5 1 Einleitung 1.1 Pflanzliche Sekundärstoffe als Signale und Toxine ...
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<strong>Einleitung</strong> 8<br />
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ATP-abhängigen Protonentransport energetisiert wird [Deus-Neumann <strong>und</strong> Zenk 1986].<br />
Ein ähnlicher Mechanismus wird für die Aufnahme von Lupanin, einem Chinolizidin-<br />
Alkaloid, in Vakuolen von Lupinus polyphyllus vermutet [Mende <strong>und</strong> Wink 1987].<br />
Einige <strong>Sek<strong>und</strong>ärstoffe</strong>, z. B. Medicarpin [Li et al. 1997], werden <strong>als</strong> GSH-Konjugate<br />
durch spezifische ABC-Transporter (Glutathion-S-Konjugat-Pumpe, [Rea et al. 1998]) in<br />
die Vakuole transportiert. Die Konjugation von endogenen Substraten (u. a. Zimtsäure,<br />
Cyanidin-3-glucosid) sowie verschiedenen Xenobiotica mit Glutathion wird durch<br />
Glutathion-S-Transferasen katalysiert [Marrs 1996]. AN9, eine Glutathion-S-Transferase<br />
aus Petunia hybrida, ist z. B. <strong>als</strong> Flavonoid-bindendes Protein am Export von Anthocyaninen<br />
aus dem Cytosol in Vakuolen beteiligt. Die Bildung eines Anthocyanin-GSH-<br />
Konjugates konnte jedoch nicht nachgewiesen werden [Mueller et al. 2000].<br />
Für die aktive Exkretion der Terpenoid-Alkaloide Sclareol <strong>und</strong> Sclareolid sind die ABC-<br />
Transporter der Plasmamembran, NpABC1 <strong>und</strong> SpTUR2, verantwortlich [Jasiski et al.<br />
2001, van den Brûle et al. 2002].<br />
Die Akkumulation von Alkaloiden in Vakuolen wird durch Protonierung (Ionenfalle)<br />
sowie durch Komplexbildung mit Pflanzensäuren oder phenolischen Verbindungen<br />
unterstützt: Einige Pflanzenarten, z. B. Catharanthus roseus <strong>und</strong> Macleaya cordata,<br />
entwickelten spezialisierte Alkaloid-Speicherzellen mit einem erniedrigten vakuolären pH-<br />
Wert (pH 3) im Vergleich zu pH 5 in Vakuolen der synthetisierenden Zellen [Endress<br />
1994]. Zellkulturen von Coptis japonica speichern Berberin (> 70 mM) <strong>als</strong> gut<br />
wasserlösliches Malat [Sato et al. 1992]. Morphin <strong>und</strong> andere Opium-Alkaloide<br />
akkumulieren <strong>als</strong> Salze der Mekonsäure [Teuscher 1997]. Cytotoxische Schöllkraut-<br />
Alkaloide (Sanguinarin, Chelerythrin) werden in Vakuolen an Chelidonsäure geb<strong>und</strong>en<br />
[Matile 1976, Hauser <strong>und</strong> Wink 1990].<br />
1.2.2 Metabolisierung durch die produzierende Pflanze<br />
Die Halbwertszeiten einiger <strong>Sek<strong>und</strong>ärstoffe</strong> lassen auf ihre Metabolisierbarkeit innerhalb der<br />
produzierenden Pflanzen schließen. So wird in Papaver somniferum gebildetes Morphin<br />
innerhalb von 7,5 h zu 50 % umgewandelt. Die Halbwertszeit von Nicotin in Nicotiana<br />
tabacum beträgt etwa 22 h [Endress 1994].<br />
Untersuchungen an Coffea arabica <strong>und</strong> Camellia sinensis ergaben eine altersabhängige<br />
Akkumulation <strong>und</strong> Metabolisierung von Coffein: Höchste Alkaloidkonzentrationen wurden in<br />
jungen Blättern <strong>und</strong> Früchten festgestellt. Der in älteren Pflanzen eintretende Abbau des<br />
Coffeins über Theophyllin <strong>und</strong> Xanthin zu Kohlendioxid <strong>und</strong> Ammoniak wird limitiert durch