Göschenhaus-Journal 4/2013 (PDF)

hier ist auch schon der Blick in die Altstadt möglich, die zum größten Teil
liebevoll restauriert und saniert ist. Auffallend ist auch, dass erhebliche Teile
der alten Stadtbefestigung, die auch Seume noch sehen konnte, heute erhalten
ist. Dazu gehören auch drei erhaltene Rundtürme und die Burg Wendelstein,
die noch die alte Wehranlage aus der Mitte des 13. Jahrhundert beeindruckend
verdeutlichen. Die Burg Wendelstein ist heute Stadtmuseum und u. a. Aufbewahrungsort
der ersten Frau Elster-Puppe aus dem Sandmännchen!
Ein besonderer Höhepunkt ist das Rathaus auf dem
Marktplatz, ursprünglich ein repräsentativer
Wohnungsbau für einen Amtsmann zu Beginn des
17. Jahrhundert, deswegen bis heute Haus
Widemark (nach dem Amtmann) benannt. Der
Baumeister Hans Weber aus Bad Hersfeld hat sich
gleich zweimal verewigt, einmal direkt namentlich
am Dachstuhl und indirekt durch seine für ihn
typischen Herzen im Fachwerk. Der Eingangbereich
Das Rathaus Vachas
des Rathauses – hier
ist bereits Napoleon nach seiner Flucht von der
Völkerschlacht 1813 kurz eingekehrt, um dann
vor den Preußen weiter zu fliehen; Napoleons
Soldaten hatten ein ganz besonders „Geschenk“
für die Vächer: eine Typhusepidemie! – ist 1936
mit Szenen der Stadtgeschichte ausgestattet
worden. Mein Stadtführer Herr Höland wies aber
besonders auf jene Abbildungen hin, die die zwei
bekanntesten Legenden der Stadt darstellen, die
jeder Vächer von Kindesbeinen kennt.
Rathaus-Detail mit Herzen ...
In der ersten Legende wird beschrieben, dass
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© Göschenhaus Grimma-Hohnstädt und Seume-Verein „ARETHUSA“ e. V. Grimma 2013