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5 1 Einleitung 1.1 Pflanzliche Sekundärstoffe als Signale und Toxine ...

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<strong>Einleitung</strong> 6<br />

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Hemmung der Nucleinsäuresynthese: Camptothecin, -Amanitin [Hock 1995];<br />

Hemmung der Proteinsynthese: Ricin, Abrin [Hock 1995];<br />

Störung von Membranfunktionen: Rishitin u. a. Isoflavonoide, Saponine [Oßwald 1995];<br />

Hemmung der Kern- <strong>und</strong> Zellteilung: Colchicin, Podophyllotoxin, Vinca-Alkaloide<br />

[Hock 1995];<br />

Hemmung der mitochondrialen Atmung: Isoflavonoide, z. B. Rotenon, Glyceollin; Cyanid<br />

[Hock 1995, Oßwald 1995].<br />

Die in der vorliegenden Arbeit untersuchten Benzophenanthridine sind quarternäre<br />

Isochinolin-Alkaloide. Die antimikrobielle Aktivität dieser Verbindungen ist u. a. zurückzuführen<br />

auf amphiphile Wechselwirkungen mit Zellmembranen, die Hemmung von SHabhängigen<br />

Enzymen <strong>und</strong> die Interkalation in DNA (Details s. 1.3.3.1).<br />

Die positive Auslese der Phytoalexin-produzierenden Pflanzen in der Evolution setzt voraus,<br />

daß die Biosynthese <strong>und</strong> Speicherung dieser Verbindungen ohne eine nennenswerte<br />

Beeinträchtigung der primären Lebensfunktionen der produzierenden Organismen erfolgen<br />

konnte. Da die meisten pflanzlichen <strong>Sek<strong>und</strong>ärstoffe</strong> auch analoge Strukturen in der<br />

produzierenden Zelle angreifen, ergab sich daraus u. a. ein Selektionsdruck zur Ausbildung<br />

effektiver Mechanismen zum Schutz vor den eigenen <strong>Toxine</strong>n. Andererseits haben auch<br />

Mikroorganismen <strong>und</strong> Herbivore Abwehrmechanismen entwickelt, um Pflanzen <strong>als</strong> Nahrung<br />

nutzen zu können.<br />

1.2 Resistenzmechanismen gegenüber pflanzlichen <strong>Sek<strong>und</strong>ärstoffe</strong>n<br />

1.2.1 Kompartimentierung in der produzierenden Pflanze<br />

Um eine Autotoxizität für die produzierenden Pflanzen zu verhindern, werden die gebildeten<br />

<strong>Sek<strong>und</strong>ärstoffe</strong> häufig durch intrazelluläre Kompartimentierung bzw. Exkretion vom Cytoplasma<br />

getrennt. Dies gewährleistet außerdem die Anreicherung effektiver Konzentrationen an<br />

biologisch aktiven Verbindungen.<br />

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Stark lipophile <strong>Sek<strong>und</strong>ärstoffe</strong>, u. a. ätherische Öle <strong>und</strong> Kautschuk, akkumulieren <strong>als</strong><br />

Lipidtröpfchen im Cytosol <strong>und</strong> bilden damit ein nicht mischbares Zweiphasensystem<br />

[Schnepf 1973, Roos <strong>und</strong> Luckner 1986]. Die lipophilen Ergolin-Alkaloide werden z. B.<br />

in intrazellulären Lipidtropfen eingelagert [Neumann et al. 1979].<br />

Eine Vielzahl an <strong>Sek<strong>und</strong>ärstoffe</strong>n wird in Vakuolen gespeichert, u. a. Phenole (Tannine,<br />

Anthocyanine, Flavonoide), Saponine, cyanogene Glycoside, Glucosinolate, Herzglycoside<br />

<strong>und</strong> Alkaloide [Baur <strong>und</strong> Walkinshaw 1974, Roos <strong>und</strong> Luckner 1986, Wink 1999].

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