PDF 7.831kB - Hochschule Ulm

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02_2013


Aus Theorie wird Praxis.<br />

Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und<br />

Transport & Automotive. Der Konzern ist mit mehr als 42.000 Mitarbeitern, 5,7 Mrd. €<br />

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von Baugruppen und Bauteilen für Papiermaschinen,<br />

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triebs komponenten bis hin zur Planung<br />

und Konzeption kompletter Anlagen.<br />

Elektro-/Informations technik<br />

Ihre Aufgaben: Weiterentwicklung des<br />

hohen Automatisierungsgrades von Pa ­<br />

piermaschinen und Wasserkraftanlagen<br />

sowie Einbindung von Einzelkomponenten<br />

in Fahrzeugsysteme.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Ihre Aufgaben: Optimierung und Entwicklung<br />

von Baugruppen und Systemen<br />

von Papiermaschinen, Wasserkraftwerken<br />

und Antriebskomponenten. Theoretische<br />

und experimentelle Untersuchung in der<br />

Grundlagenforschung sowie bei der auftragsbezogenen<br />

Entwicklung.<br />

Produktion<br />

Ihre Aufgaben: Erstellung von Auswertungen<br />

und Darstellung von komplexen<br />

Zusammenhängen, Datengenerierung<br />

und ­validierung. Unterstützung bei der<br />

Produktionseinführung.<br />

Einkauf<br />

Ihre Aufgaben: Unterstützung bei der<br />

Optimierung unserer Einkaufsleistungen,<br />

eigenständige Analyse der Märkte, Kostentreiber<br />

und Kostenstrukturen sowie<br />

weitere Projektarbeit.<br />

Was wir von Ihnen erwarten<br />

Abgeschlossenes Grundstudium in ei nem<br />

technischen, naturwissenschaftlichen oder<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang<br />

mit entsprechenden Schwerpunkten, gute<br />

Englischkenntnisse, eigenständige Ar beitsweise<br />

und Teamfähigkeit.<br />

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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.<br />

ARBEITGEBER<br />

2012 STUDENT SURVEY


I N H A LT<br />

03 smsbildung<br />

B I L D U N G S P O L I T I K<br />

04 Qualitätsmanagement ist<br />

eine Forderung an alle<br />

08 smsfakultäten<br />

S T U D I U M & L E H R E<br />

Qualität entscheidet...<br />

... über Erfolg und Mißerfolg. Sie zu gewährleisten ist eine Aufgabe für sich.<br />

Ob Forschungsansatz, Entwicklungsstrategie, Lehrkonzept oder grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit, die Juli-Ausgabe von KOMPAKT hat einige<br />

Beispiele parat, wie die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> dank dieses Anspruchs im Wettbewerb<br />

mit Anderen immer wieder punktet. Der Erfolg mag in vielen Fällen<br />

auf individueller Motivation beruhen. Wenn aber Qualität sich in weltweit<br />

nachgefragten Produkten niederschlägt, wie es für unser Bundesland gilt,<br />

dann tragen diejenigen <strong>Hochschule</strong>n dazu entscheidend bei, die über die<br />

Ausbildung von praxisorientierten Fachkräften die Grundlage hierfür legen.<br />

Um Qualität auf institutioneller Ebene nachvollziehbar und dauerhaft zu<br />

etablieren, bedarf es strategischer Entscheidungen, die von allen Hochschulmitgliedern<br />

getragen werden. Dieser Herausforderung will sich die <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> mit der Einführung eines Qualitätsmanagements stellen. Es soll<br />

auf einer ständigen Prüfung und Verbesserung von Prozessen und Verfahren<br />

in unserer Organisation basieren. Zweifellos erfüllen wir damit auch ein<br />

Stückweit eine Bringschuld, weil uns der Gesetzgeber im Landeshochschulgesetz<br />

zur Qualtiätssicherung verpflichtet hat. Unser Ansatz geht aber weit<br />

darüber hinaus: Qualität, wie wir sie im Konsens definieren wollen, soll Teil<br />

unserer Identität als <strong>Hochschule</strong> sein.<br />

Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />

10 Neue Wege zum Olympia-Gold<br />

12 Neue Dynamik im Projekt<br />

Donauhochschulen<br />

14 Überzeugende Leistung<br />

mit Co-Worker Kate<br />

W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

16 Sicher Radeln mit Radarsensoren<br />

18 Geschäftsmodelle für mehr Strom<br />

im ländlichen Raum<br />

19 Zuverlässige Netze trotz unsteter<br />

Stromeinspeisung<br />

20 Cytomegalie-Nachweis verbessert<br />

21 Mit Richtschall Schall annulliert<br />

C A M P U S & M E H R<br />

22 Eine Hommage an die Ingenieurkunst<br />

24 Sommerfrisches KIWI-Grün mit Damen<br />

25 Wolfgang Dauner jubelt mit<br />

Hochschulkommunikation kennt<br />

viele Formate<br />

U N T E R U N S<br />

26 Veränderungen<br />

27 Altrektor Hentschel 75 Jahre<br />

Professor Willmerding sagt Good Bye<br />

28 Impressum / In eigener Sache


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s m s b i l d u n g<br />

H O C H S C H U L E N T W I C K L U N G<br />

Konzentration auf zwei Standorte<br />

Das baden-württembergische Finanzministerium hat einen Grundsatzentschluss<br />

gefasst: Das marode Gebäude auf dem Campus Eberhard-Finckh-<br />

Straße wird nicht saniert werden. Stattdessen darf sich die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

auf einen Neubau am Oberen Eselsberg freuen. Damit wird der Campus<br />

Albert-Einstein-Allee, auf dem seit 1997 die Fakultät Mechatronik und<br />

Medizintechnik zu Hause ist, voraussichtlich ab 2016 die neue Heimat der<br />

Elektrotechnik und Informationstechnik sein sowie das Institut für Energieund<br />

Antriebstechnik beherbergen. Der Vorteil von zwei Standorten anstelle<br />

von drei wie bisher liegt auf der Hand: bessere Lehr- und Lernbedingungen<br />

sowie neue Stadtentwicklungsperspektiven für den alten Standort.•<br />

S T U D E N T E N S C H A F T<br />

Jetzt wieder mit politischem Mandat<br />

Die Studierenden der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> haben Ende März die<br />

notwendige Organisations-Satzung zur Verfassten Studentenschaft<br />

verabschiedet. Den Weg hierzu hat ein Gesetz<br />

der grün-roten Regierungskoalition in Baden-Württemberg<br />

bereitet, das am 14. Juli 2012 in Kraft getreten ist. Damit endet<br />

an Baden-Württembergs <strong>Hochschule</strong>n eine mehr als 30<br />

Jahre währende Einschränkung studentischer Selbstverwaltung<br />

und Mitbestimmung. Bayern und Baden-Württemberg<br />

waren die einzigen Bundesländer, die in den 70er Jahren die<br />

Verfasste Studentenschaft dauerhaft abgeschafft hatten.<br />

Die Verfasste Studentenschaft repräsentiert alle eingeschriebenen<br />

Studierenden und arbeitet demokratisch auf<br />

der Basis einer Art Studierendenparlament. Juristisch ist sie<br />

eine rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts in<br />

der Trägerschaft der jeweiligen <strong>Hochschule</strong>. Sie kann damit<br />

im eigenen Namen im Rechtsverkehr auftreten und Verträ-<br />

ge schließen. Sie ist die Stimme der Studierenden in allen<br />

Belangen und hat überdies laut Gesetz ein weitreichendes<br />

politisches Mandat. So soll sie die politische Bildung und das<br />

staatsbürgerliche Verantwortungsbewusstein der Studierenden<br />

fördern und sich für die Gleichstellung und den Abbau<br />

von Benachteiligung einsetzen. Bei der Ausübung dieses<br />

Mandats ist sie allerdings entsprechend des Landeshochschulgesetzes<br />

zur Neutralität verpflichtet.<br />

Von den 3954 Wahlberechtigten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

hatten sich nur 8,42 Prozent beteiligt. Das Votum für die<br />

eingereichte Satzung fiel dagegen eindeutig aus; sie wurde<br />

mit einer Mehrheit von 99,4 Prozent beschlossen. Die<br />

geringe Wahlbeteiligung war ein landesweites Phänomen.<br />

Nach Jahrzehnte langer Abstinenz wird es wohl eine Weile<br />

dauern, bis die Studierenden die Chancen erkennen, die aus<br />

den erweiterten Rechten erwachsen. •<br />

D E M O G R A P H I S C H E R W A N D E L<br />

Mehr Frauen in MINT-Studiengängen<br />

Wie die Pressestelle des Wissenschaftsministeriums (MWK) mitteilte, gab es<br />

im Wintersemester 2011/12 im Maschinenbau nur 9,7 Prozent und in der<br />

Elektrotechnik 9,3 Prozent weibliche Studenten. Damit sich das künftig ändert,<br />

hat des MWK nun eigens ein Projekt aufgelegt. Es will die baden-württembergischen<br />

<strong>Hochschule</strong>n künftig beraten, wie die Lehre in den Ingenieurwisseenschaften<br />

für Frauen attraktiver gestaltet werden kann, beispielsweise durch<br />

eine modifizierte Hochschuldidaktik und besondere Lern- und Lehrformen. Ministerin<br />

Theresia Bauer hält eine Steigerung des Frauenanteil für unverzichtbar,<br />

damit das Innovationspotential des Landes angesichts des demographischen<br />

Wandels und des Fachkräftemangels keinen Schaden nimmt. •


B I L D U N G S P O L I T I K<br />

Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> - eine Institution fast unbekannten Wesens.<br />

Das soll bald der Vergangenheit angehören dank eines<br />

von allen Status-Gruppen getragenen Qualitätsmanagements.<br />

Professor Klaus-Peter Kratzer, Prorektor für Studium und Auslandsbeziehungen,<br />

beschreibt die Meilensteine auf dem Weg,<br />

der zu einer gelebten Qualitätskultur führen soll. Ein neu eingerichteter<br />

Senatsausschuss wird den Gesamtprozess begleiten.<br />

Qualitätsmanagement<br />

ist eine Forderung an alle<br />

Im Grunde wissen wir ja schon Bescheid:<br />

Die Qualität der Lehre an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> stimmt! Dies zeigen<br />

uns die Zahlen der Bewerberinnen<br />

und Bewerber, gleichermaßen die gute<br />

Stimmung unserer Studierenden, die<br />

Kontakte mit Absolventinnen und<br />

Absolventen und auch begeisterte<br />

Rückmeldungen der Arbeitgeber.<br />

Leider kommen wir immer dann ins<br />

„Schwimmen“, wenn diese subjektiven<br />

Eindrücke objektiviert werden sollen<br />

und wir mit Belegen untermauerte<br />

Rechenschaft ablegen sollen, gegenüber<br />

uns selbst, unserer vorgesetzten Behörde<br />

oder der Gesellschaft.<br />

Was ist Qualität?<br />

Am Anfang allen Wenn und Aber steht<br />

jedoch vor allem die Frage: Was ist<br />

unsere Qualität? Diese Debatte haben<br />

wir noch nicht abschließend geführt,<br />

denn die Wahl der Merkmale, an der<br />

wir unsere Qualitätsmessung orientieren<br />

wollen, stellt auch eine strategische<br />

Weichenstellung dar. Betrachten wir<br />

eine Definition in Anlehnung an die<br />

ISO-9000-Norm aus dem Jahr 2005.<br />

Qualität ist der Grad, in dem ein Satz<br />

inhärenter Merkmale Anforderungen<br />

erfüllt, das heißt, in welchem Maße<br />

ein Produkt (Ware oder Dienstleistung)<br />

den bestehenden Anforderungen entspricht.<br />

Inhärent sind dabei insbesondere<br />

ständige Merkmale, also objektiv<br />

messbare Merkmale wie beispielsweise<br />

Länge, Breite, Gewicht, Materialspezifikationen.<br />

Nicht inhärent sind subjektiv<br />

zugeordnete Beschreibungen<br />

wie „schön“ oder auch der Preis, weil<br />

diese eben nicht objektiv messbar sind.<br />

Durch die Definition einer Zielgruppe<br />

und Meinungsumfragen kann das<br />

subjektive Empfinden dieser Zielgruppe<br />

ermittelt, damit ein inhärentes Merkmal<br />

definiert und damit „messbar“ und<br />

Bestandteil des für die Qualität relevanten<br />

Merkmalssatzes werden.<br />

Damit haben wir schon einen ersten<br />

Auftrag (A1): Einigen wir uns auf<br />

hochschulweite Qualitätsmerkmale<br />

und –ziele! Merkmale der Zielbetrachtung<br />

könnten dabei sein: Position im<br />

Institutionenvergleich (Benchmarking),<br />

Abgleich von Zielen mit der Zielerreichung<br />

(Interner Audit), Betrachtungen<br />

von zeitlichen Verläufen oder


auch Kombinationen von Kennzahlen<br />

(„Academic Scorecard“).<br />

Was ist Qualitätsmanagement?<br />

Qualitätsmanagement ist die dauernde<br />

Prüfung und Verbesserung der Prozesse<br />

und Verfahren in einer Organisation<br />

mit dem Ziel, die Ergebnisse im Hinblick<br />

auf die festgelegten Qualitätsmerkmale<br />

laufend zu verbessern. Die<br />

Sicherstellung der Prüfung und Verbesserung<br />

ist uns in § 5 (1) des Landeshochschulgesetzes<br />

vorgeschrieben.<br />

Gleichermaßen sind relativ präzise<br />

Mindeststandards in den „Standards<br />

and Guidelines for Quality Assurance<br />

in the European Higher Education<br />

Area“ vorgegeben, die im Sinne der<br />

Mindeststandards der Qualitätssicherung<br />

über die Programmakkreditierung<br />

auf uns einwirken. Seit der Einführung<br />

des Bachelor-Master-Systems ist dieses<br />

Verfahren die Messlatte für die Güte<br />

von Studiengängen.<br />

Prozesse, die das Handeln bestimmen<br />

Den Kern des Qualitätsmanagements<br />

bilden die Prozesse, die unser Handeln<br />

bestimmen. Dabei sind Begriffe<br />

festzulegen („Was sind Studierende,<br />

was sind Lehrende?“), zulässige Aktionssequenzen<br />

zu bestimmen,Verantwortliche<br />

für den Ablauf zu benennen,<br />

Abhängigkeiten von Abläufen zu definieren<br />

sowie Berichte und Dokumente<br />

zu entwerfen und deren Weiter- oder<br />

Bekanntgabe zu regeln.<br />

In dieses Prozesssystem ist dann auch<br />

eine Operationalisierung der selbstgewählten<br />

Qualitätsziele einzuarbeiten,<br />

die auch die kontinuierliche Verbesserung<br />

nach diesen Zielen erfasst.<br />

Diese betrifft insbesondere unsere so<br />

genannten Kernprozesse in Studium,<br />

Lehre, Forschung und Weiterbildung.<br />

Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, das sei am Rande<br />

erwähnt, hat zwar nur vergleichsweise<br />

wenige streng formalisierte Prozessdefinitionen<br />

eingeführt, verfügt aber über<br />

eine sehr flexible Kultur der informellen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Aus den Ausführungen ergibt sich der<br />

zweite Auftrag (A2): Definieren wir<br />

unsere Prozesse in einer Weise und<br />

Präzision, die allen Beteiligten gerecht<br />

wird und unsere Identität bewahrt!<br />

Die Definition von Qualität<br />

steht am Anfang des Weges<br />

zu einem Qualitätsmanagement.<br />

In der Lehre könnte er<br />

von der Programmakkreditierung<br />

der Studiengänge zur<br />

Systemakkreditierung führen.<br />

Das Bild zeigt die Lehr- und<br />

Lernsituation am Institut für<br />

Kommunikationstechnik.


B I L D U N G S P O L I T I K<br />

Dass dies in vieler Hinsicht ein Balanceakt<br />

werden wird, ist offensichtlich.<br />

Formalisieren in Prozessen und Dokumenten<br />

heißt niederschreiben - und<br />

was nicht niedergeschrieben ist, kann<br />

man auch nicht messen. Inwieweit<br />

dies dann als „Bürokratie“ empfunden<br />

wird, die im Zusammenhang mit<br />

Qualitätsmanagementsystemen von<br />

den Bedenkenträgern ins Feld geführt<br />

wird, ist eine Frage der individuellen<br />

Wahrnehmung.<br />

Wie werden Prozesse notiert, damit wir<br />

auch untereinander darüber sprechen<br />

können? Da gibt es eine Vielzahl von<br />

Schreibweisen. Derzeit evaluiert unser<br />

Informations- und Medienzentrum<br />

den Standard BPMN (Business Process<br />

Professor Dr.-Ing. Klaus Peter Kratzer ist seit 1988 Mitglied<br />

der Fakultät Informatik und war vor seiner Wahl zum Prorektor<br />

deren Dekan. Seit 2007 ist er Mitglied der Hochschulleitung<br />

und verantwortet auf dieser Ebene die Bereiche Studium und<br />

Internationale Angelegenheiten. Im Zuge der Einführung des<br />

Bachelor-Master-Systems hat er sich als Experte des Bologna-<br />

Prozesses bundesweit einen Namen gemacht. •<br />

Model and Notation), um festzustellen,<br />

ob dies eine für die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

geeignete Schreibweise ist.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Der Senat hat inzwischen einen „Senatsausschuss<br />

für Qualitätsmanagement“<br />

eingesetzt, der den zweifellos<br />

zügigen, aber trotzdem langdauernden<br />

Prozess der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />

begleitet.<br />

Den Festlegungen, Diskussionen und<br />

Kompromissen, die die Bearbeitung der<br />

Aufträge A1 und A2 sicherlich erfordern<br />

werden, kann man mit Spannung<br />

entgegensehen. Auf unserem Weg wird<br />

sich dann auch die Frage stellen, ob wir<br />

mit dem Erzielten den Weg einer Systemakkreditierung<br />

einschlagen sollen, die<br />

die Programmakkreditierung unserer<br />

eigenen Regie überlässt; dies müssen<br />

wir aber erst in mehreren Jahren<br />

beantworten. Sind A1 und A2 bis zum<br />

Ende dieser Dekade erfolgreich bearbeitet,<br />

kommt es zur Nagelprobe: Leben<br />

wir die Qualitätskultur, die wir entwickelt<br />

haben! Das wird dann der finale<br />

Auftrag A3 sein. Klaus Peter Kratzer<br />

Fachkräftebündnis unterzeichnet<br />

<strong>Ulm</strong> und sein Umland gelten als Wachstumsregion.<br />

Angesichts des demographischen<br />

Wandels sehen die ansässigen<br />

Unternehmen und Handwerksbetriebe<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit bereits heute<br />

von anhaltendem Fachkräftemangel bedroht.<br />

Unter der Federführung der IHK<br />

<strong>Ulm</strong> haben sich die Landkreise, Berufsverbände,<br />

Fördervereine sowie Schulen<br />

und <strong>Hochschule</strong>n zu einem Bündnis zu-<br />

sammengefunden. Sie werden Arbeitsgruppen<br />

zu Themen wie frühkindliche<br />

Bildung, Berufsorientierung und mehr<br />

bilden. Auch die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />

vertreten durch Prorektor Professor<br />

Klaus Peter Kratzer (Sechster von rechts),<br />

wird sich engagieren und vor allem im<br />

Arbeitskreis <strong>Hochschule</strong>n konzeptionell<br />

an der Weiterentwicklung eines durchlässigen<br />

Bildungssystems mitwirken. ih


W O R K I N G O N T H E<br />

I n n o v a t i v e s , a e r o d y n a m i s c h e s D e s i g n Ko m p l e t t n e u g e s t a l t e t e F a h r e r k a b i n e<br />

M o d e r n s t e Te l e m a t i k - u . I n fo t a i n m e n t s y s t e m e I n n o v a t i v e S i c h e r h e i t s t e c h n o l o g i e<br />

L e i s t u n g s s t a r k e E u r o - V I - M o t o r e n o h n e A G R<br />

W W W. I V E C O. D E<br />

Auch wenn wir die Mittel dazu hätten…<br />

wir werten nicht nur messbare Erfolge.<br />

Im Griff? Haben Sie bei uns alles – auch unter Hochdruck. Schließlich<br />

sorgen Sie dafür, dass wir gemeinsam immer ein gesundes Optimum<br />

erreichen – sowohl fachlich als auch persönlich. Darin liegt Ihre Stärke.<br />

Und der vertrauen wir. Denn mit der Kompetenz unserer weltweit<br />

knapp 10.000 Mitarbeiter ist die HARTMANN GRUPPE zu einem der<br />

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s m s f a k u l t ä t e n<br />

P R O D U K T I O N S T E C H N I K ( 1 )<br />

Neu: Fachkraft bzw. Fachingenieur Hydraulik<br />

Das Kompetenzzentrum Hydraulik bietet ab Herbst 2013 Zusatzqualifikationen<br />

an. Wer im Rahmen seines regulären Studiums die Module Ölhydraulik,<br />

Mobilhydraulik sowie Druckflüssigkeiten und Dichtungen belegt, kann<br />

sich nach erfolgreicher Prüfung als Geprüfte Fachkraft Hydraulik bezeichnen.<br />

Mit den zusätzlichen Modulen Simulation hydraulischer Systeme sowie<br />

Elektronik und spezielle Hydrauliksysteme kann der Zertifizierte Fachingenieur<br />

Hydraulik erworben werden. Über die Technische Akademie <strong>Ulm</strong>, der<br />

Weiterbildungseinrichtung der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, stehen diese Fachkunde-<br />

Nachweise auch Berufstätigen offen. An der Ausbildung sind Dozenten aus<br />

Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Produktionstechnik beteiligt. •<br />

M A S C H I N E N B A U & F A H R Z E U G T E C H N I K<br />

Mit dem Neuen ganz vorne dabei sein<br />

Der Al‘13 im türkisfarbenen Outfit war der Star des Abends.<br />

Im Rahmen einer audiovisuellen Show präsentierte das Team<br />

von Einstein-Motorsport in der Aula jenen Rennwagen, mit<br />

dem es bei der diesjährigen Formula-Student punkten will.<br />

Fast ein Jahr harte Arbeit liegt hinter ihm, denn die Version<br />

aus dem Vorjahr musste entscheidend verbessert werden.<br />

Der neue Bolide besticht durch eine Formel 1 reife Beschleunigung<br />

und eine auf Zuverlässigkeit getrimmte Leichtbauweise.<br />

Besonders stolz sind die Studierenden auf die neu ausgelegte<br />

Bremsanlage und ihre Selbstentwicklungen bezüglich Lenkgetriebe<br />

und Felgen aus Kohlefasern. Außerdem haben sie<br />

sämtliche Steuergeräte mit Ausnahme desjenigen für den Motor<br />

ebenfalls selbst entwickelt. So können alle Parameter der<br />

Kühlung, Schaltung und Fahreranzeige (Dashboard) live per<br />

Tablet und Smartphone empfangen und verändert werden.<br />

Ein weiteres Highlight ist das selbstentwickelte „Driving Dynamic<br />

Sensor Cluster“, welches neben den Beschleunigungen<br />

zusätzlich die Drehraten um alle drei Achsen aufzeichnet.<br />

Projektleiter Julian Hager blickt deshalb zuversichtlich in die<br />

aktuelle Wettkampfsaison. Angestrebt wird eine Platzierung<br />

unter den Top Ten. An den Start gehen wird der Rennstall der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> am Hockenheimring, auf dem Red Bull Ring<br />

in Österreich sowie bei entsprechenden Rennen in Ungarn<br />

und Tschechien. ih<br />

P R O D U K T I O N S T E C H N I K ( 2 )<br />

Gute Platzierungen im Pneumobil-Wettbewerb<br />

Mit Felix Diesch und Axel Holzwarth, beide <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, sowie Peter<br />

Kiss und Eszter Bikki, beide Universität Budapest, ging erstmals ein deutschungarisches<br />

Studenten-Team an den Start beim 6. Internationalen Rexroth<br />

Pneumobil Wettbewerb im ungarischen Eger. Aufgabe war es, aus Standard-<br />

Pneumatikkomponenten einen Motor und ein Fahrzeug zu bauen und sich<br />

mit 41 Konkurrenten in den vier Disziplinen zu messen. Die Studierenden<br />

fuhren überzeugende Platzierungen ein: Konstruktion Platz 24, Beschleunigung<br />

Platz 12, Geschicklichkeit Platz 10 und im Langstreckentest Platz 7.<br />

Laut Professor Franz Böhm, der das gemischte Team mitbetreute, wollen die<br />

begeisterten Studierenden 2014 erneut am Wettkampf teilnehmen. •


Sparkassen-Finanzgruppe<br />

M E C H A T R O N I K<br />

Clevere Ideen für den PV-Markt<br />

Wie die solare Elektrifizierung einer Krankenstation in<br />

Kamerun aussehen könnte, haben Studenten des 4.<br />

Semesters im Studiengang Mechatronik aufgezeigt. Die<br />

Systemkonfiguration, die sie im Rahmen eines Bachelorprojektes<br />

entwarfen, ist so überzeugend, dass die<br />

Hilfsorganisation „Liebe in Aktion“ diese im kommenden<br />

Winter vor Ort realisieren und zusätzlich eine Pygmäen-<br />

Schule für Erwachsenenbildung entsprechend ausstatten<br />

will. Ein weiteres Projekt ist ein mit Sonnenstrom<br />

betriebener Warmwasser-Boiler. Das kostengünstige<br />

und leicht zu installierende Gerät kann Wasser innerhalb<br />

eines Tag auf bis zu 60 Grad Celsius erhitzen. Ein System,<br />

bei dem der Solargenerator selbsttätig den Arbeitspunkt<br />

maximaler Leistungsabgabe sucht und hält (Maximum<br />

Power Point Tracking), sorgt für höchste Effizienz. Afrikanische<br />

Landfrauen dürften besonders glücklich über<br />

die Idee von Manuel Gollmann sein. Seine mit Sonnenstrom<br />

betriebene Getreidemühle schafft es mühelos, 00<br />

Kilogramm fein gemahlenes Mehl aus Weizen, Mais oder<br />

Gerstekörnern zu erzeugen. Damit ließe sich der tägliche<br />

Bedarf von 0 Menschen decken. Diese und andere von<br />

Professor Peter Adelmann betreuten Projekte wurden im<br />

Rahmen einer studentischen Ausstellung beim . Symposium<br />

„Small PV Applications“ (s. Seite 18) präsentiert. ih<br />

Das Sparkassen-<br />

Girokonto: das Konto,<br />

das einfach alles kann.<br />

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16.000 Geschäftsstellen, 25.000 kostenfreie<br />

Geldautomaten und viele Service-<br />

Extras wie Mobile-Banking der neuesten<br />

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Solarpanel<br />

Controller<br />

Dämpfer<br />

DC-Motor<br />

Getreidemühle<br />

Keine Umstände: Das Sparkassen-Girokonto bietet die<br />

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Einnahmen und Ausgaben immer im Blick. Mehr Infos<br />

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Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.<br />

* Jeweils Gesamtzahl bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Buchungsentgelte bleiben unberührt.<br />

** Voraussetzung ist ein für das Online-Banking freigeschaltetes Girokonto.<br />

9


S T U D I U M & L E H R E<br />

Angriff Ausfall. Thomas<br />

Zimmermann, Stützpunkttrainer<br />

in Heidenheim, landet<br />

gekonnt einen Treffer auf<br />

dem Rumpf der motorisierten<br />

Fechtpuppe. Sie soll<br />

künftig zur individualisierten<br />

Leistungsoptimierung der<br />

deutschen Fechter eingesetzt<br />

werden.<br />

Neue Wege zum Olympia-Gold<br />

Im Fechten zählt Deutschland zur Weltspitze. Damit das so bleibt, ist heute individualisiertes Training<br />

unerläßlich. Studierende der Medizintechnik haben nun eine Fechtpuppe entwickelt, die eine fechtspezifische<br />

Leistungsdiagnostik des Athleten unter wettkampfnahen Bedingungen erlaubt.<br />

Ein Wettkampf der besonderen Art<br />

fand unlängst am Trainingsstützpunkt<br />

des Deutschen Fechter-Bundes in Heidenheim<br />

statt. Der Gegner war nicht<br />

aus Fleisch und Blut, sondern ein auf<br />

einem Fahrgestell ruhender Puppentorso.<br />

Dieser hatte es jedoch technisch gesehen<br />

in sich: Ausgestattet mit leuchtenden<br />

Drucksensoren und einer dank<br />

Bluetooth-Anbindung kabellosen Signalübertragung<br />

zum Computer, legte<br />

er schonungslos offen, wie schnell ein<br />

Fechter einen Angriff des Gegners zu<br />

parieren vermag. Obwohl Fechten eine<br />

alte und weitverbreitete sportliche Disziplin<br />

ist, gelten die biomechanischen<br />

Vorgänge der Attacken als wenig<br />

erforscht. Moderne Trainingsmethoden,<br />

die das wettkampfentscheidende<br />

Quäntchen Mehr aus jedem einzelnen<br />

Spitzensportler herauskitzeln sollen,<br />

erfordern eine zuverlässige Leistungsdiagnostik.<br />

Daran arbeitet die Sektion<br />

Sport- und Rehabilitationsmedizin des<br />

Universitätsklinikums <strong>Ulm</strong> im Auftrag<br />

des Deutschen Fechterbundes. „Als<br />

wir über einen unserer Studenten, der<br />

dort sein Praktikum absolvierte, vom<br />

Projekt Fechtpuppe erfuhren, nahm ich<br />

sofort Kontakt mit dem Projektleiter<br />

auf“, so Professor Dr. Martin Heßling.<br />

Gemeinsam mit seinem Kollegen Professor<br />

Dr. Thomas Engleder hat er in<br />

den letzten beiden Jahren eine ganze<br />

Reihe von Studierenden für das Projekt<br />

begeistern können.<br />

Wettkampfnahe Simulation<br />

Das Messprinzip und der prinzipielle<br />

Aufbau eines motorisierten Fahrgestells<br />

waren bereits anhand von zwei Bachelor-Projekten<br />

erarbeitet worden (siehe<br />

Kasten). Christoph Lesser hat darauf<br />

aufbauend die Fechtpuppe in seiner<br />

Bachelorarbeit zu einem vollwertigen<br />

Prototypen weiterentwickelt, der in<br />

10


Heidenheim den Beifall des Bundestrainers<br />

Walter Steegmüller fand.<br />

In der aktuellen Ausführung kann sich<br />

die Fechtpuppe entlang der Fechtbahn<br />

mit einer Maximalgeschwindigkeit<br />

von drei Meter pro Sekunde vor und<br />

zurück bewegen. Für die Tests in Heidenheim<br />

wurde die Geschwindigkeit<br />

auf einen Meter pro Sekunde gedrosselt,<br />

was in etwa der Standardsituation<br />

im Wettkampf entspricht. Während<br />

dieser Fahrbewegungen fordert sie den<br />

ihr gegenüberstehenden Athleten zum<br />

Angriff auf. Am Körper des Athleten<br />

sind Infrarot-Marker befestigt, die von<br />

sechs Hochgeschwindigkeitskameras<br />

aufgenommen werden. Mit ihrer Hilfe<br />

lassen sich Reaktions- und Bewegungsschnelligkeit<br />

des Fechters analysieren.<br />

Für die Motorisierung wird ein Elektromotor<br />

mit einer Leistung von 430 Watt<br />

verwendet, der von einem Pedelec-<br />

Akku versorgt wird und die Räder<br />

antreibt. Damit die 60 Kilogramm<br />

schwere Fechtpuppe keinen Athleten<br />

oder Trainer verletzt, sind zahlreiche<br />

Sicherheitsmaßnahmen installiert. Die<br />

Puppe stoppt bei mechanischem Kontakt<br />

des Fahrgestells mit einem Hindernis,<br />

oder wenn die Ultraschallsensoren<br />

vorne oder hinten zu geringe Abstände<br />

anzeigen oder ein Betreuer den Notausschalter<br />

betätigt.<br />

Ein Trainingsgerät mit Potenzial<br />

Christoph Lesser hat auch die Motorsteuerung<br />

und die Bedienoberfläche für<br />

die Steuerung und Eingabe der Fahrprofile<br />

programmiert. Das Programm<br />

erlaubt es, Fahrweg und Geschwindigkeit<br />

individuell einzustellen, sodass die<br />

per Video analysierte Bewegungsdynamik<br />

eines bekannten Gegners simuliert<br />

werden könnten. Bisher ist die Fechtpuppe<br />

für die Angriffsstrategie Ausfallschritt<br />

ausgelegt. Um die Strategie<br />

Flèche zu trainieren, bei der der Athlet<br />

seitlich an der Fechtpuppe vorbeiläuft,<br />

müsste das Fahrgestell umgebaut werden.<br />

Solche und andere Anregungen<br />

waren in Heidenheim unter den Fachleuten<br />

Gegenstand reger Diskussion.<br />

Wenn bei der Olympiade 2016 in Rio<br />

de Janeiro deutsche Fechter wieder<br />

Medaillen holen, dürfte auch die <strong>Ulm</strong>er<br />

Fechtpuppe ihren Anteil an einem solchen<br />

Erfolg haben. Ingrid Horn<br />

Feuerprobe bestanden. Den<br />

erfolgreich getesteten Prototypen<br />

umrahmen knieend Dr.<br />

Mario Weichenberger (links)<br />

und Professor Dr. Martin Heßling<br />

(rechts) sowie stehend<br />

von links nach rechts: Degenfechter<br />

Stephan Rein, Volker<br />

Schilling-Kästle, Professor Dr.<br />

Thomas Engleder, Bundestrainer<br />

Walter Steegmüller und<br />

Christoph Lesser.<br />

D I E F E C H T P U P P E<br />

Vom Bachelor-Projekt zur Bachelor-Thesis<br />

Durch das Bachelor-Projekt, das in Teamarbeit im 4. Semester erstellt wird,<br />

stehen die Studierenden erstmals vor der Aufgabe, ein Problem kundengerecht<br />

zu lösen und nach den Regeln des Projektmanagements zu arbeiten. Im<br />

Falle der Fechtpuppe ist der Kunde Dr. Mario Weichenberger vom Universitätsklinikum<br />

<strong>Ulm</strong>. Projekt 1: Marlene Mayer, Verena Mühleck, Simone Rieger<br />

und Larissa Schraudolf hatten die Aufgabe übernommen, eine Fechtpuppe zu<br />

entwickeln, mit der sich die Reaktionsschnelligkeit des Fechters analysieren<br />

lässt. Ihre stationäre Puppe ist mit zehn auf Druck reagierende Trefferflächen<br />

bestückt. Das Signal für den Angriff wird über eine Lichtschranke ausgelöst,<br />

indem die Trefferfläche grün aufleuchtet. Bei einem Treffer, den der Drucksensor<br />

registriert, wechselt die Farbe nach rot. Aus der gemessenen Aktionszeit<br />

lässt sich durch eine 3D-Bewegungsanalyse die Reaktions- und Bewegungszeit<br />

ermitteln. Die Entwicklung der hierfür notwendigen Steuerungs- und<br />

Messelektronik gehörte zum Leistungskatalog. Projekt 2: Nico Dürr, Simon<br />

Keller, Christoph Mielke und Andreas Rehn befassten sich mit der motorgetriebenen<br />

Plattform und definierten deren Grundelemente wie Antrieb, Motor,<br />

Steuerung, Spursensor und Ultrasensoren. Sie realisierten ein zerlegbares<br />

Fahrgestell, das den Oberkörper der Fechtpuppe trägt. Aus beiden Projekten<br />

entstand die Aufgabenstellung für Christoph Lessers Bachelor-Thesis (S. 10f).<br />

11


S T U D I U M & L E H R E<br />

Neue Dynamik im Projekt Donauhochschulen<br />

Aufgrund erfolgreicher Drittmittelanträge wird das Netzwerk Donauhochschulen inzwischen von einer<br />

tatkräftigen Koordinatorin geführt. Drei Jahre lang hat nun Csilla Csapo die Fäden in der Hand, um<br />

Lehrkooperationen und Projektarbeit zwischen <strong>Hochschule</strong>n entlang der Donau voranzutreiben.<br />

Csilla Csapo und Professor Dr.<br />

Franz Böhm sind die <strong>Ulm</strong>er<br />

Reprästentanten des Netzwerkes<br />

Donauhochschulen.<br />

Untern: Studenten auf dem<br />

Dach der Messe München<br />

und Besuch an der Technischen<br />

Universität Bratislava<br />

<strong>Ulm</strong>, Wien, Bratislava: In diesem<br />

geografischen Dreieck bewegte sich<br />

Csilla Csapo in den letzten drei Monaten.<br />

„Die Etablierung verschiedener<br />

Arbeitsgruppen bei unseren Treffen in<br />

Bratislava und Wien Ende Mai ist der<br />

Startschuss für die gemeinsame Entwicklung<br />

von Forschungsaktivitäten“,<br />

weiß die gebürtige Ungarin zu berichten.<br />

Das Projekt Donauhochschulen<br />

geht auf eine Initiative der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> aus dem Jahre 2005 zurück; an<br />

ihm beteiligen sich inzwischen acht<br />

<strong>Hochschule</strong>n aus sechs Donau-Anrainerstaaten.<br />

Im Mittelpunkt steht<br />

dabei das Thema Regenerative Energien<br />

in Lehre und Forschung. Die<br />

sechs Arbeitsgruppen wollen vor allem<br />

gemeinsame EU-Anträge und Lehrkooperationen<br />

für folgende Bereiche vorbereiten:<br />

Elektromobilität, Smart Grid,<br />

PV-Systeme, Energiemeteorologie, Solarthermie<br />

sowie Energieeffizienz und<br />

Umweltschutz. Dass sich für manche<br />

Aspekte auch das Deutsche Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt (DLR) interes-<br />

siert, stimmt Professor Dr. Franz Böhm,<br />

den offiziellen Vertreter der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> im Netzwerk, hoffnungsfroh.<br />

Lehr-Kompetenzen, die sich ergänzen<br />

Das Netzwerk selbst ist ganz auf gegenseitigen<br />

Nutzen ausgelegt. Jeder soll<br />

von den Stärken des anderen profitieren<br />

können. Dieses Konzept wird<br />

zurzeit vor allem im Bereich der Lehre<br />

erfolgreich praktiziert. Die <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> hat beispielsweise Kontakte<br />

zum Lehrstuhl Electron Devices der<br />

Technischen Universität Budapest<br />

aufgebaut, der über ein Reinraumlabor<br />

verfügt. Ein solches fehlt an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Ende 2012 sind dort<br />

erstmals <strong>Ulm</strong>er Studenten unterrichtet<br />

worden, Ende Juni hielten sich im<br />

Gegenzug Studenten aus Budapest<br />

und Györ in <strong>Ulm</strong> auf. „Wir haben<br />

unsern Partnern ein umfangreiches<br />

Vorlesungs- und Laborprogramm zum<br />

Thema Energiesystemtechnik geboten,<br />

das von Wechselrichtern über Netzintegration<br />

bis zur thermografischen<br />

Analyse reichte“, erläutert Csilla Csapo<br />

die <strong>Ulm</strong>er Kompetenz. Begleitet wurde<br />

das Programm von Exkursionen in den<br />

Egginger Solarpark und zum Wasserkraftwerk<br />

Böfingen der Stadtwerke<br />

<strong>Ulm</strong>. Ein besonders attratives Projekt<br />

bot die Messe München, die auf dem<br />

Dach ihrer A-Hallen über eine Photovoltaik-Anlage<br />

mit einer Leistung von<br />

1 MegaWatt verfügt. Seit fünf Jahren<br />

werden hier die Leistungsdaten erfasst<br />

und analysiert und dadurch technische<br />

Erfahrungen für ein dezentrales Energiedatenmanagement<br />

gewonnen. Ohne<br />

Unterstützung, finanziell oder organisatorisch,<br />

geht das natürlich nicht. Dieses<br />

Mal waren der DAAD, die EU und die<br />

Stadtwerke <strong>Ulm</strong> (SWU) beteiligt. ih<br />

12


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Schneller und stressfrei zum BAföG<br />

Das neue EDV-Verfahren, mit dem die BAföG-Ämter seit<br />

Ende Juni arbeiten, soll schneller und flexibler sein. Beispielsweise<br />

verkürzt es die Wartezeiten. Wer bislang einen Tag<br />

nach dem Zahlungsablauf seinen Antrag einreichte, erhielt<br />

unter Umständen erst sechs Wochen später die Auszahlung.<br />

Antragsteller können außerdem ihren Bescheid jetzt sofort<br />

mit nach Hause nehmen, wodurch Portokosten für das<br />

Amt entfallen. Wie das Wissenschaftsministerium mitteilte,<br />

erhalten in Baden-Württemberg gegenwärtig circa 75.000<br />

Studierende BAföG. Das Fördervolumen beläuft sich damit<br />

auf rund 245 Millionen Euro. Zusammen mit dem BAföG-<br />

Online-Antrag soll das neue EDV-Verfahren die Grundlage<br />

für eine Weiterentwicklung zu einem völlig papierlosen<br />

Antragsverfahren bilden. •<br />

13


S T U D I U M & L E H R E<br />

Stolz präsentieren die<br />

Vizemeister im Wettbewerb<br />

RoboCup@Home den Pokal.<br />

Von rechts nach links: Matthias<br />

Hörger, Johann Haller und<br />

Andreas Gollack mit Serviceroboter<br />

Kate.<br />

Überzeugende Leistung mit Co-Worker Kate<br />

Zum zweiten Mal haben<br />

Master-Studenten<br />

die Vizemeisterschaft<br />

in der Kategorie Home<br />

beim RoboCup German<br />

Open an die <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> geholt. Obwohl<br />

das Team nur aus drei<br />

Mitgliedern bestand,<br />

war Serviceroboter<br />

Kate auf seinen Aufgaben-Parcour<br />

in Magdeburg<br />

hervorragend<br />

vorbereitet.<br />

Inzwischen ist es schon Tradition, dass<br />

sich Studierende des Master-Studiengangs<br />

Informationssysteme an der<br />

RoboCup German Open beteiligen.<br />

Zuverlässige Partnerin dabei ist Kate.<br />

Sie ist der Prototyp eines am Labor<br />

für Autonome Mobile Roboter entwickelten<br />

Serviceroboters. Zum zweiten<br />

Mal gelang es mit ihr, die Vizemeisterschaft<br />

in der Kategorie Robocup@Home<br />

nach <strong>Ulm</strong> zu holen.<br />

Alltagstauglicher Roboter gesucht<br />

Johann Haller, Matthias Hörger und<br />

Andreas Gollack bildeten das diesjährige<br />

erfolgreiche Team der so genannten<br />

SmartBots@<strong>Ulm</strong>. „Wir können<br />

zwar auf den Entwicklungsarbeiten<br />

unserer Vorgänger aufbauen“, so<br />

Johann Haller, „aber die konkreten<br />

Anforderungen des aktuellen Wettbewerbs<br />

werden sehr kurzfristig bekannt<br />

gegeben.“ Folglich galt es, bis zuletzt an<br />

der Perfektionierung der Algorithmen<br />

für Kate zu arbeiten.<br />

Bei RoboCup@Home geht es um die<br />

Entwicklung intelligenter Robotersysteme,<br />

die in einer realen und authentischen<br />

Umgebung des täglichen<br />

Lebens zuverlässig Dienstleistungen<br />

erfüllen. Dabei gilt es, Zielobjekte zu erkennen,<br />

anzusteuern und zu ergreifen,<br />

bekannte und unbekannte Personen<br />

zu erkennen, Befehle entgegenzunehmen<br />

und auszuführen. Für all das ist<br />

ein hohes räumliches und visuelles<br />

Orientierungsvermögen unerlässlich,<br />

weshalb die Roboterplattform über<br />

entsprechend interagierende Komponenten<br />

verfügen muss. An der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> werden solche Komponenten<br />

konsequent und mit dem Ziel eines<br />

kostengünstigen integrativen Aufbaus<br />

weiterentwickelt.<br />

Ein Serviceroboter, der sich auskennt<br />

Kate ist der Prototyp dieses Ansatzes,<br />

und sie ist wettbewerbserprobt. Bereits<br />

in den Jahren 2010 und 2011 hatte sie<br />

hervorragende vordere Plätze beim Ro-<br />

14


oCup belegt. Auch dieses Jahr musste<br />

sie sich lediglich ihrem alten Rivalen<br />

von der Universität Bonn geschlagen<br />

geben. Dank neu entwickelter Algorithmen<br />

hatte sie jedoch dazu gelernt: So<br />

ist sie heute beispielsweise in der Lage,<br />

neue Umgebungen kennenzulernen<br />

und zu kartieren, indem sie bei einem<br />

Erkundungsgang einer Person folgt.<br />

Aufgrund einer neuen graphischen<br />

Oberfläche, die die Verteilung von Objekten<br />

im Raum verwaltet, kann sie sogar<br />

ohne Neukartierung der Umgebung<br />

ihre Ortskenntnis schnell aktualisieren.<br />

Kate vermag inzwischen auch auf eine<br />

winkende Person zu reagieren und sich<br />

ihr zu nähern. Im Unterschied zu den<br />

acht konkurrierenden Teams nutzten<br />

die <strong>Ulm</strong>er Studenten hierfür nicht das<br />

weit verbreitete RobotOperationSystem<br />

(ROS), sondern eine eigene Entwicklung<br />

namens SmartSoft, welche die<br />

Jury aufgrund ihrer Robustheit und<br />

Anpassungsfähigkeit überzeugte.<br />

Ein Serviceroboter lernt, was er sieht<br />

Kate kann selbst technisch nicht versierten<br />

Menschen eine zuverlässige<br />

Partnerin sein. Das stellte sie bei einem<br />

offenen Szenario zum Thema Health<br />

Care unter Beweis, denn sie erlernt,<br />

was sie sieht. Neue Gegenstände kann<br />

man ihr beibringen, indem man diese<br />

durch einen Aufkleber kennzeichnet.<br />

Sie kann die Aufkleber sowohl der<br />

Form als auch der Farbe nach unterscheiden.<br />

Da die Erkennung ohne<br />

einen speziellen Code erfolgt, kann das<br />

Symbol auch selbstgezeichnet sein.<br />

Kleines Team mit hoher Effizienz<br />

Über die Vizemeisterschaft sind die<br />

Studenten aus einem weiteren Grund<br />

stolz. Die Teilnahmefähigkeit am RoboCup@Home<br />

wird nämlich in einem<br />

Projektseminar des Master-Studiengangs<br />

Informationssysteme erarbeitet.<br />

Damit dieses stattfinden kann, ist wegen<br />

der anspruchsvollen und arbeitsintensiven<br />

Aufgabe eigentlich eine<br />

Teamgröße von vier Personen vorgeschrieben.<br />

Mit Recht hat Professor Dr.<br />

Christian Schlegel hier wohl ein Auge<br />

zu gedrückt und auf seine Studenten<br />

vertraut. Anfangs, so Johann Haller<br />

rückblickend, hätten sie sich eigentlich<br />

wenig Chancen ausgerechnet,<br />

nachdem die Konkurrenz teilweise mit<br />

mehr als zehn Köpfen starken Teams<br />

angereist war. Den Beweis, dass im Falle<br />

von SmartBots@<strong>Ulm</strong> dahinter immer<br />

ein kluger Kopf steckt, hat das Team<br />

jedenfalls eindrucksvoll geliefert. ih<br />

RoboCup German Open<br />

RoboCup ist eine internationale Initiative, die die Weiterentwicklung intelligenter<br />

Roboter durch Wettbewerbe fördern will. Circa 300 Wissenschaftler<br />

und Studierende aus 14 Nationen haben sich Ende April an der German Open<br />

in Magdeburg beteiligt. In der so genannten Major Competition wetteiferten<br />

sie um die besten Systemlösungen auf verschiedenen Anwendungsfeldern.<br />

Neben Servicerobotern für den Haushalt (RoboCup@Home) waren weitere Ligen<br />

wie Rettungsroboter (RoboCup@Rescue) und mobile Industrieroboter (RoboCup@Work)<br />

ausgeschrieben. Begonnen hatte alles vor 12 Jahren mit fussballspielenden<br />

Robotern. Die SmartBots@<strong>Ulm</strong> nehmen seit 2010 an der Liga<br />

RoboCup@Home teil. Betreut werden sie von Professor Dr. Christian Schlegel,<br />

dem Leiter des Zentrums für Angewandte Forschung Servicerobotik. •<br />

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15


W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

Beim <strong>Ulm</strong>er Fahrradradar<br />

wird der inzwischen miniaturisierte<br />

Radarsensor zwischen<br />

die beiden Rücklichter<br />

platziert.<br />

Sicher Radeln mit Radarsensoren<br />

Die Entwicklung von Fahrerassistenz-Systemen ist ein Forschungsschwerpunkt an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>.<br />

Was beispielsweise als Einparkhilfe bei Autos bereits Standard ist, könnte auch fürs Radfahren von Vorteil<br />

sein, wie erste Tests mit einem Fahrradradar zeigen.<br />

Energieeffizienz und Sicherheit sind<br />

zentrale Anforderungen an die Weiterentwicklung<br />

von Fahrzeugen. Dabei<br />

sind Fahrerassistenzsysteme, welche<br />

den Fahrer in komplexen Verkehrsszenarien<br />

unterstützen, Schlüsselkomponenten<br />

bei der Umsetzung derartiger<br />

Sicherheitskonzepte. Fahrerassistenzsysteme<br />

basieren auf Sensortechnologien<br />

und nutzen Video, Radar, Ultraschall<br />

oder Lidar. Die Sensoren erfassen das<br />

Umfeld von Fahrzeugen und warnen<br />

den Fahrer, falls eine Kollision droht<br />

oder ein anderes Fahrzeug sich im<br />

toten Winkel nähert. Solche Systeme<br />

– man denke an die weit verbreiteten<br />

Einparkassistenten - unterstützen<br />

den Fahrer darüber hinaus in kniffligen<br />

Situationen. Auch angesichts des<br />

demographischen Wandels unserer Gesellschaft<br />

ist der Beitrag von Fahrerassistenzsystemen<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

Mit ihrer Hilfe lässt sich die individuelle<br />

Mobilität im Alter länger erhalten.<br />

Hochintegrierte, kosteneffiziente Radarsensoren<br />

sind hierfür unverzichtbar.<br />

An der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> werden im<br />

Rahmen verschiedener mit öffentlichen<br />

Geldern geförderten Projekte (RAM-<br />

SES, RoCC, RADAMES) gemeinsam<br />

mit Projektpartnern aus Industrie und<br />

Wissenschaft solche Sensoren für Fahrerassistenzsysteme<br />

entwickelt.<br />

Unfallträchtige Situationen<br />

Warum sollen solche Systeme – und<br />

dies ist der Ansatz unserer „Fahrrad-<br />

Assistenzsysteme“ – nicht auch zur<br />

erhöhten Sicherheit von Fahrrädern im<br />

Straßenverkehr beitragen? Analysiert<br />

man Unfallstatistiken von Fahrradfahrern<br />

im Verkehr, so besteht beim Abbiegen<br />

eine potentielle Gefahrensituation,<br />

wenn sich gleichzeitig ein Fahrzeug<br />

von hinten nähert und in den toten<br />

Winkel gerät. Weiterhin ist beim Überholen<br />

auf Radwegen die Benutzung<br />

einer Klingel nicht selbstverständlich.<br />

Eine Warnung, dass sich von hinten<br />

Fahrradfahrer nähern, sollte daher<br />

dazu beitragen, derartige kritische Situationen<br />

zu entschärfen. Im Labor für<br />

Mikrotechnik wurde aus diesen Überlegungen<br />

heraus ein kommerzieller 24<br />

GigaHertz-Radarsensor an ein Pedelec<br />

angebracht, welcher den Rückraum des<br />

16


Fahrrades überwacht.<br />

Was das <strong>Ulm</strong>er Fahrrad-Radar leistet<br />

Der verwendete Sensor ermöglicht die<br />

Bestimmung von Relativgeschwindigkeiten<br />

und Winkelablagen von sich nähernden<br />

oder entfernenden Objekten.<br />

Winkelablagen von Objekten sind zur<br />

Spurerkennung essentiell. Mit ihrer<br />

Hilfe lässt sich unterscheiden, ob sich<br />

das nähernde Objekt auf der eigenen<br />

Fahrspur befindet oder nicht. Die Empfindlichkeit<br />

des Sensors reicht aus, um<br />

Autos in einer Entfernung bis 90 Meter<br />

zu erkennen.<br />

Auf dem Fahrrad wurde außerdem<br />

eine Webcam angebracht, um bei der<br />

Auswertung Radardaten mit dem realen<br />

Verkehrsgeschehen korrelieren zu<br />

können. Derartige Radarsensoren beruhen<br />

auf dem Dopplereffekt. Objekte<br />

mit einer Relativgeschwindigkeit zum<br />

eigenen Fahrrad, welche die elektromagnetische<br />

Welle des Radars reflektieren,<br />

führen zu einer Frequenzverschiebung<br />

zwischen abgestrahlter und<br />

empfangener bzw. reflektierter Welle.<br />

Diese Frequenzdifferenz erscheint am<br />

Ausgang des Radars und kann zur Detektion<br />

von Objekten und deren Relativgeschwindigkeit,<br />

ermittelbar über die<br />

Bestimmung der Frequenzdifferenz,<br />

herangezogen werden. Mathematisch<br />

muss das Ausgangssignal des Radars<br />

aus dem Zeitbereich in den Frequenzbereich<br />

transformiert werden. Diese<br />

Fouriertransformation zur Datenauswertung<br />

wurde bei unserem Fahrradradar<br />

mit MatLab implementiert.<br />

Erste Tests im realen Verkehr<br />

Was passiert, wenn beispielsweise ein<br />

Stadtbus zum Überholen ansetzt, haben<br />

wir bei einer Probefahrt mit der Webcam<br />

aufgezeichnet. Der Radarsensor<br />

liefert zwei Ausgangssignale: ein starkes<br />

positives Signal, das ein sich näherndes<br />

Objekt repräsentiert und in unserem<br />

Fall von dem Bus stammt, sowie ein<br />

kleines negatives Signal, das ein sich<br />

entfernendes Objekt repräsentiert und<br />

mit Reflexionen von der Straßenoberfläche<br />

zusammenhängt (Straßenclut-<br />

Beim realen Überholvorgang durch einen Bus liefert der Radarsensor zwei<br />

Ausgangssignale: ein starkes positives Signal, das vom sich nähernden Bus<br />

(Originalaufnahme) stammt, und ein kleines negatives Signal vom sich entfernenden<br />

Objekt, das das Fahrrad repräsentiert. Die Aufzeichnungen stammen<br />

von der hinten am Fahrrad montierten Web-Kamera (links oben).<br />

ter). Unser Radarsensor kann somit<br />

auch über Reflexionen von der Straßenoberfläche<br />

die Eigengeschwindigkeit<br />

des Fahrrades messen.<br />

Derzeit wird die Signalverarbeitung auf<br />

einem Mikrocontroller / DSP portiert,<br />

um einen Standalone-Sensor zu entwickeln.<br />

Dieser soll für längere Fahrten<br />

straßentauglich sein. Zudem wurde<br />

ein miniaturisierter Radarsensor in das<br />

Rücklicht eines Fahrrads integriert. Solche<br />

Designstudien sind wichtig für die<br />

Akzeptanz und Marktdurchdringung<br />

einer neuen Idee, die in Zukunft die<br />

Sicherheit von Zweirädern im Straßenverkehr<br />

erhöhen kann. Thomas Walter<br />

Professor Dr.-Ing. Thomas Walter ist Leiter des Instituts für<br />

Angewandte Forschung und bekleidet seit 2005 die Professur<br />

für Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie an der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong>. An der Entwicklung des Fahrradradars haben<br />

Thomas Held und Steffen Lutz mitgewirkt. •<br />

17


W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

Geschäftsmodelle für mehr Strom im ländlichen Raum<br />

Beim dritten Symposium „Small PV Applications“<br />

wartete auf die 135 Teilnehmer aus 29 Ländern ein<br />

umfangreiches zweitägiges Programm. Der Grund:<br />

Die elektrische Versorgung ländlicher abgelegener<br />

Regionen in unterentwickelten Ländern durch kleine<br />

Photovoltaik-Anlagen hat ein ungeheures Potential<br />

für die Entwicklung der Zivilgesellschaft. Kostengünstig<br />

und sicher eröffnet es Zugang zu Information,<br />

Bildung, Gesundheitsversorgung und neuen Ge-<br />

schäftsfeldern. Vorgestellt wurden unter anderem so<br />

genannte Solar Energy Kiosks. Sie sind Vertriebsmodell<br />

und Forschungsplattform in einem, wie Beispiele<br />

aus Uganda und Rwanda zeigten. Bei einer armen<br />

Bevölkerung ist es wichtig zu wissen, wie man beispielsweise<br />

eine Solarlampe in den Markt bringt. Das<br />

Leihgeschäft über einen solchen Solar Energy Kiosk<br />

ist eine Alternative zum Erwerb des Geräts. Da die<br />

Lampen zum Aufladen wieder in den Kiosk zurückgebracht<br />

werden, erfährt der Betreiber gleichzeitig,<br />

wie die Lampen den Härtetest in der Praxis bestehen<br />

und wie die Akzeptanz des Nutzers gegenüber dieser<br />

Technologie gefördert werden kann.<br />

Sonnenstrom für die Marshall-Inseln<br />

Ein besonders großräumiges und bevölkerungsarmes<br />

Gebiet sind die im Norden des Pazifischen Ozeans<br />

gelegenen Marshall-Inseln. Wie der Australier Geoffrey<br />

Stapleton, Geschäftsführer des Beratungs- und<br />

Schulungsunternehmens Global Sustainable Energy<br />

Solutions, in einem öffentlichen Abendvortrag in der<br />

Aula schilderte, begann man 2001 damit, dort Haushalte<br />

mit kleinen PV-Anlagen auszustatten. Bis 2014<br />

sollen die Marshall-Inseln komplett elektrifiziert sein,<br />

wobei circa 3000 solare Heimsysteme installiert sein<br />

werden. Für die Nutzung einer solchen Anlage zahlt<br />

jeder Haushalt eine monatliche Gebühr, die in ihrer<br />

Höhe an die einkommensschwache Bevölkerung<br />

der äußeren Atolle angepasst ist. Trotz der niedrigen<br />

Gebühr ist die Zahlungsmoral schlecht, in erster Linie<br />

wegen des unregelmäßigen Erwerbseinkommens. Lediglich<br />

3,8 Prozent der Besitzer einer PV-Anlage zahlen<br />

pünktlich. Als Gegenmaßnahme wird unter anderem<br />

ein Programm erprobt, bei dem die Gebühr mit<br />

einer Serviceleistung verbunden wird. Vom Versorger<br />

ausgebildete Techniker besuchen die Anlagen-Besitzer<br />

jeden Monat, überprüfen die Komponenten und<br />

ziehen die monatliche Gebühr gegen Quittung ein.<br />

Außerdem reagieren sie auf Notrufe bei Systemversagen.<br />

Ein anderer Weg, der mit einer Frauenkooperative<br />

erfolgreich beschritten wird, ist das Begleichen<br />

der Stromrechnung durch Güter wie Nahrungsmittel<br />

und Kunsthandwerk. Durch die Kombination von<br />

Gebühr und Serviceleistung wird allerdings erreicht,<br />

dass die PV-Anlagen instand gehalten werden können.<br />

Wie Stapleton betonte, sind die Außenstände<br />

auch mit diesem Modell immer noch hoch. Sollte es<br />

nicht gelingen, die Betriebskosten über die Gebühren<br />

dauerhaft zu decken, müsste der Staat für die Differenz<br />

einstehen. ih<br />

Ihr Können. Unser Potenzial.<br />

Kompetenz im<br />

Leichtmetallguss<br />

Klimaschutz<br />

im Fahrzeugbau<br />

Ingenieurwerkstoffe &<br />

Bauteilentwicklung<br />

Effektivität in der<br />

Lebensmittelherstellung<br />

Partner der<br />

Luftfahrtindustrie<br />

Filtrationstechnik für<br />

Brauerei & Biotechnologie<br />

Albert Handtmann Holding GmbH & Co. KG · Arthur-Handtmann-Str. 23 · 88400 Biberach/Riss · Tel. +49 7351 342-0 · www.handtmann.de · jobs@handtmann.de<br />

18


Zuverlässige Netze trotz unsteter Stromeinspeisung<br />

Pooling - untersucht. Er konnte im Rahmen der zu<br />

diesem Zeitpunkt aktuellen Auslegungen des Energierechts<br />

einen Weg für eine wirtschaftliche und energieeffiziente<br />

Optimierung aufzeigen.<br />

Die Arbeit entstand in enger Zusammenarbeit mit der<br />

SWU Netze GmbH, bei der Falko Ebe als Werkstudent<br />

tätig ist. Mit der Einladung zum Vortrag auf der EW-<br />

Tagung Photovoltaik und Netzintegration im Oktober<br />

in Leipzig wird er seine Erkenntnisse für eine erfolgreiche<br />

Energiewende auch dem nationalen Fachpublikum<br />

präsentieren. Gerd Heilscher<br />

Mit der starken Zunahme der lokalen Einspeisung<br />

insbesondere durch fluktuierende Solarenergie verändern<br />

sich die Anforderungen an die Verteilnetzbetreiber.<br />

Das betrifft auch die Stadtwerke <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong><br />

(SWU). Zum schnellen Ausgleich wechselnder Einspeisung<br />

von Solarstromanlagen eignen sich Pumpspeicherkraftwerke.<br />

Bei der Errichtung eines solchen,<br />

wie es die SWU plant, stellt sich die Frage nach der<br />

Anbindung des Pumpspeicherkraftwerkes an das bestehende<br />

110-Kilovolt-Netz des Stromversorgers. Falko<br />

Ebe, Absolvent des Studiengangs Energiesysteme,<br />

hat sich dieser Problematik in seiner Bachelor-Arbeit<br />

angenommen und für seine Lösungsansätze kürzlich<br />

den Wieland-Preis für Nachhaltigkeit erhalten.<br />

Von der Netz-Simulation bis zum Pooling<br />

Im ersten Schritt war die detaillierte Abbildung des<br />

110-Kilovolt-Netzes in dem Netzberechnungsprogram<br />

PowerFactory und die Validierung des Berechnungsmodels<br />

mit Messdaten aus der Leittechnik notwendig.<br />

Auf der Basis von Lastfluss- und Kurzschlussberechnungen<br />

hat der Preisträger dann mehrere Varianten<br />

der Netzanbindung des Pumpspeicherkraftwerks<br />

Blautal analysiert. Unter Berücksichtigung der<br />

Investitions- und Betriebskosten erfolgte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

und eine Empfehlung für<br />

die Umsetzung. Anschließend setzte sich Falko Ebe<br />

mit der mittelfristigen Zielnetzplanung auseinander,<br />

die zum weiteren Ausbau und zur Optimierung des<br />

110-Kilovolt-Netzes führen soll. Mit umfangreichen<br />

Ausfallanalysen prüfte er, ob das N-1 Kriterium<br />

noch erfüllt ist. Das N-1 Kriterium bedeutet, dass<br />

ein Stromnetz auch dann noch unterbrechungsfrei<br />

funktioniert, wenn eine Komponente (Leitung,<br />

Transformator, Kraftwerk) ausfällt. Die Abrechnung<br />

der Netzentgelte hat er ebenfalls energiewirtschaftlich<br />

bewertet und dabei die Zusammenfassung der<br />

Abrechnung verschiedener Teilnetze - so genanntes<br />

• Der Wieland-Preis für Nachhaltigkeit<br />

Die in <strong>Ulm</strong> ansässige Wieland Werke AG schreibt seit mehreren<br />

Jahren den Wieland-Preis für Nachhaltigkeit in Technik<br />

und Wirtschaft aus. Er ist der höchstdotierte Preis für<br />

studentische Arbeiten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und würdigt<br />

gleichzeitig die Leistung der betreuenden Professoren. Er ist<br />

mit insgesamt 6.000 Euro dotiert. Die Arbeit des diesjährigen<br />

Preisträgers, Falko Ebe, wurde von Professor Gerd Heilscher,<br />

Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft, betreut.<br />

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Abschlussfeier<br />

für Absolventen des Sommersemesters statt.<br />

Kongress mit Ausstellung<br />

26. - 27. Februar 2014<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

19


W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

Cytomegalie-Nachweis verbessert<br />

Martina Zoller, Absolventin des Bachelor-Studiengangs<br />

Medizintechnik,<br />

beschäftigte sich in ihrer Abschlussarbeit<br />

mit der Verbesserung eines bestehenden<br />

ELISA-Tests zum Nachweis des<br />

Human-Cytomegalie-Virus (HCMV).<br />

Das weitverbreitete Virus löst die Infektionskrankheit<br />

Cytomegalie aus, die<br />

bei sonst gesunden Personen harmlos<br />

verläuft. Gefährlich wird diese für<br />

den Fötus, wenn schwangere Frauen<br />

erkranken, sowie für Personen, deren<br />

Immunsystem geschwächt ist.<br />

Der ELISA-Test detektiert das virale<br />

Strukturprotein pp65. Es ist während<br />

einer aktiven HCMV-Infektion in den<br />

Leukozyten nachweisbar und korreliert<br />

mit dem klinischen Verlauf der<br />

Krankheit. Martina Zoller gelang es,<br />

einen kommerziell erhältlichen und<br />

damit unbegrenzt verfügbaren Ersatz-<br />

Antikörper für die Detektion zu finden<br />

sowie die Empfindlichkeit des Tests zu<br />

steigern. Sie stieß dabei auf den DTT-<br />

Effekt. Unter Einsatz des Reduktionsmittels<br />

Dithiothreitol (DTT) wird das<br />

Protein-Konglomerat, in dem pp65 vermutet<br />

wird, offenbar aufgelöst und so<br />

das virale Strukturprotein für den Antikörper<br />

leichter zugänglich gemacht.<br />

Auch eine Verlängerung der Substrat-<br />

Inkubation erhöht die Sensitivität des<br />

Tests. Die Trägerin des Innovationspreises<br />

(siehe Kasten) hat damit einen<br />

wesentlichen Fortschritt auf dem Weg<br />

zu einem schnellen und sicheren Nachweis<br />

für eine aktive HCMV-Erkrankung<br />

erzielt. Die Arbeit entstand im Labor<br />

Dr. Merk & Kollegen, Ochsenhausen,<br />

und wurde von den Professoren Dr.<br />

Martin Heßling und Dr. Klaus Paulat,<br />

Fakultät Mechatronik und Medizintechnik,<br />

betreut. ih<br />

Studenten<br />

Alumni<br />

WirtSchAft<br />

hochSchule<br />

BerAtung<br />

unterStützung<br />

förderung<br />

netzWerk<br />

www.pro-hs-ulm.de<br />

0


I N N O V A T I O N S P R E I S<br />

Medizintechnik zwei Mal erfolgreich<br />

Alljährlich vergibt der Verein Pro!<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> an Absolventen den Innovationspreis<br />

für Abschlussarbeiten, deren Ergebnisse einen wesentlichen Fortschritt und einen hohen<br />

praktischen Nutzen erkennen lassen. Der Erste Vorsitzende, Joachim Lang (jeweils links<br />

im Bild), überreichte auf der Mitgliederversammlung die Auszeichnung an Jörg Friedrich<br />

Güttler für seine Master-Arbeit zum Richtschall und an Martina Zoller für ihre Bachelor-<br />

Arbeit über die Optimierung eines Tests auf aktive Cytomegalie. Beide sind Absolventen<br />

der Medizintechnik. •<br />

Mit Richtschall Schall annulliert<br />

Dank Jörg Friedrich Güttler, Absolvent<br />

des Master-Studiengangs Medizintechnik,<br />

besitzt das Institut für Medizintechnik<br />

und Mechatronik jetzt ein<br />

weiter ausbaubares Richtschallsystem.<br />

Mit ihm lassen sich die Grundlagen für<br />

einen auf dieser Technik beruhenden<br />

Gehörschutz erarbeiten. Entwickelt hat<br />

er es im Rahmen seiner Master-Thesis,<br />

für die er kürzlich den Innovationspreis<br />

von Pro!<strong>Hochschule</strong> e.V. erhalten hatte<br />

(siehe Kasten). Das Richtschallsystem<br />

dient der Untersuchung von Interferenz-<br />

und Annullierungseffekten.<br />

Richtlautsprecher erzeugen auf der<br />

Basis von Ultraschall hörbaren Schall,<br />

der die Ausbreitungseigenschaften von<br />

Ultraschall besitzt. Dadurch erhält der<br />

Richtlautsprecher eine Laserstrahl ähnliche<br />

Abstrahlcharakteristik, obwohl es<br />

sich um mechanische Wellen handelt.<br />

Eine Schallannullierung, beispielsweise<br />

als Lärmschutz, könnte durch Richtschall<br />

selektiv und ohne die bei mehreren<br />

normalen Lautsprechern auftre-<br />

tenden Interferenzen erzielbar sein.<br />

Dem Preisträger ist es gelungen, ein<br />

Richtschallsystem bestehend aus<br />

Leistungstreiber, PC, Richtlautsprecher,<br />

Spannungsversorgung, etc. zu<br />

bauen, das einen Richtschall mit einer<br />

spezifischen Trägerfrequenz erzeugt.<br />

Der Richtlautsprecher empfängt ein<br />

entsprechend moduliertes Audiosignal,<br />

das seinerseits von speziellen Audioprogrammen<br />

erzeugt wird. Im Test mit<br />

zwei Richtlautsprechern stellte sich<br />

heraus, dass sich Ultraschall und hörbarer<br />

Schall unabhängig voneinander<br />

in der Luft reduzieren oder verstärken<br />

lassen. Außerdem zeigte sich, dass ein<br />

von einem zweiten Richtlautsprecher<br />

ausgesandtes Audiosignal annulliert<br />

werden kann und sich der Schall von<br />

einem normalen Lautsprecher durch<br />

Richtschall interferenzfrei annullieren<br />

lässt. Die Arbeit wurde von den Professoren<br />

Dr. Maria-Elena Algorri und Dr.<br />

Georg Schulz, Fakultät Mechatronik<br />

und Medizintechnik, betreut. ih<br />

CAD-Plan für einen Richtlautsprecher<br />

mit fertiger Bemassung<br />

und Fräslinien.<br />

21


C A M P U S & M E H R<br />

Manchmal braucht man einen langen Atem, um ein Projekt<br />

zum Abschluss zu bringen. Beim Energiepark gingen von der<br />

Idee bis zur Fertigstellung gut 10 Jahre ins Land. Jetzt können<br />

sich Studierende wie interessierte Bürger unkompliziert einen<br />

realen Eindruck vom technischen Wandel bei der Energiegewinnung<br />

verschaffen.<br />

Eine Hommage<br />

an die Ingenieurkunst<br />

Grafiken auf den Stelen verdeutlichen<br />

das Wirkungsprinzip<br />

wie hier für die Kaplan-<br />

Turbine.<br />

Für die Erzeugung von Wärme, Strom<br />

und Antriebskraft spielen zwei Disziplinen<br />

der Ingenieurwissenschaften eine<br />

tragende Rolle: der Maschinenbau und<br />

die Elektrotechnik. Auf dem Campus<br />

Prittwitzstraße zeugen heute Turbinen<br />

und Arbeitsmaschinen, öffentlich<br />

zugänglich und mit erklärenden Stelen<br />

versehen, vom technischen Wandel in<br />

Sachen Energiegewinnung. Den Anstoß<br />

für diesen Energiepark hatte ein<br />

tonnenschweres Geschenk gegeben.<br />

Ein sinnstiftendes Ganzes geschaffen<br />

Ende der 90er Jahre bot das im<br />

Rückbau befindliche Kernkraftwerk<br />

Gundremmingen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

an, Teile einer Niederdruck-Dampfturbine<br />

als Anschauungsobjekt für<br />

die Lehre zu überlassen. Die <strong>Ulm</strong>er<br />

Ingenieurschmiede empfahl sich als<br />

Empfänger, weil sie - damals wie heute<br />

- Sicherheitsingenieure für Kernkraftwerke<br />

ausbildet, einen Schwerpunkt<br />

Energietechnik besitzt sowie<br />

ein Institut für Technikgeschichte. Das<br />

Unikat war allerdings kein Einzelfall.<br />

Auf dem Campus gab es bereits andere<br />

Objekte dieser Kategorie von historischer<br />

Bedeutung, allerdings ohne dass<br />

diese einem Betrachter deutlich wurde.<br />

Uns widerstrebte es, noch ein Exponat<br />

ohne Sinnstiftung in die Landschaft<br />

zu stellen. Dank einer interdisziplinären<br />

Arbeitsgruppe sollte das anderes<br />

werden. Es entstand das Konzept eines<br />

Energieparks, der auf Energieträger wie<br />

Wasser, Sonne, Wind und ihre versorgungstechnische<br />

Bedeutung Bezug<br />

nimmt.<br />

Energie aus Wasserdampf<br />

Der Dampfkraft-Prozess, den James<br />

Watt in seiner Dampfmaschine perfektionierte,<br />

ist heute - also rund 300<br />

Jahre später - immer noch der dominierende<br />

Prozess zur Stromerzeugung.<br />

Gleich drei Exponate repräsentieren<br />

diesen Prozess: der Turbinenläufer aus<br />

dem Braunkohle-Kraftwerk Goldenberg<br />

sowie das Pumpenrad und die<br />

Niederdruck-Dampfturbine aus dem<br />

KKW Gundremmingen. Sie verkörpern<br />

Ingenieurkunst aus dem Jahr 1918 und<br />

1984 und stehen für Leistungssteigerungen,<br />

welche die Industrialisierung<br />

22


und Elektrifizierung in dem uns vertrauten<br />

Ausmaß erst möglich machten.<br />

Energie aus Wasserkraft<br />

Ein Ensemble der besonderen Art<br />

bilden die Wasserturbinen. Sie stehen<br />

für die drei Typen, die heute weltweit<br />

in Wasserkraftwerken eingesetzt<br />

werden. Ihre Ausgestaltung richtet sich<br />

im Wesentlichen nach der Fallhöhe<br />

des Wassers und der Durchflussmenge.<br />

Ob Schaufeln in Gestalt eines Doppelbechers<br />

oder schiffsschraubenartig,<br />

ob feststehend oder beweglich, stets<br />

war der Ingenieur bestrebt, unter den<br />

gegebenen Bedingungen größtmögliche<br />

Leistung zu erzielen. Alle drei Typen<br />

reiften in der Phase der industriellen<br />

Revolution heran und verkörpern 75<br />

Jahre technischer Evolution ohne Verfallsdatum.<br />

Kernkraft, Sonnenlicht, Windkraft<br />

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

setzt die Welt auf Atomenergie.<br />

Unter Nutzung des bewährten Dampfkraft-Prozesses<br />

wird so zuverlässig und<br />

billig Strom erzeugt, aber das Problem<br />

des radioaktiven Abfalls bleibt bis heute<br />

ungelöst. Die Suche nach alternativen<br />

Lösungen setzt ein, deren apparative<br />

Ergebnisse inzwischen zu unserem<br />

Alltag gehören. Mit Ausnahme einer<br />

Stele, die am Gebäude des Schulungsreaktors<br />

Kernspaltung und Kernkraft<br />

thematisiert, findet sich zur letzten<br />

Phase der technischen Entwickung<br />

nur noch ein dominanter Hinweis. Es<br />

sind die großen Photovoltaik-Anlagen<br />

auf dem Dach des Werkgebäudes, real<br />

und gleichzeitig sinnbildhaft für eine<br />

wirklich neue Technologie. Die Nutzung<br />

der Windkraft ist - auch wenn<br />

hier technische Höchstleistungen<br />

vollbracht werden - ein altes Prinzip im<br />

neuen Gewand. Weil die angebotenen<br />

Windkraftanlagen wie das Darius-Rad<br />

von RWE für unseren Campus und sein<br />

Umfeld viel zu groß waren, fehlt ein<br />

entsprechendes Exponat im Energiepark.<br />

Dennoch: Durch die Gestaltung<br />

hat der Campus als öffentlicher Raum<br />

eine neue und einzigartige Qualität<br />

für die <strong>Hochschule</strong> und ihre Besucher<br />

gewonnen. Ingrid Horn und Jochen<br />

Thönnißen<br />

23


E N E R G I E P A R K<br />

Führungen und Begleitheft<br />

Heute bestimmt Technik den Alltag des<br />

Menschen mehr denn je - meist ohne dass<br />

ihm die Tatsache selbst und die schöpferische<br />

Leistung, die dahinter steckt, bewusst<br />

sind. Der Energiepark auf dem Campus<br />

Prittwitzstraße reflektiert Ingenieurleistung,<br />

Nutzen und Chancen, die mit den verschiedenen<br />

Verfahren der Energiegewinnung<br />

einhergehen. Durch industrielle Großobjekte<br />

führt er dem Spaziergänger die historische<br />

Entwicklungslinie exemplarisch vor Augen.<br />

Durch knappe Informationen zum Wirkungsprinzip<br />

und die wertfreie Einordnung<br />

des Nutzungspotentials will er zum Diskurs<br />

anregen.<br />

Dank einer Reihe von Spendern und Stiftern<br />

ist ein einzigartiger Campus entstanden,<br />

der nicht nur Anschauungsobjekte für<br />

die eigenen Studierenden bereithält. Seit<br />

einigen Jahren schon sind Führungen durch<br />

den Energiepark ein attraktiver Programmpunkt<br />

bei Veranstaltungen wie dem „Tag<br />

der offenen Tür“ oder dem „Alumni-Tag“.<br />

Mit der Aufstellung des Pumpenrades als<br />

letztem Exponat bietet die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

ab Oktober auch für Externe Führungen<br />

durch fachkundige Professoren der Fakultät<br />

Maschinenbau und Fahrzeugtechnik an. Das<br />

Angebot richtet sich an Schulklassen ebenso<br />

wie an Gästegruppen. Eine entsprechende<br />

Absprache besteht mit dem Tourismusverein<br />

<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong>. Interessenten können sich<br />

aber auch direkt mit der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> in<br />

Verbindung setzen unter ccm@hs-ulm.de<br />

oder thoennissen@hs-ulm.de<br />

Energie heißt Fortschritt<br />

Energiegewinnung im Wandel der Technik<br />

energiepark<br />

Zum Energiepark gibt es ein<br />

Begleitheft mit Lageplan, das die<br />

Objekte beschreibt. Es setzt außerdem<br />

die einzelnen Objekte in<br />

Bezug zu ihren Erfindern und den<br />

Entwicklern neuer Technologien<br />

und dokumentiert die Entstehung<br />

des Energieparks. Verfasst<br />

wurde es von Dr. Ingrid Horn, die<br />

das Projekt leitete, und Dr.-Ing.<br />

Jochen Thönnißen, Professor für<br />

Kraft- und Arbeitsmaschinen.<br />

Das Begleitheft wird kostenlos an<br />

Interessenten abgegeben.<br />

Sommerfrisches KIWI-Grün mit Damen<br />

Wie sich ein Vielzweckraum<br />

zu seinem Vorteil<br />

wandeln kann, lässt sich<br />

auf dem Campus Albert-<br />

Einstein-Allee erleben.<br />

Einst als Reserve für<br />

die Bibliothek geplant,<br />

mangels Bücher und<br />

wegen seiner Ruhe und<br />

Transparenz gerne als<br />

repräsentativer kleiner<br />

Veranstaltungsraum genutzt,<br />

diente er während<br />

der Sanierungsphase<br />

des Campus Prittwitzstraße<br />

als Ersatz für<br />

den Senatsraum. Jetzt<br />

lädt in flippigem Grün<br />

hier das „Kaffee- und<br />

Imbiß-Wirtshaus für<br />

Ingenieure“, kurz KIWI,<br />

genannt, die Studierenden<br />

zum Verweilen ein.<br />

Betrieben wird die neue<br />

Cafeteria vom Studentenwerk. Vor<br />

allem in den kleinen Pausen, so wissen<br />

die Damen vom Service zu berichten,<br />

ist diese Oase der Kräftigung und<br />

Entspannung rege frequentiert. Vom<br />

Cola bis zum Latte Macchiato lässt sich<br />

hier mit Blick in den Wintergarten alles<br />

genießen, was die Lust auf Wissen und<br />

Erkenntnis wiederbelebt. Ohnehin ist<br />

Grün die Farbe der Hoffnung ... auf<br />

einen erfolgreichen Semesterabschluss<br />

oder einfach nur auf Sommer. ih<br />

24


Wolfgang Dauner jubelt mit<br />

Das Festkonzert, das der <strong>Ulm</strong>er Jazz-Club Sauschdall anlässlich<br />

seines 50-jährigen Jubiläums veranstaltet, wird mit einer Premiere<br />

aufwarten: Der Jazzmusiker Wolfgang Dauner und der vielfach<br />

ausgezeichnete Schriftsteller Wolfgang Schorlau treten in einen<br />

musikalisch-literarischen Dialog. Dauner spielt, Schorlau liest, und<br />

beide unterhalten sich über Lust und Qual, ein Künstlerleben zu<br />

führen. „Wir sind außerordentlich stolz, die Ersten in Deutschland<br />

mit dieser Art von Live-Performance zu sein“, betont Anja Keim,<br />

die zu den drei verantwortlichen Organisatoren gehört.Wolfgang<br />

Dauner ist einer der wenigen internationalen Stars der deutschen<br />

Jazz-Szene und für den Sauschdall von besonderer Bedeutung. Das<br />

allererste Konzert, das der <strong>Ulm</strong>er Jazz-Ausschuss uja Ende 1963 in<br />

der Aula der Staatlichen Ingenieurschule <strong>Ulm</strong> veranstaltete, präsentierte<br />

Wolfgang Dauners damaliges Quartett. Ende Oktober findet<br />

nun eine Art Revival in der Aula der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> statt. Den<br />

zweiten Teil des Festkonzerts wird ein Allstar Festival Quintett aus<br />

namhaften Solisten gestalten, die alle mehrfach im Sauschdall aufgetreten<br />

sind und einen persönlichen Bezug zu <strong>Ulm</strong> haben. Darauf<br />

folgt eine Jam-Session im nahegelegenen Sauschdall. Das Programm<br />

ist also auf eine lange Nacht ausgelegt. Ohnehin feiern die „Sauschdaller“<br />

drei Tage lang. Weitere Infos unter www.sauschdall.de<br />

Hochschulkommunikation kennt viele Formate<br />

Zweimal im Jahr treffen sich die Pressesprecher<br />

und Kommunikationsverantwortlichen<br />

der <strong>Hochschule</strong>n des Landes<br />

Baden-Württemberg zu einem informellen<br />

Austausch. Dieses Mal folgten<br />

sie einer Einladung der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong>. Ob Print, audiovisuelle Tools,<br />

Web oder Social Media, in irgendeiner<br />

Weise muss die ganze Palette möglicher<br />

Maßnahmen bewertet und letztlich<br />

auch beherrscht werden. Diese Arbeit<br />

ist eine fast tägliche Herausforderung.<br />

Vor allem gilt es Einzelaktionen auf<br />

Fakultäts- oder Studentenebene einzufangen,<br />

damit die Corporate Identity<br />

gewahrt bleibt. So auch bei dem Thema<br />

Apps, mit dem sich die Hochschulkommunikatoren<br />

unter der Sitzungsleitung<br />

von Rudolph-Werner Dreier, Universität<br />

Freiburg, eingehender beschäftigten.<br />

Letztlich ist es eine strategische Entscheidung,<br />

ob eine <strong>Hochschule</strong> Apps<br />

anbietet. Wichtig ist dabei, Antworten<br />

auf die Frage zu finden, was Studierende<br />

von einer App erwarten. Ganz vorne auf der Wunschliste stehen<br />

Lageplan, Stunden- und Raumplan, Speiseplan und Notenspiegel.<br />

Die Universität Konstanz beispielsweise investiert für ihre erste App<br />

eine fünfstellige Summe. Wissenschaftskommunikation im Großformat,<br />

wie sie die Teilnehmer bei einem Rundgang durch den <strong>Ulm</strong>er<br />

Energiepark mit Professor Jochen Thönnißen (Karo-Hemd) erleben<br />

konnten, erfordert dann schon sechsstellige Summen. Das lässt sich,<br />

wie Dr. Ingrid Horn ihren Kollegen erläuterte, nur mit langem Atem<br />

und überzeugten Sponsoren stemmen. IEPH<br />

25


U N T E R U N S<br />

Dr.-Ing. Philipp Michael Graf<br />

Professur für<br />

Angewandte Informatik<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

In neuer Funktion<br />

Die Mitglieder des Personalrates haben als Nachfolgerin von<br />

Franz Roth Dorothee Zengerling-Mack zur Ersten Vorsitzenden<br />

gewählt. Sie ist seit 2001 als Mitarbeiterin des Stabsbereichs<br />

Corporate Communications & Marketing für das<br />

Beziehungsmanagement zu den ehemaligen Studierenden<br />

(Alumni-Büro) zuständig. •<br />

Bereits im Wintersemester 2012/13 ist Philipp Graf als Professor<br />

für Angewandte Informatik an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

berufen worden. Modellgetriebene Software und Systementwicklung<br />

bilden den Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit.<br />

Der gebürtige Freiburger hatte nach dem Studium der<br />

Elektro- und Informationstechnik an der Universität Karlsruhe<br />

unter diesem Aspekt über eingebettete Systeme promoviert.<br />

Anschließend war er vier Jahre lang am Karlsruher<br />

Forschungszentrum Informatik als Abteilungs- und Bereichsleiter<br />

„Embedded Systems and Sensor Engineering“ tätig,<br />

wo er zahlreiche Verbundforschungs- und Industrieprojekte<br />

leitete. Fachlich stand dabei die Entwicklung von Entwurfsmethoden<br />

für softwarebasierte Systeme für Branchen wie<br />

Automobil, Industrieautomatisierung und Medizintechnik<br />

im Vordergrund. Seine Freizeit verbringt der 39-jährige am<br />

liebsten mit Frau und Tochter, auch wenn privat zuweilen<br />

der Software-Entwickler in ihm die Oberhand gewinnt.<br />

Karrierebörse 2013<br />

Mittwoch, 23. Oktober 2013, von 09:30 bis 14:00 Uhr<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, Campus Prittwitzstraße 10<br />

Nutzen Sie Ihre Chance und besuchen Sie unser Vorprogramm!<br />

Business-Knigge<br />

Wie mache ich im geschäftlichen Umfeld einen guten Eindruck?<br />

Dienstag, 15. Oktober 2013, 18:00 bis 19:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />

Andere Länder, andere Bewerbungssitten*<br />

Tipps und Tricks zur englischsprachigen Bewerbung<br />

Mittwoch, 16. Oktober 2013, 13:00 bis 14:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />

Der Arbeitsvertrag<br />

Was Berufsanfänger wissen sollten<br />

Donnerstag, 17. Oktober 2013, 18:00 bis 19:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />

Arbeitnehmerüberlassung*<br />

Wichtiges zu Arbeitsbedingungen und Einstiegsgehältern<br />

Montag, 21. Oktober 2013, 13:00 bis 14:00 Uhr, Gr. Physikhörsaal<br />

Anmeldung für alle Seminare bis Freitag, 11.10.2013, unter ccm@hs-ulm.de<br />

*Lunch-Seminar mit LKW/Soft Drink; Infos www.hs-ulm.de/Karriereboerse<br />

26


Altrektor Professor Hentschel feierte den 75sten<br />

Eine seiner Leidenschaften im Ruhestand heißt<br />

Frankreich. Dort an der Atlantikküste verbrachte<br />

Professor Dr. Günther Hentschel auch seinen 75.<br />

Geburtstag, weshalb Gratulanten ihn nur mittels<br />

Kommunikationstechnik erreichten. Während seiner<br />

aktiven Zeit an der Fachhochschule <strong>Ulm</strong> war er auf<br />

diesem Gebiet ohnehin Vorreiter. So baute er als begeisterter<br />

Multimedia-Mann Ende der 80er Jahre das<br />

Institut für Kommunikationstechnik auf und initiierte<br />

später als Rektor die erste Hochschul-CD und den<br />

ersten Web-Auftritt.<br />

Prägend für die Fachhochschule <strong>Ulm</strong> war vor allem<br />

sein gut 12 Jahre währendes Rektorat. Günther<br />

Hentschel, der an der Universität Tübingen Kernphysik<br />

studiert hatte, wurde 1970 an die Fachhochschule<br />

berufen und begann sich sehr schnell für Aufgaben<br />

in der Selbstverwaltung zu engagieren: nach zehn<br />

Jahren als Prorektor übernahm er 1983 die Leitung<br />

des Fachbereichs Grundlagen, bevor er 1989 erstmals<br />

zum Rektor gewählt wurde. Dieses Amt bekleidete<br />

er nach zweimaliger einstimminger Wiederwahl bis<br />

ins Jahr 2001. Für seine Verdienste um die Weiterentwicklung<br />

der <strong>Hochschule</strong> im Kontext der Wissenschaftsstadt<br />

<strong>Ulm</strong> erhielt der Altrektor das Bundesverdienstkreuz.<br />

In der Ära Hentschel wurde die<br />

Managementstruktur<br />

durch Stabsstellen für<br />

Internationales, Kommunikation<br />

und Marketing<br />

sowie Weiterbildung<br />

professionalisiert, das<br />

Studiengangsangebot<br />

von den reinen Ingenieurwissenschaften<br />

in<br />

Richtung Dienstleistung<br />

erweitert, der Grundstein<br />

für die dualen Studiengänge nach dem <strong>Ulm</strong>er Modell<br />

gelegt, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit<br />

der <strong>Hochschule</strong> Neu-<strong>Ulm</strong> gefördert, der Schwerpunkt<br />

Energietechnik eingerichtet und ein Neubau auf dem<br />

Oberen Eselsberg realisiert.<br />

Dem frankophilen agilen Senior ist Reisen allein<br />

natürlich nicht genug. Golfen als Metier für Bewegung<br />

an der frischen Luft sorgen ebenso wie die<br />

geliebte Gartenarbeit für gesunde Abwechslung. Die<br />

Wissenschaft hat ihn allerdings nicht ganz losgelassen,<br />

weshalb er inzwischen im Vorstand der <strong>Ulm</strong>er<br />

Universitätsgesellschaft aktiv ist, welcher der Rektor<br />

der ältesten <strong>Ulm</strong>er <strong>Hochschule</strong> einst traditionsgemäß<br />

angehörte. ih<br />

Professor Willmerding sagt Good Bye<br />

Ohne EVA ist er nicht<br />

denkbar: Gemeint ist<br />

Günter Willmerding,<br />

der unter diesem Kürzel<br />

seine erste Software-Entwicklung<br />

auf den Markt<br />

brachte. Das ausgefeilte<br />

und in der Automobilindustrie<br />

erfolgreiche<br />

Programm zur Simulation<br />

des Antriebsstrangs erlaubt eine Lebensdaueranalyse<br />

auf der Basis von Fahrerverhalten und Umwelt.<br />

Darauf aufbauend entwickelte er mit winLIFE ein<br />

noch erfolgreicheres Simulations- und Lebensdauer-<br />

Analyse-Tool, das inzwischen auch in den Bereichen<br />

Maschinenbau, Schiffsbau, Wehrtechnik sowie in der<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt wird.<br />

Mit Zuverlässigkeit und Lebensdauer ist Günter<br />

Willmerding sein ganzes Berufsleben befasst. Gleich<br />

nach Maschinenbau-Studium und Promotion an der<br />

Technischen Universität Hannover widmete er sich<br />

beim Battelle-Institut in Frankfurt entsprechenden<br />

Fragen bei Militärfahrzeugen, und anschließend ging<br />

es bei Metzler Kautschuk in München um die Dauerhaftigkeit<br />

von PKW- und LKW-Reifen. Mehr als<br />

30 Jahre lang haben von diesem Wissen und seinen<br />

Industriekontakten die Studenten der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> profitiert, an der er seit 1981 als Professor für<br />

Nutzfahrzeuge tätig war. Schon früh gründete er sein<br />

international operierendes Steinbeis-Transfer-Zentrum<br />

„Neue Technologien in der Verkehrstechnik“,<br />

dessen operatives Geschäft er bereits in die Hände<br />

seines Nachfolgers gelegt hat. Für seine Leistung<br />

als Software-Entwickler erhielt Willmerding 1989<br />

den Wissenschaftspreis der Stadt <strong>Ulm</strong> und 2004 den<br />

Löhn-Preis der Steinbeis-Stiftung. Im April hat er sich<br />

nun von Kollegen und Mitarbeitern verabschiedet.<br />

Seinem Fachgebiet will er jedoch weiterhin aktiv verbunden<br />

bleiben. ih<br />

27


U N T E R U N S<br />

I N E I G E N E R S A C H E<br />

Aufbruch zu neuen Zielen<br />

Die vorliegende Ausgabe von KOMPAKT ist die letzte, die<br />

ich als Chefredakteurin und Mitautorin zu verantworten<br />

habe. Nach mehr als 20 Jahren konzeptionellem und operationalem<br />

Wirken in Sachen Hochschulkommunikation ist die<br />

Zeit gekommen, mich von Ihnen als Leser zu verabschieden.<br />

Als ich im Herbst 1991 als Leiterin des Regionalen Wissenschaftszentrums<br />

(RWZ) in die Fachhochschule <strong>Ulm</strong> eintrat,<br />

war sie - was ganzheitliche Kommunikation als Managementaufgabe<br />

anbelangte - ein nahezu unbeschriebenes<br />

Blatt. Unter dem Rektorat von Professor Hentschel habe ich<br />

zunächst für die Vermarktung von Leistungen im Bereich<br />

Wissens- und Technologietransfer die notwendigen Kommunikationsmaßnahmen<br />

entwickelt und erfolgreich erprobt,<br />

die dann Mitte der 90er Jahre Eingang in die allgemeine<br />

Öffentlichkeitsarbeit gefunden haben. Wir waren dabei in<br />

soweit Vorreiter, als durch das erfolgreiche RWZ-Projekt das<br />

Wissenschaftsministerium die Einrichtung entsprechender<br />

Stabsstellen an allen Fachhochschulen förderte.<br />

KOMPAKT ist wie seine Vorgänger - FHU-Life und factum<br />

- ein High-End-Produkt der Kommunikation. Eine Hochschulzeitschrift<br />

lebt davon, dass die Leistungen in Lehre<br />

und Forschung einem breiten Publikum anschaulich näher<br />

gebracht werden. Die Symbiose von inhaltlicher und<br />

journalistischer Qualität war für mich dabei stets oberstes<br />

Gebot. Ich bedanke mich bei allen, die mir während dieser<br />

Zeit Freiraum und Unterstützung für die Entwicklung unserer<br />

Hochschulzeitschrift im Wandel des Zeitgeistes gegeben haben.<br />

Verantwortung abzugeben schafft neue Perspektiven.<br />

Der Wissenschaftskommunikation werde ich beruflich, wenn<br />

auch in neuer Ausrichtung, weiterhin verbunden bleiben.<br />

Ingrid Horn<br />

Impressum<br />

Das Journal der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Herausgeber<br />

Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor<br />

Konzept und Redaktion<br />

Corporate Communications & Marketing<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Prittwitzstraße 10<br />

89075 <strong>Ulm</strong><br />

Fon (0731) 50 28 279<br />

Fax (0731) 50 28 476<br />

ccm@hs-ulm.de<br />

Chefredaktion Dr. Ingrid Horn (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktionsassistenz Doris Pellkofer<br />

Bildredaktion CCM / Schirmer Medien<br />

Gestaltung<br />

CCM / Bernd Müller, grafikcafe, München<br />

DeskTopPublishing CCM<br />

Titelseite<br />

Florettfechter Leon Wolf attackiert.<br />

Foto: ALIMDI/ Thomas Frey<br />

Gestaltung Bernd Müller, grafikcafe, München<br />

Abbildungen<br />

Seite 3 privat<br />

Seite 3 Micha Wolfson (unten)<br />

Seite 5 Micha Wolfson<br />

Seite 6 IHK <strong>Ulm</strong><br />

Seite 8 Friedrich Böhringer (oben)<br />

Seite 8 Einstein Motorsport (Mitte)<br />

Seite 19 Vattenfall<br />

Seite 22 Micha Wolfson (oben)<br />

Seite 25 Micha Wolfson<br />

Seite 26ff privat<br />

Herstellung<br />

Schirmer Medien GmbH & Co. KG<br />

Boschstraße 16<br />

89079 <strong>Ulm</strong><br />

Fon (0731) 9 46 88-0<br />

info@schirmer-druck.de<br />

Anzeigenwerbung<br />

VMK Verlag für Marketing und Kommunikation<br />

GmbH & Co. KG<br />

Faberstraße 17<br />

67590 Monsheim<br />

Fon (06243) 909-0<br />

info@vmk-verlag.de<br />

Auflage 3000<br />

ISSN 2192-7464<br />

Preis 3,00 Euro<br />

Die Meinungen der Autoren müssen nicht mit der<br />

Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Nachdruck<br />

nur mit Genehmigung.<br />

28


Starten Sie Ihre Zukunft bei und mit uns!<br />

Das Familienunternehmen, welches 1919 in <strong>Ulm</strong> gegründet wurde, umfasst heute<br />

ein Produktportfolio rund um die Bereiche Wellness, Beauty, Babycare, Sport<br />

sowie medizinische Diagnostik und Prävention. Beurer verantwortet weltweit<br />

500 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in <strong>Ulm</strong> unterhält Beurer ein Logistikund<br />

Distributionszentrum in Uttenweiler sowie die Tochterfi rmen Beurer Italia<br />

SRL, Beurer Medical Italia SRL, Beurer France SAS, Beurer North America LP,<br />

Beurer Far East Ltd., Beurer Hungaria Kft. Des Weiteren unterhält Beurer weltweite<br />

Partnerschaften und Beteiligungen zur Expansion in Richtung Osteuropa,<br />

Asien und Naher / Mittlerer Osten.<br />

Wir bieten engagierten Studenten Praktika, Abschlussarbeiten<br />

und Berufseinsteigern Möglichkeiten in den Bereichen:<br />

• Informationsmanagement im Gesundheitswesen<br />

• Mechatronik<br />

• Medizinische Dokumentation und Informatik<br />

• Medizintechnik<br />

• Technische Informatik<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte direkt an:<br />

Beurer GmbH, Personalabteilung<br />

Söfl inger Straße 218, 89077 <strong>Ulm</strong><br />

E-Mail: personal@beurer.de, Telefon: +49 (0)731 3989-294<br />

Mehr über Beurer erfahren Sie unter: www.beurer.de


Beim Fechten wie bei<br />

jedem anderen Wettstreit sind<br />

Volltreffer das Ziel, Auszeichnungen<br />

und Mittel der Lohn.

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