Göschenhaus-Journal 4/2013 (PDF)
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is 1814/15, wo Vacha dem Königreich Westphalen und damit Napoleons<br />
Bruder unterstand – bis 1866 zugehörte. Dann wurde die Region von den<br />
Preußen einverleibt.<br />
Seume wurde in Vacha wohl sehr schnell von hessischen Soldatenwerbern<br />
angeworben, als er am Abend des 4. Juli 1781 die Stadt an der Werra erreichte.<br />
Wo genau Seume einkehrte, ist mehr als unklar. Die Seumeforschung erwähnt<br />
einige Namen, welches Gasthaus gemeint sein könnte. Besonders häufig ist vom<br />
Gasthaus / Gasthof Sachsenheim die Rede, außerhalb der Stadtmauer an der<br />
der Stadt gegenüberliegenden Werraseite gelegen, um 1900 „Zur guten Quelle“<br />
genannt. Doch ist dieses Gebäude – das Foto davon liegt im <strong>Göschenhaus</strong> (vgl.<br />
Abbildung S. 7) – erst um 1820 erbaut worden, der den Vorgängerbau ersetzte,<br />
in dem Seume vielleicht als Soldat angeworben wurde. Dieser Vorgängerbau<br />
war das ursprüngliche Siechenhaus, auch Sondersiechenhaus, ein Hospital des<br />
Klosters Kreuzberg / Philippsthal für jene Kranken, die man besser nicht in der<br />
Stadt haben wollte: vom Mittelalter bis 1570 wurden hier u. a. Pestkranke<br />
untergebracht. Es lag am Siechenberg, wie diese Erhöhung auch heute noch<br />
genannt wird. Später wurde hieraus ein Gasthaus, wobei die Bezeichnung<br />
„Zum rothen Roß“, die man in der Seume-Forschung findet, 6 wohl völlig irre ist.<br />
Nach dem „Hochfürstl. Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender auf das Jahr<br />
Christi 1784“ sind folgende Wirtshäuser in Vacha zu finden: 7<br />
8<br />
© <strong>Göschenhaus</strong> Grimma-Hohnstädt und Seume-Verein „ARETHUSA“ e. V. Grimma <strong>2013</strong>