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19. Juli 2013<br />

7<br />

Nachrichten<br />

Das grüne Tal führt die Rubbelparkkarte als<br />

Projekt der Neuen Regionalpolitik ein und zielt<br />

damit auf den Tagestourismus<br />

PARKEN WIRD<br />

IM VERZASCATAL<br />

ETWAS TEURER<br />

von Rolf Amgarten<br />

Für Hallen- und Freibäder bezahlt man<br />

in der Regel Eintritt. Ebenso an Open-<br />

Air-Veranstaltungen. An der Peripherie<br />

kann die Umsetzung der Neuen Regionalpolitik<br />

schlicht heissen, die<br />

Parkplatzverwaltung zu ändern und<br />

kostenpflichtig zu machen. Im Verzascatal<br />

findet sich ein solches Regionalprojekt,<br />

das von Bund, Kanton und<br />

verschiedenen lokalen Protagonisten<br />

unterstützt worden ist. Dort soll das<br />

kostenlose Wildparkieren möglichst<br />

eingeschränkt und der Tagestourismus<br />

zur Kasse gebeten werden.<br />

Seit dem 1. Juli gelten fürs Parkieren<br />

vorgegebene Zonen, bei denen das Abstellen<br />

des Fahrzeugs pro Stunde 2<br />

Franken kostet. Mit einer Parking<br />

Card, welche 10 Franken kostet, kann<br />

den ganzen Tag geparkt werden. Einheimische<br />

und Zweitwohnungseigentümer<br />

und Handwerker können auf der<br />

betreffenden Gemeindeverwaltung eine<br />

Parkkarte holen, welche für die von<br />

der Gemeinde definierten Plätze auf<br />

dem jeweiligen Gemeindegebiet beschränkt<br />

ist.<br />

Die „Touristenparkingkarte“ ist an Infopoints,<br />

in Restaurants, Kiosken,<br />

Campings und Hotels des Verzascatals<br />

zu kaufen. Sie gilt für das Gebiet vom<br />

Staudamm weg bis ins hintere Tal von<br />

Sonogno. Die Karte funktioniert nach<br />

dem Rubbelsystem, wie man es vom<br />

Ausland her kennt, wo der Tag freigekratzt<br />

wird. Mit dieser Karte kann man<br />

dann auch den Standort im Tal mehrmals<br />

wechseln. Verantwortlich dafür<br />

zeichnet sich die Fondazione Verzasca.<br />

Das Projekt kostete 600'000 Franken.<br />

Es soll künftig selbsttragend sein. Das<br />

hiesse, das es rund 20 Spitzentage<br />

bräuchte, um die Auslagen des bisherigen<br />

Aufwands wieder hereinzuholen.<br />

Denn an Spitzentagen kämen über<br />

3000 Fahrzeuge ins Tal. Nebst Einzäunungen<br />

der Areale ist geplant, die Zonen<br />

mit Abfallkörben und Toi-Toi-Toiletten<br />

zu bestücken. Und es werden mit<br />

der Parkkarte Infos zum neuen Parkplatzregime<br />

abgegeben.<br />

Es gibt zwar immer noch Plätze, auf<br />

denen kostenlos parkiert werden kann,<br />

aber die sind weiter von den beliebten<br />

Flussuferstellen entfernt. Man hat<br />

nämlich abgecheckt, welches die beliebtesten<br />

Plätzchen für die Tagestouristen<br />

sind und diese werden von März<br />

bis Oktober jeweils kostenpflichtig.<br />

Diese Initiative um Parkplatzgebühren<br />

als eine Art von Eintrittspreis ins Ferienparadies<br />

könnte vielleicht Schule<br />

machen. Beispielsweise könnte auch<br />

das Bavonatal einen finanziellen Zustupf<br />

durchaus gebrauchen. Sicherlich<br />

wird man auch in anderen Tälern den<br />

Erfolg oder Misserfolg des Projekts im<br />

Verzascatal beobachten.<br />

Raumplanungsmuseum in Losone wird wohl noch weitere drei bis vier Jahre auf sich warten lassen<br />

Der schwierige<br />

Deal um die<br />

alte Kaserne<br />

Der Deal soll allen etwas bringen. Der<br />

Bund sei bereit, die alte Kaserne von<br />

Losone an die Gemeinde zu verkaufen.<br />

Allerdings behält sich das Departement<br />

für Verteidigung, Bevölkerungsschutz<br />

und Sport vor, die Kaserne vorerst<br />

für drei Jahre dem Justizdepartement<br />

für die Unterbringung von Asylsuchenden<br />

zu überlassen.<br />

Provisorisch, wie es heisst. Laut Zeitungsberichten<br />

nimmt die Exekutive<br />

von Losone Kenntnis von diesem nicht<br />

ganz uneigennützigen Angebot von<br />

Bern und will sich erst nach Kenntnis<br />

der Zahl und Art der Asylsuchenden,<br />

Ti-Press<br />

Solche Bilder sollen aus dem Verzascatal verschwinden: chaotisches Parken am Fluss<br />

die allenfalls nach Losone verlegt werden<br />

sollen, dazu äussern. Gemeinde<br />

und Patriziat planen die Kaserne umzunutzen<br />

für Freizeitangebot und vor allem<br />

zur Einrichtung eines Raumplanungs-Museums,<br />

wie es schon seit<br />

mehreren Jahrzehnten debattiert und<br />

an vielen Orten in Aussicht gestellt<br />

worden war.<br />

Mit dem neuen Asylgesetz darf der<br />

Bund provisorisch problematische<br />

Asylsuchende in eigenen Einrichtungen<br />

kasernieren, ohne dass die jeweils<br />

betroffene Standortgemeinde etwas dagegen<br />

einwenden kann und ohne dass<br />

beispielsweise die für Umnutzungen<br />

von alten Kasernen benötigten Bauund<br />

Sanierungsbewilligungen beim jeweiligen<br />

Kanton oder der Standortgemeinde<br />

eingeholt werden müssen.<br />

Die Gemeindevertreter von Losone<br />

hatten im Vorfeld dieser Debatte um<br />

die Nutzung der alten Kaserne für<br />

Asylsuchende bemäkelt, dass die Einrichtung<br />

desolat, die hygienischen Apparaturen<br />

sanierungsbedürftig und die<br />

Kaserne in der Nähe vom Campingplatz<br />

und anderen touristischen Angeboten<br />

schlecht für solche Unterbringung<br />

geeignet sei.<br />

ra<br />

Gerissenes<br />

Stahlseil<br />

fordert zwei<br />

Todesopfer<br />

Bei einem Unfall im Bedrettoral<br />

sind am Samstagnachmittag<br />

ein 45-jähriger Motorradfahrer<br />

und seine 39-jährige Beifahrerin<br />

tödlich verunglückt. Die Ursache<br />

für den Unfall bei der<br />

Fraktion Fontana auf der<br />

Hauptstrasse zwischen Airolo<br />

und dem Nufenenpass war ein<br />

Stahlseil, das plötzlich gerissen<br />

war und die Motorradfahrer<br />

traf.<br />

Die beiden Fahrer aus dem<br />

Kanton Aargau waren in Richtung<br />

Wallis unterwegs, wie die<br />

Tessiner Kantonspolizei mitteilte.<br />

Auf der Höhe des Dorfes<br />

Fontana gerieten sie in ein<br />

Stahlkabel, das für Holzarbeiten<br />

entlang der Strasse genutzt<br />

wurde. Das Kabel hatte sich<br />

aus unbekannten Gründen gelöst<br />

und war auf die Strasse geraten.<br />

Als Polizei und Rettungskräfte<br />

vor Ort eintrafen,<br />

konnten sie nur noch den Tod<br />

der beiden Personen feststellen.<br />

Von offizieller Seite wurden bis<br />

Redaktionsschluss keine weiteren<br />

Informationen zum Unfallhergang<br />

herausgegeben. In den<br />

Tessiner Medien jedoch wurde<br />

vermutet, dass am steilen Hang<br />

neben der Kantonsstrasse Bäume<br />

gefällt geworden waren.<br />

Diese sollten nun mit der Hilfe<br />

eines Baggers und eines Stahlseils<br />

zum Abtransport den Hügel<br />

hinuntergezogen werden.<br />

Bei diesem Vorgang müsse es<br />

wohl zum Riss des Seiles gekommen<br />

sein. Besonders<br />

schockiert zeigten sich die Medien<br />

über den Umstand, dass<br />

nichts passiert wäre, wenn das<br />

Motorrad nur einen Moment<br />

früher oder später an der Stelle<br />

vorbeigefahren wäre. Ebenfalls<br />

stellte sich die Frage, ob für solche<br />

Holzarbeiten eine Bewilligung<br />

vorlag und ob solch eine<br />

überhaupt notwendig gewesen<br />

wäre. Eine schriftliche Anfrage<br />

der TZ an die kantonale Forstsektion<br />

blieb bis Redaktionsschluss<br />

unbeantwortet. mk<br />

Zwei Frauen in Haus eingeschlossen<br />

In Villa Luganese hat sich am Dienstag in der Mittagszeit<br />

ein Überfall auf ein Privathaus ereignet. Zwei<br />

maskierte Männer drangen in die Wohnräume ein<br />

und bedrohten die zwei anwesenden Frauen mit einem<br />

Messer. Die beiden Bewohnerinnen wurden von<br />

den Tätern in einen Raum im Haus gesperrt. Anschliessend<br />

machten sich die Räuber auf die Suche<br />

nach Wertgegenständen. Mit ihrer Beute – die noch<br />

nicht beziffert werden konnte – flüchteten sie. Gemäss<br />

Polizeiangaben konnten sich die beiden Frauen<br />

selbst befreien und den Notruf betätigen.<br />

Lausigste Zahlungsmoral im Tessin<br />

Die grössten Verzögerungen beim Begleichen der<br />

Rechnungen gibt es in der Romandie und im Tessin.<br />

In den Kantonen Wallis, Freiburg, Genf und Neuenburg<br />

lassen die Firmen bei mehr als der Hälfte der<br />

Zahlungen die Frist verstreichen. Im Tessin, in der<br />

Waadt und im Jura sind es gar über 60 Prozent.<br />

SBB-Linie aus Zentrum Pollegio verlegt<br />

In Pollegio ist am Dienstag ein neuer Streckenabschnitt<br />

der SBB-Stammlinie eingeweiht worden. Die<br />

Gleise, die bisher direkt am Ort vorbeiführten, wurden<br />

aus dem Wohngebiet heraus in unmittelbare Nähe zur<br />

Alptransit-Neubaustrecke verlegt. Nach Eröffnung des<br />

Gotthard-Basistunnels im Jahr 2016 soll der neue<br />

Streckenabschnitt von rund 2'500 Metern als Ausweichgleis<br />

für Güterzüge dienen. Schnellzüge hätten<br />

so freie Bahn. Entsprechend soll die Strecke mit Weichen<br />

an die Neubaustrecke angebunden werden. Der<br />

Gotthard-Basistunnel könne später auf diese Weise<br />

maximal genutzt werden, teilten SBB und Alptransit in<br />

einem gemeinsamen Kommuniqué mit.<br />

Kurz gefasst<br />

Ozonwerte überschreiten den Grenzwert<br />

Das anhaltende Sommerwetter im Tessin lässt die<br />

Ozon-Werte ansteigen. Am Montag wurde an allen<br />

Messstationen der Grenzwert von 120 Mikrogramm<br />

deutlich überschritten. Der Spitzenwert lag in Mendrisio<br />

bei 211 Mikrogramm. Massnahmen sind aber gemäss<br />

Tessiner Umweltamt noch nicht vorgesehen.<br />

95-Jähriger verursacht Blechschäden<br />

Ein 95-jähriger Autofahrer hat am Montag in Balerna<br />

bei einer kurzen Spitztour jede Menge Blechschaden<br />

verursacht. Insgesamt vier fremde Fahrzeuge wurden<br />

beschädigt, wie die Polizei mitteilte. Die Irrfahrt endete<br />

an einem Laternenpfahl. Der betagte Fahrer soll nur<br />

leichte Verletzungen davongetragen haben. Sein Auto<br />

wurde stark beschädigt.<br />

Gastfamilie für Studenten gesucht<br />

Die Organisation AFS sucht für einen Austauschschüler<br />

aus Honduras im Tessin eine Gastfamilie. Der 18-<br />

jährige Adolfo kommt am 16. August zusammen mit<br />

180 weiteren jungen Menschen aus aller Welt in die<br />

Schweiz, wo sie während elf Monaten das Gymnasium<br />

besuchen. Weitere Auskünfte: Tel. 044 218 19 15<br />

oder E-Mail info@afs.ch.<br />

Luganos Lungolago geschlossen<br />

Die Seepromenade von Lugano bleibt übermorgen<br />

Sonntag, 21. Juli, zwischen 14 und 20 Uhr wegen<br />

des Longlake Festivals für den Verkehr geschlossen.<br />

Events lockten zahlreiche Besucher<br />

Mit einer durchschnittlichen Auslastung von 9’300<br />

Personen pro Abend konnte das Festival „Moon and<br />

Stars“ in der am Sonntag zu Ende gegangenen Ausgabe<br />

an den Erfolg des letzten Jahres anknüpften. In Lugano<br />

kamen am letzten Wochenende rund 20’000 Biker<br />

und 60’000 Besucher zu den Swiss Harley Days.<br />

Korrigenda: Zahlensalto<br />

In der Ausgabe Nr. 28 vom 12. Juli sind bei den Investitionskosten<br />

des Palazzo Cinema von Locarno die<br />

Zahlen durcheinander gepurzelt. Richtig muss es auf<br />

Seite 3 heissen, „bei den Baukosten geht man von<br />

rund 34 Millionen Franken aus“ und nicht von 43 Millionen.<br />

tz/sda

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