Herunterladen - tessiner zeitung
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2 19. Juli 2013<br />
Thema<br />
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Einzige deutschsprachige Tessiner<br />
Zeitung: Wöchentliche Ausgabe<br />
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Verkaufte Auflage: 7’365<br />
(WEMF-beglaubigt, Basis 2011/12)<br />
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Reklameseite (Spaltenbreite 44 mm):<br />
Fr. 2.98; Für Jahresabschlüsse<br />
Preis er mässigungen<br />
von Rolf Amgarten<br />
Mit der alten Weise kann es<br />
wohl nicht mehr so weitergehen.<br />
Die Bevölkerung ist sensibilisert,<br />
die Raumplanung fordert<br />
eine klare Planung und der<br />
Tourismuskanton ist klein. Was<br />
jüngst eine Zeitschrift zum<br />
Bauwahn im kleinflächigen<br />
Tessin berichtete, stimmt genauso<br />
für eine der Folgen dieses<br />
Booms: für die vollen, überfüllten<br />
oder bald vollen Aushubund<br />
Bauschutt-Deponien.<br />
Grundsätzlich arbeiten die Kantonsbehörden<br />
mit vier Werkzeugen:<br />
Verlängerung der Deponiekonzession<br />
einer eigentlich<br />
vollen, die Schaffung neuer,<br />
das Recycling und den Export<br />
nach Italien.<br />
Nicht nur Bürger, auch Gemeinden<br />
scheint die bisherige<br />
kantonale Deponiepolitik zu<br />
nerven. So stand die kantonale<br />
Deponie in Rancate unter Beschuss<br />
der betreffenden Gemeinde<br />
Mendrisio. Unregelmässigkeiten<br />
bis zu Bauverstössen<br />
seien dort bemerkt worden.<br />
Nun tritt der Kanton mit Vorschlägen<br />
zu Modifikationen des<br />
Richtplans auf den Plan. Die<br />
Anpassungen betreffen die Deponien<br />
und wollen mit neuen<br />
Vorschlägen das Problem der<br />
Überfüllung angehen.<br />
Der Bauschutt hat sich in den<br />
letzten Jahren von 400’000<br />
Tonnen pro Jahr auf 700’000<br />
Tonnen pro Jahr fast verdoppelt.<br />
Und die Kapazitäten der<br />
bestehenden Deponien und jener,<br />
welche kurz- oder mittelfristig<br />
eröffnet werden sollen,<br />
können laut kantonaler Planung<br />
den erwarteten Andrang der<br />
kommenden 20 Jahre nicht bewältigen.<br />
Im Besonderen bezogen<br />
auf die Bauregionen Mendrisiotto,<br />
Luganese und Locarnese.<br />
Deshalb sie diese Grundlagenstudie<br />
nötig geworden.<br />
Deshalb sind neue Örtlichkeiten<br />
ausgemacht worden, an denen<br />
neue Deponien eingerichtet<br />
werden sollen. Dazu gehören<br />
Faido in der Leventina, Avegno-<br />
Ti-Press<br />
Die Deponie Petasio in Mezzovico<br />
Kanton macht vorwärts mit der Planung neuer Aushub- und Bauschutt-<br />
Deponien, damit der wachsende Anfall an Abfall aus der Bautätigkeit<br />
bewältigt wird. Doch die Opposition dagegen wächst ebenfalls<br />
WO GEBAUT WIRD,<br />
FÄLLTBAUSCHUTT AN<br />
Die neue Aushub-Deponie bei Quartino lädt zum Besichtigungsspaziergang, sie liegt an der Dorfstrasse<br />
Gordevio im Maggiatal, in Losone,<br />
in Canobbio bei Lugano,<br />
in Melide, Monteceneri, von wo<br />
bereits erste ablehnende Reaktionen<br />
kommen (s. Box unten),<br />
Ponte Capriasca im Sottoceneri,<br />
Torricella-Taverne, Mendrisio<br />
Genestrerio und Mendrisio<br />
Rancate (ebenfalls stark bestritten).<br />
Weiter sollen existierende Deponien<br />
ausgeweitet werden. So<br />
die von Gnosca, die in Personico<br />
und Pollegio, aber auch<br />
Mezzovico und Monteceneri<br />
(Petasio-Areal, ebenfalls stark<br />
umstritten) und letztlich soll<br />
auch die Buzza di Biasca konsolidiert<br />
und weitergenutzt werden.<br />
Demgegenüber werden zwei<br />
mögliche Deponien aus dem<br />
kantonalen Wunschzettel gestrichen:<br />
Daido Chiggiogna<br />
(Vignasca) und Iragna (Monda).<br />
Weitere Anpassungen des<br />
kantonalen Richtplans zu Bauschuttdeponien<br />
betreffen die<br />
Bürgerbewegung und WWF wollen neue Deponien verhindern<br />
Systematische Einsprachen<br />
Praktisch alle Parteien in der Gemeinde<br />
Monteceneri unterstützen eine Unterschriftensammlung<br />
gegen eine geplante<br />
Bauschutt-Deponie auf ihrem<br />
Gemeindegebiet. Dort wehrt man sich<br />
vehement dagegen. Schliesslich habe<br />
die Monte Ceneri-Region bereits genug<br />
Tribut für das Wohlbefinden des<br />
Kantons geleistet.<br />
Die Opponenten verweisen auf die<br />
räumlich grösste Deponie von Petasio<br />
bei Mezzovico-Monteceneri, wo die<br />
Erfahrungen für die Bevölkerung sowohl<br />
in der Art, wie die Deponie betrieben<br />
werde also auch im Kontakt<br />
mit den Kantonsbehörden nur als negativ<br />
bezeichnet werden könne, heisst<br />
es in der Parteien-Stellungnahme aus<br />
Monte Ceneri. Petasio soll nun sogar<br />
ausgebaut werden, obwohl dort täglich<br />
über 2000 Menschen, die vom<br />
Wind hergetragenen Staubwolken<br />
und den Transportlärm zu ertragen<br />
haben. Dort werde manchmal auch<br />
ausserhalb der offiziellen Zeiten abgeladen<br />
und das Gelände sehe einer<br />
Wüstenlandschaft gleich (siehe Foto).<br />
Die zentrale Lage von Monteceneri<br />
für den Kanton verdiene es, anders<br />
genutzt zu werden als bloss für eine<br />
grosse Deponie, heisst es im Einwand.<br />
Die Gegnerschaft gegen die geplanten<br />
Bauschutt- und Aushubdeponien<br />
scheint stetig zuzunehmen. Bürgerbewegungen<br />
und Umweltverbände wollen<br />
bei einer künftigen Raumgestaltung<br />
mitreden. Anwohner sind nicht<br />
mehr einfach so bereit, solche Deponien<br />
in unmittelbarer Nähe ihres Lebensraums<br />
zu schlucken.<br />
So warnt beispielsweise der WWF<br />
zusammen mit der Bürgergruppe Cittadini<br />
del territorio die Kantonsplaner<br />
Förderung der Materialnutzung<br />
direkt auf der Baustelle, den<br />
Börsenhandel mit solchem<br />
künftigen Baumaterial, dem<br />
Auffinden von Synergien zwischen<br />
Deponien und “anderen<br />
Funktionen des Geländes, dem<br />
Lagern der Asche aus der Kehrichtverbrennung<br />
auf der Deponie<br />
Tec Bianch von Lostallo.<br />
Weiter sollen die Arbeitsabläufe<br />
der Raumplanung besser koordiniert<br />
werden, wie Nutzplan,<br />
Richtplananwendung, Kompensation<br />
von Landwirtschaftsland<br />
oder Urbarmachung von<br />
Land. Weiter sollen die interessierten<br />
Partner aus Graubünden<br />
und der benachbarten Lombardei<br />
(I) aufgelistet und benannt<br />
werden. Und die Deponien,<br />
welche bereits gefüllt sind, sollen<br />
aus der künftigen Liste gestrichen<br />
werden, damit sie aktualisiert<br />
ist.<br />
Umweltverbände und Bürgergruppen<br />
werden diese Planung<br />
kritisch begleiten (s. unten).<br />
öffentlich davor, dass man jedes einzelne<br />
Baugesuch für die geplanten<br />
Deponien mit Einsprachen zu verhindern<br />
oder zu verzögern suchen werde.<br />
“Wir werden gegen jedes einzelne<br />
Projekt kämpfen”, lassen sich die<br />
Gegner vernehmen. Solange nämlich<br />
der Kanton nicht mehr Anstrengungen<br />
unternehme, um das Material selber<br />
zu rezyklieren, anstatt es ins benachbarte<br />
Italien zu exportieren, und<br />
solange die bestehenden Deponien infolge<br />
von Recycling länger benutzbar<br />
werden, solange bedeute das Opposition<br />
gegen neue Deponien.<br />
Im Tessin werden zurzeit etwas mehr<br />
als Hälfte des anfallenden Bauschutts<br />
rezykliert. Die Gegner von immer<br />
mehr Deponien fordern eine Erhöhung<br />
dieser Quote gegen 90 bis 100<br />
Prozent hin. Aber solche Anlagen sind<br />
Investitionen und kosten. ra