H - Fachgebiet Hochspannungstechnik
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Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 1:<br />
Magnetische Feldstärke<br />
einer Zylinderspule<br />
3 gleichwertige<br />
Darstellungen!<br />
H 2<br />
H <br />
1<br />
I<br />
N<br />
l 1<br />
Zylinderspule, Länge l 1<br />
>> Durchmesser,<br />
eng bewickelt mit N Windungen Draht,<br />
Stromfluss I:<br />
Feld H 1<br />
im Inneren praktisch homogen, äußeres Feld H 2<br />
vernachlässigbar klein<br />
gegenüber H 1<br />
H 2<br />
≈ 0 (empirischer Befund)<br />
N<br />
∫ H <br />
⋅ d s <br />
≈ H Θ<br />
I<br />
Anwendung des Durchflutungsgesetzes: <br />
1l<br />
= = NI<br />
⇒ H ≈ H1<br />
=<br />
l<br />
L<br />
Integration in homogenem Feld entlang einer Feldlinie!<br />
1<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 1
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 2: Magnetische Feldstärke in der Umgebung einer<br />
Doppelleitung ([C1], Bsp. 5.4)<br />
y<br />
a<br />
a<br />
Zwei stromdurchflossene Leiter im kartesischen Koordinatensystem, Ausdehnung<br />
in z-Richtung; Abstand 2a; wie groß ist die magnetische Feldstärke in der<br />
Ebene x = 0, wenn<br />
a) I 1<br />
= I 2<br />
= I<br />
b) I 1<br />
= -I 2<br />
= I ist?<br />
x<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 2
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 2: Magnetische Feldstärke in der Umgebung einer<br />
Doppelleitung ([C1], Bsp. 5.4)<br />
Fall a)<br />
I 1<br />
= I 2<br />
= I<br />
y<br />
H 2y<br />
H 2x<br />
H 1x<br />
α<br />
H 2<br />
H 1y<br />
H 1<br />
I 2 α<br />
I 1<br />
a a<br />
x<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 3
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 2: Magnetische Feldstärke in der Umgebung einer<br />
Doppelleitung ([C1], Bsp. 5.4)<br />
Fall a)<br />
I 1<br />
= I 2<br />
= I<br />
y<br />
(0, y) = 0<br />
H 2<br />
H x<br />
2 2<br />
2y<br />
π a + y<br />
H<br />
α<br />
2x<br />
H 1x<br />
H 1y<br />
H<br />
H<br />
y<br />
I<br />
(0, y)<br />
= −<br />
y<br />
H 1<br />
I 2 α<br />
I 1<br />
a a<br />
x<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 4
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 2: Magnetische Feldstärke in der Umgebung einer<br />
Doppelleitung ([C1], Bsp. 5.4)<br />
Fall b)<br />
I 1<br />
= -I 2<br />
= I<br />
y<br />
H 1y<br />
H 1x<br />
H 2x<br />
α<br />
H 2y<br />
H H 1 2<br />
I 2 α<br />
I 1<br />
a a<br />
x<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 5
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 2: Magnetische Feldstärke in der Umgebung einer<br />
Doppelleitung ([C1], Bsp. 5.4)<br />
Fall b)<br />
I 1<br />
= -I 2<br />
= I<br />
y<br />
(0, y) = 0<br />
(0, y)<br />
2 2<br />
H 1x<br />
H 2x<br />
α<br />
H 1y<br />
H 2y<br />
H<br />
H<br />
x<br />
y<br />
I<br />
= −<br />
π a<br />
a<br />
+ y<br />
H H 1 2<br />
I 2 α<br />
I 1<br />
a a<br />
x<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 6
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 3: Das Magnetfeld innerhalb und außerhalb eines<br />
gestreckten, vom Gleichstrom I durchflossenen Leiters<br />
ρ 0<br />
Der Leiter wird gleichmäßig vom Strom durchsetzt.<br />
Alle Magnetfeldlinien sind konzentrische Kreise.<br />
Außerhalb des Leiters wird die Durchflutung vom<br />
Gesamtstrom gebildet:<br />
|H|<br />
<br />
∫ Hds<br />
= H2πρ<br />
= I ⇒ H ( ρ ) =<br />
L<br />
I<br />
2πρ<br />
H<br />
∼<br />
1<br />
ρ<br />
H( ρ )<br />
0<br />
=<br />
I<br />
2πρ<br />
0<br />
ρ 0<br />
ρ<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 7
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 3: Das Magnetfeld innerhalb und außerhalb eines<br />
gestreckten, vom Gleichstrom I durchflossenen Leiters<br />
ρ 0<br />
Innerhalb des Leiters ist nur derjenige Stromanteil an<br />
der Durchflutung beteiligt, der vom jeweils betrachteten<br />
Radius eingeschlossen wird.<br />
|H|<br />
H ∼ ρ<br />
H<br />
∼<br />
1<br />
ρ<br />
I<br />
ρ<br />
I I ρ<br />
= JAr<br />
= = =<br />
πρ πρ ρ<br />
2<br />
2<br />
A<br />
2 r<br />
πρ I<br />
2 2<br />
0 0 0<br />
2<br />
⎛ ρ ⎞<br />
⎜ I<br />
2<br />
I<br />
⎟<br />
ρ ρ0<br />
ρ<br />
H( ρ)<br />
⎝ ⎠ I<br />
= = =<br />
2πρ 2πρ 2πρ<br />
I<br />
H( ρ0)<br />
=<br />
2πρ<br />
2<br />
0<br />
0<br />
ρ 0<br />
ρ<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 8
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 3: Das Magnetfeld innerhalb und außerhalb eines<br />
gestreckten, vom Gleichstrom I durchflossenen Leiters<br />
ρ 0<br />
|H|<br />
Das Innere eines stromdurchflossen<br />
Leiters ist nicht magnetfeldfrei!<br />
∼<br />
H<br />
H ρ∼<br />
1<br />
ρ<br />
ρ 0<br />
ρ<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 9
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 4: Magnetische Flussdichte in einem Ring aus Dynamoblech<br />
aus [M1]<br />
I 1<br />
= 100 A I 2<br />
= 200 A d mi<br />
= 10 cm<br />
Wie groß ist die magnetische Flussdichte im Ring,<br />
wenn<br />
a) nur I 1<br />
fließt<br />
b) nur I 2<br />
fließt<br />
c) I 1<br />
und I 2<br />
fließen?<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 10
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 4: Magnetische Flussdichte in einem Ring aus Dynamoblech<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 11
Durchflutungsgesetz<br />
Anwendungsbeispiel 4: Magnetische Flussdichte in einem Ring aus Dynamoblech<br />
aus [M1]<br />
I 1<br />
= 100 A I 2<br />
= 200 A d mi<br />
= 10 cm<br />
Wie groß ist die magnetische Flussdichte im Ring,<br />
wenn<br />
a) nur I 1<br />
fließt<br />
b) nur I 2<br />
fließt<br />
c) I 1<br />
und I 2<br />
fließen?<br />
B(I 1 ) = 1,03 T B(I 2 ) = 1,29 T B(I 1 +I 2 ) = 1,42 T<br />
Schlussfolgerung: auf Grund der nichtlinearen Permeabilität ist<br />
B(I 1 +I 2 ) ≠ B(I 1 ) + B(I 2 )<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 12
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
Jean-Baptiste Biot, 1774 – 1862; Félix Savart, 1791 – 1841<br />
Französische Physiker<br />
Durchflutungsgesetz nur anwendbar, wenn der Verlauf der<br />
magnetischen Feldlinien im Prinzip bekannt ist Integration<br />
über eine Feldlinie, auf der die Feldstärke konstant ist<br />
(s. vorherige Beispiele).<br />
Biot<br />
Allgemeiner: Gesetz von Biot-Savart (aus dem Durchflutungsgesetz herleitbar *) )<br />
*) Herleitung hier zu kompliziert; s. VL Technische Elektrodynamik<br />
<br />
∆B( P)<br />
=<br />
<br />
µ I ∆s<br />
× r<br />
2<br />
4π<br />
r<br />
Gesetz von Biot-Savart<br />
... gibt an, welchen Beitrag ein<br />
stromdurchflossenes Leiterelement<br />
irgendeines Stromkreises zur<br />
magnetischen Flussdichte in einem<br />
beliebigen Aufpunkt P liefert.<br />
0<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 13
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
<br />
∆B( P)<br />
=<br />
<br />
µ I ∆s<br />
× r<br />
2<br />
4π<br />
r<br />
0<br />
Durch Integration über den<br />
Weg L (d.h. über die Quellpunktskoordinate<br />
s) ergibt<br />
sich die magnetische Flussdichte<br />
auf Grund des Stroms<br />
in der geschlossenen Leiterschleife:<br />
<br />
B( P)<br />
<br />
µ I ds<br />
× r<br />
= ∫<br />
2<br />
4π<br />
L<br />
r<br />
Voraussetzung: Raum konstanter<br />
Permeabilität!<br />
0<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 14
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
Anwendungsbeispiel: Ein Stromkreis, der vom Strom I durchflossen wird, hat die<br />
Form eines regelmäßigen n-Ecks. Die Größe des n-Ecks ist durch den Radius a<br />
des einbeschriebenen Kreises gegeben. Wie groß ist die magnetische Flussdichte<br />
im Mittelpunkt des n-Ecks? ([C1], Bsp. 5.6)<br />
Dazu zunächst Lösung der Teilaufgabe:<br />
Magnetfeld eines endlich langen stromdurchflossenen<br />
Leiters im Aufpunkt P<br />
<br />
e3,<br />
B<br />
M<br />
a<br />
r 0<br />
I<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 15
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
µI<br />
B( P)<br />
= ∫<br />
4π<br />
s<br />
<br />
ds<br />
× r<br />
2<br />
r<br />
Anmerkung: aus dem Umlaufintegral wird<br />
für dieses Teilproblem ein Streckenintegral!<br />
0<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 16
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 17
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 18
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 19
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
µ<br />
B<br />
P<br />
I<br />
2π<br />
a<br />
( ) = e3<br />
cos<br />
= Magnetfeld verursacht von einer Seite eines regelmäßigen n-Ecks<br />
ϑ<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 20
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
<br />
B<br />
M<br />
<br />
µ nI<br />
π<br />
2π<br />
a n<br />
( ) = e3<br />
sin<br />
= Magnetfeld verursacht von allen Seiten eines regelmäßigen n-Ecks<br />
<strong>Fachgebiet</strong><br />
<strong>Hochspannungstechnik</strong><br />
ETIT II / VL 15 21
Das Gesetz von Biot-Savart<br />
Spezialfälle:<br />
<br />
B<br />
µ nI<br />
π<br />
2π<br />
a n<br />
( ) = e3<br />
sin<br />
M<br />
<br />
a) quadratische stromdurchflossene Leiterschleife der Kantenlänge l<br />
n = 4; a = l/2<br />
M µ n π µ 4 π<br />
B( M) = e I I<br />
3 sin = 3<br />
a<br />
e sin<br />
I<br />
2π<br />
a n π l 4<br />
l<br />
b) kreisförmige stromdurchflossene Leiterschleife mit Radius r<br />
π<br />
n → ∞ ⇒ n sin = π *); a = r<br />
n<br />
M µ I π µ I π µ I<br />
( ) = n<br />
r B M e 3 sin = 3 nsin<br />
=<br />
<br />
3<br />
I<br />
2π a n e 2π r n<br />
e<br />
n→∞<br />
2r<br />
*) wegen sin x = x für x