PDF 7.831kB - Hochschule Ulm
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02_2013
- Seite 2 und 3: Aus Theorie wird Praxis. Voith setz
- Seite 4 und 5: Mein Plan. Meine Zukunft. Mein Werk
- Seite 6 und 7: B I L D U N G S P O L I T I K Die H
- Seite 8 und 9: B I L D U N G S P O L I T I K Dass
- Seite 10 und 11: s m s f a k u l t ä t e n P R O D
- Seite 12 und 13: S T U D I U M & L E H R E Angriff A
- Seite 14 und 15: S T U D I U M & L E H R E Neue Dyna
- Seite 16 und 17: S T U D I U M & L E H R E Stolz pr
- Seite 18 und 19: W I S S E N S C H A F T & W I R T S
- Seite 20 und 21: W I S S E N S C H A F T & W I R T S
- Seite 22 und 23: W I S S E N S C H A F T & W I R T S
- Seite 24 und 25: C A M P U S & M E H R Manchmal brau
- Seite 26 und 27: E N E R G I E P A R K Führungen un
- Seite 28 und 29: U N T E R U N S Dr.-Ing. Philipp Mi
- Seite 30 und 31: U N T E R U N S I N E I G E N E R S
- Seite 32: Beim Fechten wie bei jedem anderen
02_2013
Aus Theorie wird Praxis.<br />
Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und<br />
Transport & Automotive. Der Konzern ist mit mehr als 42.000 Mitarbeitern, 5,7 Mrd. €<br />
Umsatz und Standorten in über 50 Ländern der Welt eines von Europas größten<br />
Unternehmen in Familienbesitz.<br />
Machen Sie den ersten Schritt ins Berufsleben – mit einem Praktikum bei Voith:<br />
Konstruktion<br />
Ihre Aufgaben: Design und Konstruktion<br />
von Baugruppen und Bauteilen für Papiermaschinen,<br />
Wasserkraftwerke und An <br />
triebs komponenten bis hin zur Planung<br />
und Konzeption kompletter Anlagen.<br />
Elektro-/Informations technik<br />
Ihre Aufgaben: Weiterentwicklung des<br />
hohen Automatisierungsgrades von Pa <br />
piermaschinen und Wasserkraftanlagen<br />
sowie Einbindung von Einzelkomponenten<br />
in Fahrzeugsysteme.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Ihre Aufgaben: Optimierung und Entwicklung<br />
von Baugruppen und Systemen<br />
von Papiermaschinen, Wasserkraftwerken<br />
und Antriebskomponenten. Theoretische<br />
und experimentelle Untersuchung in der<br />
Grundlagenforschung sowie bei der auftragsbezogenen<br />
Entwicklung.<br />
Produktion<br />
Ihre Aufgaben: Erstellung von Auswertungen<br />
und Darstellung von komplexen<br />
Zusammenhängen, Datengenerierung<br />
und validierung. Unterstützung bei der<br />
Produktionseinführung.<br />
Einkauf<br />
Ihre Aufgaben: Unterstützung bei der<br />
Optimierung unserer Einkaufsleistungen,<br />
eigenständige Analyse der Märkte, Kostentreiber<br />
und Kostenstrukturen sowie<br />
weitere Projektarbeit.<br />
Was wir von Ihnen erwarten<br />
Abgeschlossenes Grundstudium in ei nem<br />
technischen, naturwissenschaftlichen oder<br />
wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang<br />
mit entsprechenden Schwerpunkten, gute<br />
Englischkenntnisse, eigenständige Ar beitsweise<br />
und Teamfähigkeit.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.voith.com/karriere<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.<br />
ARBEITGEBER<br />
2012 STUDENT SURVEY
I N H A LT<br />
03 smsbildung<br />
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
04 Qualitätsmanagement ist<br />
eine Forderung an alle<br />
08 smsfakultäten<br />
S T U D I U M & L E H R E<br />
Qualität entscheidet...<br />
... über Erfolg und Mißerfolg. Sie zu gewährleisten ist eine Aufgabe für sich.<br />
Ob Forschungsansatz, Entwicklungsstrategie, Lehrkonzept oder grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit, die Juli-Ausgabe von KOMPAKT hat einige<br />
Beispiele parat, wie die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> dank dieses Anspruchs im Wettbewerb<br />
mit Anderen immer wieder punktet. Der Erfolg mag in vielen Fällen<br />
auf individueller Motivation beruhen. Wenn aber Qualität sich in weltweit<br />
nachgefragten Produkten niederschlägt, wie es für unser Bundesland gilt,<br />
dann tragen diejenigen <strong>Hochschule</strong>n dazu entscheidend bei, die über die<br />
Ausbildung von praxisorientierten Fachkräften die Grundlage hierfür legen.<br />
Um Qualität auf institutioneller Ebene nachvollziehbar und dauerhaft zu<br />
etablieren, bedarf es strategischer Entscheidungen, die von allen Hochschulmitgliedern<br />
getragen werden. Dieser Herausforderung will sich die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> mit der Einführung eines Qualitätsmanagements stellen. Es soll<br />
auf einer ständigen Prüfung und Verbesserung von Prozessen und Verfahren<br />
in unserer Organisation basieren. Zweifellos erfüllen wir damit auch ein<br />
Stückweit eine Bringschuld, weil uns der Gesetzgeber im Landeshochschulgesetz<br />
zur Qualtiätssicherung verpflichtet hat. Unser Ansatz geht aber weit<br />
darüber hinaus: Qualität, wie wir sie im Konsens definieren wollen, soll Teil<br />
unserer Identität als <strong>Hochschule</strong> sein.<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />
10 Neue Wege zum Olympia-Gold<br />
12 Neue Dynamik im Projekt<br />
Donauhochschulen<br />
14 Überzeugende Leistung<br />
mit Co-Worker Kate<br />
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
16 Sicher Radeln mit Radarsensoren<br />
18 Geschäftsmodelle für mehr Strom<br />
im ländlichen Raum<br />
19 Zuverlässige Netze trotz unsteter<br />
Stromeinspeisung<br />
20 Cytomegalie-Nachweis verbessert<br />
21 Mit Richtschall Schall annulliert<br />
C A M P U S & M E H R<br />
22 Eine Hommage an die Ingenieurkunst<br />
24 Sommerfrisches KIWI-Grün mit Damen<br />
25 Wolfgang Dauner jubelt mit<br />
Hochschulkommunikation kennt<br />
viele Formate<br />
U N T E R U N S<br />
26 Veränderungen<br />
27 Altrektor Hentschel 75 Jahre<br />
Professor Willmerding sagt Good Bye<br />
28 Impressum / In eigener Sache
Mein Plan. Meine Zukunft. Mein Werk.<br />
Umfeld – hochprofessionell<br />
Projekte – anspruchsvoll<br />
Karriere – gefördert<br />
Karriere mit Effizienz:<br />
Bei Ingenics gestalte ich Unternehmen<br />
zukunftsfähig. Zu unseren Kunden<br />
zählt die Elite der deutschen und europäischen<br />
Wirtschaft. Anspruchsvolle<br />
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der ganzen Welt. Und ein professionelles<br />
Personalentwicklungsprogramm fördert<br />
meine Berater-Karriere sehr gezielt.<br />
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s m s b i l d u n g<br />
H O C H S C H U L E N T W I C K L U N G<br />
Konzentration auf zwei Standorte<br />
Das baden-württembergische Finanzministerium hat einen Grundsatzentschluss<br />
gefasst: Das marode Gebäude auf dem Campus Eberhard-Finckh-<br />
Straße wird nicht saniert werden. Stattdessen darf sich die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
auf einen Neubau am Oberen Eselsberg freuen. Damit wird der Campus<br />
Albert-Einstein-Allee, auf dem seit 1997 die Fakultät Mechatronik und<br />
Medizintechnik zu Hause ist, voraussichtlich ab 2016 die neue Heimat der<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik sein sowie das Institut für Energieund<br />
Antriebstechnik beherbergen. Der Vorteil von zwei Standorten anstelle<br />
von drei wie bisher liegt auf der Hand: bessere Lehr- und Lernbedingungen<br />
sowie neue Stadtentwicklungsperspektiven für den alten Standort.•<br />
S T U D E N T E N S C H A F T<br />
Jetzt wieder mit politischem Mandat<br />
Die Studierenden der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> haben Ende März die<br />
notwendige Organisations-Satzung zur Verfassten Studentenschaft<br />
verabschiedet. Den Weg hierzu hat ein Gesetz<br />
der grün-roten Regierungskoalition in Baden-Württemberg<br />
bereitet, das am 14. Juli 2012 in Kraft getreten ist. Damit endet<br />
an Baden-Württembergs <strong>Hochschule</strong>n eine mehr als 30<br />
Jahre währende Einschränkung studentischer Selbstverwaltung<br />
und Mitbestimmung. Bayern und Baden-Württemberg<br />
waren die einzigen Bundesländer, die in den 70er Jahren die<br />
Verfasste Studentenschaft dauerhaft abgeschafft hatten.<br />
Die Verfasste Studentenschaft repräsentiert alle eingeschriebenen<br />
Studierenden und arbeitet demokratisch auf<br />
der Basis einer Art Studierendenparlament. Juristisch ist sie<br />
eine rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts in<br />
der Trägerschaft der jeweiligen <strong>Hochschule</strong>. Sie kann damit<br />
im eigenen Namen im Rechtsverkehr auftreten und Verträ-<br />
ge schließen. Sie ist die Stimme der Studierenden in allen<br />
Belangen und hat überdies laut Gesetz ein weitreichendes<br />
politisches Mandat. So soll sie die politische Bildung und das<br />
staatsbürgerliche Verantwortungsbewusstein der Studierenden<br />
fördern und sich für die Gleichstellung und den Abbau<br />
von Benachteiligung einsetzen. Bei der Ausübung dieses<br />
Mandats ist sie allerdings entsprechend des Landeshochschulgesetzes<br />
zur Neutralität verpflichtet.<br />
Von den 3954 Wahlberechtigten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
hatten sich nur 8,42 Prozent beteiligt. Das Votum für die<br />
eingereichte Satzung fiel dagegen eindeutig aus; sie wurde<br />
mit einer Mehrheit von 99,4 Prozent beschlossen. Die<br />
geringe Wahlbeteiligung war ein landesweites Phänomen.<br />
Nach Jahrzehnte langer Abstinenz wird es wohl eine Weile<br />
dauern, bis die Studierenden die Chancen erkennen, die aus<br />
den erweiterten Rechten erwachsen. •<br />
D E M O G R A P H I S C H E R W A N D E L<br />
Mehr Frauen in MINT-Studiengängen<br />
Wie die Pressestelle des Wissenschaftsministeriums (MWK) mitteilte, gab es<br />
im Wintersemester 2011/12 im Maschinenbau nur 9,7 Prozent und in der<br />
Elektrotechnik 9,3 Prozent weibliche Studenten. Damit sich das künftig ändert,<br />
hat des MWK nun eigens ein Projekt aufgelegt. Es will die baden-württembergischen<br />
<strong>Hochschule</strong>n künftig beraten, wie die Lehre in den Ingenieurwisseenschaften<br />
für Frauen attraktiver gestaltet werden kann, beispielsweise durch<br />
eine modifizierte Hochschuldidaktik und besondere Lern- und Lehrformen. Ministerin<br />
Theresia Bauer hält eine Steigerung des Frauenanteil für unverzichtbar,<br />
damit das Innovationspotential des Landes angesichts des demographischen<br />
Wandels und des Fachkräftemangels keinen Schaden nimmt. •
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> - eine Institution fast unbekannten Wesens.<br />
Das soll bald der Vergangenheit angehören dank eines<br />
von allen Status-Gruppen getragenen Qualitätsmanagements.<br />
Professor Klaus-Peter Kratzer, Prorektor für Studium und Auslandsbeziehungen,<br />
beschreibt die Meilensteine auf dem Weg,<br />
der zu einer gelebten Qualitätskultur führen soll. Ein neu eingerichteter<br />
Senatsausschuss wird den Gesamtprozess begleiten.<br />
Qualitätsmanagement<br />
ist eine Forderung an alle<br />
Im Grunde wissen wir ja schon Bescheid:<br />
Die Qualität der Lehre an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> stimmt! Dies zeigen<br />
uns die Zahlen der Bewerberinnen<br />
und Bewerber, gleichermaßen die gute<br />
Stimmung unserer Studierenden, die<br />
Kontakte mit Absolventinnen und<br />
Absolventen und auch begeisterte<br />
Rückmeldungen der Arbeitgeber.<br />
Leider kommen wir immer dann ins<br />
„Schwimmen“, wenn diese subjektiven<br />
Eindrücke objektiviert werden sollen<br />
und wir mit Belegen untermauerte<br />
Rechenschaft ablegen sollen, gegenüber<br />
uns selbst, unserer vorgesetzten Behörde<br />
oder der Gesellschaft.<br />
Was ist Qualität?<br />
Am Anfang allen Wenn und Aber steht<br />
jedoch vor allem die Frage: Was ist<br />
unsere Qualität? Diese Debatte haben<br />
wir noch nicht abschließend geführt,<br />
denn die Wahl der Merkmale, an der<br />
wir unsere Qualitätsmessung orientieren<br />
wollen, stellt auch eine strategische<br />
Weichenstellung dar. Betrachten wir<br />
eine Definition in Anlehnung an die<br />
ISO-9000-Norm aus dem Jahr 2005.<br />
Qualität ist der Grad, in dem ein Satz<br />
inhärenter Merkmale Anforderungen<br />
erfüllt, das heißt, in welchem Maße<br />
ein Produkt (Ware oder Dienstleistung)<br />
den bestehenden Anforderungen entspricht.<br />
Inhärent sind dabei insbesondere<br />
ständige Merkmale, also objektiv<br />
messbare Merkmale wie beispielsweise<br />
Länge, Breite, Gewicht, Materialspezifikationen.<br />
Nicht inhärent sind subjektiv<br />
zugeordnete Beschreibungen<br />
wie „schön“ oder auch der Preis, weil<br />
diese eben nicht objektiv messbar sind.<br />
Durch die Definition einer Zielgruppe<br />
und Meinungsumfragen kann das<br />
subjektive Empfinden dieser Zielgruppe<br />
ermittelt, damit ein inhärentes Merkmal<br />
definiert und damit „messbar“ und<br />
Bestandteil des für die Qualität relevanten<br />
Merkmalssatzes werden.<br />
Damit haben wir schon einen ersten<br />
Auftrag (A1): Einigen wir uns auf<br />
hochschulweite Qualitätsmerkmale<br />
und –ziele! Merkmale der Zielbetrachtung<br />
könnten dabei sein: Position im<br />
Institutionenvergleich (Benchmarking),<br />
Abgleich von Zielen mit der Zielerreichung<br />
(Interner Audit), Betrachtungen<br />
von zeitlichen Verläufen oder
auch Kombinationen von Kennzahlen<br />
(„Academic Scorecard“).<br />
Was ist Qualitätsmanagement?<br />
Qualitätsmanagement ist die dauernde<br />
Prüfung und Verbesserung der Prozesse<br />
und Verfahren in einer Organisation<br />
mit dem Ziel, die Ergebnisse im Hinblick<br />
auf die festgelegten Qualitätsmerkmale<br />
laufend zu verbessern. Die<br />
Sicherstellung der Prüfung und Verbesserung<br />
ist uns in § 5 (1) des Landeshochschulgesetzes<br />
vorgeschrieben.<br />
Gleichermaßen sind relativ präzise<br />
Mindeststandards in den „Standards<br />
and Guidelines for Quality Assurance<br />
in the European Higher Education<br />
Area“ vorgegeben, die im Sinne der<br />
Mindeststandards der Qualitätssicherung<br />
über die Programmakkreditierung<br />
auf uns einwirken. Seit der Einführung<br />
des Bachelor-Master-Systems ist dieses<br />
Verfahren die Messlatte für die Güte<br />
von Studiengängen.<br />
Prozesse, die das Handeln bestimmen<br />
Den Kern des Qualitätsmanagements<br />
bilden die Prozesse, die unser Handeln<br />
bestimmen. Dabei sind Begriffe<br />
festzulegen („Was sind Studierende,<br />
was sind Lehrende?“), zulässige Aktionssequenzen<br />
zu bestimmen,Verantwortliche<br />
für den Ablauf zu benennen,<br />
Abhängigkeiten von Abläufen zu definieren<br />
sowie Berichte und Dokumente<br />
zu entwerfen und deren Weiter- oder<br />
Bekanntgabe zu regeln.<br />
In dieses Prozesssystem ist dann auch<br />
eine Operationalisierung der selbstgewählten<br />
Qualitätsziele einzuarbeiten,<br />
die auch die kontinuierliche Verbesserung<br />
nach diesen Zielen erfasst.<br />
Diese betrifft insbesondere unsere so<br />
genannten Kernprozesse in Studium,<br />
Lehre, Forschung und Weiterbildung.<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, das sei am Rande<br />
erwähnt, hat zwar nur vergleichsweise<br />
wenige streng formalisierte Prozessdefinitionen<br />
eingeführt, verfügt aber über<br />
eine sehr flexible Kultur der informellen<br />
Zusammenarbeit.<br />
Aus den Ausführungen ergibt sich der<br />
zweite Auftrag (A2): Definieren wir<br />
unsere Prozesse in einer Weise und<br />
Präzision, die allen Beteiligten gerecht<br />
wird und unsere Identität bewahrt!<br />
Die Definition von Qualität<br />
steht am Anfang des Weges<br />
zu einem Qualitätsmanagement.<br />
In der Lehre könnte er<br />
von der Programmakkreditierung<br />
der Studiengänge zur<br />
Systemakkreditierung führen.<br />
Das Bild zeigt die Lehr- und<br />
Lernsituation am Institut für<br />
Kommunikationstechnik.
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Dass dies in vieler Hinsicht ein Balanceakt<br />
werden wird, ist offensichtlich.<br />
Formalisieren in Prozessen und Dokumenten<br />
heißt niederschreiben - und<br />
was nicht niedergeschrieben ist, kann<br />
man auch nicht messen. Inwieweit<br />
dies dann als „Bürokratie“ empfunden<br />
wird, die im Zusammenhang mit<br />
Qualitätsmanagementsystemen von<br />
den Bedenkenträgern ins Feld geführt<br />
wird, ist eine Frage der individuellen<br />
Wahrnehmung.<br />
Wie werden Prozesse notiert, damit wir<br />
auch untereinander darüber sprechen<br />
können? Da gibt es eine Vielzahl von<br />
Schreibweisen. Derzeit evaluiert unser<br />
Informations- und Medienzentrum<br />
den Standard BPMN (Business Process<br />
Professor Dr.-Ing. Klaus Peter Kratzer ist seit 1988 Mitglied<br />
der Fakultät Informatik und war vor seiner Wahl zum Prorektor<br />
deren Dekan. Seit 2007 ist er Mitglied der Hochschulleitung<br />
und verantwortet auf dieser Ebene die Bereiche Studium und<br />
Internationale Angelegenheiten. Im Zuge der Einführung des<br />
Bachelor-Master-Systems hat er sich als Experte des Bologna-<br />
Prozesses bundesweit einen Namen gemacht. •<br />
Model and Notation), um festzustellen,<br />
ob dies eine für die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
geeignete Schreibweise ist.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Der Senat hat inzwischen einen „Senatsausschuss<br />
für Qualitätsmanagement“<br />
eingesetzt, der den zweifellos<br />
zügigen, aber trotzdem langdauernden<br />
Prozess der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />
begleitet.<br />
Den Festlegungen, Diskussionen und<br />
Kompromissen, die die Bearbeitung der<br />
Aufträge A1 und A2 sicherlich erfordern<br />
werden, kann man mit Spannung<br />
entgegensehen. Auf unserem Weg wird<br />
sich dann auch die Frage stellen, ob wir<br />
mit dem Erzielten den Weg einer Systemakkreditierung<br />
einschlagen sollen, die<br />
die Programmakkreditierung unserer<br />
eigenen Regie überlässt; dies müssen<br />
wir aber erst in mehreren Jahren<br />
beantworten. Sind A1 und A2 bis zum<br />
Ende dieser Dekade erfolgreich bearbeitet,<br />
kommt es zur Nagelprobe: Leben<br />
wir die Qualitätskultur, die wir entwickelt<br />
haben! Das wird dann der finale<br />
Auftrag A3 sein. Klaus Peter Kratzer<br />
Fachkräftebündnis unterzeichnet<br />
<strong>Ulm</strong> und sein Umland gelten als Wachstumsregion.<br />
Angesichts des demographischen<br />
Wandels sehen die ansässigen<br />
Unternehmen und Handwerksbetriebe<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit bereits heute<br />
von anhaltendem Fachkräftemangel bedroht.<br />
Unter der Federführung der IHK<br />
<strong>Ulm</strong> haben sich die Landkreise, Berufsverbände,<br />
Fördervereine sowie Schulen<br />
und <strong>Hochschule</strong>n zu einem Bündnis zu-<br />
sammengefunden. Sie werden Arbeitsgruppen<br />
zu Themen wie frühkindliche<br />
Bildung, Berufsorientierung und mehr<br />
bilden. Auch die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />
vertreten durch Prorektor Professor<br />
Klaus Peter Kratzer (Sechster von rechts),<br />
wird sich engagieren und vor allem im<br />
Arbeitskreis <strong>Hochschule</strong>n konzeptionell<br />
an der Weiterentwicklung eines durchlässigen<br />
Bildungssystems mitwirken. ih
W O R K I N G O N T H E<br />
I n n o v a t i v e s , a e r o d y n a m i s c h e s D e s i g n Ko m p l e t t n e u g e s t a l t e t e F a h r e r k a b i n e<br />
M o d e r n s t e Te l e m a t i k - u . I n fo t a i n m e n t s y s t e m e I n n o v a t i v e S i c h e r h e i t s t e c h n o l o g i e<br />
L e i s t u n g s s t a r k e E u r o - V I - M o t o r e n o h n e A G R<br />
W W W. I V E C O. D E<br />
Auch wenn wir die Mittel dazu hätten…<br />
wir werten nicht nur messbare Erfolge.<br />
Im Griff? Haben Sie bei uns alles – auch unter Hochdruck. Schließlich<br />
sorgen Sie dafür, dass wir gemeinsam immer ein gesundes Optimum<br />
erreichen – sowohl fachlich als auch persönlich. Darin liegt Ihre Stärke.<br />
Und der vertrauen wir. Denn mit der Kompetenz unserer weltweit<br />
knapp 10.000 Mitarbeiter ist die HARTMANN GRUPPE zu einem der<br />
international führenden Anbieter von Medizin- und Hygieneprodukten<br />
geworden. Nutzen auch Sie die Möglichkeit, sich in unser hoch technologisiertes<br />
Umfeld einzubringen und sich gezielt weiterzuentwickeln.<br />
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für Sie mehr als nur ein gutes Pflaster.<br />
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hilft heilen.
s m s f a k u l t ä t e n<br />
P R O D U K T I O N S T E C H N I K ( 1 )<br />
Neu: Fachkraft bzw. Fachingenieur Hydraulik<br />
Das Kompetenzzentrum Hydraulik bietet ab Herbst 2013 Zusatzqualifikationen<br />
an. Wer im Rahmen seines regulären Studiums die Module Ölhydraulik,<br />
Mobilhydraulik sowie Druckflüssigkeiten und Dichtungen belegt, kann<br />
sich nach erfolgreicher Prüfung als Geprüfte Fachkraft Hydraulik bezeichnen.<br />
Mit den zusätzlichen Modulen Simulation hydraulischer Systeme sowie<br />
Elektronik und spezielle Hydrauliksysteme kann der Zertifizierte Fachingenieur<br />
Hydraulik erworben werden. Über die Technische Akademie <strong>Ulm</strong>, der<br />
Weiterbildungseinrichtung der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, stehen diese Fachkunde-<br />
Nachweise auch Berufstätigen offen. An der Ausbildung sind Dozenten aus<br />
Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Produktionstechnik beteiligt. •<br />
M A S C H I N E N B A U & F A H R Z E U G T E C H N I K<br />
Mit dem Neuen ganz vorne dabei sein<br />
Der Al‘13 im türkisfarbenen Outfit war der Star des Abends.<br />
Im Rahmen einer audiovisuellen Show präsentierte das Team<br />
von Einstein-Motorsport in der Aula jenen Rennwagen, mit<br />
dem es bei der diesjährigen Formula-Student punkten will.<br />
Fast ein Jahr harte Arbeit liegt hinter ihm, denn die Version<br />
aus dem Vorjahr musste entscheidend verbessert werden.<br />
Der neue Bolide besticht durch eine Formel 1 reife Beschleunigung<br />
und eine auf Zuverlässigkeit getrimmte Leichtbauweise.<br />
Besonders stolz sind die Studierenden auf die neu ausgelegte<br />
Bremsanlage und ihre Selbstentwicklungen bezüglich Lenkgetriebe<br />
und Felgen aus Kohlefasern. Außerdem haben sie<br />
sämtliche Steuergeräte mit Ausnahme desjenigen für den Motor<br />
ebenfalls selbst entwickelt. So können alle Parameter der<br />
Kühlung, Schaltung und Fahreranzeige (Dashboard) live per<br />
Tablet und Smartphone empfangen und verändert werden.<br />
Ein weiteres Highlight ist das selbstentwickelte „Driving Dynamic<br />
Sensor Cluster“, welches neben den Beschleunigungen<br />
zusätzlich die Drehraten um alle drei Achsen aufzeichnet.<br />
Projektleiter Julian Hager blickt deshalb zuversichtlich in die<br />
aktuelle Wettkampfsaison. Angestrebt wird eine Platzierung<br />
unter den Top Ten. An den Start gehen wird der Rennstall der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> am Hockenheimring, auf dem Red Bull Ring<br />
in Österreich sowie bei entsprechenden Rennen in Ungarn<br />
und Tschechien. ih<br />
P R O D U K T I O N S T E C H N I K ( 2 )<br />
Gute Platzierungen im Pneumobil-Wettbewerb<br />
Mit Felix Diesch und Axel Holzwarth, beide <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, sowie Peter<br />
Kiss und Eszter Bikki, beide Universität Budapest, ging erstmals ein deutschungarisches<br />
Studenten-Team an den Start beim 6. Internationalen Rexroth<br />
Pneumobil Wettbewerb im ungarischen Eger. Aufgabe war es, aus Standard-<br />
Pneumatikkomponenten einen Motor und ein Fahrzeug zu bauen und sich<br />
mit 41 Konkurrenten in den vier Disziplinen zu messen. Die Studierenden<br />
fuhren überzeugende Platzierungen ein: Konstruktion Platz 24, Beschleunigung<br />
Platz 12, Geschicklichkeit Platz 10 und im Langstreckentest Platz 7.<br />
Laut Professor Franz Böhm, der das gemischte Team mitbetreute, wollen die<br />
begeisterten Studierenden 2014 erneut am Wettkampf teilnehmen. •
Sparkassen-Finanzgruppe<br />
M E C H A T R O N I K<br />
Clevere Ideen für den PV-Markt<br />
Wie die solare Elektrifizierung einer Krankenstation in<br />
Kamerun aussehen könnte, haben Studenten des 4.<br />
Semesters im Studiengang Mechatronik aufgezeigt. Die<br />
Systemkonfiguration, die sie im Rahmen eines Bachelorprojektes<br />
entwarfen, ist so überzeugend, dass die<br />
Hilfsorganisation „Liebe in Aktion“ diese im kommenden<br />
Winter vor Ort realisieren und zusätzlich eine Pygmäen-<br />
Schule für Erwachsenenbildung entsprechend ausstatten<br />
will. Ein weiteres Projekt ist ein mit Sonnenstrom<br />
betriebener Warmwasser-Boiler. Das kostengünstige<br />
und leicht zu installierende Gerät kann Wasser innerhalb<br />
eines Tag auf bis zu 60 Grad Celsius erhitzen. Ein System,<br />
bei dem der Solargenerator selbsttätig den Arbeitspunkt<br />
maximaler Leistungsabgabe sucht und hält (Maximum<br />
Power Point Tracking), sorgt für höchste Effizienz. Afrikanische<br />
Landfrauen dürften besonders glücklich über<br />
die Idee von Manuel Gollmann sein. Seine mit Sonnenstrom<br />
betriebene Getreidemühle schafft es mühelos, 00<br />
Kilogramm fein gemahlenes Mehl aus Weizen, Mais oder<br />
Gerstekörnern zu erzeugen. Damit ließe sich der tägliche<br />
Bedarf von 0 Menschen decken. Diese und andere von<br />
Professor Peter Adelmann betreuten Projekte wurden im<br />
Rahmen einer studentischen Ausstellung beim . Symposium<br />
„Small PV Applications“ (s. Seite 18) präsentiert. ih<br />
Das Sparkassen-<br />
Girokonto: das Konto,<br />
das einfach alles kann.<br />
•<br />
16.000 Geschäftsstellen, 25.000 kostenfreie<br />
Geldautomaten und viele Service-<br />
Extras wie Mobile-Banking der neuesten<br />
Generation.*<br />
Solarpanel<br />
Controller<br />
Dämpfer<br />
DC-Motor<br />
Getreidemühle<br />
Keine Umstände: Das Sparkassen-Girokonto bietet die<br />
meisten Geldautomaten in Deutschland. Bei uns erhalten<br />
Sie erstklassige Beratung und komfortables Mobile-<br />
Banking. Mit den Apps** der Sparkasse haben Sie Ihre<br />
Einnahmen und Ausgaben immer im Blick. Mehr Infos<br />
in Ihrer Geschäftsstelle oder unter www.sparkasse.de.<br />
Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.<br />
* Jeweils Gesamtzahl bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Buchungsentgelte bleiben unberührt.<br />
** Voraussetzung ist ein für das Online-Banking freigeschaltetes Girokonto.<br />
9
S T U D I U M & L E H R E<br />
Angriff Ausfall. Thomas<br />
Zimmermann, Stützpunkttrainer<br />
in Heidenheim, landet<br />
gekonnt einen Treffer auf<br />
dem Rumpf der motorisierten<br />
Fechtpuppe. Sie soll<br />
künftig zur individualisierten<br />
Leistungsoptimierung der<br />
deutschen Fechter eingesetzt<br />
werden.<br />
Neue Wege zum Olympia-Gold<br />
Im Fechten zählt Deutschland zur Weltspitze. Damit das so bleibt, ist heute individualisiertes Training<br />
unerläßlich. Studierende der Medizintechnik haben nun eine Fechtpuppe entwickelt, die eine fechtspezifische<br />
Leistungsdiagnostik des Athleten unter wettkampfnahen Bedingungen erlaubt.<br />
Ein Wettkampf der besonderen Art<br />
fand unlängst am Trainingsstützpunkt<br />
des Deutschen Fechter-Bundes in Heidenheim<br />
statt. Der Gegner war nicht<br />
aus Fleisch und Blut, sondern ein auf<br />
einem Fahrgestell ruhender Puppentorso.<br />
Dieser hatte es jedoch technisch gesehen<br />
in sich: Ausgestattet mit leuchtenden<br />
Drucksensoren und einer dank<br />
Bluetooth-Anbindung kabellosen Signalübertragung<br />
zum Computer, legte<br />
er schonungslos offen, wie schnell ein<br />
Fechter einen Angriff des Gegners zu<br />
parieren vermag. Obwohl Fechten eine<br />
alte und weitverbreitete sportliche Disziplin<br />
ist, gelten die biomechanischen<br />
Vorgänge der Attacken als wenig<br />
erforscht. Moderne Trainingsmethoden,<br />
die das wettkampfentscheidende<br />
Quäntchen Mehr aus jedem einzelnen<br />
Spitzensportler herauskitzeln sollen,<br />
erfordern eine zuverlässige Leistungsdiagnostik.<br />
Daran arbeitet die Sektion<br />
Sport- und Rehabilitationsmedizin des<br />
Universitätsklinikums <strong>Ulm</strong> im Auftrag<br />
des Deutschen Fechterbundes. „Als<br />
wir über einen unserer Studenten, der<br />
dort sein Praktikum absolvierte, vom<br />
Projekt Fechtpuppe erfuhren, nahm ich<br />
sofort Kontakt mit dem Projektleiter<br />
auf“, so Professor Dr. Martin Heßling.<br />
Gemeinsam mit seinem Kollegen Professor<br />
Dr. Thomas Engleder hat er in<br />
den letzten beiden Jahren eine ganze<br />
Reihe von Studierenden für das Projekt<br />
begeistern können.<br />
Wettkampfnahe Simulation<br />
Das Messprinzip und der prinzipielle<br />
Aufbau eines motorisierten Fahrgestells<br />
waren bereits anhand von zwei Bachelor-Projekten<br />
erarbeitet worden (siehe<br />
Kasten). Christoph Lesser hat darauf<br />
aufbauend die Fechtpuppe in seiner<br />
Bachelorarbeit zu einem vollwertigen<br />
Prototypen weiterentwickelt, der in<br />
10
Heidenheim den Beifall des Bundestrainers<br />
Walter Steegmüller fand.<br />
In der aktuellen Ausführung kann sich<br />
die Fechtpuppe entlang der Fechtbahn<br />
mit einer Maximalgeschwindigkeit<br />
von drei Meter pro Sekunde vor und<br />
zurück bewegen. Für die Tests in Heidenheim<br />
wurde die Geschwindigkeit<br />
auf einen Meter pro Sekunde gedrosselt,<br />
was in etwa der Standardsituation<br />
im Wettkampf entspricht. Während<br />
dieser Fahrbewegungen fordert sie den<br />
ihr gegenüberstehenden Athleten zum<br />
Angriff auf. Am Körper des Athleten<br />
sind Infrarot-Marker befestigt, die von<br />
sechs Hochgeschwindigkeitskameras<br />
aufgenommen werden. Mit ihrer Hilfe<br />
lassen sich Reaktions- und Bewegungsschnelligkeit<br />
des Fechters analysieren.<br />
Für die Motorisierung wird ein Elektromotor<br />
mit einer Leistung von 430 Watt<br />
verwendet, der von einem Pedelec-<br />
Akku versorgt wird und die Räder<br />
antreibt. Damit die 60 Kilogramm<br />
schwere Fechtpuppe keinen Athleten<br />
oder Trainer verletzt, sind zahlreiche<br />
Sicherheitsmaßnahmen installiert. Die<br />
Puppe stoppt bei mechanischem Kontakt<br />
des Fahrgestells mit einem Hindernis,<br />
oder wenn die Ultraschallsensoren<br />
vorne oder hinten zu geringe Abstände<br />
anzeigen oder ein Betreuer den Notausschalter<br />
betätigt.<br />
Ein Trainingsgerät mit Potenzial<br />
Christoph Lesser hat auch die Motorsteuerung<br />
und die Bedienoberfläche für<br />
die Steuerung und Eingabe der Fahrprofile<br />
programmiert. Das Programm<br />
erlaubt es, Fahrweg und Geschwindigkeit<br />
individuell einzustellen, sodass die<br />
per Video analysierte Bewegungsdynamik<br />
eines bekannten Gegners simuliert<br />
werden könnten. Bisher ist die Fechtpuppe<br />
für die Angriffsstrategie Ausfallschritt<br />
ausgelegt. Um die Strategie<br />
Flèche zu trainieren, bei der der Athlet<br />
seitlich an der Fechtpuppe vorbeiläuft,<br />
müsste das Fahrgestell umgebaut werden.<br />
Solche und andere Anregungen<br />
waren in Heidenheim unter den Fachleuten<br />
Gegenstand reger Diskussion.<br />
Wenn bei der Olympiade 2016 in Rio<br />
de Janeiro deutsche Fechter wieder<br />
Medaillen holen, dürfte auch die <strong>Ulm</strong>er<br />
Fechtpuppe ihren Anteil an einem solchen<br />
Erfolg haben. Ingrid Horn<br />
Feuerprobe bestanden. Den<br />
erfolgreich getesteten Prototypen<br />
umrahmen knieend Dr.<br />
Mario Weichenberger (links)<br />
und Professor Dr. Martin Heßling<br />
(rechts) sowie stehend<br />
von links nach rechts: Degenfechter<br />
Stephan Rein, Volker<br />
Schilling-Kästle, Professor Dr.<br />
Thomas Engleder, Bundestrainer<br />
Walter Steegmüller und<br />
Christoph Lesser.<br />
D I E F E C H T P U P P E<br />
Vom Bachelor-Projekt zur Bachelor-Thesis<br />
Durch das Bachelor-Projekt, das in Teamarbeit im 4. Semester erstellt wird,<br />
stehen die Studierenden erstmals vor der Aufgabe, ein Problem kundengerecht<br />
zu lösen und nach den Regeln des Projektmanagements zu arbeiten. Im<br />
Falle der Fechtpuppe ist der Kunde Dr. Mario Weichenberger vom Universitätsklinikum<br />
<strong>Ulm</strong>. Projekt 1: Marlene Mayer, Verena Mühleck, Simone Rieger<br />
und Larissa Schraudolf hatten die Aufgabe übernommen, eine Fechtpuppe zu<br />
entwickeln, mit der sich die Reaktionsschnelligkeit des Fechters analysieren<br />
lässt. Ihre stationäre Puppe ist mit zehn auf Druck reagierende Trefferflächen<br />
bestückt. Das Signal für den Angriff wird über eine Lichtschranke ausgelöst,<br />
indem die Trefferfläche grün aufleuchtet. Bei einem Treffer, den der Drucksensor<br />
registriert, wechselt die Farbe nach rot. Aus der gemessenen Aktionszeit<br />
lässt sich durch eine 3D-Bewegungsanalyse die Reaktions- und Bewegungszeit<br />
ermitteln. Die Entwicklung der hierfür notwendigen Steuerungs- und<br />
Messelektronik gehörte zum Leistungskatalog. Projekt 2: Nico Dürr, Simon<br />
Keller, Christoph Mielke und Andreas Rehn befassten sich mit der motorgetriebenen<br />
Plattform und definierten deren Grundelemente wie Antrieb, Motor,<br />
Steuerung, Spursensor und Ultrasensoren. Sie realisierten ein zerlegbares<br />
Fahrgestell, das den Oberkörper der Fechtpuppe trägt. Aus beiden Projekten<br />
entstand die Aufgabenstellung für Christoph Lessers Bachelor-Thesis (S. 10f).<br />
11
S T U D I U M & L E H R E<br />
Neue Dynamik im Projekt Donauhochschulen<br />
Aufgrund erfolgreicher Drittmittelanträge wird das Netzwerk Donauhochschulen inzwischen von einer<br />
tatkräftigen Koordinatorin geführt. Drei Jahre lang hat nun Csilla Csapo die Fäden in der Hand, um<br />
Lehrkooperationen und Projektarbeit zwischen <strong>Hochschule</strong>n entlang der Donau voranzutreiben.<br />
Csilla Csapo und Professor Dr.<br />
Franz Böhm sind die <strong>Ulm</strong>er<br />
Reprästentanten des Netzwerkes<br />
Donauhochschulen.<br />
Untern: Studenten auf dem<br />
Dach der Messe München<br />
und Besuch an der Technischen<br />
Universität Bratislava<br />
<strong>Ulm</strong>, Wien, Bratislava: In diesem<br />
geografischen Dreieck bewegte sich<br />
Csilla Csapo in den letzten drei Monaten.<br />
„Die Etablierung verschiedener<br />
Arbeitsgruppen bei unseren Treffen in<br />
Bratislava und Wien Ende Mai ist der<br />
Startschuss für die gemeinsame Entwicklung<br />
von Forschungsaktivitäten“,<br />
weiß die gebürtige Ungarin zu berichten.<br />
Das Projekt Donauhochschulen<br />
geht auf eine Initiative der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> aus dem Jahre 2005 zurück; an<br />
ihm beteiligen sich inzwischen acht<br />
<strong>Hochschule</strong>n aus sechs Donau-Anrainerstaaten.<br />
Im Mittelpunkt steht<br />
dabei das Thema Regenerative Energien<br />
in Lehre und Forschung. Die<br />
sechs Arbeitsgruppen wollen vor allem<br />
gemeinsame EU-Anträge und Lehrkooperationen<br />
für folgende Bereiche vorbereiten:<br />
Elektromobilität, Smart Grid,<br />
PV-Systeme, Energiemeteorologie, Solarthermie<br />
sowie Energieeffizienz und<br />
Umweltschutz. Dass sich für manche<br />
Aspekte auch das Deutsche Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt (DLR) interes-<br />
siert, stimmt Professor Dr. Franz Böhm,<br />
den offiziellen Vertreter der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> im Netzwerk, hoffnungsfroh.<br />
Lehr-Kompetenzen, die sich ergänzen<br />
Das Netzwerk selbst ist ganz auf gegenseitigen<br />
Nutzen ausgelegt. Jeder soll<br />
von den Stärken des anderen profitieren<br />
können. Dieses Konzept wird<br />
zurzeit vor allem im Bereich der Lehre<br />
erfolgreich praktiziert. Die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> hat beispielsweise Kontakte<br />
zum Lehrstuhl Electron Devices der<br />
Technischen Universität Budapest<br />
aufgebaut, der über ein Reinraumlabor<br />
verfügt. Ein solches fehlt an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Ende 2012 sind dort<br />
erstmals <strong>Ulm</strong>er Studenten unterrichtet<br />
worden, Ende Juni hielten sich im<br />
Gegenzug Studenten aus Budapest<br />
und Györ in <strong>Ulm</strong> auf. „Wir haben<br />
unsern Partnern ein umfangreiches<br />
Vorlesungs- und Laborprogramm zum<br />
Thema Energiesystemtechnik geboten,<br />
das von Wechselrichtern über Netzintegration<br />
bis zur thermografischen<br />
Analyse reichte“, erläutert Csilla Csapo<br />
die <strong>Ulm</strong>er Kompetenz. Begleitet wurde<br />
das Programm von Exkursionen in den<br />
Egginger Solarpark und zum Wasserkraftwerk<br />
Böfingen der Stadtwerke<br />
<strong>Ulm</strong>. Ein besonders attratives Projekt<br />
bot die Messe München, die auf dem<br />
Dach ihrer A-Hallen über eine Photovoltaik-Anlage<br />
mit einer Leistung von<br />
1 MegaWatt verfügt. Seit fünf Jahren<br />
werden hier die Leistungsdaten erfasst<br />
und analysiert und dadurch technische<br />
Erfahrungen für ein dezentrales Energiedatenmanagement<br />
gewonnen. Ohne<br />
Unterstützung, finanziell oder organisatorisch,<br />
geht das natürlich nicht. Dieses<br />
Mal waren der DAAD, die EU und die<br />
Stadtwerke <strong>Ulm</strong> (SWU) beteiligt. ih<br />
12
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Das neue EDV-Verfahren, mit dem die BAföG-Ämter seit<br />
Ende Juni arbeiten, soll schneller und flexibler sein. Beispielsweise<br />
verkürzt es die Wartezeiten. Wer bislang einen Tag<br />
nach dem Zahlungsablauf seinen Antrag einreichte, erhielt<br />
unter Umständen erst sechs Wochen später die Auszahlung.<br />
Antragsteller können außerdem ihren Bescheid jetzt sofort<br />
mit nach Hause nehmen, wodurch Portokosten für das<br />
Amt entfallen. Wie das Wissenschaftsministerium mitteilte,<br />
erhalten in Baden-Württemberg gegenwärtig circa 75.000<br />
Studierende BAföG. Das Fördervolumen beläuft sich damit<br />
auf rund 245 Millionen Euro. Zusammen mit dem BAföG-<br />
Online-Antrag soll das neue EDV-Verfahren die Grundlage<br />
für eine Weiterentwicklung zu einem völlig papierlosen<br />
Antragsverfahren bilden. •<br />
13
S T U D I U M & L E H R E<br />
Stolz präsentieren die<br />
Vizemeister im Wettbewerb<br />
RoboCup@Home den Pokal.<br />
Von rechts nach links: Matthias<br />
Hörger, Johann Haller und<br />
Andreas Gollack mit Serviceroboter<br />
Kate.<br />
Überzeugende Leistung mit Co-Worker Kate<br />
Zum zweiten Mal haben<br />
Master-Studenten<br />
die Vizemeisterschaft<br />
in der Kategorie Home<br />
beim RoboCup German<br />
Open an die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> geholt. Obwohl<br />
das Team nur aus drei<br />
Mitgliedern bestand,<br />
war Serviceroboter<br />
Kate auf seinen Aufgaben-Parcour<br />
in Magdeburg<br />
hervorragend<br />
vorbereitet.<br />
Inzwischen ist es schon Tradition, dass<br />
sich Studierende des Master-Studiengangs<br />
Informationssysteme an der<br />
RoboCup German Open beteiligen.<br />
Zuverlässige Partnerin dabei ist Kate.<br />
Sie ist der Prototyp eines am Labor<br />
für Autonome Mobile Roboter entwickelten<br />
Serviceroboters. Zum zweiten<br />
Mal gelang es mit ihr, die Vizemeisterschaft<br />
in der Kategorie Robocup@Home<br />
nach <strong>Ulm</strong> zu holen.<br />
Alltagstauglicher Roboter gesucht<br />
Johann Haller, Matthias Hörger und<br />
Andreas Gollack bildeten das diesjährige<br />
erfolgreiche Team der so genannten<br />
SmartBots@<strong>Ulm</strong>. „Wir können<br />
zwar auf den Entwicklungsarbeiten<br />
unserer Vorgänger aufbauen“, so<br />
Johann Haller, „aber die konkreten<br />
Anforderungen des aktuellen Wettbewerbs<br />
werden sehr kurzfristig bekannt<br />
gegeben.“ Folglich galt es, bis zuletzt an<br />
der Perfektionierung der Algorithmen<br />
für Kate zu arbeiten.<br />
Bei RoboCup@Home geht es um die<br />
Entwicklung intelligenter Robotersysteme,<br />
die in einer realen und authentischen<br />
Umgebung des täglichen<br />
Lebens zuverlässig Dienstleistungen<br />
erfüllen. Dabei gilt es, Zielobjekte zu erkennen,<br />
anzusteuern und zu ergreifen,<br />
bekannte und unbekannte Personen<br />
zu erkennen, Befehle entgegenzunehmen<br />
und auszuführen. Für all das ist<br />
ein hohes räumliches und visuelles<br />
Orientierungsvermögen unerlässlich,<br />
weshalb die Roboterplattform über<br />
entsprechend interagierende Komponenten<br />
verfügen muss. An der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> werden solche Komponenten<br />
konsequent und mit dem Ziel eines<br />
kostengünstigen integrativen Aufbaus<br />
weiterentwickelt.<br />
Ein Serviceroboter, der sich auskennt<br />
Kate ist der Prototyp dieses Ansatzes,<br />
und sie ist wettbewerbserprobt. Bereits<br />
in den Jahren 2010 und 2011 hatte sie<br />
hervorragende vordere Plätze beim Ro-<br />
14
oCup belegt. Auch dieses Jahr musste<br />
sie sich lediglich ihrem alten Rivalen<br />
von der Universität Bonn geschlagen<br />
geben. Dank neu entwickelter Algorithmen<br />
hatte sie jedoch dazu gelernt: So<br />
ist sie heute beispielsweise in der Lage,<br />
neue Umgebungen kennenzulernen<br />
und zu kartieren, indem sie bei einem<br />
Erkundungsgang einer Person folgt.<br />
Aufgrund einer neuen graphischen<br />
Oberfläche, die die Verteilung von Objekten<br />
im Raum verwaltet, kann sie sogar<br />
ohne Neukartierung der Umgebung<br />
ihre Ortskenntnis schnell aktualisieren.<br />
Kate vermag inzwischen auch auf eine<br />
winkende Person zu reagieren und sich<br />
ihr zu nähern. Im Unterschied zu den<br />
acht konkurrierenden Teams nutzten<br />
die <strong>Ulm</strong>er Studenten hierfür nicht das<br />
weit verbreitete RobotOperationSystem<br />
(ROS), sondern eine eigene Entwicklung<br />
namens SmartSoft, welche die<br />
Jury aufgrund ihrer Robustheit und<br />
Anpassungsfähigkeit überzeugte.<br />
Ein Serviceroboter lernt, was er sieht<br />
Kate kann selbst technisch nicht versierten<br />
Menschen eine zuverlässige<br />
Partnerin sein. Das stellte sie bei einem<br />
offenen Szenario zum Thema Health<br />
Care unter Beweis, denn sie erlernt,<br />
was sie sieht. Neue Gegenstände kann<br />
man ihr beibringen, indem man diese<br />
durch einen Aufkleber kennzeichnet.<br />
Sie kann die Aufkleber sowohl der<br />
Form als auch der Farbe nach unterscheiden.<br />
Da die Erkennung ohne<br />
einen speziellen Code erfolgt, kann das<br />
Symbol auch selbstgezeichnet sein.<br />
Kleines Team mit hoher Effizienz<br />
Über die Vizemeisterschaft sind die<br />
Studenten aus einem weiteren Grund<br />
stolz. Die Teilnahmefähigkeit am RoboCup@Home<br />
wird nämlich in einem<br />
Projektseminar des Master-Studiengangs<br />
Informationssysteme erarbeitet.<br />
Damit dieses stattfinden kann, ist wegen<br />
der anspruchsvollen und arbeitsintensiven<br />
Aufgabe eigentlich eine<br />
Teamgröße von vier Personen vorgeschrieben.<br />
Mit Recht hat Professor Dr.<br />
Christian Schlegel hier wohl ein Auge<br />
zu gedrückt und auf seine Studenten<br />
vertraut. Anfangs, so Johann Haller<br />
rückblickend, hätten sie sich eigentlich<br />
wenig Chancen ausgerechnet,<br />
nachdem die Konkurrenz teilweise mit<br />
mehr als zehn Köpfen starken Teams<br />
angereist war. Den Beweis, dass im Falle<br />
von SmartBots@<strong>Ulm</strong> dahinter immer<br />
ein kluger Kopf steckt, hat das Team<br />
jedenfalls eindrucksvoll geliefert. ih<br />
RoboCup German Open<br />
RoboCup ist eine internationale Initiative, die die Weiterentwicklung intelligenter<br />
Roboter durch Wettbewerbe fördern will. Circa 300 Wissenschaftler<br />
und Studierende aus 14 Nationen haben sich Ende April an der German Open<br />
in Magdeburg beteiligt. In der so genannten Major Competition wetteiferten<br />
sie um die besten Systemlösungen auf verschiedenen Anwendungsfeldern.<br />
Neben Servicerobotern für den Haushalt (RoboCup@Home) waren weitere Ligen<br />
wie Rettungsroboter (RoboCup@Rescue) und mobile Industrieroboter (RoboCup@Work)<br />
ausgeschrieben. Begonnen hatte alles vor 12 Jahren mit fussballspielenden<br />
Robotern. Die SmartBots@<strong>Ulm</strong> nehmen seit 2010 an der Liga<br />
RoboCup@Home teil. Betreut werden sie von Professor Dr. Christian Schlegel,<br />
dem Leiter des Zentrums für Angewandte Forschung Servicerobotik. •<br />
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15
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
Beim <strong>Ulm</strong>er Fahrradradar<br />
wird der inzwischen miniaturisierte<br />
Radarsensor zwischen<br />
die beiden Rücklichter<br />
platziert.<br />
Sicher Radeln mit Radarsensoren<br />
Die Entwicklung von Fahrerassistenz-Systemen ist ein Forschungsschwerpunkt an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>.<br />
Was beispielsweise als Einparkhilfe bei Autos bereits Standard ist, könnte auch fürs Radfahren von Vorteil<br />
sein, wie erste Tests mit einem Fahrradradar zeigen.<br />
Energieeffizienz und Sicherheit sind<br />
zentrale Anforderungen an die Weiterentwicklung<br />
von Fahrzeugen. Dabei<br />
sind Fahrerassistenzsysteme, welche<br />
den Fahrer in komplexen Verkehrsszenarien<br />
unterstützen, Schlüsselkomponenten<br />
bei der Umsetzung derartiger<br />
Sicherheitskonzepte. Fahrerassistenzsysteme<br />
basieren auf Sensortechnologien<br />
und nutzen Video, Radar, Ultraschall<br />
oder Lidar. Die Sensoren erfassen das<br />
Umfeld von Fahrzeugen und warnen<br />
den Fahrer, falls eine Kollision droht<br />
oder ein anderes Fahrzeug sich im<br />
toten Winkel nähert. Solche Systeme<br />
– man denke an die weit verbreiteten<br />
Einparkassistenten - unterstützen<br />
den Fahrer darüber hinaus in kniffligen<br />
Situationen. Auch angesichts des<br />
demographischen Wandels unserer Gesellschaft<br />
ist der Beitrag von Fahrerassistenzsystemen<br />
nicht zu unterschätzen.<br />
Mit ihrer Hilfe lässt sich die individuelle<br />
Mobilität im Alter länger erhalten.<br />
Hochintegrierte, kosteneffiziente Radarsensoren<br />
sind hierfür unverzichtbar.<br />
An der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> werden im<br />
Rahmen verschiedener mit öffentlichen<br />
Geldern geförderten Projekte (RAM-<br />
SES, RoCC, RADAMES) gemeinsam<br />
mit Projektpartnern aus Industrie und<br />
Wissenschaft solche Sensoren für Fahrerassistenzsysteme<br />
entwickelt.<br />
Unfallträchtige Situationen<br />
Warum sollen solche Systeme – und<br />
dies ist der Ansatz unserer „Fahrrad-<br />
Assistenzsysteme“ – nicht auch zur<br />
erhöhten Sicherheit von Fahrrädern im<br />
Straßenverkehr beitragen? Analysiert<br />
man Unfallstatistiken von Fahrradfahrern<br />
im Verkehr, so besteht beim Abbiegen<br />
eine potentielle Gefahrensituation,<br />
wenn sich gleichzeitig ein Fahrzeug<br />
von hinten nähert und in den toten<br />
Winkel gerät. Weiterhin ist beim Überholen<br />
auf Radwegen die Benutzung<br />
einer Klingel nicht selbstverständlich.<br />
Eine Warnung, dass sich von hinten<br />
Fahrradfahrer nähern, sollte daher<br />
dazu beitragen, derartige kritische Situationen<br />
zu entschärfen. Im Labor für<br />
Mikrotechnik wurde aus diesen Überlegungen<br />
heraus ein kommerzieller 24<br />
GigaHertz-Radarsensor an ein Pedelec<br />
angebracht, welcher den Rückraum des<br />
16
Fahrrades überwacht.<br />
Was das <strong>Ulm</strong>er Fahrrad-Radar leistet<br />
Der verwendete Sensor ermöglicht die<br />
Bestimmung von Relativgeschwindigkeiten<br />
und Winkelablagen von sich nähernden<br />
oder entfernenden Objekten.<br />
Winkelablagen von Objekten sind zur<br />
Spurerkennung essentiell. Mit ihrer<br />
Hilfe lässt sich unterscheiden, ob sich<br />
das nähernde Objekt auf der eigenen<br />
Fahrspur befindet oder nicht. Die Empfindlichkeit<br />
des Sensors reicht aus, um<br />
Autos in einer Entfernung bis 90 Meter<br />
zu erkennen.<br />
Auf dem Fahrrad wurde außerdem<br />
eine Webcam angebracht, um bei der<br />
Auswertung Radardaten mit dem realen<br />
Verkehrsgeschehen korrelieren zu<br />
können. Derartige Radarsensoren beruhen<br />
auf dem Dopplereffekt. Objekte<br />
mit einer Relativgeschwindigkeit zum<br />
eigenen Fahrrad, welche die elektromagnetische<br />
Welle des Radars reflektieren,<br />
führen zu einer Frequenzverschiebung<br />
zwischen abgestrahlter und<br />
empfangener bzw. reflektierter Welle.<br />
Diese Frequenzdifferenz erscheint am<br />
Ausgang des Radars und kann zur Detektion<br />
von Objekten und deren Relativgeschwindigkeit,<br />
ermittelbar über die<br />
Bestimmung der Frequenzdifferenz,<br />
herangezogen werden. Mathematisch<br />
muss das Ausgangssignal des Radars<br />
aus dem Zeitbereich in den Frequenzbereich<br />
transformiert werden. Diese<br />
Fouriertransformation zur Datenauswertung<br />
wurde bei unserem Fahrradradar<br />
mit MatLab implementiert.<br />
Erste Tests im realen Verkehr<br />
Was passiert, wenn beispielsweise ein<br />
Stadtbus zum Überholen ansetzt, haben<br />
wir bei einer Probefahrt mit der Webcam<br />
aufgezeichnet. Der Radarsensor<br />
liefert zwei Ausgangssignale: ein starkes<br />
positives Signal, das ein sich näherndes<br />
Objekt repräsentiert und in unserem<br />
Fall von dem Bus stammt, sowie ein<br />
kleines negatives Signal, das ein sich<br />
entfernendes Objekt repräsentiert und<br />
mit Reflexionen von der Straßenoberfläche<br />
zusammenhängt (Straßenclut-<br />
Beim realen Überholvorgang durch einen Bus liefert der Radarsensor zwei<br />
Ausgangssignale: ein starkes positives Signal, das vom sich nähernden Bus<br />
(Originalaufnahme) stammt, und ein kleines negatives Signal vom sich entfernenden<br />
Objekt, das das Fahrrad repräsentiert. Die Aufzeichnungen stammen<br />
von der hinten am Fahrrad montierten Web-Kamera (links oben).<br />
ter). Unser Radarsensor kann somit<br />
auch über Reflexionen von der Straßenoberfläche<br />
die Eigengeschwindigkeit<br />
des Fahrrades messen.<br />
Derzeit wird die Signalverarbeitung auf<br />
einem Mikrocontroller / DSP portiert,<br />
um einen Standalone-Sensor zu entwickeln.<br />
Dieser soll für längere Fahrten<br />
straßentauglich sein. Zudem wurde<br />
ein miniaturisierter Radarsensor in das<br />
Rücklicht eines Fahrrads integriert. Solche<br />
Designstudien sind wichtig für die<br />
Akzeptanz und Marktdurchdringung<br />
einer neuen Idee, die in Zukunft die<br />
Sicherheit von Zweirädern im Straßenverkehr<br />
erhöhen kann. Thomas Walter<br />
Professor Dr.-Ing. Thomas Walter ist Leiter des Instituts für<br />
Angewandte Forschung und bekleidet seit 2005 die Professur<br />
für Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>. An der Entwicklung des Fahrradradars haben<br />
Thomas Held und Steffen Lutz mitgewirkt. •<br />
17
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
Geschäftsmodelle für mehr Strom im ländlichen Raum<br />
Beim dritten Symposium „Small PV Applications“<br />
wartete auf die 135 Teilnehmer aus 29 Ländern ein<br />
umfangreiches zweitägiges Programm. Der Grund:<br />
Die elektrische Versorgung ländlicher abgelegener<br />
Regionen in unterentwickelten Ländern durch kleine<br />
Photovoltaik-Anlagen hat ein ungeheures Potential<br />
für die Entwicklung der Zivilgesellschaft. Kostengünstig<br />
und sicher eröffnet es Zugang zu Information,<br />
Bildung, Gesundheitsversorgung und neuen Ge-<br />
schäftsfeldern. Vorgestellt wurden unter anderem so<br />
genannte Solar Energy Kiosks. Sie sind Vertriebsmodell<br />
und Forschungsplattform in einem, wie Beispiele<br />
aus Uganda und Rwanda zeigten. Bei einer armen<br />
Bevölkerung ist es wichtig zu wissen, wie man beispielsweise<br />
eine Solarlampe in den Markt bringt. Das<br />
Leihgeschäft über einen solchen Solar Energy Kiosk<br />
ist eine Alternative zum Erwerb des Geräts. Da die<br />
Lampen zum Aufladen wieder in den Kiosk zurückgebracht<br />
werden, erfährt der Betreiber gleichzeitig,<br />
wie die Lampen den Härtetest in der Praxis bestehen<br />
und wie die Akzeptanz des Nutzers gegenüber dieser<br />
Technologie gefördert werden kann.<br />
Sonnenstrom für die Marshall-Inseln<br />
Ein besonders großräumiges und bevölkerungsarmes<br />
Gebiet sind die im Norden des Pazifischen Ozeans<br />
gelegenen Marshall-Inseln. Wie der Australier Geoffrey<br />
Stapleton, Geschäftsführer des Beratungs- und<br />
Schulungsunternehmens Global Sustainable Energy<br />
Solutions, in einem öffentlichen Abendvortrag in der<br />
Aula schilderte, begann man 2001 damit, dort Haushalte<br />
mit kleinen PV-Anlagen auszustatten. Bis 2014<br />
sollen die Marshall-Inseln komplett elektrifiziert sein,<br />
wobei circa 3000 solare Heimsysteme installiert sein<br />
werden. Für die Nutzung einer solchen Anlage zahlt<br />
jeder Haushalt eine monatliche Gebühr, die in ihrer<br />
Höhe an die einkommensschwache Bevölkerung<br />
der äußeren Atolle angepasst ist. Trotz der niedrigen<br />
Gebühr ist die Zahlungsmoral schlecht, in erster Linie<br />
wegen des unregelmäßigen Erwerbseinkommens. Lediglich<br />
3,8 Prozent der Besitzer einer PV-Anlage zahlen<br />
pünktlich. Als Gegenmaßnahme wird unter anderem<br />
ein Programm erprobt, bei dem die Gebühr mit<br />
einer Serviceleistung verbunden wird. Vom Versorger<br />
ausgebildete Techniker besuchen die Anlagen-Besitzer<br />
jeden Monat, überprüfen die Komponenten und<br />
ziehen die monatliche Gebühr gegen Quittung ein.<br />
Außerdem reagieren sie auf Notrufe bei Systemversagen.<br />
Ein anderer Weg, der mit einer Frauenkooperative<br />
erfolgreich beschritten wird, ist das Begleichen<br />
der Stromrechnung durch Güter wie Nahrungsmittel<br />
und Kunsthandwerk. Durch die Kombination von<br />
Gebühr und Serviceleistung wird allerdings erreicht,<br />
dass die PV-Anlagen instand gehalten werden können.<br />
Wie Stapleton betonte, sind die Außenstände<br />
auch mit diesem Modell immer noch hoch. Sollte es<br />
nicht gelingen, die Betriebskosten über die Gebühren<br />
dauerhaft zu decken, müsste der Staat für die Differenz<br />
einstehen. ih<br />
Ihr Können. Unser Potenzial.<br />
Kompetenz im<br />
Leichtmetallguss<br />
Klimaschutz<br />
im Fahrzeugbau<br />
Ingenieurwerkstoffe &<br />
Bauteilentwicklung<br />
Effektivität in der<br />
Lebensmittelherstellung<br />
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Luftfahrtindustrie<br />
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18
Zuverlässige Netze trotz unsteter Stromeinspeisung<br />
Pooling - untersucht. Er konnte im Rahmen der zu<br />
diesem Zeitpunkt aktuellen Auslegungen des Energierechts<br />
einen Weg für eine wirtschaftliche und energieeffiziente<br />
Optimierung aufzeigen.<br />
Die Arbeit entstand in enger Zusammenarbeit mit der<br />
SWU Netze GmbH, bei der Falko Ebe als Werkstudent<br />
tätig ist. Mit der Einladung zum Vortrag auf der EW-<br />
Tagung Photovoltaik und Netzintegration im Oktober<br />
in Leipzig wird er seine Erkenntnisse für eine erfolgreiche<br />
Energiewende auch dem nationalen Fachpublikum<br />
präsentieren. Gerd Heilscher<br />
Mit der starken Zunahme der lokalen Einspeisung<br />
insbesondere durch fluktuierende Solarenergie verändern<br />
sich die Anforderungen an die Verteilnetzbetreiber.<br />
Das betrifft auch die Stadtwerke <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong><br />
(SWU). Zum schnellen Ausgleich wechselnder Einspeisung<br />
von Solarstromanlagen eignen sich Pumpspeicherkraftwerke.<br />
Bei der Errichtung eines solchen,<br />
wie es die SWU plant, stellt sich die Frage nach der<br />
Anbindung des Pumpspeicherkraftwerkes an das bestehende<br />
110-Kilovolt-Netz des Stromversorgers. Falko<br />
Ebe, Absolvent des Studiengangs Energiesysteme,<br />
hat sich dieser Problematik in seiner Bachelor-Arbeit<br />
angenommen und für seine Lösungsansätze kürzlich<br />
den Wieland-Preis für Nachhaltigkeit erhalten.<br />
Von der Netz-Simulation bis zum Pooling<br />
Im ersten Schritt war die detaillierte Abbildung des<br />
110-Kilovolt-Netzes in dem Netzberechnungsprogram<br />
PowerFactory und die Validierung des Berechnungsmodels<br />
mit Messdaten aus der Leittechnik notwendig.<br />
Auf der Basis von Lastfluss- und Kurzschlussberechnungen<br />
hat der Preisträger dann mehrere Varianten<br />
der Netzanbindung des Pumpspeicherkraftwerks<br />
Blautal analysiert. Unter Berücksichtigung der<br />
Investitions- und Betriebskosten erfolgte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
und eine Empfehlung für<br />
die Umsetzung. Anschließend setzte sich Falko Ebe<br />
mit der mittelfristigen Zielnetzplanung auseinander,<br />
die zum weiteren Ausbau und zur Optimierung des<br />
110-Kilovolt-Netzes führen soll. Mit umfangreichen<br />
Ausfallanalysen prüfte er, ob das N-1 Kriterium<br />
noch erfüllt ist. Das N-1 Kriterium bedeutet, dass<br />
ein Stromnetz auch dann noch unterbrechungsfrei<br />
funktioniert, wenn eine Komponente (Leitung,<br />
Transformator, Kraftwerk) ausfällt. Die Abrechnung<br />
der Netzentgelte hat er ebenfalls energiewirtschaftlich<br />
bewertet und dabei die Zusammenfassung der<br />
Abrechnung verschiedener Teilnetze - so genanntes<br />
• Der Wieland-Preis für Nachhaltigkeit<br />
Die in <strong>Ulm</strong> ansässige Wieland Werke AG schreibt seit mehreren<br />
Jahren den Wieland-Preis für Nachhaltigkeit in Technik<br />
und Wirtschaft aus. Er ist der höchstdotierte Preis für<br />
studentische Arbeiten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und würdigt<br />
gleichzeitig die Leistung der betreuenden Professoren. Er ist<br />
mit insgesamt 6.000 Euro dotiert. Die Arbeit des diesjährigen<br />
Preisträgers, Falko Ebe, wurde von Professor Gerd Heilscher,<br />
Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft, betreut.<br />
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Abschlussfeier<br />
für Absolventen des Sommersemesters statt.<br />
Kongress mit Ausstellung<br />
26. - 27. Februar 2014<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
19
W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />
Cytomegalie-Nachweis verbessert<br />
Martina Zoller, Absolventin des Bachelor-Studiengangs<br />
Medizintechnik,<br />
beschäftigte sich in ihrer Abschlussarbeit<br />
mit der Verbesserung eines bestehenden<br />
ELISA-Tests zum Nachweis des<br />
Human-Cytomegalie-Virus (HCMV).<br />
Das weitverbreitete Virus löst die Infektionskrankheit<br />
Cytomegalie aus, die<br />
bei sonst gesunden Personen harmlos<br />
verläuft. Gefährlich wird diese für<br />
den Fötus, wenn schwangere Frauen<br />
erkranken, sowie für Personen, deren<br />
Immunsystem geschwächt ist.<br />
Der ELISA-Test detektiert das virale<br />
Strukturprotein pp65. Es ist während<br />
einer aktiven HCMV-Infektion in den<br />
Leukozyten nachweisbar und korreliert<br />
mit dem klinischen Verlauf der<br />
Krankheit. Martina Zoller gelang es,<br />
einen kommerziell erhältlichen und<br />
damit unbegrenzt verfügbaren Ersatz-<br />
Antikörper für die Detektion zu finden<br />
sowie die Empfindlichkeit des Tests zu<br />
steigern. Sie stieß dabei auf den DTT-<br />
Effekt. Unter Einsatz des Reduktionsmittels<br />
Dithiothreitol (DTT) wird das<br />
Protein-Konglomerat, in dem pp65 vermutet<br />
wird, offenbar aufgelöst und so<br />
das virale Strukturprotein für den Antikörper<br />
leichter zugänglich gemacht.<br />
Auch eine Verlängerung der Substrat-<br />
Inkubation erhöht die Sensitivität des<br />
Tests. Die Trägerin des Innovationspreises<br />
(siehe Kasten) hat damit einen<br />
wesentlichen Fortschritt auf dem Weg<br />
zu einem schnellen und sicheren Nachweis<br />
für eine aktive HCMV-Erkrankung<br />
erzielt. Die Arbeit entstand im Labor<br />
Dr. Merk & Kollegen, Ochsenhausen,<br />
und wurde von den Professoren Dr.<br />
Martin Heßling und Dr. Klaus Paulat,<br />
Fakultät Mechatronik und Medizintechnik,<br />
betreut. ih<br />
Studenten<br />
Alumni<br />
WirtSchAft<br />
hochSchule<br />
BerAtung<br />
unterStützung<br />
förderung<br />
netzWerk<br />
www.pro-hs-ulm.de<br />
0
I N N O V A T I O N S P R E I S<br />
Medizintechnik zwei Mal erfolgreich<br />
Alljährlich vergibt der Verein Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> an Absolventen den Innovationspreis<br />
für Abschlussarbeiten, deren Ergebnisse einen wesentlichen Fortschritt und einen hohen<br />
praktischen Nutzen erkennen lassen. Der Erste Vorsitzende, Joachim Lang (jeweils links<br />
im Bild), überreichte auf der Mitgliederversammlung die Auszeichnung an Jörg Friedrich<br />
Güttler für seine Master-Arbeit zum Richtschall und an Martina Zoller für ihre Bachelor-<br />
Arbeit über die Optimierung eines Tests auf aktive Cytomegalie. Beide sind Absolventen<br />
der Medizintechnik. •<br />
Mit Richtschall Schall annulliert<br />
Dank Jörg Friedrich Güttler, Absolvent<br />
des Master-Studiengangs Medizintechnik,<br />
besitzt das Institut für Medizintechnik<br />
und Mechatronik jetzt ein<br />
weiter ausbaubares Richtschallsystem.<br />
Mit ihm lassen sich die Grundlagen für<br />
einen auf dieser Technik beruhenden<br />
Gehörschutz erarbeiten. Entwickelt hat<br />
er es im Rahmen seiner Master-Thesis,<br />
für die er kürzlich den Innovationspreis<br />
von Pro!<strong>Hochschule</strong> e.V. erhalten hatte<br />
(siehe Kasten). Das Richtschallsystem<br />
dient der Untersuchung von Interferenz-<br />
und Annullierungseffekten.<br />
Richtlautsprecher erzeugen auf der<br />
Basis von Ultraschall hörbaren Schall,<br />
der die Ausbreitungseigenschaften von<br />
Ultraschall besitzt. Dadurch erhält der<br />
Richtlautsprecher eine Laserstrahl ähnliche<br />
Abstrahlcharakteristik, obwohl es<br />
sich um mechanische Wellen handelt.<br />
Eine Schallannullierung, beispielsweise<br />
als Lärmschutz, könnte durch Richtschall<br />
selektiv und ohne die bei mehreren<br />
normalen Lautsprechern auftre-<br />
tenden Interferenzen erzielbar sein.<br />
Dem Preisträger ist es gelungen, ein<br />
Richtschallsystem bestehend aus<br />
Leistungstreiber, PC, Richtlautsprecher,<br />
Spannungsversorgung, etc. zu<br />
bauen, das einen Richtschall mit einer<br />
spezifischen Trägerfrequenz erzeugt.<br />
Der Richtlautsprecher empfängt ein<br />
entsprechend moduliertes Audiosignal,<br />
das seinerseits von speziellen Audioprogrammen<br />
erzeugt wird. Im Test mit<br />
zwei Richtlautsprechern stellte sich<br />
heraus, dass sich Ultraschall und hörbarer<br />
Schall unabhängig voneinander<br />
in der Luft reduzieren oder verstärken<br />
lassen. Außerdem zeigte sich, dass ein<br />
von einem zweiten Richtlautsprecher<br />
ausgesandtes Audiosignal annulliert<br />
werden kann und sich der Schall von<br />
einem normalen Lautsprecher durch<br />
Richtschall interferenzfrei annullieren<br />
lässt. Die Arbeit wurde von den Professoren<br />
Dr. Maria-Elena Algorri und Dr.<br />
Georg Schulz, Fakultät Mechatronik<br />
und Medizintechnik, betreut. ih<br />
CAD-Plan für einen Richtlautsprecher<br />
mit fertiger Bemassung<br />
und Fräslinien.<br />
21
C A M P U S & M E H R<br />
Manchmal braucht man einen langen Atem, um ein Projekt<br />
zum Abschluss zu bringen. Beim Energiepark gingen von der<br />
Idee bis zur Fertigstellung gut 10 Jahre ins Land. Jetzt können<br />
sich Studierende wie interessierte Bürger unkompliziert einen<br />
realen Eindruck vom technischen Wandel bei der Energiegewinnung<br />
verschaffen.<br />
Eine Hommage<br />
an die Ingenieurkunst<br />
Grafiken auf den Stelen verdeutlichen<br />
das Wirkungsprinzip<br />
wie hier für die Kaplan-<br />
Turbine.<br />
Für die Erzeugung von Wärme, Strom<br />
und Antriebskraft spielen zwei Disziplinen<br />
der Ingenieurwissenschaften eine<br />
tragende Rolle: der Maschinenbau und<br />
die Elektrotechnik. Auf dem Campus<br />
Prittwitzstraße zeugen heute Turbinen<br />
und Arbeitsmaschinen, öffentlich<br />
zugänglich und mit erklärenden Stelen<br />
versehen, vom technischen Wandel in<br />
Sachen Energiegewinnung. Den Anstoß<br />
für diesen Energiepark hatte ein<br />
tonnenschweres Geschenk gegeben.<br />
Ein sinnstiftendes Ganzes geschaffen<br />
Ende der 90er Jahre bot das im<br />
Rückbau befindliche Kernkraftwerk<br />
Gundremmingen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
an, Teile einer Niederdruck-Dampfturbine<br />
als Anschauungsobjekt für<br />
die Lehre zu überlassen. Die <strong>Ulm</strong>er<br />
Ingenieurschmiede empfahl sich als<br />
Empfänger, weil sie - damals wie heute<br />
- Sicherheitsingenieure für Kernkraftwerke<br />
ausbildet, einen Schwerpunkt<br />
Energietechnik besitzt sowie<br />
ein Institut für Technikgeschichte. Das<br />
Unikat war allerdings kein Einzelfall.<br />
Auf dem Campus gab es bereits andere<br />
Objekte dieser Kategorie von historischer<br />
Bedeutung, allerdings ohne dass<br />
diese einem Betrachter deutlich wurde.<br />
Uns widerstrebte es, noch ein Exponat<br />
ohne Sinnstiftung in die Landschaft<br />
zu stellen. Dank einer interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppe sollte das anderes<br />
werden. Es entstand das Konzept eines<br />
Energieparks, der auf Energieträger wie<br />
Wasser, Sonne, Wind und ihre versorgungstechnische<br />
Bedeutung Bezug<br />
nimmt.<br />
Energie aus Wasserdampf<br />
Der Dampfkraft-Prozess, den James<br />
Watt in seiner Dampfmaschine perfektionierte,<br />
ist heute - also rund 300<br />
Jahre später - immer noch der dominierende<br />
Prozess zur Stromerzeugung.<br />
Gleich drei Exponate repräsentieren<br />
diesen Prozess: der Turbinenläufer aus<br />
dem Braunkohle-Kraftwerk Goldenberg<br />
sowie das Pumpenrad und die<br />
Niederdruck-Dampfturbine aus dem<br />
KKW Gundremmingen. Sie verkörpern<br />
Ingenieurkunst aus dem Jahr 1918 und<br />
1984 und stehen für Leistungssteigerungen,<br />
welche die Industrialisierung<br />
22
und Elektrifizierung in dem uns vertrauten<br />
Ausmaß erst möglich machten.<br />
Energie aus Wasserkraft<br />
Ein Ensemble der besonderen Art<br />
bilden die Wasserturbinen. Sie stehen<br />
für die drei Typen, die heute weltweit<br />
in Wasserkraftwerken eingesetzt<br />
werden. Ihre Ausgestaltung richtet sich<br />
im Wesentlichen nach der Fallhöhe<br />
des Wassers und der Durchflussmenge.<br />
Ob Schaufeln in Gestalt eines Doppelbechers<br />
oder schiffsschraubenartig,<br />
ob feststehend oder beweglich, stets<br />
war der Ingenieur bestrebt, unter den<br />
gegebenen Bedingungen größtmögliche<br />
Leistung zu erzielen. Alle drei Typen<br />
reiften in der Phase der industriellen<br />
Revolution heran und verkörpern 75<br />
Jahre technischer Evolution ohne Verfallsdatum.<br />
Kernkraft, Sonnenlicht, Windkraft<br />
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
setzt die Welt auf Atomenergie.<br />
Unter Nutzung des bewährten Dampfkraft-Prozesses<br />
wird so zuverlässig und<br />
billig Strom erzeugt, aber das Problem<br />
des radioaktiven Abfalls bleibt bis heute<br />
ungelöst. Die Suche nach alternativen<br />
Lösungen setzt ein, deren apparative<br />
Ergebnisse inzwischen zu unserem<br />
Alltag gehören. Mit Ausnahme einer<br />
Stele, die am Gebäude des Schulungsreaktors<br />
Kernspaltung und Kernkraft<br />
thematisiert, findet sich zur letzten<br />
Phase der technischen Entwickung<br />
nur noch ein dominanter Hinweis. Es<br />
sind die großen Photovoltaik-Anlagen<br />
auf dem Dach des Werkgebäudes, real<br />
und gleichzeitig sinnbildhaft für eine<br />
wirklich neue Technologie. Die Nutzung<br />
der Windkraft ist - auch wenn<br />
hier technische Höchstleistungen<br />
vollbracht werden - ein altes Prinzip im<br />
neuen Gewand. Weil die angebotenen<br />
Windkraftanlagen wie das Darius-Rad<br />
von RWE für unseren Campus und sein<br />
Umfeld viel zu groß waren, fehlt ein<br />
entsprechendes Exponat im Energiepark.<br />
Dennoch: Durch die Gestaltung<br />
hat der Campus als öffentlicher Raum<br />
eine neue und einzigartige Qualität<br />
für die <strong>Hochschule</strong> und ihre Besucher<br />
gewonnen. Ingrid Horn und Jochen<br />
Thönnißen<br />
23
E N E R G I E P A R K<br />
Führungen und Begleitheft<br />
Heute bestimmt Technik den Alltag des<br />
Menschen mehr denn je - meist ohne dass<br />
ihm die Tatsache selbst und die schöpferische<br />
Leistung, die dahinter steckt, bewusst<br />
sind. Der Energiepark auf dem Campus<br />
Prittwitzstraße reflektiert Ingenieurleistung,<br />
Nutzen und Chancen, die mit den verschiedenen<br />
Verfahren der Energiegewinnung<br />
einhergehen. Durch industrielle Großobjekte<br />
führt er dem Spaziergänger die historische<br />
Entwicklungslinie exemplarisch vor Augen.<br />
Durch knappe Informationen zum Wirkungsprinzip<br />
und die wertfreie Einordnung<br />
des Nutzungspotentials will er zum Diskurs<br />
anregen.<br />
Dank einer Reihe von Spendern und Stiftern<br />
ist ein einzigartiger Campus entstanden,<br />
der nicht nur Anschauungsobjekte für<br />
die eigenen Studierenden bereithält. Seit<br />
einigen Jahren schon sind Führungen durch<br />
den Energiepark ein attraktiver Programmpunkt<br />
bei Veranstaltungen wie dem „Tag<br />
der offenen Tür“ oder dem „Alumni-Tag“.<br />
Mit der Aufstellung des Pumpenrades als<br />
letztem Exponat bietet die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
ab Oktober auch für Externe Führungen<br />
durch fachkundige Professoren der Fakultät<br />
Maschinenbau und Fahrzeugtechnik an. Das<br />
Angebot richtet sich an Schulklassen ebenso<br />
wie an Gästegruppen. Eine entsprechende<br />
Absprache besteht mit dem Tourismusverein<br />
<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong>. Interessenten können sich<br />
aber auch direkt mit der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> in<br />
Verbindung setzen unter ccm@hs-ulm.de<br />
oder thoennissen@hs-ulm.de<br />
Energie heißt Fortschritt<br />
Energiegewinnung im Wandel der Technik<br />
energiepark<br />
Zum Energiepark gibt es ein<br />
Begleitheft mit Lageplan, das die<br />
Objekte beschreibt. Es setzt außerdem<br />
die einzelnen Objekte in<br />
Bezug zu ihren Erfindern und den<br />
Entwicklern neuer Technologien<br />
und dokumentiert die Entstehung<br />
des Energieparks. Verfasst<br />
wurde es von Dr. Ingrid Horn, die<br />
das Projekt leitete, und Dr.-Ing.<br />
Jochen Thönnißen, Professor für<br />
Kraft- und Arbeitsmaschinen.<br />
Das Begleitheft wird kostenlos an<br />
Interessenten abgegeben.<br />
Sommerfrisches KIWI-Grün mit Damen<br />
Wie sich ein Vielzweckraum<br />
zu seinem Vorteil<br />
wandeln kann, lässt sich<br />
auf dem Campus Albert-<br />
Einstein-Allee erleben.<br />
Einst als Reserve für<br />
die Bibliothek geplant,<br />
mangels Bücher und<br />
wegen seiner Ruhe und<br />
Transparenz gerne als<br />
repräsentativer kleiner<br />
Veranstaltungsraum genutzt,<br />
diente er während<br />
der Sanierungsphase<br />
des Campus Prittwitzstraße<br />
als Ersatz für<br />
den Senatsraum. Jetzt<br />
lädt in flippigem Grün<br />
hier das „Kaffee- und<br />
Imbiß-Wirtshaus für<br />
Ingenieure“, kurz KIWI,<br />
genannt, die Studierenden<br />
zum Verweilen ein.<br />
Betrieben wird die neue<br />
Cafeteria vom Studentenwerk. Vor<br />
allem in den kleinen Pausen, so wissen<br />
die Damen vom Service zu berichten,<br />
ist diese Oase der Kräftigung und<br />
Entspannung rege frequentiert. Vom<br />
Cola bis zum Latte Macchiato lässt sich<br />
hier mit Blick in den Wintergarten alles<br />
genießen, was die Lust auf Wissen und<br />
Erkenntnis wiederbelebt. Ohnehin ist<br />
Grün die Farbe der Hoffnung ... auf<br />
einen erfolgreichen Semesterabschluss<br />
oder einfach nur auf Sommer. ih<br />
24
Wolfgang Dauner jubelt mit<br />
Das Festkonzert, das der <strong>Ulm</strong>er Jazz-Club Sauschdall anlässlich<br />
seines 50-jährigen Jubiläums veranstaltet, wird mit einer Premiere<br />
aufwarten: Der Jazzmusiker Wolfgang Dauner und der vielfach<br />
ausgezeichnete Schriftsteller Wolfgang Schorlau treten in einen<br />
musikalisch-literarischen Dialog. Dauner spielt, Schorlau liest, und<br />
beide unterhalten sich über Lust und Qual, ein Künstlerleben zu<br />
führen. „Wir sind außerordentlich stolz, die Ersten in Deutschland<br />
mit dieser Art von Live-Performance zu sein“, betont Anja Keim,<br />
die zu den drei verantwortlichen Organisatoren gehört.Wolfgang<br />
Dauner ist einer der wenigen internationalen Stars der deutschen<br />
Jazz-Szene und für den Sauschdall von besonderer Bedeutung. Das<br />
allererste Konzert, das der <strong>Ulm</strong>er Jazz-Ausschuss uja Ende 1963 in<br />
der Aula der Staatlichen Ingenieurschule <strong>Ulm</strong> veranstaltete, präsentierte<br />
Wolfgang Dauners damaliges Quartett. Ende Oktober findet<br />
nun eine Art Revival in der Aula der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> statt. Den<br />
zweiten Teil des Festkonzerts wird ein Allstar Festival Quintett aus<br />
namhaften Solisten gestalten, die alle mehrfach im Sauschdall aufgetreten<br />
sind und einen persönlichen Bezug zu <strong>Ulm</strong> haben. Darauf<br />
folgt eine Jam-Session im nahegelegenen Sauschdall. Das Programm<br />
ist also auf eine lange Nacht ausgelegt. Ohnehin feiern die „Sauschdaller“<br />
drei Tage lang. Weitere Infos unter www.sauschdall.de<br />
Hochschulkommunikation kennt viele Formate<br />
Zweimal im Jahr treffen sich die Pressesprecher<br />
und Kommunikationsverantwortlichen<br />
der <strong>Hochschule</strong>n des Landes<br />
Baden-Württemberg zu einem informellen<br />
Austausch. Dieses Mal folgten<br />
sie einer Einladung der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>. Ob Print, audiovisuelle Tools,<br />
Web oder Social Media, in irgendeiner<br />
Weise muss die ganze Palette möglicher<br />
Maßnahmen bewertet und letztlich<br />
auch beherrscht werden. Diese Arbeit<br />
ist eine fast tägliche Herausforderung.<br />
Vor allem gilt es Einzelaktionen auf<br />
Fakultäts- oder Studentenebene einzufangen,<br />
damit die Corporate Identity<br />
gewahrt bleibt. So auch bei dem Thema<br />
Apps, mit dem sich die Hochschulkommunikatoren<br />
unter der Sitzungsleitung<br />
von Rudolph-Werner Dreier, Universität<br />
Freiburg, eingehender beschäftigten.<br />
Letztlich ist es eine strategische Entscheidung,<br />
ob eine <strong>Hochschule</strong> Apps<br />
anbietet. Wichtig ist dabei, Antworten<br />
auf die Frage zu finden, was Studierende<br />
von einer App erwarten. Ganz vorne auf der Wunschliste stehen<br />
Lageplan, Stunden- und Raumplan, Speiseplan und Notenspiegel.<br />
Die Universität Konstanz beispielsweise investiert für ihre erste App<br />
eine fünfstellige Summe. Wissenschaftskommunikation im Großformat,<br />
wie sie die Teilnehmer bei einem Rundgang durch den <strong>Ulm</strong>er<br />
Energiepark mit Professor Jochen Thönnißen (Karo-Hemd) erleben<br />
konnten, erfordert dann schon sechsstellige Summen. Das lässt sich,<br />
wie Dr. Ingrid Horn ihren Kollegen erläuterte, nur mit langem Atem<br />
und überzeugten Sponsoren stemmen. IEPH<br />
25
U N T E R U N S<br />
Dr.-Ing. Philipp Michael Graf<br />
Professur für<br />
Angewandte Informatik<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
In neuer Funktion<br />
Die Mitglieder des Personalrates haben als Nachfolgerin von<br />
Franz Roth Dorothee Zengerling-Mack zur Ersten Vorsitzenden<br />
gewählt. Sie ist seit 2001 als Mitarbeiterin des Stabsbereichs<br />
Corporate Communications & Marketing für das<br />
Beziehungsmanagement zu den ehemaligen Studierenden<br />
(Alumni-Büro) zuständig. •<br />
Bereits im Wintersemester 2012/13 ist Philipp Graf als Professor<br />
für Angewandte Informatik an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
berufen worden. Modellgetriebene Software und Systementwicklung<br />
bilden den Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit.<br />
Der gebürtige Freiburger hatte nach dem Studium der<br />
Elektro- und Informationstechnik an der Universität Karlsruhe<br />
unter diesem Aspekt über eingebettete Systeme promoviert.<br />
Anschließend war er vier Jahre lang am Karlsruher<br />
Forschungszentrum Informatik als Abteilungs- und Bereichsleiter<br />
„Embedded Systems and Sensor Engineering“ tätig,<br />
wo er zahlreiche Verbundforschungs- und Industrieprojekte<br />
leitete. Fachlich stand dabei die Entwicklung von Entwurfsmethoden<br />
für softwarebasierte Systeme für Branchen wie<br />
Automobil, Industrieautomatisierung und Medizintechnik<br />
im Vordergrund. Seine Freizeit verbringt der 39-jährige am<br />
liebsten mit Frau und Tochter, auch wenn privat zuweilen<br />
der Software-Entwickler in ihm die Oberhand gewinnt.<br />
Karrierebörse 2013<br />
Mittwoch, 23. Oktober 2013, von 09:30 bis 14:00 Uhr<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, Campus Prittwitzstraße 10<br />
Nutzen Sie Ihre Chance und besuchen Sie unser Vorprogramm!<br />
Business-Knigge<br />
Wie mache ich im geschäftlichen Umfeld einen guten Eindruck?<br />
Dienstag, 15. Oktober 2013, 18:00 bis 19:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />
Andere Länder, andere Bewerbungssitten*<br />
Tipps und Tricks zur englischsprachigen Bewerbung<br />
Mittwoch, 16. Oktober 2013, 13:00 bis 14:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />
Der Arbeitsvertrag<br />
Was Berufsanfänger wissen sollten<br />
Donnerstag, 17. Oktober 2013, 18:00 bis 19:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />
Arbeitnehmerüberlassung*<br />
Wichtiges zu Arbeitsbedingungen und Einstiegsgehältern<br />
Montag, 21. Oktober 2013, 13:00 bis 14:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />
Anmeldung für alle Seminare bis Freitag, 11.10.2013, unter ccm@hs-ulm.de<br />
*Lunch-Seminar mit LKW/Soft Drink; Infos www.hs-ulm.de/Karriereboerse<br />
26
Altrektor Professor Hentschel feierte den 75sten<br />
Eine seiner Leidenschaften im Ruhestand heißt<br />
Frankreich. Dort an der Atlantikküste verbrachte<br />
Professor Dr. Günther Hentschel auch seinen 75.<br />
Geburtstag, weshalb Gratulanten ihn nur mittels<br />
Kommunikationstechnik erreichten. Während seiner<br />
aktiven Zeit an der Fachhochschule <strong>Ulm</strong> war er auf<br />
diesem Gebiet ohnehin Vorreiter. So baute er als begeisterter<br />
Multimedia-Mann Ende der 80er Jahre das<br />
Institut für Kommunikationstechnik auf und initiierte<br />
später als Rektor die erste Hochschul-CD und den<br />
ersten Web-Auftritt.<br />
Prägend für die Fachhochschule <strong>Ulm</strong> war vor allem<br />
sein gut 12 Jahre währendes Rektorat. Günther<br />
Hentschel, der an der Universität Tübingen Kernphysik<br />
studiert hatte, wurde 1970 an die Fachhochschule<br />
berufen und begann sich sehr schnell für Aufgaben<br />
in der Selbstverwaltung zu engagieren: nach zehn<br />
Jahren als Prorektor übernahm er 1983 die Leitung<br />
des Fachbereichs Grundlagen, bevor er 1989 erstmals<br />
zum Rektor gewählt wurde. Dieses Amt bekleidete<br />
er nach zweimaliger einstimminger Wiederwahl bis<br />
ins Jahr 2001. Für seine Verdienste um die Weiterentwicklung<br />
der <strong>Hochschule</strong> im Kontext der Wissenschaftsstadt<br />
<strong>Ulm</strong> erhielt der Altrektor das Bundesverdienstkreuz.<br />
In der Ära Hentschel wurde die<br />
Managementstruktur<br />
durch Stabsstellen für<br />
Internationales, Kommunikation<br />
und Marketing<br />
sowie Weiterbildung<br />
professionalisiert, das<br />
Studiengangsangebot<br />
von den reinen Ingenieurwissenschaften<br />
in<br />
Richtung Dienstleistung<br />
erweitert, der Grundstein<br />
für die dualen Studiengänge nach dem <strong>Ulm</strong>er Modell<br />
gelegt, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit<br />
der <strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong> gefördert, der Schwerpunkt<br />
Energietechnik eingerichtet und ein Neubau auf dem<br />
Oberen Eselsberg realisiert.<br />
Dem frankophilen agilen Senior ist Reisen allein<br />
natürlich nicht genug. Golfen als Metier für Bewegung<br />
an der frischen Luft sorgen ebenso wie die<br />
geliebte Gartenarbeit für gesunde Abwechslung. Die<br />
Wissenschaft hat ihn allerdings nicht ganz losgelassen,<br />
weshalb er inzwischen im Vorstand der <strong>Ulm</strong>er<br />
Universitätsgesellschaft aktiv ist, welcher der Rektor<br />
der ältesten <strong>Ulm</strong>er <strong>Hochschule</strong> einst traditionsgemäß<br />
angehörte. ih<br />
Professor Willmerding sagt Good Bye<br />
Ohne EVA ist er nicht<br />
denkbar: Gemeint ist<br />
Günter Willmerding,<br />
der unter diesem Kürzel<br />
seine erste Software-Entwicklung<br />
auf den Markt<br />
brachte. Das ausgefeilte<br />
und in der Automobilindustrie<br />
erfolgreiche<br />
Programm zur Simulation<br />
des Antriebsstrangs erlaubt eine Lebensdaueranalyse<br />
auf der Basis von Fahrerverhalten und Umwelt.<br />
Darauf aufbauend entwickelte er mit winLIFE ein<br />
noch erfolgreicheres Simulations- und Lebensdauer-<br />
Analyse-Tool, das inzwischen auch in den Bereichen<br />
Maschinenbau, Schiffsbau, Wehrtechnik sowie in der<br />
Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt wird.<br />
Mit Zuverlässigkeit und Lebensdauer ist Günter<br />
Willmerding sein ganzes Berufsleben befasst. Gleich<br />
nach Maschinenbau-Studium und Promotion an der<br />
Technischen Universität Hannover widmete er sich<br />
beim Battelle-Institut in Frankfurt entsprechenden<br />
Fragen bei Militärfahrzeugen, und anschließend ging<br />
es bei Metzler Kautschuk in München um die Dauerhaftigkeit<br />
von PKW- und LKW-Reifen. Mehr als<br />
30 Jahre lang haben von diesem Wissen und seinen<br />
Industriekontakten die Studenten der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> profitiert, an der er seit 1981 als Professor für<br />
Nutzfahrzeuge tätig war. Schon früh gründete er sein<br />
international operierendes Steinbeis-Transfer-Zentrum<br />
„Neue Technologien in der Verkehrstechnik“,<br />
dessen operatives Geschäft er bereits in die Hände<br />
seines Nachfolgers gelegt hat. Für seine Leistung<br />
als Software-Entwickler erhielt Willmerding 1989<br />
den Wissenschaftspreis der Stadt <strong>Ulm</strong> und 2004 den<br />
Löhn-Preis der Steinbeis-Stiftung. Im April hat er sich<br />
nun von Kollegen und Mitarbeitern verabschiedet.<br />
Seinem Fachgebiet will er jedoch weiterhin aktiv verbunden<br />
bleiben. ih<br />
27
U N T E R U N S<br />
I N E I G E N E R S A C H E<br />
Aufbruch zu neuen Zielen<br />
Die vorliegende Ausgabe von KOMPAKT ist die letzte, die<br />
ich als Chefredakteurin und Mitautorin zu verantworten<br />
habe. Nach mehr als 20 Jahren konzeptionellem und operationalem<br />
Wirken in Sachen Hochschulkommunikation ist die<br />
Zeit gekommen, mich von Ihnen als Leser zu verabschieden.<br />
Als ich im Herbst 1991 als Leiterin des Regionalen Wissenschaftszentrums<br />
(RWZ) in die Fachhochschule <strong>Ulm</strong> eintrat,<br />
war sie - was ganzheitliche Kommunikation als Managementaufgabe<br />
anbelangte - ein nahezu unbeschriebenes<br />
Blatt. Unter dem Rektorat von Professor Hentschel habe ich<br />
zunächst für die Vermarktung von Leistungen im Bereich<br />
Wissens- und Technologietransfer die notwendigen Kommunikationsmaßnahmen<br />
entwickelt und erfolgreich erprobt,<br />
die dann Mitte der 90er Jahre Eingang in die allgemeine<br />
Öffentlichkeitsarbeit gefunden haben. Wir waren dabei in<br />
soweit Vorreiter, als durch das erfolgreiche RWZ-Projekt das<br />
Wissenschaftsministerium die Einrichtung entsprechender<br />
Stabsstellen an allen Fachhochschulen förderte.<br />
KOMPAKT ist wie seine Vorgänger - FHU-Life und factum<br />
- ein High-End-Produkt der Kommunikation. Eine Hochschulzeitschrift<br />
lebt davon, dass die Leistungen in Lehre<br />
und Forschung einem breiten Publikum anschaulich näher<br />
gebracht werden. Die Symbiose von inhaltlicher und<br />
journalistischer Qualität war für mich dabei stets oberstes<br />
Gebot. Ich bedanke mich bei allen, die mir während dieser<br />
Zeit Freiraum und Unterstützung für die Entwicklung unserer<br />
Hochschulzeitschrift im Wandel des Zeitgeistes gegeben haben.<br />
Verantwortung abzugeben schafft neue Perspektiven.<br />
Der Wissenschaftskommunikation werde ich beruflich, wenn<br />
auch in neuer Ausrichtung, weiterhin verbunden bleiben.<br />
Ingrid Horn<br />
Impressum<br />
Das Journal der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Herausgeber<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />
Konzept und Redaktion<br />
Corporate Communications & Marketing<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Prittwitzstraße 10<br />
89075 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 50 28 279<br />
Fax (0731) 50 28 476<br />
ccm@hs-ulm.de<br />
Chefredaktion Dr. Ingrid Horn (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionsassistenz Doris Pellkofer<br />
Bildredaktion CCM / Schirmer Medien<br />
Gestaltung<br />
CCM / Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
DeskTopPublishing CCM<br />
Titelseite<br />
Florettfechter Leon Wolf attackiert.<br />
Foto: ALIMDI/ Thomas Frey<br />
Gestaltung Bernd Müller, grafikcafe, München<br />
Abbildungen<br />
Seite 3 privat<br />
Seite 3 Micha Wolfson (unten)<br />
Seite 5 Micha Wolfson<br />
Seite 6 IHK <strong>Ulm</strong><br />
Seite 8 Friedrich Böhringer (oben)<br />
Seite 8 Einstein Motorsport (Mitte)<br />
Seite 19 Vattenfall<br />
Seite 22 Micha Wolfson (oben)<br />
Seite 25 Micha Wolfson<br />
Seite 26ff privat<br />
Herstellung<br />
Schirmer Medien GmbH & Co. KG<br />
Boschstraße 16<br />
89079 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 9 46 88-0<br />
info@schirmer-druck.de<br />
Anzeigenwerbung<br />
VMK Verlag für Marketing und Kommunikation<br />
GmbH & Co. KG<br />
Faberstraße 17<br />
67590 Monsheim<br />
Fon (06243) 909-0<br />
info@vmk-verlag.de<br />
Auflage 3000<br />
ISSN 2192-7464<br />
Preis 3,00 Euro<br />
Die Meinungen der Autoren müssen nicht mit der<br />
Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Nachdruck<br />
nur mit Genehmigung.<br />
28
Starten Sie Ihre Zukunft bei und mit uns!<br />
Das Familienunternehmen, welches 1919 in <strong>Ulm</strong> gegründet wurde, umfasst heute<br />
ein Produktportfolio rund um die Bereiche Wellness, Beauty, Babycare, Sport<br />
sowie medizinische Diagnostik und Prävention. Beurer verantwortet weltweit<br />
500 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in <strong>Ulm</strong> unterhält Beurer ein Logistikund<br />
Distributionszentrum in Uttenweiler sowie die Tochterfi rmen Beurer Italia<br />
SRL, Beurer Medical Italia SRL, Beurer France SAS, Beurer North America LP,<br />
Beurer Far East Ltd., Beurer Hungaria Kft. Des Weiteren unterhält Beurer weltweite<br />
Partnerschaften und Beteiligungen zur Expansion in Richtung Osteuropa,<br />
Asien und Naher / Mittlerer Osten.<br />
Wir bieten engagierten Studenten Praktika, Abschlussarbeiten<br />
und Berufseinsteigern Möglichkeiten in den Bereichen:<br />
• Informationsmanagement im Gesundheitswesen<br />
• Mechatronik<br />
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Söfl inger Straße 218, 89077 <strong>Ulm</strong><br />
E-Mail: personal@beurer.de, Telefon: +49 (0)731 3989-294<br />
Mehr über Beurer erfahren Sie unter: www.beurer.de
Beim Fechten wie bei<br />
jedem anderen Wettstreit sind<br />
Volltreffer das Ziel, Auszeichnungen<br />
und Mittel der Lohn.