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5 1 Einleitung 1.1 Pflanzliche Sekundärstoffe als Signale und Toxine ...

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<strong>Einleitung</strong> 16<br />

Während der jasmonatabhängige Signalweg mit der Auslösung der Hypersensitivitätsreaktion<br />

gekoppelt ist, z. B. browning der Zellkultur, sind diese ubiquitären Reaktionen am pHabhängigen<br />

Signalweg nicht beteiligt [Roos et al. 1998].<br />

1.3.2 Biosynthese der Benzo[c]phenanthridin-Alkaloide<br />

Die Bildung von Benzo[c]phenanthridinen erfolgt über einen komplexen Syntheseweg aus dem<br />

Precursor L-Tyrosin (Abb. 2 <strong>und</strong> 3). Eine vollständige Übersicht der einzelnen Schritte gibt<br />

Zenk [1995]. (S)-Reticulin stellt einen wichtigen Verzweigungspunkt innerhalb der<br />

Biosynthese verschiedener Isochinolin-Alkaloide, z. B. des Morphins, dar. Der Ringschluß<br />

zum Protoberberin-Gr<strong>und</strong>gerüst erfolgt durch das Berberinbrückenenzym (BBE, EC<br />

1.21.3.3). Es katalysiert die stereospezifische Umwandlung der N-Methylgruppe des (S)-<br />

Reticulins in die Methylengruppe des (S)-Scoulerins [Kutchan <strong>und</strong> Dittrich 1995]. Auf der<br />

Stufe des (S)-Scoulerins zweigt die Biosynthese des Chelerythrins <strong>und</strong> der Protoberberine,<br />

z. B. Berberin, ab.<br />

Takao <strong>und</strong> Mitarbeiter [1983] demonstrierten durch In-vivo-Studien an Macleaya cordata,<br />

daß Protopin sowie Allocryptopin die Vorläufer der Benzophenanthridine Sanguinarin bzw.<br />

Chelerythrin sind (Abb. 3). Durch Hydroxylierung von Protopin, katalysiert durch die<br />

Protopin-6-Hydroxylase (EC <strong>1.1</strong>4.13.55), wird die Bildung des Benzophenanthridin-<br />

Gr<strong>und</strong>gerüstes eingeleitet. Für die Umwandlung von 6-Hydroxyprotopin zu Dihydrosanguinarin<br />

wird eine spontane intramolekulare Umlagerung angenommen (Mechanismus s.<br />

Moss [2004b]). Durch je zwei hochspezifische Hydroxylierungs- <strong>und</strong> Methylierungsschritte an<br />

C-10 <strong>und</strong> C-12 des Dihydrosanguinarins entsteht Dihydromacarpin [De-Eknamkul et al. 1992,<br />

Kammerer et al. 1994]. Letzter Schritt der Biosynthese ist die Oxidation der Dihydrobenzophenanthridine<br />

durch die Dihydrobenzophenanthridin-Oxidase (EC 1.5.3.12). Dieses Enzym<br />

katalysiert die Oxidation der Dihydrobenzophenanthridine durch molekularen Sauerstoff unter<br />

Bildung von Wasserstoffperoxid. Die cytosolische Oxidase wurde aus Zellsuspensionen von<br />

E. californica [Schumacher <strong>und</strong> Zenk 1988] sowie Sanguinaria canadensis [Arakawa et al.<br />

1992] gereinigt <strong>und</strong> charakterisiert.<br />

Der komplexe Biosyntheseweg der Benzo[c]phenanthridine beinhaltet <strong>als</strong>o sowohl<br />

cytosolische <strong>als</strong> auch membrangeb<strong>und</strong>ene Enzyme. 9 Enzyme katalysieren Reaktionen mit<br />

molekularem Sauerstoff. Alle 8 membrangeb<strong>und</strong>enen Enzyme, die Cytochrom P-450-<br />

Monoxygenasen sowie das Berberinbrückenenzym, sind durch Elicitorbehandlung (Hefeelicitor,<br />

Methyljasmonat, Barbiturate) induzierbar, nicht jedoch die löslichen Enzyme<br />

[Tanahashi <strong>und</strong> Zenk 1990a, De-Eknamkul et al. 1992, Kammerer et al. 1994, Blechert et al.<br />

1995, Haider et al. 1997, Pauli <strong>und</strong> Kutchan 1998].

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