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Shell BDH Hauswärme-Studie - HWWI

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<strong>Shell</strong> <strong>BDH</strong> <strong>Hauswärme</strong>-<strong>Studie</strong><br />

Heiztechnik<br />

21<br />

solarthermischen Anlagen, Scheit-/Stückholzkesseln,<br />

Kaminöfen mit Wassertasche oder<br />

Wärmepumpen möglich. Kombinationen mit<br />

solarthermischen Anlagen und einem Öloder<br />

Gaskessel sind sowohl im Ein- und<br />

Zweifamilienhaus als auch im Mehrfamilienhaus<br />

Stand der Technik. Darüber hinaus gibt<br />

es Kombinationen von Luft-Wasser-Wärmefamilienhaus<br />

oft in Kombination mit einem<br />

zweiten Wärmeerzeuger eingesetzt, der<br />

keine manuelle Beschickung benötigt.<br />

Stand der Technik & Markttrends<br />

In Hybridheizungen können alle marktgängigen<br />

Geräte verwendet werden, so ist die<br />

Kombination von Brennwertgeräten mit<br />

System-Optimierung<br />

Heizungssysteme<br />

Für Neubau und Altbau sowie für alle<br />

Energieträger stehen optimale Systemlösungen<br />

der Heizungstechnik zur Verfügung.<br />

Größtmögliche Energieeinsparpotenziale<br />

moderner Wärmeerzeuger kommen nur zum<br />

Tragen, wenn alle Komponenten des<br />

Heizungssystems optimal aufeinander<br />

abgestimmt sind. Wärmeerzeugung,<br />

Wärmespeicherung, Wärmeverteilung und<br />

Wärmeübergabe sowie eine intelligente<br />

Heizungsregelung müssen immer als<br />

Gesamtsystem betrachtet werden. Richtig<br />

dimensionierte Heizkörper oder Flächenheizungen<br />

als Wärmeübertrager sind Voraussetzung,<br />

um niedrige Systemtemperaturen im<br />

Heizungssystem zu realisieren. Nur so<br />

können die hohen Effizienzwerte der<br />

modernen Wärmeerzeuger erreicht und<br />

erneuerbare Energien sinnvoll eingebunden<br />

werden. Wärmespeicher bieten die Möglichkeit,<br />

erneuerbare Energien aus Solarthermie<br />

und Einzelholzfeuerungen in die Wärmeversorgung<br />

einzubinden. Zusätzlich bieten sie<br />

die Option, Wärmeerzeugung und -verbrauch<br />

zu entkoppeln. Wärmeerzeugung<br />

und Wärmebereitstellung erfolgen voneinander<br />

zeitlich getrennt.<br />

Moderne Hocheffizienzpumpen, Thermostatventile<br />

und Armaturen sowie die Durchführung<br />

eines hydraulischen Abgleichs sorgen<br />

für eine energieeffiziente Wärmeverteilung<br />

bei gleichzeitig niedrigem Stromverbrauch.<br />

Intelligente Regelungs- und Kommunikationseinrichtungen<br />

ermöglichen das optimale<br />

Zusammenspiel aller Komponenten eines<br />

modernen Heizungssystems.<br />

Heizungsregelung<br />

Eine moderne Heizungsregelung steuert<br />

bedarfsgerecht die Systemtemperaturen<br />

und den Massestrom in Abhängigkeit von<br />

den Witterungsverhältnissen, dem Nutzerverhalten<br />

und der Anwesenheit der Nutzer.<br />

Moderne Heizungsregelungen und ein<br />

optimiertes Heizungssystem bieten das<br />

Potenzial, den Energieverbrauch für die<br />

Beheizung der Gebäude und die Warmwasserbereitung<br />

zu senken. Zukünftig kann unter<br />

Zuhilfenahme aktueller Preissignale durch<br />

Einsatz von beispielsweise Smart Metern der<br />

Betrieb der Heizungsanlage wirtschaftlich<br />

optimiert werden. Neueste Heizungsregelungen<br />

ermöglichen z. B. über Smartphones die<br />

Überwachung und Steuerung der eigenen<br />

Wärmeversorgung von jedem Standort aus.<br />

12/HeizSystem mit hydraulischem Abgleich (links) und Ohne (rechts)<br />

Quelle: eigene Darstellung<br />

pumpen mit speziell entwickelten externen<br />

Brennwertgeräten bzw. Komplettlösungen<br />

von Luft-Wasser-Wärmepumpe und Brennwertgerät<br />

als Einheit. Die Regelung dieser<br />

Geräte soll die Wärmekosten durch Wahl<br />

der optimalen Betriebsart minimieren.<br />

Hocheffizienzpumpe<br />

Der Heizwasserkreislauf einer modernen<br />

Zentralheizung wird von einer Umwälzpumpe<br />

angetrieben; sie transportiert das Heizwasser<br />

vom Kessel zu den Heizkörpern bzw. -flächen.<br />

Eine ungeregelte Standardpumpe drückt das<br />

Heizwasser stets mit voller Leistung durch die<br />

Leitungen und verbraucht dabei viel Strom.<br />

Geregelte Standardpumpen arbeiten demgegenüber<br />

hauptsächlich im Teillastbetrieb. Ab<br />

2015 werden gemäß der Ökodesign-Anforderungen<br />

nur noch geregelte Hocheffizienzpumpen<br />

mit optimierter Motortechnik angeboten,<br />

die der verschärften Energieeffizienzklasse A<br />

entsprechen. Diese besitzen einen hohen Wirkungsgrad<br />

und passen sich den veränderten<br />

Leistungsanforderungen der Anlage stufenlos<br />

an. Gegenüber ungeregelten Heizungspumpen<br />

können Stromeinsparungen bis zu 80 %<br />

erzielt werden.<br />

Hydraulischer Abgleich<br />

Für eine einwandfrei funktionierende und<br />

energieeffiziente Heizungsanlage ist, neben<br />

der Auswahl von hocheffizienten Anlagenkomponenten,<br />

das aufeinander abgestimmte<br />

Zusammenwirken aller Einzelkomponenten<br />

Voraussetzung. Grundlage bildet die richtige<br />

Planung der Heizungsanlage mit einer<br />

korrekten Dimensionierung und Einstellung<br />

der Anlagenteile. Beim Einbau einer neuen<br />

Heizungsanlage ist die Durchführung des<br />

hydraulischen Abgleichs Pflicht. Dagegen<br />

sind Bestandsanlagen häufig nicht hydraulisch<br />

abgeglichen. Eine effektive Maßnahme<br />

zur Optimierung des Zusammenspiels von<br />

Wärmeerzeugung, -verteilung und -übergabe<br />

ist die Durchführung eines hydraulischen<br />

Abgleichs.<br />

Beim Ersatz eines alten Wärmeerzeugers<br />

durch Brennwerttechnik oder eine Wärmepumpe<br />

muss die Deckung des Wärmebedarfs<br />

beim Betrieb der vorhandenen Heizflächen<br />

mit niedrigeren Systemtemperaturen gewährleistet<br />

sein. Ist dies nicht der Fall, müssen<br />

gegebenenfalls Heizkörper ersetzt oder<br />

ergänzt werden. Ein hydraulisch abgegli-<br />

chenes Heizungsnetz gewährleistet die<br />

Versorgung der Heizkörper mit den jeweils<br />

notwendigen Masseströmen und damit<br />

einen energieeffizienten und wirtschaftlichen<br />

Betrieb der Heizungsanlage. Zudem<br />

werden Komforteinbußen wie die Unter- bzw.<br />

Überversorgung der Heizkörper (Räume) mit<br />

Wärme sowie mögliche Strömungsgeräusche<br />

an den Heizkörperventilen verhindert. Im<br />

Mittel bewirkt ein hydraulischer Abgleich<br />

eine Energieeinsparung, wobei die Einsparungen<br />

bei Neubauten höher ausfallen als bei<br />

schlechter gedämmten Altbauten.<br />

Als Indizien für nicht abgeglichene Anlagen<br />

gelten etwa starke Strömungsgeräusche in<br />

den Rohrleitungen und an den Thermostatventilen,<br />

ebenso auf Maximalleistung eingestellte<br />

Heizkreispumpen und von der Anlagenauslegung<br />

abweichende (höhere) Systemtemperaturen<br />

(SAENA 2011). Für die Anlagentechnik<br />

sind es fehlende einstellbare Thermostatventile,<br />

Rücklaufverschraubungen Strangregulierventile<br />

und bzw. oder Differenzdruckregler<br />

(bei größeren Anlagen). Wenn sich Thermostatventileinsätze<br />

bzw. einstellbare Rücklaufverschraubungen<br />

in der gleichen Einstellung<br />

befinden, ist dies ein weiteres Indiz.<br />

Ist nur eine der anlagenseitigen Voraussetzungen<br />

nicht erfüllt, kann davon ausgegangen<br />

werden, dass der hydraulische Abgleich nicht<br />

erfolgt ist. Daraus ergibt sich unter Umständen<br />

für den nachträglichen hydraulischen<br />

Abgleich ein Maßnahmenpaket aus verschiedenen<br />

gering investiven Maßnahmen,<br />

welche jede für sich zu weiteren Energieeinsparungen<br />

führt: Eingebaut werden können<br />

eine automatisch geregelte Heizungspumpe<br />

bzw. Hocheffizienzpumpe, voreinstellbare<br />

Thermostatventile und Strang-Regulierventile<br />

bzw. Strang-Differenzdruckregler (wenn<br />

erforderlich).<br />

Grundlage für den hydraulischen Abgleich<br />

für Neuanlagen ist die Rohrnetzberechnung.<br />

Die Armaturen für den hydraulischen<br />

Abgleich sind entsprechend einzustellen. Für<br />

Altanlagen ist diese Methode nicht so einfach<br />

geeignet. Es gibt aber andere Möglichkeiten,<br />

unter anderem Berechnungstools für den<br />

hydraulischen Abgleich bei größeren Anlagen<br />

und bei häufigerer Anwendung sowie<br />

manuelle Datenschieber für EFH und MFH mit<br />

maximal zehn Wohneinheiten.<br />

Handwerker sind nach EnEV verpflichtet,<br />

neue Heizungsrohrnetze hydraulisch abzugleichen.<br />

Der hydraulische Abgleich wird<br />

auch von allen bundesweiten Förderprogrammen<br />

vorgeschrieben.<br />

Warmwasserbereitung<br />

Bedeutung & Anforderungen<br />

Die Warmwasserbereitung ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Planung von<br />

Neubauten und bei der Gebäudesanierung. Wenn man den Energiebedarf eines<br />

Gebäudes insgesamt betrachtet, wurden deutliche Verbesserungen an der Gebäudehülle<br />

von Neubauten erzielt, der Transmissionswärmeverlust konnte stark verringert<br />

werden. Mit dem Einsatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung wird auch<br />

der Lüftungswärmeverlust weiter reduziert.<br />

Dem gegenüber steht ein weitgehend unveränderter Warmwasserbedarf in Wohngebäuden,<br />

welcher durch die Komforterwartungen der Nutzer bestimmt wird. Mit Verbesserung<br />

von Wärmedämmung und Reduzierung von Lüftungswärmeverlusten steigt<br />

damit der Anteil des Energiebedarfes für Warmwasser am gesamten Energiebedarf<br />

eines Gebäudes. Die Warmwasserbereitung von Wohngebäuden wird so in Zukunft<br />

aus energetischer Sicht einen höheren Stellenwert einnehmen. An die Planung und<br />

den Betrieb zukünftiger Warmwasserbereitungssysteme werden wesentliche Anforderungen<br />

aus Sicht der Trinkwasserhygiene, der Energieeinsparung und des Komforts<br />

gestellt.<br />

Infolge der technischen Anforderungen aus hygienischer Sicht werden die Warmwasserverteilsysteme<br />

auf hohem Temperaturniveau gehalten. Die sich daraus ergebenden<br />

Verteilverluste sind durch geeignete Maßnahmen gering zu halten:<br />

■ Dämmung von Leitungen und Armaturen nach den Vorgaben der EnEV,<br />

gegebenenfalls nachträgliche Dämmung im Bestand.<br />

■ Zeitabhängiger Betrieb der Zirkulationspumpe.<br />

Mit solarer Warmwasserbereitung, Wärmepumpen oder Biomassekesseln erfolgt<br />

die Trinkwassererwärmung unter Nutzung erneuerbarer Energien. Damit kann der<br />

Verbrauch fossiler Energieträger verringert werden.<br />

Die bereitzustellende Menge an Warmwasser muss die Komfortanforderungen der<br />

Nutzer erfüllen. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass eine Steigerung des Anteils<br />

von Warmwasser am gesamten Trinkwasserbedarf in Wohngebäuden zu verzeichnen<br />

ist. Damit kann von eher steigenden Komfortanforderungen ausgegangen<br />

werden, so dass zukünftig die hygienische und energieeffiziente Bereitstellung von<br />

Warmwasser weiter an Bedeutung gewinnt.<br />

Technik<br />

Die Warmwasserbereitung kann grundsätzlich zentral (üblicherweise in der Nähe<br />

des Wärmeerzeugers) oder dezentral in unmittelbarer Nähe zur Entnahmestelle erfolgen.<br />

Bei einer zentralen Warmwasserbereitung ist in der Regel eine Zirkulationsleitung<br />

mit Pumpe und Zeitsteuerung oder eine elektrische Begleitheizung erforderlich.<br />

Zentrale Warmwasserbereitung<br />

Bei einer zentralen Warmwasserbereitung wird Warmwasser zentral im Speicher<br />

oder Durchlauferhitzer erwärmt und dann zu den Entnahmestellen verteilt. Aus<br />

hygienischer Sicht werden Durchflusssysteme in größeren Anlagen an Bedeutung<br />

zunehmen, da immer nur die notwendige Menge an Wasser erwärmt wird und eine<br />

Speicherung von warmem Trinkwasser und den damit verbundenen höheren Temperaturen<br />

entfällt.<br />

Dezentrale Warmwasserbereitung<br />

Bei einer dezentralen Warmwasserbereitung wird das Wasser wohnungsweise oder<br />

an jeder Entnahmestelle erwärmt. Infolgedessen kann die Warmwassertemperatur<br />

verringert werden und Verteilungsverluste entfallen weitgehend. Dezentrale Warmwasserbereitung<br />

in Wohngebäuden erfolgt heute in der Regel mittels elektrischer<br />

Durchlauferhitzer oder Kleinspeicher, dies ist primärenergetisch relativ ungünstig.<br />

Alternativ kann ein zentraler Wärmeerzeuger wohnungsweise Trinkwasser mit Heizungswasser<br />

im Durchflussprinzip erwärmen bzw. können wohnungsweise Heizgeräte<br />

zur Beheizung und Trinkwassererwärmung (Speicher oder Durchflussprinzip) eingesetzt<br />

werden.

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