteinen.<br />

Die Esche kam als aufhellendes Element im<br />

Treppenhaus zum Einsatz, auf den Nussbaum<br />

fiel die Wahl, weil die Biosauna vom<br />

Saunahersteller innen systembedingt in Espenholz<br />

(Zitterpappel) und Nussbaum gefertigt<br />

wurde. «<strong>Wir</strong> haben dann diese Materialisierung<br />

auch nach aussen in die Umgebung<br />

der Sauna getragen», sagt Imhof.<br />

Zudem harmoniere Nussbaum sehr gut mit<br />

den leuchtenden Steinen der Himalayasalz-<br />

Sauna. Diese Oberflächen wurden alle möglichst<br />

unauffällig lackiert. Das heisst seidenmatt<br />

und mit möglichst wenig Auftrag,<br />

um genügend Schutz zu bieten, aber trotzdem<br />

nicht aufzufallen. Wer in das Wilerbad-Spa<br />

eintritt, spürt, dass sich die Planer<br />

intensiv mit der Materialwahl auseinandergesetzt<br />

haben. «Unseren Gästen ist es sehr<br />

wohl in dieser Umgebung mit dem vielen<br />

<strong>Holz</strong>», sagt Spa-Leiterin Diana Bircher. WI<br />

→ www.wilerbad.ch<br />

→ www.imhof-arch.ch<br />

→ www.fachschreinerei.ch<br />

→ www.amschwand.ch<br />

→ www.wuers.ch<br />

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