Aktueller BERGretter Tirol Nr. 29 - Österreichischer Bergrettungsdienst
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ausbildung<br />
sichtigen. Dazu kommt, dass die Informationen – besonders zu<br />
Beginn des Einsatzes – mitunter sehr spärlich sind. Auf dieser Basis<br />
müssen aber bereits die ersten Entscheidungen gefällt werden.<br />
Beim Einsatzleiter laufen außerdem alle Fragen zusammen und<br />
man muss nicht nur mit dem eigenen Team, sondern auch mit<br />
anderen Organisationen zusammenarbeiten können.<br />
Dazu kommt noch die Herausforderung, die weiteren vom Unfall<br />
Betroffenen oder die Familie des Verunglückten zu betreuen.<br />
Ein zusätzlicher Punkt betrifft die Medien, die Informationen<br />
einfordern. Das Ganze ist mitunter sehr komplex.<br />
Gipfeltour zum Abschied<br />
Entscheidet der Einsatzleiter alleine?<br />
Manfred Pfluger: So kann das nicht gesagt werden. Die Entscheidungsfindung<br />
läuft in der Regel im Team. Ohne dieses würde<br />
das Ganze gar nicht funktionieren. Die letzte Entscheidung, was<br />
gemacht wird, muss aber der Einsatzleiter treffen.<br />
Welche Fragen standen im Mittelpunkt des Kurses?<br />
Manfred Pfluger: Ein Schwerpunkt waren sicher die Statusmeldungen<br />
an die Leitstelle <strong>Tirol</strong>. Diese sind genau geregelt und<br />
wichtig, damit genau klar ist, wo sich die Mannschaft befindet,<br />
wie weit der Einsatz fortgeschritten ist, und wann er von Seiten<br />
der Bergrettung abgeschlossen ist. Diese Kommunikationsschiene<br />
ist von großer Bedeutung für den gesamten Einsatz.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch das Führen des so genannten<br />
Patientenprotokolls. Ein Mitglied der Rettungsmannschaft<br />
ist gleichsam Schriftführer. Das Protokoll ist nicht nur<br />
für die Bergrettung wichtig, sondern auch für die weitere Versorgung<br />
des Patienten. Damit wissen auch Sanitäter, Arzt oder<br />
Klinik, die den Patienten weiter betreuen, was bereits gemacht<br />
wurde. Zum Beispiel, welche medizinischen Maßnahmen schon<br />
gesetzt wurden.<br />
Foto: Veider<br />
Mehrere Jahre hat Anton Steixner als zuständiger Landesrat die<br />
Arbeit der Bergrettung <strong>Tirol</strong> begleitet und gefördert. Mit Ende<br />
der Legislaturperiode legte er heuer alle politischen Ämter zurück.<br />
Im Sommer war Anton Steixner mit seiner Frau Martina<br />
nochmals mit der Bergrettung unterwegs. Auf Einladung von Peter<br />
Veider bestiegen sie im Stubaital u.a. den Wilden Freiger.<br />
Aus der Praxis<br />
für die Praxis<br />
Welche Rolle spielt die Mannschaft für den Einsatzleiter?<br />
Manfred Pfluger: Eine enorm wichtige. Bergrettungsarbeit ist<br />
ja immer Teamarbeit. Man braucht nicht nur genügend Leute<br />
für den Einsatz, sie müssen auch die entsprechenden Kenntnisse<br />
mitbringen. Wichtig ist außerdem die „Chemie“ im Team, die<br />
muss unbedingt passen. <br />
Praktische Übungen ergänzten die Theorie des Einsatzleiterkurses.