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Nr. 1/2013 - Humanité

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erlebt<br />

Fast alle Mädchen<br />

tragen wie<br />

Swostika einen<br />

Farbtupfer (Tikka)<br />

auf der Stirn –<br />

er soll gemäss hinduistisch-nepalesischer<br />

Tradition<br />

schützen und segnen<br />

Stadt oder ins Ausland ziehen. Viel zu oft<br />

kommt es vor, dass sie sich in der Fremde<br />

mit dem HI-Virus infizieren, das sie dann<br />

bei der Rückkehr unwissentlich auf ihre<br />

Frauen übertragen.<br />

So war es wohl auch im Fall von Dhana<br />

Bandhari, die wiederum bei der Geburt<br />

ihre kleine Tochter ansteckte. Seit zehn<br />

Jahren arbeitet ihr Mann in Indien und<br />

kehrt jeweils nur zur Erntezeit zurück. «Als<br />

er wegging, hoffte ich, er werde mit Geld<br />

zurückkehren. Aber meist kam er mit leeren<br />

Händen. Stattdessen brachte er diese<br />

Krankheit, die unser ganzes Leben veränderte»,<br />

sagt sie – und erstmals schwingt<br />

etwas Bitterkeit in ihrer Stimme mit. Auf<br />

ihr Zureden hin habe er sich unterdessen<br />

testen lassen, natürlich sei auch er HIV-positiv.<br />

Ob er in der Fremde Medikamente<br />

nimmt, weiss sie als seine Frau indes nicht.<br />

Dhana Bandhari und ihre Tochter müssen<br />

seit bald drei Jahren täglich Medikamente<br />

einnehmen. Seither geht es ihnen<br />

viel besser. Halbjährlich fahren sie<br />

ins Spital zur Untersuchung. Das SRK bezahlt<br />

ihren Transport, sonst könnten sie<br />

sich die Therapie nicht leisten. Auch im<br />

Alltag werden sie vom Roten Kreuz unterstützt,<br />

mit Nahrungsmitteln für eine<br />

ausgewogene Ernährung und mit Schulmaterial<br />

für Swostika. «Ich bin sehr dankbar<br />

für diese Hilfe. So kann ich weiter für<br />

meine Kinder sorgen und Swostika kann<br />

eine normale, fast unbeschwerte Kindheit<br />

erleben», sagt die junge Mutter und<br />

blickt stolz auf die Tochter, die gerade<br />

der Grossmutter beim Zubereiten der<br />

Samosas – Teigtaschen mit Gemüsefüllung<br />

– hilft.<br />

➔ redcross.ch/nepal<br />

Das SRK bezahlt den Transport<br />

ins Spital, sonst könnte sich<br />

die Mutter die Therapie nicht<br />

leisten.<br />

Swostika beobachtet,<br />

wie ihre Grossmutter<br />

mit geübter<br />

Hand Samosas zubereitet<br />

(Rezept auf<br />

Seite 29)<br />

16 <strong>Humanité</strong> 1/<strong>2013</strong>

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