Gesund leben - Rückfall vorbeugen - Blaues Kreuz Deutschland
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Freundesbrief<br />
Suchtkrankenhilfe<br />
Landesverbände Sachsen-Anhalt und Thüringen I / 2008<br />
"Ich will nicht nur im Geist beten,<br />
sondern auch mit dem Verstand." 1. Korinther 14,15<br />
Beten gehört zum Christ sein, wie<br />
das Atmen zum Mensch sein.<br />
Gebet ist ein Zeichen dafür, dass<br />
meine Beziehung zu Gott gesund<br />
ist.<br />
Gebet kann mich trösten und enttäuschen.<br />
Das Gebet kann eine<br />
Quelle sein und wie ein<br />
Bumerang. Gebete, die nicht das<br />
bringen, was ich erbat, können<br />
mich niederschmettern.<br />
Aber beten ist mehr als zu wissen,<br />
wie ich richtig mit Gott spreche.<br />
Beten ist die innere Verbundenheit<br />
mit Gott. Sie entsteht automatisch<br />
dort, wo ein Mensch Christ wird.<br />
Mit dem Beginn des Christ seins<br />
kommt auch der Geist Gottes in<br />
einen Menschen hinein, um dort<br />
dauerhaft zu wohnen. Dadurch,<br />
dass nun Gottes Geist im<br />
Menschen ist, kann ein Mensch<br />
anfangen, Gott zu verstehen und<br />
mit ihm wie mit einem geliebten<br />
Papa zu sprechen.<br />
Warum sollten Menschen dann<br />
überhaupt hören, wenn ich bete?<br />
Ist Beten nicht der Ausdruck meiner<br />
ganz persönlichen Beziehung<br />
zu Gott und darum auch etwas<br />
Intimes zwischen IHM und mir?<br />
Ist es nicht geradezu gefährlich,<br />
wenn Menschen hineinlauschen<br />
können in das, was ich mit Gott zu<br />
besprechen habe? Sie kennen ja<br />
weder mich, noch das, was in der<br />
Beziehung zwischen mir und Gott<br />
wichtig ist. Warum beten wir<br />
überhaupt öffentlich und laut?<br />
"Ich will nicht nur im Geist beten,<br />
sondern auch mit dem Verstand."<br />
Paulus erklärt, dass das Gebet<br />
auch dazu dienen kann, die<br />
Gemeinde "auf zu erbauen". Das<br />
Gebet darf nicht missbraucht werden,<br />
um meinem Nachbarn Dinge<br />
zu sagen, die ich mich sonst nicht<br />
traue, ihm direkt zu sagen, oder<br />
um Predigten, die alle schon<br />
gehört haben, noch mal zu wiederholen.<br />
Gebete sind nie dazu da,<br />
dass sie von anderen gehört werden.<br />
Beten muss ich nicht um Gott<br />
an das zu erinnern, was er sowieso<br />
schon weiß. Und vergesslich ist<br />
Gott ganz und gar nicht. Wenn<br />
nun aber doch laut und in der<br />
Gemeinde öffentlich gebetet wird<br />
(wie zum Beispiel im Gottesdienst<br />
oder Gebetsgemeinschaften), dann<br />
sollen die Gebete dazu sein, dass<br />
Gott geehrt wird. Wodurch kann<br />
mein Gebet Gott ehren? Indem an<br />
meinem Gebet die Abhängigkeit<br />
von Gott, meine Liebe zu Gott,<br />
mein Vertrauen durch Gott deutlich<br />
wird. Das kann den Glauben<br />
des Bruders und der Schwester<br />
neben mir stärken. So etwas kann<br />
ich nicht "planen" und "machen",<br />
aber ich kann es "wollen". Wenn<br />
ich es aber will, muss ich verständlich<br />
beten, eben mit<br />
Verstand. Mein Beten, das Wirken<br />
Gottes in mir, hat immer auch<br />
Auswirkung auf mein Denken.<br />
Gott mischt sich mit seinen<br />
Gedanken in mein Denken ein.<br />
Wo ich das zulasse, wird mein<br />
Gebet zu einem kleinen Baustein,<br />
mit dem Gott sein Reich in dieser<br />
Welt untermauert.<br />
Im Übrigen heißt "mit Verstand<br />
beten" nicht, schlaue Gebete zu<br />
formulieren. Beten macht mich<br />
demütig. Es ist ein Zeichen dafür,<br />
dass ich Gott mehr zutraue als mir<br />
selbst und dass ich in diesem<br />
Vertrauen zu Gott auch davon<br />
überzeugt bin, dass er bereits<br />
dabei ist, zur richtigen Zeit das zu<br />
tun, was für mich und meine<br />
Situation das Beste ist.<br />
In der Dankbarkeit zu Gott dafür,<br />
dass ER sich unser Gebet immer<br />
noch gefallen lässt und in der<br />
Dankbarkeit zu Euch allen liebe<br />
Blau<strong>Kreuz</strong> Freunde, dass Ihr<br />
immer wieder auch im Gebet an<br />
unsere Landesverbandsarbeit<br />
denkt, bleiben wir miteinander<br />
verbunden.<br />
Mutige Gelassenheit und fröhlichen<br />
Entschlossenheit wünscht<br />
Euch<br />
Martin Hüfken
Seite 2 Freundesbrief 1/2008<br />
Ein Ein Stück Stück auf auf einem einem Lebensweg - - Lutz Lutz Leupold<br />
Vom Juli bis November 1985 war<br />
ich erfolgreich zur Entwöhnungstherapie<br />
im Diakonissen-Mutterhaus<br />
Neuvandsburg in Elbingerode.<br />
Aus Dankbarkeit für die mir zuteil<br />
gewordene Hilfe, wollten meine<br />
Frau und ich öffentlich über dieses<br />
Problem reden. Dies geschah auf<br />
einer Veranstaltung im Oktober<br />
1989. Vor etwa 100 geladenen<br />
Gästen, zum Beispiel Superintendent<br />
W. Lange und seine Frau,<br />
welche mir die Kur in Elbingerode<br />
möglich machten, Dr. K.-H.<br />
Richter, Chefarzt in Elbingerode,<br />
Diakonissen Schwestern, Ärzten,<br />
K r a n k e n s c h w e s t e r n ,<br />
Kindergärtnerinnen, Lehrern aus<br />
Osterwieck und Freunden der<br />
Agas aus Halberstadt legte meine<br />
Frau als Angehörige Zeugnis über<br />
die schlimmen Jahre während<br />
meiner Sucht ab. Diese<br />
Infoveranstaltung war der Beginn<br />
unserer Gruppenarbeit in<br />
Osterwieck. Waren wir vorher zur<br />
Agas nach Halberstadt gefahren,<br />
trafen wir uns jetzt zuerst in der<br />
Nikolaikirche, dann im privateren<br />
Umfeld in unserer Wohnküche.<br />
Manchmal waren wir nur zu dritt.<br />
Infomaterial gab es nicht. Bücher<br />
mit diesem Thema als Inhalt<br />
waren rar.<br />
Schon vor der Wiedervereinigung<br />
bekam ich über die Kirche Kontakt<br />
zu einem betroffenem Freund aus<br />
Korbach. Von ihm erhielten wir<br />
Poster, Bücher und leckere<br />
Fruchtsäfte. Nach der Wiedervereinigung<br />
<strong>Deutschland</strong>s war der<br />
Übergang zum Blauen <strong>Kreuz</strong> 1991<br />
nur eine Formsache.<br />
Negatives aus der Bevölkerung<br />
haben wir nie gehört. Unsere<br />
Ärzte riefen aus der Sprechstunde<br />
an und fragten, ob sie mir einen<br />
Patienten mit Alkoholproblemen<br />
schicken können. Zugenommen<br />
hat die Problematik mit der<br />
Tatsache der zunehmenden Zahl<br />
der Autobesitzer und dadurch leider<br />
auch unter Alkohol fahrenden<br />
Bürgern. Das Schwierigste für<br />
Betroffene oder auch Angehörige<br />
war die Hemmschwelle des ersten<br />
Besuches.<br />
Durch die Mitglieder der Gruppe<br />
aus vielen Dörfern der Umgebung<br />
und auch Freunden aus<br />
Niedersachsen gab es keinen stärkeren<br />
Kontakt zur hiesigen<br />
Kirchgemeinde außer, dass unsere<br />
Treffen im Kirchenblättchen angekündigt<br />
wurden. Als inzwischen<br />
Autobesitzer, waren wir oft zum<br />
Gottesdienst "auf dem Berg" in<br />
unserer 2. Heimat Elbingerode.<br />
Über die vielen Jahre des<br />
Bestehens unserer Gruppe immer<br />
dienstags 14-tägig, auch nach 12<br />
Stunden Arbeit, in meinen<br />
Räumlichkeiten da zu sein, war<br />
nicht immer leicht. Aber ich habe<br />
es nicht nur für die Freunde allein,<br />
sondern auch für mich getan.<br />
Wurde ich doch so immer wieder<br />
mit unserem gemeinsamen<br />
Problem konfrontiert.<br />
Weil meine liebe Frau "als Seele<br />
der Kompanie" mit von der Partie<br />
war, waren es oft für uns viele<br />
Stunden des Tages. In dieser<br />
Richtung werden wir uns also<br />
etwas mehr Freiraum gönnen.<br />
Ganz zurückziehen kommt nicht<br />
in Frage.<br />
Kontakt zu den Freunden bleibt<br />
auf jeden Fall bestehen.<br />
Mit Dittmar übernimmt ein fähiger<br />
Freund unsere beiden<br />
Gruppen. Ich wünsche ihm Gottes<br />
Segen, viel Kraft zum Durchhalten<br />
und eine erfolgreiche Gruppenarbeit.<br />
Euer<br />
Lutz Leupold
Freundesbrief 1/2008 Seite 3<br />
Ein Ein Wochenende zum zum Genießen in in Bad Bad Blankenburg<br />
Es ist schon eine gute Tradition,<br />
des LV- Thüringen, den ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern in den<br />
Gruppen, am Jahresende für ihre<br />
Arbeit zu danken. Am 2. Advent<br />
2007 fand unser Genießerwochenende<br />
statt.<br />
Die Atmosphäre sollte locker und<br />
angenehm sein. Ohne Stress fing<br />
die Veranstaltung mit dem<br />
Abendessen am Freitag an.<br />
Anschließend gab es die obligatorische<br />
Vorstellungsrunde, in der nur<br />
wenige "Neue" waren. Die meisten<br />
kannten sich schon aus vorherigen<br />
Zusammenkünften.<br />
Im Anschluss daran schwelgten<br />
wir in Erinnerungen bei Dias von<br />
vergangenen Veranstaltungen. Es<br />
ging kreuz und quer durch die letzten<br />
3 Jahre.<br />
Samstagmorgen 8.30 Uhr Frühstück.<br />
Um 9.30 Uhr waren wir<br />
dann vollzählig im Konferenzraum<br />
eingetroffen um den Worten von<br />
Suse Schmell über mehrere<br />
Buchbetrachtungen zu folgen.<br />
Vorgestellt wurden folgende<br />
Bücher:<br />
- Der ungezähmte Mann<br />
Buch für Männer<br />
- Weißt du nicht, wie schön du<br />
bist?<br />
Buch für Frauen<br />
- <strong>Deutschland</strong>s vergessene Kinder<br />
aus der Arbeit der Arche in Berlin<br />
- 90 Minuten im Himmel<br />
Erfahrungen im Koma<br />
Eine sehr spannende Zeit in der so<br />
manche Frage über den Sinn des<br />
Lebens und die Ewigkeit gestellt<br />
wurden.<br />
Danach ging es noch um Fragen<br />
des Genießens. Wo und wie können<br />
wir in unserer hektischen Zeit<br />
noch genießen. Es ging darum,<br />
Freiräume zu schaffen zum<br />
Genießen usw.<br />
12.00 Uhr war Mittagessen und wir<br />
waren sehr erfreut über die guten<br />
Speisen, die uns serviert wurden.<br />
Zum Genießen gehört meiner<br />
Ansicht nach auch eine ausgedehnte<br />
Mittagsruhe und etwas<br />
Freiraum.<br />
Der Nachmittag wurde unterschiedlich<br />
gestaltet. Einige unternahmen<br />
Wanderungen oder<br />
besuchten den Weihnachtsmarkt.<br />
Wir, das heißt meine Frau, ich und<br />
noch zwei weitere Paare hatten uns<br />
für eine 3 Städte-Rundfahrt mit<br />
dem Bus entschieden.<br />
Das was aber bei dem sehr schlechten<br />
Wetter auch nicht das Gelbe<br />
vom Ei. Zum Glück waren wir<br />
15.50 Uhr wieder in Bad<br />
Blankenburg, so dass wir straffen<br />
Schrittes 16.00 Uhr an der<br />
Kaffeetafel saßen. Es gab Kuchen<br />
vom Haus der sehr liebevoll zubereitet<br />
war. Jetzt kam das Genießen<br />
wieder ins Spiel. An dieser Stelle<br />
mal einen herzlichen Dank dem<br />
Küchenpersonal. Bis zum<br />
Abendessen um 18.00 Uhr gab es<br />
noch genügend Zeit, sich auszutauschen<br />
über das Erlebte, die<br />
Arbeit in den Gruppen und viele<br />
private Ereignisse.<br />
Am Abend erwartete uns noch eine<br />
Veranstaltung der besonderen Art.<br />
Es ging um Typ- und<br />
Farbberatung. Vorgestellt wurde<br />
alles in einem lockeren Rahmen<br />
von Frau Cristine Holland-Canz.<br />
Die Hauptfrage war:<br />
"Welcher Typ bin ich und welche<br />
Farbe, zu welchem Anlass passt zu<br />
mir oder auch nicht?"<br />
Es gibt ja viele Variationsmöglichkeiten,<br />
um passend oder unpassend<br />
aufzutreten. Eine Farbe kann<br />
das Selbstbewusstsein des einen<br />
stärken und den Anderen zur "<br />
grauen Maus" machen. Jeder konnte<br />
nicht vollkommen beraten werden,<br />
aber zu einem Grundkurs<br />
reichte es.<br />
Am Sonntag begannen wir den Tag<br />
mit Losung und Gebet. Nach dem<br />
Essen besuchten wir den<br />
Adventsgottesdienst in der<br />
Stadtkirche Bad Blankenburg.<br />
Im Gottesdienst wurden zwei<br />
Kinder getauft und wir durften<br />
Zeugen sein. Die Predigt von Pfr.<br />
Andreas Kämpf bezog sich ganz<br />
auf das Kindsein. Wir müssen den<br />
Glauben wie ein Kind aufnehmen.<br />
Kinder müssen geschützt werden.<br />
Misshandlungen gilt es zu<br />
bekämpfen wo immer sie auftreten.<br />
Die Predigt war sehr tiefgründig<br />
und eingehend.<br />
Nach dem Gottesdienst ging es<br />
zurück ins Allianzhaus. Auf uns<br />
wartete das Mittagessen. Wie man<br />
sieht, haben wir unser Thema<br />
„GENIESSEN“<br />
nie aus den Augen verloren.<br />
Zum Abschluss berichtete uns<br />
noch Reinhard Holmer aus der<br />
Arbeit des Bundesvorstandes des<br />
BKD. Er sprach über die<br />
Neuordnung der Geschäftsführung<br />
und die Schwierigkeiten der<br />
finanziellen Verhältnisse.<br />
Nach einer herzlichen Verabschiedung<br />
traten wir die Heimreise an.<br />
Ein sehr gelungenes Wochenende<br />
war viel zu schnell zu ende.<br />
Harald Falke
Seite 4 Freundesbrief 1/2008<br />
Mein Gruppenbesuch am 02. 11.<br />
2007 in der Harzgeröder Gruppe<br />
des BKD war dadurch, dass Dr.<br />
Klaus Richter einen Vortrag zum<br />
Thema<br />
" <strong>Rückfall</strong>,- und was nun?"<br />
gehalten hat, ein sehr interessanter<br />
Abend. Nicht nur die vielen<br />
Aspekte, die unser<br />
Bundesvorsitzender Dr. Richter<br />
beleuchtete, sondern auch die<br />
Fragen und Diskussionsbeiträge<br />
der Teilnehmer an dem Vortrag<br />
zeigten, dass kundiges Publikum<br />
versammelt war - im übrigen eine<br />
Gemeinschaft, die einen frohen<br />
und agilen Eindruck machte.<br />
Der Goldenen Hochzeit von<br />
Dikoffs wurde mit Geschenken<br />
und Blumen, welche Frau Gertrud<br />
Dikoff überreicht wurden,<br />
gedacht. 1984 war die Gründung<br />
der AGAS-Gruppe Harzgerode<br />
Ein besonderer Gruppenbesuch<br />
mit Hilfe von Pfarrer Prösch.<br />
Gertrud Dikoff hat die Gruppe<br />
ein Jahrzehnt geleitet. Leider war<br />
Herr Alfred Dikoff gesundheitlich<br />
nicht in der Lage den<br />
Gruppenabend zu besuchen. Man<br />
war es über zwei Jahrzehnte lang<br />
gewohnt, ihn bei seinem Dienst<br />
mit Akkordeonbegleitung zum<br />
liebgewordenen Gesang in der<br />
1981 gegründeten Quedlinburger<br />
Gruppe und auch in der<br />
Harzgeröder Gruppe zu hören.<br />
Unsere lieben Geschwister Dikoff<br />
haben mit großer Geduld und<br />
Energie vorbildliche Suchtkrankenarbeit,<br />
auch mit finanzieller<br />
Aufopferung für Hilfs-Fahrten mit<br />
dem Auto, geleistet. Ihr tiefer<br />
Glaube an unseren Herrn hat sie<br />
getragen und dazu befähigt. Wir<br />
können nur staunen und von<br />
Herzen danken.<br />
Für Spenden danken wir herzlich.<br />
Der Landesvorstand gratuliert<br />
ihnen herzlich zur Goldenen<br />
Hochzeit und wünscht ihnen Trost<br />
und Kraft, um ihre gesundheitlichen<br />
Leiden zu tragen unter dem<br />
Segen des Herrn.<br />
Die Gruppenleiterin Renate Raabe<br />
hatte den Abend mit einer kurzen<br />
Besinnung eröffnet und mit gut<br />
ausgesuchten Liedern und Gebet<br />
gestaltet. Es gab Getränke und lekkeres<br />
Essen, wofür alle dankbar<br />
waren.<br />
Das finanzielle Ergebnis für die<br />
dringend nötige Suchtarbeit in<br />
Kenia betrug 162,00 €, welche in<br />
Kenia zu 100% als Hilfe ankommen<br />
und dort wirken werden.<br />
Wolf-Hermann von Biela<br />
Sie haben geholfen, dass für Alkoholkranke und deren<br />
Angehörigen Hilfe angeboten werden konnte.<br />
Auch weiterhin benötigen wir Ihre Spenden!<br />
Spendenkonto <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> Sachsen-Anhalt<br />
KD-Bank: BLZ 35060190 Konto-Nr. 108 875 1210<br />
Spendenkonto <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> Thüringen<br />
KD-Bank: BLZ 35060190 Konto-Nr. 108 875 1244
Freundesbrief 1/2008 Seite 5<br />
Im Sommer diesen Jahres hörte<br />
ich an einem Morgen die<br />
Ankündigung einer Sendung<br />
des MDR Thüringen. Es wurden<br />
für die Sendung "Johannes und<br />
der Morgenhahn" Teams<br />
gesucht, die sich regelmäßig<br />
treffen und etwas Besonderes<br />
machen. Als Beispiele wurden<br />
Kegelvereine oder einfach<br />
Gruppen von Menschen, die einmal<br />
in der Woche gemeinsam<br />
ein Bier trinken gehen. Als ich<br />
das "Bier" hörte war bei mir<br />
schon der Entschluß geboren,<br />
mich da anzumelden. Ich dachte,<br />
das ist eine gute Gelegenheit<br />
die Arbeit des Blauen <strong>Kreuz</strong> in<br />
der Öffentlichkeit darzustellen.<br />
Da ich auch oft sehr schnell<br />
dabei bin, meine Gedanken<br />
umzusetzen, rief ich sofort die<br />
angegebene Nummer an. Das<br />
war morgens 6.00Uhr vor dem<br />
Frühstück. Ich sagte: "Wir sind<br />
der Freundeskreis des Blauen<br />
<strong>Kreuz</strong> "Einstieg in den Ausstieg"<br />
aus Gera. Wir treffen uns jeden<br />
Donnerstag 19.00 Uhr in der<br />
Talstraße 30 und trinken kein<br />
Bier."<br />
Ich hinterlies meine<br />
Telefonnummer und hoffte auf<br />
einen baldigen Rückruf. In der<br />
folgenden Zeit verfolgte ich aufmerksam<br />
die Sendungen<br />
"Johannes und der Morgenhahn".<br />
Da ich sowieso über den<br />
ganzen Tag Hörer des MDR<br />
Thüringen bin, fiel mir das nicht<br />
schwer. Das Team hatte jeden<br />
Morgen mit der richtigen<br />
Beantwortung einer Frage zu<br />
verschiedenen Themen des<br />
Allgemeinwissens die Möglichkeit<br />
100,- € zu erspielen. Zu den<br />
Themen Technik und zum Teil<br />
auch Natur hätte ich meißtens<br />
die richtigen Antworten<br />
gewußt. Ich hatte die Hoffnung,<br />
mit unserer Gruppe noch als<br />
Auftritt des Blauen <strong>Kreuz</strong> im MDR Thüringen<br />
Morgenteam ausgewählt zu<br />
werden fast verloren, als ich<br />
Ende Oktober einen Anruf von<br />
MDR Thüringen bekam. Da<br />
wurde ich gefragt, ob ich noch<br />
bereit wäre mit unserer Gruppe<br />
anzutreten. Spontan sagte ich<br />
natürlich zu. Nun sollte die<br />
Gruppe aber auch vorgestellt<br />
werden. Da nun eine gewisse<br />
Öffentlichkeitsarbeit bevorstand<br />
besprach ich das Ganze mit der<br />
Danke!<br />
MDR-Thüringen<br />
Radio<br />
Gruppe. Ich freute mich darüber,<br />
daß alle mit dieser Aktion<br />
einverstanden waren. So konnte<br />
ich nun auch den Termin zum<br />
Interview fest machen. Ein<br />
Redakteur des MDR besuchte<br />
uns in der Gruppe und nahm die<br />
Interviews auf. Vom 12.11.07 bis<br />
16.11.07 waren wir dann auf<br />
Sendung.<br />
Die Vorstellungsinterviews und<br />
die Gespräche mit Johannes<br />
empfand ich als gute<br />
Gelegenheit, die Öffentlichkeit<br />
für das Blaue <strong>Kreuz</strong> insgesamt<br />
und im speziellen für unseren<br />
Freundeskreis des Blauen <strong>Kreuz</strong><br />
"Einstieg in den Ausstieg" zu<br />
sensibilisieren. Ich denke, mit<br />
dieser Öffentlichkeitsarbeit, bei<br />
der die Probleme und Gefahren<br />
des Suchtmittelkonsums angesprochen<br />
werden, können wir<br />
ein Stück dem derzeitigen Trend<br />
entgegenwirken, dass der<br />
Suchtmittelkonsum im Jugendalter<br />
zunimmt.<br />
In meinem Umfeld auf Arbeit<br />
und in der Nachbarschaft ernteten<br />
wir viel positive Resonanz.<br />
Viele meinten, es sei schwer und<br />
koste viel Mut, so etwas zu<br />
machen. Ich persönlich empfinde<br />
das überhaupt nicht. Wenn<br />
ich bemerke, welche Achtung<br />
einem trockenen Alkoholiker<br />
doch entgegen gebracht wird,<br />
erfüllt mich das mit Stolz. Wir<br />
Alkoholiker sind besondere<br />
Menschen, die einen besonderen<br />
Weg gegangen sind, der seinen<br />
Gipfel in einer zufriedenen<br />
Abstinenz findet. Dieses<br />
Bewußtsein unter die<br />
Menschheit zu tragen, war unser<br />
Anliegen und ist uns auch mit<br />
dieser Sendung ein Stück gelungen.<br />
Als positiven Nebeneffekt konnten<br />
wir am Ende dieser Woche<br />
einen Gewinn von 350,- € auf<br />
unserem Konto verbuchen. Ein<br />
Gutschein, den wir beim<br />
Frischebäck in Gera einlösen<br />
konnten, half uns zwei<br />
Abendessen in der Gruppe zu<br />
gestalten. Wie das Geld für die<br />
Gruppe verwendet werden<br />
kann, wissen wir noch nicht<br />
genau. Eine Besinnungswoche<br />
ist als gute Gelegenheit bekannt,<br />
eine zufriedene Abstinenz zu<br />
finden oder gar trocken zu werden.<br />
Leider aber nicht für jeden<br />
finanziell machbar. So denken<br />
wir darüber nach, mit unserem<br />
Gewinn eine Besinnungswoche<br />
zu finanzieren, besser kann das<br />
Geld doch nicht angelegt werden.<br />
Ich bin "dem da Oben" dankbar,<br />
daß er mir diese Woche mit dem<br />
MDR Thüringen geschenkt hat.<br />
Jochen Mälzer<br />
Freundeskreis des Blauen <strong>Kreuz</strong><br />
„Einstieg in den Ausstieg“<br />
in Gera
Seite 6 Freundesbrief 1/2008<br />
Bereits im letzten Jahr erhielten<br />
mein Mann und ich eine<br />
Einladung zum Eheseminar auf<br />
dem Wilhelmshof in Uchtspringe.<br />
Doch auch in diesem Jahr konnten<br />
wir uns nicht so recht zu einer<br />
Teilnahme entscheiden. Eine<br />
Frage, die für uns vorrangig im<br />
Raum stand war: Macht es überhaupt<br />
einen Sinn, nach 25<br />
Ehejahren zu solch einer<br />
Veranstaltung zu fahren?<br />
Unseren Töchtern viel die<br />
Entscheidung leichter. Kurzer<br />
Hand meldeten sie uns beim<br />
Blauen <strong>Kreuz</strong> an und schenkten<br />
uns die Reise zur Silberhochzeit.<br />
Somit gab es für uns kein zurück<br />
mehr und wir traten die Reise am<br />
14.03.2008 voller Erwartungen,<br />
aber auch mit ein wenig innerlicher<br />
Skepsis an. Ohne Probleme<br />
fanden wir den Weg zum<br />
Wilhelmshof. Wir waren sofort<br />
von der herrlichen, ruhigen Lage<br />
im Wald begeistert und uns war<br />
sogleich klar, wenn man eine<br />
Entspannung vom Alltag sucht, so<br />
würde man sie hier finden können.<br />
Freundlich empfangen, bekamen<br />
wir unseren Zimmerschlüssel und<br />
hatten anschließend ein wenig<br />
Zeit, uns im Gelände umzuschauen.<br />
Gegen 17 Uhr trafen die<br />
Referenten Dorothea und Dietmar<br />
Gritzka, sowie die anderen<br />
Ehepaare ein. Der Abend begann<br />
mit einem gemeinsamen<br />
Abendbrot und einer<br />
Vorstellungsrunde, mit einer<br />
Andacht und viel Lobgesang.<br />
Später führten wir ein<br />
Diskussionsgespräch über Ähnlichkeiten<br />
und Unterschiede in der<br />
Partnerschaft.<br />
Am nächsten morgen brachte<br />
Dietmar bereits zum Frühstück<br />
seine Gitarre mit, denn Manfred<br />
,,Damit unsere Partnerschaft schöner wird."<br />
hatte Geburtstag und<br />
so stimmten wir<br />
zusammen ein<br />
Geburtstagsständchen<br />
an. Im anschließenden<br />
Seminar sprachen wir<br />
über unsere persönlichen<br />
Werte und<br />
Merkmale, infolge dessen<br />
eine umfangreiche,<br />
interessante und spannende<br />
Diskussion zu<br />
Stande kam. Da das<br />
schöne Wetter an diesem<br />
Nachmittag förmlich<br />
zu einem<br />
Aufenthalt im Freien<br />
einlud, entschlossen<br />
wir uns nach einem<br />
kleinen Abstecher in<br />
die Töpferei, zu einem<br />
W a l d s p a z i e r g a n g .<br />
Auch dies bot die<br />
Gelegenheit, uns untereinander<br />
besser kennen zu lernen.<br />
Am Abend überraschte uns<br />
Dorothea mit einem Ratespiel, bei<br />
dem eine Männer- und eine<br />
Frauenmannschaft gebildet wurden.<br />
Doch ein wirkliches<br />
"Gegeneinander" gab es nicht,<br />
denn am Ende siegte die<br />
Gemeinschaft und der Spaß am<br />
Zusammensein.<br />
Im sonntäglichen Gottesdienst<br />
beeindruckten uns ganz besonders<br />
die Danksagungen vor der<br />
Predigt. Auch wir hatten viele<br />
Gründe, unserem Herrn zu danken:<br />
Für das schöne Wochenende<br />
auf dem Wilhelmshof, die<br />
Gastfreundlichkeit der Bewohner<br />
und auch die Gemeinschaft mit<br />
Paaren, die einen ähnlich schwierigen<br />
Weg in ihrer Ehe hinter sich<br />
hatten wie wir. Für uns ist es ein<br />
Geschenk Gottes, die Erfahrung<br />
gemacht zu haben, dass es sich<br />
lohnt an der Liebe festzuhalten.<br />
Die schwere Zeit in der<br />
Suchtphase hat unserer Ehe nicht<br />
geschadet, sondern geformt und<br />
stark gemacht.<br />
Doch nach diesem Wochenende<br />
sind wir zu dem Entschluss<br />
gekommen, dass es sich auch nach<br />
25 Ehejahren und 11 Jahren<br />
Abstinenz lohnt, ein solches<br />
Seminar zu besuchen, denn der<br />
Erfahrungsaustausch mit den<br />
anderen Teilnehmern half uns,<br />
durchaus neue Anregungen zu<br />
bekommen, um unsere Beziehung<br />
noch schöner zu gestalten.<br />
Herzlichen Dank<br />
und Gottes Segen<br />
wünschen<br />
Sonja und Manfred Pötzsch<br />
aus Mühlberg / Elbe
Freundesbrief 1/2008 Seite 7<br />
<strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> in <strong>Deutschland</strong>, Land Sachsen-Anhalt<br />
tagte im Diakonissenmutterhaus Elbingerode<br />
Die Vertreterversammlung des<br />
Blauen <strong>Kreuz</strong>es von Sachsen-<br />
Anhalt tagte am 07.03.2008 unter<br />
der Leitung des amtierenden<br />
Vorsitzenden Fredi Weidner. Lutz<br />
Scarbatha hat seinen Vorsitz aus<br />
gesundheitlichen Gründen niedergelegt.<br />
Mit besonderer Freude<br />
konnten wir den Bundesgeschäftsführer<br />
Reinhard Jahn er<strong>leben</strong>.<br />
Er hatte Lutz Scarbatha<br />
besucht und sich für die von ihm<br />
geleistete Arbeit bedankt. Er<br />
brachte Grüße von ihm mit.<br />
Als besonders wichtig hat der<br />
Bundesgeschäftsführer bezeichnet,<br />
dass die Arbeit im Interesse so<br />
vieler hilfsbedürftiger Menschen<br />
weitergeht. Die Zentrale in<br />
Wuppertal hat bezüglich der<br />
Finanzprobleme im BKD wichtige<br />
wirtschaftliche Entscheidungen<br />
treffen können, um die weitere<br />
Arbeit möglichst abzusichern.<br />
Warum ist es nur so schwer einen<br />
kranken Menschen dazu zu<br />
bewegen, etwas für sich zu tun?<br />
Die Fakten sprechen doch ihre<br />
eigene deutliche Sprache!<br />
Verluste auf allen Ebenen: körperliche<br />
<strong>Gesund</strong>heit, soziale<br />
Beziehungen und vor allem seelische<br />
Einbußen!<br />
Wie wir wissen, haben wir es bei<br />
Abhängigkeitserkrankungen mit<br />
einer sehr komplexen Erkrankung<br />
zu tun. Selbst die Zielbestimmung<br />
der "<strong>leben</strong>slangen Abstinenz"<br />
scheint hier anfangs eher Teil des<br />
Problems zu sein, als Teil der<br />
Lösung. Stellen Sie sich vor,<br />
jemand sagt einem Suchtkranken:<br />
"Am besten bleibst du dein Leben<br />
Die Vertreterversammlung nahm<br />
die Berichte, einschließlich des<br />
Jahresberichtes 2007 des Vorstandes,<br />
entgegen. Im Ergebnis konnte<br />
der alte Vorstand entlastet werden.<br />
Der Haushaltplan für das<br />
Jahr 2008 wurde beschlossen.<br />
Am Sonnabend, den 08. 03. 2008,<br />
referierte Herr Obendiek,<br />
Leitender Therapeut in der<br />
Rehabilitationsfachklinik "Alte<br />
Ölmühle" Magdeburg. Dankens-<br />
lang trocken und am besten fängst<br />
du gleich jetzt damit an." Recht<br />
hat er, aber …. wird der<br />
Betroffene denken und vielleicht<br />
sogar sagen. Dennoch wird sich<br />
wahrscheinlich das ABER in seinen<br />
Handlungen am meisten wieder<br />
finden. Einfach das<br />
Suchtmittel weg zu lassen, birgt<br />
zu viele Nachteile in Form von<br />
massiven Entzugserscheinungen,<br />
auftretenden Ängsten und/oder<br />
Verlust von aktuellen sogenannten<br />
Freunden.<br />
Als erstes gilt es deshalb das<br />
Über<strong>leben</strong> des Betroffenen zu<br />
sichern, dann können wir uns mit<br />
ihm zusammen vornehmen, mög-<br />
werterweise hat er für uns die folgende<br />
Kurzfassung zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Den "Feierabend" hat Klaus<br />
Harsing in bewährter guter<br />
Qualität in das Kloster Michaelstein<br />
mit seinem Musikinstrumentenmuseum<br />
gelegt, nicht ohne<br />
eine gute Andacht von Reinhard<br />
Lahme in der Klosterkirche.<br />
Wolf-Hermann von Biela<br />
Vortrag: „Motivation und Vorbereitung auf die Rehabilitation“<br />
lichst gesund zu über<strong>leben</strong>, bis<br />
dann die Trinkmenge so eingeschränkt<br />
werden kann, dass<br />
jemand wieder zugänglich ist und<br />
wieder beginnt einem Menschen<br />
zu vertrauen. Erst jetzt können<br />
wir das Ziel der langfristigen<br />
Abstinenz einbringen. Dieses Ziel<br />
zieht nämlich weitere Änderungen<br />
in der Lebensführung und<br />
dem Umgang mit sich und<br />
Anderen nach sich. "Das Problem<br />
vieler Süchtiger scheint es zu sein,<br />
dass sie zwar heute trinken wollen,<br />
nicht aber in Zukunft. Ist die<br />
Zukunft erst Gegenwart geworden,<br />
wollen sie erneut heute trinken<br />
und in Zukunft nicht." wie es<br />
B.U. Wigger treffend ausdrückt.
Seite 8 Freundesbrief 1/2008<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
Was sind nun die Schlaglöcher auf<br />
dem Weg der Abstinenz? In der<br />
<strong>Rückfall</strong>forschung hat man einige<br />
Überschriften gefunden, die diese<br />
Gefahren verdeutlichen. Zunächst<br />
die Themen, die "nur" mit dem<br />
Betroffenen zu tun haben. Hier<br />
stehen an erster Stelle unangenehme<br />
Gefühle, gefolgt von dem<br />
Gedanken, evtl. doch kontrolliert<br />
trinken zu können, der Saufdruck<br />
(craving) den ich nicht mehr aushalten<br />
kann/will, folgt in der<br />
Häufigkeit kurz darauf. Aber<br />
auch unangenehme körperliche<br />
Zustände die dann mit dem vermeintlichen<br />
"Medikament"<br />
Alkohol behandelt werden, sind<br />
ein <strong>Rückfall</strong>risiko. Letztlich sind<br />
angenehme Gefühle nicht zu<br />
unterschätzen. Auch diese können<br />
einem Süchtigen gefährlich werden.<br />
Wenn alles "in Ordnung", ist<br />
wird es für manche besonders kritisch.<br />
Das Gute am Schlechten dieser<br />
Gefahren ist, dass sie selbst nicht<br />
den <strong>Rückfall</strong> darstellen, sondern<br />
uns auf etwas hinweisen. Sie sind<br />
der Hinweis auf die<br />
Herausforderungen, die uns das<br />
Leben anbietet. Um diese Zeichen<br />
besser zu erkennen, hat sich die<br />
Gruppe, also Mitmenschen, die im<br />
gleichen Boot sitzen als hilfreich<br />
erwiesen. Allerdings nicht mit gut<br />
gemeinten Ratschlägen, sondern<br />
eher mit Rückmeldungen darüber,<br />
was sie mit uns er<strong>leben</strong> und<br />
was sie in unserer Situation tun<br />
würden.<br />
Dabei können wir diese<br />
Hinweisschilder in verschiedenen<br />
Lebenskontexten finden. Der eine<br />
erlebt immer wieder Konflikte mit<br />
Menschen in seiner Umgebung<br />
die ihm zu nahe kommen oder die<br />
ihm zu wenig nahe kommen.<br />
Einerseits sehnt er sich nach Nähe,<br />
andererseits hat er Angst, sich auf<br />
eine Beziehung einzulassen und<br />
sieht seine Selbstbestimmung<br />
schwinden. Andere wollen ihr<br />
Leben völlig kontrollieren und<br />
ihnen fällt es schwer auf das<br />
Leben zu vertrauen. Die nächsten<br />
tragen sich mit Schuld- oder<br />
Schamgefühlen die nicht zu ihnen<br />
gehören, sondern ihnen von anderen<br />
eingeredet wurden. Solche<br />
intrapsychischen Konflikte<br />
machen sich über Emotionen und<br />
Gefühle bemerkbar, die uns an<br />
unserer Lebensentfaltung hindern.<br />
Sie können sich im<br />
Freundskreis, in der Familie aber<br />
auch auf der Arbeit zeigen.<br />
Alkohol biete sich hier als<br />
"Lösungsmittel" an, da dieser Stoff<br />
in der Lage ist, sofort Gefühle zu<br />
ändern und uns damit eine<br />
Lösung in einer Mogelpackung<br />
anbietet. Diese Scheinlösung wird<br />
über die Zeit dann selber zum<br />
Konflikt, da Andere Veränderungsforderungen<br />
an den<br />
Suchtkranken stellen und der<br />
Betroffene selbst auch unter seinem<br />
kurzfristigen Lösungsversucht<br />
leidet. So erlebt der<br />
Suchtkranke letztlich einen<br />
Teufelskreis, der nur schwer aus<br />
eigener Kraft zu durchbrechen ist.<br />
In der chronischen Phase der<br />
Sucht wird der gesunde Kontakt<br />
zu anderen Menschen abgebrochen<br />
oder auf das Nötigste<br />
beschränkt. In der Rehabilitationsfachklinik<br />
"Alte Ölmühle "<br />
in Magdeburg beziehen wir deshalb<br />
alle Partner des Betroffenen<br />
mit in die Behandlung ein, seien<br />
es Freunde, Verwandte oder<br />
Arbeitskollegen. Wir motivieren<br />
die Betroffenen, wieder auf<br />
Andere zuzugehen und sich dem<br />
Leben anzuvertrauen, das Leben<br />
wieder in die Hand zu nehmen<br />
und aktiv zu gestalten.<br />
Ein Schwerpunkt stellt dabei der<br />
Umgang mit "Arbeit" dar, wobei<br />
dieses Wort "Arbeit" nicht nur<br />
Erwerbsarbeit meint. Die<br />
Aufgabe, die ich im Leben sehe<br />
und erlebe, die Arbeit, die ich zu<br />
tun habe, ist hier gemeint. Sich<br />
aktiv am eigenen Leben zu beteiligen,<br />
ist vielen Suchtkranken ver-<br />
loren gegangen. Der Alkohol hat<br />
die Regie übernommen. Für viele<br />
hat zwar Arbeit immer noch einen<br />
hohen Wert, aber man fühlt sich<br />
nicht in der Lage, diese Aufgabe<br />
wirklich in Angriff zu nehmen.<br />
Andere stellen wiederum sehr<br />
hohe Ansprüche an sich und frustrieren<br />
sich so regelmäßig, da sie<br />
den eigenen Ansprüchen nicht<br />
genügen. Durch spezielle<br />
Testverfahren versuchen wir mit<br />
den Patienten zusammen den<br />
Kern der Sache herauszuarbeiten<br />
und alte Werte zu hinterfragen<br />
bzw. Mut zu entwickeln es von<br />
neuem anzugehen. Tätigsein verbindet<br />
uns mit dem Leben. Wir<br />
er<strong>leben</strong> Sinn und uns selbst als<br />
wirksam und in der Welt. Damit<br />
ist Arbeit durchaus etwas<br />
Spirituelles. Arbeit ist eben mehr<br />
als nachher etwas auf dem Konto.<br />
Den Menschen in seiner Ganzheit<br />
anzusprechen und es ihm zu<br />
ermöglichen, neue Erfahrungen<br />
mit sich und den Anderen sowohl<br />
in der persönlichen Beziehung als<br />
auch in der Tätigkeit der Arbeit zu<br />
machen unterstützt langfristig<br />
<strong>Gesund</strong>heit. Das Grundvertrauen<br />
in sich, die Mitmenschen und das<br />
Leben auch mit seinen spirituellen<br />
Seiten wiederzugewinnen kann<br />
alte Verletzungen heilen.<br />
Das Gute am Schlechten der Sucht<br />
ist eben, dass wir die Chance<br />
haben, uns mit diesen Themen<br />
auseinander- oder besser<br />
zusammenzusetzen.<br />
Jan-H. Obendiek<br />
leitender Therapeut<br />
Rehabilitationsfachklinik<br />
Alte Ölmühle<br />
Berliner Chaussee 66<br />
39114 Magdeburg
Freundesbrief 1/2008 Seite 9<br />
Auf dem Fachtag Sucht in<br />
Erfurt kaufte ich mir im Herbst<br />
2006 das Buch<br />
"…nicht um<br />
jeden Tag weinen"<br />
von Marion Rudolph.<br />
Ich konnte dabei auch schon<br />
einmal ein paar Worte mit<br />
Marion Rudolph sprechen.<br />
Schon damals reifte der<br />
Entschluß, einmal eine<br />
Buchlesung in der Gruppe zu<br />
diesem Buch zu organisieren.<br />
Leider fand ich erst im letzten<br />
Jahr die Zeit, dieses Buch auch<br />
einmal zu lesen. In diesem Buch<br />
veröffentlicht die Mutter einer<br />
drogenabhängigen Tochter ihr<br />
Tagebuch. Es hinterließ bei mir<br />
erschütternde Eindrücke von<br />
dem, was an Spuren von der<br />
drogenabhängigen Tochter<br />
während der Suchtkarriere im<br />
Umfeld hinterlassen wurde.<br />
Als ich dann das Buch gelesen<br />
hatte, nahm ich im Februar 2008<br />
Kontakt zu der Autorin auf, um<br />
mein Vorhaben vom Herbst<br />
2006 endlich wahr werden zu<br />
lassen. Der Termin wurde dann<br />
sehr schnell auf den 10. 04. 2008<br />
fest gemacht. Wir publizierten<br />
diesen Termin auch durch<br />
Informationen an die anderen<br />
Blau-<strong>Kreuz</strong>-Gruppen in Gera,<br />
Altenburg und Jena. Auch Frau<br />
Drognitz von der zentralen<br />
Selbsthilfestelle in Gera und die<br />
Suchtberatungsstelle in der<br />
Webergasse in Gera informierte<br />
ich über unser Vorhaben.<br />
Unser Versuch, bei der<br />
Gelegenheit ein Stück gemeinsames<br />
Er<strong>leben</strong> im Blauen <strong>Kreuz</strong><br />
zu organisieren ist uns leider<br />
nicht gelungen. Es wird uns<br />
aber nicht daran hindern, neue<br />
Eine besondere Buchlesung in Gera<br />
Versuche in<br />
diese Richtung<br />
zu starten.<br />
Die Buchlesung<br />
am 10. April<br />
2008 war für uns<br />
trotz Allem ein<br />
sehr eindrucksvolles<br />
Erlebnis.<br />
Mit 13 Personen<br />
war die Veranstaltung<br />
zwar<br />
gut besucht, entsprach<br />
aber nicht<br />
ganz meinen<br />
Erwartungen. Ich hätte mir<br />
nach der weit gefächerten<br />
Werbung mehr Beteiligung<br />
gewünscht.<br />
Die Autorin schilderte das<br />
Leben mit der Tochter und<br />
deren Sucht sehr <strong>leben</strong>snah.<br />
Wir konnten hautnah sehen,<br />
wie das Umfeld von<br />
Drogenabhängigen mit geschädigt<br />
wird. Außerdem wurde für<br />
mich deutlich, dass in der<br />
Drogenszene die Beschaffungskriminalität<br />
auch eine sehr<br />
große Rolle spielt. Die Tochter<br />
der Autorin verbrauchte oft pro<br />
Monat 500 bis 800 Euro für den<br />
Drogenkonsum. Wenn wir von<br />
solchen Summen hören, können<br />
wir uns vorstellen, wie schnell<br />
auch die Angehörigen der<br />
Abhängigen in den Ruin getrieben<br />
werden.<br />
Diesen Bericht zu hören, war<br />
wieder einmal ein Grund mehr,<br />
mich in meiner zufriedenen<br />
Abstinenz zu halten. Sicher ist<br />
in der Alkoholabhängigkeit der<br />
Geldfaktor nicht so ruinös, aber<br />
ich denke, auch wir Alkoholiker<br />
haben gute Chancen, unser<br />
Umfeld ins Verderben zu führen.<br />
Deshalb ist es für mich<br />
immer wieder wichtig, mir solche<br />
Schicksale vor Augen zu<br />
führen. Ich sehe immer wieder<br />
die Verhältnisse, die ich nicht<br />
er<strong>leben</strong> will. In meiner nassen<br />
Zeit war ich auf dem besten<br />
Weg in den Sumpf zu rutschen.<br />
Nach dieser Buchlesung bin ich<br />
wieder einmal dankbar, mit<br />
einem guten Umfeld beschenkt<br />
zu sein, welches mich in meiner<br />
suchmittelfreien Lebensweise<br />
akzeptiert.<br />
An dieser Stelle muß ich allerdings<br />
auch sagen, dass wir auch<br />
ein großes Stück selbst dazu<br />
angehalten sind, uns in ein solches<br />
Umfeld zu begeben. Ich<br />
sehe immer wieder unsere<br />
Aufgabe darin, Betroffenen zu<br />
helfen, ein für sie passendes<br />
Umfeld zu finden und freue<br />
mich jede Woche nach unserer<br />
Gruppenstunde über die kleinen<br />
Erfolge bei unserer Arbeit.<br />
Jochen Mälzer<br />
Freundeskreis des Blauen <strong>Kreuz</strong><br />
„Einstieg in den Ausstieg“<br />
Gera
Seite 10 Freundesbrief 1/2008<br />
Wie für uns gemacht, war im Saal<br />
des Kirchlichen Gemeinschaftshauses<br />
Elbingerode in schönen<br />
Buchstaben zu lesen:<br />
"Deine Gnade ist mein Trost".<br />
Ca. 80 Personen trafen sich zu dem<br />
diesjährigen Harztreffen der<br />
Blaukreuz Selbsthilfegruppen des<br />
Harzgebietes. Der EC-Jugendchor<br />
stimmte uns auf einen besonderen<br />
Nachmittag ein. Christa<br />
Hoffmann begrüßte herzlich die<br />
Teilnehmer. Besondere Grüße<br />
übermittelte Fredi Weidner vom<br />
Vorstand des Landesverbandes.<br />
Der Bundesvorsitzende des<br />
Blauen <strong>Kreuz</strong>es in <strong>Deutschland</strong><br />
e.V. Dr. Klaus-Herbert Richter<br />
sprach über die Entwicklung des<br />
Blauen <strong>Kreuz</strong>es. Er erinnerte uns<br />
daran, dass wir nicht nur auf uns,<br />
sondern auch auf den Anderen<br />
mit offenen Augen und offenem<br />
Herz sehen müssen.<br />
Dietmar Gritzka, Bezugstherapeut<br />
im Diakoniekrankenhaus Harz<br />
GmbH Elbingerode, sprach zu<br />
dem Thema:<br />
Am 12. 04. 2008 fand die<br />
Praxisbegleitung statt und wurde<br />
von Manfred Fiedelack geleitet.<br />
Die Zusammensetzung der Gruppen<br />
war unterschiedlich. Einige<br />
waren gerade am Anfang ihres<br />
Bestehens, während es andere schon<br />
seit 30 Jahren gibt.<br />
Die Arbeit begann in kleinen<br />
Gruppen zum Thema:<br />
Satzzeichen . , : , ? , !,<br />
Die Einen haben Sorge, wie das<br />
Gruppen<strong>leben</strong> weitergeht. Für<br />
Andere stand das berufliche Weiterkommen<br />
im Vordergrund oder das<br />
finanzielle Auskommen. Vielleicht<br />
kann Verarbeitetes in die Ablage?<br />
Für alle war das Fazit :<br />
Gebietstreffen Harz<br />
"Motivation zur Veränderung -<br />
Veränderung zulassen".<br />
Es ist ein schwieriges Thema,<br />
genauso schwierig wie die<br />
Suchthilfe überhaupt.<br />
Allgemeingültige Lösungs-wege<br />
gibt es nicht und sind von einem<br />
Patienten auf den anderen nicht<br />
übertragbar. Jeder erfordert spezifische<br />
Hilfe von den<br />
Suchtkrankenhelfern. Die<br />
Motivation "funktioniert" am<br />
besten, wenn der Suchtkranke in<br />
die Entscheidungsfindung mit einbezogen<br />
wird. Lob für ihn und<br />
Praxisbegleitung in Weimar<br />
"Unser Herr wird uns den Weg zeigen".<br />
Was aber nicht dazu führen darf,<br />
dass wir uns zurücklehnen und<br />
warten, was da kommt. Es wurde<br />
heiß diskutiert und sich ausgetauscht.<br />
Manfred nutzte die Zeit,<br />
um ein neues Thema vorzubereiten:<br />
"Wie fühle ich mich in meiner<br />
Gruppe?"<br />
- nebelig - sonnig - Gewitter<br />
Jeder sollte sich zu dieser Überschrift<br />
stellen, die nach seinem<br />
Gefühl zu seiner Gruppe passt.<br />
Es gab wieder lebhafte<br />
Diskussionen, da die Geschwister<br />
aus der gleichen Gruppe unter-<br />
mehr Verantwortung für den<br />
Betroffenen fördern diesen<br />
Prozess maßgeblich.<br />
Für die Gesprächsgruppen gab es<br />
eine Tabelle in der Vorteile und<br />
Nachteile eingetragen wurden,<br />
- wenn ich mein Trinkverhalten<br />
ändere,<br />
- wenn ich mein Trinkverhalten<br />
nicht ändere.<br />
Besondere Worte aus dem Psalm<br />
40 sprach der Therapeut Herr<br />
Michael Unger. Sie sollten die<br />
Teilnehmer ermutigen, den begonnen<br />
Weg, der durch die Tiefen und<br />
das Dunkel der Sucht führte,<br />
gemeinsam in der Hoffnung und<br />
im Vertrauen auf Gottes<br />
Zuwendung weiterzugehen.<br />
Den Gastgebern wurde für diese<br />
Glanzleistung an Qualität,<br />
Organisation und Bewirtung mit<br />
je einer roten Rose durch den amt.<br />
Landesverbandvorsitzenden Fredi<br />
Weidner herzlich gedankt.<br />
Wolf-Hermann von Biela<br />
schiedlicher Meinung waren. Die<br />
Fragen, wieso und warum, blieben<br />
erst einmal im Raum stehen, denn es<br />
war Mittagszeit. Danach ging es mit<br />
neuer Kraft weiter. Es entspann sich<br />
ein heftiger Disput. Aber nachdem<br />
jeder seine Meinung vorgebracht<br />
und erläutert hatte, konnte auch der<br />
Gegenüber die Gefühle des anderen<br />
besser verstehen.<br />
Nach Gebet und Segensworten von<br />
Manfred verabschiedeten wir uns<br />
herzlich in Vorausschau,<br />
dass wir einander am 27.04.2008 in<br />
Saalfeld zur Landeskonferenz wieder<br />
treffen werden.<br />
Beate Kraus<br />
Blau-<strong>Kreuz</strong>-Gruppe Weimar
Freundesbrief 1/2008 Seite 11<br />
Am 27. April trafen sich ca. 100<br />
Personen aus den Blaukreuz<br />
Gruppen zu dem diesjährigen<br />
Landesverbandstreffen in Saalfeld.<br />
Suchtkranke sowie Angehörige<br />
benötigen Hoffung und darum<br />
hatte sich der Vorbereitungskreis<br />
entschlossen, diese Tagung unter<br />
das Thema:<br />
"Hoffnung -<br />
morgen wird alles besser",<br />
zu stellen.<br />
Harald Falke, der LV-Vorsitzende<br />
sowie Frau Rebekka Beselt als<br />
Predigerin der Landeskirchlichen<br />
Gemeinschaft begrüßten die<br />
Teilnehmer.<br />
Pfarrer Reinhard Holmer, der stellvertretende<br />
Vorsitzende des Blauen<br />
<strong>Kreuz</strong>es in <strong>Deutschland</strong> e.V.,freute<br />
sich, dass sich die Teilnehmer aus<br />
ganz Thüringen auf den Weg<br />
gemacht haben. Wir haben<br />
Hoffnung, weil wir Gemeinschaft<br />
und Begegnungen miteinander<br />
haben.<br />
Ist das Thema aber realistisch -<br />
morgen wird alles besser? Im<br />
neuen Testament kommt das Wort<br />
Hoffnung 127 mal vor. Die Bibel ist<br />
ein Buch der Hoffnung. Wer bin<br />
ich? Worauf setze ich meine<br />
Hoffnung? Die Hoffnung bekommt<br />
eine Bedeutung, wenn wir zurückschauen<br />
und fragen: Wer waren<br />
Landesverbandstreffen Thüringen<br />
wir? Als gebundene Menschen sind<br />
wir frei geworden durch Gottes<br />
Geschenk des Glaubens. Dadurch<br />
hat sich die Lebenssituation für uns<br />
verändert.<br />
Leben in der <strong>leben</strong>digen Hoffnung:<br />
Wir haben eine tolle Chance, das<br />
neue Leben zu gestalten. Die<br />
Osterbotschaft - die Auferstehung<br />
Jesu Christi - will uns für das Leben<br />
begeistern. Es geht hier um eine<br />
Hoffnung, die Leben ist und über<br />
den Tod hinaus geht. Wir haben<br />
eine Hoffnung, weil Jesus Christus<br />
uns trägt.<br />
Der stellvertretende LV-<br />
Vorsitzende R. Fleischmann<br />
begrüßte den Therapeuten der<br />
Fachklinik Wigbertshöhe Bad<br />
Hersfeld, Siegfried Born.<br />
Die Arbeit in der Reha ist die<br />
Vorbereitung auf die Arbeit danach.<br />
Vielen ist vor der Reha nicht klar,<br />
was eigentlich Reha ist. Es ist eine<br />
harte Arbeit für jeden persönlich,<br />
denn Wunden werden aufgemacht,<br />
damit sie heilen können. Manche<br />
Wunden heilen schnell und andere<br />
langsam.<br />
Wenn wir über die Reha für die<br />
Betroffenen sprechen, müssen wir<br />
auch über die Angehörigen sprechen.<br />
Sie leiden unter der Krankheit<br />
und deshalb ist es wichtig, dass<br />
auch Angehörige Hilfe bekommen.<br />
Wenn ein Suchtkranker sagt: "Ich<br />
habe es geschafft, weil ich bei der<br />
Reha war.", überschätzt sich und ist<br />
in der Gefahr, zu stürzen. Wer sich<br />
nicht überschätzt, sondern weiß,<br />
dass er persönlich immer wieder<br />
herausgefordert ist, sich zu entscheiden,<br />
kann es schaffen.<br />
Es ist wichtig, dass wir stolz auf das<br />
Erreichte sind.<br />
Lassen sie das erste Glas stehen<br />
und sie werden gesund. Es ist wichtig,<br />
zu entdecken: Ich will!<br />
Nach einer Reha ist es entscheidend,<br />
dass es verschiedene<br />
Angebote der Weiterarbeit und der<br />
Hilfen gibt. Der Betroffene muss<br />
sich entscheiden, welche für ihn zur<br />
Lebensgestaltung wichtig sind.<br />
Hoffnung: Ich hoffe und glaube,<br />
dass ich es schaffe, weil ich will. Die<br />
entgegen gestreckten Hände kann<br />
ich annehmen!<br />
In der Abschlussveranstaltung war<br />
der Lebensbericht von Dieter Nix<br />
(nächste Ausgabe), vorgetragen<br />
von Dieter Merker, ein Höhepunkt.<br />
Für ihn war es Hoffnung, dass<br />
jemand auf ihn zugegangen ist, ihm<br />
Mut gemacht hat für ein Leben<br />
ohne Alkohol.<br />
Mit einem ganz herzlichen<br />
Dankeschön an alle Beteiligten,<br />
besonders der Gruppe aus Saalfeld,<br />
und einem gemütlichen Kaffeetrinken<br />
ist der gelungene Tag ausgeklungen.<br />
Manfred Fiedelak
Was? Was?<br />
Suchtkrankenhilfe<br />
<strong>Gesund</strong> <strong>leben</strong> -<br />
<strong>Rückfall</strong> <strong>vorbeugen</strong><br />
Heilung<br />
Veränderung<br />
Gelassenheit<br />
Besinnungswoche<br />
20. 10. bis 26. 10. 2008<br />
Elbingerode<br />
Anmerkungen der Redaktion:<br />
Redaktionsschluss: 5. Mai 2008<br />
Später eingereichte Artikel<br />
konnten leider nicht berücksichtigt werden.<br />
Artikel für die Ausgabe 2/08<br />
können ab sofort geschickt werden.<br />
Redaktionsschluss dafür: 30. November 2008<br />
Wann?<br />
Grundausbildung für die<br />
ehrenamtliche / betriebliche<br />
Mitarbeit in der<br />
Suchtkrankeenhilfe<br />
10. 11. - 19. 11. 2008<br />
und<br />
23. 02. - 4. 3. 2009<br />
in Elbingerode<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> in <strong>Deutschland</strong> e.V.<br />
Landesverb. Sachsen-Anhalt u. Thüringen<br />
Gefördert durch:<br />
Krankenkassen<br />
Wo? Wo?<br />
Unfall- und<br />
Haftpflichtversicherungsschutz<br />
im Ehrenamt<br />
Viele Menschen sind in den<br />
unterschiedlichsten Bereichen<br />
ehrenamtlich tätig. Dieser Einsatz<br />
kann aber auch mit Risiken, wie<br />
Unfall- oder eingetretene<br />
Haftpflichtschäden, verbunden<br />
sein. Ehrenamtliche sind in der<br />
Regel durch den Träger versichert.<br />
Der Versicherungsschutz für bürgerschaftliches<br />
Engagement wird<br />
derzeit verbessert.<br />
Weitere wichtige Informationen<br />
finden Sie auf den Internetseiten<br />
www.sachsen-anhalt.de und<br />
www.thüringen.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Christine Fleischmann<br />
Langenfelder Str. 5, 36433 Bad Salzungen<br />
Tel.: 03695/606010 / Email: bad-salzungen@blaues-kreuz.de<br />
Manfred Fiedelak<br />
Fr.-Henze-Straße 85, 06179 Teutschenthal<br />
Tel.: 034601/26614 Fax: 034601/26615<br />
Email: m.fiedelak@blaues-kreuz.de