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Mit Energiemonitoring 50 000 €/Jahr einsparen - Endress+Hauser

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Prozess- & Energieautomation<br />

01 Ein akkreditierter Kalibrierstand nach ISO/IEC 17025:2005 für thermische Massedurchflussmessgeräte<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Energiemonitoring</strong><br />

<strong>50</strong> <strong>000</strong> <strong>€</strong>/<strong>Jahr</strong> <strong>einsparen</strong><br />

Die Umsetzung von <strong>Energiemonitoring</strong>systemen stellt viele Firmen vor<br />

ähnliche Herausforderungen. So auch die <strong>Endress+Hauser</strong> Flowtec AG. Das<br />

<strong>Endress+Hauser</strong>-Kompetenzzentrum für Durchflussmesstechnik führte ein<br />

<strong>Energiemonitoring</strong>system im eigenen Haus ein.<br />

Text: Sebastian Grahlow<br />

Das Projekt „<strong>Energiemonitoring</strong>“ wurde bei der<br />

<strong>Endress+Hauser</strong> Flowtec AG [1] in mehreren Schritten<br />

umgesetzt:<br />

··<br />

Messung und Datensammlung: Druckluft-, Dampf- und<br />

Erdgas-Durchfluss sowie der elektrische Verbrauch sind<br />

mögliche Daten.<br />

··<br />

Datenanalyse, beispielsweise: Wie hoch ist der spezifische<br />

Energieverbrauch für die Produktion von 1 Nm³ Druckluft?<br />

Wie hoch ist der Kessel-Wirkungsgrad?<br />

··<br />

Reporting (Berichterstellung): Kommunikation der Erkenntnisse<br />

aus Messung und Analyse, beispielsweise in<br />

Diagrammform.<br />

Das Ziel war es, eventuelle Energieverschwendung und Ineffizienz<br />

zu identifizieren und Energieverbräuche zu senken.<br />

Neben der technischen Umsetzung wurde ein wichtiger Teil<br />

der Ressourcen in die Schulung der <strong>Mit</strong>arbeiterinnen und<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter investiert.<br />

Im ersten Step müssen also Investitionen getätigt werden.<br />

Um dabei in einem vernünftigen Kostenrahmen zu bleiben,<br />

wurde das Projekt auf die wichtigsten Bereiche, nämlich<br />

Druckluft, Argon- und Stickstoffversorgung sowie das Heizund<br />

Kühlsystem in den Hauptgebäuden, begrenzt. Unabhängig<br />

davon untersuchten die Spezialisten zusätzlich die<br />

Wasserpumpen der Kalibrieranlagen.<br />

Untersuchungen im<br />

Druckluft-, Argon- und Stickstoffnetz<br />

Ein wichtiger Schritt zu Projektbeginn war die Identifizierung<br />

der optimalen Messtechnik für die Erfassung der Medienströme.<br />

Im Fokus der Betrachtung standen die Kriterien<br />

38 www.etz.de 7/2013


Das thermische<br />

Messprinzip<br />

Bereits ein kleiner Luftzug bringt<br />

viele Menschen zum Frieren. Das<br />

thermische Messprinzip basiert<br />

auf der Tatsache, dass einem<br />

beheizten Körper durch das Vorbeiströmen<br />

eines Gases Wärme<br />

entzogen wird.<br />

Bei der Bewertung der Anschaffungskosten<br />

war es wichtig, dass diese<br />

im Einklang mit den Projektzielen stehen.<br />

In diesem Zuge wurden die<br />

Hauptmessungen in der Kompressorstation<br />

mit hochgenauen Messsystemen<br />

vom Typ „Proline t-mass“ 65F ausgestattet.<br />

Im Druckluftnetz kam eine<br />

Mischinstallation aus „Proline t-mass“<br />

65F/I und „Proline t-mass“ A/B 1<strong>50</strong><br />

zum Einsatz.<br />

Der Proline T-Mass 65F/I führt die<br />

Segmentierung in der Produktfamilie<br />

der thermischen Massedurchfluss-<br />

Messsysteme an. Neben der hohen<br />

Messgenauigkeit von 1,5 % v. M. und<br />

der Eignung für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen verfügt das<br />

Gerät auch über eine „Gas Engine“.<br />

Diese bietet die Flexibilität, das Gerät<br />

ohne Herstellerunterstützung auf<br />

20 verschiedene Reingase oder Gemische<br />

aus diesen Gasen einzustellen und<br />

diese zu erfassen. An nächster Stelle<br />

in der Segmentierung folgt der „Proline<br />

t-mass“ A/B 1<strong>50</strong> (Bild 2 und 4).<br />

Kostenoptimiert für die Anwendungen<br />

Luft, Stickstoff, CO 2 und Argon nutzt<br />

das Gerät die „kleine Gas Engine“. <strong>Mit</strong><br />

einer Genauigkeit von 3 % v. M. ist<br />

der Einsatzbereich im „Submetering“<br />

eine der Zielanwendungen.<br />

Während der Messstellendefinition<br />

im Druckluftnetz hat sich ein Verhält-<br />

Im Innern von thermischen Durchfluss-<br />

Messgeräten befinden sich zwei Pt100-<br />

Temperatursensoren. Der eine Sensor<br />

misst die aktuelle Mediumstemperatur<br />

als Referenz. Der zweite Sensor wird<br />

beheizt und weist eine konstante Temperaturdifferenz<br />

zum ersten Sensor<br />

auf. Sobald das Medium im Messrohr<br />

zu fließen beginnt, kühlt der beheizte<br />

Temperatursensor durch das vorbeiströmende<br />

Medium ab – und zwar umso<br />

stärker, je höher die Fließgeschwindigkeit<br />

ist. Der zur Aufrechterhaltung<br />

der Temperaturdifferenz erforderliche<br />

Heizstrom ist somit ein direktes Maß<br />

für den Massedurchfluss.<br />

Anschaffungskosten, Messgenauigkeit,<br />

direkte Ausgabe von Normvolumen,<br />

bleibender Druckverlust, geringe Einbauabmessungen<br />

sowie der Wartungsbedarf<br />

des Messsystems. Zur Bewertung<br />

wurden die Messtechnologien Coriolis,<br />

Vortex, Blenden- bzw. Differenzdruck<br />

und thermisch herangezogen.<br />

Messsysteme mit bewegten Bauteilen,<br />

wie Verdrängerzähler, fanden aufgrund<br />

der kürzeren Wartungsintervalle keine<br />

Berücksichtigung. Als Ergebnis wurde<br />

das thermische Mess prinzip als am<br />

besten geeignet ermittelt und kam deshalb<br />

bevorzugt zum Einsatz.<br />

7/2013 www.etz.de<br />

39


Prozess- & Energieautomation<br />

02 „Proline t-mass“ A 1<strong>50</strong> – kostengünstige Inline-Version<br />

für Luft, Stickstoff, Argon und CO 2<br />

03 Der „Proline t-mass“ A 1<strong>50</strong> im Argon- und Stickstoffnetz<br />

im Vergleich mit Proline Promass M<br />

nis von 1:3 bis 1:6 zwischen Hauptmessung und<br />

„Submetering“-Messstellen herauskristallisiert. Dieser Wert<br />

spiegelt ein typisches Bild vieler Praxisinstallationen wider.<br />

Im Zuge der Messungen im Kompressorraum (Bild 5)<br />

ließen sich kurzfristige und langfristige Verbesserungen realisieren.<br />

Zu den kurzfristigen Verbesserungen zählt unter<br />

anderem der Einbau von Differenzdrucktransmittern vom<br />

Typ Deltarbar M mit kontinuierlicher Datenübertragung<br />

zur Filter überwachung. Der Zyklus für den Filterwechsel<br />

wurde bis dato in regelmäßigen Abständen durchgeführt.<br />

Der Druckverlust vor dem Wechsel spielte dabei keine Rolle,<br />

egal ob der Filter verstopft war oder der Zustand des<br />

Filters weitere Betriebsstunden erlaubte. Nach dem Umbau<br />

stellt sich die Situation wie folgt dar: Der Differenzdruck der<br />

Filter wird ausgewertet und ab einem Differenzdruck von<br />

3<strong>50</strong> mbar bedarfsgerecht getauscht.<br />

Neben kurzfristigen Verbesserungen wurden anhand der<br />

Messergebnisse von „Proline t-mass“ 65F und der Energiezähler<br />

der komplette Umbau der Kompressorstation durchgeführt.<br />

In der ersten Phase der Messwerterfassung hat sich<br />

gezeigt, dass von den vier vorhandenen Kompressoren überraschenderweise<br />

die beiden ältesten Kompressoren den besseren<br />

Wirkungsgrad erzielten. Einer der Gründe war schnell<br />

gefunden: Ein neuerer Kompressor hatte einen kontinuierlichen<br />

Ölverlust und setzte den Filtern stark zu, was beinahe<br />

zu einem Defekt des Kompressors führte.<br />

Nach dem Umbau der Kompressorstation liefern jetzt<br />

fünf Kompressoren die benötigte Druckluft. Hiervon arbeiten<br />

zwei im Volllastbetrieb, während zwei weitere, Frequenzumrichter-gesteuerte,<br />

Lastspitzen abfahren. Der fünfte und<br />

kleinste Kompressor liefert mit 22 kW den Druckluftbedarf<br />

bei Produktionsstillstand. Zusätzlich konnte der Prozessdruck<br />

bei Produktionsstillstand um ca. 800 mbar abgesenkt<br />

werden. In der Kompressorstation ist es durch diese Maßnahmen<br />

gelungen, die Kosten um ca. 15 <strong>000</strong> <strong>€</strong> pro <strong>Jahr</strong> zu<br />

reduzieren.<br />

Im Druckluftnetz zeigte sich ein ähnliches Bild: Um die<br />

Energiekosten auf unterschiedliche Kostenstellen aufzuteilen,<br />

waren virtuelle Messstellen installiert worden. Die Kosten<br />

basierten auf den Verbrauchswerten der angeschlossenen<br />

Maschinen. Durch die Installation des preisattraktiven „Proline<br />

t-mass“ A/B 1<strong>50</strong> hat sich ein reales Bild ergeben. Als die<br />

Druckluftmenge, die in den Glasperlen-Strahlkabinen verbraucht<br />

wird, bekannt wurde, horchte die Produktion auf:<br />

85 % der gesamten Drucklufterzeugung fließen in diesen<br />

Produktionsschritt.<br />

Für eine deutlich größere Überraschung sorgten die Messergebnisse<br />

von „Proline t-mass“ A 1<strong>50</strong> im Argon- und Stickstoffnetz<br />

(Bild 3). Der Verbrauch von ca. 18 t Flüssig stickstoff<br />

pro Woche wurde vor der Installation von „Proline t-mass“<br />

A 1<strong>50</strong> zu 80 % der Elektronikfertigung zugeschrieben. Hier<br />

sind die Hauptverbraucher die Reflow-Lötöfen. Nach der<br />

Messgeräteinstallation zeigte sich eine Verteilung des Verbrauchs<br />

von <strong>50</strong>/<strong>50</strong> auf Elektronik- und Sensorfertigung. Die<br />

Hochvakuum-Lötöfen in der Sensorfertigung haben einen<br />

deutlich höheren Verbrauch als vorerst angenommen. Die<br />

Konsequenz war eine Neuaufteilung der internen Kosten<br />

und eine Kostenkontrolle der gesamten Verbrauchsmenge.<br />

www.etz.de 7/2013


04 Beim „Proline t-mass“ B 1<strong>50</strong> handelt es sich um eine kostengünstige<br />

Einsteckversion für Luft, Stickstoff, Argon und CO 2<br />

05 Druckluftmessung im Kompressorraum mit „Proline t-mass“<br />

B 1<strong>50</strong>, „Proline t-mass“ 65 im Vergleich mit Proline Promass F<br />

Ein weiterer Aspekt liegt in der Geräteentwicklung. Die<br />

Kernaufgabe von <strong>Endress+Hauser</strong> Flowtec in der<br />

<strong>Endress+Hauser</strong>-Gruppe, ist die Entwicklung und Produktion<br />

von qualitativ hochwertigen Durchflussmessgeräten.<br />

Im Rahmen der Entwicklung werden die Druckluft- und<br />

Gasnetze auch für verschiedene Praxistests genutzt. Sie werden<br />

durch hochgenaue Promass-Coriolissysteme referenziert<br />

und bestätigen die hohen Erwartungen an die Messgenauigkeit<br />

von „Proline t-mass“ (Bild 1).<br />

Fazit<br />

<strong>Mit</strong> einem Investitionsvolumen von 100 <strong>000</strong> <strong>€</strong> konnten<br />

Einsparungen in Höhe von <strong>50</strong> <strong>000</strong> <strong>€</strong>/<strong>Jahr</strong> erzielt werden.<br />

Hiervon entfallen 15 <strong>000</strong> <strong>€</strong> pro <strong>Jahr</strong> auf das Druckluftsystem.<br />

Ein wichtiger Baustein für die Erkennung von Einsparpotenzialen<br />

ist die Messtechnik. Hierzu liefern „Proline<br />

t-mass“ neben den Stromzählern die wichtigsten Kenngrößen<br />

für die Verbräuche im Druckluft- und Gasnetz der<br />

<strong>Endress+Hauser</strong> Flowtec. <br />

(ih)<br />

Literatur<br />

[1] <strong>Endress+Hauser</strong> Flowtec AG, Reinach/Schweiz:<br />

www.flowtec.endress.com<br />

Autor<br />

Sebastian Grahlow ist Produktmanager<br />

Durchflussmesstechnik bei der <strong>Endress+Hauser</strong><br />

Messtechnik GmbH + Co. KG in Weil.<br />

info@de.endress.com<br />

SAFEMASTER C<br />

2 aus 5 einfach wählbare Sicherheitsfunktionen<br />

Das neue multifunktionale Sicherheitsmodul UG 6970 aus der<br />

SAFEMASTER-Familie von DOLD überwacht zwei voneinander unabhängige, wählbare<br />

Sicherheitsfunktionen in einem Gerät. Dieses bietet dabei höchste Sicherheit bis<br />

Performance Level (PL) e / Kat 4 bzw. SIL 3.<br />

7/2013 www.etz.de<br />

Vorteile<br />

Einfach und schnell über Drehschalter einstellbar<br />

Nur ein Gerätetyp, verschiedene Sicherheitsfunktionen<br />

Manueller oder automatischer Start<br />

2 voneinander unabhängige Sicherheitsfunktionen in<br />

einem Gerät wählbar aus:<br />

Not-Aus, Schutztür, Zweihandschaltung, Schaltmatte / -leiste,<br />

Lichtschranke.<br />

41<br />

Unsere Erfahrung. Ihre Sicherheit.<br />

E. DOLD & SÖHNE KG • Postfach 1251 • D-78114 Furtwangen • Telefon 07723 6540 • Fax 07723 654356 • dold-relays@dold.com • www.dold.com

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