MUSTERLÃSUNG - Fachgebiet Hochspannungstechnik
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Klausur<br />
Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik II<br />
Fachbereich 18 – Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
29.09.2011<br />
MUSTERLÖSUNG<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 1
Aufgabe A: Verständnisfragen<br />
A1<br />
(2 Punkte)<br />
In geschichteten Dielektrika (Elektrostatik) geht die Normalkomponente der elektrischen<br />
Verschiebungsdichte kontinuierlich von einem Dielektrikum in das andere über. Leiten Sie diesen<br />
Zusammenhang aus dem Gauß´schen Satz her. Die Grenzfläche kann als ladungsfrei angenommen<br />
werden.<br />
Gauß´scher Satz bei Ladungsfreiheit der Grenzflächen:<br />
<br />
Dd <br />
AQ<br />
0<br />
A<br />
Eintretende gleich austretender elektrischer Verschiebungsdichte:<br />
<br />
Dd <br />
AD1n<br />
AD2n<br />
AQ<br />
0<br />
A<br />
D<br />
1n<br />
D<br />
2n<br />
A2<br />
(4 Punkte)<br />
Skizzieren Sie den Verlauf der elektrischen Feldlinien und der Äquipotentiallinien von vier im<br />
Quadrat angeordneten Linienladungen 1<br />
, 2<br />
, 3<br />
und 4<br />
(Viererbündelleiter) mit positivem Vorzeichen.<br />
Der Radius ist vernachlässigbar klein gegenüber dem Abstand der Leiter und das Erdpotential<br />
befindet sich in unendlich großem Abstand. Verwenden Sie die bekannten Zeichenregeln.<br />
<br />
1<br />
<br />
2<br />
<br />
3<br />
<br />
4<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 2
A3<br />
(2 Punkte)<br />
Erläutern Sie die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Quellenfeldern und Wirbelfeldern anhand<br />
eines Beispiels. Eine Erklärung anhand einer Zeichnung ist ebenfalls möglich.<br />
Bei einem Quellenfeld haben die Feldlinien einen Anfang (Quelle) und ein Ende (Senke).<br />
Beispiel für ein Quellenfeld: Elektrostatisches Feld, z.B. Feld zwischen zwei Punktladungen.<br />
Bei einem Wirbelfeld sind die Feldlinien in sich geschlossen, haben also keinen Anfang und kein<br />
Ende.<br />
Beispiel für ein Wirbelfeld: Stationäres Magnetfeld, z.B. Feld um einen stromdurchflossenen Leiter.<br />
A4<br />
(2 Punkte)<br />
Ein Hochspannungsprüftransformator soll mit einer Abschirmkugel versehen werden. Bei einer<br />
maximalen Prüfspannung von U 500 kV ist hierzu ein Radius r von mindestens 28 cm notwendig.<br />
Erläutern Sie, wie dieser Wert zu Stande kommt.<br />
Abschirmkugel<br />
Durchführung<br />
Transformator<br />
In Luft darf eine maximale Feldstärke von Emax 25 kV / cm nicht überschritten werden. Die<br />
maximale Feldstärke einer Kugel tritt an deren Oberfläche auf. Der nötige Radius für eine Spannung<br />
von U 500 kV (effektiv) ergibt sich demnach wie folgt:<br />
r<br />
3<br />
U 250010<br />
28 cm<br />
min 3<br />
Emax<br />
2510<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 3
A5<br />
(4 Punkte)<br />
Zeichnen Sie in das folgende Koordinatensystem qualitativ eine Hystereseschleife ein, wie sie bei<br />
ferromagnetischen Werkstoffen vorliegt. Beschriften Sie die Achsen des Systems und kennzeichnen<br />
Sie markante Punkte.<br />
Remanenzflussdichte<br />
Sättigung<br />
Koerzitivfeldstärke<br />
Koerzitivfeldstärke<br />
Remanenzflussdichte<br />
Sättigung<br />
A6<br />
(3 Punkte)<br />
Eine leitfähige Platte mit einer Fläche von 1,13 cm² wird in Luft senkrecht zu den Feldlinien in ein<br />
homogenes elektrisches Feld mit einer Feldstärke von 10 kV/cm eingebracht. Berechnen Sie die<br />
Ladung, die sich auf der Fläche der Platte ausbildet. Die Ladungstrennung kann als beendet<br />
angesehen werden.<br />
12 As 6 V 6<br />
As<br />
D 0<br />
r<br />
E<br />
8,85410 10 8,85410<br />
2<br />
Vm m m<br />
Aufgrund der beendeten Ladungstrennung entspricht die Flächenladungsdichte der<br />
Verschiebungsdichte:<br />
Q<br />
D<br />
A<br />
6 As<br />
4 2 9<br />
QDA8,85410 1,1310 m 110 As 1 nC<br />
2<br />
m<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 4
A7 Multiple Choice (3 Punkte)<br />
Ein richtig gesetztes Kreuz wird mit einem halben Pluspunkt, ein falsch gesetztes Kreuz mit einem<br />
halben Punkt Abzug bewertet. Ein nicht gesetztes Kreuz wird neutral bewertet. Die minimal<br />
erreichbare Punktzahl in diesem Abschnitt beträgt null Punkte. Bei jeder Teilaufgabe sind prinzipiell<br />
mehrere richtige Antworten möglich.<br />
Lange Koaxialkabel haben eine niedrige Grenzfrequenz. Was ist hierfür die Ursache?<br />
X<br />
X<br />
□<br />
Die zunehmende Kapazität; die Anordnung weist ein ausgeprägtes Tiefpassverhalten auf.<br />
Der ohmsche Widerstand, auch er beeinflusst das Tiefpassverhalten.<br />
Die Induktivität der Leiterschleife, weil sie eine hohe Dämpfung zur Folge hat.<br />
Bei Umladevorgängen zwischen Kondensatoren bleiben folgende Parameter auf jeden Fall konstant:<br />
□<br />
X<br />
□<br />
Spannung<br />
Ladung<br />
Energie<br />
Folgende Aussagen sind für stationäre Magnetfelder zutreffend:<br />
□<br />
X<br />
□<br />
X<br />
Die magnetischen Feldlinien sind in sich geschlossen, es handelt sich um ein sogenanntes<br />
Quellenfeld.<br />
Die magnetischen Feldlinien umschließen den Richtungssinn des Stromes im<br />
Rechtsschraubensinn.<br />
Jeder Stromfluss bewirkt ein elektrisches Feld.<br />
Die magnetischen Feldlinien um einen langen, geraden, zylindrischen, stromdurchflossenen<br />
Leiter sind zur Leiterachse konzentrische Kreise.<br />
Welche der folgenden Konstanten ist abgesehen von der Rundung des Zahlenwerts so nicht korrekt?<br />
□<br />
X<br />
□<br />
8,854 10<br />
0<br />
12<br />
19<br />
e 1,602<br />
10 F<br />
<br />
0<br />
Vs<br />
7<br />
4 10 Am<br />
As<br />
Vm<br />
□ 3,14<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 5
Aufgabe 1: Elektrostatik<br />
Die folgende Abbildung zeigt den Querschnitt eines Kabels mit der Länge l. Diese Anordnung kann<br />
vereinfacht als koaxiale Zylinderanordnung dargestellt werden. Der Innenleiter mit dem Radius r 1<br />
trägt die Linienladung , der Außenmantel mit dem Radius r 2 ist geerdet. Das Dielektrikum hat die<br />
relative Permittivität <br />
r1<br />
.<br />
r1<br />
1A<br />
(6 Punkte)<br />
Berechnen Sie für diese Anordnung das D- und das E-Feld. Skizzieren Sie beide Verläufe in den<br />
nachfolgenden Diagrammvorlagen. Kennzeichnen Sie markante Punkte an den Achsen und geben<br />
Sie die dortigen Werte an.<br />
<br />
Q DdA<br />
<br />
l<br />
<br />
Q <br />
ds λl<br />
0<br />
<br />
DA d Dr ( )2rl<br />
λl D()2<br />
r rl<br />
<br />
Dr () <br />
2πr<br />
D εE<br />
D <br />
E <br />
ε 2 εr<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 6
2r 1<br />
<br />
2r 2<br />
<br />
2<br />
r 1<br />
<br />
2<br />
r 2<br />
1B<br />
(5 Punkte)<br />
Berechnen sie die Kapazität der Anordnung.<br />
Q<br />
CU<br />
Q<br />
C<br />
U<br />
Q λl<br />
U<br />
r<br />
2<br />
<br />
Eds<br />
r<br />
1<br />
r2<br />
r2<br />
ln r ln r2 ln r1 ln<br />
r1<br />
2πε<br />
2π<br />
2 r<br />
l<br />
2εl<br />
C<br />
<br />
r2 r2<br />
ln ln<br />
2<br />
r r<br />
1 1<br />
1<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 7
Nun ist eine Freileitungsanordnung gegeben. Diese besteht aus zwei Leitern der Länge l mit dem<br />
Radius r 0 , die im Abstand d voneinander entfernt angebracht sind. Diese Anordnung kann wie in<br />
folgender Abbildung durch zwei Linienladungen unterschiedlicher Polarität nachgebildet werden.<br />
Im Folgenden soll die Kapazität der Freileitung berechnet werden.<br />
1C<br />
(1 Punkt)<br />
Geben Sie dazu zunächst die Potentialfunktion in Abhängigkeit vom Radius r im Punkt A für die<br />
folgende vereinfachte, zylindersymmetrische Anordnung an.<br />
r<br />
ra<br />
ra<br />
ra<br />
() r Eds Eds<br />
ln r ln ra<br />
ln r ln<br />
r<br />
2 2 2<br />
r<br />
<br />
r<br />
a<br />
r<br />
1D<br />
(1 Punkt)<br />
Nun soll durch Superposition die Potentialfunktion der gesamten Freileitungsanordnung (siehe<br />
oben) hergeleitet werden. Geben Sie dazu die Potentialfunktion für beide Linienleiter im Punkt B<br />
an.<br />
rb rb rb r <br />
b<br />
r-<br />
( r) ln ln ln ln <br />
ln<br />
2 r+ 2 r- 2 r+ r- 2<br />
r+<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 8
1E<br />
(4 Punkte)<br />
Bestimmen sie nun die Kapazität zwischen den beiden Leitern.<br />
Q<br />
CU<br />
Q<br />
<br />
C U + -<br />
d 2r0<br />
<br />
ln<br />
2 r0<br />
<br />
<br />
ln<br />
l<br />
r<br />
0<br />
<br />
<br />
2 d 2r0<br />
2 <br />
l l l<br />
C<br />
<br />
2<br />
d 2r0 r0 ln ln d<br />
2r<br />
d 2r<br />
<br />
0<br />
0<br />
ln<br />
ln<br />
2<br />
r0 2<br />
d 2r <br />
0<br />
r<br />
r<br />
0 0 <br />
1F<br />
(3 Punkte)<br />
Welche der beiden Anordnungen (Freileitung oder Kabel) würden Sie verwenden, um Energie mit<br />
Wechselspannung über weite Strecken zu übertragen. Begründen sie ihre Wahl.<br />
r<br />
Beachten Sie: Für das Kabel gelte 2 e<br />
r , für die Freileitung d >> r 0.<br />
1<br />
Die relative Permittivität der Kabelisolation betrage <br />
r1<br />
= 2,3.<br />
Mit<br />
r2<br />
e und<br />
r<br />
1<br />
<br />
r1<br />
= 2,3 ergibt sich die Kapazität des Kabels zu:<br />
223 , 0l<br />
C<br />
Kabel<br />
46<br />
, 0<br />
l<br />
ln e<br />
Die Kapazität der Freileitung ist:<br />
C<br />
Freileitung<br />
0l<br />
<br />
d<br />
2r<br />
<br />
0<br />
ln <br />
r0<br />
<br />
d 2r<br />
mit d >> r 0 ist<br />
<br />
0<br />
ln<br />
<br />
r0<br />
<br />
C<br />
C<br />
>1<br />
Freileitung Kabel<br />
Durch die geringere Kapazität der Freileitung hat man geringere Verluste, und man kann kleinere<br />
Leitungsquerschnitte benutzen, da ein geringerer Blindstrom fließt. Aus diesem Grund eignet sich<br />
die Freileitung besser zur Übertragung von Energie mit Wechselspannung über weite Strecken.<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 9
Aufgabe 2: Kondensatornetzwerk<br />
Ein Student steht vor seinem Auto und greift an den Türgriff. Aufgrund der Beschaffenheit des<br />
Fahrzeugs und der Kleidung des Studenten kann dieser Fall durch folgendes Kondensatornetzwerk<br />
nachgebildet werden:<br />
C 8<br />
C 9<br />
C 4<br />
C 5 C 7<br />
6<br />
(a) C 2 C 3<br />
Messpunkt (1)<br />
C 10 C 11<br />
U 1<br />
(b)<br />
C 1<br />
Für die Teilkapazitäten können folgende Werte angenommen werden:<br />
C 1 = 120 pF; C 2 = 540 pF; C 3 = 460 pF; C 4 = 100 pF; C 5 = 200 pF; C 6 = 170 pF; C 7 = 60 pF;<br />
C 8 = 40 pF; C 9 = 60 pF; C 10 = 270 pF; C 11 = 270 pF.<br />
2A<br />
(8 Punkte)<br />
Berechnen Sie die Gesamtkapazität C ges der Anordnung zwischen den Punkten (a) und (b).<br />
Das Kondensatornetzwerk lässt sich wie folgt umzeichnen und zusammenfassen:<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 10
C79 ,<br />
C7 C9 60 pF 60 pF 120 pF<br />
C<br />
789 ,,<br />
C<br />
C<br />
8 7,<br />
9<br />
<br />
C<br />
C<br />
8 7,<br />
9<br />
40 pF120 pF<br />
40 pF 120 pF<br />
30 pF<br />
C56789 ,,,,<br />
C5 C6 C789 ,,<br />
200 pF 170 pF 30 pF 400 pF<br />
C<br />
456789 , , , , ,<br />
C<br />
C<br />
4 56789 , , , ,<br />
<br />
C<br />
C<br />
4 5, 6, 7, 8,<br />
9<br />
100 pF<br />
400 pF<br />
100 pF 400 pF<br />
80 pF<br />
C3456789 , , , , , ,<br />
C3 C456789 , , , , ,<br />
460pF80pF<br />
540pF<br />
C10,<br />
11<br />
C10 C11 270 pF 270 pF 540 pF<br />
C<br />
234567891011<br />
, , , , , , , , ,<br />
1 540 pF<br />
180 pF<br />
1 1 1<br />
<br />
3<br />
C C C<br />
2 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 1011 ,<br />
Cges C1C234567891011 , , , , , , , , ,<br />
120 pF 180 pF 300 pF<br />
2B<br />
(2 Punkte)<br />
Der Student trägt Schuhe mit isolierenden Sohlen. Durch Reibung kommt es zu einer<br />
elektrostatischen Aufladung. An der Kapazität C 1 wird eine Spannung von U 1 = 10 kV gemessen.<br />
Welche Spannung liegt demnach an Messpunkt (1) an?<br />
Die Kapazität C 1 ist parallel zu den Kapazitäten C 2 , C 3,4,5,6,7,8,9 und C 10,11 . Da diese drei in Reihe<br />
liegen und gleich groß sind, kann an Messpunkt (1) ein Drittel der Spannung U 1 gemessen werden.<br />
C2 C3456 , , , , 789 , ,<br />
C1011 ,<br />
540 pF<br />
U 10 kV 333kV<br />
3 3<br />
1<br />
U<br />
2<br />
,<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 11
Sofern Sie die beiden vorherigen Teilaufgaben nicht lösen konnten, so verwenden Sie im Folgenden<br />
*<br />
bitte C<br />
ges<br />
= 200 pF.<br />
2C<br />
(1 Punkt)<br />
Berechnen Sie die Energie, die im eben beschriebenen Fall im Kondensatornetzwerk gespeichert ist.<br />
Gespeicherte Energie:<br />
1 2 1 2<br />
W Cges U1<br />
300 pF 10 kV 15 mJ<br />
2 2<br />
* 1 * 2 1 2<br />
W Cges U1<br />
200 pF 10 kV 10 mJ<br />
2 2<br />
2D<br />
(3 Punkte)<br />
Elektronische Steuergeräte, die in einem Automobil verbaut werden, müssen gegen elektrostatische<br />
Aufladungen geschützt sein. Der Eingang eines solchen Steuergeräts ist daher mit einem<br />
Schutzkondensator C ESD = 60 nF geschützt (ESD = electrostatic discharge). Nach dem Human-<br />
Body-Model kann der Student als RC-Glied angenommen werden (siehe folgende Abbildung).<br />
Berechnen Sie die Spannung U ESD , die nach Ende des Umladevorgangs an dem Schutzkondensator<br />
C ESD anliegt, wenn es zu einer vollständigen Entladung in den Eingang des Steuergerätes kommt.<br />
Ansatz: Ladungserhaltung<br />
Q vorher = Q nachher<br />
U C Q Q U C<br />
1 ges ges ESD ESD ESD<br />
U<br />
ESD<br />
U<br />
C<br />
1 ges<br />
<br />
C<br />
ESD<br />
10kV 300 pF<br />
60nF<br />
50 V<br />
*<br />
U<br />
* 1Cges<br />
10 kV 200pF 100<br />
U<br />
ESD<br />
V 33 , 33V<br />
C 60 nF 3<br />
ESD<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 12
2E<br />
(6 Punkte)<br />
Die Elektronik des Steuergeräts ist so beschaffen, dass Überspannungen, die größer als U ESD = 110 V<br />
sind und länger als t = 10 s anliegen, zu Fehlverhalten führen können. Ist das Steuergerät gegen<br />
diese elektrostatische Entladung geschützt? Begründen Sie Ihre Antwort. Rechnen Sie mit<br />
R 1 = 1,5 kΩ.<br />
11 <br />
Hinweis: ln<br />
4,<br />
5<br />
1000<br />
Ansatz: Entladung von C ges .<br />
Bei der Entladung nimmt die Spannung gemäß<br />
U(<br />
t)<br />
U<br />
max<br />
e<br />
t<br />
<br />
RC<br />
über der Zeit ab.<br />
Annahme: C ges « C ESD (sonst Reihenschaltung von C ges und C ESD )<br />
Ut ( ) U<br />
110V<br />
ESD<br />
Umstellen nach der Zeit t ergibt<br />
t<br />
e<br />
R1 Cges<br />
ESD<br />
<br />
1<br />
<br />
U U <br />
U<br />
U<br />
ESD<br />
1<br />
e<br />
t<br />
<br />
R1Cges<br />
U<br />
ln <br />
U<br />
ESD<br />
<br />
<br />
ln e<br />
<br />
t<br />
<br />
R1Cges<br />
<br />
<br />
1 <br />
<br />
ESD<br />
ln U <br />
<br />
t <br />
U R C<br />
1 1 ges<br />
U<br />
110 V <br />
t R C , , , ,<br />
<br />
<br />
ESD<br />
ln 1 ges<br />
ln 1 5 kΩ 300 pF 4 5 1 5 kΩ 300 pF 2 025 µs<br />
U1<br />
10 kV<br />
U<br />
110 V <br />
t R C , , , ,<br />
<br />
<br />
* ESD<br />
*<br />
ln 1 ges<br />
ln 1 5 kΩ 200pF 4 5 1 5kΩ 200 pF 1 35µs<br />
U1<br />
10kV<br />
Das Steuergerät wird durch den Schutzkondensator vor dieser Überspannung geschützt.<br />
Alternativ:<br />
*<br />
Der Kondensator C ges ist nach 55450 ns 2,<br />
25 µs 10 µs (5 5300 ns 1,<br />
5 µs 10 µs) fast<br />
vollständig entladen. Mit den Ergebnissen aus Aufgabenteil 2D ist die Spannung U ESD in der<br />
geforderten Zeit unter 110 V gesunken und das Steuergerät daher geschützt.<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 13
Aufgabe 3: Elektrisches Strömungsfeld<br />
Gegeben sei die im Folgenden gezeigte Anordnung, bestehend aus zwei unterschiedlichen<br />
Materialien mit den Leitfähigkeiten γ 1 und γ 2 sowie den Dielektrizitätszahlen ε 1 und ε 2 .<br />
U = 2 kV<br />
ε 2 , γ 2<br />
D 2 , J 2 , E 2 , U 2<br />
d 2<br />
ε 1 , γ 1<br />
D 1 , J 1 , E 1 , U 1<br />
d 1<br />
Zum Zeitpunkt t = 0 wird eine Gleichspannung in Höhe von U = 2 kV an die Elektroden angelegt.<br />
Die Verläufe von D, E und J zu den Zeitpunkten t = 0 und t = sind in den folgenden Diagrammen<br />
gegeben.<br />
t = 0<br />
t = <br />
E t=0 (kV/mm)<br />
E t= (kV/mm)<br />
1,0<br />
2,0<br />
0,5<br />
0,002<br />
d 1<br />
d 1 +d 2<br />
d 1<br />
d 1 +d 2<br />
D t=0 (As/mm 2 )<br />
D t= (As/mm 2 )<br />
2,25 ε 0<br />
·Vm/As<br />
d 1 d 1 +d 2<br />
d 1 d 1 +d 2<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 14
J t=0 (nA/m 2 )<br />
J t= (nA/m 2 )<br />
2<br />
d 1 d 1 +d 2<br />
d 1<br />
d 1 +d 2<br />
3A<br />
(3 Punkte)<br />
Berechnen Sie die Leitfähigkeiten und die Dielektrizitätszahlen der Materialen(γ 1 , γ 2 , ε r1 , ε r2 ).<br />
D<br />
J<br />
t= 0, E= t= , E=<br />
<br />
<br />
<br />
D<br />
2,25 10 J 210 <br />
6 -9<br />
0<br />
-15<br />
r1= = =2,25 <br />
6 1= = =10 S/m<br />
6<br />
0E1 0110 E1<br />
210 <br />
-9<br />
D 2,25 10<br />
J 210 <br />
-12<br />
= = =4,5 <br />
2<br />
= = =10 S/m<br />
6<br />
E 0,00210<br />
6<br />
0<br />
r2 6<br />
0E2 00,510<br />
2<br />
3B<br />
(4 Punkte)<br />
Berechnen Sie die Dicke der Materialen (d 1 und d 2 ).<br />
t 0<br />
12U<br />
D=<br />
d<br />
+ d<br />
2 1 1 2<br />
2,25 4,5 210<br />
2,25 10 = +0,5 =2 mm<br />
t <br />
3<br />
6 0 0<br />
0<br />
d1 d2<br />
0(4,5 d1+2,25 d2)<br />
12U<br />
J =<br />
d<br />
+ d<br />
2 1 1 2<br />
10 10 210<br />
-15 -12 3<br />
-9<br />
210 = d<br />
-12 -15<br />
1+0,001 d2=1 mm<br />
10 d1+10<br />
d2<br />
0,001d<br />
d<br />
2 1<br />
d =1 mm d =2 mm<br />
1 2<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 15
3C<br />
(3 Punkte)<br />
Zeichnen Sie die Kurven bei J(t=0) und D(t =) in die noch leeren Diagramme ein.<br />
t 0<br />
J <br />
E<br />
-15 6 -9 nA<br />
J1=10 110 =10 =1 m<br />
2<br />
nA<br />
J<br />
<br />
-12 6 -9<br />
2 2<br />
=10 0,5 10 =500 10 =500 m<br />
t <br />
D<br />
E<br />
As<br />
D =2,25ε 210=4,5ε 10 =4,5ε mm<br />
6 6<br />
1 0 0 0 2<br />
D =4,5ε 0,00210 =0,009ε<br />
6<br />
2 0 0<br />
6<br />
As<br />
10 =0,009ε 0<br />
mm<br />
2<br />
D t=∞ (As/mm 2 )<br />
4,5 ε 0<br />
·Vm/As<br />
0,009 ε 0<br />
·Vm/As<br />
d 1 d 1 +d 2<br />
J t=0 (nA/m 2 )<br />
500<br />
1<br />
d 1<br />
d 1 +d 2<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 16
3D<br />
(3 Punkte)<br />
Bilden Sie die gegebene Anordnung durch ein RC-Ersatzschaltbild nach und beschriften Sie dieses.<br />
U<br />
3E<br />
(4 Punkte)<br />
Berechnen Sie anhand des Ersatzschaltbilds die Relaxationszeitkonstante der gesamten Anordnung.<br />
C C C<br />
RGes<br />
CGes<br />
<br />
G G G<br />
Ges 1 2<br />
Ges 1 2<br />
A<br />
<br />
i<br />
C Ci<br />
<br />
d<br />
d<br />
A<br />
<br />
i<br />
G Gi<br />
<br />
d<br />
d<br />
<br />
1 <br />
2<br />
<br />
C C d d<br />
1 2 1 2<br />
0<br />
<br />
15 12 12<br />
G1G<br />
<br />
2 1<br />
<br />
2 10 10 0,510<br />
d<br />
<br />
d<br />
1 2<br />
i<br />
i<br />
2, 25ε0 4,5ε0<br />
<br />
1 2 4,5ε<br />
98,85 80s<br />
<br />
1 2<br />
3F<br />
(3 Punkte)<br />
Welche Bedeutung hat die Relaxationszeitkonstante? Was bedeutet dies für den vorliegenden Fall,<br />
wenn eine Wechselspannung mit einer Frequenz von 50 Hz angelegt wird?<br />
Mit Hilfe der Relaxationszeitkonstanten kann entschieden werden, ob ein langsam veränderliches<br />
Feld als elektro(quasi)statisches oder als Strömungsfeld zu betrachten ist.<br />
elektro(quasi)statisches Feld:<br />
T<br />
Strömungsfelder: τe<br />
4<br />
T<br />
4<br />
τ<br />
e<br />
In diesem Fall gilt T=20 ms und damit kann hier von einem elektro(quasi)statischen Feld<br />
gesprochen werden.<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 17
Aufgabe 4: Magnetischer Kreis<br />
Gegeben sei ein verzweigter Eisenkern mit einem Luftspalt. Zwei Schenkel sind durch Spulen<br />
umwickelt, durch die Gleichströme fließen. Beachten Sie hierbei den Wicklungsinn! Die relative<br />
Permeabilität des Materials betrage μ r =1000/π und die maximale Flussdichte betrage 400 mT.<br />
Für die Berechnungen sollen Streuung, Feldverzerrung in den Kanten und Feldaufweitung im<br />
Luftspalt vernachlässigt werden.<br />
<br />
4a<br />
R1 <br />
2<br />
a<br />
<br />
I1<br />
I2 <br />
N1<br />
N2<br />
<br />
a 3a a 3a a<br />
4A (4 Punkte)<br />
Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild des magnetischen Kreises mit vollständiger Beschriftung. Geben<br />
Sie die Gleichungen zur Berechnung der einzelnen Elemente an.<br />
0 r<br />
a<br />
a 3a a<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 18
R<br />
R<br />
4a<br />
<br />
<br />
2 2<br />
2<br />
0ra<br />
<br />
<br />
3 2<br />
0a<br />
NI<br />
1 1 1<br />
NI (Pfeil beachten)<br />
2 2 2<br />
4B<br />
(8 Punkte)<br />
Berechnen Sie den magnetischen Fluss Φ 3 mit Hilfe von Maschen- und Knotenanalyse.<br />
Vereinfachtes ESB zeichnen:<br />
mit:<br />
R 2R 2R R<br />
g 1 2 3<br />
Knoten- und Maschengleichungen aufstellen:<br />
I 12 <br />
3<br />
0<br />
3R R <br />
II<br />
1 1 1 2 1 2<br />
R R <br />
III<br />
1 2 g 3 2<br />
LGS lösen:<br />
1 1 1 0 <br />
<br />
<br />
3R1 R1 0 12<br />
0 R1 R<br />
<br />
<br />
g<br />
<br />
2 <br />
1 1 1 0 <br />
<br />
<br />
0 4R1 3R112<br />
0<br />
R1 R<br />
<br />
<br />
g<br />
<br />
2 <br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 19
1 1 1 0 <br />
<br />
<br />
0 4R1 3R1 12<br />
<br />
0 0 4Rg 3R1 13<br />
<br />
<br />
2<br />
Lösung:<br />
2<br />
1<br />
32<br />
0ra(NI 1 13NI 2 2<br />
)<br />
3<br />
<br />
<br />
11R 8R 4R 60a 4( 1<br />
)<br />
1 2 3 r<br />
4C<br />
(2 Punkte)<br />
Geben Sie die magnetische Flussdichte im Luftspalt an.<br />
<br />
B H<br />
<br />
H<br />
<br />
l<br />
R m<br />
<br />
Da nur eine Komponente (verbleibendes <br />
r<br />
-> Eisen):<br />
B<br />
R (N I 3N I )<br />
a ( )<br />
3 3 0 r 1 1 2 2<br />
0<br />
<br />
60 4 1 r<br />
4D<br />
(2 Punkte)<br />
Nehmen Sie an, dass I 1 und I 2 identisch sind. Bei welchem Wicklungsverhältnis von N 1 und N 2<br />
verschwindet das magnetische Feld im Luftspalt?<br />
0 NI 3NI<br />
3 1 1 2 1<br />
0 N N<br />
1<br />
3<br />
2<br />
1 N<br />
2 N<br />
3<br />
1<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 20
4E<br />
(4 Punkte)<br />
Zeichnen sie qualitativ die Magnetisierungskurve des Ferrits und kennzeichnen Sie markante<br />
Punkte. Zeichnen Sie außerdem qualitativ den Einfluss eines Luftspalts in das Diagramm ein.<br />
H<br />
max<br />
B 04T ,<br />
A<br />
1000<br />
1000 H<br />
410 m<br />
m<br />
max<br />
<br />
0r<br />
7<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 21
Aufgabe 5: Gesetz von Biot-Savart<br />
Gegeben sei die dargestellte Leiterschleife in Form eines regelmäßigen Sechsecks (achsen- und<br />
punktsymmetrisch). Sie wird von einem Strom I durchflossen. Die Kantenlänge beträgt 2a. Der<br />
Abstand zweier gegenüberliegender Seiten beträgt 2b. Unter Verwendung der Berechnungsformel<br />
nach Biot-Savart soll die magnetische Erregung H im Koordinatenursprung bestimmt werden.<br />
5A<br />
(3 Punkte)<br />
Erstellen Sie geeignete Parametrisierungen der Leiterschleife ds und des Ortsvektors r .<br />
Parametrisierung für eine Kante des Sechsecks (fettgedruckte Kante in der Abbildung):<br />
<br />
d s =dx<br />
ex<br />
Parametrisierung des Richtungsvektors Kante - Koordinatenursprung:<br />
<br />
r = x(-e x) + b(-e<br />
y)<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 22
5B<br />
(7 Punkte)<br />
Berechnen Sie die durch den Strom I hervorgerufene magnetische Erregung<br />
Koordinatenursprung. Verwenden Sie hierzu die Berechnungsformel nach Biot-Savart und Ihre<br />
Ergebnisse aus 5A.<br />
dz<br />
z<br />
Hinweis: <br />
3 1<br />
(z²+b²) 2<br />
b² ( z² b² ) 2<br />
Symmetrie erkennen. Da regelmäßiges Sechseck, 6 Mal Parametrisierung einer Kante!<br />
<br />
d s r = (dxe x) [ x(-e x) + b(-e y)] = b(dx-e z)<br />
3 3<br />
3 2<br />
r ( x² b²) ( x² b²)<br />
<br />
<br />
I d s r I b(dx-e)<br />
z<br />
d H1(0,0)<br />
<br />
3 3<br />
4 r 4 ( x² b²)<br />
<br />
<br />
<br />
I b(dx<br />
-e<br />
z)<br />
d Hgesamt(0,0) 6d H1(0,0) 6 4<br />
3<br />
( x ² b ²)<br />
<br />
H<br />
<br />
a<br />
a<br />
I b(dx-e z)<br />
gesamt(0,0) 6 <br />
d H1(0,0) 6 <br />
<br />
<br />
3<br />
a<br />
4<br />
a<br />
( x ² b ²)<br />
a<br />
Ib<br />
x 12 Ia 3Ia<br />
<br />
6 <br />
e e e<br />
4 b²( x² b²) 4 b( a² b²) b( a² b²)<br />
<br />
1 z 1 z 1 z<br />
2<br />
2 2<br />
a<br />
H <br />
gesamt<br />
im<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 23
Gegeben sei nun die folgende, sternförmige Leiterschleife. Diese wurde aus dem vorher gegebenen<br />
regelmäßigen Sechseck erstellt, indem die Seiten des Sechsecks mittig nach innen eingeklappt<br />
wurden. Somit ist die Anordnung weiterhin achsen- und punktsymmetrisch.<br />
5C<br />
(4 Punkte)<br />
Ermitteln Sie geeignete Parametrisierungen der Leiterschleife ds und des Ortsvektors r .<br />
b<br />
h <br />
d s = dxex<br />
<br />
dxey<br />
a <br />
<br />
Probe: x 0 d s 0ex<br />
0ey<br />
<br />
x a d s ae ( b- h) e<br />
x<br />
y<br />
b<br />
h <br />
r x(-e x) h x (-e y)<br />
a <br />
<br />
Probe: x 0 r 0 (-e x) h(-e y)<br />
<br />
x a r a(-e ) b(-e<br />
)<br />
x<br />
y<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 24
5D<br />
(5 Punkte)<br />
Stellen Sie nun die Berechnungsformel zur Bestimmung der gesamten Erregung<br />
Koordinatenursprung nach Biot-Savart auf. Wichtig: Keine Ausführung der Berechnung des<br />
Integrals gefordert, lediglich Gleichungen aufstellen!<br />
Hinweis: Nutzen Sie evtl. vorhandene Symmetrien!<br />
dx<br />
-x<br />
<br />
bh bh<br />
<br />
d sr <br />
<br />
b h<br />
<br />
b h (-h- x) dx-(-x d x)= h dx<br />
ez<br />
dx<br />
-h- x<br />
a<br />
a<br />
a a <br />
3<br />
3 b<br />
h <br />
r <br />
x² ( h<br />
x)²<br />
<br />
<br />
a <br />
<br />
<br />
I dsr I hdxez<br />
I h<br />
<br />
d H (0,0) dx<br />
e<br />
3 3 3<br />
4 r 4 bh 4<br />
bh<br />
<br />
x² ( h x)² x² ( h<br />
x)²<br />
<br />
a a <br />
<br />
<br />
Aufgrund der Symmetrien gilt: d Hgesamt(0,0) 12 d H1(0,0)<br />
12 I<br />
h<br />
<br />
d Hgesamt(0,0) 12 d H1(0,0) dxe<br />
3 z<br />
4 b<br />
h <br />
x²+( h<br />
x)²<br />
<br />
<br />
a <br />
a<br />
<br />
3<br />
I<br />
h<br />
<br />
Hgesamt(0,0) <br />
<br />
<br />
d x ( e<br />
3<br />
z)<br />
0 b<br />
h <br />
x² ( h<br />
x)²<br />
<br />
<br />
a <br />
1 z<br />
H <br />
gesamt<br />
im<br />
5E<br />
(1 Punkt)<br />
Wie verändert sich die magnetische Erregung H der sternförmigen Leiterschleife (5C) im Vergleich<br />
zur Sechseck-Anordnung (5A)? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Die Erregung nimmt zu. Begründung: Weniger Abstand Leiter Koordinatenursprung durch die<br />
„Einknickung“ in Richtung Koordinatenursprung.<br />
Auch gültig: Mathematische Begründung/Beweis anhand Ergebnisse 5B + 5D.<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 25
Aufgabe 6: Zeitlich veränderliche magnetische Felder<br />
Im Jahr 2020 existieren zwei Forschungsstationen auf dem Mond. Zur Verbindung beider Stationen<br />
wird ein Shuttle mit einem elektromagnetischen Antrieb eingesetzt. Dieser besteht aus fest<br />
verlegten, ideal leitenden Schienen. Darauf befindet sich der Shuttle. Dessen Räder sind ideal<br />
isolierend und durch eine Kurzschlussbrücke mit Widerstand R werden beide Schienen kontaktiert.<br />
Für die gesamte Aufgabe kann jegliche Art der Reibung vernachlässigt werden.<br />
I<br />
Ansicht von oben<br />
Generator<br />
Ansicht von der Seite<br />
z<br />
Shuttle<br />
x<br />
y<br />
Kurzschlussbrücke<br />
Ansicht<br />
von vorne<br />
Kurzschlussbrücke<br />
Shuttle<br />
Schiene<br />
6A<br />
(2 Punkte)<br />
Zeichnen Sie die Richtung der magnetischen Flussdichte für die angegebene Stromrichtung in den<br />
oberen Teil der obigen Abbildung. In welche Richtung bewegt sich der Shuttle?<br />
Der Shuttle bewegt sich nach rechts (y-Richtung).<br />
6B<br />
(2 Punkte)<br />
Bestimmen Sie allgemein die magnetische Flussdichte für den Außenbereich einer Schiene in<br />
Abhängigkeit des Radius r. Vernachlässigen Sie dabei die zweite Schiene sowie den Shuttle. Die<br />
Schiene besitzt den Radius r 0 .<br />
<br />
B r<br />
0<br />
<br />
μ i<br />
<br />
e<br />
2π<br />
r<br />
<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 26
6C<br />
(5 Punkte)<br />
Bestimmen Sie die Kraft auf den Shuttle, wenn die Kurzschlussbrücke die Länge a besitzt.<br />
Vernachlässigen Sie hierfür die Randeffekte am Übergangsbereich Schiene-Brücke.<br />
<br />
e e x<br />
sin(<br />
)<br />
e cos(<br />
);<br />
90<br />
<br />
d F i dx<br />
B<br />
ar<br />
x<br />
y<br />
ar<br />
0 2 0<br />
2<br />
μ0i 1 μ0i ar<br />
<br />
0<br />
F i Bx<br />
dx 2 dx<br />
ln <br />
2 π<br />
<br />
x π r<br />
r<br />
r<br />
0 <br />
0 0<br />
6D<br />
(2 Punkte)<br />
Welchen zeitlichen Verlauf besitzt der Strom, wenn der Shuttle eine konstante Beschleunigung<br />
erfährt?<br />
Hinweis:<br />
2<br />
F d x<br />
m <br />
2<br />
d t<br />
2<br />
F ~ i<br />
Gleichstrom<br />
Der Shuttle bewege sich nun mit einer Geschwindigkeit v g t (Beschleunigung g const. ). Der<br />
eingeprägte Strom ist zeitunabhängig.<br />
6E<br />
(4 Punkte)<br />
Bestimmen Sie allgemein die induzierte Spannung U i in der Leiterschleife links des Shuttles.<br />
dA dy<br />
dx<br />
ar0<br />
0i y μ0i ar<br />
<br />
0<br />
<br />
<br />
r0<br />
0 <br />
d d μ 1 d<br />
Ui<br />
Bx<br />
dA 2 dx ln v<br />
dt dt <br />
2 π<br />
<br />
x dt π r<br />
Alternativ: PU I F<br />
v<br />
i<br />
6F<br />
(2 Punkte)<br />
Bestimmen Sie allgemein den Spannungsabfall U r an der Kurzschlussbrücke.<br />
Ur<br />
IR<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 27
6G<br />
(3 Punkte)<br />
Welche Spannung U q muss von der Quelle bereitgestellt werden?<br />
U U j<br />
U<br />
q<br />
r<br />
i<br />
Fachbereich 18 | <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> | 29.09.2011 28