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2 19. Juli 2013<br />

Thema<br />

Impressum<br />

Einzige deutschsprachige Tessiner<br />

Zeitung: Wöchentliche Ausgabe<br />

REDAKTION<br />

Chefredaktion:<br />

Marianne Baltisberger (mb)<br />

Rolf Amgarten (ra)<br />

Martina Kobiela (mk)<br />

TZ/Magazin<br />

Ute Joest (uj), Leitung<br />

Myriam Matter (mm)<br />

Ständige Mitarbeit<br />

Gerhard Lob (gl)<br />

Bettina Secchi (bs)<br />

Johann Wolfgang Geisen (Karikatur)<br />

Agenturen<br />

Dienste: Schweizerische<br />

Depeschenagentur (sda)<br />

Fotoagentur Ti-Press<br />

Ticino-Agenda<br />

Esther Dagani, Leitung<br />

Fernanda Vanetti, Marco Della Bruna<br />

VERLAG<br />

Herausgeber: Giò Rezzonico<br />

Verkaufte Auflage: 7’365<br />

(WEMF-beglaubigt, Basis 2011/12)<br />

KONTAKTE<br />

Verlag und Redaktion<br />

Rezzonico Editore SA<br />

Via Luini 19, 6601 Locarno<br />

Tel. 091 756 24 60<br />

Fax 091 756 24 79<br />

tz@<strong>tessiner</strong><strong>zeitung</strong>.ch (Redaktion);<br />

agenda2@<strong>tessiner</strong><strong>zeitung</strong>.ch (Magazin)<br />

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Schweiz: 1 Jahr Fr. 139.- (inkl. die<br />

Zeitschrift TicinoVino Wein Fr. 32.50)<br />

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Tessiner Zeitung<br />

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Antonio Fidanza 079 235 16 40<br />

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EINSPALTIGE MILLIMETERZEILE<br />

Inseratenseite<br />

(Spaltenbreite 25 mm):<br />

81 Rp. - Rubrikanzeigen:<br />

Stellenangebote 88 Rp.,<br />

Immobilien, (nur Inserate): 98 Rp.,<br />

Occasions-Fahrzeuge 88 Rp.,<br />

Finanz (nur Inserate): 88 Rp.<br />

Todesanzeigen und Vermisstanzeigen<br />

(im redaktionellen Textteil): Fr. 2.15 -<br />

Reklameseite (Spaltenbreite 44 mm):<br />

Fr. 2.98; Für Jahresabschlüsse<br />

Preis er mässigungen<br />

von Rolf Amgarten<br />

Mit der alten Weise kann es<br />

wohl nicht mehr so weitergehen.<br />

Die Bevölkerung ist sensibilisert,<br />

die Raumplanung fordert<br />

eine klare Planung und der<br />

Tourismuskanton ist klein. Was<br />

jüngst eine Zeitschrift zum<br />

Bauwahn im kleinflächigen<br />

Tessin berichtete, stimmt genauso<br />

für eine der Folgen dieses<br />

Booms: für die vollen, überfüllten<br />

oder bald vollen Aushubund<br />

Bauschutt-Deponien.<br />

Grundsätzlich arbeiten die Kantonsbehörden<br />

mit vier Werkzeugen:<br />

Verlängerung der Deponiekonzession<br />

einer eigentlich<br />

vollen, die Schaffung neuer,<br />

das Recycling und den Export<br />

nach Italien.<br />

Nicht nur Bürger, auch Gemeinden<br />

scheint die bisherige<br />

kantonale Deponiepolitik zu<br />

nerven. So stand die kantonale<br />

Deponie in Rancate unter Beschuss<br />

der betreffenden Gemeinde<br />

Mendrisio. Unregelmässigkeiten<br />

bis zu Bauverstössen<br />

seien dort bemerkt worden.<br />

Nun tritt der Kanton mit Vorschlägen<br />

zu Modifikationen des<br />

Richtplans auf den Plan. Die<br />

Anpassungen betreffen die Deponien<br />

und wollen mit neuen<br />

Vorschlägen das Problem der<br />

Überfüllung angehen.<br />

Der Bauschutt hat sich in den<br />

letzten Jahren von 400’000<br />

Tonnen pro Jahr auf 700’000<br />

Tonnen pro Jahr fast verdoppelt.<br />

Und die Kapazitäten der<br />

bestehenden Deponien und jener,<br />

welche kurz- oder mittelfristig<br />

eröffnet werden sollen,<br />

können laut kantonaler Planung<br />

den erwarteten Andrang der<br />

kommenden 20 Jahre nicht bewältigen.<br />

Im Besonderen bezogen<br />

auf die Bauregionen Mendrisiotto,<br />

Luganese und Locarnese.<br />

Deshalb sie diese Grundlagenstudie<br />

nötig geworden.<br />

Deshalb sind neue Örtlichkeiten<br />

ausgemacht worden, an denen<br />

neue Deponien eingerichtet<br />

werden sollen. Dazu gehören<br />

Faido in der Leventina, Avegno-<br />

Ti-Press<br />

Die Deponie Petasio in Mezzovico<br />

Kanton macht vorwärts mit der Planung neuer Aushub- und Bauschutt-<br />

Deponien, damit der wachsende Anfall an Abfall aus der Bautätigkeit<br />

bewältigt wird. Doch die Opposition dagegen wächst ebenfalls<br />

WO GEBAUT WIRD,<br />

FÄLLTBAUSCHUTT AN<br />

Die neue Aushub-Deponie bei Quartino lädt zum Besichtigungsspaziergang, sie liegt an der Dorfstrasse<br />

Gordevio im Maggiatal, in Losone,<br />

in Canobbio bei Lugano,<br />

in Melide, Monteceneri, von wo<br />

bereits erste ablehnende Reaktionen<br />

kommen (s. Box unten),<br />

Ponte Capriasca im Sottoceneri,<br />

Torricella-Taverne, Mendrisio<br />

Genestrerio und Mendrisio<br />

Rancate (ebenfalls stark bestritten).<br />

Weiter sollen existierende Deponien<br />

ausgeweitet werden. So<br />

die von Gnosca, die in Personico<br />

und Pollegio, aber auch<br />

Mezzovico und Monteceneri<br />

(Petasio-Areal, ebenfalls stark<br />

umstritten) und letztlich soll<br />

auch die Buzza di Biasca konsolidiert<br />

und weitergenutzt werden.<br />

Demgegenüber werden zwei<br />

mögliche Deponien aus dem<br />

kantonalen Wunschzettel gestrichen:<br />

Daido Chiggiogna<br />

(Vignasca) und Iragna (Monda).<br />

Weitere Anpassungen des<br />

kantonalen Richtplans zu Bauschuttdeponien<br />

betreffen die<br />

Bürgerbewegung und WWF wollen neue Deponien verhindern<br />

Systematische Einsprachen<br />

Praktisch alle Parteien in der Gemeinde<br />

Monteceneri unterstützen eine Unterschriftensammlung<br />

gegen eine geplante<br />

Bauschutt-Deponie auf ihrem<br />

Gemeindegebiet. Dort wehrt man sich<br />

vehement dagegen. Schliesslich habe<br />

die Monte Ceneri-Region bereits genug<br />

Tribut für das Wohlbefinden des<br />

Kantons geleistet.<br />

Die Opponenten verweisen auf die<br />

räumlich grösste Deponie von Petasio<br />

bei Mezzovico-Monteceneri, wo die<br />

Erfahrungen für die Bevölkerung sowohl<br />

in der Art, wie die Deponie betrieben<br />

werde also auch im Kontakt<br />

mit den Kantonsbehörden nur als negativ<br />

bezeichnet werden könne, heisst<br />

es in der Parteien-Stellungnahme aus<br />

Monte Ceneri. Petasio soll nun sogar<br />

ausgebaut werden, obwohl dort täglich<br />

über 2000 Menschen, die vom<br />

Wind hergetragenen Staubwolken<br />

und den Transportlärm zu ertragen<br />

haben. Dort werde manchmal auch<br />

ausserhalb der offiziellen Zeiten abgeladen<br />

und das Gelände sehe einer<br />

Wüstenlandschaft gleich (siehe Foto).<br />

Die zentrale Lage von Monteceneri<br />

für den Kanton verdiene es, anders<br />

genutzt zu werden als bloss für eine<br />

grosse Deponie, heisst es im Einwand.<br />

Die Gegnerschaft gegen die geplanten<br />

Bauschutt- und Aushubdeponien<br />

scheint stetig zuzunehmen. Bürgerbewegungen<br />

und Umweltverbände wollen<br />

bei einer künftigen Raumgestaltung<br />

mitreden. Anwohner sind nicht<br />

mehr einfach so bereit, solche Deponien<br />

in unmittelbarer Nähe ihres Lebensraums<br />

zu schlucken.<br />

So warnt beispielsweise der WWF<br />

zusammen mit der Bürgergruppe Cittadini<br />

del territorio die Kantonsplaner<br />

Förderung der Materialnutzung<br />

direkt auf der Baustelle, den<br />

Börsenhandel mit solchem<br />

künftigen Baumaterial, dem<br />

Auffinden von Synergien zwischen<br />

Deponien und “anderen<br />

Funktionen des Geländes, dem<br />

Lagern der Asche aus der Kehrichtverbrennung<br />

auf der Deponie<br />

Tec Bianch von Lostallo.<br />

Weiter sollen die Arbeitsabläufe<br />

der Raumplanung besser koordiniert<br />

werden, wie Nutzplan,<br />

Richtplananwendung, Kompensation<br />

von Landwirtschaftsland<br />

oder Urbarmachung von<br />

Land. Weiter sollen die interessierten<br />

Partner aus Graubünden<br />

und der benachbarten Lombardei<br />

(I) aufgelistet und benannt<br />

werden. Und die Deponien,<br />

welche bereits gefüllt sind, sollen<br />

aus der künftigen Liste gestrichen<br />

werden, damit sie aktualisiert<br />

ist.<br />

Umweltverbände und Bürgergruppen<br />

werden diese Planung<br />

kritisch begleiten (s. unten).<br />

öffentlich davor, dass man jedes einzelne<br />

Baugesuch für die geplanten<br />

Deponien mit Einsprachen zu verhindern<br />

oder zu verzögern suchen werde.<br />

“Wir werden gegen jedes einzelne<br />

Projekt kämpfen”, lassen sich die<br />

Gegner vernehmen. Solange nämlich<br />

der Kanton nicht mehr Anstrengungen<br />

unternehme, um das Material selber<br />

zu rezyklieren, anstatt es ins benachbarte<br />

Italien zu exportieren, und<br />

solange die bestehenden Deponien infolge<br />

von Recycling länger benutzbar<br />

werden, solange bedeute das Opposition<br />

gegen neue Deponien.<br />

Im Tessin werden zurzeit etwas mehr<br />

als Hälfte des anfallenden Bauschutts<br />

rezykliert. Die Gegner von immer<br />

mehr Deponien fordern eine Erhöhung<br />

dieser Quote gegen 90 bis 100<br />

Prozent hin. Aber solche Anlagen sind<br />

Investitionen und kosten. ra

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