PDF 2.165kB - Hochschule Ulm
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Ermittlung der Kapazität von Straßen durch Verkehrsmessungen im Verkehrsfluss<br />
In Abbildung 41 ist der Verkehrsfluss Q über der Geschwindigkeit v dargestellt. Der<br />
theoretische Verlauf der Kennlinie zeigt, dass der Verkehrsfluss mit steigender<br />
Geschwindigkeit ansteigt, bis er sein Maximum erreicht hat. Danach fällt er bis auf<br />
einen Nullpunkt ab. Die Messpunkte sind in diesem Diagramm breiter gestreut. Die<br />
theoretische Kennlinie beschreibt hier eine parabolische Form, die zur Folge hat,<br />
dass zu jedem Verkehrsfluss zwei Geschwindigkeiten existieren. Zudem existiert für<br />
den maximalen Durchfluss Q max genau eine Geschwindigkeit v opt . Das heißt es gibt<br />
eine optimale Fahrgeschwindigkeit, bei welcher sich der größtmögliche Durchfluss (=<br />
Kapazität C) einstellt.<br />
Der stabile Bereich erstreckt sich hier bis zu einer Geschwindigkeit von 57 km/h und<br />
einem Verkehrsfluss von 3300 Fz/h auf der theoretischen Kennlinie. Die<br />
aufgenommenen Messpunkte in diesem Bereich weisen keine Auffälligkeiten auf.<br />
Im metastabilen Bereich liegen die Messpunkte deutlich unter der theoretischen<br />
Kennlinie und der Greenshields-Annahme. Zudem zeichnet sich hier schon eine<br />
kleine Punktwolke (Geschwindigkeit 80-100 km/h und Verkehrsfluss 4000-4500 Fz/h)<br />
ab, die sich deutlich von der Masse der restlichen Messpunkte absetzt.<br />
Diese Punktwolke setzt sich bis in den instabilen Bereich fort. Dort sind die anderen<br />
Messpunkte gleichmäßig um die theoretische Kennlinie verteilt.<br />
Beim Vergleich der Greenshields-Kennlinie mit der theoretischen Kennlinie zeigt sich,<br />
durch die Wahl der freien Geschwindigkeit v f = 120 km/h, für den Greenshields-<br />
Ansatz eine Verschiebung der Kurve nach links. Die Kapazität (Q max ) der<br />
Greenshields-Theorie liegt hier bei ca. 4500 Fz/h, also höher als die der<br />
theoretischen Kennlinie mit 4000 Fz/h.<br />
Blagojevic, Schäfer 30.07.2010 Seite 52