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"strasse und verkehr" 05/2013 - VSS

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5 <strong>2013</strong><br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr<br />

route et trafic<br />

<strong>VSS</strong>-Hauptversammlung <strong>2013</strong>: Impressionen vom Jungfraujoch<br />

Forever Open Road: revolutionäres Konzept für die Strasse der Zukunft<br />

ISSI: Alles über die neuen Normen zur Strassenverkehrssicherheit<br />

Assemblée générale <strong>2013</strong> de la <strong>VSS</strong>: Impressions du Jungfraujoch<br />

Forever Open Road: un concept révolutionnaire pour la route du futur<br />

ISSI: Tout sur les nouvelles normes en matière de sécurité routière


Eine Stelle bei der Stadt? Eine Herausforderung für Sie?<br />

Das Tiefbauamt ist ein Unternehmen des Tiefbau- <strong>und</strong> Entsorgungsdepartements<br />

der Stadt Zürich mit r<strong>und</strong> 300 Mitarbeitenden. Wir<br />

gestalten, projektieren, bauen <strong>und</strong> unterhalten wichtige Teile der<br />

städtischen Infrastruktur, werten den öffentlichen Raum auf <strong>und</strong><br />

gestalten die Mobilitätsstrategie. Damit leisten wir einen wichtigen<br />

Beitrag zur hohen Lebensqualität der Stadt Zürich.<br />

Wir suchen zur personellen Verstärkung im Fachbereich Verkehrsinfrastrukturen<br />

per sofort oder nach Vereinbarung eine/n engagierte/n<br />

Verkehrsingenieur/in /<br />

Verkehrsplaner/in<br />

(80 – 100 %)<br />

Wir sind Anlaufstelle für städtische Gesamtverkehrsfragen, definieren<br />

die verkehrlichen Ziele für Bauprojekte des Tiefbauamtes <strong>und</strong><br />

begleiten diese von der Bestellung über die Entwicklung bis zur<br />

Ausführung. Die Evaluation der Zielerreichung gehört ebenso zu den<br />

Aufgaben wie die Unterstützung der Infrastrukturprojektleitenden des<br />

Tiefbauamtes <strong>und</strong> der Stadt in verkehrstechnischen <strong>und</strong> gesamtverkehrlichen<br />

Fragestellungen.<br />

Beste Aussichten<br />

mit dem <strong>VSS</strong>!<br />

Jetzt vom Jubiläumsbonus<br />

profitieren <strong>und</strong> Mitglied<br />

werden!<br />

Im Rahmen seines 100-jährigen Jubiläums<br />

schenkt der <strong>VSS</strong> allen neuen Einzelmitgliedern<br />

den Mitgliederbeitrag für das Jahr <strong>2013</strong>.<br />

Der <strong>VSS</strong> hat r<strong>und</strong> 2200 Mitglieder: Einzelpersonen,<br />

Eidgenössische Verwaltungen, kantonale <strong>und</strong> kommunale<br />

Ämter, Unternehmen, technische Büros, Produkthersteller,<br />

Forschungsstellen, Prüflabors <strong>und</strong> eidgenössische<br />

wie regionale Schulen. Sie alle profitieren<br />

vom gut funktionierenden Beziehungsnetz innerhalb<br />

des <strong>VSS</strong>, von regelmässigen Fachinformationen, von<br />

Preisvorteilen auf Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen von<br />

bis zu 50 % sowie von Exklusivleistungen für Mitglieder.<br />

Unterstützen Sie die wertvolle Arbeit im <strong>VSS</strong> als<br />

Einzelmitglied!<br />

Die Unterlagen können Sie anfordern unter www.vss.ch oder<br />

auf der <strong>VSS</strong>-Geschäftsstelle:<br />

<strong>VSS</strong> | Sihlquai 255 | CH-80<strong>05</strong> Zürich | Tel: 044 269 40 20<br />

Als erfahrene/r Projektleiter/in bearbeiten <strong>und</strong> leiten Sie Verkehrsprojekte<br />

<strong>und</strong> verfügen hierzu auch über ein ausgewiesenes Fachwissen<br />

in der Verkehrstechnik. Sie bringen Innovationen in die konkrete<br />

Strassenprojektentwicklung ein, begleiten <strong>und</strong> beurteilen diese<br />

Projekte im Hinblick auf ihre gesamtverkehrliche Funktionalität <strong>und</strong><br />

auf ihre Konformität zur Mobilitätsstrategie der Stadt Zürich. Als<br />

kreative, strategisch denkende <strong>und</strong> starke kommunikative Persönlichkeit<br />

sind Sie gewohnt, selbstständig <strong>und</strong> in Teams zu arbeiten,<br />

können problemlösungsorientiert umsetzen <strong>und</strong> sind im mündlichen<br />

<strong>und</strong> schriftlichen Ausdruck gewandt. Sie sind Verkehrs-, Bau- oder<br />

Kulturingenieur/in oder haben eine gleichwertige Ausbildung <strong>und</strong><br />

verfügen über mehrjährige praktische Berufserfahrung im Projektmanagement<br />

<strong>und</strong> im Verkehrswesen.<br />

Wir bieten Ihnen eine herausfordernde <strong>und</strong> vielseitige Tätigkeit mit<br />

Arbeitsort in nächster Nähe zum Hauptbahnhof, flexible Arbeitszeiten,<br />

attraktive Anstellungsbedingungen, eine gute Vereinbarkeit<br />

von Beruf <strong>und</strong> Familie <strong>und</strong> interessante Weiterbildungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Wir freuen uns auf Ihre vollständige Online-Bewerbung, welche Sie<br />

bitte an Bruno Nauer, Leiter Human Resources, Tiefbauamt der<br />

Stadt Zürich, Werdmühleplatz 3, 8001 Zürich richten <strong>und</strong> unter<br />

www.stadt-zuerich.ch/tiefbauamt unter der Rubrik «über uns»<br />

aufgeben. Für Auskünfte steht Ihnen gerne Herr Michael Neumeister,<br />

Fachbereichsleiter Verkehrsinfrastrukturen unter 044 412 27 24 zur<br />

Verfügung.<br />

Eine Dienstabteilung des Tiefbau- <strong>und</strong><br />

Entsorgungsdepartements


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong><br />

verkehr<br />

99. Jahrgang | Mai <strong>2013</strong><br />

Offizielle Zeitschrift des Schweizerischen Verbandes<br />

der Strassen- <strong>und</strong> Verkehrsfachleute<br />

route et<br />

trafic<br />

99 e année | Mai <strong>2013</strong><br />

Publication officielle de l’Association suisse des<br />

professionnels de la route et des transports<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Table des matières<br />

Editorial<br />

Das Beste von heute mit dem Besten von morgen verbinden<br />

Rolf Leeb<br />

<strong>VSS</strong>-Hauptversammlung <strong>2013</strong><br />

«Top of Europe» als Leitmotiv für die Zukunft des <strong>VSS</strong><br />

Rolf Leeb<br />

Thema | Forever Open Road (FOR)<br />

Forscher feilen an Europas Verkehrswegen<br />

für 2025<br />

Rolf Leeb<br />

Die Strasse der neuen Generation in Frankreich<br />

<strong>und</strong> in Deutschland<br />

Prof. Dr. Josef Kunz <strong>und</strong> Christophe Saintillan<br />

Fachartikel<br />

Die Strassenverkehrssicherheit im neuen Kleid<br />

Anja Simma <strong>und</strong> Stevan Skeledzic<br />

5<br />

6<br />

12<br />

18<br />

29<br />

Avant-propos<br />

Associer le meilleur d’aujourd’hui au meilleur de demain<br />

Rolf Leeb<br />

Assemblée générale de la <strong>VSS</strong> <strong>2013</strong><br />

«Top of Europe» comme symbolique de l’avenir de la <strong>VSS</strong><br />

Rolf Leeb<br />

Thème | Forever Open Road (FOR)<br />

Les chercheurs peaufinent les voies en communication européennes<br />

de 2025<br />

Rolf Leeb<br />

La route de nouvelle génération en France<br />

et en Allemagne<br />

Prof. D r Josef Kunz et Christophe Saintillan<br />

Articles techniques<br />

Le nouveau visage de la sécurité routière<br />

Anja Simma et Stevan Skeledzic<br />

Forschung | Normung | Informationen<br />

Forschungsberichte<br />

Informationen<br />

34<br />

Recherche | Normalisation | Informations<br />

Rapports de recherche<br />

Informations<br />

IMPRESSUM | ISSN 0039-2189<br />

Herausgeber | Editeur<br />

<strong>VSS</strong> Schweizerischer Verband der<br />

Strassen- <strong>und</strong> Verkehrsfachleute<br />

<strong>VSS</strong> Association suisse des professionnels<br />

de la route et des transports<br />

Sihlquai 255, CH-80<strong>05</strong> Zürich<br />

Telefon 044 269 40 20 | Telefax 044 252 31 30<br />

info@vss.ch | www.vss.ch<br />

Redaktion | Rédaction<br />

<strong>VSS</strong>, Redaktion «Strasse <strong>und</strong> Verkehr»<br />

Sihlquai 255, CH-80<strong>05</strong> Zürich<br />

Telefon 044 269 40 20 | Telefax 044 252 31 30<br />

redaktion@vss.ch<br />

Verantwortlicher Redaktor | DTP<br />

Responsable de rédaction | DTP<br />

Rolf Leeb, media&more GmbH, Zürich<br />

Fachliche Begleitkommission<br />

Commission d’accompagnement technique<br />

Edouard Borloz, Manfred Beck, Nicole Grau,<br />

Carlo Mariotta, Yvan Ramel, Reto Zobrist<br />

Übersetzungen | Traductions<br />

Atlantis Übersetzungsdienst AG,<br />

Anne-Lise Montandon<br />

Inserate | Annonces publicitaires<br />

Print Promotion, Andreas Benz<br />

Route de la Rotte 5, CH-1787 Mur VD<br />

Telefon 026 673 25 20, Telefax 026 673 25 19<br />

E-Mail: andreas.benz@printpromotion.ch<br />

www.printpromotion.ch<br />

Druck <strong>und</strong> Versand<br />

Impression et expédition<br />

Vogt-Schild Druck AG<br />

Gutenberg<strong>strasse</strong> 1, CH-4552 Derendingen<br />

Preise | Prix<br />

Jahresabonnement | Abonnement par an<br />

Schweiz | Suisse CHF 112.75<br />

CEPT- <strong>und</strong> Mittelmeerländer CHF 128.–<br />

Pays CEPT et méditerranéens<br />

Übrige Länder | Autres pays CHF 142.–<br />

Einzelnummer | Par numéro CHF 12.–<br />

(+ Versand)<br />

«Strasse <strong>und</strong> Verkehr» erscheint in<br />

10 Nummern jährlich. Mitglieder des <strong>VSS</strong> erhalten<br />

ein Exemplar der Zeitschrift kostenlos.<br />

«route et trafic» paraît en 10 numéros par<br />

an. Les membres de la <strong>VSS</strong> reçoivent un exemplaire<br />

du périodique gratuitement.<br />

Die Verantwortung für den Inhalt der publizierten<br />

Artikel <strong>und</strong> Inserate liegt bei den Autoren<br />

<strong>und</strong> den Inserenten.<br />

Es werden keine Inserate mit rassistischem,<br />

politischem, religiösem oder pornografischem<br />

Inhalt publiziert.<br />

Die Inserenten verpflichten sich, keine absichtlich<br />

falsche oder irreführende Werbung zu<br />

publizieren.<br />

Foto Titelseite: Jungfraujoch (Fotos <strong>und</strong><br />

Montage: Rolf Leeb.)<br />

Photo de la page de couverture:<br />

Jungfraujoch (photos et montage: Rolf Leeb)<br />

.<br />

inhaltsverzeichnis table des matiÈres 3


Nyon se profile comme un acteur majeur dans le développement de<br />

la Côte. Son ambition, en tant qu’administration publique, est de<br />

progresser et développer des qualités d’employeur de référence, en<br />

reconnaissant vos compétences, en découvrant votre qualités et en<br />

vous faisant partager des opportunités.<br />

Afin de compléter son équipe, le service des travaux et<br />

environnement, secteur environnement recherche un/une<br />

Notre choix se portera sur une personne possédant une formation<br />

d’ingénieur en génie civil HES ou titre jugé équivalent, complétée<br />

idéalement par une spécialisation en transport. Fort d’une pratique<br />

confirmée dans la gestion de projet, elle sera au bénéfice d’une<br />

expérience professionnelle d’au moins 5 ans. La connaissance des<br />

marchés publics, des institutions et du cadre légal vaudois seront<br />

des atouts. Autonomie, initiative et qualités de communication et de<br />

négociations sont les maîtres mots de ce poste.<br />

Vous trouverez davantage d’informations et le cahier des charges<br />

sous www.nyon.ch, ou QRcode-ci-contre.<br />

Entrée en fonction : à convenir.<br />

Afin d’assurer un traitement efficace de votre<br />

candidature et respectueux de l’environnement,<br />

nous vous remercions de privilégier la voie électronique pour nous<br />

adresser votre dossier complet d’ici au 31 mai <strong>2013</strong> à l’adresse<br />

suivante : loyse.schenkel@nyon.ch.<br />

Valeurs humaines et efficacité sont au centre de nos préoccupations.<br />

L’encouragement à la formation continue, l’équité salariale, des<br />

conditions sociales compétitives, la responsabilité environnementale,<br />

sont nos engagements au quotidien.<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

Engagieren Sie sich mit uns für die Mobilität. Die Abteilung Projektierung<br />

ist im Tiefbauamt für innovative Lösungen <strong>und</strong> optimale Nutzung<br />

der Strassenanlagen verantwortlich. Zur Unterstützung dieses Kompetenzbereiches<br />

suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung einen/eine<br />

Projektleiter/-in Strassenbau<br />

Ihre Aufgaben: Gesamtleitung von interessanten <strong>und</strong> anspruchsvollen<br />

Strassenbauprojekten vom Vorprojekt bis zum Auflageprojekt im<br />

Raum Ausserschwyz. Führen von Fachspezialisten <strong>und</strong> umsetzen<br />

eines effizienten Projektmanagements im Hinblick auf Qualität, Kosten,<br />

Termine <strong>und</strong> Akzeptanz in der Bevölkerung.<br />

Unsere Anforderungen: Sie verfügen über einen Hochschul- oder<br />

Fachhochschulabschluss mit Erfahrung in der Projektleitung <strong>und</strong><br />

Projektierung von Strassenbauprojekten. Weiter werden vernetztes<br />

Denken, lösungsorientiertes Verhandlungs- <strong>und</strong> Organisationstalent<br />

erwartet. Arbeitsort ist Brunnen.<br />

Interessiert? Martin Hagmann, Abteilungsleiter Projektierung, steht<br />

Ihnen für allfällige Auskünfte unter Tel. 041 819 25 61 gerne zur Verfügung.<br />

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an das<br />

Personalamt Kanton Schwyz, Peter Nigg, Postfach 1234, 6431 Schwyz.<br />

Personalamt Kanton Schwyz<br />

Postfach 1234<br />

6431 Schwyz<br />

www.sz.ch/jobs<br />

Dem Tiefbauamt obliegt die Gesamtverantwortung im Strassenwesen,<br />

von der Strategie bis zum Betrieb. Für interessante Bauvorhaben<br />

auf dem ganzen Netz der Kantons<strong>strasse</strong>n suchen wir ab dem<br />

1. September <strong>2013</strong> oder nach Vereinbarung einen<br />

Eidg. dipl. Bauleiter/in als Oberbauleiter<br />

Ihre Aufgaben: Bauherrenvertretung; Projektleitung für die Ausführungsprojekte;<br />

die Realisierung <strong>und</strong> die Inbetriebnahme; Kontakte<br />

mit den Behörden <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en im Zusammenhang mit den Projekten.<br />

Unsere Anforderungen: Eidg. dipl. Bauleiter mit spezifischem Fachwissen<br />

in Strassenbau; Erfahrung im Projektmanagement; mehrere<br />

Jahre f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse in Erfahrung als Projekt- <strong>und</strong> Bau- bzw.<br />

Oberbauleiter; zuverlässige <strong>und</strong> leistungsfreudige Persönlichkeit;<br />

Team- <strong>und</strong> Kommunikationsfähigkeit; Gewandtheit im schriftlichen<br />

<strong>und</strong> mündlichen Verkehr.<br />

Sind Sie interessiert? Weitere Auskünfte über Aufgaben, Arbeitsumfeld<br />

<strong>und</strong> Anstellungsbedingungen erteilt Ihnen gerne der Abteilungsleiter<br />

Realisierung, Albert Rohrer, Telefon 041 819 25 30. Ihre Bewerbungsunterlagen<br />

mit Lebenslauf, Foto, Zeugniskopien <strong>und</strong> Referenzen<br />

richten Sie bitte an das Personalamt Kanton Schwyz, Peter Nigg,<br />

Postfach 1234, 6431 Schwyz.<br />

Personalamt Kanton Schwyz<br />

Postfach 1234<br />

6431 Schwyz<br />

www.sz.ch/jobs


DE<br />

FR<br />

Das Beste von heute mit dem<br />

Besten von morgen verbinden<br />

Europas führende Verkehrsforscher suchen zurzeit gemeinsam<br />

nach Lösungen, um das wachsende Verkehrsaufkommen<br />

bewältigen <strong>und</strong> die steigenden Ansprüche der Strassennutzer<br />

befriedigen zu können. Und sie wollen schnell brauchbare<br />

Konzepte präsentieren, denn das Verkehrsaufkommen auf<br />

den 45 Millionen Kilometern Asphalt<strong>strasse</strong>n in Europa soll<br />

zwischen 2010 <strong>und</strong> 2<strong>05</strong>0 um geschätzte 50 % zunehmen.<br />

Das hat letztlich auch volkswirtschaftlich gravierende Auswirkungen:<br />

Alleine die Verkehrsüberlastung kostet Europa<br />

jährlich etwa 1 % des BIP – immerhin r<strong>und</strong> 140 Mrd. Euro!<br />

Zudem schlagen auch die externen Kosten, verursacht etwa<br />

durch Lärmbelästigung oder Unfälle, immer stärker zu Buche.<br />

Unter diesem Druck stets wachsender gesellschaftlicher<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> finanzieller Einschnitte arbeiten<br />

über 30 europäische Institutionen der Verkehrsforschung<br />

gemeinsam an Konzepten dafür, wie technologische Entwicklungen<br />

die Verkehrsströme der Zukunft effizienter,<br />

sicherer, übersichtlicher <strong>und</strong> nicht zuletzt umweltschonender<br />

machen könnten. Entstanden ist «Forever Open Road» – ein<br />

revolutionäres Gesamtkonzept für das Verkehrssystem im<br />

Jahr 2025, welches das Beste von heute mit dem Besten von<br />

morgen verbinden wird.<br />

Es geht dabei vor allem darum, ein gemeinsames Verständnis<br />

für so grosse Entwicklungen zu etablieren. Beispielsweise bei<br />

der Kommunikation zwischen Auto <strong>und</strong> Infrastruktur, wo es<br />

keine Insellösungen geben kann. Deshalb ist die Bündelung<br />

länderübergreifender <strong>und</strong> nationaler Forschungsprogramme<br />

zentral, um gezielt in eine Richtung zu arbeiten <strong>und</strong> die Mittel<br />

sinnvoll einzusetzen.<br />

Ein weiterer Anspruch an das System ist, dass möglichst alle<br />

Operationen <strong>und</strong> Prozesse automatisch ablaufen. Deshalb<br />

braucht es in einem intelligenten Verkehrssystem nicht nur<br />

intelligente Autos, sondern auch eine intelligente Infrastruktur,<br />

die möglichst zuverlässig <strong>und</strong> zeitkritisch mit den Fahrzeugen<br />

kommunizieren kann – <strong>und</strong> das über verschiedene<br />

Systeme hinweg. Gefordert sind also einheitliche Standards<br />

<strong>und</strong> Normen, damit die Technologien einander verstehen.<br />

Deshalb wird der <strong>VSS</strong> mit seinem Know-how <strong>und</strong> Netzwerk<br />

auch bei der Strasse der Zukunft einen wichtigen Beitrag<br />

leisten können <strong>und</strong> müssen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.<br />

Associer le meilleur d’aujourd’hui<br />

au meilleur de demain<br />

A l’heure actuelle, les plus grands chercheurs européens qui<br />

se consacrent à la route s’efforcent de trouver ensemble des<br />

solutions pour gérer le volume croissant du trafic et satisfaire<br />

les exigences de plus en plus élevées des usagers de la route. Ils<br />

veulent présenter des concepts utilisables rapidement, car on<br />

estime que le trafic augmentera de 50 % entre 2010 et 2<strong>05</strong>0 sur<br />

les 45 millions de kilomètres de routes asphaltées que compte<br />

l’Europe. De plus, cette évolution aura au final de graves<br />

répercussions économiques: les seuls encombrements coûtent<br />

chaque année environ 1 % du BIP de l’Europe – soit tout de même<br />

quelque 140 milliards d’euros! En outre, les coûts externes<br />

causés notamment par les nuisances sonores ou les accidents<br />

pèsent eux aussi de plus en plus lourd dans la balance.<br />

Soumis à cette pression, avec des défis sociétaux sans cesse<br />

croissants et des coupes financières, plus de 30 institutions<br />

européennes de recherche routière travaillent conjointement à<br />

élaborer des concepts pour trouver comment les développements<br />

technologiques pourraient rendre à l’avenir la circulation plus<br />

efficace, plus sûre, plus claire, sans oublier plus respectueuse<br />

de l’environnement. Il a résulté de ce travail un concept global<br />

révolutionnaire pour aménager le système de transport de<br />

2025 – «Forever Open Road» – qui associera le meilleur<br />

d’aujourd’hui au meilleur de demain.<br />

En l’occurrence, il s’agit surtout de développer une compréhension<br />

commune des évolutions aussi importantes. Par exemple<br />

pour la communication entre voiture et infrastructure, où il ne<br />

peut y avoir de solutions autarciques. C’est pourquoi le regroupement<br />

de programmes de recherche nationaux et transnationaux<br />

est essentiel pour travailler de manière ciblée dans une seule et<br />

même direction et mettre en œuvre les moyens avec pertinence.<br />

Le système doit satisfaire une autre exigence: toutes les opérations<br />

et tous les processus doivent être autant que possible automatisés.<br />

Un système de transport intelligent a donc besoin non<br />

seulement de voitures intelligentes, mais aussi d’une infrastructure<br />

intelligente, apte à communiquer avec les véhicules de façon<br />

aussi fiable et rapide que possible – et ce via différents systèmes.<br />

Des standards et des normes uniques sont donc requis pour que<br />

les technologies se comprennent. Voilà pourquoi la <strong>VSS</strong>, avec<br />

tout son savoir-faire et son réseau, pourra et devra apporter une<br />

contribution importante pour façonner les routes de demain.<br />

Je vous souhaite une agréable et intéressante lecture.<br />

Rolf Leeb<br />

Redaktor/Rédacteur <strong>VSS</strong><br />

editorial AVANT-PROPOS 5


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

<strong>VSS</strong>-Hauptversammlung auf dem Jungfraujoch<br />

«Top of Europe» als Leitmotiv<br />

für die Zukunft des <strong>VSS</strong><br />

Assemblée générale de la <strong>VSS</strong> au Jungfraujoch<br />

«Top of Europe» comme<br />

symbolique de l’avenir de la <strong>VSS</strong><br />

Grossandrang an der 102. Hauptversammlung<br />

des <strong>VSS</strong>: Über 200 Mitglieder konnte<br />

<strong>VSS</strong>-Präsident Dieter Wepf in symbolträchtiger<br />

Umgebung – «Top of Europe» auf<br />

dem Jungfraujoch – begrüssen. Sie hiessen<br />

die Jahresrechnung ebenso gut wie eine<br />

Anpassung der Statuten. Zudem wurde<br />

ASTRA-Direktor Rudolf Dieterle zum Ehrenmitglied<br />

ernannt. Ständeratspräsident<br />

Filippo Lombardi betonte in seiner humorvoll<br />

vorgetragenen Rede die Wichtigkeit der<br />

Milizarbeit im <strong>VSS</strong>, warnte aber gleichzeitig<br />

auch davor, dass sich der Fachkräftemangel<br />

im Strassen- <strong>und</strong> Verkehrswesen nicht weiter<br />

zuspitzen dürfe.<br />

La 102 ème Assemblée générale de la <strong>VSS</strong> a connu<br />

une forte affluence: Dieter Wepf, le président<br />

de l’association, a en effet accueilli plus de<br />

200 membres dans un environnement très<br />

symbolique, «Top of Europe», au Jungfraujoch.<br />

Ils ont approuvé les comptes annuels ainsi<br />

qu’une modification des statuts. En outre, le<br />

directeur de l’OFROU, Rudolf Dieterle, a été<br />

nommé membre d’honneur. Dans un discours<br />

empreint d’humour, Filippo Lombardi, président<br />

du Conseil des Etats, a souligné l’importance du<br />

travail de milice au sein de la <strong>VSS</strong>, tout en<br />

mettant en garde contre l’aggravation potentielle<br />

du déficit de personnels qualifiés dans le<br />

secteur de la route et des transports.<br />

Symbolträchtiger hätte der Ort für die 102.<br />

Hauptversammlung (HV) des <strong>VSS</strong> nicht<br />

sein können: Hoch oben auf dem Jungfraujoch,<br />

«Top of Europe» in einer imposanten<br />

Bergkulisse mit fantastischer Weitsicht bis<br />

über unsere Landesgrenzen hinaus. Auch<br />

<strong>VSS</strong>-Präsident Dieter Wepf liess sich in seiner<br />

Begrüssungsrede davon inspirieren: «Der <strong>VSS</strong> feiert hier<br />

nicht nur auf dem ‹Top of Europe›, sondern wir wollen es auch<br />

sein – <strong>und</strong> zwar gleich in dreifacher Hinsicht: ‹Top of Standardisation›,<br />

‹Top of Quality› <strong>und</strong> ‹Top of Communication›.»<br />

Im statutarischen Teil der HV liess Wepf nochmals die wichtigsten<br />

Ereignisse <strong>und</strong> Veränderungen im Geschäftsjahr 2012<br />

Revue passieren. Im Bereich Forschung wurden im letzten Jahr<br />

12 Forschungsprojekte abgeschlossen <strong>und</strong> 12 neue Projekte<br />

gestartet. Zudem wurden 2012 folgende Normen publiziert:<br />

5 neue SN <strong>und</strong> 9 überarbeitete SN<br />

2 europäische Normen mit einem nationalen Anhang<br />

48 EN oder ISO-Normen mit einem nationalen Vorwort.<br />

Le site de la 102 ème Assemblée générale (AG)<br />

de la <strong>VSS</strong> n’aurait pas pu être plus symbolique:<br />

tout en haut du Jungfraujoch, «Top of<br />

Europe», dans un paysage montagneux spectaculaire<br />

offrant un panorama fantastique<br />

s’étendant au-delà de nos frontières. Ce cadre<br />

a également inspiré le président de la <strong>VSS</strong>,<br />

Dieter Wepf, dans son discours de bienvenue: «La <strong>VSS</strong> ne fête<br />

pas seulement son jubilé au ‹Top of Europe›. Elle souhaite également<br />

être de trois autres manières: Top of Standardisation, Top<br />

of Quality, Top of Communication.»<br />

Lors de la partie statutaire de l’AG, Dieter Wepf a une nouvelle<br />

fois passé en revue les événements et les changements les plus<br />

importants de l’exercice 2012. Dans le domaine de la recherche, 12<br />

projets ont été bouclés l’an dernier et 12 nouveaux projets ont été<br />

lancés. Par ailleurs, les normes suivantes ont été publiées en 2012:<br />

5 nouvelles SN et 9 SN révisées<br />

2 normes européennes avec une annexe nationale<br />

48 EN ou normes ISO avec un avant-propos national.<br />

Von<br />

Rolf Leeb<br />

Partner media & more GmbH,<br />

Kommunikationsberatung.<br />

Verantwortlich für die<br />

Redaktion von «Strasse<br />

<strong>und</strong> Verkehr»<br />

6<br />

Hauptversammlung assemblée générale


1 | Die Mitglieder stimmten an der HV auf dem Jungfraujoch allen Anträgen zu. (Fotos: Rolf Leeb)<br />

1 | Lors de l’AG au Jungfraujoch, les membres ont approuvé toutes les requêtes. (Photos: Rolf Leeb)<br />

Grosses Interesse für <strong>VSS</strong>-Fachtagungen<br />

Sehr grossen Anklang fanden im letzten Jahr auch die vier Fachtagungen<br />

(«Systemarchitektur Schweiz», «Bauen trotz knapper<br />

Finanzen», «Nistra», «Fussgänger- <strong>und</strong> Veloverkehr»). Die<br />

Nachfrage überstieg zum Teil sogar die angebotenen Plätze,<br />

so dass gewisse Tagungen nachträglich ein zweites Mal ausgeschrieben<br />

werden mussten. Weiter hat der <strong>VSS</strong> 2012 zwei<br />

zertifizierte Weiterbildungen («Sanierung von Unfallstellen»<br />

<strong>und</strong> «Sicherheitsaudit für Projekte von Strassenverkehrsanlagen»)<br />

<strong>und</strong> das Seniorentreffen durchgeführt.<br />

Auf der Geschäftsstelle konnte der <strong>VSS</strong> im Jahr 2012 zur allgemeinen<br />

Zufriedenheit seiner Klienten <strong>und</strong> Mitglieder ein<br />

neues ERP (Enterprise Resource Planning), eine neue Website<br />

sowie einen neuen Online-Shop eröffnen. Gleichzeitig wurde<br />

eine Internet-Plattform (www.mobilityplatform.ch) geschaffen,<br />

um alle Publikationen im Bereich Strassen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<br />

auf B<strong>und</strong>es-, Kantons- <strong>und</strong> Kommunalebene sowie in<br />

der Privatwirtschaft zu erfassen. Diese benutzerfre<strong>und</strong>liche<br />

Plattform steht allen Partner-Organisationen zur Verfügung,<br />

die im Bereich Strassen- <strong>und</strong> Verkehrswesen tätig sind.<br />

Der Vorstand hat sich zudem zum Ziel gesetzt, das Image <strong>und</strong><br />

die Bekanntheit des <strong>VSS</strong> zu steigern. Deshalb hat er sich von<br />

der Agentur media&more GmbH ein Kommunikationskonzept<br />

erarbeiten lassen. Voraussetzung für eine gute Kommunikation<br />

ist, dass der <strong>VSS</strong> spannende <strong>und</strong> relevante «Geschichten» zu<br />

erzählen hat. Dazu sind u. a. folgende Massnahmen geplant:<br />

Neues Editorial Board bestimmt Megathemen <strong>2013</strong>/2014<br />

<strong>VSS</strong>-Magazin als Hauptkommunikationsmittel<br />

1-1-Gespräche mit Politikern <strong>und</strong> Opinion Leaders.<br />

Das Kommunikationskonzept basiert auf den 3 Säulen:<br />

Notwendige Unternehmenskommunikation<br />

Pro-aktive Kommunikation (Themensetting)<br />

Kommunikation zum 100-Jahr-Jubiläum.<br />

Un grand intérêt pour les journées techniques<br />

L’an dernier, les quatre journées techniques organisées («Architecture<br />

des systèmes en Suisse», «Construire malgré des moyens<br />

limités», «Nistra», «Trafic piétonnier et cycliste») ont suscité un<br />

très vif intérêt. La demande a même parfois dépassé le nombre<br />

de places proposées, si bien que certaines journées ont dû être<br />

renouvelées ultérieurement. Par ailleurs, la <strong>VSS</strong> 2012 a organisé<br />

deux sessions de formation continue certifiée («Remise en état des<br />

endroits à concentration d’accidents» et «Audit de sécurité pour les<br />

projets d’infrastructure routière») ainsi que la journée des seniors.<br />

Au Secrétariat central, la <strong>VSS</strong> a pu mettre en place un nouvel ERP<br />

(Enterprise Resource Planning), lancer un nouveau site Internet<br />

et ouvrir un nouvel Online Shop. Parallèlement, une plateforme<br />

Internet (www.mobilityplatform.ch) a été créée pour rassembler<br />

toutes les publications dans le domaine de la route et des transports<br />

au niveau confédéral, cantonal et communal, ainsi que dans<br />

le secteur privé. Cette plateforme conviviale est à la disposition de<br />

toutes les organisations partenaires qui opèrent dans le domaine<br />

de la route et des transports.<br />

Le Comité s’est en outre fixé pour objectif d’améliorer l’image et<br />

d’augmenter la notoriété de la <strong>VSS</strong>. Elle a donc chargé l’agence<br />

media & more GmbH d’élaborer un concept de communication.<br />

Pour une bonne communication, il est impératif que la <strong>VSS</strong> ait<br />

des «histoires» pertinentes et passionnantes à raconter. A cet effet,<br />

les mesures suivantes sont notamment prévues:<br />

Un nouvel Editorial Board définit les grands thèmes<br />

Le magazine <strong>VSS</strong> est le principal vecteur d’information<br />

Entretiens en tête-à-tête avec des personnalités politiques.<br />

Le concept de communication repose sur trois piliers:<br />

La communication d’entreprise<br />

Une communication proactive sur des thèmes déterminés<br />

La communication dans le contexte des activités liées au<br />

jubilé de l’association.<br />

Hauptversammlung assemblée générale 7


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

2 | Angeregte Diskussion: Ständeratspräsident Filippo Lombardi (Mitte) im Gespräch mit André-Gilles Dumont (l.) <strong>und</strong> ASTRA-Direktor Rudolf Dieterle.<br />

2 | Discussion animée: le président du Conseil des Etats, Filippo Lombardi (au centre) avec André-Gilles Dumont (à g.) et Rudolf Dieterle, directeur de l’OFROU.<br />

Finanziell weiter auf solidem Kurs<br />

Die Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung schloss 2012 analog zu den<br />

Vorjahren mit einem kleinen Gewinn ab. Die Bilanz <strong>und</strong> die<br />

Jahresrechnung (Details dazu finden Sie im Geschäftsbericht<br />

2012) wurden von den Mitgliedern einstimmig gutgeheissen<br />

<strong>und</strong> der Vorstand entlastet. Auch das Budget für <strong>2013</strong> zeigt<br />

wiederum einen kleinen Gewinn.<br />

Ebenfalls angenommen wurden die Statutenänderungen. Die<br />

wichtigsten Änderungen in Kürze:<br />

Berücksichtigung des neuen <strong>VSS</strong>-Logo (Mai 2011)<br />

Berücksichtigung der Pflichtenhefte der <strong>VSS</strong>-Organe<br />

gemäss Vorstandsentscheidung vom November 2012<br />

Präzisierung der <strong>VSS</strong>-Dienstleistungen<br />

Neue Rolle des <strong>VSS</strong>-Beirates<br />

Rudolf Dieterle zum Ehrenmitglied ernannt<br />

Der <strong>VSS</strong> hat seinem engagiertesten <strong>und</strong> renommiertesten<br />

Gast im Jubiläumsjahr seine Ehre erwiesen <strong>und</strong> ASTRA-<br />

Direktor Dr. Rudolf Dieterle zum Ehrenmitglied berufen.<br />

Zudem wurden folgende <strong>VSS</strong>-Mitglieder auf den 1. Januar<br />

2014 zu Veteranen ernannt: Stefan Berchtold, Max Brunner,<br />

Guillaume Favre, Orlando Ferrari, Jean-Pierre Richoz,<br />

Urs Schwegler, Georges Stauffer <strong>und</strong> Alain Travaglini. In<br />

den Beirat wurden folgende Personen gewählt: Hermann W.<br />

Fritz (2. Amtsdauer), Claude Pralong (3. Amtsdauer) <strong>und</strong> Jean<br />

Beauverd als Beiratspräsident (1. Amtsdauer). Im Namen<br />

des Vorstandes bedauerte <strong>VSS</strong>-Präsident Wepf, dass Andreas<br />

Gantenbein <strong>und</strong> Gerhard Girmscheid bereits die Grenze der<br />

möglichen Amtszeit im Beirat von neun Jahren erreicht haben<br />

<strong>und</strong> dankte Ihnen für Ihre aktive Mitarbeit herzlich.<br />

Financièrement, la <strong>VSS</strong> conserve un cap solide<br />

Les comptes de pertes et profits pour 2012 font état d’un léger<br />

bénéfice, comme les années précédentes. Le bilan et les comptes<br />

annuels (vous trouverez de plus amples détails à ce sujet dans le<br />

rapport de gestion 2012) ont été approuvés à l’unanimité par les<br />

membres, qui ont donné quitus au Comité. Le budget <strong>2013</strong> présente<br />

une nouvelle fois un léger bénéfice.<br />

Les modifications statutaires ont également été approuvées. Les<br />

principales modifications, en bref, sont les suivantes:<br />

La prise en compte du nouveau logo de la <strong>VSS</strong> (mai 2011)<br />

La mise en conformité des statuts avec les cahiers des<br />

charges des organes <strong>VSS</strong> conformément à la décision<br />

prise par le Comité en novembre 2012<br />

Une description exhaustive des prestations de la <strong>VSS</strong><br />

Un rôle renouvelé pour le Conseil de la <strong>VSS</strong><br />

Rudolf Dieterle nommé membre d’honneur<br />

En cette année de jubilé, la <strong>VSS</strong> a nommé membre d’honneur<br />

son hôte le plus engagé et le plus prestigieux, le D r Rudolf Dieterle,<br />

directeur de l’OFROU. Par ailleurs, les membres de la <strong>VSS</strong><br />

suivants ont été nommés vétérans au 1 er janvier: Stefan Berchtold,<br />

Max Brunner, Guillaume Favre, Orlando Ferrari, Jean-Pierre<br />

Richoz, Urs Schwegler, Georges Stauffer et Alain Travaglini. Les<br />

personnes suivantes ont été élues au Conseil: Hermann W. Fritz<br />

(2 ème mandat), Claude Pralong (3 ème mandat) et Jean Beauverd, au<br />

poste de président du Conseil (1 er mandat). Au nom du Comité, le<br />

président de la <strong>VSS</strong>, Dieter Wepf, a regretté qu’Andreas Gantenbein<br />

et Gerhard Girmscheid aient déjà atteint la limite administrative<br />

de leur mandat (9 ans) et les remercie chaleureusement de<br />

leur contribution active au Conseil.<br />

8<br />

Hauptversammlung assemblée générale


Viel Applaus für Filippo Lombardi<br />

Einen Höhepunkt der HV stellte die humorvolle Rede von<br />

Ständeratspräsident Filippo Lombardi dar. Der Tessiner beneidete<br />

den <strong>VSS</strong> gleich zu Beginn um dessen «eigene Flexibilität»:<br />

«Wer kann schon zum 100-Jahr-Jubiläum seine 102. HV durchführen!»<br />

Der <strong>VSS</strong> sei für ihn «ein Beispiel für gelebte Subsidarität»,<br />

dass man also nicht alles vom Staat erwarte. Es sei toll,<br />

dass der <strong>VSS</strong> Fachleute zusammenbringe <strong>und</strong> so für das ganze<br />

Land eine grosse Leistung erbringe. «Dieses System wäre für<br />

andere Bereiche in der Schweiz auch wünschenswert», so Lombardi.<br />

Er betonte auch, dass sich die Geschichte der Schweiz auf<br />

den Verkehrsachsen entwickelt hat: «Sie hat mit dem Gotthard<br />

begonnen <strong>und</strong> wird nun mit dem Gotthard weitergehen.» Weil<br />

man viel zu lange mit einer Gesamtsanierung des längsten<br />

Tunnels zugewartet habe, brauche es jetzt eine 2. Röhre. «Es<br />

kann nicht sein, dass man mit einer Schliessung einen Landesteil<br />

praktisch drei Jahre isoliert.» Doch Lombardi blickt optimistisch<br />

in die Zukunft <strong>und</strong> ist überzeugt, dass die entsprechend<br />

notwendigen Mittel für Schiene <strong>und</strong> Strasse zur Verfügung gestellt<br />

werden – jedoch nur, wenn der «Religionskrieg zwischen<br />

Strasse <strong>und</strong> Schiene» endlich aufhöre. «Die Mehrheit im Parlament<br />

hat dies inzwischen begriffen», ist Lombardi überzeugt.<br />

Im zweiten Teil seiner Rede sprach er den Fachkräftemangel<br />

im Strassen- <strong>und</strong> Verkehrswesen an <strong>und</strong> monierte, dass die<br />

Universitäten zum Teil zu sehr auf internationale Rankings<br />

schielen <strong>und</strong> dabei weniger attraktive Studienrichtungen vernachlässigen.<br />

«Doch zum Glück findet auch hier eine Umkehr<br />

statt, wie die jüngsten Studentenzahlen in den entsprechenden<br />

Lehrgängen bestätigen», meinte Lombardi zum Abschluss.<br />

Des tonnerres d’applaudissements pour<br />

Filippo Lombardi<br />

Le discours plein d’humour du président du Conseil des Etats,<br />

Filippo Lombardi, a été un moment fort de l’AG. D’entrée, le Tessinois<br />

a envié la «flexibilité inédite» de la <strong>VSS</strong>: «Qui donc est capable<br />

d’organiser sa 102 ème AG à l’occasion de son centième anniversaire!»<br />

Pour lui, la <strong>VSS</strong> est un «exemple de subsidiarité vécue», et<br />

donc du fait que l’on n’attende pas tout de l’Etat. Il est formidable<br />

que la <strong>VSS</strong> rassemble des spécialistes et apporte une contribution<br />

considérable pour tout le pays. «Ce système serait également<br />

souhaitable pour d’autres domaines en Suisse», a déclaré M. Lombardi.<br />

Ce dernier a aussi souligné que la Suisse s’était développée<br />

le long des axes de communication: «Elle a débuté au Gothard et<br />

se poursuivra désormais avec le Gothard.» Comme on a beaucoup<br />

trop attendu pour remettre totalement en état le tunnel le plus<br />

long, un second tube est aujourd’hui nécessaire. «Il est impossible<br />

qu’une fermeture oblige pratiquement à isoler toute une partie du<br />

pays pendant trois ans.» Mais M. Lombardi envisage l’avenir avec<br />

optimisme, convaincu que les moyens nécessaires seront mis à<br />

disposition pour le rail et la route – mais uniquement si «la guerre<br />

de religion entre la route et le rail» cesse enfin. «Au Parlement, la<br />

majorité l’a aujourd’hui compris», a affirmé M. Lombardi. Dans la<br />

seconde partie de son discours, il a abordé le sujet du manque de<br />

personnel qualifié dans le domaine de la route et des transports et<br />

a critiqué le fait que les universités lorgnaient parfois trop sur les<br />

classements internationaux et négligeaient les cursus moins attrayants.<br />

«Mais heureusement, on note là aussi un retournement,<br />

comme le confirment les derniers chiffres sur le nombre d’étudiants<br />

dans les spécialités concernées», a conclu M. Lombardi.<br />

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Hauptversammlung assemblée générale 9


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Impressionen von d<br />

auf dem Jungfr<br />

10<br />

Hauptversammlung assemblée générale


er HV <strong>2013</strong><br />

aujoch<br />

Hauptversammlung assemblée générale 11


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Forever Open Road (FOR)<br />

Forscher feilen an Europas<br />

Verkehrswegen für 2025<br />

Forever Open Road (FOR)<br />

Les chercheurs peaufinent les voies en<br />

communication européennes de 2025<br />

Europas Strassenforscher haben eine inspirierende<br />

Vision zur Bewältigung der heutigen<br />

<strong>und</strong> zukünftigen Herausforderungen für das<br />

Strassennetz erarbeitet. Entstanden ist das<br />

Projekt «Forever Open Road» (FOR) – ein<br />

revolutionäres Konzept, welches das Beste<br />

von heute mit dem Besten von morgen verbinden<br />

wird. Die «immer offene Strasse» soll<br />

automatisiert, anpassungsfähig <strong>und</strong> resistent<br />

gegen mögliche Auswirkungen des Klimawandels<br />

sein. FOR ist ein Konzept zum Bau<br />

<strong>und</strong> zur Instandhaltung von Strassen, das<br />

uneingeschränkt anwendbar ist – auf alle<br />

Strassentypen <strong>und</strong> in jeder Region.<br />

Les chercheurs européens qui se consacrent<br />

à la route ont élaboré une approche inspirée<br />

pour relever les défis actuels et futurs du<br />

réseau routier. C’est ainsi qu’est apparu le<br />

projet «Forever Open Road» (FOR) – un<br />

concept révolutionnaire qui associera le<br />

meilleur d’aujourd‘hui au meilleur de<br />

demain. La «route toujours ouverte» doit<br />

être automatisée, adaptable et résistante<br />

aux effets possibles du changement climatique.<br />

FOR est un concept de construction<br />

et d’entretien des routes qui est applicable<br />

sans restrictions – sur tous les types de<br />

routes et dans toutes les régions.<br />

Das Verkehrsaufkommen auf Europas<br />

Strassen nimmt von Jahr zu<br />

Jahr zu. Ebenso rasant ist die Entwicklung<br />

von technologischen Konzepten,<br />

welche die Verkehrsströme der Zukunft<br />

effizienter, sicherer, übersichtlicher <strong>und</strong><br />

nicht zuletzt umweltschonender machen<br />

sollen. Das Europäische Forum der Strassenforschungseinrichtungen<br />

FEHRL hat<br />

dafür gesorgt, dass die europaweiten Forschungsaktivitäten<br />

von mehr als 30 einschlägigen<br />

Institutionen vernetzt werden.<br />

Entstanden ist die inspirierende Vision<br />

«Forever Open Road» (FOR) – ein Gesamtkonzept<br />

für das Verkehrssystem im Jahr<br />

2025. Mit gutem Gr<strong>und</strong>, denn «Verkehrsforschung<br />

geht weit über die reine Technologieentwicklung<br />

hinaus», erklärt Stefan<br />

Deix, vorsitzender Forschungskoordinator von FEHRL. Daneben<br />

gebe es viele andere wichtige Punkte zu berücksichtigen.<br />

Strasse<br />

derZukunft<br />

Serie zum 100-Jahr-Jubiläum des <strong>VSS</strong><br />

Série à l‘occasion du centenaire de la <strong>VSS</strong><br />

Le volume de trafic augmente d’année<br />

en année sur les routes européennes.<br />

L’évolution des concepts technologiques<br />

visant à rendre à l’avenir la circulation<br />

plus efficace, plus sûre, plus claire,<br />

sans oublier plus respectueuse de l’environnement,<br />

est tout aussi rapide. Le Forum<br />

Européen des Laboratoires Nationaux de<br />

Recherches Routières (FEHRL) a fait en<br />

sorte de mettre en réseau les activités de<br />

recherche d’une bonne trentaine d’institutions<br />

à l’échelle européenne, qui ont élaboré<br />

la vision stimulante «Forever Open Road»<br />

(FOR) – un concept global pour aménager le<br />

système de transport de 2025. À juste titre,<br />

car «la recherche sur les transports dépasse<br />

largement le simple cadre de l’évolution<br />

technologique», explique Stefan Deix, coordinateur<br />

en chef de la recherche au FEHRL. Beaucoup d’autres<br />

points importants doivent être parallèlement pris en considé-<br />

Heute mit einem<br />

Beitrag von:<br />

Rolf Leeb<br />

Redaktor<br />

«Strasse + Verkehr»,<br />

Geschäftsführer<br />

media&more GmbH,<br />

Kommunikationsberatung<br />

12<br />

Thema thème


Die anpassungsfähige Strasse<br />

Im Rahmen der anpassungsfähigen Strasse soll der Strassenbetreiber<br />

die Möglichkeit haben, flexibel auf Veränderungen in<br />

den Forderungen <strong>und</strong> Schwierigkeiten der Verkehrsteilnehmer<br />

reagieren zu können, die in den Service-Level-Agreements<br />

(SLAs) mit dem Strasseneigner festgelegt sind. Innovationsgebiete<br />

innerhalb dieses Konzeptbausteins befassen sich mit<br />

schneller <strong>und</strong> kostengünstiger Strassengestaltung, -konstruktion<br />

<strong>und</strong> (ganzjährigem) -unterhalt sowie mit der Minimierung<br />

der lokalen <strong>und</strong> globalen Umweltauswirkungen, die der Strassenbetrieb<br />

bzw. das Strassenmanagement nach sich zieht. Spezielle<br />

Themen sind daher: Modulbauweise <strong>und</strong> Vorfertigungskonzepte,<br />

Fähigkeit zur Selbstreparatur, Methoden zur Oberflächenregulierung<br />

sowie robotergestützte Konstruktion, Kontrolle <strong>und</strong><br />

Instandsetzung. Das Element der Anpassungsfähigkeit trägt den<br />

Elementen der Automatisierung <strong>und</strong> Klimaresistenz Rechnung.<br />

La route adaptable<br />

Dans le cadre de la route adaptable, l’exploitant routier doit avoir<br />

la possibilité de réagir avec souplesse aux variations des exigences<br />

et des difficultés des usagers de la route, qui sont définies<br />

dans les Service-Level-Agreements (SLAs) conclus avec le propriétaire<br />

de la route. Dans ce module conceptuel, les champs<br />

d’innovation portent sur un aménagement, une construction et<br />

un entretien (toute l’année) des routes plus rapides et meilleur<br />

marché, ainsi que sur la réduction des impacts environnementaux<br />

locaux et mondiaux qu’entraîne l’exploitation resp. la gestion<br />

des routes. Les thématiques spécifiques sont donc: la construction<br />

modulaire et les concepts de préfabrication, la capacité<br />

d’autoréparation, les méthodes de régulation de surface, ainsi<br />

que sur la robotisation de la construction, du contrôle et de la<br />

remise en état. L’adaptabilité tient compte de l’automatisation et<br />

de la résistance aux changements climatiques.<br />

Etwa Fragen der Sicherheit oder des Umweltschutzes. «Und<br />

nicht zuletzt muss auch der Faktor Mensch berücksichtigt<br />

werden», so Deix, der als Forscher grossen Wert darauf legt,<br />

zuerst ein «Gesamtverständnis für den Verkehr» zu entwickeln.<br />

Deshalb arbeite man momentan im Verb<strong>und</strong> an einer<br />

gemeinsamen Vision für 2025. Deix: «Wir wollen zeigen, wie<br />

die nächste Generation der Verkehrsinfrastruktur aussehen<br />

soll.» Die Schwerpunkte des Konzepts liegen auf der Strasse<br />

<strong>und</strong> der Schiene, aber auch die Wasserwege beziehe man in<br />

die Überlegungen mit ein.<br />

In der internationalen Diskussion spricht man dabei nicht<br />

nur von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, sondern vor allem von<br />

der Innovation <strong>und</strong> der Implementierung der Forschung. Die<br />

wichtigste Frage ist, wie man die Entwicklungen auf den<br />

ration, notamment les questions de sécurité et de protection<br />

de l’environnement. «Le facteur humain doit bien entendu<br />

être également pris en compte», déclare M. Deix qui, en tant<br />

que chercheur, attache une grande importance à développer<br />

d’abord une «compréhension globale pour les transports».<br />

Voilà pourquoi les travaux du Forum portent momentanément<br />

sur une vision commune pour 2025. M. Deix poursuit: «Nous<br />

voulons montrer à quoi ressemblera la prochaine génération<br />

d’infrastructure de transport». Les points forts du concept<br />

concernent la route et le rail, mais les voies navigables sont<br />

aussi intégrées aux réflexions.<br />

Dans le cadre des discussions internationales, on ne parle<br />

en l’occurrence pas seulement de recherche et développement,<br />

mais surtout d’innovation et de la mise en œuvre de<br />

thema thème 13


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Verkehrswegen einsetzen kann, ohne dafür alles erneuern<br />

zu müssen. «Forever Open Road» muss also sowohl für neue<br />

Infrastruktur als auch für bereits Bestehendes funktionieren.<br />

«Es ist wichtig, dass man schon jetzt überlegt, wie man die<br />

Infrastruktur im Hinblick auf 2025 vorbereitet», fordert der<br />

Forschungskoordinator des FEHRL.<br />

Schlüsselelemente des FOR-Konzepts<br />

Die Forever Open Road hat drei Schlüsselelemente: Sie soll<br />

anpassungsfähig, automatisiert <strong>und</strong> resistent gegen mögliche<br />

Auswirkungen des Klimawandels sein. Dies wird durch ein<br />

Konzept zum Bau <strong>und</strong> zur Instandhaltung von «intelligenten»<br />

Strassen gewährleistet. Es ist uneingeschränkt anwendbar –<br />

egal, ob es sich um Autobahnen, Land- oder Stadt<strong>strasse</strong>n handelt<br />

<strong>und</strong> unabhängig davon, in welchem Land bzw. welcher<br />

Region sie liegen.<br />

Die Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsaktivitäten, auf denen die<br />

Schlüsselelemente des FOR-Programms beruhen, lassen<br />

sich in neun Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsbereiche über<br />

das gesamte Spektrum des Strassenbetriebs hinweg einordnen<br />

(siehe Abb. 1 unten). Für jedes dieser Gebiete werden<br />

zentrale Themen ermittelt. Ausgehend von den ehrgeizigen<br />

gesellschaftlichen Zielen des FOR-Programms werden für<br />

diese Themen konkrete Zielvorgaben bezüglich technischer<br />

Innovationen festgelegt. Dies ist wiederum ein praktischer<br />

Massstab für die Bewertung von Projektvorschlägen <strong>und</strong> das<br />

Erzielen von Ergebnissen.<br />

la recherche. La question cruciale est de savoir comment<br />

concrétiser les développements sur les voies de circulation<br />

sans devoir tout remettre à neuf. «Forever Open Road» doit<br />

donc fonctionner pour les nouvelles infrastructures comme<br />

pour celles qui existent déjà. «Il est important de réfléchir<br />

dès aujourd’hui à la manière de préparer l’infrastructure en<br />

vue de 2025», demande le coordinateur de la recherche au<br />

FEHRL.<br />

Les éléments-clés du concept FOR<br />

Forever Open Road comporte trois éléments-clés: adaptabilité,<br />

automatisation et résistance aux effets possibles du changement<br />

climatique. Un concept de construction et d’entretien de<br />

routes «intelligentes» le garantira. Il sera applicable sans restrictions<br />

– qu’il s’agisse d’autoroutes, de routes nationales ou<br />

de voies urbaines, et indépendamment du pays ou de la région<br />

où elles se trouvent.<br />

Les activités de recherche et d’innovation sur lesquelles<br />

reposent les éléments-clés du programme FOR peuvent être<br />

subdivisées en 9 domaines de recherche et d’innovation qui<br />

couvrent toute l’exploitation du réseau routier (voir fig. 1<br />

ci-dessous). Des thèmes centraux sont définis pour chacun<br />

de ces domaines. À partir des objectifs sociétaux ambitieux<br />

du programme FOR, des objectifs concrets d’innovation<br />

technique sont déterminés pour ces thèmes. C’est aussi une<br />

échelle d’évaluation pratique pour les propositions de projet<br />

et pour la réalisation des objectifs.<br />

Neues System der Strassennutzung<br />

Durch das Konzept der intelligenten Strasse werden Strassenverwaltungen<br />

zukünftig in der Lage sein, sich Innovationen<br />

wie Elektrofahrzeuge <strong>und</strong> automatisiertes Fahren zu eigen zu<br />

machen <strong>und</strong> gleichzeitig die zunehmenden Zwänge hinsichtlich<br />

Kapazitäten, Transfer, Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Integration zu<br />

bewältigen. Um ständige Nutzbarkeit zu gewährleisten, ist im<br />

Rahmen von FOR ein neues System der Strassennutzung vor-<br />

Un nouveau système d’utilisation<br />

du réseau routier<br />

Grâce au concept de route intelligente, les administrations<br />

des routes seront à l’avenir en mesure d’adopter des innovations<br />

comme les véhicules électriques et la conduite automatisée,<br />

tout en faisant face aux contraintes croissantes en<br />

matière de capacités, de transfert, de fiabilité et d’intégration.<br />

Pour garantir une fonctionnalité constante, le programme<br />

Innovationsgebiete<br />

Schlüsselelemente von Forever Open Road<br />

Anpassungsfähige<br />

Strasse<br />

Automatisierte<br />

Strasse<br />

Klimaresistente<br />

Strasse<br />

• Zukunftsfähige Herstellung, Gestaltung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

• Langlebige <strong>und</strong> integrierte Befestigung, Brücken, Tunnel+ Strukturen<br />

• Hochentwickelte Systeme für Versorgung, Sensorik <strong>und</strong> Kommunikation<br />

• Überflutungs-, schnee- <strong>und</strong> eisfreie Befestigung, Tunnel <strong>und</strong> Brücken<br />

• Kostengünstige, schnelle <strong>und</strong> ganzjährige Unterhaltsstrategien<br />

• Strategien zum intelligenten Verkehrsmanagement<br />

• Toolbox für Vermögensmanagement; öffentliche Geschäftsmodelle<br />

• Harmonisierte Daten, Modelle <strong>und</strong> Methoden<br />

• Harmonisierter regulatorischer Rahmen<br />

Frühindikatoren:<br />

• Energieeffzienz des Strassenverkehrs<br />

• Energieverbrauch im Strassenbetrieb<br />

• Energieverbrauch zur Herstellung der<br />

Materialien<br />

• Häufigkeit <strong>und</strong> Dauer von Ausfällen<br />

• Aufgewendete Zeit für Instandhaltung,<br />

Reparaturen, Sanierung <strong>und</strong> Störfälle<br />

• Aufgewendete Zeit für Unfalltote <strong>und</strong><br />

Schwerverletzte<br />

• Gestohlene oder beschädigte Fracht<br />

• Luftqualität, Lärm, natürlicher<br />

Lebensraum<br />

• Gesamtkosten der Eigentümerschaft<br />

1 | Hinter dem FOR-Programm steht ein ganzheitliches <strong>und</strong> durchgängiges Gesamtkonzept.<br />

1 | Le programme FOR repose sur un concept global, continu et général.<br />

14<br />

Thema thème


Die automatisierte Strasse<br />

Im Rahmen der automatisierten Strasse liegt der Schwerpunkt<br />

auf der vollständigen Vernetzung von <strong>strasse</strong>nseitigen intelligenten<br />

Systemen mit den mobilen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

(IKT)-Anwendungen des Nutzers <strong>und</strong> Systemen im<br />

Fahrzeug, den Diensten <strong>und</strong> Betreibern sowie dem Strassenmanagement.<br />

Innovationsgebiete innerhalb dieses Konzeptbausteins<br />

befassen sich mit intelligenten Systemen <strong>und</strong> Strategien<br />

mit dem Ziel, die verfügbare Infrastruktur bestmöglich nutzen<br />

<strong>und</strong> überprüfen zu können. Spezielle Themen sind daher:<br />

Car-2-X-Kommunikation, eingebaute <strong>und</strong> drahtlose Sensoren<br />

sowie hochentwickelte Systeme für Versorgung, Sensorik <strong>und</strong><br />

Kommunikation für ein intelligentes Verkehrs- <strong>und</strong> Störfall-<br />

Management.<br />

La route automatisée<br />

Dans le cadre de la route automatisée, les travaux se concentrent<br />

principalement sur la mise en réseau complète de systèmes intelligents<br />

côté route avec les applications de Technologie mobile<br />

d’information et de communication (TIC) des usagers et des<br />

systèmes embarqués dans les véhicules, avec les services et<br />

les exploitants, ainsi que sur la gestion du réseau routier. Dans<br />

ce module conceptuel, les champs d’innovation portent sur les<br />

systèmes et les stratégies intelligents, avec pour objectif<br />

d’utiliser et de contrôler du mieux possible l’infrastructure disponible.<br />

Les thématiques spécifiques sont donc: la communication<br />

Car-2-X, les capteurs sans fil embarqués, ainsi que les systèmes<br />

avancés d’alimentation, de détection par capteurs et de communication<br />

pour une gestion intelligente du trafic et des accidents.<br />

gesehen, in dem das Fahrzeug, der Fahrer <strong>und</strong> der Strassenbetreiber<br />

mithilfe eines gemeinsamen Kommunikations- <strong>und</strong><br />

Energiesystems in Verbindung stehen. So kann der Betreiber<br />

automatisch Fahrzeugführung anbieten, Verkehrsinformationen<br />

liefern <strong>und</strong> Unterstützung bei der Leistungsmessung<br />

bieten.<br />

Energiesysteme werden an neue Elektrofahrzeuge angepasst<br />

<strong>und</strong> auf Gewinnung von Solarenergie ausgerichtet sein, um<br />

den Anforderungen von Strassensystemen gerecht zu werden.<br />

Die Strasse wird aus nachhaltigem Material bestehen,<br />

mit überschüssigem Wasser <strong>und</strong> Temperaturveränderungen<br />

umgehen können, <strong>und</strong> sich selbst reinigen <strong>und</strong> reparieren<br />

können. Ausserdem werden bereits beim Bau der Strasse der<br />

künftige Unterhaltsbedarf, die veränderten Kapazitätsanforderungen<br />

<strong>und</strong> neue Fahrzeugkonzepte mit einkalkuliert.<br />

FOR prévoit un nouveau système d’utilisation du réseau routier<br />

où le véhicule, le conducteur et l’exploitant routier sont<br />

en liaison grâce à un système de communication et d’énergie<br />

commun. Ainsi, l’exploitant peut proposer automatiquement<br />

la navigation, fournir des informations sur le trafic et aider à<br />

la mesure du débit.<br />

Les systèmes d’énergie seront adaptés aux nouveaux véhicules<br />

électriques et axés sur la production d’énergie solaire, afin de<br />

répondre aux exigences des systèmes routiers. La route sera<br />

construite en matériau durable, pourra gérer les excédents<br />

d’eau et les variations de température, tout comme s’autonettoyer<br />

et s’autoréparer. En outre, les futurs besoins d’entretien,<br />

les variations d’exigences de capacité et les nouveaux concepts<br />

de véhicules seront intégrés aux calculs dès la construction de<br />

la route.<br />

thema thème 15


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Gesellschaftlicher Nutzen<br />

Das FOR-Konzept will im Strassenbetrieb zudem den weltweit<br />

höchsten Standard an Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />

technischer Sicherheit, Gefahrenabwehr,<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität zum jeweils niedrigstmöglichen<br />

Preis anbieten können. Weiter soll die Zahl der Unfalltoten<br />

<strong>und</strong> Schwerverletzten langfristig auf nahe null gesenkt<br />

werden. Der daraus resultierende Strassenbetrieb sollte ausserdem<br />

die Vorgaben der Strategien zu Lärm, Luftqualität <strong>und</strong><br />

natürlichem Lebensraum einhalten.<br />

Roadmap mit drei Phasen<br />

Das FOR-Konzept soll bis 2025 vollständig umgesetzt sein.<br />

Zu diesem Zweck wurde eine Roadmap erarbeitet, in der die<br />

Arbeitsschritte hin zur Verwirklichung festgelegt sind. Die<br />

benötigte Technologie wird in drei verschiedenen Phasen entwickelt<br />

<strong>und</strong> demonstriert:<br />

• 1. Phase (2010–2015): Hier geht es um die Erprobung<br />

einzelner Technologien, beispielsweise Sensoren <strong>und</strong><br />

vorgefertigte Komponenten. In dieser Phase werden<br />

ausserdem alle vorbereitenden Massnahmen getroffen,<br />

die für den Erfolg der Feldversuche in den beiden<br />

späteren Phasen wichtig sind.<br />

• 2. Phase (2015–2020): Hier werden die erfolgreichen<br />

Einzeltechnologien in Teilsysteme integriert, um in<br />

diesen geprüft zu werden (z. B. umfassende <strong>und</strong> integrierte<br />

Verkehrsmanagementsysteme <strong>und</strong> Strategien<br />

zum Verkehrsfluss auf Stadtringen).<br />

• 3. Phase (2020–2025: Hier werden die Technologien zu<br />

einem Gesamtsystem zusammengeführt. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

wird der Rahmen des Praxistests vergrössert, um ihn auf<br />

die gesamten Pilot-Korridore/Routen auszuweiten.<br />

Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2025 erste schlüssige<br />

Ergebnisse aus den Gesamtsystem-Praxistests vorliegen <strong>und</strong><br />

drei Korridore/Routen aufgezeigt werden, die für die europäische<br />

Wirtschaft von Bedeutung sind <strong>und</strong> die gemäss des<br />

FOR-Konzepts aufgerüstet werden. Spätestens dann wird<br />

den Strassenverwaltungen zudem eine umfassende Toolbox<br />

zur Verfügung stehen, die viele erprobte Lösungen für alle<br />

Integrationsebenen sowie die zugehörigen gemeinsamen<br />

Standards, Richtlinien <strong>und</strong> Spezifizierungen enthält.<br />

Umsetzungsstrategie<br />

Die Vision hinter dem FOR-Programm ist, dass viele der benötigten<br />

Lösungen bereits aus früheren Forschungsprojekten<br />

hervorgegangen sind, aber deren volles Potenzial (noch) nicht<br />

ausgeschöpft wurde. Untersuchungen zum ungenutzten Potenzial<br />

<strong>und</strong> den Gründen, weshalb die Lösungen nie verwirklicht<br />

wurden, werden den Strassenbetreibern zweifellos<br />

schnelle Erfolge bringen.<br />

Somit zielt die Umsetzungsstrategie für FOR darauf ab, durch<br />

das Zusammenführen von bestehendem Wissen <strong>und</strong> Best<br />

Practices schnell Resultate herbeizuführen, auf denen in den<br />

kommenden Jahren systematisch aufgebaut werden kann.<br />

Die Verwirklichung des FOR-Konzepts wird durch eine Kombination<br />

folgender Faktoren erreicht:<br />

Une utilité sociétale<br />

Par ailleurs, le concept FOR veut pouvoir proposer pour<br />

l’exploitation des routes le plus haut standard mondial en<br />

matière de fiabilité, de disponibilité, de facilité d’entretien,<br />

de sécurité technique, de limitation des risques, de santé et<br />

de qualité de vie, au prix le plus faible possible. De plus, le<br />

nombre de morts sur la route et de blessés graves doit être<br />

abaissé à long terme pour approcher le zéro. L’exploitation<br />

routière en résultant doit en outre respecter les prescriptions<br />

définies dans les stratégies en matière de bruit, de qualité de<br />

l’air et d’habitat naturel.<br />

Une feuille de route en trois phases<br />

Le concept FOR doit être intégralement mis en œuvre d’ici 2025.<br />

À cette fin, une feuille de route a été élaborée pour définir les<br />

étapes de travail jusqu’à la réalisation. La technologie requise<br />

sera développée et démontrée en trois phases:<br />

• 1 ère phase (2010–2015): expérimentation des différentes<br />

technologies, par exemple des capteurs et des composants<br />

préfabriqués. Durant cette phase, seront également<br />

prises toutes les mesures préparatoires importantes pour<br />

la réussite des essais sur le terrain lors des deux phases<br />

suivantes.<br />

• 2 ème phase (2015–2020): les différentes technologies<br />

validées seront intégrées à des sous-systèmes pour y être<br />

testées (p. ex. systèmes de gestion du trafic et stratégies,<br />

complets et intégrés, pour gérer la circulation sur les<br />

rocades urbaines).<br />

• 3 ème phase (2020–2025): assemblage des technologies<br />

pour former un système global. Par principe, le cadre de<br />

tests pratiques est élargi aux couloirs/routes pilotes.<br />

On attend d’ici 2025 les premiers résultats probants issus des<br />

tests pratiques du système global ainsi que la définition de<br />

trois couloirs/routes importants pour l’économie européenne,<br />

équipés conformément au concept FOR. De plus, les administrations<br />

des routes disposeront alors d’une boîte à outils complète<br />

contenant les nombreuses solutions éprouvées pour tous<br />

les niveaux d’intégration, ainsi que les normes, directives et<br />

spécifications communes ad hoc.<br />

Stratégie de mise en œuvre<br />

Le programme FOR repose sur une philosophie: beaucoup<br />

des solutions requises découlent déjà d’anciens projets de<br />

recherche, mais tout leur potentiel n’a pas (encore) été pleinement<br />

exploité. L’examen du potentiel non exploité et des<br />

raisons expliquant pourquoi les solutions n’ont jamais été<br />

mises en œuvre mèneront sans aucun doute les exploitants<br />

routiers à des succès rapides.<br />

Ainsi, la stratégie de mise en œuvre de FOR a pour objectif<br />

d’obtenir des résultats rapides en rassemblant les connaissances<br />

existantes et les «meilleures pratiques», des résultats<br />

sur lesquels on pourra systématiquement s’appuyer au cours<br />

des prochaines années. La mise en œuvre du concept FOR aura<br />

lieu en associant plusieurs facteurs:<br />

• Applications des «meilleures pratiques» les plus récentes<br />

dans le domaine de la construction et de la technologie<br />

16<br />

Thema thème


13<br />

Die klimaresistente Strasse<br />

Im Rahmen der klimaresistenten Strasse sollen angemessene<br />

Nutzungsbedingungen des Strassennetzes auch unter extremen<br />

Wetterbedingungen gewährleistet werden. Innovationsbereiche<br />

innerhalb dieses Konzeptbausteins befassen sich mit der Anpassung<br />

von Strassenbetrieb <strong>und</strong> -management an die Auswirkungen<br />

extremer Wetterverhältnisse (Überflutung, Schnee, Eis,<br />

Unwetter, Trockenheit, Hitze), damit das Strassennetz dennoch<br />

angemessen genutzt werden kann. Spezielle Themen sind daher:<br />

Baugr<strong>und</strong>verstärkung <strong>und</strong> Felssicherung, Frühwarnsysteme<br />

basierend auf lokalen Wettervorhersagen sowie spezielle Witterungsschutzsysteme.<br />

La route résistante aux changements climatiques<br />

Dans le cadre de la route résistante aux changements climatiques,<br />

il s’agit de garantir des conditions appropriées d’utilisation<br />

du réseau routier, même dans des conditions météorologiques<br />

extrêmes. Dans ce module conceptuel, les champs d’innovation<br />

portent sur l’adaptation de l’exploitation et de la gestion des<br />

routes aux effets des situations météorologiques extrêmes (inondation,<br />

neige, verglas, intempéries, sécheresse, chaleur), afin que<br />

le réseau routier puisse tout de même être utilisé de manière<br />

appropriée. Les thématiques spécifiques sont donc: renforcement<br />

du sol de fondation et consolidation de la roche, systèmes d’alerte<br />

rapide basés sur les prévisions météorologiques locales, ainsi<br />

que systèmes spéciaux de protection contre les intempéries.<br />

• Anwendung neuester Best Practices hinsichtlich<br />

Bauweise <strong>und</strong> Technologie<br />

• Technologie- <strong>und</strong> Methodentransfer aus anderen<br />

Branchen<br />

• Nutzung von Techniken <strong>und</strong> Produkten, die sich im<br />

Anfangsstadium befinden bzw. zukunftsträchtig neu<br />

entwickelt werden<br />

• Neue Forschungsarbeit zu Technologien <strong>und</strong> Produkten<br />

• Demonstration aller entwickelten Technologien <strong>und</strong> Systeme.<br />

• Transfert de technologies et de méthodes issues<br />

d’autres secteurs<br />

• Utilisation de technique et de produits qui en sont<br />

au stade initial resp. qui viennent d’être développés<br />

et sont prometteurs<br />

• Nouveau travail de recherche sur les technologies<br />

et les produits<br />

• Démonstration de toutes les technologies et de tous<br />

les systèmes développés.<br />

Quellen/Sources<br />

[1] Forum of European National Highway Research Laboratories (FEHRL)<br />

[2] http://www.foreveropenroad.eu<br />

[3] M. Lamb, R. Collis, S. Deix, B. Krieger, N. Hautière. The Forever Open Road: Defining the Next Generation Road<br />

[4] SERRP V; Forum of European Highway Research Laboratories FEHRL, Brussels<br />

thema thème 17


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Die Strasse der neuen Generation<br />

in Frankreich <strong>und</strong> in Deutschland<br />

La route de nouvelle génération<br />

en France et en Allemagne<br />

Die Strasseninfrastruktur steht vor immensen<br />

Herausforderungen: So nimmt der Wartungsbedarf<br />

ständig zu <strong>und</strong> beim Verkehr –<br />

insbesondere mit Gütern – ist ein starker<br />

Anstieg zu verzeichnen. Weiter wird gefordert,<br />

die durch den Verkehr verursachten<br />

Umweltemissionen zu verringern. Hinzu<br />

kommen zunehmend extreme Klimaverhältnisse<br />

<strong>und</strong> eine bevorstehende Verknappung<br />

billiger Baumaterialien fossiler Herkunft.<br />

Um diesen Herausforderungen gerecht zu<br />

werden, muss sehr innovativ geforscht werden.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> müssen die von<br />

der Forschung bereits hervorgebrachten<br />

Verfahren <strong>und</strong> Technologien in Bezug auf<br />

innovative Instrumentierung, Simulation<br />

sowie Materialien <strong>und</strong> Bauverfahren schnell<br />

verwertet <strong>und</strong> angewendet werden können.<br />

Les infrastructures routières sont confrontées<br />

à d’immenses défis: une augmentation des<br />

besoins de maintenance, une hausse rapide<br />

du trafic notamment de marchandises, et<br />

l’exigence de réduire les émissions environnementales<br />

causées par ce trafic. En outre, elles<br />

doivent faire face à des évènements climatiques<br />

extrêmes plus nombreux et à une raréfaction<br />

prochaine des matériaux de construction<br />

peu coûteux d’origine fossile. Pour faire face à<br />

ces défis, il s’avère nécessaire d’effectuer des<br />

recherches opérationnelles très innovantes.<br />

Dans ce contexte, les procédés et technologies<br />

déjà produits par la recherche en matière<br />

d’instrumentation, de simulation, de matériaux<br />

et procédés de construction innovants, doivent<br />

pouvoir être rapidement valorisés et mis en<br />

application.<br />

Von Prof. Dr.<br />

JOsef Kunz<br />

Ministerialdirektor <strong>und</strong><br />

Leiter der Abteilung<br />

Strassenbau, B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr,<br />

Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

(BMVBS), Deutschland<br />

Ausgehend von diesen<br />

Feststellungen haben das<br />

für den Verkehr zuständige<br />

französische Ministerium<br />

für Umwelt, nachhaltige<br />

Entwicklung <strong>und</strong><br />

Energie (MEDDE) <strong>und</strong> das<br />

deutsche B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS) jeweils<br />

strategische Forschungsprogramme für die Innovation im<br />

Strassenwesen erstellt: die Strasse der 5. Generation in Frankreich<br />

<strong>und</strong> die Strasse des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts in Deutschland. Bei<br />

der deutsch-französischen Konferenz der Strassendirektoren<br />

wurde trotz unterschiedlicher nationaler Gegebenheiten <strong>und</strong><br />

Problemstellungen eine starke gr<strong>und</strong>sätzliche Ähnlichkeit<br />

zwischen den beiden Programmen festgestellt. Deshalb wurde<br />

beschlossen, die gemeinsamen Ziele durch eine spezifische<br />

Zusammenarbeit zu verfolgen.<br />

Die gesellschaftlichen Herausforderungen, denen sich das<br />

französische <strong>und</strong> das deutsche Programm widmen, sind:<br />

Par<br />

Christophe Saintillan<br />

Directeur des infrastructures<br />

de transport à la direction<br />

générale des infrastructures,<br />

des transports et de la mer,<br />

Ministère de l’Ecologie, du<br />

Développement durable et de<br />

l’Energie (MEDDE), France.<br />

Partant de ces constats,<br />

le Ministère français de<br />

l’Ecologie, du Développement<br />

durable et de<br />

l’Energie (en charge du<br />

domaine des transports)<br />

et le Ministère allemand<br />

des Transports, de la<br />

Construction et du Développement urbain ont respectivement<br />

conçu des programmes stratégiques de recherche pour l’innovation<br />

routière: la Route de 5 e génération en France et la Route du<br />

21 e siècle en Allemagne. Lors de la Conférence des directeurs de<br />

route franco-allemands, une grande similarité sur le fond des deux<br />

programmes a été actée, ce malgré des circonstances et des problématiques<br />

nationales différentes. Il a donc été décidé de poursuivre<br />

les objectifs communs par une coopération spécifique.<br />

Voici les défis sociétaux que les programmes français et allemand<br />

abordent dans leurs programmes respectifs:<br />

• Le changement climatique: celui-ci implique à l’avenir<br />

des contraintes plus fortes sur les routes. Des stratégies<br />

18<br />

Thema thème


1 | Die bestehenden Verkehrsträger wie hier in China kommen an ihre Grenzen mit dem wachsenden Verkehr. (Foto: yuliufu - Fotolia.com)<br />

1 | Les supports de circulation existants, comme ici en Chine, atteignent leurs limites en raison de la croissance du trafic.<br />

• Klimawandel: Durch den Klimawandel werden sich in<br />

der Zukunft stärkere Belastungen für die Strassen ergeben.<br />

Es müssen deshalb Anpassungsstrategien entwickelt<br />

werden, um die Mobilität in der Zukunft zu garantieren.<br />

Ausserdem müssen die Auswirkungen der Strassen auf die<br />

Erderwärmung verringert <strong>und</strong> die Strassen umweltfre<strong>und</strong>licher<br />

werden.<br />

• Gesellschaft nach der fossilen Energie: Die Vorkommen<br />

an fossilen Treibstoffen verknappen sich immer mehr <strong>und</strong><br />

werden deshalb immer teurer. Deshalb müssen neue Techniken<br />

<strong>und</strong> neue Baustoffe ohne Kohlenstoff entwickelt<br />

werden, die sich nicht auf die Klimaverhältnisse auswirken<br />

<strong>und</strong> den Energieverbrauch verringern.<br />

• Globalisierung: Die Zunahme des Verkehrs <strong>und</strong> der Belastung<br />

erfordern eine effizientere Verkehrsverwaltung.<br />

Eine intelligente Koordination der Verkehrsflüsse wird<br />

eine flüssigere Mobilität gestatten.<br />

• Technologischer Fortschritt: Im Strassenbau sind bislang<br />

die Verbesserungen aufgr<strong>und</strong> neuer intelligenter Materialien<br />

<strong>und</strong> Bau- <strong>und</strong> Instandhaltungstechnologien sowie<br />

die Vorteile einer dezentralen Industrieproduktion nur<br />

teilweise genutzt worden. Solche neuen Konzepte können<br />

dazu beitragen, dass die Netze zuverlässiger werden <strong>und</strong><br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf internationaler<br />

Ebene gestärkt wird.<br />

• Nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft nach der<br />

fossilen Energie: Die öffentlichen Massnahmen <strong>und</strong> die<br />

Bestrebungen, die finanziellen Mittel dafür aufzubringen<br />

d’adaptation doivent donc être développées pour garantir<br />

la mobilité future. Par ailleurs, les routes doivent réduire<br />

leur impact sur le réchauffement global et devenir plus<br />

respectueuses de l’environnement.<br />

• La société post-énergie fossile: les ressources en combustibles<br />

fossiles sont de plus en plus rares et donc de plus<br />

en plus chères. Il est donc nécessaire de développer de<br />

nouvelles techniques et de nouveaux matériaux de<br />

construction décarbonés, sans impact sur les conditions<br />

climatiques et capables de réduire la consommation<br />

d’énergie.<br />

• Globalisation: la croissance du trafic et l’augmentation<br />

des charges exigent une gestion du trafic plus efficace.<br />

Ainsi, une coordination intelligente des flux de trafic permettra<br />

d’assurer une mobilité plus fluide.<br />

• Progrès technologique: en matière de construction routière,<br />

les améliorations issues des nouveaux matériaux<br />

intelligents, des technologies de construction et d’entretien<br />

ainsi que les avantages d’une production industrielle<br />

décentralisée n’ont jusqu’à présent été que partiellement<br />

exploités. De telles approches innovantes peuvent aider<br />

à «fiabiliser» les réseaux, ainsi qu’à renforcer la compétitivité<br />

des entreprises au plan international.<br />

• Développement durable dans un contexte post-énergie<br />

fossile: les actions publiques, tout en cherchant à mobiliser<br />

et utiliser efficacement les ressources financières,<br />

sont de plus en plus complexes. Cela constitue un grand<br />

défi que doit surmonter la construction et la maintenance<br />

thema thème 19


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Le programme allemand: la route du 21 e siècle<br />

L’objectif du programme de recherche allemand «Die Strasse des<br />

21. Jahrh<strong>und</strong>erts» (route du 21 e siècle) est de prendre davantage en<br />

considération l’aspect fonctionnel des routes. En ce qui concerne<br />

l’usage principal des routes, à savoir la mobilité, ce processus devrait<br />

conduire à des routes plus sûres, plus économiques, plus effi<strong>und</strong><br />

effizient einzusetzen, werden immer komplizierter.<br />

Dies ist eine grosse Herausforderung, die der Strassenbau<br />

<strong>und</strong> die Strasseninstandhaltung bewältigen müssen.<br />

Moderne wirtschaftliche Instrumente können die Planung,<br />

den Bau, die Nutzung <strong>und</strong> die Instandhaltung der<br />

Strassen der Zukunft unterstützen. Insbesondere kann der<br />

verstärkte Einsatz von alternativen Baustoffen <strong>und</strong> effizienteren<br />

Recycling-Verfahren die Abhängigkeit von Erdöl<br />

<strong>und</strong> Bodenschätzen verringern.<br />

• Schutz der Bevölkerung: Es muss ein hohes Sicherheitsniveau<br />

für die Akteure im Strassenverkehr garantiert<br />

werden, <strong>und</strong> zwar insbesondere für ältere Menschen.<br />

Ausserdem muss der Schutz der vom Verkehr indirekt betroffenen<br />

Personen durch eine Verringerung der Emissionen,<br />

die von Fahrzeugen <strong>und</strong> vom Strassenbau verursacht<br />

werden, sichergestellt werden.<br />

Definition der Strasse der Zukunft – eine<br />

europäische Herausforderung<br />

Europäische Allianz mit dem Programm FOR<br />

Das Programm «Forever Open Road» (FOR) wurde ins Leben<br />

gerufen, um auf europäischer Ebene die Entwicklung der<br />

nächsten Strassengeneration zu ermöglichen. Sie soll dem zukünftigen<br />

Bedarf der Gesellschaft an Mobilität gerecht werden<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig die hohen Anforderungen in Bezug auf Zuverlässigkeit,<br />

Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit, Sicherheit sowie<br />

Umwelt-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kostenauswirkungen erfüllen [1] .<br />

Das Programm FOR, das zum Leitprogramm des FEHRL<br />

(europäischer Verband der nationalen Strassenforschungsinstitute)<br />

[3] geworden ist, dient dazu, Synergien zwischen<br />

seinen Mitgliedern zu fördern <strong>und</strong> so die Planung <strong>und</strong><br />

Zusammenarbeit bei Grossprojekten zu rationalisieren. Dies<br />

geschieht insbesondere durch die Erstellung von einheitlichen<br />

Strassenblättern, mit denen sich alle Beteiligten identifizieren<br />

können <strong>und</strong> mit denen alle Beteiligten zusammenarbeiten<br />

können. Frankreich <strong>und</strong> Deutschland spielen eine<br />

wichtige Rolle bei der Erstellung aller Strassenblätter mit den<br />

drei Dimensionen Anpassungsfähigkeit, Automatisierung<br />

<strong>und</strong> Klimawandelbeständigkeit der Strassen.<br />

Einsatz <strong>und</strong> Beurteilung der Innovationen durch<br />

nationale Programme<br />

Zur Sicherstellung des Einsatzes der im Rahmen der europäischen<br />

<strong>und</strong> nationalen Forschungsprojekte entwickelten Innovationen<br />

sind Testeinrichtungen erforderlich. Durch diese<br />

Demonstrationsobjekte können die Synergieeffekte zwischen<br />

den verschiedenen Innovationen beurteilt werden. Dadurch<br />

kann die praktische Umsetzung der erfolgversprechendsten<br />

Lösungen beschleunigt werden. Andererseits können die Innovationen,<br />

die nach ihrem Einsatz nicht den anfänglichen<br />

Erwartungen gerecht werden, von den Forschungsinstituten<br />

einer erneuten Prüfung unterzogen werden.<br />

Für den Erfolg der Entwicklung solcher Forschungs-Infrastruktur-Einrichtungen<br />

ist natürlich die langfristige Beteiligung<br />

der Strassenverwalter <strong>und</strong> der Industriepartner auf<br />

allen Ebenen erforderlich.<br />

des routes. Des outils économiques modernes peuvent<br />

aider à planifier, construire, exploiter et entretenir les<br />

routes du futur. En particulier, une utilisation croissante<br />

de matériaux de construction alternatifs et de procédés de<br />

recyclage plus efficaces, peuvent réduire la dépendance<br />

vis-à-vis du pétrole et des ressources naturelles.<br />

• Protection de la population: un niveau élevé de sécurité<br />

pour les acteurs du trafic routier, en particulier des<br />

personnes âgées, doit être garanti. D’autre part, la<br />

protection des personnes impactées indirectement par la<br />

circulation doit être assurée par la réduction des émissions<br />

engendrées par les véhicules et la construction routière.<br />

Définition de la route de nouvelle<br />

génération – un défi européen<br />

Une alliance européenne autour du programme FOR<br />

Le programme «Forever Open Road» (FOR) a été lancé pour<br />

permettre, au niveau européen, le développement de la prochaine<br />

génération de routes qui sera à même de répondre aux<br />

besoins futurs de la société en matière de mobilité, tout en<br />

remplissant des exigences fortes en matière de fiabilité, de<br />

disponibilité, de maintenabilité, de sécurité, d’impact environnemental,<br />

d’impact sur la santé et de coût [1] .<br />

En favorisant la synergie entre ses membres, le programme<br />

FOR, qui est devenu le programme phare du FEHRL (association<br />

européenne des instituts nationaux de recherche<br />

routière) [3] , vise à rationaliser la construction de projets<br />

collaboratifs de grande envergure, notamment en établissant<br />

des feuilles de route consensuelles, dans lesquelles toutes les<br />

parties prenantes peuvent s’identifier et peuvent collaborer.<br />

La France et l’Allemagne jouent un rôle important dans la<br />

construction de l’ensemble des feuilles de route sur les trois<br />

dimensions d’adaptabilité, d’automatisation et de résilience<br />

au changement climatique des routes.<br />

Un déploiement et une évaluation des innovations<br />

à travers les programmes nationaux<br />

Pour assurer le déploiement des innovations développées dans<br />

le cadre des projets de recherche européens et nationaux, des<br />

sites de test sont nécessaires. En effet, c’est grâce à ces démonstrateurs<br />

que la synergie entre les différentes innovations peut<br />

être évaluée. Cela permet d’accélérer la mise en pratique des<br />

solutions les plus prometteuses. A l’inverse, les innovations<br />

qui ne répondent pas aux attentes initiales après déploiement<br />

peuvent être réexaminées par les instituts de recherche.<br />

Le succès du développement de telles infrastructures de recherche<br />

nécessite évidemment l’implication à long terme des gestionnaires<br />

de routes et des partenaires industriels à tous les niveaux.<br />

20<br />

Thema thème


2 | Neue Technologien sollen zu einer effizienteren Verkehrsverwaltung beitragen.(Foto: creative soul - Fotolia.com)<br />

2 | Les nouvelles technologies doivent contribuer à gérer plus efficacement la circulation.<br />

Das deutsche Programm: die Strasse<br />

des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

Das Ziel des deutschen Forschungsprogramms «Die Strasse<br />

des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts» ist, den funktionalen Aspekt der<br />

Strassen stärker zu berücksichtigen. In Bezug auf die Hauptnutzung<br />

der Strassen, d. h. die Mobilität, dürfte dieser Prozess<br />

zu sichereren, wirtschaftlicheren, effizienteren, zuverlässigeren<br />

<strong>und</strong> intelligenteren Strassen führen. Parallel dazu dürfte<br />

dies die Entwicklung neuer Benutzungszwecke gestatten. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> werden bei diesem Programm die derzeitigen<br />

<strong>und</strong> die zukünftigen Anforderungen des Systems «Strasse»<br />

<strong>und</strong> die gesellschaftlichen Herausforderungen in einem ganzheitlichen<br />

Ansatz betrachtet.<br />

Es wurden auf der Basis des zukünftigen Bedarfs <strong>und</strong> der<br />

neuen Herausforderungen sieben thematische Prioritäten<br />

festgelegt. Für jedes prioritäre Thema werden Innovationen<br />

in Bezug auf das Strassenwesen auf der Basis einer ganzheitlichen<br />

Beurteilung festgestellt, entwickelt <strong>und</strong> umgesetzt.<br />

caces, plus fiables et plus intelligentes. En parallèle, cela devrait<br />

permettre de développer de nouveaux usages. Pour cette raison,<br />

le programme aborde de façon intégrée les exigences actuelles et<br />

futures du système «route» et les défis sociétaux.<br />

Sept priorités thématiques, fondées sur les besoins futurs et les<br />

nouveaux défis, ont été établies. Pour chaque thème prioritaire,<br />

des innovations liées à la route seront identifiées, développées<br />

et mises en œuvre sur la base d’une évaluation globale.<br />

1. La route sûre et fiable<br />

Un objectif central est de développer un transport sûr, efficace,<br />

prévisible et fiable, à la fois sur de courtes et de longues distances.<br />

Pour atteindre cet objectif, la gestion des chantiers routiers,<br />

des perturbations, de la sécurité et de la maintenance sera<br />

améliorée, notamment au niveau des éléments du réseau les<br />

plus importants comme les «nœuds», les ponts et les tunnels.<br />

L’information en provenance des véhicules sera intégrée dans<br />

l’information routière et les systèmes de gestion et les communi-<br />

thema thème 21


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

1. Die sichere <strong>und</strong> zuverlässige Strasse<br />

Ein zentrales Ziel ist die Entwicklung eines sicheren, effizienten,<br />

voraussehbaren <strong>und</strong> zuverlässigen Verkehrs – sowohl auf kurzen<br />

als auch auf langen Distanzen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

wird die Verwaltung der Strassenbauarbeiten, der Störungen,<br />

der Sicherheit <strong>und</strong> der Instandhaltung verbessert – <strong>und</strong> zwar<br />

insbesondere im Bereich der wichtigsten Netzelemente, wie beispielsweise<br />

«Knoten», Brücken <strong>und</strong> Tunnels. Von Fahrzeugen<br />

stammende Informationen werden in die Strasseninformationen<br />

einbezogen. Verwaltungssysteme <strong>und</strong> Kommunikationen zur<br />

Einbindung von Sicherheitssystemen werden berücksichtigt. Es<br />

wird also möglich sein, über eine effiziente <strong>und</strong> ganzheitliche<br />

Verwaltung des Verkehrs zu verfügen, wobei angestrebt wird,<br />

dem Informationsbedarf jedes Strassenbenutzers Rechnung zu<br />

tragen.<br />

2. Die intelligente Strasse<br />

Das Ziel ist, eine Verwaltung des Verkehrs <strong>und</strong> eine Instandhaltung<br />

der Strassen zu ermöglichen, damit die besten betrieblichen<br />

<strong>und</strong> strategischen Entscheidungen getroffen werden<br />

können. Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine ständige<br />

Überwachung des Zustands der Strassen <strong>und</strong> der Strukturen,<br />

des Verkehrs <strong>und</strong> der Sicherheit durch die Entwicklung <strong>und</strong><br />

die Einbeziehung von geeigneten Sensoren ermöglicht. «Intelligente»<br />

Materialien werden mithilfe dieser Sensoren die<br />

Informationen analysieren (beispielsweise Druck <strong>und</strong> Belastung).<br />

Alle Untersysteme in Bezug auf Materialien, Strukturen,<br />

Informationen <strong>und</strong> Kommunikation werden in ein Gesamtsystem<br />

integriert.<br />

3. Die energiesparende Strasse<br />

Der Verbrauch an Energie, die für die Planung, den Bau <strong>und</strong><br />

die Nutzung erforderlich ist, wird minimiert. Diese Energie<br />

besteht, sofern möglich, aus erneuerbarer Energie. Zu diesem<br />

Zweck werden Instrumente zur Gewinnung von Solar-, Geothermal-<br />

<strong>und</strong> Windenergie vorgeschlagen, die in der Nähe der<br />

Strassen platziert werden, <strong>und</strong> neue Baustoffe, Technologien<br />

(beispielsweise auf LED-Basis) <strong>und</strong> Baumethoden, die wenig<br />

Energie verbrauchen, verwendet. Die CO 2-Emissionen bei der<br />

Herstellung <strong>und</strong> Behandlung von Baustoffen sowie beim Bau<br />

von Strassen werden auf ein Minimum reduziert.<br />

4. Die Strasse mit geringen Emissionen<br />

Die Verträglichkeit des Strassenverkehrs mit den Forderungen<br />

zum Schutz vor Immissionen ist ein wichtiges Element für die<br />

Akzeptanz des Kraftfahrzeugverkehrs auf den Strassen. Dank<br />

neuer <strong>und</strong> verbesserter Fassungen von Baunormen wird der<br />

Verkehrslärm an der Quelle beträchtlich verringert. Die Techniken<br />

zur Verringerung der verkehrsbedingten Emissionen<br />

aufgr<strong>und</strong> von Zerfall <strong>und</strong> Bindung von Schadstoffen werden<br />

einbezogen. Methoden zur Unterstützung der Entscheidungsfindung<br />

werden eine jeweils situationsangepasste Wahl der<br />

Bemessung gestatten.<br />

5. Die Strasse als Teil der Umwelt<br />

Die Strasse ist ein Teil unseres Alltags. Deshalb müssen die<br />

negativen Auswirkungen des Strassenverkehrs minimiert<br />

werden, <strong>und</strong> zwar insbesondere in den städtischen Zonen.<br />

3 | Der Energieverbrauch ist bei der Strasse der Zukunft wichtig: Er soll sowohl beim Bau<br />

3 | La consommation énergétique est importante sur la route de l’avenir: elle doit être<br />

cations pour interfacer les systèmes de sécurité seront prises en<br />

charge. Il sera donc possible de disposer d’une gestion efficace<br />

et globale du trafic tout en s’efforçant de répondre aux besoins<br />

d'information de chaque usager de la route.<br />

2. La route intelligente<br />

L’objectif est de permettre une gestion du trafic et un entretien<br />

des routes à même de prendre de meilleures décisions opérationnelles<br />

et stratégiques. Pour atteindre cet objectif, une<br />

surveillance continue de l’état des routes et des structures, de<br />

la circulation et de la sécurité sera rendue possible grâce au<br />

développement et à l’intégration de capteurs adaptés. Des matériaux<br />

«intelligents» associés à ces capteurs analyseront les<br />

informations (par exemple des pressions et des contraintes).<br />

Tous les sous-systèmes concernant les matériaux, les structures,<br />

l’information et les communications seront intégrés<br />

dans un système global.<br />

3. La route qui économise l’énergie<br />

La consommation d’énergie nécessaire pour la planification, la<br />

construction et l’exploitation sera réduite au minimum et sera<br />

fournie, si possible, par des énergies renouvelables. A cet effet,<br />

des outils de collecte, d’énergie solaire, géothermique et éolienne,<br />

placés aux abords des routes, seront proposés et de nouveaux<br />

matériaux de construction, des technologies (par exemple<br />

à base de LED) et des méthodes de construction peu énergivores<br />

seront utilisés. Les émissions de CO 2 provenant de la production<br />

et du traitement des matériaux de construction, ainsi que celles<br />

liées à la construction des routes, seront abaissées au minimum.<br />

22<br />

Thema thème


4. La route faiblement émissive<br />

La compatibilité de la circulation routière avec les exigences<br />

de protection des immissions est un élément essentiel pour<br />

l’acceptation du trafic routier motorisé. Grâce aux versions<br />

nouvelles et améliorées des normes de construction, le bruit<br />

de la circulation sera réduit de manière significative à la<br />

source. Les techniques destinées à réduire les émissions liées<br />

au trafic par la dégradation et la rétention des polluants seront<br />

intégrées. Des méthodes d’aide à la prise de décision permettront<br />

un choix de dimensionnement adapté à chaque situation.<br />

5. La route partie prenante de l’environnement<br />

La route fait partie de notre vie quotidienne. De ce fait, les impacts<br />

négatifs du trafic routier doivent être minimisés, en particulier<br />

dans les zones urbaines. Les usagers vulnérables comme<br />

les piétons et les cyclistes ainsi que les personnes à mobilité réduite<br />

doivent être protégés afin de permettre leur insertion sans<br />

danger dans le trafic. L’efficacité des mesures visant à améliorer<br />

la qualité de vie et à réduire les effets de la fragmentation devront<br />

être analysés. Grâce à cela, l’impact des routes sur la qualité de<br />

vie ainsi que sur l’environnement pourront être pris en compte<br />

lors de la planification des infrastructures de transport.<br />

wie auch bei der Nutzung der Strasse minimiert werden. (Foto: gui yong nian - Fotolia.com)<br />

minimisée lors de la construction comme de l’utilisation de la route.<br />

Die verletzlichen Strassenbenutzer, wie beispielsweise Fussgänger<br />

<strong>und</strong> Radfahrer sowie Personen mit eingeschränkter<br />

Mobilität, müssen geschützt werden, um ihre gefahrlose<br />

Eingliederung in den Verkehr zu gestatten. Die Effizienz der<br />

Massnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität <strong>und</strong> zur<br />

Verringerung der Fragmentierungseffekte muss analysiert<br />

werden. Dadurch können die Auswirkungen der Strassen auf<br />

die Lebensqualität <strong>und</strong> die Umwelt bei der Planung der Verkehrsinfrastruktur<br />

berücksichtigt werden.<br />

6. Die nachhaltige Strasse<br />

Die Prüfung der wirtschaftlichen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Aspekte bezüglich der Lebensdauer der Verkehrsinfrastruktur<br />

ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Sicherstellung der<br />

Mobilität unserer Gesellschaft auf lange Sicht. Die Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> die Energieeffizienz sind wichtige Ziele der deutschen<br />

B<strong>und</strong>esregierung. Somit soll mit der Strasse des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

ein Gleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen, ökologischen<br />

<strong>und</strong> sozialen Aspekten hergestellt werden. Die Lebensdauer<br />

der verschiedenen Elemente der Strasseninfrastruktur<br />

wird ganzheitlich analysiert. Dabei werden die Nachhaltigkeit,<br />

die Wahl der Materialien <strong>und</strong> die Methoden für den Bau, die<br />

Instandhaltung <strong>und</strong> das Recycling berücksichtigt.<br />

7. Die Strasse als Brutstätte für Innovationen<br />

Die Welle von Innovationen, die die Fahrzeuge des 21.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts erfassen wird, muss von einer geeigneten Infrastruktur<br />

getragen <strong>und</strong> ergänzt werden können. Neben<br />

ihrer Gr<strong>und</strong>funktion als Verkehrsweg wurde die Strasse des<br />

6. La route durable<br />

L’examen des aspects économiques, écologiques et sociaux<br />

dans le cycle de vie des infrastructures de transport est une<br />

condition sine qua non pour assurer la mobilité de notre<br />

société à long terme. La durabilité et l’efficacité énergétique<br />

sont des objectifs importants du gouvernement fédéral allemand.<br />

Ainsi, la Route du 21 e siècle vise à établir un équilibre<br />

entre les aspects économiques, écologiques et sociaux. Le cycle<br />

de vie des différents éléments de l’infrastructure routière sera<br />

donc analysé globalement et tiendra compte des questions de<br />

durabilité, de choix des matériaux et des méthodes associées<br />

de construction, d’entretien et de recyclage.<br />

7. La route comme incubateur d’innovation<br />

La vague d’innovations qui va apparaître dans les véhicules<br />

du 21 e siècle doit pouvoir être supportée et complétée par une<br />

infrastructure adaptée. En plus de sa fonction de simple voie<br />

de circulation, la route du 21 e siècle a été conçue comme un<br />

élément incubateur des innovations aux niveaux national et<br />

européen. Afin de développer des matériaux et des méthodes<br />

de construction à la fois novateurs et moins coûteux sur leur<br />

durée de vie, et de les transférer le plus rapidement possible<br />

dans la pratique, des sections d’essai seront construites, dont<br />

l’évaluation s’appuiera également sur des outils de simulation.<br />

Le programme francais: la route de 5 e génération<br />

Beaucoup de technologies sont déjà disponibles dans les centres<br />

de recherche privés et publics. Une forte volonté de tester et<br />

d’industrialiser l’ensemble des solutions prometteuses et de<br />

les rassembler sur un même site est aujourd’hui manquante.<br />

Ces innovations peuvent bénéficier de deux tendances technologiques<br />

récentes. Premièrement, l’énergie, les matériaux et<br />

l’information sont des domaines scientifiques convergents, ce<br />

qui signifie que, dans un futur proche, les infrastructures rou-<br />

thema thème 23


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

21. Jahrh<strong>und</strong>erts als eine Brutstätte für Innovationen auf nationaler<br />

<strong>und</strong> europäischer Ebene konzipiert. Um Baustoffe<br />

<strong>und</strong> -methoden zu entwickeln, die sowohl innovativ als auch<br />

während ihrer Lebensdauer kostengünstiger sind, werden<br />

Teststrecken gebaut, damit diese schnellstmöglich eingesetzt<br />

werden können. Die Beurteilung dieser neuen Baustoffe <strong>und</strong><br />

-methoden wird auch auf Simulationsinstrumenten beruhen.<br />

Das französische Programm:<br />

Die Strasse der 5. Generation<br />

In privaten <strong>und</strong> staatlichen Forschungszentren sind schon<br />

viele Technologien verfügbar. Ein starker Wille, alle erfolgversprechenden<br />

Lösungen zu testen <strong>und</strong> zu industrialisieren<br />

<strong>und</strong> sie an einem einzigen Ort zusammenzubringen, fehlt jedoch<br />

heute. Diese Innovationen können von zwei modernen<br />

technologischen Trends profitieren. Erstens sind die Energie,<br />

die Materialien <strong>und</strong> die Informationen konvergierende<br />

wissenschaftliche Bereiche. Dies bedeutet, dass die Strasseninfrastruktur<br />

in absehbarer Zukunft in der Lage sein wird,<br />

nicht nur Personen <strong>und</strong> Güter, sondern auch Energie <strong>und</strong> Informationen<br />

zu transportieren. Zweitens kann die Entwicklung<br />

von intelligenten Fahrzeugen der Strasseninfrastruktur<br />

nutzen – insbesondere durch Entwicklung von Zusammenarbeitssystemen.<br />

Heute ist ein ganzheitliches Konzept erforderlich, das den verschiedenen<br />

Aspekten des Baus, der Nutzung <strong>und</strong> der Instandhaltung<br />

der Strassen sowie ihrer Energieeffizienz <strong>und</strong> ihren<br />

Umweltauswirkungen Rechnung trägt. Genau dies wird mit<br />

dem Programm «Strasse der 5. Generation» bezweckt: eine<br />

neue Generation von Strassen, die mit einem systematischen<br />

Konzept entwickelt wird, das die besten aktuellen Ideen aufgreift<br />

<strong>und</strong> deren Synergie demonstriert [2] .<br />

Konzipierung <strong>und</strong> Bau von<br />

Demonstrationsobjekten im Massstab 1:1<br />

Wenn heute von einem Unternehmen eine neue technische<br />

Lösung als Antwort auf eine Ausschreibung im Rahmen<br />

eines öffentlichen Projekts vorgeschlagen wird, darf diese<br />

Lösung nicht scheitern. Dies begrenzt auch tatsächlich das<br />

eingegangene Risiko. Das Scheitern der vorgeschlagenen<br />

Lösung wäre sehr schlecht für das Produkt <strong>und</strong> dadurch<br />

tières seront en mesure de transporter non seulement des personnes<br />

et des biens, mais aussi de l’énergie et de l’information.<br />

Deuxièmement, le développement des véhicules intelligents<br />

peut potentiellement bénéficier aux infrastructures routières,<br />

en particulier par le développement des systèmes coopératifs.<br />

Une approche holistique, qui porterait sur les différents aspects<br />

de construction, d’exploitation et de maintenance des routes et<br />

qui se préoccuperait de leur efficacité énergétique et de leur<br />

impact environnemental, est aujourd’hui nécessaire. C’est<br />

exactement ce que le programme Route de 5 e génération envisage:<br />

une nouvelle génération de routes, élaborée selon une<br />

approche systémique, qui regrouperait les meilleures idées<br />

actuelles et en démontrerait la synergie [2] .<br />

Conception et construction de démonstrateurs à l’échelle 1:1<br />

Aujourd’hui, quand une nouvelle solution technique est proposée<br />

par une entreprise pour répondre à un appel d’offres dans<br />

le cadre d’un marché public, son échec n’est pas permis, et<br />

cela limite de fait sa prise de risque. En effet, l’échec de la solution<br />

proposée serait très problématique pour le produit et par<br />

là même pour l’image de l’entreprise. De la même manière, les<br />

entreprises sont peu susceptibles de proposer des systèmes<br />

complexes, qui rassemblent les compétences de différentes industries,<br />

par exemple les constructeurs automobiles et l’industrie<br />

routière. Par conséquent, les solutions innovantes, encore<br />

peu matures, ne sont pas mises en œuvre. Inversement, la<br />

conception, la construction et le fonctionnement de démonstrateurs<br />

de recherche à échelle réelle, où le risque serait principalement<br />

(mais pas entièrement) pris par le gestionnaire routier,<br />

seraient en mesure de faire une grande différence. En effet,<br />

grâce à ces démonstrateurs, les solutions les plus innovantes,<br />

mais aussi les plus risquées, et en particulier celles proposées<br />

par les centres de recherche, sont plus susceptibles d’être<br />

testées et les problèmes liés à leur mise en œuvre identifiés<br />

et résolus. Toutefois, ces démonstrateurs doivent montrer une<br />

nette amélioration par rapport au passé et proposer une rupture<br />

technologique, afin de relever au mieux les défis sociétaux.<br />

Démonstrateurs en cours de conception<br />

• Ecomobilité urbaine: Un tel démonstrateur viserait à démontrer<br />

la capacité de concevoir, de construire et d’exploi-<br />

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24<br />

Thema thème


auch für das Image des Unternehmens. Ausserdem werden<br />

die Unternehmen wohl kaum komplizierte Systeme<br />

vorschlagen, bei denen Kompetenzen unterschiedlicher<br />

Industriezweige kombiniert werden, beispielsweise von<br />

Autoherstellern <strong>und</strong> der Strassenindustrie. Folglich werden<br />

innovative Lösungen, die nicht ausgereift sind, nicht<br />

zur Anwendung gebracht. Dagegen könnte die Konzipierung,<br />

der Bau <strong>und</strong> die Funktionsweise von Forschungs-<br />

Demonstrationsobjekten im Massstab 1:1, bei denen hauptsächlich<br />

(aber nicht allein) der Strassenverwalter das<br />

Risiko trägt, ein völlig anderes Bild ergeben. Dank dieser<br />

Demonstrationsobjekte werden die innovativsten, aber auch<br />

die riskantesten Lösungen – <strong>und</strong> zwar insbesondere die von<br />

den Forschungszentren vorgeschlagenen Lösungen – wohl<br />

eher getestet <strong>und</strong> die mit ihrer Realisierung verb<strong>und</strong>enen<br />

Probleme festgestellt <strong>und</strong> gelöst werden. Jedoch müssen diese<br />

Demonstrationsobjekte eine deutliche Verbesserung gegenüber<br />

den vorherigen Lösungen darstellen <strong>und</strong> einen technischen<br />

Bruch vorschlagen, um den gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

so gut wie möglich gerecht zu werden.<br />

In Planung befindliche Demonstrationsobjekte<br />

• Städtische Ökomobilität: Solche Demonstrationsobjekte<br />

würden dazu dienen, die Fähigkeit zur Konzipierung, zum<br />

Bau <strong>und</strong> zur Nutzung einer Mobilitätslösung auf der Basis<br />

von sanften Verkehrsmitteln zu demonstrieren, insbesondere<br />

von elektrischen Fahrzeugflotten, die möglicherweise<br />

automatisiert <strong>und</strong> idealerweise frei aufgeteilt sind. Diese<br />

Fahrzeuge würden von der Infrastruktur aufgeladen <strong>und</strong><br />

in offenen Umgebungen weiterentwickelt werden, wo die<br />

Teilung mit anderen Fortbewegungsarten, wie beispielsweise<br />

Radfahren, Gehen oder öffentliche Verkehrsmittel,<br />

möglich ist.<br />

• Automatisierte Hochgeschwindigkeitsautobahn: Untersuchungen<br />

des US-Amtes für hochentwickelte Wehrtechnikforschungsprojekte<br />

(DARPA = Defense Advanced Research<br />

Projects Agency) haben ergeben, dass autonomes Fahren<br />

möglich ist. Der US-B<strong>und</strong>esstaat Nevada hat kürzlich den<br />

Einsatz von automatisierten Fahrzeugen im Verkehr genehmigt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Einsatzes von Spezialsensoren ist die<br />

Ausrüstung solcher Fahrzeuge jedoch sehr teuer. Eine stark<br />

ter une solution de mobilité à base de modes de transport<br />

doux, notamment des flottes de véhicules électriques, possiblement<br />

automatisés et idéalement en libre partage. Ceux-ci<br />

seraient rechargés par l’infrastructure et évolueraient dans<br />

des environnements ouverts, où le partage avec d’autres<br />

modes de transport, tels que le vélo ou la marche ou encore<br />

les transports collectifs, sera possible.<br />

• Autoroute automatisée à haute vitesse: Le défi urbain organisé<br />

par l’agence américaine pour les projets de recherche<br />

avancée de défense (DARPA) a montré que la conduite autonome<br />

était possible. L'Etat du Nevada vient d’autoriser la circulation<br />

de véhicules automatisés. Toutefois, ces véhicules sont<br />

très chers à équiper en raison de l’utilisation de capteurs très<br />

spécifiques. Avoir une infrastructure hautement coopérative<br />

et intelligente permettrait la réalisation d’une automatisation<br />

de la tâche de conduite à plus faible coût. Le projet ABV (automatisation<br />

basse vitesse), piloté par l’Ifsttar (Institut français<br />

des sciences et technologies des transports, de l’aménagement<br />

et des réseaux), développe d’ores et déjà des solutions pour<br />

l’automatisation à faible vitesse. Le défi restant consiste<br />

à réaliser un démonstrateur d’automatisation de la conduite à<br />

haute vitesse, à destination des réseaux autoroutiers, pour en<br />

maximiser la capacité. Une telle solution peut être considérée<br />

comme la forme la plus extrême de gestion du trafic.<br />

• Route et énergie: Différentes innovations peuvent être utilisées<br />

pour mieux gérer l’énergie dans le secteur routier. Premièrement,<br />

les enrobés à froid ainsi que les matériaux traités à<br />

l’émulsion pour les réseaux secondaires permettent des gains<br />

énergétiques certains, de même que les chaussées à faible<br />

résistance au roulement. Deuxièmement, différentes solutions<br />

ou concepts techniques à même d’exploiter l’énergie en milieu<br />

routier apparaissent: route solaire, route piézo-électrique...<br />

Des solutions sont également en cours d’élaboration pour<br />

la maintenance hivernale passive des routes, notamment<br />

à l’aide de solutions de stockage géothermique ou encore de<br />

matériaux auto-réparants. Enfin, la recharge par induction,<br />

qui permet de transférer de l’énergie aux véhicules électriques<br />

en mouvement, commence à être expérimentée. Un<br />

démonstrateur qui permettrait d’évaluer la synergie de ces<br />

solutions techniques est clairement souhaitable.<br />

• Réseaux locaux lisibles et efficaces: Les routes à faible trafic<br />

nécessitent une meilleure gestion des vitesses pratiquées,<br />

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thema thème 25


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

auf Zusammenwirken ausgelegte <strong>und</strong> intelligente Infrastruktur<br />

würde die Realisierung einer Automatisierung der<br />

Fahraufgabe mit geringeren Kosten gestatten. Im Rahmen<br />

des vom Ifsttar (Institut français des sciences et technologies<br />

des transports, de l’aménagement et des réseaux) geleiteten<br />

Projekts ABV (Automatisierung bei geringer Geschwindigkeit)<br />

werden heute schon Lösungen für die Automatisierung<br />

mit geringer Geschwindigkeit entwickelt. Noch in Angriff<br />

zu nehmen ist der Bau eines Demonstrationsobjekts für die<br />

Automatisierung des Fahrens mit hoher Geschwindigkeit in<br />

Autobahnnetzen, um deren Kapazität zu maximieren. Eine<br />

solche Lösung kann als die extremste Form der Verkehrsverwaltung<br />

erachtet werden.<br />

• Strasse <strong>und</strong> Energie: Zur besseren Verwaltung der Energie<br />

im Bereich des Strassenwesens können verschiedene Innovationen<br />

verwendet werden. Erstens gestatten Kaltbitumen-<br />

Strassendecken, mit Emulsion behandelte Materialien für die<br />

Sek<strong>und</strong>ärnetze <strong>und</strong> Fahrbahnen mit geringem Rollwiderstand<br />

gewisse Energieeinsparungen. Zweitens gibt es verschiedene<br />

Lösungen oder technische Konzepte zur Nutzung der Energie<br />

im Strassenbereich: Solar<strong>strasse</strong>, piezoelektrische Strasse<br />

usw. Drittens werden Lösungen zur passiven Instandhaltung<br />

von Strassen im Winter erarbeitet, insbesondere mithilfe von<br />

Lösungen zur geothermischen Speicherung oder mit sich<br />

selbst reparierenden Materialien. Viertens haben Versuche<br />

mit Wiederaufladung durch Induktion begonnen. Deren Ziel<br />

ist es, Energie auf sich bewegende Elektrofahrzeuge zu übertragen.<br />

Ein Demonstrationsobjekt zur Beurteilung der Synergien<br />

zwischen diesen technischen Lösungen ist definitiv<br />

wünschenswert.<br />

• Lesbare <strong>und</strong> effiziente lokale Netze: Für die Strassen mit<br />

geringem Verkehrsaufkommen ist eine bessere Verwaltung<br />

der Fahrgeschwindigkeiten erforderlich, die über die Feststellung<br />

von Unfallschwerpunkten <strong>und</strong> die Kontrolle/Bestrafung<br />

hinausgeht. Die Verfahren zur Inspektion <strong>und</strong> Auditierung<br />

sind zurzeit noch (zumindest in Europa) auf die Hauptverkehrs<strong>strasse</strong>n<br />

begrenzt. Konzepte wie die «lesbare» <strong>und</strong> die<br />

«nachsichtige» Strasse oder die intelligente Anpassung der Geschwindigkeiten<br />

sind ausschliesslich für Strassen mit hohem<br />

Verkehrsaufkommen bestimmt. Mit diesem Demonstrationsobjekt<br />

wollen wir eine effiziente Diagnosemethode für Strassennetze<br />

mit geringerem Verkehrsaufkommen entwickeln,<br />

um deren Sicherheitsniveau weiter zu verbessern, beispielsweise<br />

durch die Möglichkeit der Voraussage der Bodenhaftung<br />

(Foto 4) oder der Sichtverhältnisse, um daraus bessere Empfehlungen<br />

von Fahrgeschwindigkeiten ableiten zu können.<br />

Gemeinsame Interessen für eine<br />

Deutsch-Französische Zusammenarbeit<br />

Strasse <strong>und</strong> Energie<br />

Die nächste Generation von Fahrzeugen ohne CO 2-Emissionen<br />

wird hohe Anforderungen an die Strasse stellen. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

muss für eine zunehmende Anzahl von Elektrofahrzeugen<br />

an Aufladestationen entlang der Strassen elektrische Energie<br />

bereitgestellt werden. Ausserdem muss die Strasse in der<br />

Lage sein, ihren eigenen Energiebedarf <strong>und</strong> den Energiebequi<br />

aille au-delà de l’identification des points noirs et du<br />

contrôle-sanction. Les procédures d’inspection et d’audit<br />

sont encore limitées (du moins en Europe) aux routes principales.<br />

Des concepts tels que la route lisible, la route «qui<br />

pardonne» ou l’adaptation intelligente des vitesses sont<br />

dédiés aux routes à fort trafic. Dans ce démonstrateur, nous<br />

visons à développer une méthodologie de diagnostic efficace<br />

pour les réseaux de route à moins fort trafic, de façon à encore<br />

améliorer leur niveau de sécurité, par exemple en étant<br />

capable de prédire le niveau d’adhérence (voir photo 4) ou la<br />

visibilité météorologique, afin d’en déduire des recommandations<br />

de vitesse plus pertinentes.<br />

4 | Echtzeitprognose der Bodenhaftung auf nasser Fahrbahn <strong>und</strong><br />

Bestimmung einer empfohlenen Geschwindigkeit auf der Strecke des<br />

Ifsttar in Nantes. (Foto: Ifsttar)<br />

4 | Prédiction en temps réel de l’adhérence sur route mouillée et<br />

détermination d’une vitesse recommandée sur la piste de l’Ifsttar<br />

à Nantes. (Photo: Ifsttar)<br />

Intérêts mutuels pour une<br />

coopération franco-allemande<br />

Route et énergie<br />

La prochaine génération de véhicules décarbonés va être très<br />

exigeante pour la route. Fondamentalement, de l’énergie électrique<br />

devra être fournie à un nombre croissant de véhicules<br />

électriques sur des stations de recharge le long des routes. En<br />

outre, la route devra être en mesure de couvrir ses propres besoins<br />

en énergie et celui de ses équipements. L’énergie géothermique,<br />

les matériaux à changement de phase, les cellules photovoltaïques<br />

sur les côtés et dans les routes (comme le montre la<br />

photo 5), les générateurs piézo-électriques et l’énergie éolienne<br />

sont des technologies prometteuses qui sont déjà explorées dans<br />

les projets actuels. D’autres aspects tels que la connexion de ces<br />

sources d’énergie au réseau de distribution de puissance et les<br />

synergies possibles, telles que l’utilisation de la chaleur résiduelle<br />

des lignes électriques enterrées à la surface des routes,<br />

doivent encore être étudiés. La recharge par induction permettrait<br />

d’élargir considérablement l’autonomie des véhicules électriques<br />

et est techniquement faisable. Les aspects d’intégration<br />

dans la route et les coûts associés restent cependant à étudier.<br />

L’énergie géothermique fait actuellement l’objet de plusieurs<br />

projets: pour le chauffage des tabliers de ponts et des tunnels<br />

26<br />

Thema thème


darf ihrer Ausrüstungen zu decken. Geothermische Energie,<br />

Phasenwechselmaterialien, Photovoltaik-Zellen neben <strong>und</strong> in<br />

den Strassen (wie auf Foto 5 gezeigt), piezoelektrische Generatoren<br />

<strong>und</strong> Windenergie sind erfolgversprechende Technologien,<br />

die bereits bei heutigen Projekten erk<strong>und</strong>et werden.<br />

Andere Aspekte, wie etwa der Anschluss dieser Energiequellen an<br />

das Stromnetz <strong>und</strong> die möglichen Synergien, wie beispielsweise<br />

die Nutzung der Restwärme der unterirdischen Stromleitungen<br />

an der Oberfläche von Strassen, müssen noch erforscht werden.<br />

Die Wiederaufladung durch Induktion könnte die Autonomie von<br />

Elektrofahrzeugen beträchtlich steigern <strong>und</strong> ist technisch realisierbar.<br />

Die Aspekte der Integration in die Strasse <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Kosten müssen aber noch untersucht werden.<br />

Die geothermische Energie ist zurzeit Gegenstand mehrerer<br />

Projekte: zur Heizung von Brückenschürzen <strong>und</strong> Tunneln sowie<br />

zur Heizung (im Winter) <strong>und</strong> zur Kühlung (im Sommer)<br />

von Deckschichten (Foto 6). Dies beinhaltet die saisonale Speicherung<br />

<strong>und</strong> die Lieferung der überschüssigen Energie an in<br />

der Nähe befindliche Gebäude. Die thermische Regelung der<br />

Strassen verbessert nicht nur die Strassenverkehrssicherheit<br />

durch Vermeidung der Bildung von Glatteis, sondern steigert<br />

auch die Haltbarkeit der Strasse durch Kühlung der Strassenoberfläche<br />

im Sommer. Eine solche Lösung macht die Strasse<br />

beständiger gegen klimatische Veränderungen. Die Erstellung<br />

von nationalen <strong>und</strong> gemeinsamen Demonstrationsobjekten gehört<br />

zu den gemeinsamen Zielen der beiden Projekte.<br />

5 | Lärmschutzplatte mit Fotovoltaikzellen mit einer Spitzenleistung von<br />

etwa 1 MW entlang der A 94 in Bayern. (Foto: BASt)<br />

5 | Panneau anti-bruit équipé de cellules photovoltaïques avec une puissance<br />

crête d’environ 1 MW, localisé le long de l’A 94 en Bavière.<br />

(Photo: BASt)<br />

et pour le chauffage (en hiver) et le refroidissement (en été)<br />

des couches de roulement (photo 6). Cela inclut le stockage<br />

saisonnier et la fourniture de l’énergie excédentaire aux bâtiments<br />

à proximité. La régulation thermique des routes améliore<br />

non seulement la sécurité routière en empêchant la formation<br />

de verglas, mais augmente également la durabilité de<br />

la route grâce au refroidissement de sa surface en été. Une<br />

telle solution améliore donc la résilience au changement climatique<br />

de la route. La réalisation de démonstrateurs nationaux<br />

et conjoints fait partie des objectifs communs aux deux projets.<br />

Les chaussées à longue durée de vie<br />

L’usage de bitume-époxy ou d’enduit hydraulique fibré gravillonné<br />

[4] conduit à des surfaces routières hautement résilientes<br />

même sous l’effet de charges lourdes plus nombreuses<br />

et de températures élevées. Un démonstrateur de telles innovations<br />

est prévu pour des routes à fort trafic lourd où même<br />

la maintenance est problématique.<br />

6 | Mithilfe von geothermischer Energie geregelte Brücke in Berkenthin in<br />

Norddeutschland – Die Abbildung zeigt die Rohre vor der Herstellung der<br />

Asphaltschicht. (Foto: BASt)<br />

6 | Pont thermorégulé à l’aide d’énergie géothermique situé à Berkenthin,<br />

Allemagne du Nord – Illustration des tubes avant la mise en place de la<br />

couche d’asphalte. (Photo: BASt)<br />

Langlebige Fahrbahnen<br />

Die Verwendung von Bitumen-Epoxid oder eines hydraulischen<br />

Faser-Splitt-Überzugs [4] führt zu Strassenoberflächen,<br />

die auch bei hoher Belastung <strong>und</strong> bei hohen Temperaturen<br />

sehr strapazierfähig sind. Ein Demonstrationsobjekt für solche<br />

Innovationen ist für Strassen mit einem hohen Aufkommen<br />

von Schwerverkehr vorgesehen.<br />

Leise Betonfahrbahn<br />

Das Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung von leisen Fahrbahnen<br />

aus Beton, die dichte <strong>und</strong> offenporige Oberflächen<br />

Chaussée béton silencieuse<br />

L’objectif de ce projet est le développement de chaussées en<br />

béton silencieuses pourvues de surfaces denses et ouvertes<br />

poreuses. L’optimisation acoustique se concentrera sur les<br />

aspects de la texture des surfaces denses et poreuses, sur<br />

l’aspect et l’orientation des bords de chaussée ainsi que sur le<br />

processus de mise en œuvre lui-même.<br />

Routes modulaires<br />

Le concept français de chaussées urbaines amovibles (CUD) [5]<br />

vise à fournir des chaussées urbaines faites de dalles de béton<br />

qui peuvent être rapidement ouvertes et fermées en moins<br />

d’une journée, avec un accès facile aux réseaux souterrains<br />

(photo 7). Du côté allemand, des routes modulaires avec des<br />

surfaces à faible bruit sont produites par coulage de béton à<br />

ultra hautes performances (BFUP). Les surfaces silencieuses<br />

ont notamment été adaptées à ce processus de production. Ces<br />

dalles BFUP sont montées sur une couche support en BFUP<br />

thema thème 27


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

aufweisen. Die akustische Optimierung wird sich auf die<br />

Aspekte der Beschaffenheit von dichten <strong>und</strong> porösen Oberflächen,<br />

auf das Aussehen <strong>und</strong> die Ausrichtung der Fahrbahnränder<br />

sowie auf den Prozess der Ausführung selbst<br />

konzentrieren.<br />

Modulare Strassen<br />

Das französische Konzept der auswechselbaren städtischen<br />

Fahrbahnen (CUD) [5] besteht aus Betonplatten, die innerhalb<br />

eines Tages schnell geöffnet <strong>und</strong> geschlossen werden können<br />

<strong>und</strong> so leichten Zugang zu den unterirdischen Netzen bieten<br />

(siehe Foto 7).<br />

Auf der deutschen Seite werden modulare Strassen mit geräuscharmen<br />

Oberflächen durch Ultrahochleistungsbeton<br />

(UHPC) hergestellt. Insbesondere die leisen Oberflächen<br />

wurden an diesen Herstellungsprozess angepasst. Diese<br />

UHPC-Platten werden auf einer Unterlage aus UHPC platziert,<br />

die mit adhäsiven Materialien <strong>und</strong> einer Verankerung<br />

ausgestattet ist, sodass man eine modulare Strasse mit hoher<br />

<strong>und</strong> reproduzierbarer Qualität <strong>und</strong> Haltbarkeit erhält.<br />

Diese Projekte werden im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

DEUFRAKO durchgeführt. Eine gemeinsame Studie auf<br />

der Basis der beiderseitigen Erfahrungen in Bezug auf die<br />

Optimierung der modularen Fahrbahnen wird diese Tradition<br />

fortsetzen.<br />

Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />

Im Zusammenhang mit dem Programm FOR verfolgen die<br />

französischen <strong>und</strong> die deutschen Strassendirektoren dasselbe<br />

Ziel: Einsatz von Innovationen, die ihrem Strassennetz<br />

gestatten, «immer offen» zu sein. In diesem Sinne wurden<br />

deutsch-französische Zusammenarbeitsthemen festgelegt:<br />

Strasse <strong>und</strong> Energie einerseits <strong>und</strong> neue Bauformen andererseits.<br />

Dies umfasst Fahrbahnen mit langer Lebensdauer, leise<br />

Betonfahrbahnen <strong>und</strong> modulare Strassen. In den kommenden<br />

Monaten muss ein angepasster Rahmen zur Durchführung<br />

dieser Zusammenarbeit festgelegt werden. Dazu gehört eine<br />

spezifische <strong>und</strong> integrierte bilaterale Zusammenarbeit bei<br />

mehreren Programmen <strong>und</strong> Aktivitäten, wie beispielsweise<br />

beim Programm DEUFRAKO, beim transnationalen Forschungsprogramm<br />

der Direktoren von europäischen Strassen<br />

(CEDR), bei einem etwaigen ERANET+ oder beim HORIZON<br />

2020, dem europäischen Rahmenprogramm für Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung für die Jahre 2014 bis 2020.<br />

7 | Beispiel für eine demontierbare städtische Fahrbahn in Saint Aubin Lès<br />

Elbeufs in der Nähe von Rouen. (Frankreich; Foto: Ifsttar)<br />

7 | Exemple de chaussée urbaine démontable située à Saint Aubin Lès<br />

Elbeufs près de Rouen. (France; photo: Ifsttar)<br />

équipée de matériaux adhésifs et d’un ancrage, de façon à<br />

obtenir une route modulaire avec une qualité et une durabilité<br />

élevées et reproductibles.<br />

Ces projets sont menés dans le cadre de la coopération<br />

DEUFRAKO et une étude commune fondée sur les expériences<br />

mutuelles en matière d’optimisation des chaussées<br />

modulaires perpétuera cette tradition.<br />

Conclusions et perspectives<br />

En lien avec le programme FOR, les directeurs des routes français<br />

et allemand poursuivent le même objectif par le biais de<br />

leur programme respectif: la mise en œuvre des innovations qui<br />

permettront à leur réseau routier de devenir «toujours ouvert».<br />

En ce sens, des thèmes de coopération franco-allemande ont<br />

été identifiés. Route et énergie d’un côté et nouvelles formes<br />

de construction de l’autre, ce qui comprend les chaussées à<br />

longue durée de vie, les chaussées en béton silencieuses et les<br />

routes modulaires. Dans les mois à venir, un cadre adapté pour<br />

réaliser cette coopération doit être identifié, parmi lesquels<br />

une coopération bilatérale dédiée et intégrée dans plusieurs<br />

programmes et activités tels que le programme DEUFRAKO,<br />

le programme de recherche transnational des directeurs de<br />

routes européens (CEDR), un éventuel ERANET+, ou encore<br />

HORIZON 2020, le Programme cadre de recherche et de développement<br />

européen pour les années 2014 à 2020.<br />

Dieser Artikel wird mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung des Welt<strong>strasse</strong>n-<br />

Verbandes (AIPCR) publiziert. Er ist erschienen im Magazin Routes/Roads<br />

vom Juli 2012, Nummer 355. Weitere Infos auf:<br />

www.piarc.org/fr/publications/Revue-Routes-Roads/#tab-s47709O111<br />

Cet article est publié avec l’aimable autorisation de l’Association<br />

mondiale de la Route (AIPCR); il est extrait du magazine Routes/Roads<br />

de juillet 2012, numéro 355 consultable sur:<br />

www.piarc.org/fr/publications/Revue-Routes-Roads/#tab-s47709O111<br />

Literaturverzeichnis/Références<br />

[1] M. Lamb, R. Collis, S. Deix, B. Krieger, N. Hautière. The Forever Open Road: Defining the Next Generation Road, Routes/Roads, pages 120–129, n° 352–353,<br />

1st quarter 2012<br />

[2] N. Hautière, C. De La roche. Innovating in road infrastructures with R5G – the 5th Generation Road. In IRF International Road Congress: Innovation<br />

in Road Infrastructure, 2011.<br />

[3] SERRP V; Forum of European Highway Research Laboratories FEHRL, Brussels, 2011.<br />

[4] OCDE/FIT, Long life surface for busy roads, ISBN 978-92-821-0161-2, 2008<br />

[5] heberge.lcpc.fr/cud<br />

28<br />

Thema thème


DE<br />

FR<br />

Die Strassenverkehrssicherheit<br />

im neuen Kleid<br />

Le nouveau visage de la sécurité<br />

routière<br />

Auf den 1. Juli <strong>2013</strong> wird der <strong>VSS</strong> neue<br />

Normen zur Strassenverkehrssicherheit<br />

publizieren. Sie wurden in Zusammenarbeit<br />

mit dem B<strong>und</strong>esamt für Strassen (ASTRA)<br />

erarbeitet. Die Publikation erfolgt in Abstimmung<br />

mit dem Inkrafttreten eines neuen<br />

Artikels im Strassenverkehrsgesetz. Der<br />

neue Gesetzesartikel (neu in Art. 6 a SVG)<br />

verpflichtet die Strasseneigentümer zur<br />

gebührenden Berücksichtigung der Verkehrssicherheit<br />

bei Planung, Bau <strong>und</strong> Betrieb von<br />

Strassen. Das Strassennetz muss auf Unfallschwerpunkte<br />

<strong>und</strong> Gefahrenstellen hin<br />

analysiert <strong>und</strong> – wo nötig – angemessen<br />

saniert werden. Ziel ist die langfristige <strong>und</strong><br />

markante Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

auf Schweizer Strassen.<br />

Le 1 er juillet <strong>2013</strong>, la <strong>VSS</strong> publiera de nouvelles<br />

normes relatives à la sécurité routière, élaborées<br />

en collaboration avec l’Office fédéral<br />

des routes (OFROU). Cette publication aura lieu<br />

en lien avec l’entrée en vigueur d’un nouvel<br />

article dans la Loi sur la circulation routière.<br />

Ce nouvel article de loi (Art. 6 a de la LCR)<br />

oblige les propriétaires de routes à prendre<br />

en compte de manière adéquate la sécurité<br />

routière au niveau de la planification, de la<br />

construction et de l’exploitation des routes.<br />

Le réseau routier doit être analysé pour déterminer<br />

les points noirs et les endroits à risques<br />

et doit – si nécessaire – être remis en état de<br />

façon appropriée. L’objectif est d’augmenter<br />

durablement et significativement la sécurité<br />

sur les routes suisses.<br />

In den letzten Jahren sank<br />

in der Schweiz die Zahl der<br />

Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten<br />

im Strassenverkehr<br />

kontinuierlich. Zudem steht<br />

die Schweiz im internationalen<br />

Vergleich gut da <strong>und</strong><br />

Von Dr.<br />

Anja Simma<br />

Bereichsleiterin Unfallstatistik,<br />

Analysen, Sicherheitsgr<strong>und</strong>lagen,<br />

B<strong>und</strong>esamt<br />

für Strassen ASTRA,<br />

Ittigen; AG ISSI-Präsidentin<br />

<strong>und</strong> ETH-Dozentin<br />

zählt zu den Nationen mit den wenigsten Verkehrsunfallopfern<br />

pro Einwohner. Um die Zahl der Verkehrsopfer weiter<br />

senken <strong>und</strong> die internationale Spitzenposition halten zu<br />

können, sind angesichts der konstanten Verkehrszunahme<br />

zusätzliche Massnahmen notwendig. Dazu kann auch die<br />

Strasseninfrastruktur weiterhin einen wesentlichen Teil beitragen.<br />

Gr<strong>und</strong>stein für die Verbesserung der Infrastruktur-Sicherheit<br />

bildet der im Rahmen von Via sicura verabschiedete Artikel<br />

6 a SVG, der zum ersten Mal auf nationaler Ebene explizit die<br />

Aufgaben der Strasseneigentümer zur Gewährleistung einer<br />

sicheren Strasseninfrastruktur festlegt. Neben dieser Vorgabe<br />

ist geplant, die Richtlinie 2008/96/EG des Europäischen<br />

Parlaments <strong>und</strong> des Rates vom 19. November 2008 über ein<br />

Von<br />

Stevan Skeledzic<br />

Verkehrsplaner dipl. Ing. FH,<br />

Wi-Ing. MAS ZFH, Leiter<br />

Verkehrssicherheit,<br />

Departement BVU, Aarau;<br />

<strong>VSS</strong>-Co-Präsident EK 3.13<br />

Ces dernières années, le<br />

nombre de morts et de blessés<br />

graves dans la circulation<br />

routière a sans cesse<br />

baissé en Suisse. En outre,<br />

la Suisse est bien placée<br />

en comparaison internationale<br />

et fait partie des pays comptant le moins de victimes<br />

d’accident de la route par habitant. Pour pouvoir réduire encore<br />

le nombre de victimes de la circulation et maintenir cette<br />

position de pointe au plan international, il est nécessaire de<br />

prendre des mesures supplémentaires au vu de la croissance<br />

constante du trafic. L’infrastructure routière peut également<br />

continuer d’y contribuer de manière importante.<br />

L’article 6 a de la LCR, adopté dans le cadre de Via sicura,<br />

constitue la première pierre posée pour améliorer la sécurité<br />

de l’infrastructure; pour la première fois, il définit explicitement<br />

les tâches des propriétaires de routes au niveau national<br />

pour garantir une infrastructure routière sûre. Parallèlement à<br />

cette prescription, il est prévu de ratifier la directive 2008/96/CE<br />

du Parlement Européen et du Conseil du 19 novembre 2008<br />

fachartikel articles techniques 29


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Sicherheitsmanagement für die Strasseninfrastruktur zu ratifizieren.<br />

Mit dieser Richtlinie werden europaweit einheitliche<br />

Verfahren zum Sicherheitsmanagement festgelegt. Die<br />

EU-Richtlinie gilt allerdings nur für Strassen, die Teil des<br />

Transeuropäischen Netzes sind. Dies betrifft vor allem die<br />

Autobahnen in der Schweiz.<br />

Griffige <strong>und</strong> praxistaugliche Arbeitshilfen<br />

Da die geforderte Erhöhung der Sicherheit der Strasseninfrastruktur<br />

eine anspruchsvolle <strong>und</strong> komplexe Aufgabe<br />

ist, müssen die Strasseneigentümer mit griffigen <strong>und</strong> praxistauglichen<br />

Arbeitshilfen zu den Infrastruktur-Sicherheitsinstrumenten<br />

(ISSI) unterstützt werden. Diese wurden in den<br />

letzten Jahren durch das ASTRA <strong>und</strong> den <strong>VSS</strong> erarbeitet:<br />

• Das ASTRA hat im Mai <strong>2013</strong> eine Vollzugshilfe als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die operativen Entscheide publiziert.<br />

• Der <strong>VSS</strong> stellt den Sachbearbeitenden ab dem 1. Juli<br />

<strong>2013</strong> Instrumente in Form von Normen zur Verfügung,<br />

deren Anwendung sowohl Strassenprojekte als auch bestehende<br />

Strassen sicherer machen. Diese wurden<br />

in einer eigens dafür gegründeten <strong>VSS</strong>-Arbeitsgruppe<br />

(AG ISSI) erarbeitet.<br />

concernant la gestion de la sécurité des infrastructures routières.<br />

Cette directive définit des procédures harmonisées à<br />

l’échelle européenne pour la gestion de la sécurité. Toutefois,<br />

elle s’applique uniquement aux routes qui font partie du réseau<br />

transeuropéen. En Suisse, cela concerne surtout les autoroutes.<br />

Des instruments efficaces<br />

et applicables en pratique<br />

Augmenter la sécurité de l’infrastructure routière étant une<br />

tâche exigeante et complexe, il convient d’aider les propriétaires<br />

de routes en mettant à leur disposition des Instruments<br />

pour la sécurité des infrastructures (ISSI) qui soient efficaces<br />

et applicables en pratique. Ces instruments ont été élaborés<br />

ces dernières années par l’OFROU et la <strong>VSS</strong>:<br />

• L’OFROU a publié en mai <strong>2013</strong> un guide d’application<br />

servant de base aux décisions opérationnelles.<br />

• A partir du 1er juillet <strong>2013</strong>, la <strong>VSS</strong> proposera des<br />

instruments aux spécialistes concernés, sous la forme<br />

de normes, dont l’application augmentera la sécurité des<br />

projets routiers comme des routes en service. Ces outils<br />

ont été élaborés dans le cadre d’un groupe de travail de la<br />

<strong>VSS</strong> spécialement créé à cet effet (GT ISSI).<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliches zu den ISSI<br />

Die ISSI bestehen aus folgenden sechs Instrumenten:<br />

• Road Safety Impact Assessment (RIA)<br />

SNR 641 721 Strassenverkehrssicherheit,<br />

Folgeabschätzung<br />

• Road Safety Audit (RSA)<br />

SN 641 722 Strassenverkehrssicherheit, Audit<br />

• Road Safety Inspection (RSI)<br />

SNR 641 723 Strassenverkehrssicherheit, Inspektion<br />

• Black Spot Management (BSM)<br />

SNR 641 724 Strassenverkehrssicherheit,<br />

Unfallschwerpunkt-Management<br />

• Network Safety Management (NSM)<br />

SNR 641 725 Strassenverkehrssicherheit,<br />

Netzeinstufung<br />

• Einzelunfallstellen-Management (EUM)<br />

SN 641 726 Strassenverkehrssicherheit, Einzelunfallstellen-Management<br />

(Einführung auf 2014 geplant)<br />

Die Instrumente RIA <strong>und</strong> RSA leisten ihren Beitrag zu einer<br />

Planung, die den Anliegen der Verkehrssicherheit Rechnung<br />

trägt. Mit der RSI können Gefahrenstellen rechtzeitig erkannt<br />

werden. Die unfallbasierten Instrumente BSM, NSM <strong>und</strong> EUM<br />

tragen dazu bei, dass aus vergangenen Unfällen für die Zukunft<br />

gelernt werden kann: Zum einen für die Sanierung von<br />

konkreten Stellen, zum anderen zur Verbesserung der Planungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

im Generellen.<br />

Les grandes lignes des ISSI<br />

Les ISSI se compose de six instruments:<br />

• Road Safety Impact Assessment (RIA)<br />

SNR 641 721 Sécurité routière,<br />

Evaluation de l’impact<br />

• Road Safety Audit (RSA)<br />

SN 641 722 Sécurité routière, Audit<br />

• Road Safety Inspection (RSI)<br />

SNR 641 723 Sécurité routière, Inspection<br />

• Black Spot Management (BSM)<br />

SNR 641 724 Sécurité routière,<br />

Gestion des points noirs<br />

• Network Safety Management (NSM)<br />

SNR 641 725 Sécurité routière,<br />

Classification du réseau<br />

• Gestion des lieux d›accidents isolés (EUM)<br />

SN 641 726 Sécurité routière, Gestion des lieux<br />

d’accidents isolés (introduction prévue en 2014)<br />

Les instruments RIA et RSA contribuent à une planification<br />

qui prend en considération les questions de sécurité routière.<br />

Le RSI permet de détecter en temps utile les endroits<br />

à risques. Les instruments BSM, NSM et EUM, basés sur<br />

les accidents, permettent de tirer des enseignements des<br />

accidents passés, d’une part pour assainir des lieux spécifiques,<br />

et d’autre part pour améliorer les bases de planification<br />

d’un point de vue général.<br />

Volle Wirkung nur im Zusammenspiel<br />

Die sechs Instrumente sind zwar gr<strong>und</strong>sätzlich unabhängig<br />

voneinander, ihre volle Wirkung können diese aber nur im<br />

Une synergie s’impose pour une haute efficacité<br />

Ces six instruments sont certes fondamentalement indépendants<br />

les uns des autres, mais ils ne peuvent produire leur<br />

30<br />

fachartikel articles techniques


1 | Die ISSI bestehen aus sechs Instrumenten.<br />

1 | Les ISSI se composent de six instruments.<br />

Zusammenspiel erreichen. Nur durch die Vernetzung wird<br />

sichergestellt, dass im optimalen Fall alle Verbesserungspotenziale<br />

der Infrastruktur für die Verkehrssicherheit ausgeschöpft<br />

werden. Durch den gezielten Einsatz der Instrumente<br />

werden Unfallvermeidungspotenziale systematisch<br />

erkannt <strong>und</strong> die knappen Ressourcen (Stellenprozente, Geld<br />

<strong>und</strong> Zeit) effektiv <strong>und</strong> effizient für eine sichere Strasseninfrastruktur<br />

eingesetzt.<br />

Es ist wichtig, dass gewisse Rückkoppelungen auch innerhalb<br />

der Instrumente stattfinden. Es ist aber auch unbedingt<br />

notwendig, dass die Ergebnisse, die sich aus der Anwendung<br />

der Instrumente ergeben, in alle Prozesse des Infrastruktur-<br />

(z. B. Netzplanung, Erhaltungsmanagement) <strong>und</strong> Verkehrsmanagements<br />

einfliessen. Das wird erreicht, indem die ISSI<br />

mit diesen Prozessen verlinkt beziehungsweise darin integriert<br />

werden.<br />

plein effet qu’en interaction. Seule leur interconnexion permet<br />

d’assurer, dans le meilleur des cas, l’exploitation de tous les<br />

potentiels d’amélioration de l’infrastructure pour accroître la<br />

sécurité routière. La mise en œuvre ciblée de ces instruments<br />

permet de détecter systématiquement les potentiels de prévention<br />

des accidents et d’utiliser avec efficacité les ressources<br />

limitées (nombre de postes, moyens financiers et temps) pour<br />

une infrastructure routière sûre.<br />

Il est important qu’il y ait aussi certaines rétroactions entre<br />

les instruments. Mais il est absolument nécessaire que les<br />

résultats découlant de l’application des instruments soient<br />

repris dans tous les processus de gestion de l’infrastructure<br />

(par exemple planification du réseau, gestion de l’entretien)<br />

et de la gestion du trafic. Pour ce faire, il faut lier et intégrer<br />

les Instruments pour la sécurité des infrastructures à ces<br />

processus.<br />

fachartikel articles techniques 31


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Die neuen Normen<br />

Im Juli <strong>2013</strong> werden die im Folgenden beschriebenen vier Normen<br />

als Schweizer Regel (SNR) in Kraft gesetzt. Die beschriebenen<br />

Normen können gr<strong>und</strong>sätzlich auf allen Strassentypen innerorts<br />

<strong>und</strong> ausserorts angewendet werden, von Hochleistungs<strong>strasse</strong>n,<br />

Hauptverkehrs<strong>strasse</strong>n bis zu siedlungsorientierten Erschliessungs<strong>strasse</strong>n.<br />

Neben diesen vier Normen besteht bereits die Norm zum RSA.<br />

Das RSA dient dem Erkennen von Sicherheitsdefiziten in den<br />

Projektierungsunterlagen beim Entwurf der Strasseninfrastruktur.<br />

Systematisch werden durch einen unabhängigen Auditor<br />

potenziell sicherheitskritische Situationen identifiziert, die sich<br />

aus der Wahl <strong>und</strong> Kombination von Entwurfselementen ergeben.<br />

SNR 641 721 Strassenverkehrssicherheit, Folgeschätzung,<br />

Road Safety Impact Assessment (RIA)<br />

Das RIA stellt eine Gr<strong>und</strong>lage für die Bestimmung der sichersten<br />

Projektvariante in der Planung dar. Es werden netzweit Sicherheitsauswirkungen<br />

der zukünftigen Menge <strong>und</strong> Verteilung des<br />

Verkehrs der jeweiligen Projektvarianten für Strecken- <strong>und</strong> Knotenpunkttypen<br />

abgeschätzt. Das RIA unterstützt Nutzen-Kosten-<br />

Betrachtungen <strong>und</strong> ergänzt die Zweckmässigkeitsbeurteilung um<br />

eine räumlich differenzierte Bewertung der Verkehrssicherheit.<br />

Das RIA ist, je nach Grösse <strong>und</strong> Wichtigkeit der Infrastruktur-<br />

Projekte, punktuell einsetzbar. Stehen mehrere Projektvarianten<br />

zur Auswahl, ist ein RIA notwendig. Dem Strasseneigentümer<br />

dienen die RIA-Ergebnisse als nachvollziehbare <strong>und</strong> objektive<br />

Beurteilungen zur stärkeren Berücksichtigung von Verkehrssicherheitsbelangen<br />

in der Planung.<br />

SNR 641 723 Strassenverkehrssicherheit, Inspektion,<br />

Road Safety Inspection (RSI)<br />

Mit der RSI werden Strassenabschnitte in regelmässigen Abständen<br />

besichtigt, um Sicherheitsdefizite hinsichtlich Ausstattung<br />

<strong>und</strong> Verkehrsregelung sowie weiterer Einschränkungen für einen<br />

sicheren Verkehrsablauf zu identifizieren. Im Rahmen einer RSI<br />

wird das gesamte Netz regelmässig besichtigt. Diese Überprüfung<br />

erfolgt meist schrittweise <strong>und</strong> in unterschiedlichen Intervallen<br />

(z. B. in Abhängigkeit des Strassentyps). Unabhängig davon sind<br />

zusätzlich anlass- oder themenbezogene Besichtigungen zielführend.<br />

Auf Basis der festgestellten Defizite wird ein Sanierungskonzept<br />

erstellt. Ziel ist die Wiederherstellung des Gr<strong>und</strong>zustands<br />

der Strasseninfrastruktur durch Beseitigung der identifizierten<br />

Sicherheitsdefizite.<br />

SNR 641 724 Strassenverkehrssicherheit,<br />

Unfallschwerpunkt-Management,<br />

Black Spot Management (BSM)<br />

Das BSM ist ein reaktives Sicherheitsinstrument. Es wird erst<br />

dann angewendet, wenn sich Unfälle in der Vergangenheit auf<br />

dem bestehenden Strassennetz ereignet haben. Das BSM dient<br />

der schrittweisen Beseitigung von Unfallschwerpunkten im<br />

Strassennetz. Diese werden systematisch identifiziert <strong>und</strong> nach<br />

Sanierungspriorität im Detail analysiert. Geeignete Massnahmen<br />

zur Sanierung werden auf Basis der Unfallanalyse abgeleitet,<br />

projektiert <strong>und</strong> realisiert. Die Wirksamkeit der Massnahme<br />

wird überprüft <strong>und</strong> gewährleistet an der lokalisierten Stelle eine<br />

nachhaltige Verbesserung der Verkehrssicherheit.<br />

Les nouvelles normes<br />

En juillet <strong>2013</strong>, les quatre normes présentées ci-dessous<br />

entreront en vigueur en tant que Règle Suisse (SNR). Ces<br />

normes peuvent par principe être appliquées à tous les types<br />

de route, en localité et hors localité, des routes à grand débit<br />

aux routes de desserte.<br />

Outre ces quatre normes, la norme por les RSA déjà existante<br />

vise à détecter les déficits de sécurité dans les documents<br />

de projets d’infrastructure routière. Un auditeur indépendant<br />

identifie de manière systématique les situations potentiellement<br />

critiques pour la sécurité qui résultent du choix et de<br />

l’association des éléments de conception.<br />

SNR 641 721 Sécurité routière, Évaluation de l’impact,<br />

Road Safety Impact Assessment (RIA)<br />

Le RIA est une méthode permettant de déterminer la variante de<br />

projet la plus sûre lors de la planification. À l’échelle du réseau,<br />

les impacts du volume et de la répartition du trafic futur sur la<br />

sécurité sont estimés pour chaque variante de projet, pour les<br />

différents types de tronçons et de carrefours. La RIA examine<br />

les rapports coûts/efficacité et complète l’évaluation d’opportunité<br />

par une appréciation différenciée de la sécurité routière<br />

selon la zone. Selon la taille et l’importance des projets d’infrastructure,<br />

le RIA peut être mis en œuvre de manière ponctuelle.<br />

S’il faut choisir entre plusieurs variantes de projet, un RIA est<br />

nécessaire. Les résultats du RIA fournissent au propriétaire de<br />

la route des évaluations cohérentes et objectives lui permettant<br />

de tenir davantage compte des questions de sécurité routière<br />

lors de la planification des infrastructures.<br />

SNR 641 723 Sécurité routière, Inspection,<br />

Road Safety Inspection (RSI)<br />

Dans le cadre d’un RSI, les tronçons routiers sont inspectés à<br />

intervalles de temps réguliers afin d’identifier les déficits de<br />

sécurité au niveau de l’équipement et de la régulation de la circulation,<br />

ainsi que les autres restrictions à une circulation sûre.<br />

L’ensemble du réseau est régulièrement inspecté. Ce contrôle est<br />

généralement effectué pas à pas, à intervalles variables (p. ex. en<br />

fonction du type de route). Indépendamment de ces contrôles,<br />

des inspections supplémentaires liées à certains événements ou<br />

à certaines thématiques permettent d’atteindre l’objectif. Sur<br />

la base des déficits constatés, un concept de remise en état<br />

est élaboré, visant à rétablir l’état initial de l’infrastructure<br />

routière en éliminant les déficits de sécurité identifiés.<br />

SNR 641 724 Sécurité routière,<br />

Gestion des points noirs,<br />

Black Spot Management (BSM)<br />

Le BSM est un instrument réactif pour la sécurité des<br />

infrastructures. Il est mis en œuvre lorsque des accidents<br />

se sont produits sur le réseau routier existant. Le BSM vise<br />

à éliminer progressivement les points noirs sur le réseau<br />

routier. Ils sont systématiquement identifiés et analysés en<br />

détail en fonction des priorités de remise en état. Sur la base<br />

de l’analyse des accidents, les mesures de remise en état<br />

appropriées sont définies, planifiées et mises en œuvre. L’efficacité<br />

des mesures est vérifiée et garantit une amélioration<br />

durable de la sécurité routière aux endroits localisés.<br />

32<br />

fachartikel articles techniques


SNR 641 725 Strassenverkehrssicherheit, Netzeinstufung,<br />

Network Safety Management (NSM)<br />

Das NSM nimmt eine Sicherheitsbewertung des Strassennetzes<br />

vor. Auf Basis des Unfallgeschehens werden Infrastrukturpotenziale<br />

von Strassenabschnitten bestimmt. In<br />

diesen Bereichen kann durch Verbesserungsmassnahmen der<br />

Infrastruktur hoher Nutzen durch vermiedene Unfälle erzielt<br />

werden. Der Handlungsbedarf aus Sicht der Verkehrssicherheit<br />

wird damit für unterschiedliche Prozesse der Planung <strong>und</strong><br />

des Betriebs von Strassen definiert.<br />

SNR 641 725 Sécurité routière, Classification du réseau,<br />

Network Safety Management (NSM)<br />

Le NSM procède à une évaluation de la sécurité du réseau<br />

routier. Sur la base de l’historique des accidents, on détermine<br />

les potentiels infrastructurels de tronçons routier. En<br />

l’occurrence, des mesures d’amélioration de l’infrastructure<br />

peuvent permettre d’obtenir un grand bénéfice en évitant des<br />

accidents. Les mesures nécessaires du point de vue de la sécurité<br />

routière sont ainsi définies pour différents processus de<br />

planification et d’exploitation des routes.<br />

ISSI-Normen im Kontext<br />

der Normen zur Verkehrssicherheit<br />

Die Einführung der neuen Normen als SNR ab dem 1. Juli<br />

<strong>2013</strong> bedingte auch eine neue Strukturierung des Normwerks<br />

im Themenbereich Verkehrssicherheit. Künftig werden<br />

alle <strong>VSS</strong>-Normen zur Strassenverkehrssicherheit im Block<br />

SN 641 700 bis 641 799 publiziert. Sie sind in folgende vier<br />

Themenblöcke gegliedert:<br />

• SN 641 711 ff: Statistik<br />

• SN 641 721 ff: Instrumente<br />

• SN 641 731 ff: Massnahmen<br />

• SN 641 741 ff: Weitere Themen der Strassenverkehrssicherheit<br />

Da die neuen Normen der ISSI in einer sehr kurzen Zeit erarbeitet<br />

wurden, erscheinen diese als Schweizer Regel (SNR).<br />

Die Überführung in definitive Normen soll fortlaufend in den<br />

kommenden Jahren erfolgen. Dabei nimmt die Evaluation der<br />

SNR anhand von Pilotprojekten einen wichtigen Platz ein.<br />

Ergänzt werden diese vier Normen noch durch die Norm zum<br />

Einzelunfallmanagement (EUM).<br />

Das EUM unterstützt den Strasseneigentümer in der Beurteilung<br />

eines möglichen Infrastruktureinflusses bei besonderen<br />

Einzelereignissen. Diese Analyse erfolgt zeitnah auf Basis<br />

der Ergebnisse von RSI, BSM <strong>und</strong> NSM <strong>und</strong> ermöglicht eine<br />

direkte Umsetzung der daraus abgeleiteten Massnahmenempfehlungen.<br />

Sind die Sicherheitsdefizite der Infrastruktur für<br />

das gesamte Netz relevant, können durch das EUM vertiefte<br />

<strong>und</strong> umfassende Unfalluntersuchungen initiiert werden.<br />

Les normes ISSI dans le contexte<br />

des normes de sécurité routière<br />

L’introduction des nouvelles normes en tant que SNR à partir<br />

du 1 er juillet <strong>2013</strong> a également imposé une restructuration du<br />

recueil des normes dans le domaine de la sécurité routière.<br />

A l’avenir, toutes les normes <strong>VSS</strong> concernant la sécurité routière<br />

seront publiées dans le Bloc SN 641 700 à 641 799. Elles<br />

sont divisées en quatre blocs thématiques:<br />

• SN 641 711 et suivants: Statistiques<br />

• SN 641 721 et suivants: Instruments<br />

• SN 641 731 et suivants: Mesures<br />

• SN 641 741 et suivants: Autres thèmes concernant<br />

la sécurité routière<br />

Comme les nouvelles normes ISSI ont été élaborées en très<br />

peu de temps, elles sont publiées sous la forme de Règles<br />

Suisses (SNR). Leur conversion en normes définitives aura<br />

lieu en continu ces prochaines années. En l’occurrence, l’évaluation<br />

des SNR sur la base de projets-pilotes occupe une<br />

place importante. Ces quatre normes sont complétées par la<br />

norme de gestion des lieux d›accidents isolés (EUM).<br />

L’EUM aide les propriétaires de routes à évaluer un possible<br />

impact de l’infrastructure lors d’événements spécifiques.<br />

Cette norme, tout comme l’analyse, est appliquée rapidement<br />

sur la base des résultats de RSI, BSM et NSM; elle permet<br />

une mise en œuvre directe des mesures recommandées qui<br />

en découlent. Si les déficits de sécurité de l’infrastructure<br />

concernent tout le réseau, des analyses d’accidents approfondies<br />

et complètes peuvent être initiées via l’EUM.<br />

Ausblick<br />

Durch den gezielten Einsatz der ISSI werden verschiedene<br />

Unfallvermeidungspotenziale systematisch erkannt <strong>und</strong> die<br />

knappen Ressourcen effektiv <strong>und</strong> effizient für eine sichere<br />

Strasseninfrastruktur eingesetzt. Ein vertretbarer Mehraufwand<br />

ist nötig, dies jedoch zugunsten der Verkehrssicherheit<br />

im Hinblick auf den grossen generierten Mehrwert, da die<br />

Anzahl Unfallopfer auffällig reduziert werden kann.<br />

Damit die ISSI eingesetzt werden können, werden der <strong>VSS</strong><br />

<strong>und</strong> das ASTRA für die Anwender der ISSI-Normen (Verkehrssicherheitsfachleute<br />

<strong>und</strong> Ingenieure) ein Ausbildungsprogramm<br />

anbieten. Auch für die Sicherheitsbeauftragten<br />

gemäss Artikel 6 a SVG wird ein passendes Angebot zur<br />

Verfügung gestellt werden. Dieses wird vom ASTRA <strong>und</strong> der<br />

Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) entwickelt.<br />

Perspectives<br />

L’utilisation ciblée des Instruments pour la sécurité des infrastructures<br />

permet de détecter systématiquement différents<br />

potentiels de prévention des accidents et de mettre en œuvre<br />

les ressources limitées avec efficacité en faveur d’une infrastructure<br />

routière sûre. Des dépenses supplémentaires mais<br />

raisonnables sont néonmoins nécessaires pour produire un<br />

bénéfice en termes de sécurité routière, par une réduction<br />

significative des victimes d’accidents. Pour pouvoir mettre en<br />

œuvre les ISSI, la <strong>VSS</strong> et l’OFROU proposeront un programme<br />

de formation aux utilisateurs des normes ISSI (spécialistes de<br />

la sécurité routière et ingénieurs). De même, une offre adéquate<br />

sera proposée aux chargés de sécurité conformément<br />

à l’Article 6 a de la LCR. Elle sera préparée par l’OFROU et le<br />

Bureau suisse de prévention des accidents (bpa).<br />

fachartikel articles techniques 33


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Zusammenfassungen der neu<br />

publizierten Forschungs berichte<br />

An dieser Stelle veröffentlichen wir die Zusammen -<br />

fassungen der neu erschienenen Forschungsberichte<br />

(teilweise gekürzt). Die einzelnen Forschungsberichte<br />

können Sie unter www.mobilityplatform.ch bestellen.<br />

Résumés de rapports de<br />

recherche nouvellement publiés<br />

Ci-après nous publions les résumés des rapports de<br />

recherche nouvellement parus (partiellement raccourcis).<br />

Vous pouvez commander les rapports de recherche sur<br />

www.mobilityplatform.ch.<br />

Prioritärer Forschungsbedarf wurde<br />

ausgemacht bei den fehlenden Kostensätzen<br />

für Erhaltungsmassnahmen an<br />

Kunstbauten sowie für Betriebs- <strong>und</strong><br />

Sicherheitsausrüstungen. Weiter wäre<br />

es erstrebenswert, bei den Betriebskosten<br />

einen funktionalen Zusammenhang<br />

zwischen Strassenzustand <strong>und</strong> Kosten<br />

des betrieblichen Unterhalts, insbesondere<br />

des kleinen baulichen Unterhalts,<br />

herstellen zu können. Zudem sollten<br />

Ausmass <strong>und</strong> Relevanz veränderter<br />

Zeitkosten aufgr<strong>und</strong> durchgeführter<br />

Erhaltungsmassnahmen weiter untersucht<br />

werden.<br />

FR<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 1393<br />

Aktualisierung SN 640 907,<br />

Kostengr<strong>und</strong>lagen im<br />

Erhaltungsmanagement<br />

R+R Burger <strong>und</strong> Partner AG<br />

A. Schneider, Dipl. Umwelting. ETH<br />

T. Herrmann, Dr. sc. ETH, Dipl. Math. ETH<br />

J. Lüking, Dr. rer. pol., Diplomvolkswirt<br />

RAFI Managementberatung (RMB)<br />

A.-A. Rafi, Dr. Bauing. ETH<br />

Forschungsauftrag <strong>VSS</strong> 2010/702 auf Antrag des<br />

Schweizerischen Verbandes der Strassen- <strong>und</strong><br />

Verkehrsfachleute (<strong>VSS</strong>)<br />

Ziel des Forschungsprojekts war es,<br />

die auf dem Preis- <strong>und</strong> Erkenntnisstand<br />

des Jahres 2001 basierende Norm<br />

SN 640 907 «Gr<strong>und</strong>lagen zur Kostenberechnung<br />

im Erhaltungsmanagement»<br />

auf das aktuelle Normenwerk (insbesondere<br />

SN 641 820ff.) anzupassen,<br />

Erkenntnisse aus dem Forschungspaket<br />

zur Massnahmenplanung in der Fahrbahnerhaltung<br />

<strong>und</strong> weitere aktuelle<br />

Gr<strong>und</strong>lagen zu integrieren sowie Lücken<br />

in den Kostenmodellen zu schliessen.<br />

Wichtige Anpassungen der Norm beinhalten<br />

die Hochrechnung der in<br />

den verschiedenen Normen<br />

enthaltenen Kostensätze<br />

einheitlich<br />

auf das Basis-<br />

ab sofort erhältlich unter:<br />

jahr 2011, die Aktualisierung der Formeln<br />

zur Berechnung der Gesamtkosten,<br />

die komplette Überarbeitung der<br />

Kosten Dritter aufgr<strong>und</strong> von SN 641 828<br />

sowie die Betonung der Bedeutung von<br />

Sensitivitätsanalysen. Methodisch wird<br />

häufig auf die vereinfachten Verfahren<br />

gemäss SN 641 820 ff. zurückgegriffen.<br />

Das Anwendungsbeispiel in SN 640 907<br />

wurde vollständig überarbeitet. In<br />

einem fiktiven Erhaltungsprojekt soll<br />

eine Vergleichsuntersuchung zeigen,<br />

welche Gesamt- resp. Differenzkosten<br />

gegenüber einem Referenzfall zu erwarten<br />

sind, wie diese berechnet werden <strong>und</strong><br />

wie sich diese Kosten in den zwei Varianten<br />

unterschiedlich auf die Kostenträger<br />

<strong>und</strong> Kostenarten aufteilen.<br />

Eine Sichtung zum Stand der Forschung<br />

zu Unfallgeschehen bei Baustellen zeigt,<br />

dass die Baustelleneinrichtung einen<br />

entscheidenden Einfluss auf die Unfälle<br />

hat. Um dies in die vorliegende Norm einfliessen<br />

zu lassen, müssten jedoch zuerst<br />

weitere Untersuchungen vorgenommen<br />

werden (Auswirkungen von Verengungen<br />

der Fahrspurbreiten, der Signalisation,<br />

der Länge der Baustellen usw.).<br />

Zur Beurteilung der Norm bezüglich<br />

Mehr-/Minderkosten erstens durch Erhaltungsmassnahmen<br />

gegenüber dem<br />

Referenzfall ohne Erhaltungsmassnahmen<br />

resp. zweitens durch den eigentlichen<br />

Baustellenverkehr kann das Fazit<br />

gezogen werden, dass es zwar einige<br />

Lücken gibt, gr<strong>und</strong>sätzlich aufgr<strong>und</strong><br />

dieser aber nicht von wesentlichen Verfälschungen<br />

der Resultate auszugehen<br />

ist.<br />

Rapport de recherche N o 1406<br />

Amélioration du modèle de<br />

comportement individuel du<br />

conducteur pour évaluer la<br />

sécurité d’un flux de trafic<br />

par simulation<br />

Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)<br />

Laboratoire des voies de circulation (LAVOC)<br />

Minh Hai Pham<br />

Edward Chung, Prof.<br />

André-Gilles Dumont, Prof. EPFL<br />

Mandat de recherche ASTRA 2004/015 sur<br />

demande de l’Office fédéral des routes (OFROU)<br />

Cette étude, qui fait partie du projet COST<br />

352, propose un cadre pour l’élaboration<br />

d’un système proactif visant à réduire le<br />

risque d’accidents sur l’autoroute à l’aide<br />

des indicateurs de risque. Bien que les autoroutes<br />

soient de type de route en toute<br />

sécurité par la conception, un accident qui<br />

se produit serait vraiment grave. Réduire<br />

le risque d’accidents sur l’autoroute serait<br />

de prévenir les accidents ou de diminuer<br />

leur gravité. A cet effet, les indicateurs<br />

de risque sont testés et validés avec des<br />

données réelles, y compris les données<br />

de trafic, des données météorologiques,<br />

et une base de données d’accidents d’un<br />

site d’étude en Suisse.<br />

Une directive sur la façon de définir<br />

les critères de risque est proposée et<br />

appliquée dans un modèle de simulation<br />

qui est la plate-forme de mise en œuvre<br />

d’un système proactif de prévention des<br />

risques. Le modèle est calibré afin de<br />

mieux représenter une section de route<br />

du site d’étude. Un exemple de mise en<br />

œuvre des mesures de prévention est<br />

Die neuen Forschungsberichte sind<br />

www.mobilityplatform.ch<br />

34<br />

forschung rechErche


mis en place et ses résultats sont évalués.<br />

Mots-clés: indicateur de risque, critère de<br />

risque, mesure préventive, calibration des<br />

modèles de simulation, prévention de risques<br />

d’accidents.<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 1411<br />

Verkehrstelematik für<br />

die Unterstützung des<br />

Verkehrsmanagements in<br />

ausserordentlichen Lagen<br />

Rapp Trans<br />

Therese Lüthi, MSc ETH in angewandter Mathematik<br />

Patrick Brehme, Dipl. Wirt.-Ing. FH<br />

Felix Erzinger, MSc ETH Management, Technologie<br />

<strong>und</strong> Ökonomie<br />

Thomas Haas, Dipl. Bau-Ing. TU<br />

Forschungsauftrag <strong>VSS</strong> 2009/902 auf Antrag des<br />

Schweizerischen Verbands der Strassen- <strong>und</strong><br />

Verkehrsfachleute (<strong>VSS</strong>)<br />

Die Anzahl von Grossschadensereignissen<br />

<strong>und</strong> Naturkatastrophen hat in den<br />

letzten Jahren weltweit deutlich zugenommen.<br />

Vielfach ist es dabei nicht mehr<br />

möglich, das Ereignis im Rahmen der<br />

ordentlichen Abläufe <strong>und</strong> Strukturen zu<br />

bewältigen; man spricht dann von einer<br />

ausserordentlichen Lage.<br />

Mit der vorliegenden Forschungsarbeit<br />

wurde untersucht, welche Möglichkeiten<br />

der Einsatz von Verkehrstelematik im<br />

Rahmen der Bewältigung ausserordentlicher<br />

Lagen bietet. Basierend auf einer<br />

Literaturrecherche <strong>und</strong> aufschlussreichen<br />

Interviews mit Experten konnten<br />

die Bedürfnisse <strong>und</strong> der Bedarf von Verbesserungen<br />

beim Einsatz von Verkehrstelematikanwendungen<br />

erkannt werden.<br />

Die heute bestehenden Einschränkungen<br />

<strong>und</strong> der Optimierungsbedarf für eine verbesserte<br />

Bewältigung ausserordentlicher<br />

Lagen wurde anhand zweier konkreter<br />

Fallbeispiele für ausserordentliche Lagen<br />

veranschaulicht. Die verschiedenen Aspekte<br />

bildeten schliesslich die Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Ermittlung eines optimalen Einsatzes<br />

von Verkehrstelematik.<br />

Es gilt, dass sich die im Alltag benutzte<br />

Verkehrstelematik gr<strong>und</strong>sätzlich auch<br />

für die Bewältigung ausserordentlicher<br />

Lagen einsetzen lässt. Da in ausserordentlichen<br />

Lagen allerdings andere<br />

Bedürfnisse im Vordergr<strong>und</strong> stehen,<br />

werden an die Prozesse sowie an die Verwendung<br />

der Verkehrstelematik-Anwendungen<br />

spezielle Anforderungen gesetzt.<br />

Verschiedentlich bestehen daher Lücken<br />

oder Schwachstellen beim Einsatz von<br />

Verkehrstelematik.<br />

Die heutige Nutzung der Verkehrstelematik<br />

orientiert sich an den Bedürfnissen des<br />

Alltags. Mit einem verbesserten Einsatz<br />

kann Verkehrstelematik jedoch entscheidend<br />

zu einer raschen <strong>und</strong> erfolgreichen<br />

Bewältigung von ausserordentlichen<br />

Lagen beitragen. Optimierungspotenzial<br />

liegt insbesondere bei folgenden Punkten:<br />

––<br />

Fahrzeug- <strong>und</strong> personengeb<strong>und</strong>ene<br />

Verkehrstelematik erlaubt die<br />

Sammlung von Daten, welche mehr<br />

Informationen enthalten als die mit<br />

den heutigen Erfassungsmethoden<br />

erhobenen Daten. Zugleich kann die<br />

Bevölkerung rascher alarmiert <strong>und</strong><br />

über Massnahmen informiert werden.<br />

––<br />

Es gibt gewisse sicherheitsrelevante<br />

Verkehrstelematik. Diese sollte<br />

krisenresistent sein.<br />

––<br />

Laufend werden Verkehrstelematikanwendungen<br />

weiterentwickelt.<br />

Inwiefern diese krisensicher ausgestaltet<br />

werden sollten, ist mit einem<br />

geeigneten Instrument – dieses muss<br />

noch entwickelt werden – zu prüfen.<br />

––<br />

Damit ein gleicher Informationsstand<br />

zwischen den verschiedenen involvierten<br />

Organisationen gewährleistet<br />

ist, sollte die Datensammlung <strong>und</strong><br />

-aufbereitung zentralisiert erfolgen.<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 14<strong>05</strong><br />

Potenzial von Photovoltaik an<br />

Schallschutzmassnahmen<br />

entlang der National<strong>strasse</strong>n<br />

TNC Consulting AG, Feldmeilen<br />

Thomas Nordmann<br />

Thomas Vontobel<br />

Ralph Lingel<br />

Forschungsauftrag ASTRA 2010/009 auf Antrag<br />

des B<strong>und</strong>esamtes für Strassen (ASTRA)<br />

Photovoltaik-(PV) Anlagen zur Gewinnung<br />

von Solarstrom können ohne zusätzlichen<br />

Flächenbedarf in Kombination mit<br />

verschiedenen schon vorhandenen Infrastrukturbauwerken<br />

realisiert werden.<br />

Die Kombination von Photovoltaik <strong>und</strong><br />

Schallschutz eignet sich insbesondere<br />

sehr gut, weil die modulare Bauweise der<br />

Lärmschutzwände einer rationellen Montage<br />

von PV-Anlagen entgegenkommt<br />

<strong>und</strong> keine Konkurrenzanwendung besteht.<br />

Für verschiedene Typen von PV-Anlagen<br />

wurden im Rahmen dieser Studie Modelle<br />

entwickelt, welche anhand verschiedener<br />

Parameter beschrieben werden können.<br />

Basierend auf den Datensätzen der vorhandenen<br />

Datenbank des ASTRA, welche<br />

Angaben zu den Lärmschutzmassnahmen<br />

enthält, wurden die für die Beurteilung<br />

zur Eignung zur Kombination von<br />

PV- <strong>und</strong> Lärmschutzwänden notwendigen<br />

Parameter untersucht.<br />

Es wurden Parametersets für das theoretische,<br />

das technische <strong>und</strong> das realisierbare<br />

Potenzial definiert. Dabei<br />

wurde versucht, auch nicht technische<br />

Parameter zu berücksichtigen. Die Studie<br />

zeigt, dass für die meisten Verläufe<br />

von Lärmschutzwänden eine sinnvolle<br />

Kombination mit PV denkbar ist. Für die<br />

als geeignet ermittelten LSW wurde automatisiert<br />

der PV-Anlagentyp ermittelt,<br />

welcher die grösstmögliche nutzbare<br />

PV-Fläche ergibt. Daraus ergeben resultieren<br />

Potenziale als Fläche, elektrische<br />

Nennleistung <strong>und</strong> erwarteter elektrischer<br />

Jahresertrag.<br />

Für das theoretische Potenzial wurde eine<br />

Fläche von ca. 2,2 Mio. m 2 ermittelt, was<br />

einer elektrischen Nennleistung von etwa<br />

440 MWp <strong>und</strong> einem erwarteten elektrischen<br />

Jahresertrag von ca. 410 GWh entspricht.<br />

Für das technische Potenzial wurde<br />

unter Berücksichtigung von Einschränkungen<br />

durch real existierende Produkte,<br />

zum Beispiel Modulabmessungen, eine<br />

Fläche von 1,3 bis 1,5 Mio. m 2 ermittelt.<br />

Dies entspricht einer elektrischen Nennleistung<br />

von 210 bis 240 MWp <strong>und</strong> einem<br />

erwarteten elektrischen Jahresertrag von<br />

200 bis 230 GWh. Mit Berücksichtigung<br />

der nicht technischen Parameter reduziert<br />

sich das Potenzial auf 0,7 bis 1,0 Mio. m 2<br />

oder 110 bis 165 MWp Nennleistung, was<br />

zu einem elektrischen Jahresertrag von<br />

100 bid 160 GWh führt.<br />

Das ermittelte realisierbare Potenzial<br />

an Photovoltaik an bestehenden Lärmschutzwänden<br />

entlang der National<strong>strasse</strong>n<br />

des B<strong>und</strong>es ist ausreichend, um den<br />

Jahresbedarf an elektrischer Energie für<br />

den Betrieb der National<strong>strasse</strong>n in der<br />

Jahresbilanz decken zu können. (145<br />

GWh im 2010, inklusive Tunnel <strong>und</strong> Beleuchtung).<br />

Forschung recherche 35


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

EN<br />

Research Report No. 1398<br />

Environmental Footprint of<br />

Heavy Vehicles – Phase III:<br />

Comparison of Footprint<br />

and Heavy Vehicle Fee (LSVA)<br />

Criteria<br />

Empa, Swiss Federal Laboratories for Materials<br />

Science and Technology<br />

Lily D. Poulikakos, Dr. Sc. ETH<br />

Kurt Heutschi, Dr. Sc. ETH<br />

Patrik Soltic, Dr. Sc. ETH<br />

Forschungsauftrag ASTRA 2010/019 auf Antrag<br />

des B<strong>und</strong>esamtes für Strasse (ASTRA) <strong>und</strong><br />

20<strong>05</strong>-02150/01/06/<strong>05</strong>/07 des B<strong>und</strong>esamtes für<br />

Umwelt (BAFU)<br />

Each month ca. 100 000 valid heavy vehicle<br />

data on gross vehicle mass, axle load,<br />

noise, Euro emissions category, Swiss 10<br />

vehicle category, declared mass as well as<br />

other parameters was collected for March,<br />

September and November 2011 at the Footprint<br />

monitoring site on the A1 motorway<br />

in central Switzerland. From the analysis<br />

of this data the following was concluded:<br />

1. The data for the three months are<br />

consistent and repeatable.<br />

2. The vehicle fleet is mostly Swiss<br />

category 10 (articulated freight<br />

trucks), 9 (freight trucks with trailer)<br />

and 8 (freight trucks) with engine<br />

categories that are mostly Euro-V<br />

(ca. 66 %), Euro-IV (ca. 10 %) and<br />

Euro-III (ca. 19 %).<br />

3. There is small but significant number<br />

of vehicles carrying more than<br />

40 t gross vehicle weight and 11,5 t<br />

for drive axle and 10 t for other axles<br />

allowed in Switzerland.<br />

4. A comparison of the actual weight<br />

carried obtained from weigh in<br />

motion (WIM) sensors and the<br />

allowable weight according to the<br />

LSVA databank showed that less<br />

than 0,6 % of vehicles have been<br />

overloaded.<br />

5. Noise measurement results show no<br />

additional effect due to winter tires<br />

which would be seen between<br />

September and November.<br />

6. There was no systematic dependence<br />

of the noise emissions on the Euro<br />

emissions classes. This shows that<br />

the Euro-V emissions classes are not<br />

less noisy, showing that although<br />

the vehicle fleet is becoming more<br />

environmentally friendly with respect<br />

to pollutant emissions, it is not<br />

more environmentally friendly with<br />

respect to noise emissions.<br />

7. Using the noise emission model<br />

developed, the individual footprint<br />

of a vehicle can be estimated from<br />

parameters that are known or observable.<br />

Such data can be obtained<br />

from the vehicle ID and used to calculate<br />

a vehicles’ noise emissions.<br />

8. Two models are proposed for the<br />

calculation of the total footprint of<br />

heavy vehicles, taking into account<br />

a combination of all their individual<br />

footprints. The results show that<br />

in almost every category there are<br />

vehicles with a very high combined<br />

footprint.<br />

The results of the project can aid in developing<br />

a bonus/malus mechanism based<br />

on the «polluter pays principle» in order<br />

to reduce the environmental impact of<br />

vehicles at source. The measurements<br />

in this project have shown that newer<br />

heavy vehicle models are not necessarily<br />

quieter, it is recommended that the LSVA<br />

should be revised in order to account for<br />

external costs due to traffic based noise<br />

as provided by the EC. It is further recommended<br />

to use differentiated noise<br />

charges to reward the use of quieter vehicles.<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 1397<br />

Brandschutz im Tunnel:<br />

Schutzziele <strong>und</strong><br />

Brandbemessung –<br />

Phase 1: Stand der Technik<br />

Amberg Engineering AG<br />

Flavio Modetta<br />

Stefanie Wörndle<br />

Natascha Näher<br />

Basler & Hofmann AG<br />

Jürg Matter<br />

Simon Janele<br />

Armin Feurer<br />

BG Ingénieurs Conseils<br />

Guido Roelfstra<br />

Forschungsauftrag FGU 2008/003_OBF auf Antrag<br />

der Fachgruppe Untertagbau (FGU)<br />

Mit Auftrag vom 08.08.2008 wurde die<br />

IG Amberg Engineering AG/Basler &<br />

Hofmann AG/Bonnard Gardel AG mit der<br />

Erarbeitung der Phase 1 des Forschungsvorhabens<br />

«Brandschutz im Tunnel:<br />

Schutzziele <strong>und</strong> Brandbemessung» beauftragt.<br />

Diese besteht aus einer Bestandsaufnahme<br />

<strong>und</strong> -analyse des Standes der<br />

Technik für die Bemessung von Strassentunnel-Bauteilen<br />

auf den Lastfall Brand.<br />

Zahlreiche der analysierten Dokumente<br />

gehen auf die Thematik des Brandschutzes<br />

ein. Der Fokus konzentriert sich aber<br />

weniger auf die Bemessungsverfahren,<br />

sondern auf die baulichen Massnahmen<br />

<strong>und</strong> auf technische <strong>und</strong> betriebliche Vorkehrungen<br />

gegen die Einwirkungen eines<br />

Ereignisfalles «Brand». Die verfügbaren<br />

Richtlinien zur Bemessung beinhalten tabellarische<br />

Bauteildimensionierungen in<br />

Abhängigkeit von Brandlasten <strong>und</strong> Brandschutzanforderungen<br />

(Widerstandsklassen).<br />

Eine Normierung, welche eine statische<br />

Berechnung mit Berücksichtigung<br />

des Lastfalles «Brand» ermöglicht, ist nur<br />

ansatzweise vorhanden.<br />

Die untersuchten Dokumente weisen<br />

ähnliche Ansätze <strong>und</strong> Empfehlungen auf.<br />

––<br />

Konkreter Bezug zwischen gesetzlicher<br />

Regulierung <strong>und</strong> normativer<br />

Umsetzung (z.B. Verbindung<br />

zwischen Störfallverordnung <strong>und</strong><br />

SIA-Norm)<br />

––<br />

Formulierung der Schutzziele. Dabei<br />

unterscheiden sich die verschiedenen<br />

Normenwerke <strong>und</strong> Richtlinien im<br />

Detaillierungsgrad voneinander<br />

––<br />

Empfehlung für Risikoanalysen oder<br />

Sicherheitspläne zur Festlegung der<br />

Schutzziele<br />

––<br />

Konkreter Bezug auf Brandlasten<br />

(z. B. in Form von Brandschutzklassen<br />

oder Brandkurven)<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen für eine Bemessung<br />

von Tunnel-Bauteilen hinsichtlich Lastfall<br />

«Brand» sind in den untersuchten<br />

Dokumenten festgehalten. Zum Teil ist<br />

Ergänzungsbedarf festzustellen, eine<br />

systematische Vorgehensweise existiert<br />

in keinem der Dokumente. Insbesondere<br />

bei der Erarbeitung der Schutzziele ist<br />

der Betreiber des Tunnels stärker zu integrieren.<br />

Die Untersuchung der Tragsicherheit<br />

<strong>und</strong> Gebrauchstauglichkeit im Sinne<br />

einer Tragwerksanalyse mit Berücksichtigung<br />

der verschiedenen Lastfälle<br />

<strong>und</strong> -kombinationen (inkl. Lastfälle,<br />

welche nicht im Zusammenhang mit<br />

Brandeinwirkungen stehen, kombiniert<br />

mit Brandlasten) kommt in den Doku-<br />

36<br />

forschung rechErche


menten nur vereinzelt zum Vorschein.<br />

Die zusammengestellte Analyse der untersuchten<br />

Dokumente bildet die Basis<br />

für die Erarbeitung einer Norm oder<br />

einer Richtlinie für die Bemessung von<br />

baulichen Bestandteilen eines Strassentunnels<br />

für den Lastfall «Brand»<br />

(zweite Phase des Forschungsvorhabens<br />

«Brandschutz im Tunnel; Schutzziele<br />

<strong>und</strong> Brandbemessung»).<br />

FR<br />

Rapport de recherche N o 1408<br />

Vieillissement thermique<br />

des enrobés bitumineux en<br />

laboratoire<br />

Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)<br />

Laboratoire des voies de circulation (LAVOC)<br />

Prof. A.-G. Dumont<br />

M. Pittet<br />

Mandat de recherche <strong>VSS</strong> 2000/434 sur demande<br />

de l‘Office fédéral des routes (OFROU)<br />

procédures de réchauffage, une étude<br />

d’approfondissement et de calibration<br />

axée sur trois procédures de réchauffage<br />

avec notamment l’utilisation d’une<br />

étuve sous atmosphère d’azote et finalement<br />

une phase de vérification et de<br />

calibration qui permet de valider, au<br />

moyen d’essais représentatifs, la procédure<br />

de réchauffage proposée.<br />

Cette nouvelle méthodologie de réchauffage<br />

adaptée aux laboratoires routiers<br />

leur permet de mieux maîtriser la répétabilité<br />

et la reproductivité des essais et<br />

ainsi d’obtenir des résultats probants et<br />

proches des conditions rencontrées en<br />

centrale.<br />

Au futur, des études et essais complémentaires<br />

permettraient de décrire les<br />

limites de la méthode et de définir le<br />

cadre d’utilisation propre à la méthode.<br />

Il est important de noter qu’étant donné la<br />

durée étendue sur laquelle la recherche a<br />

eu lieu, la nominalisation des procédures et<br />

des enrobés diffère d’une étude à l’autre mais<br />

également par rapport à celle des normes<br />

en vigueur au moment de la publication.<br />

L’analyse et la comparaison de résultats<br />

d’essais menés en laboratoire sur des<br />

enrobés bitumineux ne doivent être<br />

effectuées que si les conditions et les<br />

caractéristiques de ces essais sont similaires.<br />

Dans le cas de matériaux tels que les<br />

revêtements bitumineux, les laboratoires<br />

d’essais routiers leur appliquent,<br />

pour certains essais, un traitement thermique<br />

préalable qui modifie leurs caractéristiques<br />

mécaniques et intrinsèques.<br />

Ces différentes procédures de réchauffage<br />

mènent ainsi à des variations de<br />

résultats.<br />

Tout d’abord, une description historique<br />

de par les études menées en la matière<br />

et des phénomènes physico-chimiques<br />

intervenants est proposée afin d’établir<br />

le contexte du vieillissement thermique<br />

des enrobés bitumineux en laboratoire.<br />

La présente recherche consiste à décrire<br />

la situation normalisée actuelle au<br />

niveau suisse et européen et à mettre<br />

en évidence les lacunes existantes.<br />

Plusieurs études ont été réalisées dans<br />

ce sens: une étude exploratoire menée<br />

hors mandat qui a permis de décrire et<br />

comprendre les divers paramètres influant<br />

sur l’évolution du vieillissement<br />

thermique par la comparaison entre<br />

différents types de liants et diverses<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 1401<br />

Akzeptanz von Verkehrsmanagementmassnahmen<br />

–<br />

Vorstudie<br />

Zentrum für integrierte Verkehrssysteme GmbH<br />

Dr.-Ing. Peter Sturm<br />

Dipl.-Ing. Christine Breser<br />

Prof. Dr.-Ing. Manfred Boltze (beratend)<br />

SNZ Ingenieure <strong>und</strong> Planer AG<br />

Dipl.-Ing. Roger Laube<br />

Institut für Verkehrspsychologie Aachen<br />

Dr. rer. nat. Jens Schade<br />

Prof. Dr. Bernhard Schlag<br />

Forschungsauftrag SVI 2006/003 auf Antrag der<br />

Vereinigung Schweizer Verkehrsingenieure <strong>und</strong><br />

Verkehrsplaner (SVI)<br />

Zur Optimierung des Verkehrssystems<br />

Strasse kommen inzwischen in weiten<br />

Bereichen Verkehrsmanagementmassnahmen<br />

zum Einsatz. Die Massnahmen<br />

reichen vom rein informativen Charakter<br />

bis zur gesetzlichen Verbindlichkeit.<br />

Auch bei gesetzlicher Verbindlichkeit<br />

erreicht der Befolgungsgrad von Verkehrsanordnungen<br />

jedoch bei Weitem<br />

nicht 100 %. Ziel dieser Studie war es,<br />

Wir setzen<br />

Grenzen<br />

mit System.<br />

Fahrzeugrückhaltesysteme<br />

Leitplanken.<br />

Stahlgleitwände.<br />

Anpralldämpfer.<br />

Infrastrukturschutz.<br />

Montage.<br />

Für alle Strassen. Parking. Industrieanlagen.<br />

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<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

mit einem Sachstandsbericht, den heutigen<br />

Wissensstand im In- <strong>und</strong> Ausland<br />

zu dokumentieren. Die Analyse erfolgte<br />

über eine qualitative <strong>und</strong> wo möglich<br />

auch quantitative Herleitung aus einer<br />

grossen Anzahl zugänglicher Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> Auswertungen. Abschliessend<br />

ermittelte die Studie die<br />

vordringlichen Forschungsfelder zur<br />

Vertiefung der Fragestellung.<br />

Die Akzeptanz einer Massnahme wird<br />

in dieser Studie vorrangig als der Befolgungsgrad<br />

verstanden. Dieser beschreibt,<br />

welcher Anteil der Verkehrsteilnehmer<br />

sich an die Hinweise bzw.<br />

Gebote der jeweiligen Massnahmen<br />

hält <strong>und</strong> wird von der Akzeptanz aber<br />

auch von Überwachung <strong>und</strong> Ahndung<br />

von Vergehen beeinflusst. Der Befolgungsgrad<br />

wiederum beeinflusst die<br />

verkehrliche Wirkung. Bisher wurden<br />

mithilfe unterschiedlicher Methoden<br />

Aussagen zur Akzeptanz entwickelt,<br />

die jedoch häufig auf Aussagen bezüglich<br />

des Kollektivs beruhen. Die tatsächliche<br />

Akzeptanz eines Systems ist<br />

jedoch eine freie Entscheidung zu einer<br />

Aktion <strong>und</strong> keine Reaktion z. B. auf<br />

das Verhalten Dritter. Aufbauend auf<br />

den bestehenden Untersuchungen <strong>und</strong><br />

methodischen Ansätzen sollten Methoden<br />

entwickelt werden, die auf die tatsächliche<br />

Akzeptanz gegenüber einem<br />

System schliessen lassen.<br />

Im Bereich von Netzbeeinflussungsanlagen<br />

sollen gemäss Richtlinien regelmässig<br />

Akzeptanzuntersuchungen<br />

durchgeführt werden. Deshalb ist es<br />

wichtig, Methoden zur Erfassung der<br />

tatsächlichen Akzeptanz <strong>und</strong> der relevanten<br />

Kennwerte zu entwickeln. Handlungsempfehlungen<br />

sind vor allem die<br />

Ermittlung der Reaktion von Fahrern<br />

auf Informationen aus Navigationssystemen<br />

im Falle gegenläufiger Informationen,<br />

die Wirkungsermittlung kooperierender<br />

Systeme <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

von Massnahmen zur Stärkung der<br />

Langzeitwirkung von Kontrollsystemen.<br />

Aus Sicht der Verkehrspsychologie lässt<br />

sich festhalten, dass die Determinanten<br />

der Akzeptanz von Verkehrsmanagementmassnahmen<br />

bisher kaum ausreichend<br />

untersucht worden sind. Es fehlt<br />

an experimentellen Untersuchungen,<br />

bei denen Massnahmen bei gleichzeitiger<br />

Kontrolle von Einflüssen durch unterschiedliche<br />

Nutzer <strong>und</strong> Situationen<br />

systematisch variiert werden.<br />

FR<br />

Rapport de recherche N o 1407<br />

Fusion des indicateurs de<br />

sécurité routière: FUSAIN<br />

Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)<br />

Laboratoire des voies de circulation (LAVOC)<br />

Minh Hai Pham, D r<br />

Edward Chung, Prof.<br />

André-Gilles Dumont, Prof. EPF<br />

French Institute of Science and Technology for<br />

Transport, Development and Networks (IFSTTAR)<br />

Laboratoire Ingénierie Circulation Transport (LICIT)<br />

Nour-Eddin El Faouzi, D r<br />

Olivier de Mouzon, D r<br />

Solenne Durand<br />

Fouad Baouche<br />

Mandat de recherche ASTRA 2006/014 sur demande<br />

de l’Office fédéral de routes (OFROU)<br />

La présente étude vise à contribuer à<br />

l’amélioration de la sécurité autoroutière<br />

par l’élaboration de modèles capables<br />

d’identifier les risques de trafic en temps<br />

réel. L’approche consiste à classer des<br />

indicateurs de risque potentiels et à les<br />

tester avec des données historiques sur,<br />

notamment, la circulation, les conditions<br />

météorologiques et les collisions. En premier<br />

lieu, les indicateurs de risque sont<br />

sélectionnés sur la base de leur sensibilité<br />

éprouvée par rapport aux données<br />

réelles. On distingue ensuite deux types<br />

de conditions de trafic: celles qui mènent<br />

à des collisions, appelées «situations préaccident»,<br />

et celles où aucune collision<br />

ne se produit, appelées «situations sans<br />

accident». Les situations pré-accident<br />

et sans accident sont ensuite mises en<br />

correspondance pour que, dans chaque<br />

groupe, une situation pré-accident et<br />

une sans accident soient comparables.<br />

Chacun de ces groupes est considéré<br />

comme un régime de trafic. On élabore<br />

ensuite un modèle à une seule variable<br />

pour chaque régime de trafic, et la fusion<br />

des résultats de chacun de ces modèles<br />

permet de réaliser l’étape suivante, soit<br />

le modèle définitif.<br />

Une dernière étape visant à prédire les<br />

risques de collision à court terme est<br />

effectuée en combinant le risque de<br />

plusieurs situations récentes de trafic<br />

en temps réel. La confrontation avec<br />

les données historiques montre que le<br />

modèle prédictif ainsi élaboré présente<br />

un haut degré d’exactitude. L’écart de vitesse<br />

apparaît comme le plus important<br />

facteur de risque de collision. Selon la<br />

densité du trafic, la différence de vitesse<br />

entre deux voies peut être réduite pour<br />

diminuer le risque de collision. Il ressort<br />

en outre qu’un fort pourcentage de collisions<br />

avérées aurait pu être repéré au<br />

moins 5 minutes avant l’accident.<br />

Bien que des essais plus étendus soient<br />

nécessaires, le système de prédiction à<br />

court terme des risques d’accident de la<br />

route démontre son potentiel pour aider<br />

les opérateurs de la circulation à adopter<br />

un système de gestion du trafic orienté<br />

sur les risques.<br />

Mots-clés: indicateur de risque, modèle<br />

d’identification des risques, mesures<br />

préventives, prévention des accidents,<br />

indicateur de sécurité.<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 1409<br />

Regelung der Luftströmung<br />

in Strassentunneln im<br />

Brandfall<br />

HBI Haerter AG<br />

Dipl. Ing. Patrick Altenburger<br />

Dr. Ingo Riess<br />

Dr. Rune Brandt<br />

Forschungsauftrag ASTRA 2010/017_OBF auf<br />

Antrag des B<strong>und</strong>esamtes für Strassen (ASTRA<br />

Im vorliegenden Forschungsprojekt<br />

werden die folgenden Regelungen für<br />

die Kontrolle der Längsströmung im<br />

Brandfall untersucht <strong>und</strong> verglichen:<br />

––<br />

PI- <strong>und</strong> PID-Regelung<br />

––<br />

Model Predictive Control<br />

(MPC-Regelung)<br />

––<br />

Modellbasierte Regelung («Schrittweise<br />

Berechnung zu schaltender<br />

Strahlventilatoren»)<br />

Die MPC-Regelung ist schneller als alle<br />

anderen untersuchten Regelungen.<br />

Aber sie ist aufwendig, mit einer grossen<br />

Zahl einzustellender Parameter. Die<br />

Verfügbarkeit von Simulationssoftware<br />

mit MPC ist stark eingeschränkt.<br />

PI- <strong>und</strong> PID-Regelung ist nicht ganz so<br />

schnell wie die MPC-Regelung. Anstiegszeit<br />

<strong>und</strong> Überschwingung sind ähnlich<br />

wie bei MPC, die Einschwingzeit ist jedoch<br />

länger. PI- <strong>und</strong> PID-Regelung sind<br />

deutlich schneller als die «Schrittweise<br />

38<br />

forschung rechErche


Berechnung», sowohl beim System<br />

Längslüftung als auch beim System mit<br />

Absaugung. PI- <strong>und</strong> PID-Regler sind unabhängig<br />

vom Brandort. Die Regler sind<br />

praktisch in jeder Simulationssoftware<br />

vorhanden. Andernfalls können sie einfach<br />

aus mathematischen Bausteinen<br />

erstellt werden.<br />

«Schrittweise Berechnung» ist in jeder<br />

Hinsicht schlechter als die MPC- <strong>und</strong><br />

die PI-/PID-Regelung, sowohl beim System<br />

Längslüftung als auch beim System<br />

mit Absaugung (zum Teil längere Anstiegszeiten,<br />

grössere Überschwingungen<br />

sowie längere Einschwingzeiten).<br />

Es konnte kein gutes «Rezept» für die<br />

Wahl der Abtastzeit gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Die Wahl der Abtastzeit stellt einen<br />

Kompromiss zwischen Anstiegszeit<br />

<strong>und</strong> Überschwingung/Einschwingzeit<br />

der Regelung dar.<br />

System mit Absaugung: Die Systemantwort<br />

bei symmetrischer Regelung hängt<br />

entscheidend vom Absaugort ab. Bei<br />

Absaugung in der Mitte des Tunnels<br />

hat die Regelung wenig bis nichts zu<br />

tun (solange keine asymmetrischen<br />

Stördrücke vorhanden sind). Je näher<br />

die Absaugstelle bei den Portalen ist,<br />

desto stärker muss die Regelung die<br />

steigende Asymmetrie ausgleichen.<br />

In den Simulationen hat die «Schrittweise<br />

Berechnung» die deutlich<br />

schlechteste Regelungsqualität erzielt.<br />

Es kann jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass mit einer objektspezifischen<br />

Optimierung der «Schrittweisen<br />

Berechnung» ein besseres Verhalten<br />

erreicht werden kann.<br />

Gegen die Verwendung von MPC-Reglern<br />

sprechen praktische Aspekte: So<br />

ist die Verfügbarkeit von MPC-Bausteinen<br />

in Simulationssoftware <strong>und</strong> in der<br />

Speicherprogrammierbaren Steuerung<br />

(SPS) nicht immer gegeben. Zudem<br />

führt die Komplexität des MPC-Reglers<br />

zu neuen Unsicherheiten <strong>und</strong> damit zu<br />

Risiken.<br />

Für die Regelung der Längsströmung im<br />

Brandfall wird empfohlen, standardmässig<br />

PI-Regler mit Anti-Windup zu verwenden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der einfachen Struktur,<br />

der geringen Anzahl Parameter,<br />

der Unabhängigkeit vom Brandort <strong>und</strong><br />

der guten Regelleistung überwiegen die<br />

Vorteile der PI-Regelung gegenüber der<br />

MPC-Regelung. Wegen der begrenzten<br />

Anzahl Strahlventilatoren in Tunneln<br />

ist ein Anti-Windup unerlässlich.<br />

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DE<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Wenn das Queren der Strasse zur<br />

lebensbedrohlichen Gefahr wird<br />

19 Prozent aller Verkehrstoten auf Schweizer Strassen waren als Fussgänger<br />

unterwegs. Mehr als die Hälfte ist dabei über 65 Jahre alt. Hauptproblem dieser<br />

Senioren ist das Queren der Strasse – vor allem innerorts. Die Beratungsstelle für<br />

Unfallverhütung (bfu) zeigt im Faktenblatt «Senioren als Fussgänger» <strong>und</strong> im<br />

Sicherheitsdossier «Fussverkehr», was die Prävention dagegen machen kann.<br />

Anzahl getötete <strong>und</strong> schwer verletzte<br />

Fussgänger nach Alter<br />

Hier ist die Schweiz für einmal keine<br />

Musterschülerin: Im westeuropäischen<br />

Vergleich schneidet die hiesige Sicherheit<br />

der Älteren mit 30 getöteten Fussgängern<br />

über 65 Jahre pro Million Senioren nicht<br />

besonders gut ab. Schlechter ist die Situation<br />

in Österreich, Portugal <strong>und</strong> Spanien<br />

(35 bis 45 Todesopfer). Spitzenreiter sind<br />

die Niederlande <strong>und</strong> vor allem Schweden,<br />

wo es weniger als halb so viele getötete<br />

Fussgänger pro Million Senioren wie in<br />

der Schweiz gibt.<br />

In absoluten Zahlen hat sich zwar auch<br />

hierzulande die Situation der Fussgänger<br />

im Laufe der Jahre verbessert – allerdings<br />

nicht so schnell wie bei den übrigen Verkehrsteilnehmern:<br />

Gab es 1992 noch 148<br />

getötete Fussgänger, waren es 2012 noch<br />

75. Eine Analyse der schwer verletzten<br />

<strong>und</strong> getöteten Fussgänger nach Alter zeigt<br />

auf, dass der Schwerpunkt klar bei den<br />

Senioren liegt: Mehr als 50 % sind über<br />

65 Jahre alt. Das ist nicht zuletzt durch<br />

die je nach Alter unterschiedliche Sterbewahrscheinlichkeit<br />

bedingt: In der Altersgruppe<br />

der Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen<br />

stirbt nur ein Fussgänger auf<br />

etwa 15 Schwerverletzte. Bei den 65- bis<br />

69-Jährigen beträgt dieses Verhältnis 1:7<br />

<strong>und</strong> bei den über 80-Jährigen sogar 1:4.<br />

Die Sterbewahrscheinlichkeit nimmt mit<br />

dem Alter also deutlich zu.<br />

Über 60 % der tödlichen Fussgängerunfälle<br />

sind Kollisionen eines geradeaus<br />

fahrenden Fahrzeugs mit einem querenden<br />

Fussgänger. Bei den über 65-Jährigen<br />

sind es sogar mehr als 70 %. Das Queren<br />

<strong>und</strong> nicht etwa das Gehen entlang der<br />

Strasse ist also das Hauptproblem. Vor<br />

allem innerorts, wo sich 77 % – bei den<br />

über 65-Jährigen gar 87 % – der Fussgängerunfälle<br />

ereignen.<br />

Was kann getan werden?<br />

• Erstens: Verkehrstechnisch gibt es<br />

eine ganze Reihe von Massnahmen,<br />

welche die Sicherheit der Fussgängerstreifen<br />

verbessern – unter anderem<br />

Mittelinseln. Die internationale Unfallforschung<br />

empfiehlt zudem, den<br />

Automobilisten ihren Vortrittsverlust<br />

zu verdeutlichen – zum Beispiel mit<br />

Haifischzähnen.<br />

• Zweitens: Die fahrzeugtechnischen<br />

Möglichkeiten durch Fahrer-Assistenz-<br />

Systeme bieten bereits in naher<br />

Zukunft ein erhebliches Potenzial,<br />

die Anzahl <strong>und</strong> Schwere der Fussgängerunfälle<br />

zu verringern.<br />

• Drittens: Die altersbedingten Veränderungen<br />

der körperlichen <strong>und</strong> geistigen<br />

Leistungsfähigkeit sind unvermeidlich,<br />

können aber teilweise kompensiert,<br />

trainiert oder therapiert werden.<br />

Link zu den Faktenblättern:<br />

www.bfu.ch<br />

Anteil getöteter <strong>und</strong> schwer verletzter Fussgänger an allen Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten im Strassenverkehr (1992–2010)<br />

40<br />

informationen informations


Sanierung von Bahnübergängen:<br />

Aufhebung ist oft günstigste Lösung<br />

Bis Ende 2014 müssen bekanntlich alle Bahnübergänge gesetzeskonform saniert sein.<br />

Die noch verbleibenden r<strong>und</strong> 400 Arbeitstage bis zum Ende der Sanierungsfrist <strong>und</strong> neu<br />

erschienene Regelungen waren die Motivation für über 160 Teilnehmer, nach Olten an die<br />

erstmals gemeinsam durchgeführte Fachtagung des <strong>VSS</strong> <strong>und</strong> des VöV zu reisen. Den Teilnehmern<br />

wurde ein dichtgedrängtes Programm mit vielen neuen Informationen geboten.<br />

Als Fazit konnte klar festgehalten werden,<br />

dass die gemeinsame Lösungssuche<br />

der wohl wichtigste Schritt zum Erfolg ist.<br />

Die Tagung zeigte eindrücklich, dass Lösungen<br />

möglich sind, wenn alle an einem<br />

Tisch zusammensitzen <strong>und</strong> miteinander<br />

sprechen – Strassenverantwortliche <strong>und</strong><br />

Bahnunternehmen, der <strong>VSS</strong> <strong>und</strong> der VöV,<br />

das BAV <strong>und</strong> das ASTRA.<br />

Basisdokumentation Bahnübergänge<br />

Mit der neuen im Dezember 2012 publizierten<br />

Basisdokumentation Bahnübergang<br />

wurden die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

eine verbesserte Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

das gegenseitige Verständnis zwischen<br />

Bahn <strong>und</strong> Strasse geschaffen. Die von einer<br />

gemischten Arbeitsgruppe VöV/<strong>VSS</strong><br />

erarbeitete Aktualisierung <strong>und</strong> Zusammenführung<br />

beantwortet die Frage «Wie<br />

konzipiere ich eine Bahnübergangsanlage?».<br />

Die bisher nicht h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

konsistenten Regelungen der Strassen-<br />

(SN 671 510 <strong>und</strong> 511) <strong>und</strong> der Bahnseite<br />

(R RTE 25031) konnten damit durch ein<br />

neues, sowohl als RTE als auch als SN erscheinendes<br />

Dokument abgelöst werden.<br />

Sanierung von Bahnübergängen –<br />

die Möglichkeiten<br />

Gemäss geltendem Recht ist es von den<br />

konkreten Umständen abhängig, ob<br />

Bahnübergänge saniert werden müssen<br />

<strong>und</strong> mit welchen Massnahmen dies<br />

geschehen kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt die<br />

Faustregel: Je häufiger der Übergang benutzt<br />

wird <strong>und</strong> je später die Züge sichtbar<br />

sind, desto strenger sind die Vorschriften:<br />

• R<strong>und</strong> 840 Übergänge wollen die Bahnen<br />

bis 2014 ersatzlos aufheben. «Diese<br />

Lösung steht für uns im Vordergr<strong>und</strong>»,<br />

sagt BAV-Fachmann Hanspeter Grädel.<br />

Die Kosten sind in diesen Fällen einmalig<br />

<strong>und</strong> die Lösung ist somit über<br />

die gesamte Lebensdauer einer Anlage<br />

1 | Dieser Übergang<br />

der Seetalbahn<br />

in Beinwil<br />

am See wurde<br />

mit einer<br />

Viertelschranke<br />

<strong>und</strong> Drehleuchten<br />

saniert..<br />

gerechnet meist günstig. Oftmals könne<br />

der Verkehr mit wenig zusätzlichem<br />

Aufwand auf einen nahe gelegenen<br />

anderen Bahnübergang ausweichen,<br />

so Grädel. Trotzdem wehren sich betroffene<br />

Bahnübergangs-Benutzer nicht<br />

selten gegen geplante Aufhebungen.<br />

• In r<strong>und</strong> 400 Fällen müssen die Bahnen<br />

Schrankenanlagen erstellen. Nachteil:<br />

Eine Schrankenanlage kostet 250 000<br />

bis 300 000 Franken <strong>und</strong> muss nach<br />

etwa 20 Jahren erneuert werden.<br />

• Falls Schranken nur «mit unverhältnismässigen<br />

Aufwendungen» installiert<br />

werden können, dürfen die Bahnen stattdessen<br />

Blinklichtsignalanlagen installieren.<br />

Das BAV geht davon aus, dass dies<br />

bei r<strong>und</strong> 290 Bahnübergängen der Fall<br />

sein wird. Allerdings respektieren nicht<br />

alle Verkehrsteilnehmer blinkende Anlagen,<br />

es besteht weiterhin Unfallgefahr.<br />

Im Verlauf des Sanierungsprozesses<br />

wurde zudem die MICRO-Lichtsignalanlage<br />

entwickelt – eine einfache, vergleichsweise<br />

billige Anlage.<br />

• Vor wenig benutzten Bahnübergängen,<br />

die keine bewohnten Liegenschaften<br />

erschliessen, können die Bahnen auch<br />

sogenannte Bedarfsschranken installieren.<br />

Dies sind Schranken, die gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

geschlossen sind <strong>und</strong> welche<br />

etwa Landwirte nach Rücksprache mit<br />

der Bahn selber öffnen <strong>und</strong> schliessen<br />

können. Diese Lösung ist in r<strong>und</strong> 180<br />

Fällen vorgesehen.<br />

• Nach wie vor gibt es auch zahlreiche<br />

Bahnübergänge, die überhaupt nicht<br />

signalisiert sind. Sofern die Züge genug<br />

früh sichtbar sind, reicht bei schwachem<br />

Strassenverkehr, oder wenn ein Bahnübergang<br />

nur für Fussgänger geöffnet<br />

ist, das Anbringen von Andreaskreuzen.<br />

• Alternativ können die Bahnen auch<br />

das Signal «Strassenbahn» aufstellen.<br />

Dann aber muss die Eisenbahn an dieser<br />

Stelle wie ein Tram fahren <strong>und</strong> auf<br />

Sichtweite stoppen können. Insgesamt<br />

können r<strong>und</strong> 620 Übergänge mit Andreaskreuzen<br />

oder dem Strassenbahnsignal<br />

saniert werden. Auch die allermeisten<br />

Übergänge auf Anschlussgleisen,<br />

über die das BAV seit Anfang 2010<br />

alleinige Aufsichtsbehörde ist, können<br />

voraussichtlich so saniert werden.<br />

Bei einigen Bahnübergängen haben die<br />

Bahnen die konkrete Sanierungsvariante<br />

noch nicht festgelegt. Der Bau von neuen<br />

Bahnübergängen ist gemäss Eisenbahngesetz<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich verboten. Heute<br />

müssen in der Regel Über- oder Unterführungen<br />

gebaut werden, wenn neue<br />

Kreuzungsmöglichkeiten für Schiene <strong>und</strong><br />

Strasse nötig sind.<br />

Urs Walser/VöV <strong>und</strong> Andreas Windlinger/BAV<br />

informationen informations 41


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. 5, Mai <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 5, mai <strong>2013</strong><br />

Skyline erfindet das Parkieren neu<br />

Konventionelles Parkieren könnte dank Skyline Parking bald der Vergangenheit angehören.<br />

Bisherige Parkhäuser benötigen viel Raum, etwa für Zufahrtsrampen <strong>und</strong> Manövrierflächen.<br />

Die zunehmende Mobilität <strong>und</strong> Bevölkerungsentwicklung lässt aber immer weniger Raum<br />

fürs Parkieren. Diesem Problem hat sich der Ingenieur Frido Stutz angenommen <strong>und</strong> ein<br />

automatisches Parksystem mit einer revolutionären Technologie entwickelt. Seitdem hat<br />

die Winterthurer Firma Skyline Parking national <strong>und</strong> international für Aufsehen gesorgt.<br />

Konventionelle Parkhäuser haben sich in<br />

den letzten 50 Jahren kaum verändert. Ein<br />

Auto hat meist ein kubisches Volumen<br />

von weniger als 20 Kubikmetern. Hingegen<br />

werden in einem Parkhaus über 100<br />

Kubikmeter Raum pro Auto <strong>und</strong> Korridore<br />

für das Manövrieren benötigt. Anders ist<br />

dies bei automatischen Parking Systemen<br />

APS, dort können die Autos in Tandemanordnung<br />

platziert werden, womit nur ein<br />

Fünftel statt ein Drittel der Fläche für den<br />

Transportkorridor benötigt wird. Dies entspricht<br />

21 % mehr Fläche für die geparkten<br />

Autos. Dazu kommen dann zusätzlich die<br />

grossen Einsparungen in der vertikalen<br />

Dimension. Der Deckenabstand beträgt<br />

bei APS weniger als 2 Meter – bei konventionellen<br />

Parkhäusern sind es 3 Meter <strong>und</strong><br />

mehr. Insgesamt kann so eine drei- bis<br />

vierfach höhere Dichte erreicht werden.<br />

Bei einem APS-Parkhaus kann auf<br />

Beleuchtung, Notausgänge, Lüftung,<br />

Treppen <strong>und</strong> Personenlifte weitgehend<br />

verzichtet werden. Ein konventionelles<br />

Parkhaus oder eine Tiefgarage benötigt<br />

ein Gr<strong>und</strong>stück von mindestens 1000 m 2 .<br />

Kleinere Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Baulücken<br />

können dazu gar nicht genutzt werden.<br />

Somit müssen Parkhäuser auf wertvollen<br />

Gr<strong>und</strong>stücken erstellt werden, die<br />

für Wohn- <strong>und</strong> Gewerbeflächen oder<br />

1 | Blick ins Innere des Skyline-Parkturms. Mit einer drehbaren Hebebühne werden die Autos schnell in<br />

ihre «Parklücke» transportiert..<br />

Piazzas genutzt werden könnten. APS-<br />

Parkhäuser jedoch können auf fast jeder<br />

Gr<strong>und</strong>fläche über 20 m 2 erstellt werden.<br />

Sie lassen sich als schlanke Türme an<br />

Gebäuden anbauen oder beliebig integrieren.<br />

Sie können aber auch als alleinstehende<br />

Türme in die städtische Landschaft<br />

gestellt werden.<br />

Die wichtigste Anforderung an ein automatisches<br />

Parking ist dessen Performance,<br />

also die Anzahl Autos, die sich pro St<strong>und</strong>e<br />

ein- bzw. auslagern lassen. Bei konventionellen<br />

Parkhäusern liegt der Durchsatz<br />

bei r<strong>und</strong> 200 Autos pro Schranke. Bei<br />

Skyline Parking-Anlagen sind es 60 bis<br />

100 pro Fördergerät. Bei grossen Anlagen<br />

mit 10 bis 20 Fördergeräten werden die<br />

gleichen Leistungen erreicht, wie bei entsprechenden<br />

konventionellen Parkhäusern:<br />

1000 oder mehr Autos pro St<strong>und</strong>e.<br />

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2 | Auto Züri West mit dem Skyline-Park-System.<br />

42<br />

informationen informations


In KÜRZE<br />

1 | Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen können die Unfallzahlen deutlich senken (Foto: BASt).<br />

Mehr Verkehrssicherheit auf<br />

deutschen Ausserorts<strong>strasse</strong>n<br />

Die Verkehrssicherheit auf Deutschlands Land<strong>strasse</strong>n kann<br />

durch Geschwindigkeits-Überwachungsanlagen oder Überholfahrstreifen<br />

<strong>und</strong> Überholverbote deutlich gesteigert werden.<br />

Laut einem aktuellen Bericht der deutschen B<strong>und</strong>esanstalt<br />

für Strassenwesen (BASt) konnten Unfälle auf den Untersuchungsstrecken<br />

hierdurch um bis zu 64 % reduziert werden.<br />

Land<strong>strasse</strong>n weisen in Deutschland<br />

im Vergleich zu Innerorts<strong>strasse</strong>n <strong>und</strong><br />

Autobahnen die höchsten Unfallgefahren<br />

auf. 2011 starben 2441 Menschen<br />

auf solchen Strassen bei insgesamt<br />

4009 Unfalltoten im gleichen Jahr.<br />

Grossversuch zur Klärung<br />

Die meisten schweren Unfälle auf<br />

Land<strong>strasse</strong>n sind auf einen Kontrollverlust<br />

über das Fahrzeug oder auf<br />

Fehler im Zuge von Überholvorgängen<br />

zurückzuführen. Deshalb wurden im<br />

Rahmen des Forschungsprojekts «Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit auf<br />

einbahnig zweistreifigen Ausserorts<strong>strasse</strong>n<br />

(AOSI)» kurz- <strong>und</strong> mittelfristig<br />

umsetzbare Massnahmen zur Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit auf diesen<br />

Strassen entwickelt <strong>und</strong> in einem<br />

Grossversuch auf ihre Wirksamkeit<br />

untersucht.<br />

Um dem Kontrollverlust über das<br />

Fahrzeug vorzubeugen, wurden fünf<br />

Untersuchungsstrecken linienhaft mit<br />

ortsfesten Geschwindigkeits-Überwa-<br />

chungsanlagen ausgestattet. Hiermit<br />

sollte eine bessere Beachtung der zulässigen<br />

Höchstgeschwindigkeit durchgesetzt<br />

werden. Zur Vermeidung von<br />

Unfällen bei Überholvorgängen wurden<br />

auf weiteren fünf Untersuchungsstrecken<br />

zusätzliche Überholfahrstreifen<br />

angefügt <strong>und</strong> deren Wirkung in<br />

Kombination mit einem Überholverbot<br />

in den dazwischen liegenden zweistreifigen<br />

Abschnitten überprüft.<br />

Weniger Unfälle dank Radar<br />

Die Anzahl der Unfälle konnte auf den<br />

Untersuchungsstrecken, die vorher<br />

sehr unfallbelastet waren, durch den<br />

Einsatz der Überwachungsanlagen<br />

um bis zu 52 % <strong>und</strong> durch den Anbau<br />

zusätzlicher Überholfahrstreifen um<br />

bis zu 64 % gesenkt werden. Eine Akzeptanzuntersuchung<br />

machte deutlich,<br />

dass die Mehrheit der befragten<br />

Verkehrsteilnehmer trotz anfänglicher<br />

Skepsis mit dem Einsatz solcher Massnahmen<br />

zur Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />

einverstanden ist.<br />

1,74 Mrd. Franken<br />

für die Schiene<br />

2012 haben die Strassenbenützer wiederum<br />

die Strasseninfrastruktur <strong>und</strong><br />

einen Grossteil der neuen Schieneninfrastruktur<br />

bezahlt. Die Gesamteinnahmen<br />

des B<strong>und</strong>es aus Strassen<strong>und</strong><br />

Autosteuern beliefen sich auf<br />

nahezu 9,5 Mrd. Franken – etwa gleich<br />

viel wie 2011. Über 42 % (4,14 Mrd.)<br />

dieser Summe sind der B<strong>und</strong>eskasse<br />

ohne Zweckbindung zugutegekommen.<br />

Gegen 30,5 % (2,97 Mrd.) wurden<br />

für Strassenaufgaben verwendet.<br />

Annähernd 18 % (1,74 Mrd. ) sind für<br />

die Schiene eingesetzt worden.<br />

2. «Via sicura»-Paket:<br />

Anhörung ist eröffnet<br />

Am 1. Januar 2014 soll das zweite<br />

«Via sicura»-Paket in Kraft treten.<br />

Darin enthalten sind Massnahmen,<br />

die auf Verordnungsebene konkretisiert<br />

werden müssen. Dazu gehören<br />

die Qualitätssicherung bei den verkehrsmedizinischen<br />

<strong>und</strong> -psychologischen<br />

Fahreignungsabklärungen,<br />

die Aktualisierung der medizinischen<br />

Mindestanforderungen zum<br />

Führen von Motorfahrzeugen, das<br />

Alkoholverbot für bestimmte Personengruppen<br />

<strong>und</strong> das obligatorische<br />

Fahren mit Licht am Tag. Das ASTRA<br />

hat die Anhörung zu diesen Verordnungsänderungen<br />

eröffnet. Sie<br />

dauert bis am 12. Juli <strong>2013</strong>.<br />

Den perfekten Randstein<br />

gibt es nicht<br />

Wie sieht der perfekte Randstein für<br />

Sehbehinderte, Velo- <strong>und</strong> Rollstuhlfahrer<br />

eigentlich aus? Dieser Frage<br />

ging die Firma Metron im Auftrag<br />

der Stadt Zürich nach <strong>und</strong> kam in<br />

ihrem Bericht zum Schluss, dass<br />

es diesen gar nicht gibt. Es müsse<br />

für jede einzelne Situation der beste<br />

Kompromiss gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den örtlichen<br />

Begebenheiten angepasst<br />

werden, heisst es in dem 76-seitigen<br />

Papier.<br />

informationen informations 43


Zebrastreifen, die<br />

die Welt bedeuten<br />

Zebrastreifen, die die Welt bedeuten<br />

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