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Liebe Leserin, lieber Leser - AKG Civil Solutions

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<strong>AKG</strong>-Info<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

3<br />

4<br />

6<br />

7<br />

13<br />

18<br />

27<br />

30<br />

Editorial 20 Jahre <strong>AKG</strong> Bauconsult<br />

Forschung Planung & Umwelt<br />

<strong>AKG</strong>-Serviceangebot Customizing<br />

Schulungen Interview mit dem Abteilungsleiter<br />

Vorgestellt RStO – Ausgabe 2012<br />

Messsysteme Pavement Profi le Scanner PPS<br />

<strong>AKG</strong> Software Austria Neue Adresse<br />

RAL 2012 Kolloquium in Köln<br />

Maßgeschneiderte Unterstützung: Customizing bei <strong>AKG</strong><br />

Praxisbericht<br />

8<br />

10<br />

16<br />

22<br />

24<br />

28<br />

Straßen.NRW VESTRA Punktwolke<br />

galileo-ip Tank- und Rastanlage Waldnaabtal<br />

Luxemburg Kreisverkehrsplanung<br />

V-KON.media 3D-Echtzeitmodell<br />

LBV-SH VESTRA Punktwolke<br />

IB IngenAix Planung von Fahrsicherheitszentren<br />

Projektbericht: Kreisverkehrsplanung in Luxemburg<br />

Workshop<br />

33<br />

VESTRA seven PRO Zeichnungsbearbeitung<br />

Markt & Service<br />

36<br />

38<br />

<strong>AKG</strong> <strong>Civil</strong> <strong>Solutions</strong> IDS von Autodesk<br />

News Veranstaltungshinweise und Mitteilungen<br />

VESTRA seven PRO: neue Zeichnungsbearbeitung<br />

Impressum<br />

Hauptsitz der<br />

<strong>AKG</strong>-Firmengruppe:<br />

Uhlandstraße 12<br />

D-79423 Heitersheim<br />

Tel.: +49 (0) 7634/56 12-0<br />

Fax: +49 (0) 7634/56 12-300<br />

Geschäftsleitung:<br />

Dipl.-Ing. Artur K. Günther<br />

Jutta Hacker-Günther<br />

Dipl.-Ing. Arno Brüggemann<br />

Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser<br />

Dipl.-Ing. Jens Günther<br />

Redaktion:<br />

Markus Körle<br />

Daniela Lentschewski<br />

Franz-Josef Knelangen<br />

p r o fi l e @akgsoftware.de<br />

Auflage:<br />

8.600 Exemplare<br />

halbjährlich und kostenfrei<br />

Druck:<br />

Druckerei Winter<br />

Uhlandstraße 13<br />

D-79423 Heitersheim<br />

Copyright © 2013 <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH<br />

Alle Informationen in dieser Zeitschrift werden ohne Rücksicht<br />

auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warenund<br />

Markennamen werden ohne Gewährleistung der freien<br />

Verwendbarkeit benutzt. <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH<br />

kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine<br />

juris tische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen.<br />

Gezeichnete Beiträge stellen die Ansicht des Verfassers dar,<br />

nicht aber unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion.<br />

<strong>AKG</strong>®, <strong>AKG</strong> Software®, GE/Offi ce®, KOSTRA®, OKview®,<br />

VESTRA®, VESTRA CAD®, VESTRA MAP®, VESTRA WEB®<br />

und WEGWEIS® sind eingetragene Marken der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH. Die in dieser Zeitschrift verwandten Marken<br />

und Bezeichnungen unterliegen dem Schutzrecht, auch wenn sie<br />

nicht gesondert ausgezeichnet sind. Alle Rechte inklusive fotomechanische<br />

Wiedergabe und Speicherung in elektronischen<br />

Medien vorbehalten.<br />

2 PROFILE 2/2013


Editorial<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

<strong>Liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>in</strong>, <strong>lieber</strong> <strong>Leser</strong>,<br />

mit der Abnahmeerklärung durch die Bundesanstalt für Straßenwesen wurde<br />

GE/Office als vollständiges System für die Abwicklung des Grunderwerbs und<br />

für die Verwaltung von Liegenschaften offiziell freigegeben. Damit steht einer<br />

Einführung von GE/Office in den Straßenbauverwaltungen des Bundes und<br />

der Länder nichts mehr im Wege.<br />

Der Systemteil Grunderwerb, seit vielen Jahren flächendeckend von der<br />

Straßen bauverwaltung eingesetzt, wurde 1993 auch von der nach der Wiedervereinigung<br />

gegründeten DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungsund<br />

-bau GmbH) zur Bearbeitung ihrer Projekte übernommen. Der Einsatz<br />

von GE/Office in der Praxis wird von der eigens für Dienstleistungen bei der<br />

Grund erwerbsdurchführung gegründeten <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH unterstützt.<br />

In diesen Tagen feiert die <strong>AKG</strong> Bauconsult ihr 20-jähriges Bestehen. Als direkter<br />

Anwender hat sie ganz wesentlich die Entwicklung von GE/Office mit<br />

beeinflusst. Da die Ergebnisse aus dem Grunderwerb beim Übergang in die<br />

Liegenschaftsverwaltung endgültigen Charakter erhalten, kommt der Qualität<br />

der zur Verfügung stehenden Ausgangsdaten eine besondere Bedeutung zu.<br />

Mit ihren Prüfungen, besonders bei Projekten mit großen Datenmengen, sichert<br />

die Bauconsult eine hohe Datenqualität und schafft so zuverlässig die<br />

Voraussetzungen für die Ermittlung der Entschädigungsflächen, für alle daraus<br />

resultierenden Dokumente und Urkunden sowie für die Erstellung von<br />

Planunterlagen. Über den Informationsaustausch zwischen Grunderwerb<br />

und Liegenschaftsverwaltung werden so wichtige Bearbeitungsphasen wie<br />

die Erteilung der Bauerlaubnis, die Beurkundung des Kaufvertrages und die<br />

Beurkundung der Auflassung nach der Schlussvermessung mit Fort führungsnachweis<br />

gesteuert.<br />

Ohne die Mitwirkung der Experten und ohne die begleitende praktische Umsetzung<br />

durch die <strong>AKG</strong> Bauconsult wäre ein solches Programmsystem kaum<br />

zu schaffen gewesen. Besonders Fachleute des Bundes und der Länder, hier<br />

vor allem die Mitglieder der Betreuungsgruppe, sowie Mitarbeiter der DEGES<br />

haben mit ihren Ideen, Forderungen und Bedingungen die Programm entwicklung<br />

maßgeblich beeinflusst und mit gestaltet.<br />

Der Dank der Anwender gilt diesen Experten für die Unterstützung und für<br />

die erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Ihr A. K. Günther<br />

PROFILE 2/2013 3


<strong>AKG</strong>-Info<br />

Planung & Umwelt<br />

Für die diesjährige VESTRA User Conference in Berlin konnte <strong>AKG</strong> Dr.-Ing. Martin Fellendorf<br />

von der TU Graz als Referenten gewinnen. Der Universitätsprofessor hielt einen informativen<br />

Vortrag zum Thema Verkehrswegeplanung und Umwelt.<br />

Von Dr.-Ing. Martin Fellendorf<br />

Derzeit werden 96 % des europäischen<br />

Energiebedarfs für das Transportwesen<br />

(Straße, Schiene, Luft, Wasser) durch<br />

Erdöl abgedeckt. Zwischen 1990 und<br />

2008 stiegen die Treibhausgasemissionen<br />

durch den Verkehrssektor um etwa 34 %.<br />

Im gleichen Zeitraum reduzierte die<br />

Energieindustrie ihre Emissionen um<br />

etwa 9 %. Der Verkehr verursacht etwa<br />

ein Viertel der Treibhausgasemissionen<br />

der EU. Dabei entfallen 12,3 % auf den<br />

Luftverkehr, 14,6 % auf den Schiffsverkehr,<br />

nur 0,6 % auf den Schie n enverkehr,<br />

aber 71,7 % auf den Straßen verkehr<br />

(EU Transport, Zahlen für 2009).<br />

Wenn man den bisher eingeschlagenen<br />

Weg weiter beschreitet, würde der<br />

Verkehrssektor in der EU im Jahre 2050<br />

noch zu 90 % auf Erd öl als Energieträger<br />

angewiesen sein; die CO2-Emissionen<br />

würden um 50 % steigen. In dem aktuellen<br />

Grundsatzpapier der EU zum<br />

Transport wesen aus dem Jahr 2011 sieht<br />

die europäische Verkehrspolitik eine<br />

radikale Neuorientierung vor. Trotz<br />

Sicherstellung der Mobilitätsbedürfnisse<br />

sollen die verkehrsbedingten Treibhausgase<br />

bis 2050 um 60 % reduziert<br />

werden.<br />

In diesem Grundsatzpapier werden<br />

von der EU zehn Punkte für ein wettbewerbsorientiertes<br />

und ressourcenschonendes<br />

europäisches Gesamt verkehrssystem<br />

gesetzt. Gleich als erster<br />

Punkt werden für den Straßenverkehr<br />

nach haltige Antriebs systeme von Kraftfahrzeugen<br />

gefordert. Der CO2-Flottenausstoß<br />

soll drastisch gesenkt werden.<br />

Mit den derzeitigen Fahrzeugflotten<br />

werden diese Ziele nicht erreichbar sein.<br />

Daher sollen in einem Stufenkonzept<br />

zunächst die Fahrzeugflotten öffentlicher<br />

Dienst stellen bis zum Jahr 2030<br />

auf alternative Antriebssysteme umgerüstet<br />

und bis zum Jahr 2050 auf konventionelle<br />

Kfz in Städten völlig verzichtet<br />

werden. Andere Forderungen der EU<br />

beziehen sich auf den weiteren Ausbau<br />

eines multimodalen transeuropäischen<br />

Kern netzes, nachdem das europäische<br />

Hoch geschwindig keits schienennetz<br />

fertig gestellt sein wird. Auch der<br />

Luft- und Schiffsverkehr wird in die<br />

Überlegungen der EU mit einbezogen.<br />

Neben den Zielen werden 50 konkrete<br />

Umsetzungsmaßnahmen beschrieben,<br />

die insgesamt zu einer Reduktion der<br />

verkehrsbedingten Emissionen in den<br />

Städten um bis zu 88 % führen können.<br />

Dabei muss der luxuriöse, großräumige<br />

und leistungsstarke Pkw, dessen<br />

Leistung nur bei den wenigsten Fahrten<br />

benötigt wird, als Statussymbol aufgegeben<br />

werden. Ein jeweils zweckmäßiges<br />

Auto nutzen, statt ein umweltschädliches<br />

Fahrzeug zu besitzen, wird die<br />

Devise der Zukunft sein.<br />

Diese allgemeinen und derzeit noch<br />

etwas utopischen Ziele der EU haben<br />

auch Auswirkungen auf den Betrieb<br />

und Entwurf der Straßeninfrastruktur.<br />

Mit der Planung eines umweltgerechten<br />

Betriebs von Straßen eröffnet<br />

sich für Verkehrstechniker ein neues<br />

Betätigungs feld. Lichtsignalanlagen<br />

(Ampeln) müssen nicht nur einen sicheren<br />

und flüssigen Verkehrsablauf<br />

garantieren, sondern auch dazu beitragen,<br />

verkehrsbedingte Emissionen<br />

zu reduzieren. Durch Messungen<br />

und Simulationsstudien wurde in den<br />

Städten Graz und Münster nachgewiesen,<br />

dass sich 5 % bis 20 % der verkehrsbedingten<br />

Emissionen durch verbesserte<br />

Licht signalsteuerung auf den städtischen<br />

Hauptverkehrsstraßen einsparen<br />

lassen. Das Einsparungspotenzial hängt<br />

natürlich maßgeblich von der Güte der<br />

bisherigen Steuerung ab.<br />

Auch auf den Autobahnen können<br />

emissionstreibende Verkehrsstaus durch<br />

signalgesteuerte Zufahrtsdosierungen,<br />

wie in Nordrhein-Westfalen bereits<br />

mehrfach bewiesen, reduziert werden.<br />

Anhand einer Simulationsstudie der<br />

TU Graz wurde für die A7 bei Linz<br />

ein Einsparungspotenzial von knapp<br />

6 % an Kraftstoffverbrauch und 7 % an<br />

Stick oxiden und Partikeln nachgewiesen,<br />

wenn an vier Zufahrten auf die<br />

Autobahn der zufließende Verkehr über<br />

Lichtsignalanlagen dosiert wird.<br />

Abb. 2: Zufl ussdosierung reduziert den<br />

morgendlichen Rückstau auf der A7,<br />

während der Rückstau auf der Zufahrt<br />

aus Urfahr (links oben) leicht zunimmt;<br />

dargestellt sind klassifi zierte Geschwindig<br />

keiten aus einer VISSIM-Simulation<br />

Größere und fl ächendeckende Verbesserungen<br />

sind durch die künftigen<br />

kooperativen Fahrzeugsysteme zu erwarten.<br />

Gerade wurde das nationale<br />

Forschungsprogramm sim TD in Hessen<br />

abgeschlossen, bei dem Fahrzeuge und<br />

Infra struktur mithilfe elektronischer<br />

Kommu nikations technologie erfolgreich<br />

zu einem System vernetzt wurden.<br />

Abb. 1: Fahrlinien (Trajektorien, Weg über Zeit) von Kfz beim Passieren von vier<br />

Lichtsignalanlagen; das gestrichelt markierte Fahrzeug fährt ohne Halt über alle LSA<br />

bei der optimierten Steuerungsstrategie<br />

4 PROFILE 2/2013


Planung & Umwelt<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

Künftig sollen die kooperativen<br />

Systeme (Car-to-X) die Verkehrssteuer<br />

ung mittels herkömmlicher stationärer<br />

Anzeigen ersetzen. Durch die<br />

Orts ungebundenheit wird eine flexible,<br />

flächendeckende Verkehrs beeinflussung<br />

möglich, bei der neben der<br />

Verkehrs sicherheit auch die Emissionsminimierung<br />

als Ziel kriterium Berücksichtigung<br />

findet.<br />

Während in der Fahrzeugnavigation<br />

bisher Reisezeit, Weglänge und Fahrzeugmaut<br />

Grundlage der besten Route<br />

zwischen Quelle und Ziel sind, wird mit<br />

der Verbreitung von Elektrofahrzeugen<br />

künftig auch der Energieverbrauch<br />

eine wichtige Entscheidungsgrundlage<br />

sein. Elektrofahrzeuge mit beschränktem<br />

Batteriespeicher müssen energieinten<br />

sive Steigungsstrecken und Verkehrs<br />

staus vermeiden. Jede Fahrt<br />

ent hält Fahranteile mit konstanter Geschwindig<br />

keit (cruise), beschleunigter<br />

und verzögerter Fahrt sowie Leerlauf.<br />

Der Gesamtenergiebedarf setzt sich aus<br />

den Einzelanteilen und dem spezifischen<br />

Bedarf pro Anteil zusammen. In jedem<br />

Fall muss auch der Energiebedarf für<br />

die potenzielle Energie während einer<br />

Steigungsfahrt einfl ießen. Hierzu sind<br />

genaue Höhendaten erforderlich, die<br />

bisher bei digitalen Karten fehlen. Eine<br />

Verschmelzung von Navigationsnetzen<br />

mit einem Digitalen Geländemodell ist<br />

erforderlich.<br />

Anhand eines Beispiels wird der Berechnungsvorgang<br />

beschrieben, um aus<br />

Streckenvarianten des Straßen entwurfs<br />

den erforderlichen Energie bedarf zu bestimmen.<br />

Für eine Ver bindung zwischen<br />

zwei Orten existieren drei geplante<br />

Straßenvarianten. Sie unterscheiden sich<br />

in der Streckenlänge und der zu überwindenden<br />

Höhe (siehe Abbildung 3).<br />

Die drei mit VESTRA seven<br />

CAD geplanten Varianten werden<br />

in ein Verkehrsplanungsprogramm<br />

(VISUM 13 der ptv group AG) importiert.<br />

Bei jedem Neigungswechsel<br />

werden automatisch Zwischenpunkte<br />

ge setzt. Der Streckenverlauf zwischen<br />

den Punkten kann aus einer<br />

Linie oder einer Linienfolge<br />

be stehen, wenn Kurvenverläufe vorliegen.<br />

Die Lagepläne werden in eine<br />

mikros kopische Simulationssoftware<br />

(VISSIM 6 der ptv group AG) importiert<br />

(siehe Abbildung 4).<br />

In VISSIM wird der Verkehrsablauf<br />

mit Beschleunigungen und Ver zögerungen<br />

detailliert abgebildet. Vor<br />

den Kurven mit engen Radien verzögern<br />

die Fahrzeuge, um am Kurvenausgang<br />

wieder auf ihre ursprüngliche<br />

Wunsch geschwindigkeit zu beschleuni-<br />

gen. Damit ergeben sich unterschiedliche<br />

Geschwindigkeitsprofi le (siehe<br />

Abbildung 5).<br />

Mit dem mikroskaligen Emissionsmodell<br />

PHEM (TU Graz, Hausberger)<br />

werden sekundenfein für jedes Fahrzeug<br />

der erforderliche Kraftstoff verbrauch<br />

und die Schadstoffemissionen berechnet.<br />

Das Berechnungsmodell beruht<br />

auf Einzelmessungen von Hunderten<br />

von Motorkennfeldern und wird von<br />

der EU als Referenzmodell verwendet.<br />

Mittlerweile können nicht nur gemessene<br />

Trajektorien (Fahrlinien), sondern<br />

auch simulierte Fahrlinien von VISSIM<br />

für die Schadstoffermittlung verwendet<br />

werden, wenn die Fahrzeugtypen<br />

bekannt sind oder Annahmen über die<br />

Fahrzeugflotten gemacht werden.<br />

Im obigen Beispiel wurden alle<br />

drei Entwurfsvarianten mit einem<br />

2,0 l Golf-Diesel und Euroklasse IV<br />

ge rechnet. Die drei Streckenvarianten<br />

wurden sowohl ohne Steigung als<br />

auch mit Steigung simuliert. Es zeigt<br />

sich, dass die kürzeste, blaue Strecke<br />

den geringsten Schadstoffausstoß aufweist,<br />

wenn die Steigung mit einfl<br />

ießt. Ohne Steigungseinfl uss wäre<br />

die rote Variante auch in Bezug auf<br />

den Kraftstoffverbrauch die günstigste<br />

Alter native. Die gelbe Variante 3 ist immer<br />

die schnellste aber auch kraftstoffintensivste<br />

Variante. Es ist leicht erkennbar,<br />

dass über die beste Straßenvariante<br />

nur entschieden werden kann, wenn<br />

Einigkeit über das Zielkriterium<br />

herrscht. Außerdem müssen die entscheidungsrelevanten<br />

Einflussgrößen<br />

auch korrekt modelliert werden. Die<br />

erforderlichen Softwarewerkzeuge stehen<br />

jetzt zur Verfügung.<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Fellendorf<br />

Der Autor ist seit 2005<br />

Universitätsprofessor<br />

und Instituts vorstand am<br />

Institut für Straßen- und<br />

Verkehrswesen der TU Graz.<br />

PROFILE 2/2013 5


<strong>AKG</strong>-Info<br />

Customizing<br />

Pünktlich zur INTERGEO erwartet Sie ein erweitertes Service angebot der<br />

<strong>AKG</strong>-Firmengruppe, das auch durch Ihre Anregungen entstanden ist und sich<br />

bei ersten Pilotprojekten in der Praxis bewährt hat. Der folgende Beitrag<br />

stellt den Bereich Customizing und seine Leistungen vor.<br />

Von Marco Schrempp<br />

Customizing-Angebot<br />

Guter Service ist für die <strong>AKG</strong>-Firmengruppe<br />

selbstverständlich. Ihre Rückmeldungen<br />

aus Umfrage- und Bewertungs<br />

bögen und aus gemeinsamen<br />

Gesprächen fl ießen stets in unsere<br />

Planungen und Vorhaben ein. Mit der<br />

Einführung des Bereichs Customizing<br />

unter stützt <strong>AKG</strong> ihre Kunden bei<br />

der Bewältigung der stetig wachsenden<br />

Projektanforderungen, die sich<br />

durch die zunehmende Verschmelzung<br />

von Aufgabengebieten und den vielseitigen<br />

Einsatzmöglichkeiten moderner<br />

Systeme ergeben. Der Bereich<br />

Customizing umfasst dabei einerseits die<br />

Optimierung von Programmabläufen –<br />

Klassisches Customizing – und andererseits<br />

die Unterstützung bei Projekten –<br />

Customizing als Projektunterstützung.<br />

Das klassische Customizing beschäftigt<br />

sich mit der Anpassung der<br />

von <strong>AKG</strong> vertriebenen Produkte an<br />

Ihre individuellen Anforderungen und<br />

Projekt abläufe sowie mit der Erstellung<br />

unternehmensweiter Vorlagen und passgenauer<br />

Workflows. Um dieses hochgesteckte<br />

Ziel erreichen zu können, bedarf<br />

es methodisch erstens einer mehrstufigen<br />

Vorgehensweise und zweitens einer<br />

guten Kommunikation zwischen Ihnen<br />

als Kunden und <strong>AKG</strong>.<br />

Auf der ersten Stufe des klassischen<br />

Customizing stehen Bestandsaufnahme<br />

sowie Beratung und Analyse bei Ihnen<br />

vor Ort. Im Anschluss daran erstellt<br />

<strong>AKG</strong> mit Ihnen einen Anforderungskatalog<br />

bzw. daraus abgeleitet ein<br />

Leistungs verzeichnis mit den umsetzbaren<br />

Punkten. In der zweiten Stufe werden<br />

die Anforderungen von <strong>AKG</strong> umgesetzt;<br />

nach Abschluss der Arbeiten<br />

werden die Lösungen in der dritten<br />

Stufe bei Ihnen vor Ort in Betrieb genommen.<br />

Zur dritten Stufe gehört auch<br />

die intensive Schulung Ihrer Mitarbeiter.<br />

Diese Methode hat sich in den vergangenen<br />

Jahren, in denen das Verfahren in<br />

Pilotprojekten entwickelt und getestet<br />

wurde, bestens bewährt (siehe hierzu<br />

den Artikel „Kreisverkehrsplanung in<br />

Luxemburg mit VESTRA seven CAD“,<br />

S. 16 f in dieser PROFILE-Ausgabe).<br />

Es hat sich gezeigt, dass die durch<br />

Customizing entstandenen Lösungen<br />

sowohl eine enorme Zeitersparnis<br />

bedeuten als auch weniger geübte<br />

Anwender aufgrund der passgenauen<br />

Work flows und Themen vorlagen schneller<br />

ans Ziel bringen.<br />

Der Bereich Customizing als Projektunter<br />

stützung bietet Hilfe bei der<br />

Bearbeitung Ihrer Projekte und wird in<br />

zwei Varianten angeboten:<br />

• Projektunterstützung als Dienstleistung<br />

• Projektunterstützung mit Coaching<br />

Projektunterstützung als Dienstleistung<br />

Die Projektunterstützung als Dienstleistung<br />

basiert auf einer reinen Dienstleistung,<br />

die in der Regel bei <strong>AKG</strong> direkt<br />

durchgeführt wird. Die Ergebnisse<br />

werden abschließend dem Kunden digital<br />

übermittelt. Als Beispiele seien an<br />

dieser Stelle der Import und Export von<br />

Daten, Messdatenkonfigurationen oder<br />

die Erstellung von Fach bedeutungskatalogen,<br />

Querschnitt bau steinen, Plotvorlagen<br />

und Grund erwerbs doku mentvorlagen<br />

genannt.<br />

Projektunterstützung mit Coaching<br />

Bei der Projektunterstützung mit<br />

Coaching steht die Bearbeitung eines<br />

konkreten Projekts im Vordergrund.<br />

Wenn Sie klare Vorstellungen davon<br />

haben, wie Ihre Planung aussehen soll,<br />

aber nicht genau wissen, wie Sie diese<br />

im Programm umsetzen können, dann<br />

ist diese Methode die richtige. Teilen<br />

Sie uns Ihre Vorstellungen mit, wir erarbeiten<br />

für Sie Lösungswege, stimmen<br />

diese mit Ihnen ab und gehen diese anschließend<br />

gemeinsam mit Ihnen am<br />

Rechner durch. Das Schaubild unten<br />

zeigt alle beschriebenen Leistungen auf<br />

einen Blick.<br />

Neben den bewährten Serviceleistungen<br />

wie Support und Schulung<br />

können wir Sie durch Customizing<br />

noch individueller und damit zielgerichteter<br />

unterstützen. Gerne stehen<br />

wir Ihnen für weitere Fragen telefonisch<br />

oder über unsere neu eingerichtete<br />

E-Mail-Adresse zur Verfügung:<br />

customizing@akg software.de.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Marco Schrempp<br />

Der Autor ist bei der <strong>AKG</strong><br />

Software Consulting GmbH<br />

Leiter des Bereichs Customizing.<br />

6 PROFILE 2/2013


Schulungen<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

Das Trainingsangebot von <strong>AKG</strong> wird gerne in Anspruch genommen. Allein 2012 wurden über 800<br />

An wender geschult. Neben den Programmen VESTRA und GE/Offi ce gibt es auch Schulungen für<br />

AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D, AutoCAD, AutoCAD Map 3D und AutoCAD Architecture. Die PROFILE-<br />

Redaktion sprach mit Dipl.-Ing. (FH) Christian Blattmann, Leiter der Abteilung Schulung, über das<br />

Softwaretraining bei <strong>AKG</strong>.<br />

Herr Blattmann, Sie sind bereits seit über 10 Jahren<br />

Softwaredozent bei <strong>AKG</strong>. Was begeistert Sie daran?<br />

Mich begeistert das gemeinsame Arbeiten mit unseren<br />

Kunden. Dazu zähle ich die zahlreichen Neukunden und<br />

auch alle langjährigen, gut bekannten Anwender. Ich sehe<br />

mich und die Trainingsteilnehmer als ein Team. Gemeinsam<br />

erarbeiten wir die zuvor festgelegten Schulungsziele. Bei<br />

jedem Training werde ich mit neuen, interessanten Fragen<br />

und Aufgabenstellungen konfrontiert. Wenn am Ende des<br />

Trainings alle Teilnehmer etwas gelernt haben und sie bei<br />

ihrer täglichen Arbeit davon profitieren können, ist das für<br />

mich ein persönlicher Erfolg.<br />

Ist Softwaretraining nicht eine trockene Angelegenheit?<br />

Nein, ganz im Gegenteil. Die Nutzung von Anwendungssoftware<br />

wie VESTRA oder der Autodesk-Produkte hat<br />

sehr viel mit Kreativität zu tun. Es gibt in VESTRA von<br />

uns vorgeschlagene und dokumentierte Wege, um schnell<br />

Ergebnisse zu erzielen. Das Programm bietet eine Vielzahl<br />

von Funktionen und Möglichkeiten. Diese Möglichkeiten<br />

intelligent anzuwenden und zu kombinieren macht Spaß.<br />

Jeder Anwender hat eine andere<br />

Logik und wählt dementsprechend<br />

andere Wege im Programm.<br />

Bei vielen Schulungen lerne auch<br />

ich immer wieder dazu!<br />

Wie schafft man es, bei einem mehrtägigen Training<br />

Konzentration und Motivation der Teilnehmer hoch<br />

zu halten?<br />

Das ist in der Tat eine Herausforderung. Hier ist der Trainer<br />

gefordert, das Training entsprechend abwechslungsreich zu<br />

gestalten. Die Zeiten des Frontalunterrichtes, wie wir ihn alle<br />

aus der Schule kennen, sind vorbei. Eine Trainingsgruppe<br />

muss heutzutage als Team gesehen werden. Der Trainer ist<br />

Teil dieses Teams, steht dabei im Mittelpunkt, leitet das<br />

Team und ist verantwortlich für den Trainingserfolg. Es<br />

gibt aber auch ganz praktische Möglichkeiten, das Training<br />

interessant zu gestalten. Dazu gehört z. B. die Verwendung<br />

von praxis orientierten Projektdaten. Wichtig ist auch das<br />

Wiederholen behandelter Themen durch Übungen oder<br />

Mindmapping.<br />

Wie und wo bieten Sie Schulungen an?<br />

Wir haben im Schulungsbereich mehrere Angebote. Da gibt<br />

es einerseits die Gruppen schulung. Diese fi ndet in einem<br />

unserer Schulungszentren oder als On Tour-Schulung in<br />

ausgewählten Städten statt. <strong>AKG</strong>-Schulungszentren gibt<br />

es in Heitersheim, Berlin, Köln und Wien. Wir haben eine<br />

ganze Mannschaft von hervorragend ausgebildeten Trainern.<br />

Bei einer Gruppenschulung werden neben dem Ort<br />

auch der Termin und die Trainingsinhalte vorab festgelegt<br />

und auf unserer Internetseite veröffentlicht. Für alle,<br />

die eine maßgeschneiderte Schulung wünschen, bieten<br />

wir Individualschulungen an. Hier werden vorab der<br />

Ort, der Termin und die Trainingsinhalte individuell mit<br />

dem Kunden vereinbart. Eine Individualschulung kann<br />

auch bei unseren Kunden vor Ort stattfi nden; daher können<br />

Kundenprojekte verwendet werden. Eine sehr flexible<br />

und individuelle Schulungsvariante ist das E-Training. Der<br />

Teilnehmer sitzt an seinem Arbeitsplatz, sein Bildschirm<br />

wird zum <strong>AKG</strong>-Trainer übertragen. Gemeinsam werden<br />

dann Aufgabenstellungen gelöst. Das E-Training wird in<br />

mehreren Trainingseinheiten gehalten. Unsere Erfahrung<br />

zeigt, dass eine Trainingssequenz von 90 Minuten sinnvoll<br />

ist. Die Termine für die einzelnen Einheiten können individuell<br />

vereinbart werden.<br />

Habe ich das richtig verstanden, bei einer Individualschulung<br />

können Ihre Kunden ein eigenes Projekt mitbringen?<br />

Wird dieses Projekt dann in der Schulung bearbeitet?<br />

Oft steht bei unseren Kunden natürlich ein konkretes<br />

Projekt im Vordergrund. Gleichzeitig soll der Umgang mit<br />

VESTRA erlernt werden. Hier ist es naheliegend, beides miteinander<br />

zu verbinden. Ziel eines jeden Trainings ist allerdings<br />

der Lernerfolg beim Teilnehmer. Er soll in die Lage<br />

versetzt werden, die Software<br />

für unter schiedliche Aufgaben<br />

mit unterschiedlichen<br />

Daten an zuwenden. Individual<br />

schul ungen bieten allerdings<br />

die Möglich keit, eigene<br />

Projekte in der Schulung zu verwenden. Sollen in einem<br />

Projekt allerdings konkrete Ergebnisse erzielt werden, ist<br />

das Projektunterstützung. Das fällt in unsere Customizing-<br />

Sparte. Im Bereich Customizing haben wir hinsichtlich<br />

Projekt unterstützung passende Angebote. Da gibt es<br />

z. B. Projektunterstützung als reine Dienstleistung oder<br />

Projektunterstützung mit Coaching. Bei Letzterem bearbeitet<br />

der <strong>AKG</strong>-Coach zusammen mit dem Kunden ein konkretes<br />

Projekt.<br />

Kompetent seit über einem Jahrzehnt für <strong>AKG</strong> im Bereich<br />

Softwaretraining tätig: Christian Blattmann, Abteilungs leiter<br />

Schulung<br />

PROFILE 2/2013 7


Praxisbericht<br />

Straßen.NRW<br />

Der Einsatz moderner Laserscan-Messverfahren hat im Bereich des Straßenbaus<br />

(Planung, Bau und Unterhaltung) in den letzten Jahren erheblich zugenommen.<br />

Dabei ist es egal, ob es sich um Terrestrial, Mobile oder Airborne<br />

Laser Scanning handelt. Bisher gab es entsprechende Auswertemethoden vorwiegend nur in den<br />

Programmen der Gerätehersteller. Doch seit der Einführung der Fachschale „VESTRA Punktwolke“<br />

verfügt der Anwender über die Möglichkeit, beim Entwurf oder bei der Bearbeitung von Lageplänen<br />

die Laserscan-Daten direkt zu nutzen. Im Folgenden werden einige Praxis bei spiele beschrieben,<br />

in denen Laserscan-Daten eine wert volle Ergänzung zu herkömmlichen Ver messungs daten<br />

bedeuten. Einige dieser Ergebnisse wären mit den klassischen Methoden gar nicht möglich gewesen.<br />

Von Bernd Lips<br />

Beschreibung der Baumaßnahme<br />

Beweissicherung während des<br />

Tunnelbaus<br />

Der Straßenzug der B62 bildet die<br />

Haupt verkehrsachse im Süden Siegens,<br />

sie verläuft in der dicht besiedelten Tallage<br />

der Sieg. Um die Verkehrs situation<br />

zu verbessern, erhält die Bundesstraße<br />

eine neue Linien führung als Entlastung<br />

mehrerer Ortsteile. Im Ortsteil Niederschelden<br />

ist die Untertunnelung des<br />

Bühl rückens mit dem Bühltunnel<br />

auf einer Gesamtlänge von L =<br />

525 m vorgesehen (rote Kennzeichnung<br />

in Abbildung 1). Dabei wird das<br />

Wohngebiet auf dem Bühlrücken mit<br />

einer Überdeckungshöhe von 5 m bis<br />

26 m unterfahren.<br />

Der in einem Abstand von ca. 45 m<br />

bis 120 m in etwa parallel verlaufende<br />

Eisenbahntunnel der zweigleisigen<br />

Bahnstrecke Siegen–Köln wurde in<br />

den Jahren 1860 bis 1861 gebaut. Da er<br />

am Rand des Gefährdungsbereiches<br />

von Sprengerschütterungen liegt, sollen<br />

durch Messungen eventuelle<br />

Schäden am Gewölbemauerwerk oder<br />

De formationen während der Bauphase<br />

nachgewiesen werden. Bei der Wahl des<br />

Messverfahrens war schnell klar, dass<br />

eine terrestrische Laserscan-Messung<br />

durchgeführt werden sollte, da auf die-<br />

sem Weg sowohl Koordinaten für eine<br />

geometrische Kontrolle als auch Bilder<br />

für eine „optische“ Kontrolle entstehen.<br />

Bisher wurden zwei Messungen durchgeführt<br />

(am 20. Mai 2012 und am 24.<br />

März 2013 jeweils von 02:00 Uhr bis<br />

05:00 Uhr).<br />

Messverfahren<br />

Die Messung wurde gemeinsam mit<br />

Herrn Saeger von Leica Geosystems mit<br />

dem Scanner Leica HDS 7000 durchgeführt.<br />

23 Standpunkte (ca. alle 14 m)<br />

wurden benutzt, wobei pro Standpunkt<br />

sechs Targets als Passpunkte dienten.<br />

Die Targets wurden mit zwei<br />

Tachymetern laufend beobachtet, wobei<br />

Festpunkte an den Tunnelenden einen<br />

Anschluss an das Koordinatennetz<br />

ermöglichen.<br />

Bei jeder Messung erzeugte der<br />

Scanner ca. 1.1 Milliarden Punkte.<br />

Nach dem Einlesen in ein VESTRA-<br />

Projekt lassen sich die Punkte als<br />

Höhen karte und als Punktwolke bearbeiten<br />

und vergleichen. Als Ergebnis<br />

lässt sich festhalten, dass es keine Einwirkungen<br />

auf den DB-Tunnel durch<br />

Sprengerschütterungen gegeben hat,<br />

die Abweichungen liegen durchweg<br />

unter 1 cm. Abbildung 2 zeigt ein<br />

Tunnelprofil aus den Punktwolkedaten.<br />

Neben der geometrischen Auswertung<br />

ist auch die Visualisierung der Laserscan-Daten<br />

ein wichtiges Produkt, da<br />

diese „Bilder“ eine bedeutende Aussage<br />

über den Zustand des Tunnels zu den<br />

verschiedenen Messterminen bieten<br />

(siehe Abbildung 3).<br />

Scan an Felshängen<br />

Im Bereich der B236 bestand die<br />

Aufgabe, die Bundesstraße und die<br />

an liegenden Felshänge aufzumessen<br />

und in Querprofilen darzustellen<br />

(siehe Abbildung 4). Ein direkter Zugang ist<br />

wegen der unmittelbaren Nähe zur Straße<br />

und wegen der Steilheit kaum möglich.<br />

Um zu plausiblen Ergebnissen zu gelangen,<br />

wurden die Querprofile aus folgenden<br />

Daten ermittelt:<br />

• terrestrische Aufnahme, wo möglich<br />

• terrestrische Laserscan-Aufnahme<br />

(ohne Klassenbildung, also mit<br />

Bewuchs in einer Datei)<br />

8 PROFILE 2/2013


Straßen.NRW<br />

Praxisbericht<br />

• Laserscan-Daten aus dem DHM der<br />

Landesvermessung (nur die Last-<br />

Pulse-Werte, also Bodenpunkte)<br />

Abbildung 5 zeigt einen Screenshot<br />

mit den verwendeten Daten. Mit dem<br />

Längs-/Querschnittmodul in VESTRA<br />

lässt sich das Gelände digitalisieren und<br />

ein Geländehorizont erzeugen.<br />

Daten von Flugrobotern<br />

In letzter Zeit wird viel über sogenannte<br />

Flugroboter berichtet. Diese<br />

Fluggeräte sind mit einer Kamera ausgestattet<br />

und machen Aufnahmen bis<br />

zu einer Höhe von ca. 80 m über Grund.<br />

Über Passpunkte werden die Bilder georeferenziert,<br />

entzerrt und bei Bedarf<br />

dann stereoskopisch ausgewertet. Die<br />

Punktwolke entsteht also indirekt.<br />

Das Beispiel wurde von der<br />

Herzog+Mandt GmbH zur Verfügung<br />

gestellt, die Messung fand in Florida/<br />

USA statt. Die Fläche von ca. 54 m<br />

Länge und ca. 21 m Breite hat etwa<br />

19 Mio. Punkte. Dies sind fast 17.000<br />

Punkte pro m².<br />

Zusätzlich zu den 3-dimensionalen<br />

Koordinaten speichert diese Datei zu<br />

jedem Punkt auch RGB-Farbwerte.<br />

Mit diesen Informationen entstehen<br />

in VESTRA nach Einlesen der<br />

Punkt wolke hoch qualitative Bilder<br />

(siehe Abbildung 6). Abbildung 7 zeigt<br />

ein Profil mit Daten aus der Höhenkarte.<br />

Ausblick<br />

Die hier beschriebenen Beispiele verdeutlichen<br />

das Spektrum der Einsatzmöglich<br />

keiten. Die Nutzung der verschiedenen<br />

Laserscan-Messverfahren<br />

be deutet ein Umdenken sowohl im<br />

Bereich der Vermessung als auch des<br />

Entwurfs.<br />

Während es bei herkömmlichen terres<br />

trischen Aufnahmen aus Wirt schaftlich<br />

keits gründen gilt, das Gelände mit<br />

möglichst wenig Punkten darzustellen,<br />

muss man beim Arbeiten mit der<br />

Punktwolke überlegen, welche gescannten<br />

Punkte ausreichen.<br />

Auch für den Planer ändert sich die<br />

Arbeits weise – weg vom DGM, von<br />

Bruch kanten und Punkten. In Zukunft<br />

kann vieles in der Punktwolke ge plant<br />

werden. Selbstverständlich werden<br />

weiter hin auch Daten und Pläne mit<br />

Flächen-, Linien- und Punktsymbolen<br />

benötigt, aber die Laserscan-Daten bieten<br />

eine wertvolle Ergänzung und ein<br />

hilfreiches Werkzeug.<br />

Dipl.-Ing. Bernd Lips<br />

Der Autor ist Abteilungsleiter<br />

Vermessung Rheinland Süd,<br />

Straßen.NRW, Fach center<br />

Vermessung/Straßeninformationssysteme.<br />

Straßen.NRW ist ein wirtschaftlich rechnender und betriebswirtschaftlich<br />

operierender Betrieb. Rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten<br />

an mehr als 110 Standorten in Nordrhein-Westfalen.<br />

Straßen.NRW betreut den größten Teil des nordrhein-westfälischen Netzes<br />

von Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen. Das gesamte Streckennetz<br />

umfasste am 01.01.2013:<br />

• 2.216 Kilometer Autobahnen<br />

• 4.741 Kilometer Bundesstraßen<br />

• 12.844 Kilometer Landesstraßen<br />

• rund 13.000 Bauwerke (Brücken, Tunnel und Verkehrszeichenbrücken)<br />

Darüber hinaus betreut Straßen.NRW rund 1.000 Kilometer Kreisstraßen.<br />

PROFILE 2/2013 9


Praxisbericht<br />

galileo-ip Ingenieure GmbH<br />

Seit der durchgehenden Befahrbarkeit und der Grenzöffnung hat die Bedeutung der A93 zwischen<br />

Hof (A72) und Regensburg (A3) erheblich zugenommen. Das Verkehrsaufkommen, insbesondere<br />

aus den neuen Bundesländern und der Tschechischen Republik, ist enorm gestiegen. Für das Jahr<br />

2020 prognostiziert man bereits heute 35.000 Fahrzeuge pro Tag. Eine Rastanlage an der A93 war<br />

daher dringend notwendig. Die Zahlen für dieses Vorhaben sind beeindruckend: rund 13 Millionen<br />

Euro, 250.000 Kubikmeter Erdreich, davon 110.000 Kubikmeter locker gesprengt, und eine Fläche<br />

von 18 Hektar. Der Neubau der Tank- und Rastanlage „Waldnaabtal“ war von 2010 bis 2012 die<br />

größte Baustelle entlang der insgesamt 276 Kilometer langen A93, für die die galileo-ip Ingenieure<br />

GmbH aus Altenstadt a. d. Waldnaab die Vermessungs- und Abrechnungsleistungen übernahm.<br />

Von Claus Krapf und Markus Meister<br />

Die Ausgangslage für das<br />

Groß projekt<br />

Seit Sommer 2012 stehen den Verkehrsteilnehmern<br />

die neu gebauten Stell plätze<br />

und Verkehrsflächen zur Ver fügung.<br />

Insgesamt wurden 218 Pkw- und 162<br />

Lkw-Stellplätze einschließ lich Plätzen<br />

für Busse bzw. Groß- und Schwertransporte<br />

gebaut. Für Menschen mit<br />

schwerer Behinderung befinden sich<br />

in unmittelbarer Nähe des Rasthauses<br />

weitere Stellplätze. Dort gibt es auch<br />

zusätzliche Frauenparkplätze. Die<br />

Kosten zur Erstellung dieser Flächen<br />

samt Bepflanzung waren mit 13<br />

Millionen Euro veranschlagt und werden<br />

vom Bund getragen. Eine spätere<br />

Erweiterung um 57 Pkw- und 32 Lkw-<br />

Stellplätze pro Fahrtrichtung ist möglich.<br />

Zur Versorgung der Verkehrs teilnehmer<br />

soll auf beiden Seiten der Autobahn<br />

je eine Tankstelle mit integriertem<br />

Rasthof entstehen. Der in einem öffent-<br />

Luftbild: Baustelle<br />

Luftbild: Erdbewegungen<br />

lichen Ausschreibungsverfahren ausgewählte<br />

Konzessionär wird diese Anlagen<br />

ab Sommer 2013 bauen und schließlich<br />

betreiben. Bis zur Fertig stellung wurden<br />

zunächst beiderseits der Autobahn WC-<br />

Container aufgestellt.<br />

Über 18 Monate war die galileo-ip<br />

Ingenieure GmbH aus Altenstadt/WN<br />

im Auftrag der ausführenden Baufirma<br />

Xaver Lutzenberger aus Pfaffenhausen<br />

in die Umsetzung dieses Großprojektes<br />

involviert. „Die Zusammenarbeit mit<br />

dem Vermessungsbüro lief perfekt“,<br />

lobte der Lutzenberger-Projektleiter<br />

Alexander Proschinksi die Leistung<br />

von galileo-ip. Zum einen habe die<br />

Qualität der Arbeit gestimmt, die<br />

schnelle und flexible Reaktionszeit für<br />

die jeweiligen Messeinsätze, zum anderen<br />

bedeutete der hohe technische<br />

Einsatz einen nicht zu unterschätzenden<br />

positiven Faktor. „Wir konnten<br />

mit der Softwarelösung VESTRA<br />

mit ihren perfekt ineinander greifenden<br />

Modulen auf alle Eventualitäten ungemein<br />

schnell reagieren“, unterstreichen<br />

Geschäftsführer Claus Krapf und<br />

Projektleiter Markus Meister.<br />

Die Arbeiten für die Tank- und<br />

Rastanlage „Waldnaabtal“<br />

Die galileo-ip Ingenieure GmbH zeichnete<br />

für sämtliche Vermessungsarbeiten,<br />

Bestandsdokumentationen sowie für<br />

die Kanal- und Erdmassenberechnung<br />

beim Neubau der Tank- und Rastanlage<br />

„Wald naabtal“ verantwortlich. Das<br />

Altenstädter Ingenieurbüro übernahm<br />

die komplette Grundlagenvermessung,<br />

die Absteckungen für die Fahr bahnen<br />

und Parkplätze sowie die Kontrollmessungen<br />

für die Schicht dickenbestimmungen.<br />

Zudem wurden alle<br />

Maschinensteuerungsdaten für Bagger,<br />

Raupen und Grader erstellt, wobei die<br />

Steuerungsdaten vorab am Computer simuliert<br />

und getestet wurden. Weiterhin<br />

wurden die für die Sprengungen notwendigen<br />

Horizonte berechnet, die<br />

Tiefe der Sprenglöcher bestimmt und<br />

vor Ort markiert.<br />

Auch die für die Abrechnung relevanten<br />

Zwischenstände wurden von<br />

galileo-ip gemessen und die für die<br />

End abrechnung nötigen Erd- und<br />

Frost schutzmassen mit VESTRA seven<br />

<strong>Civil</strong> 3D berechnet. „Nicht zu verges-<br />

10 PROFILE 2/2013


Praxisbericht<br />

galileo-ip Ingenieure GmbH<br />

sen ist die Bestandsdokumentation für<br />

die Oberflächen, Wasser- und Elektroleitungen,<br />

die wir mit dem Programm<br />

problemlos erledigen konnten“, blicken<br />

Krapf und Meister auf das Projekt zurück.<br />

Die Arbeit mit VESTRA<br />

Die Datenübernahme erfolgte mittels<br />

STRATIS-Import in VESTRA seven<br />

<strong>Civil</strong> 3D, die Massenabrechnung<br />

über die VESTRA-Fachschale „DGM“<br />

mit diversen Modulen einschließlich<br />

Auswertungs- und Berechnungsfunktionen.<br />

In der VESTRA-Fachschale<br />

„Bauabrechnung“ wurden die<br />

Daten erfasst und im Format DA 11<br />

übergeben. Für die Maschinensteuerung<br />

kamen eine <strong>AKG</strong>-Schnittstelle sowie die<br />

VESTRA-Fachschale „DGM“ und das<br />

Modul „Querprofi l“ zum Einsatz.<br />

Die Schichtdickenermittlung lösten<br />

die galileo-ip-Mitarbeiter mit dem<br />

Zwangs punktmanager. Der Austausch<br />

der Achsen, Gradienten und Querprofile<br />

mit den Vermessungsgeräten erfolgte<br />

über die REB-Schnittstelle, während die<br />

Aushubtiefen mittels Tiefenzonenmodul<br />

dargestellt wurden. Außerdem wurden<br />

Handskizzen von Umplanungen in digitale<br />

Daten umgewandelt und somit<br />

entsprechend für die Baustelle aufbereitet.<br />

„Wir haben alle relevanten Fachschalen<br />

von VESTRA seven <strong>Civil</strong> 3D<br />

verwendet. Nur so konnten wir dieses<br />

Mammutvorhaben bewältigen“, resümiert<br />

Projektleiter Markus Meister.<br />

Die galileo-ip Ingenieure GmbH im<br />

Portrait<br />

„Unser Ziel ist es, für jede Aufgabe<br />

die optimale Lösung zu fi nden, diese<br />

best möglich umzusetzen und die<br />

Zufriedenheit der Auftraggeber in allen<br />

Bereichen zu gewährleisten. Dabei<br />

haben die Qualität unserer Leistungen<br />

und die Wünsche unserer Kunden<br />

obers te Priorität. Dies erreichen wir<br />

mit der langjährigen Erfahrung unserer<br />

hoch motivierten Mitarbeiter, die das<br />

Rückgrat unserer Ingenieurgesellschaft<br />

bilden“, erklärt Claus Krapf.<br />

Eine Firmenphilosophie, die sich<br />

bislang bewährt hat. Seit 1997 ist Claus<br />

Krapf selbstständig, 2005 zog er mit<br />

seiner galileo-ip Ingenieure GmbH<br />

nach Altenstadt/WN. Damit entstand<br />

im Kompetenz zentrum „Ökologia“<br />

eine Ingenieurgesellschaft, die alle<br />

Leistungen in den Bereichen Ingenieurver<br />

messung, Bauvermessung, Photogrammetrie,<br />

GIS, Bauabrechnung<br />

sowie sonstige Vermessungs- und Abrechnungs<br />

aufgaben abdeckt.<br />

Das Leistungsspektrum der galileo-ip<br />

Ingenieure vergrößert sich seither stetig:<br />

Hinzu kamen u. a. 3D-Laserscanning,<br />

Industrie vermessung sowie Werks- und<br />

Anlagen dokumentation. Derzeit beschäftigt<br />

galileo-ip 18 Mitarbeiter, die<br />

durch ständige Aus- und Weiter bildungen<br />

mit den neuesten Technologien<br />

effi zient umzugehen wissen.<br />

Dabei sind namhafte Kunden die<br />

bes te Referenz. Unter den Auftraggebern<br />

befinden sich Architektur- und<br />

Ingenieur büros, Baufi rmen, staatliche<br />

Bau ämter sowie Kommunen und Städte<br />

bis hin zu deutschen und internationalen<br />

Großkonzernen wie AUDI, E.ON,<br />

Siemens, GDF SUEZ oder die HORN<br />

Glasindustries AG.<br />

galileo-ip Ingenieure GmbH<br />

Auf der Haide 2<br />

D-92665 Altenstadt<br />

Telefon: +49 (0) 96 02/94 407-0<br />

E-Mail: info@galileo-ip.de<br />

Bauzustand an der Ostseite<br />

Sprengung an der Autobahn<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claus Krapf<br />

Der Autor ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

galileo-ip GmbH, Beratender<br />

Ingenieur und Prüfs ach verständiger<br />

für Vermessung im<br />

Bauwesen.<br />

Markus Meister<br />

Der Autor ist Prokurist und<br />

Projektleiter bei der galileo-ip<br />

GmbH.<br />

12 PROFILE 2/2013


RStO 12<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

Seit vielen Jahren dienen die Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsfl<br />

ächen (RStO) im deutschen Regelwerk zur Dimensionierung des Straßenaufbaus. Über die neuen<br />

RStO, Ausgabe 2012 mit ihren Änderungen informierte Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner<br />

(TU Dresden) auf der diesjährigen VESTRA User Conference.<br />

Von Ralph Sieber und<br />

Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner<br />

1 Vorbemerkung<br />

Die „Richtlinien für die Standardisierung<br />

des Oberbaus von Verkehrsflächen“,<br />

Ausgabe 2012 (RStO 12) wurden<br />

vom Arbeits kreis „Neufassung<br />

RStO“ des Arbeitsausschusses „Dimensionierung“<br />

der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen<br />

(FGSV) erarbeitet und ersetzen die<br />

gleich namigen Richtlinien, Ausgabe<br />

2001 (RStO 01). Die Überarbeitung<br />

der RStO 01 wurde aufgrund neuer<br />

Er kennt nisse sowie insbesondere<br />

der Zunahme der Verkehrsbelastung<br />

und der Veränderung der Verkehrszusammen<br />

setzung erforderlich. Darüber<br />

hin aus wurden die Erfahrungen der<br />

Straßen baulastträger mit den Bauweisen<br />

der RStO 01 in der Fort schreibung berücksichtigt;<br />

dies führt unter anderem<br />

zu konstruktiven Veränderungen. Die<br />

bewährten Grund prinzipien der RStO<br />

01 wurden beibehalten.<br />

Die RStO 12 sind nunmehr fertiggestellt<br />

und wurden mit „Allgemeinem<br />

Rundschreiben Straßenbau (ARS)<br />

Nr. 30/2012“ den Obersten Straßenbau<br />

be hörden der Länder mit der Bitte<br />

um Einführung übersandt.<br />

2 Änderungen der RStO 12 gegenüber<br />

den RStO 01<br />

2.1 Begriffliche Änderungen:<br />

Bauklasse – Belastungsklasse<br />

Der bisherige Begriff der Bauklasse<br />

SV bis VI, der zur Klassifi zierung<br />

einer Verkehrsbelastung auf der<br />

Grundlage der Bemessungsrelevanten<br />

Beanspruchung B diente, wurde durch<br />

den Begriff Belastungsklasse Bk100<br />

bis Bk0,3 ersetzt. Dabei repräsentiert<br />

die Zahl in dem Begriff die obere<br />

Belastungsklassengrenze. Die Einteilung<br />

der Belastungsklassen anhand<br />

B ist Tabelle 1 zu entnehmen. Durch<br />

diese Änderung wird nun eindeutiger<br />

der Bezug auf die Verkehrsbelastung<br />

hergestellt.<br />

Die RStO sind ein auf empirischer<br />

Grund lage entwickeltes Werk zur<br />

Standard isierung der Oberbauten für<br />

Verkehrsfl ächen. Die bisherige Er fahr<br />

ungs sammlung erfolgte aber fast ausschließlich<br />

auf der Grundlage von<br />

gezählten Fahrzeugen und nicht von gemessenen<br />

Achslasten. Deshalb sind alle<br />

bisher gesammelten Erfahrungen fast<br />

ausschließlich auf die Fahrzeugmengen<br />

bezogen. Wie die Auswertung der Achslast<br />

messungen der Bundesanstalt für<br />

Straßen wesen (BASt) zeigte, werden<br />

die Achslastkollektive insbesondere der<br />

heute anzutreffenden Fahrzeuge des<br />

Schwerverkehrs bei Berechnung von<br />

B mit den Faktoren nach den RStO 01<br />

unter schätzt. Mit der jetzt vorgenommenen<br />

Änderung wird eine realitätsnähere<br />

Klassifi zierung der Verkehrsbe<br />

lastung auf der Grundlage von<br />

Achs last messungen vorgegeben. Daraus<br />

er gibt sich eine Verschiebung von B<br />

gegen über der Fahrzeugmenge. Damit<br />

verschiebt sich ebenfalls der bisher gesammelte<br />

Erfahrungshintergrund mit<br />

Bezug auf die Fahrzeugmenge – in diesem<br />

Falle zur sicheren Seite.<br />

Tabelle 1 (Tabelle 1, RStO 12): Dimensionierungsrelevante<br />

Beanspruch ung<br />

und zugeordnete Belastungsklasse<br />

Eine weitere Neuerung ist die<br />

„Deckelung“ der höchsten Belastungsklasse<br />

(Bk100). War in den RStO 01 die<br />

Bauklasse SV nach oben offen, so ist<br />

nunmehr die höchste Belastungsklasse<br />

Bk100 mit dem Hinweis versehen, dass<br />

bei einer dimensionierungsrelevanten<br />

Beanspruchung größer 100 Mio. der<br />

Ober bau mithilfe der RDO dimensioniert<br />

werden sollte. Da dies (fast)<br />

aus schließlich Bundesautobahnen betrifft,<br />

wurde die Formulierung „sollte“<br />

hier seitens der Bund-Länder-Dienstbesprechung<br />

Straßenbautechnik bewusst<br />

gewählt, weil derzeit die bauvertraglichen<br />

Regelungen erst erstellt<br />

werden. Auch wenn bis zur regelmäßigen<br />

Anwendung dieses Satzes noch<br />

etwas Zeit vergehen wird, verdeutlicht<br />

er dennoch, dass bei solch hohen<br />

Belastungen nicht ohne Weiteres auf die<br />

Standardisierung zurückgegriffen werden<br />

sollte.<br />

Da zwischen den Bauklassen V und<br />

VI der RStO 01 kaum Unterschiede in<br />

den Bauweisen der Tafeln zu verzeichnen<br />

waren, wurden diese zusammengefasst.<br />

Die alte Bauklasse III wurde geteilt.<br />

2.2 Ermittlung der Dimen sio nierungs<br />

relevanten Beanspruchung<br />

2.2.1 Berechnung von B zur<br />

Be stimmung der Belastungsklasse<br />

Die Berechnung der Dimensionierungsrelevanten<br />

Beanspruchung erfolgt in<br />

gleicher Art und Weise wie bisher nach<br />

den entsprechenden Gleichungen der<br />

RStO 12.<br />

Mit der Neufestlegung von f A<br />

und<br />

q Bm<br />

wird erreicht, dass 90 % der Achslastkollektive<br />

aller Auto bahn querschnitte<br />

abgedeckt sind, die mit Achslastwaagen<br />

erfasst werden. Ledig lich bei<br />

10 % der Auto bahnquer schnitte kann<br />

eine Verkehrsbelastung vorhanden sein,<br />

die einer höheren Dimen sionierungsrelevanten<br />

Be an spruchung entspricht,<br />

als mit den neuen Faktoren berechnet.<br />

Insofern können für die genannten<br />

Faktoren bei Vorliegen zusätzlicher<br />

Informationen zur Verkehrs belastung<br />

Anpassungen möglich und notwendig<br />

sein.<br />

Die zugrunde liegenden Achs lastmessungen<br />

ergeben eine gute Datengrundlage<br />

für das Bundes fern straßennetz.<br />

Die Faktoren zur Be rechnung von<br />

B für Landes- und Kreis straßen sowie<br />

kommunale Straßen wurden ebenfalls<br />

angepasst, jedoch moderater als für das<br />

Bundesfern straßennetz erhöht. In den<br />

Tabellen 2 und 3 sind sowohl die nach<br />

den RStO 12 neuen Achszahlfaktoren<br />

und Lastkollektivquotienten als auch<br />

PROFILE 2/2013 13


<strong>AKG</strong>-Info<br />

RStO 12<br />

(in Klammer kursiv dahinter) die alten<br />

Werte nach den RStO 01 angegeben.<br />

Tabelle 2 (Tabelle A 1.1, RStO 12):<br />

Achs zahl faktor f A<br />

Tabelle 3 (Tabelle A 1.2, RStO 12):<br />

Lastkollektivquotient q Bm<br />

Abbildung 1 zeigt beispielhaft die<br />

Aus wirkung der Änderungen des Achszahlfaktors<br />

bzw. des Lastkollektivquotienten<br />

bei gleicher Anzahl an<br />

Fahr zeugen, jedoch berechnet mit den<br />

Faktoren nach den RStO 01 bzw. den<br />

RStO 12.<br />

Abb. 1: Auswirkung der Änderung des<br />

Achszahlfaktors bzw. des Last kollektivquotienten<br />

Weiterhin wurde – wie in den<br />

Tabellen 2 und 3 ersichtlich – zusätzlich<br />

das Kriterium des Schwerverkehrsanteils<br />

zur Wahl des Achszahlfaktors bzw.<br />

des Last kollektiv quotienten eingeführt.<br />

Diese Änderung ergab sich auf<br />

der Grundlage von Erfahrungen von<br />

Kommunen mit einem Straßennetz,<br />

das zwar weniger frequentiert ist, aber<br />

dafür ein deutlicher Anteil an Schwerverkehrsfahrzeugen<br />

vorliegt.<br />

Es ist davon auszugehen, dass durch<br />

diese Änderungen bei Anwendung der<br />

RStO 12 in Zukunft die Verkehrsbelastung<br />

wesentlich realitätsnäher<br />

berück sichtigt und damit eine höhere<br />

Sicherheit gegenüber vorzeitigem<br />

Versagen der Befestigungen vorhanden<br />

sein wird als bei Anwendung der<br />

RStO 01.<br />

2.2.2 Bestimmung der Belastungsklasse<br />

ohne B<br />

In den RStO 12 werden breiter gefasste<br />

Empfehlungen zur Einordnung von<br />

Verkehrsfl ächen in Belastungsklassen<br />

als in den RStO 01 gegeben, wenn<br />

eine Verkehrszählung als Grundlage<br />

für die Ermittlung von B nicht möglich<br />

ist bzw. nicht erfolgen kann. Diese<br />

gestattet eine wesentlich detailliertere<br />

Zuordnung der Verkehrsfl ächen zu<br />

den Belastungsklassen für die jeweiligen,<br />

der Planung zugrunde zu legenden<br />

Entwurfs situation nach den „Richtlinien<br />

für die Anlage von Stadt straßen“<br />

(RASt) als bisher.<br />

Weiterhin wurde auch eine Detaillierung<br />

der Zuordnung von Bus verkehrs<br />

fl ächen in Abhängigkeit von der<br />

Zahl der Busse/Tag vorgenommen.<br />

2.3 Konstruktive Änderungen<br />

2.3.1 Asphaltbauweise<br />

Im Abschnitt 3.3.3 „Asphaltdecken“<br />

sowie in der Tafel 1 „Bauweisen mit<br />

Asphalt decke für Fahrbahnen auf F2-<br />

und F3-Untergrund/Unterbau“ wurden<br />

Änderungen vorgenommen. Auch<br />

wurde die „Asphaltdecke“ (= Asphaltbinderschicht<br />

und Asphaltdeckschicht)<br />

wieder in die RStO 12 aufgenommen.<br />

Damit können Bauweisen, z. B.<br />

Kompakte Asphaltbau weisen, in Überein<br />

stimmung mit den RStO stehen.<br />

Durch die Regelungen in Abschnitt<br />

3.3.3 „Anforderungen an die Asphaltdeckschichten<br />

und an die in den Belastungs<br />

klassen Bk100 bis Bk3,2 erforderlichen<br />

Asphaltbinderschichten sowie<br />

Angaben zu den Schichtdicken sind in den<br />

ZTV Asphalt-StB enthalten.“ ist dies nun<br />

klarer gefasst.<br />

Die Bauklassen V und VI der<br />

RStO 01 wurden zur Belastungsklasse<br />

Bk0,3 zusammengefasst. Um jedoch die<br />

Bereiche der ehemaligen Bauklasse VI<br />

nicht zu „überdimensionieren“, wurde<br />

dieser Teil im Abschnitt 3.3.3 textlich<br />

umgesetzt: „In der Belastungsklasse<br />

Bk0,3 ist bis zu einer dimensionierungsrelevanten<br />

Beanspruchung von 0,1 Mio.<br />

auf einer Tragschicht ohne Bindemittel<br />

(FSS, KTS, STS) eine 10 cm dicke<br />

Asphalttragdeckschicht ausreichend.<br />

Anstelle einer Asphalttragdeckschicht<br />

kann auch eine mindestens 8 cm dicke<br />

Asphalttragschicht mit einer<br />

Asphaltdeckschicht gemäß ZTV Asphalt-<br />

StB oder ZTV BEA-StB gewählt werden.“<br />

2.3.2 Betonbauweise<br />

Im Abschnitt 3.3.4 „Betondecken“ sowie<br />

in der Tafel 2 „Bauweisen mit<br />

Betondecke für Fahrbahnen auf F2-<br />

und F3-Untergrund/Unterbau“ wurden<br />

Änderungen vorgenommen.<br />

Weiterhin gilt: „Abweichend von der<br />

Tafel 2 können Bauweisen der Zeile 1.1<br />

bei guter örtlicher Bewährung ohne Vliesstoff<br />

zur Anwendung kommen. In diesen<br />

Fällen kann die Betondecke um 1 cm reduziert<br />

werden.“ (Abschnitt 3.3.4, RStO 12).<br />

Neu aufgenommen – wenn auch nur<br />

textlich – wurde die Asphaltzwischenschicht<br />

unter Beton (AZSuB). Im<br />

Ab schnitt 3.3.4 wird dazu ausgeführt:<br />

„Alternativ zu den Tafeln 2 und<br />

4 kann bei der Bauweise Betondecke<br />

mit Vliesstoff auf Tragschicht mit hydraulischen<br />

Bindemitteln anstelle des<br />

Vlies stoff es eine Asphaltzwischenschicht<br />

(AZSuB) gewählt werden. Dabei kann<br />

die Betondecke um 1 cm reduziert werden.<br />

Die Dicke der AZSuB kann auf die Dicke<br />

der Frostschutzschicht oder der Schicht aus<br />

frostunempfi ndlichem Material angerechnet<br />

werden.“ Die AZSuB selbst ist in den<br />

RDO Beton 09 beschrieben.<br />

Die Erfahrungen mit der Bauweise<br />

„Beton decke auf Schottertragschicht“<br />

(Tafel 2, Zeile 3 der RStO 01) und der<br />

dazugehörigen Regelwerke bzw. ARS<br />

(37/1997 und 6/2002) führten dazu,<br />

dass die Bauweise „Beton decke auf<br />

Schottertragschicht auf Frost schutzschicht“<br />

nunmehr Aufnahme in die<br />

Tafel 2 fand (Zeile 3 ist geteilt in 3.1<br />

Schottertragschicht auf Schicht aus<br />

frost unempfi ndlichem Material und<br />

3.2 Schottertragschicht auf Frost schutzschicht).<br />

Eine weitere Änderung bezüglich der<br />

Konstruktion von Befestigungen bildet<br />

die Aufteilung des Verkehrs belastungsbereiches<br />

der ehemaligen Bau klasse III<br />

in zwei Belastungsklassen Bk1,8 und<br />

Bk3,2.<br />

2.3.3 Pflasterbauweise<br />

Die wesentlichste Änderung bezüglich<br />

der Konstruktion von Pfl asterbefestigungen<br />

wird durch die Aufteilung<br />

des Verkehrsbelastungsbereiches der<br />

ehemaligen Bauklasse III in zwei<br />

Belastungs klassen Bk1,8 und Bk3,2 ermöglicht.<br />

In Bk3,2 wird zur Erhöhung<br />

der Sicherheit der Pfl asterbefestigung<br />

mit Tragschicht ohne Bindemittel<br />

(diese Bauweise wird nur noch für die<br />

Schotter tragschicht empfohlen) abweichend<br />

von den RStO 01 in Überein<br />

stimmung mit den ZTV SoB 06<br />

jetzt ein Wert von E V2<br />

= 180 MPa gefordert.<br />

Dabei ist dringend zu beachten,<br />

dass trotz intensiver Verdichtung<br />

zur Erreichung dieses E V2<br />

-Wertes eine<br />

ausreichende Wasserdurchlässigkeit gewährleistet<br />

bleibt. In den RStO 01 wurde<br />

in Abänderung der Empfehlungen<br />

der RStO 86/89 der E V2<br />

-Wert in der<br />

Bauklasse III bewusst auf 150 MPa<br />

reduziert. Als Ursache hierfür war<br />

Folgendes zu benennen: Zur Erlangung<br />

dieses relativ hohen E V2<br />

-Wertes häufig<br />

wiederholte Verdichtungsvorgänge<br />

führten dazu, dass dadurch entstandene<br />

Korn zertrümmerungen und Feinanteile<br />

zu unzureichender Wasserdurch<br />

lässigkeit und zu Folgeschäden<br />

bereits nach kurzzeitiger Nutzung der<br />

14 PROFILE 2/2013


RStO 12<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

Pflasterfläche führten. Andererseits waren<br />

und sind Schäden bedingt durch<br />

eine (mindere) Tragfähigkeit fi xiert<br />

an E V2<br />

=150 MPa selten bzw. nicht bekannt.<br />

Während der Bearbeitung<br />

der RStO 12 wurde hierzu aus der<br />

Arbeits gruppe 6 „Gesteinskörnungen,<br />

un gebundene Bauweisen“ der FGSV signalisiert,<br />

dass intensiv an einer TP für<br />

ein Feldprüfverfahren zur Bestimmung<br />

der Wasserdurchlässigkeit/Ver sickerungs<br />

fähig keit eingebauter Tragschichten<br />

ohne Bindemittel gearbeitet<br />

wird, das insbesondere für<br />

Trag schichten unter Pflasterdecken Anwendung<br />

finden sollte. Auch wenn dieses<br />

Prüfverfahren inzwischen festgelegt<br />

ist, fehlen noch Vorgaben dafür, welche<br />

damit bestimmten Werte als ausreichend<br />

für eine ToB unter Pflasterdecke<br />

zu defi nieren sind. Bis zur Festlegung<br />

entsprechender Kriterien ist vorläufig<br />

ausreichende Wasser durchlässigkeit<br />

noch nicht definiert.<br />

Kiestrag schichten unter Pflasterdecken<br />

werden für diese Belastungsklasse<br />

Bk3,2 nicht mehr empfohlen.<br />

Hier bestanden Bedenken bezüglich<br />

der Resistenz dieser Tragschichten gegenüber<br />

plastischen Verformungen<br />

(Spur rinnenbildung). Die Details der<br />

Änderungen an der Konstruktion werden<br />

anhand der Darstellungen in den<br />

Tafeln 3 und 6, RStO 12 deutlich. In<br />

den übrigen Belastungsklassen ergaben<br />

sich keine wesentlichen Veränderungen<br />

der Konstruktionen.<br />

3 Neben- und Rastanlagen<br />

Den Verkehrsfl ächen in Neben- und<br />

Rast anlagen können die Belastungsklassen<br />

gemäß Tabelle 4 zugeordnet<br />

werden, sofern keine Ermittlung<br />

der Belastungsklasse erfolgt. Die Erfahrungen<br />

der Länder führten zu der<br />

Regelung, dass Neben- und Rastanlagen<br />

im unmittelbaren Bereich von<br />

Bundes autobahnen (BAB) mindestens<br />

in Bk10 auszuführen sind.<br />

Tabelle 4 (Tabelle 4, RStO 12):<br />

Ver kehrs fl äche in Neben- und Rast anlagen<br />

und zugeordnete Belastungsklasse<br />

4 Abstellflächen<br />

Den Abstellfl ächen können die Belastungs<br />

klassen gemäß Tabelle 5 zugeordnet<br />

werden. Auch hier führten<br />

die Erfahrungen der Länder zu der<br />

Regelung, dass Abstellfl ächen im unmittelbaren<br />

Bereich von BAB mindestens<br />

in Bk10 auszuführen sind, sofern<br />

ein Befahren durch Schwerverkehr<br />

nicht ausgeschlossen werden kann.<br />

Tabelle 5 (Tabelle 5, RStO 12): Abstellfl<br />

äche und zugeordnete Belastungsklasse<br />

5 Frosteinwirkungszonen<br />

Die bisherige Frostzonenkarte basierte<br />

auf der Verteilung der maximalen<br />

Frostindizes im sehr strengen<br />

Winter 1962/63. Für die neue Karte<br />

der Frosteinwirkungszonen wurden im<br />

Rahmen von Forschungsvorhaben des<br />

BMVBS die 30-jährigen Wiederkehrwerte<br />

der maximalen Frostindizes ermittelt.<br />

Die Temperaturverteilung ist<br />

damit statistisch besser abgesichert und<br />

von Extremwetterlagen entkoppelt.<br />

Die Karte ist über die Internetseite<br />

der BASt (www.bast.de) sowie des<br />

FGSV-Verlages (www.fgsv-verlag.de) abrufbar.<br />

Dabei wird beim Überfahren<br />

der Karte mit dem Mauszeiger die<br />

Position in Gauß-Krüger-Koordinaten<br />

(in km/3. Meridian streifen) bzw. als geographischer<br />

Längen- und Breitengrad<br />

angezeigt.<br />

In Berlin fand im Estrel Convention Center<br />

vom 16. bis 17. April 2013 die vierte VESTRA<br />

User Conference statt. Neben informativen<br />

Vorträgen von Referenten aus Forschung<br />

und Wirtschaft standen diverse VESTRA-<br />

Workshops auf der Agenda. Trotz des<br />

dichten Programms bot sich ausreichend<br />

Gelegenheit für einen regen Erfahrungsaustausch<br />

– nicht zu letzt beim Besuch der<br />

„Humboldt-Box“ am Schloßplatz oder beim<br />

gemeinsamen Abendessen am Spreeufer.<br />

Ein herzliches Dankeschön nochmals an alle<br />

Teilnehmer sowie an folgende Referenten für<br />

die hoch karätigen Fachvorträge und anschaulichen<br />

Projekt berichte:<br />

• Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner<br />

(Technische Universität Dresden)<br />

• Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Fellendorf<br />

(Technische Universität Graz)<br />

• Harald Saeger (Leica Geosystems GmbH)<br />

• Prof. Dipl.-Ing. Wolf Heinz<br />

(Heinz + Staadt Ingenieur GmbH)<br />

• Dipl.-Ing. Michael Baumann<br />

(ehemals KOCKS Consult GmbH)<br />

• Prof. Dr.-Ing. Andreas Bark<br />

(Technische Hochschule Mittelhessen)<br />

Das <strong>AKG</strong>-Team freut sich schon jetzt auf<br />

die fünfte Aufl age der Konferenz im<br />

nächsten Jahr!<br />

6 Zusammenfassung<br />

Bei der Erarbeitung der RStO 12<br />

wurde prinzipiell auf Bewährtes zurückgegriffen;<br />

ganz wesentlich sind<br />

die Änderungen zur Berücksichtigung<br />

der Verkehrsbelastung. Auf grundlegende<br />

Änderungen der Bauweisen<br />

wurde verzichtet, jedoch sind die Erfahrungen<br />

mit den verschiedenen<br />

Bau weisen in die Neufassung eingeflossen.<br />

Zusammenfassend ist bei richtiger<br />

Anwendung der RStO 12 zu erwarten,<br />

dass die Dauerhaftigkeit der<br />

Befestigungen erhöht wird und insbesondere<br />

kritische Anwendungen für<br />

hohe Verkehrsbelastungen ausgeschlossen<br />

werden.<br />

TRDir Dipl.-Ing. Ralph Sieber<br />

Der Autor ist in Bonn beim<br />

Bundesministe rium für Verkehr,<br />

Bau und Stadt entwicklung tätig.<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner<br />

Der Autor ist Leiter des<br />

Lehrstuhls Straßenbau sowie<br />

Direktor des Instituts Stadtbauwesen<br />

und Straßen bau an<br />

der TU Dresden.<br />

PROFILE 2/2013 15


Praxisbericht<br />

Straßenbauverwaltung Luxemburg<br />

In Diekirch starteten im März 2013 die Arbeiten zur Erstellung eines neuen Kreisverkehrs. Die<br />

Planung der Straßenbauverwaltung Luxemburg gestaltete sich aufgrund der innerörtlichen Infrastruktur<br />

und des ansteigenden Geländes im Ortsausgang anspruchsvoll. Auf Basis der Be standsaufnahmen<br />

sowie diverser VESTRA-Berechnungen konnte die Aufgabenstellung optimal gelöst<br />

werden. Dieser Beitrag umreißt einzelne Planungsschritte.<br />

Die Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, einen<br />

Kompromiss zwischen örtlichen Gegebenheiten und fahrdynamischen<br />

Ansprüchen zu fi nden.<br />

Bei einem Radius von 17 m blieb nicht viel Spielraum, um einen<br />

Höhenunterschied von ca. 1 m im Längsprofi l zu überbrücken.<br />

Ortsmitte<br />

Es war ebenfalls nicht möglich, die abfallende Straße vor dem<br />

Einmündungsbereich zu senken, da im Straßengraben eine 300<br />

mm dicke Wasserleitung mit 70 cm Deckung lag. Um das anfallende<br />

Wasser aber nicht mit Geländeneigung durch den Kreis<br />

zu leiten, war eine geeignete Anrampung für die Einmündung<br />

notwendig. Mit einer Anrampung von ca. 1,6 % vergrößerte<br />

sich zwar der Höhenunterschied im Längsprofi l, allerdings waren<br />

straßentechnische und fahrdynamische Grundlagen nun erfüllt.<br />

Als nächstes mussten alle weiteren Einmündungen an den Kreis angeschlossen werden. Eine besondere Herausfor<br />

derung bei der Erstellung des Deckenhöhenplans ergab sich aus der Tatsache, dass alle drei Straßen auf unterschiedlichen<br />

Ebenen lagen. Hierbei musste ein ordentlicher Ablauf des Wassers gewährleistet werden, ohne die<br />

Fahrdynamik des Kreises zu vernachlässigen. Besonders hilfreich in diesem Zusammenhang war die Darstellung<br />

der Neigungen im Lageplan, die eine optimale Übersicht des Wasserlaufs bietet. Auf diese Weise konnten auch<br />

die Lagen der Senkkästen einfach ermittelt werden.<br />

16 PROFILE 2/2013


Straßenbauverwaltung Luxemburg<br />

Praxisbericht<br />

In der Querschnittkonstruktion war es dann einfach, die Kreisverkehrsprofi le mithilfe der länderspezifi schen<br />

Anpassungen für Luxemburg (Katalog Luxemburg) zu konstruieren.<br />

Der Kreisverkehrsbaustein lässt sich aufgrund<br />

seiner automatisch anpassbaren<br />

Pfl astersteine im überfahrbaren Bereich unkompliziert<br />

für jeden Kreisverkehr einbauen.<br />

In einem letzten Schritt sollten noch einmal<br />

Projekt und Realität miteinander abgeglichen<br />

werden. Das Blickfeld ist quasi<br />

umgedreht parallel zum obigen HPlot.<br />

Rechts steigt die Straße mit 3,7 % und<br />

davor ist auch die Anrampung unschwer<br />

zu erkennen. Das untere Bild zeigt ein<br />

Foto kurz vor der Fertigstellung des<br />

Kreisverkehrs. Der Blickwinkel ist leicht<br />

nach links zum 3D-Viewer versetzt.<br />

Christian Schank<br />

Der Autor ist Projektleiter<br />

VESTRA seven CAD bei der<br />

luxem bur gischen Straßenbauverwaltung.<br />

Hier ist er auch<br />

Hauptverantwortlicher für die internen<br />

VESTRA-Schulungen.<br />

PROFILE 2/2013 17


<strong>AKG</strong>-Info<br />

Pavement Profi le Scanner PPS<br />

Für die Vermessung von Straßenoberfl ächen waren bisher sperrige Vorrichtungen mit bis zu 40<br />

Einzellaser im Einsatz. Ein neues Messsystem des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik<br />

IPM vermisst die Straßenoberfl äche nun mit einem einzelnen Laserscanner. Neben dem<br />

Scanner ist eine intelligente Datenverarbeitung wichtige Voraussetzung für die hohe Qualität der<br />

Messergebnisse.<br />

Von PD Dr. Alexander Reiterer<br />

Mit verlässlichen Aussagen über den<br />

Zustand des Straßennetzes lassen sich<br />

Instandhaltungsmaßnahmen gezielter<br />

planen und besser kalkulieren. Hier gilt:<br />

Je genauer die Messdaten, desto besser<br />

die Voraussetzungen für die Planung.<br />

Die Ebenheit der Straßenoberfl äche<br />

ist eine der wichtigsten Kenngrößen<br />

in Sachen Straßenqualität. Sie beeinflusst<br />

den Gebrauchswert, aber auch<br />

den Substanzwert der Straße. Heute<br />

sind verschiedene messtechnische Verfahren<br />

zur Ebenheitsmessung verfügbar.<br />

Insbesondere bei der Querebenheitsmessung<br />

war man bislang auf<br />

unflexible und aufgrund der Vielzahl<br />

von Sensoren auch sehr teure Systeme<br />

angewiesen.<br />

Das Freiburger Fraunhofer-Institut<br />

für Physikalische Messtechnik IPM hat<br />

nun den ersten Laserscanner entwickelt,<br />

der alle Anforderungen zur Erfassung<br />

der Querebenheit von Straßen oberfl<br />

ächen erfüllt. Eingesetzt wird das<br />

Gerät im Rah men von Zustandserfassungen<br />

und Bau abnahmen. Der<br />

„Pavement Profi le Scanner PPS“ ist unter<br />

anderem auf einem Fahrzeug des<br />

Spezialisten für Straßenbegutachtung<br />

LEHMANN + PARTNER GmbH<br />

montiert, der auch die Software für<br />

das System entwickelt hat. Der PPS erhielt<br />

im Mai 2012 eine zeitbefristete Betriebs<br />

zulassung der Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen BASt. Damit wurde erstmalig<br />

ein Laserscanner zur Erfassung<br />

der Ebenheit zugelassen.<br />

Kompaktes System ersetzt<br />

sperrigen Messaufbau<br />

Die Zustandserfassung der Bundesfernstraßen<br />

und nahezu aller Landesstraßen<br />

erfolgt regelmäßig alle vier<br />

Jahre. Gemessen werden Ebenheit in<br />

Längs- und Querrichtung, Griffigkeit<br />

und Substanzmerkmale der Oberfläche<br />

wie Risse, Flickstellen etc. Aus den aufgenommenen<br />

Querprofi len (i. d. R. im<br />

1 m-Raster) werden Spurrinnentiefe und<br />

fi ktive Wassertiefe jeweils für die linke<br />

und rechte Radspur berechnet. Die erforderliche<br />

Messbreite beträgt auf Autobahnen<br />

3,2 m (Bundesstraßen 3,00<br />

m). Der geforderte Punktabstand im<br />

Querprofil beträgt 10 cm, die geforderte<br />

Punkt genauigkeit der Einzelmessung<br />

0,2 mm. Um diese Messbreite und<br />

Mess genauigkeit zu erreichen, sind herkömmliche<br />

Messfahrzeuge mit einem<br />

Querbalken von mindestens 3,3 m<br />

Breite ausgestattet. An dem Balken<br />

sind bis zu 40 Einzellaser angebracht,<br />

die den Abstand zur Straßenoberfläche<br />

Punkt für Punkt vermessen. Wegen<br />

der Überbreite des Fahrzeugs ist der<br />

Einsatz im fl ießenden Verkehr und<br />

im kommunalen Straßennetz nahezu<br />

unmöglich. Zudem kann mit<br />

den bisher üblichen Systemen nie<br />

die gesamte Fahrstreifenbreite (3,20<br />

bis 3,50 m) erfasst werden. Auf noch<br />

breitere Messbalken wird aber aus<br />

Gründen der Verkehrssicherheit und<br />

der Wirtschaftlichkeit – Anzahl der<br />

Einzellaser – verzichtet.<br />

Ziel der Neuentwicklung von<br />

Fraunhofer IPM war daher ein<br />

Sensorsystem, das die Fahrbahn in voller<br />

Breite erfasst (4,00 m), ohne selbst<br />

sehr voluminös zu sein, und dabei<br />

die einschlägigen Vorschriften erfüllt.<br />

Die Anzahl der Punkte im Querprofi l<br />

sollte deutlich erhöht werden, um die<br />

Unebenheiten noch besser erfassen und<br />

beschreiben zu können. Entwickelt<br />

wurde ein Laserscanner-System, kaum<br />

größer als ein Schuhkarton, das in ca.<br />

3 m Höhe am Messfahrzeug befestigt<br />

wird und die Straßenoberfläche mit hoher<br />

Geschwindigkeit abtastet.<br />

Die messtechnischen<br />

Herausforderungen<br />

Aus optischer Sicht ist die Straßenoberfläche<br />

kein besonders „kooperatives“<br />

Ziel. Teilweise ist der Straßenbelag sehr<br />

dunkel (schwarz) und damit wenig reflektierend;<br />

Seiten- oder Mittelstreifen<br />

Ein einzelner Laserscanner misst den Abstand zur Straße bis zu eine<br />

Million Mal pro Sekunde und erzeugt so ein 3D-Bild der Fahrbahn oberfl<br />

ä che. (Bildquelle: LEHMANN + PARTNER GmbH)<br />

18 PROFILE 2/2013


Pavement Profi le Scanner PPS<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

3D-Modell der Fahrbahnoberfl äche (Bildquelle: LEHMANN + PARTNER GmbH)<br />

hingegen sind sehr helle und stark reflektierende<br />

Objekte. Der Sensor<br />

muss daher mit einem relativ großen<br />

Dynamikumfang zurechtkommen. Die<br />

Anforderungen an die Genauigkeit sind<br />

hoch: Die Ebenheitsmessung muss mit<br />

einer Messunsicherheit deutlich unter<br />

einem Millimeter durchgeführt werden.<br />

Für die Sensorik bedeutet dies, dass<br />

die Messungen im Zehntel-Millimeter-<br />

Bereich erfolgen müssen. Hinzu kommt<br />

die Geschwindigkeit, mit der sich das<br />

Messfahrzeug bewegt: Für die Erfassung<br />

der Straßenoberfl äche im fl ießenden<br />

Verkehr muss das Fahrzeug mit mindestens<br />

80 km/h fahren, um beispielsweise<br />

auch den linken Fahrstreifen einer<br />

Autobahn zu vermessen.<br />

Beim Einsatz von Lasern in öffentlich<br />

zugänglichen Bereichen sind besondere<br />

Sicherheitsvorschriften zu beachten,<br />

die lediglich augensichere Laser<br />

der Laserklasse I erfüllen. All diese<br />

Anforderungen waren bislang nur von<br />

Abstandssensoren erfüllbar, die relativ<br />

nahe an der Oberfl äche geführt werden<br />

und daher, wie oben beschrieben,<br />

jeder für sich eine einzelne Linie messen<br />

konnten. Da die Straßenoberfläche<br />

sehr wenig Licht zurückreflektiert,<br />

muss die Laserleistung zur Erreichung<br />

eines ausreichenden Signal-Rausch-<br />

Verhältnisses entsprechend hoch sein –<br />

zwei sich widersprechende Forderungen.<br />

Gelöst wurde das Problem durch den<br />

Einsatz eines Infrarotlasers mit einer<br />

Wellenlänge von 1550 nm. Da<br />

Laserstrahlung bei diesen Wellenlängen<br />

nicht mehr auf der Netzhaut des<br />

menschlichen Auges abgebildet wird,<br />

sind hier deutlich höhere Leistungen zulässig.<br />

In Verbindung mit einem schnell<br />

drehenden Spiegel, der dafür sorgt, dass<br />

ein Laserstrahl nur sehr kurz auf einem<br />

Punkt verweilt, waren die entsprechenden<br />

Sicherheitsanforderungen erfüllt.<br />

Entfernungsmessung eine Million<br />

Mal pro Sekunde<br />

Technologische Grundlage des<br />

„Pavement Profile Scanners“ ist<br />

ein Laserscanner, wie er auch für<br />

3D-Aufnahmen von Gebäuden und<br />

anderen Großobjekten eingesetzt wird.<br />

Der Scanner misst die Entfernung zur<br />

Straßen oberfl äche eine Million Mal<br />

pro Sekunde. Dabei bewegt ein schnell<br />

drehender Spiegel den Laserstrahl<br />

800 Mal pro Sekunde über die Straße,<br />

um dabei jeweils ein Querprofi l mit<br />

900 Messpunkten aufzunehmen. Der<br />

Scanwinkel beträgt 70°; die Montagehöhe<br />

des Scanners bestimmt daher die<br />

maximale Breite der gescannten Fläche.<br />

Der Laserscanner arbeitet nach<br />

dem Prinzip der sehr schnellen Lichtlaufzeitmessung<br />

basierend auf dem<br />

Phasen vergleichsverfahren. Dabei wird<br />

ein Laserstrahl moduliert und die<br />

Phasenlage des rückgestreuten Lichtes<br />

dieses Modulationssignals gemessen.<br />

Diese Methode erlaubt eine Laufzeitmessung<br />

des Laserstrahls mit einer<br />

Auflösung von wenigen Pikosekunden<br />

(10 -12 s). Damit ist eine extrem präzise<br />

Entfernungsmessung möglich. Aufgrund<br />

der hohen Mess- und Scanrate liegen<br />

bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit<br />

von 80 km/h noch immer bis zu einhundert<br />

Messpunkte in einem Flächenelement<br />

von ca. 10 x 10 cm 2 . Mit einer<br />

solch hohen Messpunktdichte lassen<br />

sich die Werte über ein bestimmtes<br />

Flächenareal mitteln, um damit die geforderte<br />

hohe Messgenauigkeit zu erreichen.<br />

Aus den Entfernungsmesswerten,<br />

der Scanbewegung des Laserstrahls<br />

und der Bewegung des Fahrzeugs<br />

wird ein dreidimensionales Abbild der<br />

Straßenoberfläche erzeugt.<br />

Rechnerische Kompensation der<br />

Fahrzeugbewegungen<br />

Da der Scanner auf einem fahrenden<br />

Fahrzeug montiert ist, enthält dieses<br />

3D-Bild zunächst alle Fahr z eugbe<br />

wegungen wie Einfederung oder<br />

Schwingungen. Diese Bewegungen sind<br />

um ein Vielfaches größer als die geforderte<br />

Genauigkeit der Ebenheitsmessung<br />

und müssen daher mit mindestens der<br />

gleichen Präzision erfasst und rechnerisch<br />

kompensiert werden. Durch<br />

Einsatz eines Inertialen Messsystems<br />

(Inertial Measurement Unit IMU) und<br />

eines GNNS-Systems (in Summe auch<br />

als Inertiales Navigationssystem INS<br />

bezeichnet) können eine entsprechende<br />

Korrektur (Fahrzeugbewegungen werden<br />

von den Messdaten rechnerisch getrennt)<br />

und eine Referenzierung der<br />

Daten vorgenommen werden (im vorliegenden<br />

Fall wird das APPLANIX<br />

POS LV420 eingesetzt). Daraus ergeben<br />

sich präzise Informationen über<br />

Fahrbahnunebenheiten in Querrichtung.<br />

Jeder einzelne Punkt (900 Punkte<br />

im Profi l, 800 Profi le je Sekunde)<br />

wird georeferenziert. Dazu erfolgt<br />

eine Zeitsynchronisation zwischen<br />

Laserscanner und Inertial-Messeinheit<br />

mit einer Genauigkeit von 10 -5 s. Das<br />

System wurde in seiner Gesamtheit<br />

unter Berücksichtigung der Inertial-<br />

Messeinheit und des Scanners kalibriert.<br />

Das Ergebnis ist eine Punktfolge<br />

im 3D-Raum, aus der Profi lschnitte abgeleitet<br />

werden können.<br />

Schlussbemerkung<br />

Mit dem von Fraunhofer IPM entwickelten<br />

Laserscanner einschließlich der<br />

entsprechenden Auswertungssoftware<br />

steht erstmals ein Messgerät zur Verfügung,<br />

das eine präzise Ab tastung<br />

von Straßenoberfl ächen bei hohen<br />

Geschwindigkeiten erlaubt. In<br />

Kooperation mit LEHMANN +<br />

PARTNER GmbH ist somit ein komplettes<br />

Messfahrzeug verfügbar, das<br />

Straßen oberflächen detail sicher vermisst.<br />

Im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />

(Integrale Ebenheit) wird<br />

unter sucht, wie von der reinen zwei dimen<br />

sionalen Bewertung der Fahr bahnober<br />

fläche auf eine räumliche Be trachtung<br />

umgestellt werden kann. Neben<br />

den Straßenbauverwaltungen zeigt die<br />

Automobilindustrie inzwischen ein verstärktes<br />

Interesse an diesem System. In<br />

Zeiten immer kürzerer Entwicklungszyklen<br />

möchte die Auto mobil industrie<br />

die Straßendaten vermehrt dazu nutzen,<br />

das Fahrverhalten von Automobilen<br />

virtuell zu erproben. Im Oktober erfolgt<br />

eine Vermessung von 600 km in<br />

Indien, für Audi erfolgt ebenfalls eine<br />

Aufnahme.<br />

PD Dr. Alexander Reiterer<br />

Der Autor leitet die<br />

Gruppe Laser Scanning<br />

am Fraunhofer-Institut für<br />

Physikalische Messtechnik IPM<br />

in Freiburg.<br />

PROFILE 2/2013 19


Geschäftsleitung<br />

Vertrieb, Schulung & Büroleitung<br />

Standort Köln<br />

Carsten Hinrichs, André Meyer, Thomas Prauß,<br />

Maik Voigt, Peter Landa und Ulrich Reif (Büroleiter)<br />

Entwicklung<br />

Jens Günther, Artur K. Günther, Jutta Hacker-Günther,<br />

Arno Brüggemann und Bernhard Feser<br />

Entwicklung<br />

Harald Weidenmüller und<br />

Andreas Schaaf<br />

<strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH<br />

Hendrik Steiger, Gerlinde Ganter, Sebastian Claus,<br />

Christoph Schellhorn, Gunnar Stage,<br />

Peter Ziolkowski und Frank Seifert<br />

Kaufmännische Verwaltung<br />

Mathieu Schmitt, Hubert Mutschler, Nicolas Lang, Ralf Rosenthal,<br />

Uwe Eiche, Jürgen Sandmeyer, Albert Kühn, Achim Schaller,<br />

Stefan Frei, Bernhard Wehrle und Ulrich Reinhardt<br />

Manuela Kriegs, Ingrid Zeh, Christian Giersch,<br />

Anke Nowak, Oliver Luhde (Geschäftsführer)<br />

und Klaus-Christian Körber<br />

Vertrieb, Schulung & Qualitätssicherung<br />

Ute Rosenthal, Stefanie Breuer,<br />

Monika Miggler und Renate Maerky<br />

<strong>AKG</strong> Software Austria GmbH<br />

Innere Dienste & Technik<br />

Christian Blattmann, Marco Schrempp, Dr. Rico Steyer,<br />

Thomas Schmitt, Harald Strecker,<br />

Claudia Brengartner-Frey und Dr. Rüdiger Abele<br />

Support<br />

Dokumentation & Public Relations<br />

Volker Burgert, Hannes Kiraly,<br />

Margit Mitterhöfer und Fritz Schmidt<br />

Günter Breckle, Carsten Krebs, Daniel Seidl,<br />

Thomas Jarzymowski und Joachim Rudigier<br />

Joachim Henke, Markus Körle,<br />

Norbert Wojciech, Marco Großklaus, Stefan Herbrich,<br />

Daniela Lentschewski und<br />

Johannes Cona, Kim Heuer, Berthold Streifeneder und<br />

Franz-Josef Knelangen<br />

Andreas Blaudszun<br />

20 PROFILE 2/2013 PROFILE 2/2013 21


Praxisbericht<br />

V-KON.media GmbH<br />

Bereits seit 20 Jahren erstellt die V-KON.media GmbH professionelle Medienpräsentationen<br />

in den Bereichen Verkehr, Hoch- und Tiefbau. Als starker Partner bei allen Straßen-, Schienenoder<br />

Wasserbauprojekten steht VESTRA dem in Trier ansässigen Unternehmen zur Seite. So auch<br />

bei der Visualisierung und Erstellung eines Echtzeitmodells, das von der Deutschen Bahn AG in<br />

Auftrag gegeben wurde. Dieses Echtzeitmodell stellt die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–<br />

Basel, Plan fest stellungs abschnitt 9.2 Haltingen–Weil am Rhein dar.<br />

Von Oliver Krebs<br />

3D-Echtzeit modelle<br />

Bilder, Simulationen und 3D-Präsentationen<br />

sagen mehr als reine Pläne!<br />

Daher wurde das Dienstleistungsangebot<br />

der V-KON.media in den vergangenen<br />

Jahren bei vielen Großprojekten<br />

in Anspruch genommen,<br />

z. B. bei der naturräumlichen Integration<br />

von Verkehrsbauten in das<br />

Land schafts bild. Durch hochwertige<br />

Computerdarstellungen können<br />

Planungs situationen realistisch und<br />

maß stabsgetreu abgebildet werden.<br />

Die technischen Möglich keiten reichen<br />

dabei vom klassischen Stand bild<br />

über Animationen bis hin zu Echt zeitmodellen.<br />

Ein Echtzeitmodell ist frei begehbar<br />

und eröffnet viele neue Perspektiven:<br />

Oben, unten, rechts und links – der<br />

Anwender befi ndet sich mittendrin<br />

und bewegt sich losgelöst von festgelegten<br />

Animations- oder Kamerapfaden<br />

in der 3D-Darstellung der<br />

Planzeichnung. Mittels Maus oder<br />

Joystick kann der Weg selbst gewählt<br />

Nach der Baustellenbesichtigung direkt<br />

an den Simulator: <strong>AKG</strong>-Geschäftsführer<br />

Bernhard Feser im DB-Info-Center<br />

werden, bestimmte Details lassen sich<br />

präzise „unter die Lupe“ nehmen. Ein<br />

„Rund-um-Modell“ also, das für viele<br />

Anwendungsfälle nutzbar ist, z. B. für<br />

Projektpräsentationen im Internet oder<br />

Öffentlichkeits arbeit. Letzteres wird gerade<br />

im Hinblick auf Projektverständnis<br />

und Akzeptanz immer bedeutender.<br />

Denn ein Echtzeitmodell dient als hervorragendes<br />

Entscheidungskriterium<br />

zur Gesamt beurteilung von Verkehrsprojekten.<br />

Bestes Beispiel hierfür bildet das<br />

Info-Center Haltingen, das von der<br />

Deutschen Bahn AG in Haltingen bei<br />

Weil am Rhein für die Öffentlichkeit<br />

errichtet wurde. Hier können sich<br />

Anwohner – vor allem diejenigen, die<br />

unmittelbar im „Interessens korridor“<br />

ansässig sind – mittels Simulator frei<br />

im 3D-Echtzeitmodell der Ausbauund<br />

Neubaustrecke bewegen. Die über<br />

Joystick einfach bedienbare Simulator-<br />

Ober fläche erlaubt es, zwischen<br />

Fußgänger-, Helikopter- und Fahrgast-<br />

Perspektive zu wählen und so spielerisch<br />

durch die Planung zu navigieren.<br />

Bauen für Europa: die Ausbau- und<br />

Neubaustrecke Karlsruhe–Basel<br />

Die Eisenbahnstrecke zwischen Karlsruhe<br />

und Basel – auch Rhein talbahn<br />

genannt – besitzt eine herausragende<br />

Funktion für den nationalen wie internationalen<br />

Reise- und Güterverkehr.<br />

Aufgrund des stetig wachsenden<br />

Schienen verkehrs in der Nord-Süd-<br />

Relation sowie der Nah verkehrs entwicklung<br />

in den Groß räumen Karlsruhe,<br />

Offen burg, Freiburg i. Br. und Basel ist<br />

die Leistungs fähigkeit der Strecke allerdings<br />

bereits heute nahezu erschöpft.<br />

Denn mehr als 250 Züge des Nah-, Fernund<br />

Güterverkehrs befahren täglich die<br />

Strecke Karlsruhe–Basel, die Mitte des<br />

19. Jahrhunderts gebaut wurde. Um der<br />

prognostizierten Verkehrsentwicklung<br />

quantitativ wie qualitativ Rechnung<br />

zu tragen, sehen die Planungen einen<br />

durchgängig viergleisigen Ausbau der<br />

Strecke vor.<br />

Neben der Erhöhung der Streckenkapazität,<br />

um den erwarteten Mehrverkehr<br />

auf der Rhein talbah n aufnehmen<br />

zu können, verfolgt die Bahn mit<br />

dem Ausbau aber noch zwei weitere zentrale<br />

Ziele:<br />

• die Entmischung der Verkehre,<br />

d. h. die Trennung der schnellen<br />

Züge des Fernverkehrs von den<br />

langsameren Zügen des Nah- und<br />

Güterverkehrs, wodurch gegenseitige<br />

Beeinträchtigungen im Betrieb<br />

in Folge unterschiedlicher Zugfahrgeschwindigkeiten<br />

entfallen,<br />

• die qualitative Verbesserung für<br />

die Reisenden, d. h. deutlich kürzere<br />

Reise zeiten durch Erhöhung<br />

der maximalen Geschwindigkeit<br />

für den Reise fernverkehr auf 250<br />

Stunden kilometer.<br />

22 PROFILE 2/2013


V-KON.media GmbH<br />

Praxisbericht<br />

Reisende benötigen also künftig für<br />

die Fahrt zwischen Karlsruhe und Basel<br />

nur noch 70 Minuten und damit knapp<br />

eine halbe Stunde weniger als heute. Die<br />

Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–<br />

Basel wird jedoch nicht nur den Zielen<br />

und Anforderungen des Fern- und<br />

Güterverkehrs gerecht, sondern ermöglicht<br />

zugleich die Anbindung der Region<br />

an die Ballungszentren. 1<br />

Besondere Herausforderung und<br />

Arbeiten mit VESTRA<br />

Der Planfeststellungsabschnitt 9.2 verläuft<br />

mit einer Gesamtlänge von 4,9 km<br />

durch die Orte Haltingen und Weil am<br />

Rhein. Eine besondere Herausforderung<br />

inner halb des Streckenverlaufs bedeutet<br />

die planfreie Kombination von Fernund<br />

Nahverkehrsgleisen durch Überwerfungs<br />

bauwerke. Ein professionelles<br />

Computer modell solch komplexer Gleisanlagen<br />

lässt sich nur durch die exakte<br />

Nachbildung der Ingenieurplanung realisieren.<br />

Auf Grundlage der Planungsdaten<br />

wurden die Verläufe der Gleise<br />

in Lage und Höhe mit der Fachschale<br />

VESTRA Bahn aufbereitet und für<br />

das Modell detailgetreu vorbereitet.<br />

Der Einsatz von VESTRA trägt daher<br />

maßgeblich dazu bei, die anschließende<br />

Visualisierung in bestmöglicher<br />

Qualität zu erstellen.<br />

Konvertierungsschnittstellen der<br />

V-KON.media ermöglichten dann<br />

die Übertragung in die 3D-Welt.<br />

Zusammen mit der Umgebung entstand<br />

das Computermodell, das nun<br />

im erwähnten Info-Center Haltingen<br />

eine breite Öffentlichkeit quasi in die<br />

Zukunft blicken lässt.<br />

Simulator auf der INTERGEO in<br />

Essen<br />

Besuchen Sie doch den <strong>AKG</strong>-Messestand<br />

auf der diesjährigen INTERGEO,<br />

die vom 08.-10. Oktober in Essen<br />

stattfi ndet. In Halle 1, Stand D1.038<br />

steht der Simulator samt Haltingener-<br />

Echtzeitmodell. Greifen Sie also zum<br />

Joystick und begeben Sie sich auf eine<br />

„digitale Zeitreise“. Dabei ist es ganz<br />

gleich, ob Sie sich als Fußgänger den<br />

Bahnhof Haltingen etwas näher anschauen<br />

oder als ICE-Lokführer in<br />

Höchstgeschwindigkeit die Bahntrasse<br />

Richtung Basel herunterfahren: Es wird<br />

Ihnen Spaß machen!<br />

Dipl.-Ing. Oliver Krebs<br />

Der Autor ist Mitbegründer und<br />

Geschäftsführer der<br />

V-KON.media GmbH in Trier.<br />

PROFILE 2/2013 23


Praxisbericht<br />

LBV-SH<br />

Auch beim Landesbetrieb Straßen bau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) ist die VESTRA<br />

Punktwolke im Einsatz. Dieser Praxis be richt schildert die Er fahrungen, die bei der Projekt be arbeitung<br />

„Grundhafte Instand setzung der Bundes straße 76 von Kiel bis Schwentinental (Reuterkoppel)“<br />

gesammelt wurden.<br />

Von Ingeborg Büll<br />

Allgemeines zum LBV-SH<br />

Der Landesbetrieb Straßenbau und<br />

Verkehr Schleswig-Holstein gliedert<br />

sich in den Betriebssitz Kiel und vier<br />

Nieder lassungen mit 26 Auto bahnund<br />

Straßenmeistereien: Flensburg,<br />

Itzehoe, Lübeck und Rendsburg. Zu<br />

den Aufgaben gehören die Organisation<br />

und Durchführung von Straßen unterhaltung<br />

und Winterdienst im klassifizierten<br />

Straßennetz, Prüfung und<br />

Unter haltung der Straßenbrücken,<br />

Durch führung von Anhörungsverfahren<br />

und Planfeststellung sowie die Planung<br />

von Straßenbaumaßnahmen.<br />

Das Projekt<br />

Ein Projekt im Aufgabenbereich<br />

des LBV-SH bildet die „Grundhafte<br />

Instand setzung der Bundesstraße 76 von<br />

Kiel bis Schwentinental (Reuterkoppel)“.<br />

Die Bundesstraße 76 ist eine wichtige,<br />

hoch belastete Nord-Süd-Verbindung<br />

von der Lübecker Bucht im Osten<br />

Schleswig-Holsteins über Kiel bis nach<br />

Schleswig. Im Bereich der Bau maßnahme,<br />

von Kiel in Richtung Preetz, ist<br />

sie zum größten Teil zweibahnig. Die<br />

grundhafte Instandsetzung wurde wegen<br />

der vorhandenen Schäden erforderlich.<br />

Die Knotenpunkte sind im Bereich<br />

der zweibahnigen Trasse höhenfrei ausgebildet.<br />

Für die Entwurfsvermessung wurde<br />

das Laserscanverfahren gewählt – als<br />

eine Kombination aus Mobile Laser<br />

Scanning (MLS) und Airborne Laser<br />

Scanning (ALS). Die daraus entstandenen<br />

Punktwolkedaten wurden durch<br />

das ausführende Ingenieurbüro entsprechend<br />

des Auftrags aufbereitet. Die<br />

Digitalisierung aus den Scan-Daten ergab<br />

einen Lageplan gemäß RAS-<br />

Verm (Richtlinien für die Anlage von<br />

Straßen – Vermessung 2001). Die örtlichen<br />

Gegebenheiten, der hohe Grad<br />

an Möblierung und die Verkehrsmenge<br />

auf der B76 haben dieses Verfahren als<br />

das sinnvollste erscheinen lassen. Die<br />

Kosten des Verfahrens sind mit denen<br />

einer konventionellen Vermessung vergleichbar.<br />

Beim Laserscanverfahren<br />

sind Sperrungen sehr selten, z. B. in geringem<br />

Umfang beim Aufbringen von<br />

Referenzpunkten oder beim Messen von<br />

unterirdischen Entwässerungsanlagen.<br />

Die grundhafte Sanierung soll möglichst<br />

unter Beibehaltung aller Fahrstreifen<br />

realisiert werden. Die in einigen<br />

Bereichen relativ enge Bebauung<br />

erfordert eine sorgfältige Prüfung, ob<br />

während der Bauphasen der Querschnitt<br />

DII (11 m) gemäß RSA (Richtlinien für<br />

die Sicherung von Arbeitsstellen an<br />

Straßen) möglich ist.<br />

Die erste Kontrolle erfolgt im Lageplan.<br />

An den bereits im Lage plan erkenn<br />

baren Engstellen im Bereich der<br />

Brücken widerlager und Lärm schutzwände<br />

wurden über Zwangs punktdia<br />

gnosen die kritischen Stellen heraus<br />

gefiltert. An den festgelegten<br />

Konflikt punkten sollte die Punktwolke<br />

eine detaillierte Betrachtung ermöglichen.<br />

Wie die Abbildungen 1-3 zeigen, entstanden<br />

gleichzeitig mit den Scan-Daten<br />

auch Orthofotos (ALS) bzw. Videos<br />

(MLS) für eine nachträgliche Analyse<br />

des Projekts.<br />

Arbeiten mit VESTRA Punktwolke<br />

Die Daten aus beiden Scan-Verfahren<br />

sind in sogenannte Kacheln unterteilt.<br />

Für die Berechnung einer VESTRA-<br />

Punktwolke wählt man die Kacheln<br />

aus, die den gewünschten Bereich abdecken.<br />

Die Rohdaten des Laserscans wurden<br />

vom Büro in einzelne Punktklassen<br />

eingeteilt.<br />

Für MLS:<br />

• 102 = Geländepunkte<br />

• 103 = Niedere Vegetation<br />

(0,00 m-0,30 m)<br />

• 104 = Mittlere Vegetation<br />

(0,30 m-2,00 m) usw.<br />

Für ALS:<br />

• 2 = Geländepunkte<br />

• 3 = Niedere Vegetation<br />

• 4 = Mittlere Vegetation<br />

(0,30 m-2,00 m) usw.<br />

So kann man anhand der Punktklasse<br />

die Herkunft erkennen.<br />

24 PROFILE 2/2013


LBV-SH<br />

Praxisbericht<br />

Für die Höhenkarte werden nur<br />

Daten der Klasse 102 (Geländepunkte)<br />

benötigt. Über die Aufl ösung wird<br />

der Höhen approximations grad gesteuert.<br />

Mit diesen Daten hat man die<br />

Möglichkeit, alternativ zu Profi len aus<br />

dem DGM, auch Querprofi le aus der<br />

Punktwolke zu erzeugen. Zusätzlich<br />

kann man die Originalpunkte an allen<br />

gewünschten Querprofi lstationen einblenden<br />

und so die Straßenmöblierung<br />

und die komplette Umgebung 1:1 sichtbar<br />

machen.<br />

Zur Betrachtung der Videos aus der<br />

Befahrung wurde ein weiteres Programm<br />

benötigt. Mit dieser Soft ware ist<br />

es möglich, das Video, das während des<br />

Scannens zeitgleich entsteht, zu betrachten,<br />

anzuhalten und an jeder Position<br />

eine 360°-Panoramasicht zu erzeugen.<br />

Durch die Arbeit mit Punktwolken<br />

erhöhen sich die Anforderungen an<br />

die Hardware. Das liegt am größeren<br />

Speicherbedarf sowie an der Performance<br />

während der Bearbeitung.<br />

Die Computer des LBV-SH sind<br />

derzeit mit 2-Kern-Prozessoren, 4 GB-<br />

Arbeits speicher und einer 2 GB-Grafi k-<br />

karte ausgestattet. Der LBV-SH verwendet<br />

VESTRA seven PRO mit dem<br />

Windows 7 64-Bit-Betriebssystem.<br />

Bei der beschriebenen Maßnahme<br />

mit einer Länge von ca. 8.300 m benötigen<br />

die Urdaten aus dem MLS ca. 142<br />

GB, die Urdaten aus dem ALS ca. 6 GB,<br />

die Orthofotos ca. 705 MB. Dies sind jedoch<br />

nur die Rohdaten, aus denen die<br />

VESTRA-Punktwolke erzeugt wird, die<br />

wiederum Speicherplatz beansprucht.<br />

Abbildung 5 zeigt die Statistik der<br />

Be rechnung einer Punktwolke aus<br />

drei Kacheln des MLS, hier wird ein<br />

Bereich von ca. 200 m abgedeckt. Bei<br />

dieser Punktwolke aus MLS-Daten liegt<br />

die durchschnittliche Punktdichte bei<br />

2.079 Punkten/m². Bei Punkt wolken<br />

aus dem ALS sind die Punktdichten<br />

erheblich geringer. Das Ergebnis lässt<br />

sich als Höhen karte im Lageplan darstellen,<br />

die Originaldaten können im<br />

Querprofi l visualisiert werden (siehe<br />

Abbildung 7 und 9).<br />

Für die Beurteilung von Querprofilen<br />

an Zwangspunkten ist die Darstellung<br />

mit Originalpunkten aus der Punktwolke<br />

eine große Hilfe, da auch die<br />

Möblierung realistisch und messgenau<br />

dargestellt wird.<br />

Für die einmalige Berechnung der<br />

VESTRA-Punktwolke muss man einige<br />

Zeit einplanen. Während der eigentlichen<br />

Berechnung kann man alle<br />

Funktionen in VESTRA weiter nutzen.<br />

Ist die VESTRA-Punktwolke erst einmal<br />

gerechnet, ist der Umgang mit den<br />

PROFILE 2/2013 25


Praxisbericht<br />

LBV-SH<br />

Quer profi len über Punktwolkedaten so<br />

einfach und schnell wie bei der Arbeit<br />

mit dem DGM.<br />

Fazit<br />

Aus den bisherigen Erfahrungen lässt<br />

sich feststellen, dass die Daten der<br />

Punkt wolke einen Blick auf den Bestand<br />

erlauben, der mit dieser Genauigkeit<br />

und diesem Detailreichtum anders nicht<br />

möglich ist. Alle relevanten Daten des<br />

Grundplanes, alle Punkte des Planungsbereiches<br />

sind durch einen gemessenen<br />

Punkt belegt.<br />

Die Arbeit mit der Fachschale<br />

„Punktwolke“ erscheint nach einer Einar<br />

beitungs phase so einfach wie der<br />

Umgang mit einem DGM. Der große<br />

Vorteil bei der Nutzung der Punktwolke<br />

besteht darin, dass an jeder Stelle ein<br />

tatsächlich gemessener Punkt ist, mit<br />

Toleranzen, die durch die hohe Punktdichte<br />

egalisiert werden.<br />

Die Möglichkeiten in VESTRA, die<br />

verschiedenen Datenquellen zu verwenden<br />

und miteinander in Beziehung zu<br />

setzen, sind gut realisierbar.<br />

Ingeborg Büll<br />

Die Autorin ist staatl. gepr.<br />

Bautechnikerin und beim<br />

Landesbetrieb Straßenbau und<br />

Verkehr Schleswig-Holstein<br />

beschäftigt. Bereits seit<br />

vielen Jahren ist sie dort auch<br />

VESTRA-Anwenderbetreuerin.<br />

Das zu betreuende Straßennetz<br />

in Schleswig-Holstein hat mit<br />

Stand vom 01.01.2013 eine Länge<br />

von insgesamt 8.209 km. Dies<br />

setzt sich zusammen aus 535 km<br />

Bundesautobahnen, 1.442 km<br />

Bundes straßen, 3.538 km Landesstraßen<br />

sowie einem Teil Kreisstraßen<br />

(2.694 km); hinzu kommen<br />

ein ausgedehntes Rad wege netz<br />

(5.013 km) sowie ca. 2.200 Brücken<br />

bauwerke, die regelmäßig auf<br />

ihre Stand- und Ver kehrs sicherheit<br />

überprüft werden müssen. Insge<br />

samt beschäftigt der LBV-SH<br />

ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

Auf den ersten Blick erscheint die Lage der Lärmschutzwand<br />

(Markierung) an dieser Stelle nicht zu<br />

stimmen, weil das Orthofoto eine andere Lage vermuten<br />

lässt.<br />

Der Blick auf das Querprofi l mit Originalpunkten der Punktwolke macht es klarer:<br />

Weitere Punktwolken-Anwendungen sind vorstellbar:<br />

Dieses Bild aus dem Video sorgt für die letzte Klarheit,<br />

dass die digitalisierte Linie oben richtig ist.<br />

• Prüfung von Lichtraumprofi len in Tunneln, Alleen<br />

und unter Brücken<br />

• Bei großer Verkehrsdichte Ent wurfs vermessungen<br />

• Die Daten können dann auch anderen Fachgebieten<br />

zur Verfügung stehen, z. B.:<br />

- Schalltechnische Berechnungen<br />

- Landschaftspfl ege<br />

Die projektbezogene, lückenlose Darstellung des Ist-<br />

Zustandes ermöglicht eine sehr genaue Planung im<br />

Vorfeld, besonders bei sehr beengten Verhältnissen.<br />

Die Notwendigkeit einer Nachvermessung entfällt, weil alle Daten bereits vorhanden sind. Mit Punktwolken lassen<br />

sich – im Gegensatz zur Arbeit mit dem DGM – auch senkrechte Hindernisse (Lärmschutzwände, Hauswände<br />

etc.) sehr gut darstellen.<br />

26 PROFILE 2/2013


Neue Adresse<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

Rund um die <strong>AKG</strong> Software Austria GmbH hat sich in den letzten Monaten wieder einiges getan:<br />

Seit Mitte Juli 2013 ist das Team nun in Wiener Neudorf ansässig. Die neuen Räumlichkeiten<br />

wurden den VESTRA-Anwendern in Österreich im Rahmen eines „Tags der offenen Tür“ am<br />

12.09.2013 vorgestellt.<br />

Von Harald Strecker<br />

Weiterer Schritt nach vorne: neuer<br />

Standort und verstärktes Team<br />

Weit über 50 Büros in Österreich setzen<br />

mittlerweile auf das Programmsystem<br />

VESTRA. Die Zahl der Anwender steigt<br />

kontinuierlich – eine Entwicklung, die<br />

im Juli den Umzug erforderlich machte.<br />

Die neue Adresse ist in Wiener<br />

Neudorf, das ca. 15 Kilometer südlich<br />

von Wien liegt. Verkehrstechnisch ist<br />

die Marktgemeinde hervorragend angebunden,<br />

denn über die A2 ist <strong>AKG</strong><br />

Austria in nur wenigen Minuten erreicht.<br />

Der Standort verfügt über mehr<br />

Platz für die Mitarbeiter, eine moderne<br />

Büro fl äche sowie einen großzügigen<br />

Schulungs raum mit professioneller Ausstattung.<br />

Das <strong>AKG</strong> Austria-Team um Fritz<br />

Schmidt, Hannes Kiraly und Margit<br />

Mitterhöfer wurde dann auch gleichzeitig<br />

durch einen weiteren Experten verstärkt:<br />

Volker Burgert, gelernter Bauzeichner<br />

und seit 2006 bei <strong>AKG</strong>, steht<br />

VESTRA-Anwendern in Öster reich<br />

mit Rat und Tat zur Seite und leitet<br />

für <strong>AKG</strong> Austria den Support und die<br />

Kundenbetreuung.<br />

Tag der offenen Tür<br />

Der Umzug in die frisch bezogenen<br />

Räumlichkeiten wurde am 12.09.2013<br />

mit einem Tag der offenen Tür gebührend<br />

gefeiert. Hier fanden neben<br />

vielen persönlichen Gesprächen zwischen<br />

Anwendern und <strong>AKG</strong> auch einige<br />

interessante Vorträge statt. Zu<br />

Beginn wurde die Infrastructure Design<br />

Suite 2014 am Beispiel der Autodesk-<br />

Lösung InfraWorks live vorgestellt.<br />

Anschließend stand VESTRA <strong>Civil</strong><br />

3D im Fokus. Gezeigt wurden insbesondere<br />

jene Neuerungen in Build 44,<br />

die den spezifi schen Anforderungen<br />

bei Straßenplanung und Straßenbau<br />

in Österreich gerecht werden. Im weiteren<br />

Verlauf konnte man sich in entspannter<br />

Atmosphäre über die Möglich<br />

keiten der Kanalplanung mit<br />

VESTRA infor mieren. Den Abschluss<br />

der Sofware-Demos bildete „VESTRA<br />

Linien führ ung“. Mit dem Modul<br />

sind Straßenplaner in der Lage, in allen<br />

Projektphasen sicherheitsrelevante<br />

Unter suchungen vorzunehmen und basierend<br />

auf den Ergebnissen eventuelle<br />

Planungs änderungen zu veranlassen<br />

oder selbst durchzuführen.<br />

VESTRA Best User Group<br />

Der Tag der offenen Tür wurde<br />

auch dazu genutzt, das Konzept der<br />

„VESTRA Best User Group“ vorzustellen.<br />

Ziel ist es, eine kleine Gruppe<br />

von VESTRA-Anwendern aus Österreich<br />

und Südtirol zusammenzuführen.<br />

Im Vordergrund steht der Erfahr<br />

ungs austausch – mit uns und<br />

auch untereinander. Teilnehmer können<br />

hier sowohl branchenwichtige<br />

Kontakte knüpfen als auch aktiv auf die<br />

Programmweiterentwicklung einwirken.<br />

Denn nur im engen Dialog mit den<br />

Anwendern lässt sich die Anpassung der<br />

Software an die Bedürfnisse des österreichischen<br />

Marktes weiter optimieren.<br />

Ein erstes Treffen der Gruppe ist in<br />

Wiener Neudorf am 14.11.2013 anberaumt.<br />

Interessenten können sich über<br />

usergroup@akgsoftware.at anmelden.<br />

Abschließend möchten wir uns<br />

an dieser Stelle nochmals bei allen<br />

Besuchern des Tags der offenen Tür bedanken.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Harald Strecker<br />

Der Autor ist Leiter der<br />

Abteilung Vertrieb bei der<br />

<strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH.<br />

Die <strong>AKG</strong> Software Austria GmbH befi ndet sich<br />

seit Mitte Juli 2013 im „Aura Business Center“<br />

in Wiener Neudorf.<br />

<strong>AKG</strong>-Mitarbeiter Andreas Blaudszun stellt am Tag der off enen Tür die<br />

Infrastructure Design Suite 2014 von Autodesk vor.<br />

PROFILE 2/2013 27


Praxisbericht<br />

Ingenieurbüro IngenAix GmbH<br />

Das Aachener Ingenieurbüro IngenAix GmbH hat sich auf die Konzeption und Realisierung von<br />

Fahrsicherheitszentren, dynamischen Marketing-Anlagen, Motorsport- und Automobiltestanlagen<br />

spezialisiert. Dieser Bericht widmet sich zwei Projekten aus dem Bereich Automobiltestanlagen.<br />

Das erste Praxisbeispiel stellt das bereits in Betrieb genommene ADAC Fahr sicherheitszentrum<br />

Nordbayern in Schlüsselfeld vor. Das zweite Beispiel beschreibt das Fahr- und Präsen tations gelände,<br />

das der Automobilhersteller Audi derzeit in Neuburg an der Donau baut. Bei der Planung dieser<br />

Projekte vertraute IngenAix sowohl auf VESTRA seven PRO als auch auf VESTRA seven <strong>Civil</strong> 3D.<br />

Von Werner Kunkis<br />

Beispiel 1: ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />

Nordbayern<br />

Im September 2011 wurde nach gut<br />

einem Jahr Bauzeit das ADAC Fahrsicherheits<br />

zentrum Nord bayern in<br />

Schlüssel feld eröffnet. Das Fahrsicherheits<br />

zentrum ist mit einer Fläche<br />

von 12,45 Hektar das modernste<br />

Deutschlands und bietet ein vielseitiges<br />

Angebot unterschiedlicher Trainingsarten.<br />

Auf verschiedenen Modulen<br />

lernen hier Pkw-, Lkw- und Motorradfahrer,<br />

ihre Fahrzeuge in schwierigen<br />

Situationen zu beherrschen.<br />

IngenAix plante bei diesem Projekt<br />

die Lkw‐ und Pkw-Fläche, die Kreisbahn<br />

(Durch messer 80 m), die Gefälle-,<br />

Multi funktions- und Handling strecke<br />

(Länge 830 m). Des Weiteren war<br />

das Ingenieurbüro für die Konzeption<br />

der Energie‐ und Medien versorgung,<br />

der Beleuchtung, der Bewässerung<br />

seinrichtungen sowie der<br />

Wasser hindernisse und mechanischen<br />

Hindernisse verantwortlich.<br />

Key Facts:<br />

• 125.000 m² Gesamtfläche<br />

• 55.000 m² Asphaltfläche<br />

• 7 autarke Dynamikflächen<br />

Arbeiten mit VESTRA<br />

Bei der Planung der multi funktionalen<br />

fahr dy namischen Anlage kam<br />

VESTRA seven PRO samt Fach schale<br />

„Straße“ zum Einsatz. Die punktorientierte<br />

Standalone-Lösung von <strong>AKG</strong><br />

wurde für die Achs- und Gradientenplanung,<br />

Erstellung von Höhen plänen<br />

und Querprofi len, DGM-Erstellung,<br />

Massenberechnung sowie für die Bau abrechnung<br />

eingesetzt. Außerdem wurde<br />

die Fachschale „Kanal“ für die Kanalplanung<br />

in Lage und Längsschnitt verwendet.<br />

Beispiel II: Audi Driving<br />

Experience Center<br />

Das 47 Hektar große Gelände in<br />

Neuburg an der Donau beinhaltet<br />

u. a. eine 30.000 Quadratmeter große<br />

Dynamik fl äche, einen 2,2 Kilometer<br />

langen Handlingparcours sowie ein<br />

Areal zur Entwicklung von Fahrerassis<br />

tenz-Systemen. Mittels Kurzan<br />

bindungen lässt sich der Parcours<br />

um weitere 1,2 Kilometer verlängern.<br />

Erfahrungen mit Fahrten über Schotter<br />

und Baum stämme sowie Schrägfahrten<br />

28 PROFILE 2/2013


Ingenieurbüro IngenAix GmbH<br />

Praxisbericht<br />

sind im Off-Road-Gelände möglich.<br />

Ein Highlight stellt der acht Meter hohe<br />

Steigungshügel dar. „Ziel von Audi ist<br />

es, ein ganz besonderes und begeisterndes<br />

Erlebnis für unsere Kunden zu<br />

bieten“, beschreibt Dr.-Ing. Christof<br />

Messner den Projektauftrag.<br />

Das Thema Lärmschutz wird in<br />

Neuburg großgeschrieben: Ein drei<br />

Meter hoher Schutzwall umgibt das<br />

Areal, ergänzt um einen 6 m-Wall. Auf<br />

der Handlingstrecke liegt lärmmindernder<br />

Asphalt. Auf dem Areal befindet<br />

sich auch ein Empfangs gebäude<br />

mit Vortragssaal für 200 Gäste, ein<br />

Restaurant und eine 750 Quadratmeter<br />

umfassende Präsentationsfläche.<br />

Key Facts:<br />

• Streckenlängen kumuliert<br />

4.200 m mit 6 kombinierbaren<br />

Möglichkeiten<br />

• 470.000 m² Gesamtfläche<br />

• ca. 98.000 m² Asphaltfläche<br />

• 5 autarke Präsentationsmodule<br />

• Lärm- und Sichtschutzwälle<br />

• Dynamikfläche, bewässert,<br />

Fläche 30.000 m²<br />

• Off-Road-Parcours, 9 Module<br />

Mit der Fertigstellung wird im Frühjahr<br />

2014 gerechnet. Durch die unmittelbare<br />

Nähe zum Firmensitz in<br />

Ingolstadt lässt sich ein Besuch des Audi<br />

Driving Experience Center auch gleich<br />

mit einer Besichtigung des Audi-Werks<br />

verbinden.<br />

Die Beplanung des Gesamtprojektes<br />

erfolgt in Kooperation mit dem Büro<br />

W. Weinzierl, Landschaftsarchitekten,<br />

Ingolstadt.<br />

Arbeiten mit VESTRA<br />

Bei der Planung wurden VESTRA seven<br />

PRO sowie VESTRA seven <strong>Civil</strong><br />

3D auf AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D-Basis eingesetzt.<br />

VESTRA bietet für das IngenAix-<br />

Team nicht nur die Möglichkeit, hervorragend<br />

Linienbauwerke effektiv zu<br />

planen – hier ist besonders die neue<br />

Quer profi lbearbeitung zu erwähnen.<br />

Auch flächige Bauwerke wie beim Audi<br />

Driving Experience Center (Handlingstrecke,<br />

Off-Road-Gelände etc.) sind<br />

dank ausgefeilter Techniken bei der<br />

DGM-Modellierung mit VESTRA<br />

sehr gut realisierbar. Auch für Massenberechnungen<br />

und Bauabrechnung ist<br />

VESTRA für uns die ideale Plattform.<br />

Dipl.-Ing. Werner Kunkis<br />

Der Autor ist bei der IngenAix<br />

GmbH in Aachen Projektleiter<br />

für die Bereiche Entwurfsund<br />

Ausführungsplanung<br />

Strecken sowie öffentliche<br />

Straßenplanung.<br />

Wer bauen will, braucht mehr als Pläne!<br />

IngenAix ist ein unabhängiges, international agierendes Ingenieurbüro für das<br />

Bauwesen mit Spezialisierung auf die Konzeption und Realisierung komplexer<br />

Bauvorhaben im auto motiven Sektor und Straßenbau. Zum Leistungsportfolio<br />

zählen:<br />

• industriell genutzte Teststrecken<br />

• Rennstrecken und Handlingkurse<br />

• Fahrsicherheitszentren<br />

• dynamische Marketing-Anlagen<br />

• inkl. der jeweils zugehörigen Anlagetechnik<br />

• öffentliche Planungen aller Art<br />

• Autobahnen, Land-/Stadtstraßen und<br />

Knotenpunkte<br />

Wir beraten Investoren und Bauherren gleichermaßen und übernehmen Beratung, Planung und Projektsteuerung<br />

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Baumaßnahme.<br />

PROFILE 2/2013 29


<strong>AKG</strong>-Info<br />

RAL 2012<br />

Mit einer Diskussions- und Vortragsveranstaltung wurden am 18. Juni<br />

2013 im Maternushaus in Köln die „Richtlinien für die Anlage von Landstraßen“<br />

(RAL 2012) der Öffentlichkeit vorgestellt und durch „Allgemeines<br />

Rundschreiben Straßenbau Nr. 08/2013“ vom BMVBS für seinen<br />

Verantwortungsbereich offi ziell eingeführt. Dieser Bericht fasst die Ergebnisse<br />

des Kolloquiums zusammen und informiert über die neuen Richtlinien.<br />

Von Günter Weise<br />

Hintergrund<br />

Nach mehr als 10-jähriger Ent stehungszeit<br />

und zunehmendem Erwartungsdruck<br />

aus der Planungs-, Verwaltungsund<br />

Baupraxis konnte nunmehr ein<br />

Schlussstrich unter einen langen, konstruktiv<br />

und häufi g auch kontrovers<br />

geführten Diskussions prozess um das<br />

neue Regel werk gezogen werden. Allein<br />

die Bearbeitungsdauer und die Vielzahl<br />

der nötigen Abstimmungen mit den<br />

Straßenbau- und Verkehrsbehörden<br />

der Länder, dem Bundesrechnungshof<br />

und anderen deuten darauf hin, dass<br />

es sich hierbei nicht um eine einfache<br />

Fortschreibung der bisherigen<br />

Richtlinien für die Anlage von Straßen<br />

(RAS-Q, RAS-L und RAS-K) handelte.<br />

Vielmehr ging es um einen neuen komplexen<br />

Ansatz, der sich in erster Linie<br />

an der Sicherheit auf den Landstraßen<br />

orientieren und der technisch gestalterische<br />

Lösungsansätze noch stärker als<br />

in der Vergangenheit mit den menschlichen<br />

Fähigkeiten und Verhaltensweisen<br />

in Einklang bringen sollte.<br />

Inhalte des Kolloquiums<br />

Nach der Eröffnung des Kolloquiums<br />

durch den Leiter der Arbeitsgruppe 2<br />

(Straßenentwurf) in der FGSV, Herrn<br />

Prof. C. Lippold, unterstrich Herr Prof.<br />

J. Kunz als Leiter der Abteilung Straßenbau<br />

im BMVBS in seiner Ansprache<br />

noch einmal das erklärte Ziel des<br />

Bundes, die Verkehrssicherheit als gesamtgesellschaftlich<br />

wichtiges Anliegen<br />

weiter zu steigern. Prof. Kunz verwies<br />

auf das Verkehrssicherheitsprogramm<br />

des Bundes 2011/2020, nach dem in<br />

Abstimmung mit den Vorgaben der EU-<br />

Kommission ein weiterer Rückgang der<br />

Zahl der im Straßenverkehr Getöteten<br />

um 40 % erreicht werden soll. Das ist<br />

ganz besonders für die Landstraßen<br />

eine große Herausforderung, weil dort<br />

immer noch ca. 60 % aller Getöteten<br />

im Straßenverkehr verzeichnet werden.<br />

Dieses Ziel ist nicht zuletzt das<br />

Anliegen eines modernen Regelwerkes.<br />

Gut besucht: RAL-Kolloquium in Köln<br />

In diesem Sinne nannte Prof. Kunz die<br />

RAL einen gelungenen, in die Zukunft<br />

weisenden Schlussstein einer ganzen<br />

Generation neuer Entwurfsrichtlinien.<br />

Die RAL tragen den finanziellen<br />

Zwängen des Landes angemessen<br />

Rech nung und werden mit ihrem<br />

neuen Ansatz zur konsequenten Standard<br />

isierung und zur Ausprägung<br />

wieder er kennbarer Straßentypen wirtschaft<br />

lich und nachhaltig zur Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit und<br />

des Verkehrsflusses beitragen. Hervorzu<br />

heben ist in diesem Zu sammenhang<br />

auch, dass das BMVBS künftig<br />

im Rahmen der gemeinsamen<br />

Pro jekt ab stimmungen darauf achten<br />

wird, dass ihm mit der Vorlage<br />

der Planungen einzelner Abschnitte<br />

(z. B. Ortsumgehungen) deren planerische<br />

Einordnung in den zutreffenden<br />

Strecken zug nachgewiesen wird. Damit<br />

wird ein bedeutsames Grundanliegen<br />

der RAL unmittelbar umgesetzt.<br />

Im weiteren Verlauf des Kolloquiums<br />

waren es die Mitglieder des Arbeitskreises<br />

„Gestaltung neuer Straßen“ bzw.<br />

der Redaktions kommission, die in ihren<br />

Beiträgen den Teilnehmern weitergehende<br />

Regelungen vorstellten und begründeten.<br />

Herrn Prof. und Direktor G.<br />

Hartkopf war es vorbehalten, das Vorhaben<br />

Sicherheit durch funktionsgerechte<br />

Standardisierung von Landstraßen<br />

als umfassenden An spruch der<br />

RAL darzustellen. Ein wesentliches<br />

Instrument dazu sind die Entwurfsklassen<br />

als neue Leitgröße für den<br />

Straßen entwurf. Standardisierung bedeutet,<br />

dass nur wenige Straßentypen<br />

geschaffen werden, die in sich selbst<br />

möglichst einheitlich ausgebildet sind,<br />

sich selbst jedoch von anderen Straßentypen<br />

möglichst deutlich unter scheiden.<br />

Dabei müssen Querschnitt, Linienführung,<br />

Knotenpunktgestaltung und<br />

die Betriebsform sorgfältig aufeinander<br />

abgestimmt werden. Hintergrund<br />

für die Bemessung der geo metrischen<br />

Parameter ist die Pla nungsge schwindigkeit,<br />

die sich an der netzplanerisch angestrebten<br />

Fahrtgeschwindigkeit (RIN)<br />

orientiert. Das in den RAL verankerte<br />

Grund prinzip der Einheit von Bau und<br />

Betrieb erfordert in einer modernen<br />

Planungsrichtlinie auch die Beachtung<br />

ver kehrs rechtlicher Sachverhalte.<br />

Prof. Dr.-Ing. Josef Kunz leitet seit 2008<br />

die Abteilung Straßenbau und Straßenverkehr<br />

im Verkehrsministerium.<br />

30 PROFILE 2/2013


RAL 2012<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

Deshalb sollen künftig bei Landstraßen<br />

einzelne über die derzeitige<br />

StVO hinausgehende Regelungselemente<br />

zur Anwendung kommen. Der<br />

BLFA-StVO/OWi hat die RAL nach intensiver<br />

Abstimmung akzeptiert und beschlossen,<br />

die neuen Regelungselemente<br />

der RAL demnächst in die StVO aufzunehmen.<br />

Die neuen „Richtlinien zum Planungs<br />

prozess und für die einheitliche<br />

Gestaltung von Entwurfsunterlagen im<br />

Straßenbau“ (RE), Ausgabe 2012 wurden<br />

von Herrn Dr. T. Räder-Großmann vorgestellt.<br />

Die RE gelten wie bisher für die<br />

Aufstellung von Entwurfsunterlagen für<br />

Streckenentwürfe beim Neu-, Um- und<br />

Ausbau von Autobahnen, Land- und<br />

Stadt straßen; sie können auch durch andere<br />

Baulastträger angewendet werden.<br />

Mit Blick auf einen zukünftig verbesserten<br />

Planungs- und Verwaltungsablauf<br />

erfolgte die Erweiterung des Geltungsbereiches<br />

auf die durchgängige Beurteilung<br />

von Straßenplanungen über<br />

die Planungsstufen „Vor planung“, „Entwurfs<br />

planung“ und „Geneh migungsplanung“.<br />

RAL und RE ergänzen<br />

sich nunmehr im Planungs prozess.<br />

Die RE setzen Ziele und bestimmen<br />

die Planungs methodik. Die RAL erläutern<br />

Planungsziele mit den technischen<br />

Einflussmöglichkeiten. Sie bieten<br />

im Entwurfsablauf Verfahren zur<br />

technischen Durcharbeitung, um die<br />

Planungsziele zu erreichen. Die RE<br />

wiederum geben die standardisierte<br />

Darstellung der mit den RAL gefundenen<br />

Lösungen vor.<br />

Herr Dr. F. Weiser erläuterte die<br />

neuen Landstraßenquerschnitte und<br />

ihre verkehrstechnische Bemessung<br />

nach dem neuen HBS. Um das Prinzip<br />

der Standardisierung konsequent durchzusetzen,<br />

wird den Entwurfsklassen<br />

in den RAL jeweils nur ein einbahniger<br />

Regelquerschnitt zugeordnet.<br />

Ledig lich für Sonderfälle mit<br />

sehr hohen Verkehrsbelastungen steht<br />

zusätz lich ein zweibahnig vierstreifiger<br />

Land straßenquerschnitt (RQ 21)<br />

zur Verfügung. Das Bau kastensystem<br />

aus dem bisherigen Regelwerk<br />

(RAS-Q 96) zur Entwicklung von<br />

Regel querschnitten wurde durch wenige<br />

voneinander deutlich unterscheidbare<br />

und wiedererkennbare RQ ersetzt,<br />

mit denen in den EKL auch<br />

das Überholprinzip geregelt wird. Der<br />

Entwurf für das neue HBS wurde<br />

parallel zu den neuen RAL erarbeitet.<br />

Darin sind Verfahren dargestellt, die<br />

für die Strecken von Landstraßen sowohl<br />

die Ermittlung der Qualität des<br />

Verkehrsablaufs (Verkehrsdichte k [Kfz/<br />

Voll belegter Tagungsraum im Maternushaus<br />

km]) als auch die Bestimmung der mittleren<br />

Pkw-Fahrtgeschwindigkeiten ermöglichen.<br />

Neuerungen in den RAL<br />

Neue Vorgaben für die Linien führung<br />

von Landstraßen in den RAL waren<br />

das Thema von Herrn Prof. G. Weise.<br />

Die Ansprüche zur Zielerreichung<br />

er fordern auch die Integration der<br />

Linienführung mit all ihren Facetten<br />

in das Maßnahmenpaket standardisierter<br />

und wiedererkennbarer Straßen.<br />

Die Parametervorgaben in den Entwurfs<br />

ebenen (Trasse, Gradiente und<br />

deren Raumwirkung) sollten bei<br />

der Erarbeitung der RAL noch enger<br />

nach deren Übereinstimmung mit<br />

den menschlichen Fähigkeiten hinterfragt<br />

werden. Eine ganz wesentliche<br />

Neuerung in den RAL mit direktem<br />

Bezug zur Linienführung ist der Ersatz<br />

der bisherigen geschwindigkeitsdefi -<br />

nierten Leitgrößen V e<br />

und V 85<br />

durch die<br />

Einführung der Entwurfsklassen (EKL)<br />

als neue Leitgröße. Von der EKL direkt<br />

abhängig ist künftig auch die Vorgabe<br />

„empfohlener“ Bereiche für die geometrischen<br />

Parameter im Lage- und<br />

Höhenplan anstelle der bisherigen zulässigen<br />

Mindestwerte (z. B. min R, min<br />

A). Wesentliche Neuerungen enthalten<br />

auch die Regelungen zur räumlichen<br />

Linienführung (RL) durch die Vorgabe<br />

von „Standardraumelementen“. Auf verbleibende<br />

Defi zite in der RL (z. B. kritische<br />

Sichtschatten u. a.) sowie deren<br />

Einfluss auf die Verkehrs sicherheit wird<br />

der Entwurf geprüft, bewertet und gegebenenfalls<br />

korrigiert. Das Vorhalten von<br />

Überholsichtweiten entfällt, stattdessen<br />

wird empfohlen, auf dem größten Teil<br />

der Strecke die „Orientierungssichtweite“<br />

(~Haltesichtweite + 30 % Zuschlag) zu<br />

planen.<br />

Herr Prof. T. Richter hat sich mit den<br />

Einsatzbereichen der Knotenpunktarten<br />

und Knotenpunktelemente in den Entwurfs<br />

klassen der RAL auseinandergesetzt.<br />

Innerhalb einer EKL sollen wenige<br />

Knotenpunktarten einheitlich<br />

ge staltet sein und sich von den anderen<br />

Ent wurfs klassen deutlich unterscheiden.<br />

So ist im Zuge einer EKL 1-Straße<br />

die durchgängig planfreie Führung<br />

mit Ein- und Ausfahrten vorgesehen.<br />

An Straßen der EKL 2 kommen in der<br />

Regel teilplangleiche Knotenpunkte mit<br />

Lichtsignalanlagen, in Sonderfällen teilplanfreie<br />

Knotenpunkte zum Einsatz.<br />

Für Straßen der EKL 3 sehen die RAL<br />

Knotenpunkte mit Lichtsignalanlagen<br />

aber auch Kreisverkehre vor. Auf eine<br />

einheitliche Streckencharakteristik<br />

und die Aufeinanderfolge gleichartiger<br />

Knotenpunktarten ist grundsätzlich zu<br />

achten.<br />

An den EKL 4 kommen in der Regel<br />

Kreuz ungen und Einmündungen<br />

ohne Lichtsignalanlagen zum Einsatz.<br />

Eben so wie die Knotenpunkte insgesamt<br />

beinhalten die RAL auch standardisierte<br />

Knotenpunktelemente<br />

(z. B. Linksabbiegen, Rechtsabbiegen,<br />

Kreuzen-Einbiegen u. a.). Der Verzicht<br />

auf eine Lichtsignalanlage bei geringen<br />

Verkehrsstärken sollte sehr kritisch mit<br />

der Verkehrssicherheit abgewogen werden,<br />

da bereits ab einer Knoten punktbelastung<br />

von etwa 5.000 Kfz/24 h die<br />

höheren Bau- und Betriebskosten durch<br />

die vermiedenen Unfallkosten kompensiert<br />

werden.<br />

Mit der Ausbildung plangleicher<br />

Knotenpunkte bei unterschiedlichen<br />

Einsatzbedingungen hat sich Herr Dr.<br />

M. Zimmermann auseinandergesetzt.<br />

Während bei den planfreien Elementen<br />

von Landstraßenknotenpunkten eine<br />

Beschränkung auf sehr wenige Ausbildungsformen<br />

möglich ist, ergibt sich<br />

für plangleiche Knotenpunkte bzw.<br />

plan gleiche Teilknotenpunkte in der<br />

Regel die Notwendigkeit verschiedener<br />

Ausbildungsformen, um den örtlichen<br />

Randbedingungen gerecht zu werden.<br />

Dazu zählen vor allem unterschiedliche<br />

Rechtsabbiegeführungen, die wiederum<br />

maßgeblich durch das Vorhandensein<br />

gesonderter Führungen von Radfahrern/<br />

Fußgängern im Knotenpunkt bestimmt<br />

werden. Zur Unterstützung<br />

der angestrebten Standardisierung der<br />

PROFILE 2/2013 31


<strong>AKG</strong>-Info<br />

RAL 2012<br />

Knotenpunkte und der entwurfsklassenadäquaten<br />

Anwendung der Knotenpunktarten<br />

enthalten die RAL einen<br />

Katalog von Beispielentwürfen mit einer<br />

regelgerechten Führung des Radund<br />

Fußgängerverkehrs (Anhang 7) als<br />

Orientierungshilfe für die Anwender.<br />

Einen maßgebenden Beitrag zur<br />

Erhöhung der Sicherheit auf den Landstraßen<br />

zu leisten, ist der Anspruch der<br />

neuen RAL. Die Sicherheits potenziale<br />

der neuen Regelquerschnitte und<br />

Knoten punkt arten unter konkreten<br />

praktischen Gegebenheiten nachzuweisen,<br />

ist die Zielstellung im Handbuch<br />

für die Verkehrssicherheit von Straßen.<br />

Herr Prof. A. Bark informierte über den<br />

vorliegenden Entwurf des Handbuches,<br />

das von einer Projektgruppe unter<br />

Leitung der Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt) erarbeitet wird.<br />

Im Rahmen der Länderabstimmung<br />

wurden Befürchtungen über Mehrkosten,<br />

insbesondere wegen der RAL-<br />

Regel quer schnitte, geäußert. Herr<br />

Dr. M. Irzik berichtete über eine vom<br />

BMVBS beauftragte und von der BASt<br />

erarbeitete Abschätzung zum möglichen<br />

Umfang der Mehrkosten für den Baulastträger<br />

Bund bei einer Einführung<br />

der neuen RAL. Im gleichen Zuge sollte<br />

auch der mit einer Umsetzung der RAL<br />

für die Maß nahmen des Bedarfsplans<br />

zu erwartende Sicherheitsgewinn abgeschätzt<br />

werden, um somit den erhofften<br />

volkswirtschaftlichen Nutzen der<br />

RAL nachzuweisen. Das Ergebnis der<br />

Untersuchung zeigt, dass in Bezug auf<br />

die Maßnahmen des Bedarfsplans bei<br />

Anwendung der RAL im Vergleich zu<br />

einer regelgerechten Anwendung der<br />

bisherigen Entwurfsrichtlinien (RAS)<br />

keine Mehrkosten zu erwarten sind.<br />

Hin sichtlich der Verkehrssicherheit<br />

kann jedoch eine Verbesserung erwartet<br />

werden. Maßgeblich beeinfl usst<br />

wird diese Aussage durch die Vorgaben<br />

für die EKL 2-Straßen in den RAL.<br />

Obwohl sie nur abschnittsweise dreistreifi<br />

g mit dem RQ 11,5+ und teilplangleichen<br />

Knotenpunkten gestaltet<br />

werden, sind sie mit Blick auf die<br />

Sicherheit und Leistungsfähigkeit mit<br />

den RQ 15,5-Straßen vergleichbar. Die<br />

erwarteten positiven Effekte durch die<br />

RAL zur Verbesserung der Verkehrs-<br />

sicherheit durch eine funktionsgerechte<br />

Stan dard isierung von Landstraßen<br />

können nur erreicht werden, wenn der<br />

Fokus auf das gesamte Landstraßennetz<br />

gerichtet wird. Obwohl nach dem geltenden<br />

Bedarfsplan noch ca. 3500 Kilometer<br />

neuer Bundesstraßen ge plant<br />

sind (Kunz), ist es gleichermaßen wichtig,<br />

das Prinzip der EKL und somit<br />

der standardisierten Landstraßen auch<br />

bei bestehenden Straßen durchzusetzen.<br />

Herr D. Griepenburg informierte<br />

die Teilnehmer über den Entwurf<br />

des Merkblattes zur Übertragung des<br />

Prinzips der Entwurfs klassen nach RAL<br />

auf das Bestandsnetz (M_EKLBEST),<br />

in dem entsprechende Umsetzungsstrategien<br />

entwickelt werden. Sie sollen<br />

es ermöglichen, im Rahmen vor handener<br />

begrenzter Finanz ierungs möglich<br />

keiten, mit einer Minimierung<br />

des plan erischen bzw. planungsrechtlichen<br />

Aufwands und in einem überschaubaren<br />

Zeitrahmen das Prinzip<br />

der Entwurfsklassen auf das bestehende<br />

Landstraßennetz zu übertragen.<br />

Der gestiegene Erhaltungsbedarf<br />

bietet die Möglichkeiten, dieses Ziel<br />

durch bestands- und erhaltungsorientierten<br />

Ausbau zu verfolgen. Die Bearbeitung<br />

des Merkblattes wird nach<br />

der Einführung der RAL im AA Landstraßen<br />

fortgesetzt.<br />

Fazit<br />

Die Arbeit ist getan und die Weichen<br />

sind gestellt. „Jetzt heißt es, die RAL<br />

in die Praxis zu tragen, anzuwenden<br />

und Erfahrungen zu sammeln“ (Kunz).<br />

Neben der qualifi zierten Anwendung<br />

in der Planungspraxis ist es nun auch<br />

die Aufgabe und Verantwortung der<br />

Software entwickler, angepasste Werkzeuge<br />

zur Verfügung zu stellen. Nach<br />

der erfolgten Abkehr von der sektoralen<br />

Trennung der Vorschriften in<br />

Querschnitt, Linienführung und Knoten<br />

punkte werden Programme benötigt,<br />

mit denen einerseits im Detail richtlinien<br />

gerecht entworfen werden kann<br />

und die andererseits auch die Klammern<br />

und Prüfkriterien beinhalten, um die<br />

gewollte Komplexität des Regel werkes<br />

auch auf das Entwurfs ergebnis übertragen<br />

zu können.<br />

Der Autor war als Uni versi<br />

täts pro fessor an der TU<br />

Dresden, Fakultät Verkehrswissen<br />

schaften, bis 2001<br />

als Lehrstuhlleiter tätig. In<br />

der FGSV ist er Mit glied im<br />

AA Landstraßen und leitet den Arbeitskreis<br />

2.2.1 „Gestaltung neuer Straßen“. In<br />

dieser Funktion ist er maßgeblich an der<br />

Ausarbeitung der RAL 2012 beteiligt.<br />

32 PROFILE 2/2013


PRO: Zeichnungsbearbeitung<br />

Workshop<br />

Die Zeichnungsbearbeitung in VESTRA seven PRO wurde komplett neu entwickelt.<br />

Dieser Work shop gibt einen Überblick zur Funktionalität des Moduls. Ziel ist es,<br />

die Möglichkeiten der Bearbeitung aufzuzeigen, um die Anwender beim Einstieg in<br />

die neue Programmoberfl äche zu unterstützen.<br />

Hintergrund<br />

Die VESTRA seven Zeichnungsbearbeitung bietet dem Anwender Funktionen, um Zeichnungen zu bearbeiten.<br />

Das Modul ist in die Fachschalen Lageplan, Höhenplan und QPLOT innerhalb der Plotaufbereitung eingebunden.<br />

Die automatisch generierten Zeichnungen werden aus dem Format PLT als erweiterte PLTx gespeichert<br />

und sofort geöffnet, wenn die Option im VESTRA Explorer so gesetzt ist. Die Funktionalität zielt<br />

darauf ab, Zeichnungen zu ergänzen, auszugestalten und dann zu drucken oder als strukturiertes PDF auszugeben.<br />

Dieser Workshop bietet einen Überblick zu den Funktionen im Modul und ist in kleine, überschaubare<br />

Kapitel gegliedert. Neben den Erläuterungen zum Programm werden auch jeweils Anwendungstipps gegeben.<br />

Weitere Informationen fi nden Sie im Programm in Form von Videos, die im allgemeinen Funktionsband<br />

„Dokumentation > Zusätzliche Informationen“ geöffnet werden können.<br />

Oberfläche/Struktur<br />

Abbildung 1 zeigt die klar und übersichtlich aufgebaute Benutzeroberfl äche der Zeichnungsbearbeitung. Die<br />

Funktionen befi nden sich oben im Funktionsband. Im Zentrum steht natürlich das Grafi kfenster. Unten befi n-<br />

det sich die Statuszeile, in der Hinweise zum Vorgehen in den einzelnen Funktionen angezeigt werden. Im rechten<br />

Bereich der Statuszeile sind einige wichtige Werkzeuge angesiedelt, z. B. zum schnellen Umschalten der<br />

Fangoptionen oder der Liniendarstellung.<br />

Anwendungstipps: Weitere sinnvolle Fenster werden auf den zweiten Bildschirm gelegt oder rechts bzw.<br />

links an der Grafi k angedockt. In Abbildung 1 befi nden sich angedockt rechts das Info-Fenster und links die<br />

Druckreihenfolge mit dem Blick auf die in der<br />

Zeichnung vorhandenen Reihen folge-Schichten/<br />

Ebenen. Viele Elemente der Darstellung wie die<br />

Farbe des Bild schirmhintergrunds, der Anfasser<br />

und der selektierten Objekte können in den<br />

Optionen eingestellt werden. Die Optionen<br />

befi nden sich im „Backstage-Bereich“ unter<br />

„Datei“, wo auch „Öffnen“, „Speichern“ und<br />

„Schließen“ angeordnet sind.<br />

Druckreihenfolge<br />

VESTRA seven-Zeichnungen sind weiterhin in „übereinander liegenden“ Schichten organisiert. Der Manager<br />

„Druckreihenfolge“ zeigt die Anordnung und bietet Funktionen zum Anlegen und Bearbeiten von Reihenfolge-<br />

Schichten. Die Druckreihenfolge steuert die Ausgabe der Objekte in der Grafi k und auf dem Drucker. Dieses<br />

Schichten-Konzept erleichtert das zielgerichtete Ergänzen und Bearbeiten von Zeichnungen. Als zweites<br />

Filter- und Ordnungskriterium gibt es das Objekt-Attribut „Ebene“, das für eine fachliche Struktur der Daten<br />

genutzt werden kann. Damit lassen sich z. B. Ergänzungen für Bauwerke, die zur Ausgabe in verschiedene<br />

Reihenfolge-Schichten gezeichnet werden, gleichzeitig mit der Ebene „Bauwerk“ kennzeichnen, um die fachliche<br />

Zusammengehörigkeit deutlich zu machen. Im Manager kann bequem zwischen den Ansichten gewechselt<br />

werden.<br />

Anwendungstipps: Die aktuelle Reihenfolge-Schicht oder Ebene wird blau hinterlegt und in fetter Schrift angezeigt<br />

(siehe Abbildung 1), durch Doppelklick wird schnell umgeschaltet. Das Vergeben einer Farbe für eine ganze<br />

Schicht kann das manuelle Einfärben der Objekte dieser Schicht ersetzen. Beim Zeichnen von Symbolen im<br />

Modus „Symboleditor“ empfi ehlt es sich, die Geometrie vergrößert zu erstellen und dann über „Reihenfolge-<br />

Schicht skalieren“ auf die wahre Symbolgröße umzurechnen.<br />

Referenzen<br />

Bei der Ausgestaltung von VESTRA seven-Zeichnungen sind zwei Arten von Referenzen möglich. In verschiedenen<br />

Formaten vorliegende Grafi ken werden direkt als Bilder hinterlegt. Im Referenzen-Manager werden<br />

die Skalierung, mögliche Ausschnitte, die Transparenz und der Bezugspunkt bequem eingestellt. Als zweite<br />

Möglichkeit können PDF-Dateien oder Ausschnitte daraus als Referenzen in die Zeichnung eingefügt werden.<br />

Damit ist es möglich, beliebige Dokumente über diesen Weg als Referenz in die Zeichnung zu setzen.<br />

PROFILE 2/2013 33


Workshop<br />

PRO: Zeichnungsbearbeitung<br />

Anwendungstipps: Die Referenz von PDF-Dokumenten<br />

wird wie bei den Bildern via Pixel-Grafi k realisiert. Im<br />

Manager wird nur die gewünschte Seite des PDF eingestellt<br />

und optional der Ausschnitt festgelegt. Wird<br />

eine Dokumentenreferenz durch das Kopieren bzw.<br />

Verschieben von Projekten „beschädigt“, kann diese<br />

im Referenzen-Manager automatisch neu zugeordnet<br />

werden. Die sicherste Variante ist das Einbetten<br />

von Bildern in die Zeichnung erkennbar in der Spalte<br />

„E“. Damit erhöht sich natürlich der Speicherbedarf<br />

der Zeichnung. Abbildung 2 zeigt einen referenzierten<br />

Schwarz-Weiß-Text, der mit 50 % Transparenz und invertiert<br />

dargestellt wird.<br />

Symbole<br />

Die Zeichnungsbearbeitung unterstützt verschiedene<br />

Symbol-Bibliotheken, die jeweils eine Anzahl<br />

von Symbolkatalogen enthalten können. Neben dem<br />

fest defi nierten „<strong>AKG</strong> Katalog“ können eine zentrale<br />

Anwender-Bibliothek sowie bei Bedarf eine projektbezogene<br />

Bibliothek genutzt werden. Das Editieren von<br />

Symbolen wurde in die normale Zeichnungsbearbeitung<br />

integriert. Die Geometrie eines neuen Symbols wird<br />

einfach gezeichnet oder aus DWG importiert. Danach<br />

wird das Symbol in einem Katalog leer erzeugt, die<br />

Geometrie selektiert und per Knopfdruck in das Symbol<br />

übernommen.<br />

Anwendungstipps: Die Symbolverwaltung zeigt oberhalb<br />

der Kataloge einen Eintrag „Verwendete Symbole“,<br />

der wie bei Favoriten einen schnellen Zugriff auf immer<br />

wieder zu verwendende Symbole bietet. Damit entfällt<br />

bei späterem Setzen von Symbolen das Suchen in verschiedenen<br />

Katalogen. Die VESTRA seven-Symbole können<br />

neben der Geometrie auch Windows-Texte enthalten.<br />

Bei Bedarf werden diese als Platzhalter defi niert,<br />

um sie beim Absetzen des Symbols per Eingabe automatisiert<br />

ersetzen zu können. Abbildung 3 zeigt als fi k-<br />

tives Beispiel die schnelle Übernahme der kompletten<br />

TS-Punkt-Beschriftung Nr. 8 in ein neues Symbol im projektbezogenen<br />

Symbolkatalog 1.<br />

Texte<br />

Das Erfassen und Ändern von Texten erfolgt im Dialog „Text bearbeiten“. Dort wird der Text erfasst und gestaltet<br />

wie in jedem Textprogramm üblich. Neue Texte werden über die Funktion „Text in Grafi k absetzen (+)“ in<br />

der Zeichnung platziert. Geänderte Texte werden über „Änderungen übernehmen“ (Disketten-Symbol) gespeichert.<br />

Die Feinarbeit an einzelnen Texten in der Grafi k (drehen, verschieben, skalieren) erfolgt über die Anfasser<br />

(siehe Abbildung 5). Über die Selektion und das Bearbeiten einer Gruppe von Texten können Attribute wie Farbe,<br />

Font oder Größe pauschal getauscht werden, ohne den Dialog zu öffnen.<br />

Anwendungstipps: Der Dialog „Text bearbeiten“ kann unterhalb der Grafi k offen stehen bleiben, wenn an Tex<br />

ten gearbeitet wird. Sobald man einen Text selektiert, ist dieser sofort im Dialog zur Änderung sichtbar. Die<br />

Textzeiger werden als Attribut an den Text gebunden. Sie erhalten den grafi schen Bezug zum Ursprungspunkt<br />

nach Ver schieben von Texten.<br />

Zeichnen<br />

Die Funktion zum Zeichnen von Linien, Kreisen, Rechtecken enthält sowohl das einfache freie Zeichnen<br />

(Digitalisieren) wie auch das Konstruieren von Objekten. Damit kann man beide Möglichkeiten beliebig kombinieren.<br />

Im freien Zeichnen (Modus absolut oder relativ) bietet sich die Nutzung der Fangoptionen an, z. B. um<br />

auf Punkte, Schnittpunkte, Mittelpunkte, Lotfußpunkte oder Fangraster zu fangen. Damit sind Verbindungen<br />

oder grafi sche Ergänzungen schnell im Plan erzeugt. Zur Konstruktion wird der Modus einfach auf „Orthogonal“,<br />

„Polar“ (Länge + Neigung oder Winkel) oder „Verlängerung“ umgestellt. Die benötigten Bezugspunkte werden als<br />

Hilfspunkte markiert, indem die Maus ohne Mausklick kurz über das Objekt gestellt wird. Die Eingabewerte wie<br />

Abszisse/Ordinate werden entweder per Mausbewegung grafi sch festgelegt oder in das Eingabefeld oben rechts<br />

eingetragen.<br />

34 PROFILE 2/2013


PRO: Zeichnungsbearbeitung<br />

Workshop<br />

Anwendungstipps: Die Anzeige der<br />

Fangpunkte (grüne Darstellung) unterstützt<br />

das Zeichnen im Bestand. Die<br />

Anzeige der Hilfspunkte (Darstellung<br />

in Ocker, Abbildung 4) zeigt die benutzten<br />

Punkte sowie das Ergebnis bei<br />

Konstruktionen. Wenn die Objekte in<br />

der Zeichnung sehr nah zusammen liegen,<br />

kann man den Einzelobjektfang<br />

einschalten (UMSCHALT-Taste +<br />

rechte Maustaste). Damit wird temporär<br />

nur nach einem Fangkriterium gesucht<br />

(z. B. nur Schnitt punkte), ohne<br />

dass man alle Fang optionen umschalten<br />

muss.<br />

Bearbeiten<br />

Das schnelle Bearbeiten von Objekten in der Grafi k wird im Modus<br />

„Selektion & Verschieben“ des Kontextmenüs sichtbar. Sobald man ein<br />

einzelnes Objekt mit der Maus selektiert, werden die Anfasser für das<br />

grafi sche Ändern angezeigt. Je nach Objekt-Typ stehen die Funktionen<br />

„Verschieben“, „Drehen“, „Punkt entfernen“ etc. zur Verfügung.<br />

Die allgemeine Bearbeitung einer ganzen Selektion von Objekten fi n-<br />

det im Funktionsband „Bearbeiten“ statt. Dort können für alle markierten<br />

Objekte geometrische Aktionen wie Drehen, Schieben,<br />

Spiegeln, Skalieren gestartet werden. Oder man tauscht die Farbe<br />

für die gesamte Selektion pauschal aus oder ändert die Ebene oder<br />

Reihenfolge.<br />

Anwendungstipps: Unter dem Funktionsband „Ansicht“ kann von Multiselektion auf Einzelselektion umgeschaltet<br />

werden, um beim Arbeiten mit den Anfassern immer nur ein Objekt zu selektieren. Damit entfällt das wiederholte<br />

Drücken der Esc-Taste zum Zurücksetzen der Selektion. Die Selektion per Fenster unterscheidet das<br />

Aufziehen mit der Maus von rechts nach links (alle berührten Objekte) und von links nach rechts (nur ganz enthaltene<br />

Objekte).<br />

Wegweisende Beschilderung<br />

Das Modul WEGWEIS wurde in die VESTRA seven Zeichnungsbearbeitung unter „Beschilderung“ integriert. Es<br />

umfasst zwei Modi: die Bearbeitung eines Beschilderungsplans sowie die Generierung von Einzelschildern als<br />

Skizzen zur Fertigung. In der Gruppe „Schild“ werden<br />

neue Wegweiser erstellt oder bearbeitet. Man wechselt<br />

zum Programm WEGWEIS, erzeugt das Schild und<br />

setzt dieses in der Zeichnung ab. Ebenso bequem werden<br />

Verkehrszeichen aus dem WEGWEIS-Katalog gewählt<br />

und positioniert. Unter „Einstellungen“ wechselt man die<br />

Modi und trifft weitere Einstellungen zur Textdarstellung.<br />

Anwendungstipps: Die Übergabe aus WEGWEIS für die Beschilderung erfolgt via Schild-Symbole. Damit fi ndet<br />

man alle Schilder unter „Verwendete Symbole“ und kann diese bei nochmaliger Nutzung dort selektieren. Für eigene<br />

Wegweiser wird daher ein Symbol-Name zur Identifi kation erfasst. Damit können alle Schilder über die<br />

Symbol-Anfasser ganz einfach in der Grafi k verschoben, gedreht oder skaliert werden.<br />

Speichern/Ausgabe<br />

Das Drucken der Zeichnung erfolgt wie üblich über die Windows-Drucker einstellung,<br />

das Layout wird über „Seite einrichten“ eingestellt. Die endgültige Zeichnung<br />

einschließlich der Ränder wird in der Grafi k gezeigt und kann sofort gedruckt<br />

oder exportiert werden. Beim Export stehen neben dem Altformat PLT und PDF<br />

alle gängigen Bild-Formate zur Verfügung.<br />

Anwendungstipps: Beim Speichern als PDF werden die Reihenfolge-Schichten der<br />

Druck reihenfolge als Struktur in das PDF übertragen. Unter den Bitmap-Formaten<br />

fi ndet sich auch die Windows-Zwischenablage, über die ganz schnell ein Ausschnitt<br />

in ein Word-Dokument übernommen werden kann.<br />

Fazit<br />

Dieser Workshop hatte das Ziel, die Funktionalität der Zeichnungsbearbeitung<br />

in VESTRA seven PRO vorzustellen. Dies wurde in kurzen,<br />

überschaubaren Kapiteln realisiert, die jeweils mit Anwendungstipps abgeschlossen<br />

wurden. Es hat sich gezeigt, dass zur Bearbeitung von Zeichnungen<br />

ein kompaktes, übersichtliches Modul zur Verfügung steht, dessen<br />

Oberfl äche sich am VESTRA seven-Standard des Längs- und Querschnitts<br />

orientiert. Damit sollte den Anwendern der Einstieg sicher gut gelingen.<br />

Dipl.-Ing. Arno Brüggemann<br />

Der Autor ist als Geschäftsführer<br />

der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH verant wortlich<br />

für den Bereich Kunden.<br />

PROFILE 2/2013 35


Markt & Service<br />

Infrastructure Design Suite<br />

Im Frühjahr kündigte Autodesk an, Map 3D- und <strong>Civil</strong> 3D-Lizenzen automatisch in eine Suite-<br />

Lizenz umzuwandeln – vorausgesetzt, dass kein aktiver Widerspruch erfolgt. Hier entstand<br />

einige Verwirrung. Soll ich? Muss ich? Anfang des Sommers gab es dann folgende Änderung: Anwender<br />

erhielten die Möglichkeit, ihr Einzelprodukt in eine Infrastructure Design Suite aufzuwerten<br />

– ohne automatische Anpassung der Lizenzen. Eine Frage blieb aber weiterhin offen: Wie<br />

sinnvoll ist die Umstellung und welchen Nutzen bringt sie?<br />

Von Andreas Blaudszun<br />

Die Infrastructure Design Suite (im<br />

Weiteren IDS) gibt es in verschiedenen<br />

Lizenzumfängen. Sie ist in der Standard,<br />

Premium und Ultimate Edition erhältlich.<br />

Die wohl gängigste ist die Premium<br />

Edition mit den Produkten AutoCAD,<br />

AutoCAD Map 3D, AutoCAD <strong>Civil</strong><br />

3D, Navisworks Simulate, Raster<br />

Design, ReCap, 3ds Max Design,<br />

InfraWorks, AutoCAD Utility Design<br />

und Revit Structure. Eine ganze Reihe<br />

verschiedener Produkte, die eigentlich<br />

erst mal den Speicher des Rechners füllen.<br />

Wo ergibt sich also ein Vorteil und<br />

welche Produkte sollten installiert werden?<br />

Wir haben den Fokus auf ein paar<br />

Produkte gelegt, die gut im Zusammenhang<br />

harmonieren und den Mehrwert<br />

der IDS aufzeigen. Denn ab zwei genutzten<br />

Produkten hat sich die IDS rein<br />

rechnerisch bereits rentiert. Aber auch<br />

technisch ergeben sich bei Nutzung der<br />

folgenden Produkte ein Zeitgewinn und<br />

fachlicher Vorteil.<br />

Fokus 1: Raster Design<br />

Das Programm Raster Design ist schon<br />

seit langem im Produktportfolio von<br />

Autodesk, erlebte aber durch die IDS<br />

ein „Revival“. In Raster Design haben<br />

Sie die Möglichkeit, Luftbilder auf einfache<br />

Art zu georeferenzieren (drehen/<br />

schieben/skalieren/verzerren) und als<br />

GeoTIFF zu exportieren. Auch können<br />

einzelne Bildkacheln zu einem<br />

Gesamt bild kombiniert werden, um<br />

eine einfache Verwaltung für die weitere<br />

Nutzung (Plot/Visualisierung)<br />

zu gewährleisten. Um unterschiedliche<br />

Farb sättigungen zu korrigieren<br />

oder Bereiche auszuschneiden bzw. die<br />

Bilder zu beschneiden, existieren einfache<br />

Werkzeuge. Somit muss keine zusätzliche<br />

Bildbearbeitungssoftware vorgehalten<br />

werden.<br />

Fokus 2: AutoCAD Map 3D<br />

Map 3D ist zwar auch im Produkt <strong>Civil</strong><br />

3D enthalten, allerdings nicht im kompletten<br />

Umfang. Im Rahmen der IDS<br />

kann die Vollversion von Map 3D genutzt<br />

werden. Am häufigsten wird hier<br />

wohl der „Shape Import“ verwendet,<br />

da durch die FDO-Technik (Feature<br />

Data Objects) eine performante und<br />

maßstabsabhängige Stilisierung durchgeführt<br />

werden kann. Gerade bei<br />

großen Datenmengen aus dem ALK<br />

kann hier optimiert werden. Auch die<br />

Verknüpfung zu WMS-Diensten ist<br />

über die FDO-Technik einfach zu lösen.<br />

Fokus 3: AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D<br />

Das zentrale Produkt der IDS bildet<br />

<strong>Civil</strong> 3D: ob als Grundplattform<br />

für VESTRA <strong>Civil</strong> 3D oder als eigenständiges<br />

Produkt für Planungen<br />

und Konstruktionen im Bereich<br />

Infrastruktur. Für die Themen DGM,<br />

Straße und Kanal haben wir schon viele<br />

Fallbeispiele aufgezeigt, so dass wir diese<br />

Gebiete in diesem Beitrag nicht näher<br />

betrachten. Es gibt für <strong>Civil</strong> 3D im<br />

Rahmen der Suite auch Zusatzmodule,<br />

die für bestimmte Fachbereiche einen<br />

guten Zugewinn darstellen.<br />

Mit dem „Geotechnical Module“ besteht<br />

die Möglichkeit, Bohrprofi le zu<br />

importieren. Nach dem Import der<br />

Bohrung entsteht für jede Bodenschicht<br />

ein DGM, das jedes für sich ausgewer-<br />

tet werden kann. Dadurch können die<br />

unterschiedlichen Bodenschichten im<br />

Lageplan wie auch im Höhenplan dargestellt<br />

werden.<br />

Mit dem „Bridge Module“ können<br />

einfache Brücken im Zuge der Straßenplanung<br />

erzeugt werden. Assis tenten<br />

führen durch die Eingaben der Brücken<br />

kons truktion. Als Voraus setzung<br />

wird ein Profi lkörper benötigt, aus dem<br />

die Brücke ihre Lage, Höhe und Breite<br />

übernimmt. Die restlichen Vorgaben<br />

wie Anzahl der Stützen, Brüstungshöhen<br />

und sonstige Vorgaben werden<br />

nacheinander eingegeben.<br />

Die Brücke kann als 3D-Element<br />

dargestellt, aber auch für eine weitere<br />

Bearbeitung nach Revit Structure übergeben<br />

werden. In Revit Structure können<br />

dann die Detailplanung, Schnitte<br />

und Statik erzeugt werden.<br />

„ReCap“ beinhaltet die neue Punktwolken-Engine<br />

von Autodesk. Mit diesem<br />

Programm lassen sich Punktwolken<br />

verwalten und ansehen. Da Messungen<br />

über Laser scanning immer stärker nachgefragt<br />

werden, hat Autodesk seine<br />

Punkt wolken verwaltung neu aufgesetzt.<br />

In Zukunft werden alle Punktwolken<br />

über dieses Programm importiert, um<br />

ein Punktwolkenprojekt zu erstellen,<br />

das in den verschiedenen Autodesk-Pro -<br />

dukten direkt eingelesen werden kann.<br />

In ReCap kann in der Punktwolke na-<br />

Funktionsband: Raster Design<br />

36 PROFILE 2/2013


Infrastructure Design Suite<br />

Markt & Service<br />

vigiert und gemessen werden, da man<br />

sich direkt darin bewegt. Gerade im<br />

Zusammenhang mit weiterführenden<br />

Punktwolkenbearbeitungen, wie<br />

die Planung mit der VESTRA Punktwolke,<br />

bedeutet der Viewer eine hilfreiche<br />

Unterstützung.<br />

Fokus 4: InfraWorks<br />

Mit InfraWorks steht ein Werkzeug zur<br />

Verfügung, das in zwei Planungsphasen<br />

eingesetzt werden kann. In der Vorplanung<br />

können Vorschläge dreidimensional<br />

besprochen und als eigene<br />

Varianten abgespeichert werden. Durch<br />

einfache 3D-Stilisierungen werden realistische<br />

Umgebungssituationen erzeugt,<br />

um von Anfang an die Nachbarschaft<br />

und Geländesituation mit zu berücksichtigen.<br />

In InfraWorks werden die gängigsten<br />

Formate aus dem GIS-, CADund<br />

3D-Bereich unterstützt, sodass die<br />

Grunddaten einfach zu einem Projekt<br />

zu sammen geschnürt werden können.<br />

Im Weiteren kann InfraWorks als<br />

schnelles und effektives Visualisierungswerk<br />

zeug verstanden werden. Da Daten<br />

aus der Vorplanung oder Ergebnisdaten<br />

wie DGM, SHP, DWG teilweise in<br />

InfraWorks eingebunden werden können,<br />

besteht für die Visualisierung<br />

eine gute Grundlage. Gerade auch<br />

die Möglichkeit, 3D-Modelle aus 3ds<br />

Max, SketchUp oder CityGML zu<br />

verwenden, ergibt die Chance, das<br />

3D-Modell weiter aufzuwerten, um besondere<br />

Bauwerke von den „Klötzchen“-<br />

Modellen abzuheben.<br />

Fazit<br />

Natürlich enthält die Infrastructure<br />

Design Suite weitere Produkte, die in<br />

den jeweiligen Fachbereichen effektive<br />

Hilfsmittel darstellen. Bei der täglichen<br />

Projektarbeit wird man sich aber auf<br />

zwei bis drei Programme beschränken,<br />

die in den eigenen Kernkompetenzen<br />

die Arbeit unterstützen. Alle Produkte<br />

aus der IDS werden wohl an einem<br />

Projekt nicht ausgeschöpft werden<br />

können, allerdings ist man durch ihre<br />

Viel fältigkeit breit aufgestellt, um verschiedenste<br />

Aufgaben und Formate zu<br />

untersuchen bzw. zu bearbeiten. Die<br />

Entscheidung, ob Map 3D bzw. <strong>Civil</strong><br />

3D oder die IDS tatsächlich die bessere<br />

Wahl darstellt, hängt im Wesentlichen<br />

vom jeweiligen Projekt umfang ab.<br />

Andreas Blaudszun<br />

Der Autor ist bei der <strong>AKG</strong><br />

Software Consulting GmbH in<br />

der Abteilung Support tätig.<br />

Darüber hinaus führt der<br />

staatlich geprüfte Bautechniker seit vielen<br />

Jahren Schulungen für VESTRA sowie für<br />

diverse Autodesk-Produkte durch.<br />

In Darmstadt fi ndet am 27. November 2013 die Autodesk<br />

University statt. Auf der AU 2013 treffen sich<br />

Pioniere und Experten, Konstrukteure und Ingenieure,<br />

Architekten und Planer, um wegweisende Ideen,<br />

neueste Erfahrungen und zukünftige Technologien zu<br />

diskutieren.<br />

Die Veranstaltung fi ndet im „darmstadtium“ statt und<br />

ist kostenpfl ichtig.<br />

PROFILE 2/2013 37


Markt & Service<br />

News<br />

Die <strong>AKG</strong>-Firmengruppe ist stolz darauf, berichten zu können, dass<br />

unser Programmsystem GE/Office seven Liegenschaften vom BMVBS<br />

und der BASt in Zusammenarbeit mit derzeit neun Bundes ländern<br />

(ein weiteres steht bereits „in den Startlöchern“) für gut befunden und<br />

als Bundeslizenz beschafft wurde. Nach und nach werden nun die<br />

Produktivsetzung und Daten migration aus Altsystemen in den einzelnen<br />

Bundes ländern durchgeführt. Die Vorreiterländer Rheinland-Pfalz<br />

und Sachsen-Anhalt haben bereits sehr gute Erfahrungen im Einsatz<br />

mit dem Programm sammeln können und gaben ihm den letzten Schliff<br />

hinsichtlich komplexer Anforderungen bei Verwaltungsvorgängen live<br />

aus der Praxis.<br />

GE/Office seven Liegenschaften basiert auf modernsten Soft ware -<br />

Entwicklungstechnologien und arbeitet mit einer zentralen Datenbank<br />

zusammen (ORACLE oder MS SQL-Server). Für die grafi sche<br />

Visualisierung der Verwaltungsobjekte wurde ein Profi-GIS-System integriert, das neben klassischer GIS-Datenbereitstellung<br />

auch die Integration von WFS- und WMS-Diensten über das Internet oder Intranet ermöglicht. Die Lauffähigkeit unseres<br />

Programms auf Terminal servern und auch in Verbindung mit CITRIX wurde von <strong>AKG</strong> selbstverständlich auch mit eingeplant.<br />

Die Zeiten von Softwarelösungen mit lokaler und oftmals doppelter bzw. redundanter Datenhaltung gehören immer mehr<br />

der Vergangenheit an. Die landeszentrale Datenhaltung ist heutzutage eine unverzichtbare Voraussetzung für eine effi ziente<br />

Verwaltung. Das AAA-Projekt (beinhaltet u. a. ALKIS-NAS) und die zunehmend von den Landesvermessungsämtern zur<br />

Verfügung gestellten Datenprodukte bestätigen diesen Trend. GE/Office seven Liegenschaften ist darauf vorbereitet und bietet<br />

entsprechende Schnittstellen an. Daher ist der nächste Schritt nur konsequent: <strong>AKG</strong> möchte in Zusammenarbeit mit den<br />

Ländern in naher und mittlerer Zukunft die Programmteile GE/Office Grunderwerb auch auf eine zentrale Datenverwaltung<br />

mit modernem Design umstellen. Mit unserer neuen Liegenschaftsverwaltung wurden dafür die technischen und organisatorischen<br />

Voraussetzungen geschaffen.<br />

Beim Thema „Zentrale Datenhaltung“ bildet der Datenschutz einen bedeutenden Punkt. Auch hier erfüllt GE/Office seven<br />

die Anforderungen: Bestimmte Daten dürfen nur von berechtigten Personen in Augenschein genommen bzw. geändert werden.<br />

Eine ausgeklügelte Nutzer- und Rechteverwaltung mit User-Rollen und Gruppen-Rechten ist Bestandteil des Programms.<br />

Am 24.05.2013 ist völlig unerwartet Professor Dr.-Ing. Joachim Bahndorf im Alter von 56<br />

Jahren verstorben.<br />

Bahndorf wurde 1957 im baden-württembergischen Calw geboren. Nach dem Abschluss des<br />

Studiums zum Diplom-Ingenieur für Vermessungswesen arbeitete Bahndorf als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der Universität Stuttgart am Institut für Anwendungen der Geodäsie<br />

im Bauwesen im Sonderforschungsbereich „Leichte Flächentragwerke“. 1990 schloss er seine<br />

Dissertation zum Thema „Zur Systematisierung der Seilnetzberechnung und zur Optimierung“<br />

mit der Promotion zum Dr.-Ing. ab.<br />

Sein beruflicher Werdegang führte ihn anschließend als Entwicklungsleiter Tiefbau zum Softwareentwickler RIB Bausoftware<br />

in Stuttgart. Während seiner Tätigkeit an der Universität Stuttgart arbeitete Bahndorf außerdem als Geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Berliner Unternehmens technet GmbH. 2001 folgte er dem Ruf der Fachhochschule Bielefeld als Professor<br />

für das Lehrgebiet Verkehrsbau und Vermessungswesen. Seit 2007 war Bahndorf als Prorektor und seit 2009 als Vizepräsident<br />

für Forschung, Entwicklung und Transfer Mitglied der Hochschulleitung.<br />

„Der Bahni“, wie er von allen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, freundschaftlich genannt wurde, hat nie viel Aufhebens<br />

um seine eigene Person gemacht. Er war der geborene Vermittler, der Leistungen anderer neidlos anerkannte und auch als<br />

Wettbewerber immer mit offenem Visier unterwegs war. Während der Anfangszeit des OKSTRA trug er maßgeblich dazu<br />

bei, diesen Standard in allen beteiligten Softwarefirmen durchzusetzen.<br />

Noch im Frühjahr hatten wir Kontakt: Zum 30-jährigen <strong>AKG</strong>-Jubiläum wollten wir einen Beitrag in PROFILE unterbringen<br />

mit dem Thema „Wie sieht die Infrastrukturplanung und die dazugehörige Software in 30 Jahren aus?“. Allen war klar,<br />

dass das nur „der Bahni“ schreiben konnte – und der war von der Idee sofort begeistert und wollte den Artikel auch liefern.<br />

Leider ist es nicht mehr dazu gekommen, und so können wir uns an dieser Stelle nur für die Zusammenarbeit bedanken und<br />

Abschied von ihm nehmen. <strong>AKG</strong> wird Joachim Bahndorf ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

38 PROFILE 2/2013


News<br />

Markt & Service<br />

Die <strong>AKG</strong> <strong>Civil</strong> <strong>Solutions</strong> GmbH freut sich über die Verleihung der Auszeichnung<br />

„Spezialist für <strong>Civil</strong> Infrastructure“ durch die Firma Autodesk. Der Titel wird<br />

von Autodesk nur an Vertragshändler verliehen, die in einem aufwendigen<br />

Zertifi zierungsverfahren nachgewiesen haben, dass sie über vertiefte Produktund<br />

Branchenkenntnisse verfügen und in der Lage sind, Kunden ganzheitlich zu<br />

betreuen und bei deren Projektarbeit erfolgreich zu unterstützen.<br />

Die Auszeichnung „Spezialist für <strong>Civil</strong> Infrastructure“ ist auch Ausdruck der<br />

erfolgreichen Arbeit des Kompetenzzentrums BIM-für-Infrastruktur von <strong>AKG</strong>.<br />

Im Kompetenzzentrum wird das umfassende Know-how der <strong>AKG</strong>-Firmengruppe<br />

gebündelt, um es unseren Kunden optimal zur Verfügung zu stellen. Erfahrene<br />

Spezialisten erarbeiten hier individuelle Lösungen, entwickeln BIM-Workflows<br />

und vermitteln das Wissen an unsere Kunden.<br />

Profitieren auch Sie von diesem Know-how.<br />

Gerne zeigen wir Ihnen, wie die modernen<br />

BIM-Lösungen von Autodesk Ihre Arbeit<br />

erleichtern und Ihnen einen Wettbewerbsvorteil<br />

verschaffen können.<br />

Bis Ende des Jahres fi nden in diesen<br />

Städten On Tour-Schulungen statt:<br />

Güstrow<br />

Münster<br />

Hamburg<br />

Graz<br />

Salzburg<br />

Diese Themen stehen zur Auswahl:<br />

• Aufbaukurs VESTRA seven <strong>Civil</strong> 3D<br />

• Vertiefung Gradiente und Deckenbuch<br />

• Vertiefung Querschnitt<br />

• Linienführung<br />

Termine sowie Infos zu den<br />

Schulungs inhalten:<br />

In einem firmeninternen Webcast wurde am 8. August der von Merve Güner im<br />

Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

Berlin entwickelte Prototyp der App „GE/Office seven Mobil“ vorgestellt.<br />

Die App verwendet den Microsoft-Kartendienst „Bing Maps“ und ist in der Lage,<br />

über eine Umkreissuche Flurstücke zu identifizieren und mit den entsprechenden<br />

Sachdaten zu verknüpfen. Dadurch ist es möglich, vorhandene Flurstücke nicht<br />

nur in der Liste, sondern auch in der Bing Maps-Grafi k auszuwählen und zu<br />

jedem Flurstück den Eigentümer, die Grundbuchfläche sowie Informationen zum<br />

Pachtverhältnis (gibt es ein Pachtverhältnis bzw. wer ist der Pächter) darzustellen.<br />

Schon dieser erste Prototyp veranschaulicht eindrucksvoll, welche Möglichkeiten<br />

sich dadurch auch für den Fachbereich der Infrastrukturplanung ergeben, z. B. bei<br />

Begehungen und Anhörungen. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung!<br />

Als Entwicklungspartner von Leica Geosystems reiste ein Team<br />

von <strong>AKG</strong> zusammen mit Leica quer durch Deutschland. In insgesamt<br />

neun Städten informierten sich bis zu 250 Besucher pro<br />

Veranstaltung über die neuesten Technologien im Vermessungswesen.<br />

Im Fokus der Roadshow stand die revolutionäre und<br />

welt weit erste MS 50 Multistation, die die Technologie<br />

modernster Totalstationen mit Imaging, GNSS-Positionierung<br />

und 3D-Laserscanning in einem einzigen Instrument kombiniert!<br />

<strong>AKG</strong> veranschaulichte mit einem Fachvortrag den Workflow<br />

von der Multistation in die CAD-Welt sowie die gemeinsame<br />

Verwendung von Laserscan- und Tachymeterdaten in der<br />

Verkehrswegeplanung mit VESTRA. Die Kombination aus<br />

klassischer Tachymeteraufnahme und „selektivem Scannen“<br />

(z. B. Unterführungen, Brücken) führt zu einem deutlichen<br />

Anstieg des Detaillierungsgrads.<br />

Vom 3.-5. Juli 2013 bildete die 25. AGIT einen Treffpunkt<br />

für über 1.100 Teilnehmer aus 50 Ländern aus Wissenschaft,<br />

Forschung und Wirtschaft. Unter dem Motto „Auf dem Weg<br />

zur Geoinformationsgesellschaft“ traf sich die Geoinformatik-<br />

Branche an der Universität Salzburg, um ihr Wissen in über<br />

250 zukunftsweisenden Fachvorträgen, Workshops und<br />

Spezialforen zu vertiefen, Ideen und Entwicklungen zu präsentieren,<br />

die Möglichkeit zur Weiterbildung in den Top-Themen<br />

der Branchen zu nutzen und um in angenehmer Atmosphäre<br />

zu netzwerken.<br />

<strong>AKG</strong> fi ndet sich seit Jahren regelmäßig in den Reihen der<br />

AGIT-Aussteller. Im Rahmen des diesjährigen Symposiums<br />

hielt <strong>AKG</strong>-Produktmanager Dr.-Ing. Rico Steyer zwei Vorträge:<br />

„VESTRA seven: Straßenplanung mit Laserscanning-Daten“<br />

sowie „Laserscanning und Punktwolke – Neue Wege in der<br />

Verkehrswegeplanung“.<br />

PROFILE 2/2013 39


<strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH<br />

Uhlandstraße 12<br />

D-79423 Heitersheim<br />

Tel.: +49 (0) 7634/56 12-0 • Fax: -300<br />

Stralauer Platz 34<br />

D-10243 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30/28 52 91-0 • Fax: -30<br />

Augustinusstraße 11d<br />

D-50226 Frechen<br />

Tel.: +49 (0) 2234/96 78 5-0 • Fax: -20<br />

<strong>AKG</strong> <strong>Civil</strong> <strong>Solutions</strong> GmbH<br />

Uhlandstraße 12<br />

D-79423 Heitersheim<br />

Tel.: +49 (0) 7634/56 12-0 • Fax: -300<br />

Stralauer Platz 34<br />

D-10243 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30/28 52 91-0 • Fax: -30<br />

Augustinusstraße 11d<br />

D-50226 Frechen<br />

Tel.: +49 (0) 2234/96 78 5-0 • Fax: -20<br />

<strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH<br />

Stralauer Platz 34<br />

D-10243 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30/24 08 78-60 • Fax: -70<br />

<strong>AKG</strong> Software Austria GmbH<br />

Triester Straße 10/2/1/214<br />

A-2351 Wiener Neudorf<br />

Tel.: +43 (0) 22 36/865 444-0 • Fax: -222<br />

VESTRA-Vertriebshändler in Europa<br />

Polen<br />

DROCAD Sp. z o.o.<br />

ul. Fabryczna 45<br />

43-100 Tychy<br />

Tel.: +48 (0) 32 227 30 82<br />

E-Mail: biuro@drocad.pl<br />

Internet: www.drocad.pl<br />

Ungarn<br />

Hungaro CAD<br />

Bogár Utca 16/B<br />

1022 Budapest<br />

Tel.: +36 (0) 1/326-8909<br />

E-Mail: info@hungarocad.hu<br />

Internet: www.hungarocad.hu<br />

Griechenland<br />

Geotech LTD<br />

41 Perikleous & 2 Thetidos<br />

15344 Gerakas<br />

Tel.: +30 (0) 210/6395620<br />

E-Mail: geotech@geotech.gr<br />

Internet: www.geotech.gr

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